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Den Medienberichten über die Zustände
an Sekundarschulen in dem ostafrikanischen
Land möchte man eigentlich
nicht glauben: „Eine Schule hat für ihre 1.697
Schüler nur eine Lehrkraft für Mathematik.“
(Guardian, 25.1.2010). „Ein Dorf hat für seine
431 Schulkinder zwei Klassenzimmer, kein einziges
Büro und keine Stühle für die Lehrkräfte.“
(Guardian, 15.2.2010). „Weil sie ihr Image als
gute Schule erhalten wollen, stecken manche
[Lehrer, die Redaktion] den Aufsichtspersonen
[bei Prüfungen] Geld zu, damit sie den Schülern
erlauben, ein vorbereitetes Blatt mit Antworten
zu verwenden.“ (Daily News, 18.7.2011
– alle Zitate nach www.tansania-
information.de). Extremer Lehrermangel,
riesengroße Klassen, kaum Lehrmittel
und Korruption sind einige
der alltäglichen Schwierigkeiten,
vor denen – sofern vorhanden –
viele Schulleiter stehen.
Herausragende Ergebnisse
Vor diesem Hintergrund und mit
dem Wissen, dass der Süden Tansanias
einen enormen Entwicklungsrückstand
auf den Rest des Landes
hat, können die im Frühjahr vorgelegten
Prüfungsergebnisse der KIUMA-
Sekundarschule als außergewöhnlich
und herausragend bezeichnet werden:
117 von 143 Schülerinnen und Schülern
haben die Prüfungen bestanden und
die Mittlere Reife erhalten. Und 16 von
ihnen haben sogar die Qualifikation für
die Oberstufe geschafft. Sie können jetzt
noch zwei weitere Klassen besuchen und
sich dann am Abitur versuchen.
Im Vergleich mit dem Vorjahr sind das zwar
24 Zulassungen zur Oberstufe weniger. Dieser
deutliche „Leistungsknick“ ist aber kein Phänomen,
das sich auf KIUMA beschränkt: In ganz
Tansania sind die Prüfungen 2011 viel schlechter
ausgefallen als im Vorjahr. Als Ursache dafür
wurde das vom Ministerium für Bildung
umgestellte pädagogische Konzept identifiziert,
mit dessen Hilfe sich das Land internationalen
Standards anpassen soll. Lehrer wie
Schüler müssen sich erst daran gewöhnen und
überall fehlt passendes aktuelles Lehrmaterial.
So bleibt die wortundtat-Schule die beste des
Distrikts und eine der besten in der Ruvuma-
Region. Und auch im Landesvergleich liegt sie
mit Platz 501 von 3.108 weit vorn.
Jeder Abschluss ein Gewinn
Aber nicht nur die gute Platzierung ist Grund
zur Freude. Die Verantwortlichen freuen sich
noch viel mehr über die Perspektiven für jeden
einzelnen Schüler, die sich aus den guten
Prüfungen ergeben: Jede Mittlere Reife und
jede Zulassung zur Oberstufe ist für den jungen
Prüfling ein weiterer Schritt aus der Rückständigkeit.
Und jede Abschlussklasse bringt
die ganze Region wieder einen Schritt weiter
– Stück für Stück. Denn die KIUMA-Sekundarschule
nimmt praktisch ausschließlich Jugendliche
auf, die aus der Region kommen. Damit
unterscheidet sie sich deutlich von anderen erfolgreichen
Schulen, die sich gute Schüler aus
ganz Tansania aussuchen, um auf diese Weise
eine gute Platzierung bei den landesweiten
Vergleichen zu erreichen.
Tansania
Erst seit wenigen
Jahren läutet in der
abgelegenen Region
des Tunduru-Distrikts
die Schulglocke
an der KIUMA-
Sekundarschule,
doch schon längst ist
die Schule praktisch
unverzichtbar für
die dort lebenden
Menschen.
Sie können helfen
Ein Schüler in KIUMA
kostet wortundtat rund
17,– Euro pro Monat.
Damit lassen sich
Kleidung, Unterrichts-
material, Unterkunft
und Verpflegung
finanzieren.
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