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14 | <strong>wortundtat</strong> 2/2012<br />

Rettung<br />

vor dem Kältetod<br />

Obdachlosenheim war im Winter überbelegt<br />

Mitte Februar herrschte in Ceadir Lunga seit Wochen bittere Kälte.<br />

An einer belebten Kreuzung sprach Nikolai, der Bahnschrankenwärter,<br />

Gloria-Mitarbeiter an: In einem nahe gelegenen Haus lägen zwei<br />

Männer, vermutlich alkoholisiert, ohne Heizung und ohne Essen, und<br />

drohten zu erfrieren.<br />

Auf Klopfen und Rufen am baufälligen<br />

Gebäude reagierte zunächst niemand.<br />

Erst nach vergeblichen Versuchen über<br />

verschiedene Umwege rief Vitaly Paunow, der<br />

Gloria-Leiter, schließlich per Handy die Polizei.<br />

Gemeinsam hebelten sie mit einem Eisen die<br />

Tür auf.<br />

Im stockdunklen Inneren lagen in unbeheizten,<br />

verwahrlosten, nach Urin und Kot riechenden<br />

Räumen in Decken eingehüllt zwei Männer<br />

auf rostigen Bettgestellen: Hauseigentümer<br />

Dimitry, noch keine 30 Jahre alt, und sein einbeiniger<br />

Freund Valery aus einem Nachbarort.<br />

Im Licht einer Taschenlampe überredete Vitaly<br />

Paunow mit Unterstützung der Polizisten die<br />

beiden mühsam, zu Gloria in die Wärme zu<br />

kommen. Valery, vom Alkohol offensichtlich<br />

Völlig verwahrlost war die<br />

Unterkunft, in der Valery und<br />

Dimitry (nicht im Bild) angetroffen<br />

wurden.<br />

noch sehr benommen, war schnell überzeugt.<br />

Dimitry wollte zunächst nicht mit, weil man bei<br />

Gloria nicht rauchen und nicht trinken dürfe.<br />

Schließlich lenkte aber auch er ein.<br />

Warmes Essen und ein Bad<br />

Nach einem warmen Essen und einem gründlichen<br />

Bad bezogen sie die rasch zusätzlich<br />

hergerichteten Betten in der Notunterkunft,<br />

wo zuvor schon auf engstem Raum drei andere<br />

„Kälteflüchtlinge“ untergebracht worden<br />

waren. Auch das Wohnheim für Obdachlose,<br />

eigentlich mit einer Kapazität für 25 Personen,<br />

beherbergte im Winter 33 Männer. Wenige Tage<br />

später konnten Dimitry und Valery ebenfalls in<br />

das Wohnheim umziehen und werden seitdem<br />

dort gut versorgt.<br />

Etwa die Hälfte der Wohnheim-<br />

Insassen kommt auf ähnliche<br />

Weise wie Valery und Dimitry<br />

von der Straße oder aus<br />

kalten Häusern in die Gloria-<br />

Unterkunft.

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