Geschäftsbericht und Qualitätsbericht 2010
Geschäftsbericht und Qualitätsbericht 2010 Geschäftsbericht und Qualitätsbericht 2010
Geschäftsbericht und Qualitätsbericht 2010 Kantonsspital St.Gallen
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>und</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />
Kantonsspital<br />
St.Gallen
Kantonsspital St. Gallen<br />
Zum Unternehmen Kantonsspital St. Gallen gehören das Kantonsspital in<br />
St. Gallen <strong>und</strong> die Spitäler in Rorschach <strong>und</strong> Flawil. Das Kantonsspital<br />
in St. Gallen ist das Zentrumsspital der Ostschweiz. Die Häuser in Rorschach<br />
<strong>und</strong> Flawil sind auf allen Ebenen – medizinisch, logistisch <strong>und</strong> personell –<br />
voll integrierte Bestandteile des Unternehmens Kantonsspital St. Gallen.<br />
Sie sichern für die Bevölkerung in den entsprechenden Regionen die<br />
medizinische Gr<strong>und</strong>versorgung.<br />
Als sechstgrösstes Spital der Schweiz übernimmt das Kantonsspital St. Gallen<br />
neben Gr<strong>und</strong>versorgungsaufgaben für die Bevölkerung der Stadt St. Gallen<br />
Zentrumsfunktionen für die Einwohnerinnen <strong>und</strong> Einwohner des ganzen<br />
Kantons St. Gallen sowie der angrenzenden Regionen. Am Kantonsspital<br />
St. Gallen werden zudem umfangreiche Bildungsaufgaben wahr genommen<br />
<strong>und</strong> in sämtlichen vertretenen medizinischen Fachdisziplinen offiziell anerkannte<br />
Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen angeboten.<br />
Das Unternehmen ist eine aktive <strong>und</strong> kooperative Partnerin aller am Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
beteiligten Institutionen. Menschen werden fachkompetent <strong>und</strong><br />
nach wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt, gepflegt <strong>und</strong> beraten.<br />
An zukunftsweisenden Forschungsprojekten ist es aktiv beteiligt.<br />
Das Kantonsspital St. Gallen weist in Bezug auf Versorgung wie auch Qualität<br />
den Standard universitärer Einrichtungen auf. Dabei gelten an allen<br />
Spitalstandorten die gleichen Richtlinien. Dieses Niveau soll auch in Zukunft<br />
zu vertretbaren Kosten gehalten werden.
Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick<br />
Beträge in TCHF IST 2009 IST <strong>2010</strong> Abweichung<br />
absolut in %<br />
Erträge stationär 261 365 271 535 10 170 4%<br />
Erträge ambulant 151 270 160 676 9 406 6%<br />
Erträge übrige mit Ertragsminderungen 36 531 42 514 5 983 16%<br />
Erträge Kanton 195 308 198 456 3 148 2%<br />
Erträge netto 644 475 673 181 28 706 4%<br />
Personalaufwand mit Arzthonoraren - 399 850 - 415 119 - 15 269 4%<br />
Übriger Aufwand - 217 271 - 227 306 - 10 035 5%<br />
Betriebsergebnis vor Finanzergebnis <strong>und</strong> Abschr. (EBITDA) 27 354 30 756 3 402 12%<br />
Abschreibungen - 22 276 - 26 967 - 4 691 21%<br />
Betriebsergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) 5 079 3 789 - 1 290 - 25%<br />
Finanzergebnis - 1 477 - 1 101 376 - 25%<br />
Betriebsergebnis 3 602 2 688 - 914 - 25%<br />
Neutraler Erfolg - 359 - 1 422 - 1 063 296%<br />
Jahresergebnis 3 242 1 266 - 1 976 - 61%<br />
Entwicklung stationäre Erträge (in TCHF)<br />
300 000<br />
250 000<br />
200 000<br />
150 000<br />
100 000<br />
50 000<br />
0<br />
Erlös nach Tarifstrukturen (in Mio. CHF)<br />
Unfall- Invaliden-<br />
<strong>und</strong> Militärversicherung<br />
25.5<br />
0<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Ärztliche Leistungen Technische Leistungen Übrige ambulante Erträge<br />
Entwicklung Besoldungsaufwand (in TCHF)<br />
350 000<br />
300 000<br />
250 000<br />
200 000<br />
150 000<br />
100 000<br />
50 000<br />
0<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
<strong>2010</strong><br />
Schweizerischer<br />
Verband der<br />
Krankenversicherer<br />
Entwicklung ambulante Erträge (in TCHF)<br />
180 000<br />
160 000<br />
120 000<br />
80 000<br />
40 000<br />
Entwicklung Aufwand medizinischer Bedarf (in TCHF)<br />
140 000<br />
120 000<br />
100 000<br />
80 000<br />
60 000<br />
40 000<br />
20 000<br />
0<br />
2006<br />
Herkunft der Patienten<br />
FL 673<br />
übr. Kantone 1140<br />
Kantone AR/AI<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
<strong>2010</strong><br />
Ausland (ohne FL) 236
Entwicklung stationäre Erträge (in TCHF)<br />
300 000<br />
250 000<br />
200 000<br />
150 000<br />
100 000<br />
50 000<br />
0<br />
Erlös nach Tarifstrukturen (in Mio. CHF)<br />
Unfall- Invaliden-<br />
<strong>und</strong> Militärversicherung<br />
25.5<br />
übrige<br />
Stationäre<br />
Erträge 31.7<br />
Versicherungsvertragsgesetz<br />
73.3<br />
Anzahl Pflegetage nach Versicherungsart<br />
Privat<br />
19 363<br />
Halbprivat<br />
50 273<br />
0<br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />
Ärztliche Leistungen Technische Leistungen Übrige ambulante Erträge<br />
Entwicklung Besoldungsaufwand (in TCHF)<br />
350 000<br />
300 000<br />
250 000<br />
200 000<br />
150 000<br />
100 000<br />
50 000<br />
0<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
<strong>2010</strong><br />
Schweizerischer<br />
Verband der<br />
Krankenversicherer<br />
1.6<br />
Obligatorische<br />
Krankenpflegeversicherung<br />
300.1<br />
Allgemein<br />
207 813<br />
Entwicklung ambulante Erträge (in TCHF)<br />
180 000<br />
160 000<br />
120 000<br />
80 000<br />
40 000<br />
Entwicklung Aufwand medizinischer Bedarf (in TCHF)<br />
140 000<br />
120 000<br />
100 000<br />
80 000<br />
60 000<br />
40 000<br />
20 000<br />
0<br />
Herkunft der Patienten<br />
FL 673<br />
übr. Kantone 1140<br />
Kantone AR/AI<br />
2 109<br />
Kanton TG<br />
2350<br />
Ausland (ohne FL) 236<br />
Bezirk St.Gallen<br />
7132<br />
übrige<br />
Wahlkreise<br />
Kanton SG<br />
21 467<br />
Durchschnittliche Anzahl Mitarbeitende nach Personalkategorien<br />
ohne Auszubildende<br />
übrige Personalkategorien<br />
598<br />
Personal<br />
anderer<br />
med.<br />
Fachbereiche<br />
856<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
<strong>2010</strong><br />
Ärzte <strong>und</strong> andere<br />
Akademiker<br />
598<br />
Pflegepersonal<br />
1206
Glossar<br />
Interdisziplinarität <strong>und</strong> Interprofessionalität<br />
Unter Interdisziplinarität bzw. Interprofessionalität versteht man die Zusammenarbeit<br />
mehrerer Disziplinen bzw. Fachrichtungen <strong>und</strong> Berufsgruppen.<br />
In der Medizin wird die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachgebieten<br />
zunehmend wichtiger. Denn die Weiterentwicklung <strong>und</strong> steigende<br />
Komplexität der einzelnen Diagnose- <strong>und</strong> Behandlungsmöglichkeiten erfordert<br />
eine offene Kommunikation zwischen den einzelnen medizinischen<br />
Gebieten. Nur so ist gewährleistet, dass Erkrankungen fachgebietsübergreifend<br />
betrachtet werden können <strong>und</strong> Patientinnen <strong>und</strong> Patienten optimal<br />
behandelt, gepflegt <strong>und</strong> beraten werden.<br />
Diagnose Related Groups (DRGs)<br />
Diagnose Related Groups (DRGs) – diagnosebezogene Fallgruppen –<br />
be zeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem zur<br />
Ab rechnung der Spitalbehandlungen. Behandlungsfälle werden hierbei<br />
anhand von Diagnosen <strong>und</strong> Behandlungen sowie anhand von Patientenmerkmalen,<br />
wie z. B. dem Alter, in Fallgruppen nach ökonomischem<br />
Aufwand eingestuft. Der «Preis» für eine DRG wird auf Basis dieser Informationen<br />
von einem so genannten DRG-Grouper mit Hilfe eines Fallpauschalenkataloges<br />
errechnet. DRGs sollen ab 2012 landesweit zur<br />
Abrechnung der Spitalbehandlungen in der Schweiz eingeführt werden.<br />
Der Schweizer Fallpauschalenkatalog wird zur Zeit auf der Gr<strong>und</strong>lage der<br />
deutschen Fallpauschalen (G-DRG) vom Verein Swiss-DRG erarbeitet.<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: Unternehmenskommunikation Kantonsspital St. Gallen<br />
Gestaltung: Die Gestalter AG, Fotografie: Flo Brunner, St. Gallen, Druck: Rheintaler Druckerei AG, Berneck<br />
Netzwerke<br />
Die Ges<strong>und</strong>heitsversorgung im Kanton St.Gallen basiert auf den Regionalspitälern<br />
<strong>und</strong> anderen öffentlichen <strong>und</strong> privaten Dienstleistungsanbietern<br />
sowie dem Kantonsspital St.Gallen als Zentrumsspital. In den letzten Jahren<br />
wurden die Bemühungen vorangetrieben, eine Infrastruktur für den<br />
Austausch medizinischer Informationen, Abklärungen <strong>und</strong> Behandlungen<br />
(Netzwerk) für bestimmte Krankheiten zu errichten, bei denen Spezialwissen<br />
<strong>und</strong>/oder fächerübergreifende (interdisziplinäre) Zusammenarbeit benötigt<br />
wird. Dies ermöglicht es, mehr Patientinnen <strong>und</strong> Patienten vor Ort zu<br />
behandeln, diesen jedoch gleichzeitig Expertenwissen <strong>und</strong> neue Therapiemöglichkeiten<br />
anzubieten. Zudem können die Fälle unter Einbezug aller<br />
Spezialisten an den entsprechenden spezialisierten Tumorfallvorstellungen<br />
im Zentrumsspital Kantonsspital St.Gallen besprochen werden.<br />
Für die optimale Behandlung, wie zum Beispiel von Brustkrebs <strong>und</strong> gynäkologischen<br />
Tumoren, steht dieses Netzwerk samt Videokonferenz für<br />
die gemeinsame Fallbesprechung bereits vor Therapiebeginn zur Verfügung.<br />
So kann ein gemeinsamer Therapieplan aller beteiligten Spezialisten aufgestellt<br />
werden. Es ist vorgesehen, solche Netzwerke auch für andere<br />
Er krank ungen einzurichten.<br />
Netzwerke stellen eine grosse organisatorische Herausforderung für die<br />
beteiligten Ärzte, Pflegenden <strong>und</strong> IT-Bereiche dar.<br />
Unternehmensentwicklung<br />
Zur Unternehmensentwicklung gehören die Themenfelder administrative<br />
Führung des Strategieprozesses <strong>und</strong> der Unternehmensziele, Koordination<br />
der Geschäftsführung, Entwickeln <strong>und</strong> Einführen von Managementinstrumente<br />
wie zum Beispiel Multiprojektmanagement sowie Instrumente zur<br />
Prozess- <strong>und</strong> Ressourcensteuerung. Dazu kommt das Durchführen von konkreten<br />
Entwicklungsvorhaben <strong>und</strong> -projekten wie das OP-Management. Der<br />
operative Schwerpunkt liegt im Aufbau <strong>und</strong> Betrieb des Projektmanagements<br />
<strong>und</strong> des Multiprojektmanagements. Dazu gehören das Angebot der<br />
Projektsprechst<strong>und</strong>e <strong>und</strong> der Betrieb des Projektportals KSSG.<br />
Umschlag: Chirurgische Intensivstation: Visite im Team aus dem Ärztlichen Dienst, der Pflege, Physiotherapie <strong>und</strong> dem Beratungs- <strong>und</strong> Sozialdienst
Inhaltsverzeichnis<br />
Editorial Verwaltungsratspräsidentin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Editorial Direktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Geschäftsleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
Bericht Standorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Medizinisches Departement I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Allgemeine Innere Medizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Angiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Endokrinologie / Diabetologie / Osteologie . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Gastroenterologie / Hepatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Infektiologie / Spitalhygiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Kardiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Medizinische Intensivstation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Nephrologie / Transplantationsmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Onkologie / Hämatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Pneumologie /<br />
Interdisziplinäres Zentrum für Schlafmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Psychosomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Rheumatologie / Rehabilitation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Innere Medizin Rorschach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Medizinisches Departement II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Anästhesiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Chirurgische Intensivstation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Chirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Frauenklinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Hand-, Plastische <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie . . . . . . . . . . . 29<br />
Orthopädische Chirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Urologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Medizinisches Departement III . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Augenklinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Hals-Nasen-Ohrenklinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Neurochirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Neurologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Medizinisches Departement IV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Nuklearmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />
Pathologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Radiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Radio-Onkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Rechtsmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste . . . . . . . . . . . . . 42<br />
Zentrale Notfallaufnahme ( ZNA ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
Dermatologie / Allergologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
Brustzentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
Palliativzentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Muskelzentrum / ALS clinic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Spitalapotheke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Beratungs- <strong>und</strong> Sozialdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Medizinisches Forschungszentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
REA 2000 – Zentrum für Reanimations- <strong>und</strong> Simulationstraining 49<br />
Departement Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
Innere Medizin – Med . Dep . I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
Haus 03 / 06 – Med . Dep . II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
Haus 04 – Med . Dep . III . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
Rorschach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
Flawil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Anästhesiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Operationsabteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Zentrale Notfallaufnahme ( ZNA ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Zentraler Transportdienst Pflege ( ZTP ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Dermatologie / Allergologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Rettungsdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Entwicklung Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Informatik Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Im Dienste eines Mitmenschen (IDEM) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
Departement Betrieb & Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Gastronomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Hauswirtschaft & Areal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Technischer Dienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Zentrale Sterilgutversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />
Departement Finanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Aufnahme-Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Tarif- <strong>und</strong> Leistungswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Rechnungswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
Controlling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
Finanzkommentar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />
Anhang zur Jahresrechnung <strong>2010</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />
Revisionsbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85<br />
<strong>Qualitätsbericht</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87<br />
Statistischer Teil:<br />
Der statistische Teil in Ergänzung zum <strong>Geschäftsbericht</strong> ist einsehbar unter www .kssg .ch <strong>und</strong> Veröffentlichungen unter www .forschung .kssg .ch<br />
3
4<br />
« Die Zukunft gehört denen,<br />
die bereit sind,<br />
in der Gegenwart zu handeln.»<br />
unbekannt<br />
Unternehmen Editorial<br />
Regierungsrätin Heidi Hanselmann,<br />
Verwaltungsratspräsidentin <strong>und</strong> Vorsteherin<br />
des Ges<strong>und</strong>heitsdepartements des Kantons St. Gallen<br />
Von diesem Gr<strong>und</strong>satz hat sich der Verwaltungsrat<br />
der Spitalverb<strong>und</strong>e im Geschäftsjahr<br />
leiten lassen. Das Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
befindet sich in einem permanenten<br />
Veränderungsprozess, dem<br />
sich auch das Unternehmen Kantonsspital<br />
St.Gallen stellen muss. Dazu gehören<br />
in unmittelbarer Zukunft die Einführung<br />
der Entschädigung der stationären<br />
Leistungsangebote der Spitäler über<br />
Fallpauschalen ( SwissDRG ) <strong>und</strong> die freie<br />
Spitalwahl ab dem Jahr 2012. Stichworte<br />
wie Leistungskonzentration,<br />
Netzwerkbildung, Investitionen in die<br />
Spitalbauten <strong>und</strong> die Sicherstellung der<br />
Personalressourcen bildeten an den<br />
neun Sitzungen sowie an der Klausurtagung<br />
des Verwaltungsrates die Themenschwerpunkte<br />
im Geschäfts jahr.<br />
Unter anderem tagte der Verwaltungsrat<br />
im März <strong>2010</strong> im Kantonsspital<br />
St.Gallen, im April im Spital Flawil <strong>und</strong><br />
im August <strong>2010</strong> im Spital Rorschach.<br />
Bauen für die Zukunft<br />
Nachdem in den letzten zehn Jahren<br />
keine Spitalbauten realisiert werden<br />
konnten, ist der Nachholbedarf gross.<br />
Auch vor dem Hintergr<strong>und</strong> der freien<br />
Spitalwahl ist es wichtig, in die Spitäler<br />
zu investieren, um wettbewerbsfähig<br />
<strong>und</strong> attraktiv bleiben zu können. Für<br />
den im schweizweiten Vergleich kostengünstigen<br />
Kanton St.Gallen muss es Ziel<br />
sein, die Patientinnen <strong>und</strong> Patienten in<br />
zeitgemässen Infrastrukturen behandeln<br />
zu können <strong>und</strong> damit Abwanderungen<br />
in andere Kantone zu verhindern.<br />
Der Verwaltungsrat freut sich, dass im<br />
Berichtsjahr denn auch verschiedene<br />
bauliche Erweiterungen gestartet <strong>und</strong><br />
umgesetzt werden konnten. Am Kantonsspital<br />
St.Gallen sind die Arbeiten<br />
am Neubau Pathologie / Institut für<br />
Rechtsmedizin weit fortgeschritten. Anfangs<br />
November <strong>2010</strong> begannen die<br />
Bauarbeiten für die Erweiterung des<br />
Hauses 24 als Logistikzentrum des Kantonsspitals<br />
St.Gallen für die Zentrale<br />
Sterilgutaufbereitungsanlage ( ZSVA ) für<br />
die öffentlichen Spitäler im Kanton<br />
St.Gallen. Zudem trat die vorberatende<br />
Kommission des Kantonsrates im Dezember<br />
<strong>2010</strong> auf die Vorlage zur Erweiterung<br />
der ZNA ein. Das Parlament wird<br />
im Frühjahr 2011 zu dieser Vorlage abschliessend<br />
Stellung nehmen.<br />
Meilensteine erreicht<br />
Die Aufbauarbeiten für das Mammografie-Screening<br />
sind im Jahr <strong>2010</strong> weiter<br />
vorangeschritten. Wichtigster Meilen-<br />
stein war dabei die Teilnahme von<br />
Radio logen, Pathologen <strong>und</strong> medizinisch-technischeRadiologieassistentinnen<br />
aus allen Spitalverb<strong>und</strong>en an den<br />
Qualifikationskursen der Krebsliga. Bedeutend<br />
waren ebenfalls die Prä-Audits<br />
der Programmleitung an den vorgesehenen<br />
Standorten <strong>und</strong> die anschliessende<br />
Benennung der Standorte Kantonsspital<br />
St.Gallen, Spital Wil, Grabs<br />
<strong>und</strong> Linth als Leistungserbringer im<br />
Screeningprogramm. Im Frühling 2011<br />
wird auch das Kantonsspital St.Gallen<br />
die operative Screeningtätigkeit aufnehmen.<br />
Im Projekt Patientenmanagement-System<br />
( PMS ) konnte im Berichtsjahr das<br />
Modul «Dezentrales Patientenmanagement»<br />
in sämtlichen Spitalverb<strong>und</strong>en<br />
eingeführt werden. Das Projekt ist ein<br />
wichtiger Pfeiler für die weitere elektronische<br />
Vernetzung der Spitalverb<strong>und</strong>e<br />
sowie ein wichtiger Meilenstein im Hinblick<br />
auf die Einführung von SwissDRG<br />
im Jahr 2012.
Der Verwaltungsrat des Kantonsspitals St.Gallen:<br />
Heidi Hanselmann, Regierungsrätin,<br />
Vorsteherin des Ges<strong>und</strong>heitsdepartements ( Präsidentin VR )<br />
Yvonne Biri Massler, Pflegedirektorin, Linn AG<br />
Bruno Urban Glaus, Dr. oec. HSG, Sevelen ( Vize-Präsident VR )<br />
Hugo Gmür, Dr. med., Facharzt für Allgemeinmedizin FMH, Kaltbrunn<br />
Leodegar Kaufmann, Dr. oec. HSG, Abtwil<br />
Walter Kohler, Wirtschaftsmediator SGO, Hondrich<br />
Felix Hans Sennhauser, Prof. Dr. med., St.Gallen<br />
Monika Stalder, Pflegedienstleiterin, Bächli ( Hemberg )<br />
Guido Sutter, lic. oec. HSG <strong>und</strong> lic. iur., St.Gallen<br />
St.Galler Spitalgeschichte<br />
geschrieben<br />
Ende April <strong>2010</strong> trat Hans Leuenberger<br />
nach über 29 Jahren als CEO <strong>und</strong> Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung am Kantonsspital<br />
zurück. Hans Leuenberger<br />
setzte sich mit grossem Engagement für<br />
ein modernes, innovationsbereites, leistungsstarkes<br />
<strong>und</strong> erfolgreiches Unternehmen,<br />
das über 4500 Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter beschäftigt, ein.<br />
Dank dem ausgeprägten unternehmerischen<br />
Flair, dem visionären Denken<br />
<strong>und</strong> Handeln ist es Hans Leuenberger<br />
stets gelungen, neue Entwicklungen<br />
<strong>und</strong> Herausforderungen rechtzeitig anzugehen<br />
<strong>und</strong> zukunftsgerichtete Lösungen<br />
zu erarbeiten. Hans Leuenberger<br />
darf mit berechtigtem Stolz auf das Erreichte<br />
zurückblicken. Für seine Leistungen<br />
<strong>und</strong> sein Engagement verdient er<br />
grossen Dank <strong>und</strong> hohe Anerkennung.<br />
Als Nachfolger von Hans Leuenberger<br />
hat der Verwaltungsrat Dr. med. Daniel<br />
Germann, bisheriger Stellvertreter <strong>und</strong><br />
Leiter des Departementes Interdisziplinäre<br />
medizinische Dienste, gewählt. Er<br />
trat seine Stelle am 1. Mai <strong>2010</strong> an. Die<br />
bisherige Funktion von Daniel Germann<br />
wurde am 1. Juni <strong>2010</strong> von Dr. med.<br />
Susanne Diener übernommen.<br />
Weiter wählte der Verwaltungsrat im<br />
März <strong>2010</strong> die Nachfolger der beiden<br />
in den Ruhestand tretenden Chefärzte<br />
Prof. Dr. med. Jochen Lange, Chefarzt<br />
Chirurgie, <strong>und</strong> Prof. Dr. med. Peter<br />
Bischoff, Chefarzt Augenklinik. Im Mai<br />
<strong>2010</strong> wurde der Nachfolger für Prof. Dr.<br />
med. Thomas Sigrist, Chefarzt Rechtsmedizin,<br />
bestimmt. An der Sitzung im<br />
Dezember wurde vom Verwaltungsrat<br />
auch der Nachfolger von Prof. Dr. med.<br />
Markus Kuster, Chefarzt Orthopädie,<br />
gewählt, welcher ins Ausland gezogen<br />
ist. In der Geschäftsleitung gab es ebenfalls<br />
Veränderungen. Aufgr<strong>und</strong> des<br />
Rücktritts von Dr. med. Maurus Pfister<br />
als Mitglied der Geschäftsleitung wird<br />
Urs Buschor als Leiter Departement Bau<br />
& Raum | Rorschach & Flawil die Betriebsleitungen<br />
der Spitäler Rorschach<br />
<strong>und</strong> Flawil in diesem Gremium vertreten<br />
<strong>und</strong> sich zudem um die Herausforderungen<br />
r<strong>und</strong> um die Thematik der Bau-<br />
<strong>und</strong> Raumplanung an allen drei Standorten<br />
kümmern.<br />
Dank<br />
5<br />
Im Namen des gesamten Verwaltungsrates<br />
danke ich allen Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern sowie der Geschäftsleitung<br />
des Kantonsspitals St.Gallen für<br />
ihren unermüdlichen <strong>und</strong> kompetenten<br />
Einsatz. Das Jahr <strong>2010</strong> war in jeder Hinsicht<br />
ein anspruchsvolles Jahr. Mein<br />
Dank richtet sich auch an die niedergelassenen<br />
Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte, die mit<br />
der Zuweisung ihrer Patientinnen <strong>und</strong><br />
Patienten die Gegenwart <strong>und</strong> Zukunft<br />
des Kantonsspitals St.Gallen sichern.<br />
Der Verwaltungsrat will zusammen mit<br />
den Mitarbeitenden die neuen Herausforderungen<br />
angehen <strong>und</strong> seinen Beitrag<br />
leisten, damit diese auch im kommenden<br />
Jahr zielgerichtet <strong>und</strong> erfolgreich<br />
gemeistert werden können. Dabei<br />
lässt er sich wie eingangs erwähnt vom<br />
Gr<strong>und</strong>satz leiten: «Die Zukunft gehört<br />
denen, die bereit sind, in der Gegenwart<br />
zu handeln.»<br />
Regierungsrätin Heidi Hanselmann,<br />
Verwaltungsratspräsidentin<br />
<strong>und</strong> Vorsteherin des Ges<strong>und</strong>heitsdepartements<br />
des Kantons St. Gallen
6<br />
Unternehmen Editorial<br />
« Im heutigen Leben<br />
bedeutet Spielraum alles.»<br />
Oscar Wilde<br />
Daniel Germann<br />
Direktor <strong>und</strong> Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> war gekennzeichnet<br />
durch einige strukturelle wie auch personelle<br />
Weichenstellungen. So konnte<br />
ich am 1. Mai <strong>2010</strong> von meinem Vorgänger<br />
Hans Leuenberger die Führung<br />
des Kantonsspitals St.Gallen übernehmen.<br />
Ihm gebührt an dieser Stelle mein<br />
ganz besonderer Dank dafür, ein blühendes<br />
<strong>und</strong> höchst erfolgreiches Unternehmen<br />
geformt <strong>und</strong> geprägt zu haben.<br />
Dazu kommt ein spezielles Dankeschön<br />
für die fre<strong>und</strong>schaftliche Art <strong>und</strong> Weise<br />
der langjährigen Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />
der Übergabe der Geschäfte. Hans Leuenberger<br />
hat mir damit einen Einstieg<br />
verschafft, der beste Voraussetzungen<br />
bot, mit allen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
den neuen Zeitabschnitt des<br />
Kantonsspitals St.Gallen erfolgreich anzugehen.<br />
Dank an die Geschäftsleitung<br />
Erleichtert wurde mir dieser Einstieg<br />
aber auch dank der Unterstützung meiner<br />
bisherigen <strong>und</strong> neuen Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen der Geschäftsleitung. Besonders<br />
erwähnen möchte ich Prof. Dr.<br />
med. Christa Meyenberger, Prof. Dr.<br />
med. Peter Bischoff sowie Dr. med.<br />
Maurus Pfister, die nach langjähriger<br />
Mitgliedschaft auf Ende <strong>2010</strong> aus der<br />
Geschäftsleitung ausgetreten sind. Das<br />
Departement Innere Medizin wird neu<br />
von Prof. Dr. med. Martin Brutsche vertreten<br />
<strong>und</strong> das Medizinische Departement<br />
III ( Kopf kliniken ) durch Prof. Dr.<br />
med. Gerhard Hildebrandt. Zum Leiter<br />
des neuen Departements Bau & Raum |<br />
Rorschach & Flawil wurde Urs Buschor<br />
( bisher Koordinator Geschäftsführung )<br />
gewählt. Ärztlicher Vertreter von Flawil<br />
( neu auch von Rorschach ) bleibt Dr.<br />
med. Heinz Itin. Bereits per 1. Juni <strong>2010</strong><br />
wurde Dr. med. Susanne Diener als Leiterin<br />
des Departements Interdisziplinäre<br />
medizinische Dienste in die Geschäftsleitung<br />
berufen.<br />
Wahl von Chefärzten<br />
Veränderungen gab es auch in anderen<br />
wichtigen Gremien. Es erwies sich denn<br />
auch als grosser Vorteil, dass im Hinblick<br />
auf die Pensionierung der drei Chefärzte<br />
Prof. Dr. med. Peter Bischoff per Ende<br />
Dezember <strong>2010</strong>, Prof. Dr. med. Jochen<br />
Lange per Ende Januar 2011 sowie Prof.<br />
Dr. med. Thomas Sigrist per Ende Mai<br />
2011 schon sehr früh mit den Wahlvorbereitungen<br />
begonnen wurde. Zumal es<br />
auch galt, in der Klinik für Orthopädische<br />
Chirurgie <strong>und</strong> Traumatologie<br />
die Nachfolge von Prof. Dr. med. Mar-<br />
kus Kuster zu regeln, der Ende Jahr aus<br />
familiären Gründen nach Perth ( Australien<br />
) zurückgekehrt ist. Somit hat der<br />
Verwaltungsrat der Spitalverb<strong>und</strong>e des<br />
Kantons St.Gallen auf Antrag der Geschäftsleitung<br />
im vergangenen Jahr<br />
gleich vier neue Chefärzte gewählt. Es<br />
sind dies:<br />
– Prof. Dr. med. Roland Hausmann<br />
als Chefarzt Institut für Rechtsmedizin<br />
– PD Dr. med. Bernhard Jost<br />
als Chefarzt Klinik für Orthopädie,<br />
Chirurgie <strong>und</strong> Traumatologie<br />
– Prof. Dr. med. Bruno Schmied<br />
als Chefarzt Klinik für Chirurgie<br />
– PD Dr. med. Christophe Valmaggia<br />
als Chefarzt Augenklinik<br />
Neuer Präsident der Chefärztekonferenz<br />
<strong>und</strong> somit Amtsnachfolger von Prof. Dr.<br />
med. Peter Bischoff wurde Prof. Dr.<br />
med. Simon Wildermuth, der gleichzeitig<br />
auch zu meinem Stellvertreter in der<br />
Geschäftsleitung ernannt wurde.
Weitere Schwerpunkte<br />
Von den Wahlgeschäften zu weiteren<br />
wichtigen Schwerpunkten im letzten<br />
Jahr: Einer betraf den Aufbau des DirektionsbereichesUnternehmensentwicklung<br />
unter der Leitung von Roger Theiler<br />
( ab November inklusive Unternehmenskommunikation<br />
). Ein weiterer die<br />
Bildung des neuen Departements Bau &<br />
Raum | Rorschach & Flawil unter der<br />
bereits erwähnten Leitung von Urs<br />
Buschor. Das Thema Bau wird das Kantonsspital<br />
St.Gallen noch über Jahrzehnte<br />
verstärkt beschäftigen <strong>und</strong> begleiten.<br />
Mit dem neuen Departement<br />
wurden die Voraussetzungen geschaffen,<br />
dass die relevanten Bauthemen<br />
in der Geschäftsleitung noch besser<br />
«verankert» werden. Dies ist vor allem<br />
im Zusammenhang mit der Umsetzung<br />
der Baugesamtmachbarkeitsstudie von<br />
grosser Bedeutung.<br />
Baubeginn – Bauvollendung<br />
Am 2. November <strong>2010</strong> erfolgte der<br />
Baustart für die Erweiterung des Hauses<br />
24. Seit Jahren kämpft das Kantonsspital<br />
St.Gallen mit räumlichen Engpässen<br />
in den Bereichen Versorgung <strong>und</strong><br />
Logistik. Dank dem Ja des St.Galler<br />
Stimmvolkes können diese Probleme<br />
schon bald gelöst werden. Bis es aber<br />
so weit ist, braucht es noch etwas Geduld<br />
– die Inbetriebnahme ist auf Ende<br />
2012 geplant – <strong>und</strong> vor allem auch<br />
etwas Verständnis für die nicht zu<br />
vermeidenden Einschränkungen <strong>und</strong><br />
Lärmemissionen während der Bauzeit.<br />
Südöstlich der Frauenklinik präsentiert<br />
sich derweil bereits der ( fast ) fertige<br />
Neubau der Pathologie / Rechtsmedizin.<br />
Die Eröffnung findet am 9. Juni 2011<br />
statt. Auch dies wird ein Freudentag<br />
für das Kantonsspital St.Gallen. Ganz<br />
besonders für die Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter der Pathologie <strong>und</strong><br />
der Rechtsmedizin. An dieser Stelle ein<br />
herzliches Dankeschön an das Hochbauamt<br />
<strong>und</strong> an alle beteiligten Handwerker,<br />
die es ermöglichen, den Fertigstellungstermin<br />
einzuhalten.<br />
Neurovaskuläre Intensivstation<br />
Zur Behandlung <strong>und</strong> Versorgung von<br />
Patientinnen <strong>und</strong> Patienten mit akuten<br />
Schlaganfällen beschloss die Geschäftsleitung,<br />
im Haus 04 auf dem 9. Stock<br />
eine Neurovaskuläre Intensivstation<br />
( NIPS ) zu etablieren. Dank intensiver<br />
Projektarbeit konnte ein interdisziplinäres<br />
Modell zwischen der Neurologie<br />
<strong>und</strong> der Medizinischen Intensivstation<br />
( MIPS ) erarbeitet werden. Obschon<br />
die zeitlichen Vorgaben eng waren,<br />
gelang es den Verantwortlichen, die<br />
Personalrekrutierung <strong>und</strong> die baulichen<br />
Massnahmen erfolgreich abzuschliessen.<br />
Damit stand einer Eröffnung per<br />
3. Januar 2011 nichts mehr im Wege.<br />
Positives Finanzergebnis<br />
Besonders erfreut darf zur Kenntnis genommen<br />
werden, dass der Globalkredit<br />
um CHF 1,26 Millionen unterschritten<br />
werden konnte. Wie im Vorjahr ist dieses<br />
gute Ergebnis primär der steigenden<br />
Nachfrage nach Leistungen des Kantonsspitals<br />
St.Gallen zu verdanken, anderseits<br />
aber auch einem sorgfältigen<br />
Kostenmanagement unter direktem<br />
Einbezug der Kliniken, Institute <strong>und</strong><br />
Fachbereiche in Zusammenarbeit mit<br />
den Querschnittdepartementen, besonders<br />
dem Departement Finanzen.<br />
Neue Spitalfinanzierung<br />
7<br />
Passend zur Aussage von Oscar Wilde:<br />
«Im heutigen Leben bedeutet Spielraum<br />
alles» galt <strong>und</strong> gilt es im Hinblick auf<br />
kommende Veränderungen, sich frühzeitig<br />
genügend Spielraum zu verschaffen.<br />
So wird aufgr<strong>und</strong> der Revision des<br />
Krankenversicherungsgesetzes mit der<br />
neuen Spitalfinanzierung unter anderem<br />
erwartet, dass Leistungen vermehrt<br />
ambulant angeboten werden. Damit<br />
werden sich viele Prozesse im Spital verändern.<br />
Solche Prozessumstellungen<br />
erfordern eine sorgfältige Planung <strong>und</strong><br />
auch Zeit, weshalb das Kantonsspital<br />
St.Gallen sowohl in der Bearbeitung der<br />
Unternehmensziele wie auch mit dem<br />
Aufbau des Bereiches Unternehmensentwicklung<br />
hier einen Schwerpunkt<br />
gesetzt hat. Das Kantonsspital St.Gallen<br />
ist für die Zukunft gut gerüstet!<br />
Ein grosses Dankeschön<br />
Auch bei der täglichen Arbeit ist es<br />
wichtig, über ein gewisses Mass an<br />
Spielraum zu verfügen. Dies fördert die<br />
Innovation <strong>und</strong> die Freude an der Arbeit.<br />
Den Rahmen bildet dabei unsere<br />
Unternehmenskultur mit einer von gegenseitigem<br />
Respekt geprägten Gr<strong>und</strong>haltung.<br />
Ich bedanke mich bei allen<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern für<br />
den grossen Einsatz im vergangenen<br />
Jahr <strong>und</strong> freue mich auf die weitere erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit. Ein besonderer<br />
Dank gilt auch dem Verwaltungsrat<br />
unter der Leitung von Frau Regierungsrätin<br />
Heidi Hanselmann, der Revisionsstelle<br />
sowie unseren Kooperationspartnern<br />
<strong>und</strong> zuweisenden Ärztinnen<br />
<strong>und</strong> Ärzten.<br />
Daniel Germann<br />
Direktor <strong>und</strong> Vorsitzender der Geschäftsleitung
8<br />
Unternehmen Geschäftsleitung<br />
Organigramm<br />
Kantonsspital St. Gallen<br />
Organigramm Kantonsspital St.Gallen<br />
Allgemeine<br />
Innere Medizin<br />
Angiologie<br />
Endokrinologie/<br />
Diabetologie/Osteologie<br />
Gastroenterologie/<br />
Hepatologie<br />
Infektiologie/<br />
Spitalhygiene<br />
Kardiologie<br />
Med. Intensivstation<br />
Nephrologie/<br />
Transplantationsmedizin<br />
Onkologie/<br />
Hämatologie<br />
Pneumologie/<br />
Schlafmedizin<br />
Psychosomatik<br />
Rheumatologie/<br />
Rehabilitation<br />
Stabsdienste<br />
Anästhesiologie<br />
Chir. Intensivstation<br />
Chirurgie<br />
Frauenklinik<br />
Hand-, Plastische <strong>und</strong><br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Orthopädische<br />
Chirurgie<br />
Urologie<br />
Augenklinik<br />
Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />
Neurochirurgie<br />
Neurologie<br />
Nuklearmedizin<br />
Pathologie<br />
Radiologie<br />
Radio-Onkologie<br />
Rechtsmedizin<br />
Anästhesiologie<br />
Chirurgie<br />
Innere Medizin<br />
Orthopädische<br />
Chirurgie<br />
Radiologie<br />
Belegärzte: HNO<br />
Anästhesiologie<br />
Chirurgie<br />
Innere Medizin<br />
Palliative Care<br />
Radiologie<br />
Belegärzte: HNO,<br />
Orthopädie, Urologie<br />
Medizinisches<br />
Departement I<br />
Medizinisches<br />
Departement II<br />
Medizinisches<br />
Departement III<br />
Medizinisches<br />
Departement IV<br />
Spital Rorschach<br />
Spital Flawil<br />
Direktion<br />
Stabsdienste<br />
Koordinator<br />
Geschäftsführung<br />
Rechtsdienst<br />
Informatik<br />
Personaldienst<br />
Qualitätsmanagement<br />
Seelsorge<br />
Unternehmensentwicklung<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Departement<br />
Interdisziplinäre<br />
medizinische Dienste<br />
Departement<br />
Pflege<br />
Departement<br />
Betrieb & Infrastruktur<br />
Departement<br />
Finanzen<br />
Zentrale<br />
Notfallaufnahme<br />
Dermatologie/<br />
Allergologie<br />
Brustzentrum<br />
Palliativzentrum<br />
Muskelzentrum/<br />
ALS clinic<br />
Spitalapotheke<br />
Beratungs- <strong>und</strong><br />
Sozialdienst<br />
Medizinisches<br />
Forschungszentrum<br />
REA 2000 –<br />
Zentrum für Reanimations-<br />
<strong>und</strong> Simulationstraining<br />
Stabsdienste<br />
Rettungsdienst<br />
St.Gallen<br />
Kliniken/Fachbereiche<br />
OPS/Anästhesiologie<br />
Rorschach<br />
Flawil<br />
Gastronomie<br />
Hauswirtschaft & Areal<br />
Logistik<br />
Technischer Dienst<br />
Zentrale<br />
Sterilgutversorgung<br />
Aufnahme-Management<br />
Tarif- <strong>und</strong> Leistungswesen<br />
Rechnungswesen<br />
Controlling<br />
Projekte + Entwicklung<br />
Managementsupport/<br />
Honorare<br />
Unternehmensweit<br />
Standort St.Gallen<br />
Standort Rorschach<br />
Standort Flawil<br />
Farbcode:
Geschäftsleitung<br />
Kantonsspital St. Gallen<br />
Mitglieder der Geschäftsleitung des Kantonsspitals St. Gallen im Berichtsjahr <strong>2010</strong> waren:<br />
von links nach rechts:<br />
Dr. med. Maurus Pfister, Medizinisches Departement Rorschach<br />
Dr. med. Susanne Diener (seit 06.<strong>2010</strong>), Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />
Prof. Dr. med. Christa Meyenberger, Medizinisches Departement I<br />
Thomas Sojak, Departement Betrieb & Infrastruktur<br />
Nicole Mösli, Departement Pflege<br />
René Thurnheer, Departement Finanzen<br />
Dr. med. Daniel Germann (seit 05.<strong>2010</strong>), Direktor <strong>und</strong> Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Prof. Dr. med. Simon Wildermuth, Medizinisches Departement IV<br />
Dr. med. Heinz Itin, Medizinisches Departement Flawil<br />
Prof. Dr. med. Peter Bischoff, Medizinisches Departement III<br />
Prof. Dr. Dr. med. Jörg Grünert, Medizinisches Departement II<br />
9
10<br />
Kantonsspital St.Gallen – ein Unternehmen, drei Spitäler. St.Gallen Rorschach Flawil
Departemente Bericht Standorte<br />
Zur Entlastung des Zentrumsspitals<br />
beigetragen<br />
Sowohl die Anzahl der stationär als auch die der ambulant behandelten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />
haben <strong>2010</strong> im Spital Rorschach weiter zugenommen. Auch die Chirurgie Flawil weist<br />
gegenüber dem Vorjahr erneut eine Zunahme der stationären Patientenzahlen aus, während auf<br />
der Inneren Medizin Flawil zu Beginn des Jahres ein Rückgang der Eintrittszahlen<br />
feststellbar war. Mit der Eröffnung des Varizenzentrums konnte der Standort Flawil gestärkt <strong>und</strong><br />
das Zentrumsspital in St.Gallen weiter entlastet werden.<br />
Direktion<br />
St. Gallen / Rorschach / Flawil<br />
Direktion<br />
Hans Leuenberger (bis Ende April <strong>2010</strong>)<br />
Direktor <strong>und</strong> Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Dr. med. Daniel Germann (ab Mai <strong>2010</strong>)<br />
Direktor <strong>und</strong> Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Prof Dr. med. Simon Wildermuth<br />
Stv. Direktor<br />
Rorschach<br />
José Farner<br />
Vorsitzender der Betriebsleitung<br />
Dr. med. Andreas Zerz<br />
Leitender Arzt Chirurgie Rorschach<br />
Dr. med. Maurus Pfister<br />
Fachbereichsleiter Innere Medizin Rorschach<br />
Dr. med. Karl Grob<br />
Leitender Arzt Orthopädie Rorschach<br />
Flawil<br />
Dr. med. Markus Antonelli<br />
Chefarzt Anästhesiologie Flawil<br />
Dr. med. Heinz Itin<br />
Chefarzt Chirurgie Flawil<br />
<strong>und</strong> Vorsitzender Betriebsleitung<br />
Dr. med. Andreas Walser<br />
Chefarzt Innere Medizin Flawil<br />
Spital Rorschach – ambulante<br />
Behandlungen nehmen zu<br />
Die Anzahl der stationär behandelten<br />
Patientinnen <strong>und</strong> Patienten lag unter<br />
Einbezug der Kurzlieger deutlich über<br />
den Vorjahresabschlüssen. Während<br />
in der Chirurgie <strong>und</strong> der Inneren Medizin<br />
die Austritte im Rahmen der Vorjahre<br />
waren, gab es in den Sparten Orthopädie<br />
<strong>und</strong> Hals-Nasen-Ohren deutlich mehr<br />
Patientinnen <strong>und</strong> Patienten. Die Verweildauer<br />
konnte weiter gesenkt werden.<br />
Eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer<br />
von sieben Tagen zeigt den richtigen<br />
Weg zur Ära des DRG.<br />
Die ambulanten Behandlungen haben<br />
erneut zugenommen. Die Gründe liegen<br />
in der erneut gesteigerten Nachfrage<br />
bei der lokalen Betreuung in der<br />
onkologischen Tagesstation sowie im<br />
Adipositaszentrum.<br />
Die im Mai 2009 eingerichtete «Medizinische<br />
Diagnostik» erweist sich für die<br />
Patientinnen <strong>und</strong> Patienten als gutes<br />
Angebot <strong>und</strong> im betrieblichen Alltag als<br />
organisatorisch gelungen.<br />
Die Rückmeldungen der Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten in Rorschach zeigen deutlich,<br />
dass die Hotellerie, speziell im Be-<br />
11<br />
reich der sanitären Installationen, nicht<br />
mehr den heutigen Vorstellungen <strong>und</strong><br />
Bedürfnissen entspricht. Häufig wird der<br />
Wunsch nach baldiger Verbesserung<br />
geäussert. Grosse Hoffnung liegt in der<br />
Bau-Gesamtmachbarkeitsstudie.<br />
Chirurgie Flawil – Erweiterung<br />
des Leistungsangebotes<br />
Nachdem die Räumlichkeiten auf dem<br />
ersten Stock frei geworden waren,<br />
konnte <strong>2010</strong> mit dem Umbau begonnen<br />
werden. Unter anderem wurde ein<br />
zusätzliches Tageszimmer mit vier Betten<br />
modern eingerichtet, um den künftigen<br />
Anforderungen zusätzlicher ambulanter<br />
Operationen gerecht zu werden.<br />
Im August <strong>2010</strong> wurde das Varizenzentrum<br />
eröffnet. Dieses wird interdisziplinär<br />
von der Chirurgie Flawil, der<br />
Gefässchirurgie <strong>und</strong> der Angiologie<br />
betrieben. Ziel ist es, dass möglichst alle<br />
Varizenpatienten des Unternehmens<br />
Kantonsspital St.Gallen in Flawil abgeklärt<br />
<strong>und</strong> behandelt werden, sei es operativ<br />
oder konservativ ( mittels Sklero-<br />
oder Lasertherapie ). Kurz nach der Eröffnung<br />
wurde auch erfolgreich ein<br />
Symposium über die Varicosis <strong>und</strong> die<br />
Ulcera cruris durchgeführt.
12<br />
Departemente Bericht Standorte<br />
Nachdem die stationären Patientenzahlen<br />
der Chirurgie <strong>und</strong> der Urologie<br />
zugenommen haben <strong>und</strong> bedingt durch<br />
den Mehraufwand durch das Varizenzentrum,<br />
konnte das Kader der Chirurgischen<br />
Klinik durch einen zweiten<br />
Oberarzt erweitert werden. Im Sinne<br />
einer Verbesserung der Zusammenarbeit<br />
mit der Klinik für Chirurgie in<br />
St.Gallen geschah die Anstellung dieses<br />
Oberarztes im Rotationssystem. Diese<br />
wird erstmals im Januar 2011 mit Dr.<br />
Dalibor Antolovic besetzt. Zusätzlich ist<br />
Dr. Antolovic auch verantwortlich für<br />
das Qualitätsmanagement am Spital<br />
Flawil.<br />
Ein weiteres Highlight <strong>2010</strong> war die erfolgreiche<br />
Teilnahme des Spitals Flawil<br />
an der Gewerbeausstellung Iga 10 in<br />
Flawil. Dabei konnte der Kontakt zum<br />
Publikum gepflegt werden. Zudem wurden<br />
einzelne Themen, wie die Gelenkprothetik<br />
<strong>und</strong> die Varizenchirurgie, den<br />
Standbesuchenden erklärt.<br />
Innere Medizin – gutes Personal<br />
ist das wertvollste Kapital<br />
Der Anfang des Jahres <strong>2010</strong> war auf der<br />
Inneren Medizin Flawil gekennzeichnet<br />
durch einen starken Rückgang der Eintrittszahlen<br />
von stationären Patienten<br />
im Vergleich zu den Vorjahren. Die ersten<br />
vier Monate, traditionell «Boom-<br />
Monate», waren auffallend ruhig. Es<br />
wurde eine Umfrage bei den Hausärzten<br />
durchgeführt, um eventuelle Ursachen<br />
herauszufinden, was aber erfolglos war.<br />
Wahrscheinlich hat es sich um eine<br />
spontane Fluktuation gehandelt, vielleicht<br />
akzentuiert durch den relativ milden<br />
Grippeverlauf im letzten Winter.<br />
Möglich ist aber auch eine zunehmend<br />
sparsame Einweisungspraxis der Hausärzte,<br />
indem die Hospitalisierung nur als<br />
letztes Mittel eingesetzt wird.<br />
Im weiteren Jahresverlauf waren die Patientenzahlen<br />
wieder ansteigend. Die<br />
hohen Vorjahreswerte wurden fast wieder<br />
erreicht. Quantitatives Wachstum<br />
kann ja gerade im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />
nicht das höchste Ziel darstellen.<br />
In personeller Hinsicht musste leider der<br />
Abgang des Oberarztes <strong>und</strong> Qualitätsverantwortlichen<br />
Johannes Haarer zur<br />
Kenntnis genommen werden. Er wird<br />
sich in St.Gallen zum Gastroenterologen<br />
ausbilden lassen. Glücklicherweise wurde<br />
mit Goetz Freiwald ein erfahrener<br />
Kollege als Nachfolger gef<strong>und</strong>en. Immer<br />
wieder zeigt sich in allen Disziplinen <strong>und</strong><br />
Diensten, wie wichtig Personalkonstanz<br />
ist <strong>und</strong> dass für einen Dienstleistungsbetrieb<br />
gutes Personal das wichtigste<br />
<strong>und</strong> wertvollste Kapital ist. Dieses Kapital<br />
gilt es, zu hegen <strong>und</strong> zu pflegen.<br />
Informatik – IT-Netzwerk<br />
Auch im <strong>2010</strong> konnten die gemeinsamen<br />
Services für alle Spitalverb<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> die Geriatrische Klinik noch weiter<br />
aus gebaut werden. Durch die erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit zwischen der<br />
IT der Spitalregion Rheintal Werdenberg<br />
Sarganserland <strong>und</strong> der SSC-IT konnte<br />
die Einführung der Standardbasisinfrastruktur<br />
( SBI-H ) pünktlich gemäss<br />
der Projektplanung abgeschlossen<br />
werden. Seit dem 1. August <strong>2010</strong> werden<br />
nun die über 600 PC-Arbeitsplätze<br />
dieser Spitalregion gemeinsam mit der<br />
IT vor Ort betreut. Von den kantonalen<br />
Laboratorien IKCH / IKMI erhielt die SSC-<br />
IT den Auftrag, die SAP-Module FI <strong>und</strong><br />
CO auf der gemeinsamen Plattform der<br />
Spitalverb<strong>und</strong>e <strong>und</strong> der Geriatrischen<br />
Klinik einzuführen. Dieses Projekt konnte<br />
per Ende Jahr erfolgreich umgesetzt<br />
werden. Zur Umsetzung der Projekte im<br />
Kantonsspital St.Gallen wie des neuen<br />
Intranets, MpM ( Multiprojektmanagement)<br />
<strong>und</strong> GL<strong>2010</strong> ( Sitzungsverwaltung<br />
der GL ) wurde eine neue moderne<br />
Plattform auf Basis Sharepoint aufgebaut.<br />
Nebst den bereits erwähnten<br />
Projekten wurde auch die Mitarbeit in<br />
vielen weiteren Projekten durch die IT<br />
sichergestellt.<br />
Seit dem 1. Mai <strong>2010</strong> gibt es in der SSC-<br />
IT den neuen Bereich Medizin-Informatik.<br />
Mit der Medizin-Informatik soll die<br />
Dienstleistung im Bereich des IT-Managements<br />
noch stärker an den Kernprozessen<br />
der Endbenutzer ausgerichtet werden.<br />
Dies soll in einer engen Zusammenarbeit<br />
mit den verantwortlichen Stellen<br />
der Medizintechnik erreicht werden.<br />
Eine besondere Herausforderung ist<br />
der hohe Bedarf an IT-Infrastruktur.<br />
Da die Rechenzentren dadurch an ihre<br />
Kapazitätslimiten gekommen waren,<br />
wurde gemeinsam mit dem Technischen<br />
Dienst des Kantonsspitals St.Gallen<br />
die Planung eines neuen Rechenzentrums<br />
angegangen. Nach intensiven<br />
Vorbereitungs arbeiten konnte nach einer<br />
Projektphase von r<strong>und</strong> zwei Jahren<br />
das neue Rechenzentrum dem Betrieb<br />
übergeben werden.<br />
Personaldienst – Engagement für<br />
zufriedene Mitarbeitende<br />
Mitarbeitende, die sich für das Kantonsspital<br />
St.Gallen engagieren, sind eine<br />
wichtige Stütze des Unternehmens. Damit<br />
sich auch die neuen Mitarbeitenden<br />
möglichst schnell mit der Kultur, den<br />
Werten <strong>und</strong> der Organisation des Kantonsspitals<br />
St.Gallen vertraut machen<br />
können, wurde der Einführungstag neu<br />
gestaltet <strong>und</strong> im Mai <strong>2010</strong> erstmals in<br />
angepasster Form durchgeführt. Das<br />
Zusammenspiel <strong>und</strong> der Einsatz aller<br />
Beteiligten bei der Neugestaltung des<br />
Einführungstages haben dazu geführt,<br />
dass den neuen Mitarbeitenden in kurzer<br />
Zeit ein Einblick in viele Gebiete ermöglicht<br />
wird <strong>und</strong> der Einstieg leichterfällt.<br />
Der Aufbau der interdisziplinären<br />
Führungsausbildung war <strong>und</strong> ist ein<br />
Thema, das auch in den nächsten Monaten<br />
<strong>und</strong> Jahren beschäftigen wird.<br />
Mit dem Start dieses Projektes im <strong>2010</strong><br />
soll hauptsächlich das Ziel verfolgt werden,<br />
die Zusammenarbeit zwischen den<br />
verschiedenen Bereichen <strong>und</strong> Funktionsstufen<br />
zu fördern <strong>und</strong> zu vereinfachen.<br />
Die verschiedenen Angebote, die<br />
den Mitarbeitenden unter dem Titel<br />
«Gs<strong>und</strong> am Kanti» gemacht werden,<br />
wurden weiter ausgebaut. Die Velohelmaktion,<br />
die Wintersportaktion <strong>und</strong> auch<br />
die Sonnenschutzaktion sind bei den<br />
Mitarbeitenden auf ein breites Echo gestossen<br />
<strong>und</strong> haben viele positive Reaktionen<br />
ausgelöst. Das Anwesenheitsmanagement<br />
konnte in praktisch allen<br />
Bereichen eingeführt werden. Damit<br />
steht den Führungskräften ein Instrument<br />
zur Verfügung, das es ihnen ermöglicht,<br />
die notwendigen Schritte zum<br />
Wohl der Mitarbeitenden schneller einzuleiten.<br />
Die intensive Zusammenarbeit
zwischen Personaldienst, Care Management<br />
<strong>und</strong> Führungskräften zeigt bereits<br />
erste sehr erfreuliche Resultate.<br />
Qualitätsmanagement – bereitet<br />
sich auf Meilensteine vor<br />
Das Medizincontrolling <strong>und</strong> die Medizinische<br />
Kodierung standen <strong>2010</strong> ganz im<br />
Zeichen der Vorbereitungen auf die<br />
neue Spitalfinanzierung mit Diagnosis<br />
Related Groups ( DRG ), die per 1.1. 2012<br />
eingeführt wird. Insbesondere die Erweiterungen<br />
des Datensatzes des B<strong>und</strong>esamtes<br />
für Statistik brachten neue<br />
Herausforderungen für das Medizincontrolling<br />
wie auch das Kodier-Team<br />
mit sich. Zum 1.7. <strong>2010</strong> machten die<br />
mangelnden Raumressourcen im Haus<br />
20 einen Umzug des Medizincontrollings<br />
<strong>und</strong> des Kodier-Teams ins Haus 81<br />
notwendig. Im Sommer 2011 wird nach<br />
erfolgter Renovation des Hauses 57 die<br />
Abteilung Qualitätsmanagement wieder<br />
räumlich zusammengeführt.<br />
Im Qualitätsmanagement laufen seit<br />
<strong>2010</strong> die Vorbereitungen für das Re-<br />
Zertifizierungsaudit des Kantonsspitals<br />
St.Gallen. Dieses findet am 17.–19. Mai<br />
2011 im Rahmen der Zertifizierung mit<br />
sanaCERT Suisse statt. Vorgespräche mit<br />
der sanaCERT Suisse wurden zu den<br />
auszuweisenden Standards durchgeführt.<br />
Die unternehmensweite Patientenbefragung<br />
<strong>und</strong> das darin enthaltene<br />
Beschwerdemanagement wurden in<br />
eine elektronische Abwicklung überführt.<br />
Zum 1.10.<strong>2010</strong> ernannte die Geschäftsleitung<br />
Dr. Peter Ueberschlag zum Leiter<br />
<strong>und</strong> Heidi Funk zur stellvertretenden<br />
Leiterin des Qualitätsmanagement-<br />
Teams. Dr. Norbert Rose, Leiter Abteilung<br />
Qualitätsmanagement, übergab<br />
damit die direkte Leitung des Qualitätsmanagement-Teams<br />
an Dr. Peter Ueberschlag.<br />
Unter der Leitung von Dr. Norbert Rose<br />
setzte eine kantonale Arbeitsgruppe das<br />
durch den Verwaltungsrat im Februar<br />
<strong>2010</strong> beschlossene Konzept zum Risikomanagement<br />
der Spitalverb<strong>und</strong>e 1–4<br />
um. Es wurden Workshops zur Risikoidentifizierung<br />
in den Spitalverb<strong>und</strong>en<br />
1–4 durchgeführt <strong>und</strong> eine Risikomanagement-Software<br />
eingeführt.<br />
Die Zuständigkeit für das Bildungsmanagement<br />
wechselte zum 1.8.<strong>2010</strong> vom<br />
Qualitätsmanagement in den Personaldienst.<br />
Zukünftig wird Gaby Eigenmann,<br />
Leiterin Bildungsmanagement, diesen<br />
Bereich leiten. Das Kursangebot <strong>und</strong> die<br />
Führungsschulungen für Mitarbeitende<br />
des Kantonsspitals St.Gallen werden<br />
weiterhin unter bildung.kssg.ch veröffentlicht.<br />
Rechtsdienst – berät, prüft <strong>und</strong><br />
arbeitet mit<br />
Der Rechtsdienst ist eine Stabsstelle der<br />
Direktion <strong>und</strong> unterstützt <strong>und</strong> berät Unternehmensleitung,Organisationseinheiten<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitende bei der Erfüllung<br />
ihrer Aufgaben in sämtlichen juristischen<br />
Fragestellungen. Der Rechtsdienst<br />
setzt sich zum Ziel, rechtliche<br />
Fragestellungen ergebnisorientiert <strong>und</strong><br />
unter dem Aspekt der Kosten- <strong>und</strong> Qualitätsoptimierung<br />
zu lösen sowie die<br />
gesetzeskonforme Unternehmensführung<br />
zu unterstützen.<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> brachte personelle Wechsel.<br />
Stefan Siegrist hat während des<br />
Jahres die Leitung des Rechtsdienstes<br />
übernommen; er wird dabei von Caroline<br />
Jaeger <strong>und</strong> neu von Dominik Sennhauser<br />
unterstützt.<br />
Der Rechtsdienst hat im Jahr <strong>2010</strong> über<br />
1000 Fälle in Form von Beratung, Vertragserstellung<br />
<strong>und</strong> -prüfung, Projektmitarbeit<br />
sowie Verfahrens- <strong>und</strong> Prozessführung<br />
bearbeitet. Im Rahmen<br />
des Vertragsmanagements wurden r<strong>und</strong><br />
130 Studienverträge, 280 Sponsoringverträge<br />
<strong>und</strong> 30 IT-Verträge abgeschlossen.<br />
Im Rahmen von Datenschutz <strong>und</strong><br />
Patientenrechten wurden r<strong>und</strong> 65 Fälle<br />
bearbeitet.<br />
Im Jahr 2011 werden die Umsetzung<br />
der Kaderarztverordnung inklusive der<br />
Überführung in neue Anstellungsverträge,<br />
die Umsetzung des kantonalen<br />
Archiv gesetzes, die Datenschutzschulung<br />
sowie das interne Weisungsmanagement<br />
einige der Schwerpunkte<br />
des Rechtsdienstes bilden.<br />
Seelsorge – in verschiedenen<br />
Aufgaben tätig<br />
13<br />
Das Seelsorgeteam war in gewohnter<br />
Weise aktiv <strong>und</strong> präsent. Mindestens ein<br />
Seelsorger oder eine Seelsorgerin beider<br />
Konfessionen konnte jederzeit gerufen<br />
werden, <strong>und</strong> die Seelsorgerinnen <strong>und</strong><br />
Seelsorger boten auch von sich aus<br />
Besuche <strong>und</strong> Gespräche an. Selbstverständlich<br />
standen die Mitarbeitenden<br />
des Seelsorgeteams auch Angehörigen<br />
anderer Konfessionen <strong>und</strong> Religionen<br />
oder Religionslosen soweit erwünscht<br />
<strong>und</strong> möglich bei.<br />
An Sonn- <strong>und</strong> Feiertagen, von den Katholiken<br />
auch während der Woche, wurden<br />
die üblichen Gottesdienste gefeiert.<br />
Zu erwähnen sind hier besonders die<br />
schon traditionellen Rorate-Gottesdienste<br />
im Advent. Sie vermögen ein<br />
vielfältiges Publikum anzusprechen. An<br />
deren Gestaltung beteiligten sich auch<br />
zwei evangelische Seelsorgerinnen.<br />
In gutem Einvernehmen mit dem direkt<br />
betroffenen evangelischen Team <strong>und</strong><br />
mit dem Wissen der evangelischen Kirche<br />
liess die Geschäftsleitung die evangelische<br />
Spitalkapelle in einen Rapportraum<br />
für die Radiologie umwandeln.<br />
Die evangelischen Gottesdienste finden<br />
seit Mitte <strong>2010</strong> im zweckmässig hergerichteten<br />
Foyer Haus 21 statt.<br />
Die Seelsorgeteams der Spitäler St.Gallen,<br />
Rorschach <strong>und</strong> Flawil haben sich zu<br />
den seit 2009 vorgesehenen regelmässigen<br />
Sitzungen versammelt.<br />
Als besondere Aktivitäten sind die folgenden<br />
zu nennen: An der «OFFA»<br />
stellte sich in der thematischen Einheit<br />
«Ges<strong>und</strong>heit» zusammen mit dem Beratungs-<br />
<strong>und</strong> Sozialdienst auch die Spitalseelsorge<br />
vor. An einer ökumenischen<br />
Lichtfeier im November, zu der Angehörige<br />
aller im vergangenen Jahr im Spital<br />
verstorbenen Personen eingeladen waren,<br />
nahm eine zahlreiche Schar von<br />
Besucherinnen <strong>und</strong> Besuchern teil. In<br />
Verbindung mit der Unternehmenskommunikation,<br />
dem IDEM-Dienst <strong>und</strong> der<br />
Pfarrei St.Fiden machte die Seelsorge<br />
bei der Aktion «1 Million Sterne» mit.
14<br />
Departemente Bericht Standorte<br />
Zu erwähnen ist weiter, dass die Seelsorge<br />
im Ethikforum, in der kant. Ethikkommission<br />
<strong>und</strong> in der Arbeitsgruppe<br />
Projekt Organspende vertreten ist. Eine<br />
evangelische Seelsorgerin <strong>und</strong> ein katholischer<br />
Seelsorger gehören zudem<br />
der Moderationsgruppe Ethische Gespräche<br />
an.<br />
Zudem stellte die Seelsorge nach Absprache<br />
mit der Geschäftsleitung eine Auswahl<br />
heiliger Schriften zusammen, die<br />
bei Bedarf an Angehörige verschiedener<br />
Religionen ausgeliehen werden können.<br />
Im katholischen Team arbeitet neu Lea<br />
Siegmann-Würth in einem Teilpensum<br />
mit, das die Pensumsreduktion von<br />
Marlis-Fabienne Bucher <strong>und</strong> Markus<br />
Schöbi kompensiert. Lea Siegmann-<br />
Würth hat ein Buch mit dem Titel «Ethik<br />
in der Palliative Care. Theologische <strong>und</strong><br />
medizinische Erk<strong>und</strong>ungen» im Verlag<br />
Peter Lang publiziert.<br />
Insgesamt war es der Seelsorge möglich,<br />
ihren eigenen Gr<strong>und</strong>sätzen zu folgen<br />
<strong>und</strong> ausgerichtet auf die Bedürfnisse<br />
der Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />
<strong>und</strong> der Mitarbeitenden in grosser Freiheit<br />
ihren Dienst zu leisten.<br />
Unternehmensentwicklung –<br />
Prozess- <strong>und</strong> Ressourcensteuerung<br />
Die Unternehmensentwicklung konnte<br />
im <strong>2010</strong> die Detailkonzeption <strong>und</strong> das<br />
OP-Statut für ein unternehmensweites<br />
OP-Managementv abschliessen. In Zusammenarbeit<br />
mit Vertretern der chirurgisch<br />
tätigen Kliniken, dem Institut für<br />
Anästhesiologie <strong>und</strong> dem Departement<br />
Pflege wurde ein zukunftsgerichtetes<br />
Konzept erarbeitet, welches im laufenden<br />
Jahr umgesetzt wird. Für das<br />
Multiprojektmanagement wurde ein<br />
workflowbasiertes Projektportal entwickelt,<br />
basierend auf der neuen Informations-<br />
<strong>und</strong> Zusammenarbeitsplattform<br />
KSSGnet ( Intranet ). Mit dem<br />
Aufbau <strong>und</strong> der Durchführung von Projektmanagementkursen<br />
konnten die<br />
Methodenkompetenz <strong>und</strong> das Wissen<br />
über das Projektmanagement am Kantonsspital<br />
St.Gallen stark verbessert<br />
werden.<br />
Für das Jahr 2011 stehen Vorhaben <strong>und</strong><br />
Projekte im Vordergr<strong>und</strong>, welche die<br />
Planung <strong>und</strong> Steuerung der unternehmensweiten<br />
Ressourcen im Fokus haben.<br />
Als weitere zentrale Aufgabe der<br />
Unternehmensentwicklung steht die<br />
administrative Führung des Strategieprozesses<br />
<strong>und</strong> der Strategieerarbeitung<br />
2011–2015 im Mittelpunkt. Mit der<br />
Überführung der Geschäftskoordination<br />
in die Unternehmensentwicklung per<br />
1.1.2011 können wichtige Synergien in<br />
der Managementunterstützung erzielt<br />
werden.<br />
Unternehmenskommunikation:<br />
umfangreiche Dienstleistungen<br />
Mit gezielter Medien- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />
konnte der Auftritt des Kantonsspitals<br />
St.Gallen nach innen <strong>und</strong><br />
aussen auch im vergangenen Jahr weiter<br />
gestärkt werden. Fachpersonen verschiedener<br />
medizinischer Disziplinen<br />
waren <strong>2010</strong> wiederum gefragte Experten<br />
für die lokalen <strong>und</strong> nationalen Medien.<br />
Ein wichtiger Schwerpunkt der<br />
Tätigkeiten der Unternehmenskommunikation<br />
im <strong>2010</strong> galt dem Aufbau der<br />
neuen Intranet-Plattform KSSGnet in<br />
Zusammenarbeit mit der SSC-IT. Nach<br />
einer intensiven Phase der Planung <strong>und</strong><br />
Umsetzung sowie umfangreichen Testwochen<br />
wird das neue Intranet im Januar<br />
2011 live geschaltet. Die Dienstleistungen<br />
der Unternehmenskommunikation<br />
wurden aber auch in anderen Bereichen<br />
gerne <strong>und</strong> oft in Anspruch genommen.<br />
Sei es bei Messeauftritten, bei<br />
TV-Aufnahmen oder bei der Erstellung<br />
neuer Flyer <strong>und</strong> Infomappen. Zudem<br />
haben <strong>2010</strong> weitere Kliniken, Institute<br />
<strong>und</strong> Fachbereiche mit der Unterstützung<br />
der Unternehmenskommunikation<br />
ihre Webauftritte dem einheitlichen Erscheinungsbild<br />
angepasst. Neu gibt es<br />
auf der Website des Kantonsspitals<br />
St.Gallen einen passwortgeschützten<br />
Informationsbereich für Hausärzte. Zu<br />
den Zielen 2011 der Unternehmenskommunikation<br />
gehören die Etablierung<br />
des neuen Intranets als Informations-<br />
<strong>und</strong> Zusammenarbeitsplattform,<br />
die Begleitung des Strategieprozesses<br />
<strong>und</strong> die Schwerpunktbildung in der<br />
Marketingkommunikation.<br />
Direktion<br />
St. Gallen / Rorschach / Flawil<br />
Direktion<br />
Hans Leuenberger (bis Ende April <strong>2010</strong>)<br />
Direktor <strong>und</strong> Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Dr. med. Daniel Germann (ab Mai <strong>2010</strong>)<br />
Direktor <strong>und</strong> Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />
Prof Dr. med. Simon Wildermuth<br />
Stv. Direktor<br />
Stabsdienste<br />
Urs Buschor<br />
Koordinator Geschäftsführung<br />
lic. iur. HSG Daniela Ittensohn, RAin<br />
Leiterin Rechtsdienst (bis Ende März <strong>2010</strong>)<br />
lic. iur. Stefan Siegrist<br />
Leiter Rechtsdienst (ab April <strong>2010</strong>)<br />
Informatik<br />
Kurt Och<br />
Leiter<br />
Personaldienst<br />
Urs Lüchinger<br />
Leiter<br />
Qualitätsmanagement<br />
Dr. med. Norbert Rose<br />
Leiter<br />
Seelsorge-Team<br />
Unternehmensentwicklung<br />
Roger Theiler<br />
Leiter<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Philipp Lutz<br />
Leiter
16<br />
Departemente Medizinisches Departement I<br />
Schweregrad der Krankheitsbilder<br />
nimmt zu<br />
Die Tendenz zur Verlagerung vom stationären in den ambulanten Sektor hat sich <strong>2010</strong> auch in der<br />
Inneren Medizin weiter fortgesetzt. Diese Entwicklung mag einerseits durchaus erfreulich sein,<br />
sie hat aber auch zur Folge, dass der Schweregrad der Krankheitsbilder von hospitalisierten Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten weiter angestiegen ist. Der Betreuungsaufwand bleibt denn auch sehr hoch.<br />
Gleichzeitig steigt die Auslastung weiter an. Dies trifft insbesondere auf die Medizinische Intensivstation<br />
( MIPS ) sowie auf die Onkologie / Hämatologie zu. Die Etablierung einer neuen Neurovaskulären<br />
Intensiv station auf Anfang 2011 ist das Resultat einer intensiven Projektarbeit zwischen der Neurologie<br />
<strong>und</strong> der MIPS. Für die Fachbereiche Pneumologie <strong>und</strong> das Interdisziplinäre Zentrum für<br />
Schlafmedizin sowie die Kardiologie stand das <strong>2010</strong> ganz im Zeichen eines erfolgreichen Umbaus der<br />
Räumlichkeiten.<br />
Medizinisches Departement I<br />
Vorsitz<br />
Prof. Dr. med. Peter Greminger<br />
Delegierte <strong>und</strong> Mitglied Geschäftsleitung<br />
Prof. Dr. med. Christa Meyenberger<br />
Allgemeine Innere Medizin<br />
Prof. Dr. med. Peter Greminger<br />
Angiologie<br />
Dr. med. Daniel Holtz (bis September <strong>2010</strong>)<br />
Dr. med. Ulf Benecke (ab Oktober <strong>2010</strong> a.i.)<br />
Endokrinologie / Diabetologie / Osteologie<br />
PD Dr. med. Michael Brändle<br />
Gastroenterologie / Hepatologie<br />
Prof. Dr. med. Christa Meyenberger<br />
Infektiologie / Spitalhygiene<br />
Prof. Dr. med. Pietro Vernazza<br />
Kardiologie<br />
Prof. Dr. med. Hans Rickli<br />
Medizinische Intensivstation<br />
Dr. med. Gian-Reto Kleger<br />
Nephrologie / Transplantationsmedizin<br />
Dr. med. Françoise-Isabelle Binet<br />
Onkologie / Hämatologie<br />
Prof. Dr. med. Thomas Cerny<br />
Pneumologie / Schlafmedizin<br />
Prof. Dr. med. Martin Brutsche<br />
Psychosomatik<br />
Dr. med. Urs Stillhard<br />
Rheumatologie / Rehabilitation<br />
Prof. Dr. med. Johannes von Kempis<br />
Innere Medizin Rorschach<br />
Dr. med. Maurus Pfister<br />
Allgemeine Innere Medizin –<br />
der Betreuungsaufwand wächst<br />
Noch vor der für das Jahr 2012 geplanten<br />
schweizweiten Einführung von<br />
DRG – einem neuen diagnosebezogenen<br />
Abrechnungssystem – hat sich in<br />
der Medizin die Tendenz zur Verlagerung<br />
vom stationären in den ambulanten<br />
Sektor weiter fortgesetzt. Wenn<br />
diese Entwicklung aus verschiedenen<br />
Gesichtspunkten auch erfreulich sein<br />
mag, so darf nicht übersehen werden,<br />
dass als Folge dieser Verlagerung der<br />
Schweregrad der Krankheitsbilder von<br />
hospitalisierten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />
weiter angestiegen ist. Entsprechend<br />
dieser Komplexität ist der Betreuungsaufwand<br />
denn auch sehr hoch.<br />
So ist im Laufe der vergangenen Jahre<br />
das Alter der hospitalisierten Patienten<br />
gestiegen, ist die Diagnoseliste bei der<br />
überwiegenden Mehrheit durch eine<br />
Vielzahl von Diagnosen gekennzeichnet<br />
( Stichwort «Multimorbidität» ) <strong>und</strong> weisen<br />
etliche dieser Diagnosen eine gegenseitige<br />
negative Beeinflussung auf<br />
wie zum Beispiel eine Verschlechterung<br />
der Nierenfunktion durch eine gleichzeitig<br />
vorliegende Herzinsuffizienz. Dies<br />
kann die medikamentöse Behandlung<br />
oft erheblich erschweren. Zudem gilt es<br />
zu beachten, dass viele neue medikamentöse<br />
<strong>und</strong> interventionelle Therapieansätze<br />
zwar eine Verbesserung der<br />
Gr<strong>und</strong>erkrankung mit sich gebracht<br />
haben ( z.B. Behandlung von schweren<br />
systemischen Entzündungskrankheiten<br />
mit modernen Immunsuppressiva, Behebung<br />
von Durchblutungsstörungen<br />
mit neuen Stents ), dass aber einige dieser<br />
neuen Verfahren gleichzeitig auch<br />
neue Probleme gebracht haben ( z.B.<br />
vermehrtes Auftreten von Infektionskrankheiten<br />
unter Immunsuppressiva,<br />
Blutungskomplikationen unter vermehrtem<br />
Einsatz von gerinnungshemmenden<br />
Substanzen ).<br />
Die künftige Herausforderung wird es<br />
sein, die vorhandenen Mittel unter Berücksichtigung<br />
der Ressourcen, insbesondere<br />
auch der personellen Entwicklung<br />
im Pflegedienst <strong>und</strong> im ärztlichen<br />
Dienst, sinnvoll einzusetzen.
Angiologie – mit breitem Angebot<br />
Das im letzten Jahr von der Geschäftsleitung<br />
genehmigte interdisziplinäre<br />
Varizenzentrum <strong>und</strong> die angiologische<br />
W<strong>und</strong>sprechst<strong>und</strong>e in Flawil konnten im<br />
Laufe des Herbstes <strong>2010</strong> den Betrieb<br />
aufnehmen. Das Varizenzentrum zeigt<br />
einen noch zögerlichen, aber insgesamt<br />
ermutigenden Start. Die ersten Behandlungen<br />
mit dem endovenösen Laser<br />
konnten in Flawil durchgeführt werden.<br />
Die angiologische W<strong>und</strong>sprechst<strong>und</strong>e<br />
ist auch durch die Vorarbeit auf der<br />
Wo<strong>und</strong> Care Station in Flawil gut besucht.<br />
Die Behandlungs- <strong>und</strong> Untersuchungszahlen<br />
bezüglich der chronischen<br />
W<strong>und</strong>en sowohl in der W<strong>und</strong>sprechst<strong>und</strong>e<br />
in Flawil als auch im angio logischen<br />
Ambulatorium des Kantonsspitals<br />
St.Gallen sind weiter steigend.<br />
Das W<strong>und</strong>konzept für das gesamte Unternehmen<br />
wurde innerhalb der W<strong>und</strong>konzept-Arbeitsgruppe<br />
unter der Leitung<br />
der Angiologie begonnen <strong>und</strong><br />
zeigt dank der interdisziplinären Besetzung<br />
gute Fortschritte.<br />
Die im letzten Jahr gestartete vaskuläre<br />
Rehabilitation konnte sich etablieren.<br />
Mittlerweile genehmigen die Schweizer<br />
Krankenkassen regelmässig diese sinnvolle<br />
<strong>und</strong> wichtige Ergänzung der angiologischen<br />
Therapie. Hierbei wird bei<br />
Patienten mit verstopften Beinarterien<br />
durch strukturiertes Gehtraining die beschwerdefreie<br />
Gehstrecke so verbessert,<br />
dass auf eine Katheterintervention oder<br />
eine Gefässoperation verzichtet werden<br />
kann.<br />
Die Angiologie hat ihre kathetertechnische<br />
Tätigkeit auf die Radiologie verlegt.<br />
Dies führte zum Wohl der Patienten<br />
zu einer noch engeren Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Interventionisten-Team<br />
der Angiologie <strong>und</strong> der Radiologie. So<br />
können Patienten vom Erfahrungsschatz<br />
beider Disziplinen profitieren.<br />
Mit der stationären <strong>und</strong> ambulanten<br />
Abklärung <strong>und</strong> Behandlung von<br />
Arterien- <strong>und</strong> Venenleiden, inklusive<br />
Krampf adern sowie chronischer W<strong>und</strong>en<br />
ergänzt um die Möglichkeit einer<br />
ambulanten vaskulären Rehabilitation,<br />
steht die Angiologie des Kantonsspitals<br />
St.Gallen nun angebotsmässig an der<br />
Spitze der nichtuniversitären Zentrums-<br />
Angiologien der Schweiz.<br />
Endokrinologie / Diabetologie /<br />
Osteologie – mit Netzwerk<br />
Dank dem grossen Engagement aller<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>und</strong><br />
den neuen Räumlichkeiten im Haus 08<br />
konnte die ambulante <strong>und</strong> stationäre<br />
Betreuung der Patienten weiter optimiert<br />
werden.<br />
Seit dem Sommer <strong>2010</strong> wird unter der<br />
Leitung von Dr. Margarete Maier-Wölfle<br />
in Zusammenarbeit mit den Kollegen<br />
der Frauenklinik mit der interdisziplinären<br />
Spezialsprechst<strong>und</strong>e für Hirsutismus<br />
ein neues Dienstleistungsangebot<br />
zur Verfügung gestellt. Ziel der Sprechst<strong>und</strong>e<br />
ist es, Patientinnen mit vermehrter<br />
Körperbehaarung korrekt abzuklären<br />
<strong>und</strong> zielgerichtet zu behandeln. Das<br />
Angebot der Spezialsprechst<strong>und</strong>e für<br />
das diabetische Fuss-Syndrom konnte<br />
mit dem regelmässigen Einbezug der<br />
Gipser relevant erweitert werden. Mit<br />
den angefertigten Gipsen können Patienten<br />
mit neuropathischen Fussulcera<br />
oder Neuroosteoarthropathien ( Charcot-Fuss<br />
) optimal behandelt werden.<br />
Unter der Leitung von Dr. Stefan Bilz<br />
wurde das Projekt «interdisziplinäres<br />
Ernährungsmanagement am Kantonsspital<br />
St.Gallen» gestartet. In einer ersten<br />
Phase werden die Projekte Malnutrition,<br />
Richtlinien für enterale <strong>und</strong> parenterale<br />
Ernährung <strong>und</strong> Intranet-Plattform<br />
Ernährung umgesetzt. Anschliessend<br />
wird das Projekt in den Betrieb<br />
17<br />
integriert <strong>und</strong> eine gemeinsame Plattform<br />
für sämtliche Disziplinen <strong>und</strong> Einrichtungen,<br />
die sich mit Ernährungsfragen<br />
beschäftigen, etabliert.<br />
Das Netzwerk Endokrinologie / Diabetologie<br />
für sämtliche Spitalverb<strong>und</strong>e des<br />
Kantons St.Gallen <strong>und</strong> des Spitalverb<strong>und</strong>s<br />
Appenzell AR hat sich im vergangenen<br />
Jahr gut etabliert. Einmal pro<br />
Monat finden an den entsprechenden<br />
Spitälern Konsilien statt, um Spezialistenwissen<br />
im Bereich Endokrinologie,<br />
Diabe tologie <strong>und</strong> Osteologie für Spitalärzte,<br />
Hausärzte <strong>und</strong> Diabetes- <strong>und</strong> Ernährungsberaterinnen<br />
bei der Betreuung<br />
von stationären <strong>und</strong> ambulanten Patienten<br />
vor Ort zur Verfügung zu stellen.<br />
Gastroenterologie / Hepatologie –<br />
immer voran<br />
Zwei der zahlreichen Schwerpunkte des<br />
Jahres waren die Optimierung der<br />
gastro enterologischen Leistungserbringung<br />
am Spitalstandort Rorschach ( Medizinische<br />
Diagnostik ) <strong>und</strong> die Kooperation<br />
mit dem Spital Appenzell, wo ein<br />
Juwel einer modernen Endoskopie neu<br />
geschaffen wurde. Einmal pro Woche<br />
werden gastroenterologische Patienten<br />
aus der Region Appenzell kompetent<br />
durch Kaderärzte behandelt.<br />
Das lang gehegte Ziel, die «Ernährungsmedizin»<br />
am Kantonsspital St.Gallen<br />
anzupacken, wurde in einem spitalweit<br />
breit interdisziplinär abgestützten Projekt<br />
zielstrebig bis zur Pilotierung vorangebracht.<br />
Leider verlässt PD Dr. Tilman Gerlach,<br />
Leitender Arzt Hepatologie, St.Gallen,<br />
um eine neue Aufgabe als Chefarzt<br />
in Deutschland zu übernehmen. Unter<br />
seiner engagierten <strong>und</strong> hoch geschätzten<br />
Leitung gewann die Hepatologie<br />
enorm an Bedeutung <strong>und</strong> Profil. In diesem<br />
noch jungen Fachgebiet ist es nicht
18<br />
Departemente Medizinisches Departement I
Medizinisches Forschungszentrum:<br />
Spezialisten-Team<br />
einfach, hoch qualifizierte Ärzte zu finden.<br />
Es gelang, PD Dr. David Semela,<br />
einen national <strong>und</strong> international renommierten<br />
Hepatologen der obersten Liga,<br />
zu gewinnen. Das spricht für St.Gallen<br />
als attraktiven Arbeitsplatz. Schwer zu<br />
verkraften <strong>und</strong> schmerzlich ist der Weggang<br />
von Dr. Janek Binek, Leitender<br />
Arzt <strong>und</strong> Stv. Chefarzt Nach knapp 20<br />
Jahren will er sich neu orientieren. Sein<br />
enormes Engagement für die Patienten<br />
<strong>und</strong> den Fach bereich, sein Talent <strong>und</strong><br />
seinen Humor werden alle vermissen.<br />
Die Dankbar keit aller, die ihn kennen,<br />
wird ihn begleiten – in der Hoffnung,<br />
dass er in seiner neuen Tätigkeit glücklich<br />
wird. Auf der andern Seite sind vielversprechende<br />
engagierte junge Kaderärztinnen<br />
<strong>und</strong> -ärzte bereit, neue<br />
Aufgaben zu übernehmen – eine wahre<br />
Freude für den Fachbereich.<br />
Die Gastroenterologie konnte unter<br />
dem Titel «Curriculum für Hausärztinnen<br />
<strong>und</strong> Hausärzte» ( Leitung: Dr.<br />
med. Christian Häuptle ) erstmals ein<br />
Modul einer Weiterbildungsstelle Ultraschall<br />
für angehende Hausärztinnen<br />
<strong>und</strong> Hausärzte schaffen; ein äusserst<br />
wichtiger <strong>und</strong> begehrter Beitrag für<br />
die Nachwuchsförderung. Diese Curriculumstelle<br />
ist bereits für mehrere Jahre<br />
ausgebucht.<br />
Ein weiterer Höhepunkt war die Initiative<br />
der Chefsekretärin Michela Bazzeghini<br />
<strong>und</strong> der Leitenden MPA Angela Hohl,<br />
einen Ausbildungslehrgang für Medizinische<br />
Praxisassistentinnen am Kantonsspital<br />
St.Gallen an die Hand zu nehmen.<br />
Ein Projekt, welches zusammen mit dem<br />
Personaldienst in kurzer Zeit geplant<br />
<strong>und</strong> erfolgreich umgesetzt werden<br />
konnte. Die Nachfrage <strong>und</strong> der Bedarf<br />
sind sehr gross.<br />
Die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
aller Berufsgruppen der Gastroenterologie<br />
/ Hepatologie haben erneut einen<br />
herausragenden Einsatz geleistet mit<br />
dem täglich spürbaren Willen, das Beste<br />
für die Patientinnen <strong>und</strong> Patienten zu<br />
leisten.<br />
Infektiologie / Spitalhygiene –<br />
auch ohne Pandemie aktiv<br />
Nach den aufwändigen Arbeiten im Zusammenhang<br />
mit der Influenza-Pandemie<br />
im Jahre 2009 konnte der Fachbereich<br />
im Folgejahr wieder neue Ideen<br />
realisieren. Angebot <strong>und</strong> Service wurden<br />
nach innen <strong>und</strong> aussen konsolidiert<br />
<strong>und</strong> ausgebaut. Das Motto war: auch<br />
ohne Pandemie aktiv.<br />
Das Ambulatorium hat die Kompetenz<br />
für die Langzeitbetreuung von Menschen<br />
mit HIV-Infektion aufgebaut. Diese<br />
Aufgabe ist neben der Bereitstellung<br />
der notwendigen IT-Strukturen auch<br />
durch entsprechend ausgebildetes Pflegepersonal<br />
gesichert. Ein weiterer Fokus<br />
waren die Optimierung der Kommunikationsfähigkeiten<br />
<strong>und</strong> die patientenorientierte<br />
Anamneseführung. Dazu wurde<br />
neu im Infektiologischen Ambulatorium<br />
eine regelmässige, supervidierte<br />
Sprechst<strong>und</strong>e ( «Senior Teaching» ) eingeführt.<br />
Ärzte, Pflegende <strong>und</strong> Sozialarbeiterinnen<br />
profitieren von diesem<br />
Angebot.<br />
Es ist für die Mitarbeiterzufriedenheit<br />
<strong>und</strong> -akzeptanz wichtig, dass Eintrittsuntersuchungen,<br />
Impfungen, Abklärungen<br />
nach Stichverletzungen <strong>und</strong><br />
andere PAD-Leistungen so unkompliziert<br />
<strong>und</strong> speditiv wie möglich erfolgen.<br />
Daraus resultiert eine gute Meldequote<br />
nach Stichverletzungen. Am Standort<br />
St.Gallen konnte zudem der Hepatitis-<br />
B-Impfschutz für alle Mitarbeitenden<br />
mit Patientenkontakt erreicht werden.<br />
19<br />
Mit Unterstützung des Medizinischen<br />
Forschungszentrums am Kantonsspital<br />
St.Gallen ( MRZ ) gelang der Aufbau<br />
eines infektiologischen Forschungslabors.<br />
Bearbeitet werden klinisch-immunologische<br />
Fragestellungen, insbesondere<br />
im Zusammenhang mit HIV, Hepatitis<br />
<strong>und</strong> Tuberkulose.<br />
Der infektiologische Konsiliardienst ist<br />
zehn Jahre nach seiner Gründung nicht<br />
mehr wegzudenken. Die Zunahme<br />
der Anfragen aus Regionalspitälern<br />
zeigt, dass komplexe infektiologische<br />
Prob leme nicht dem Zentrumsspital vorbehalten<br />
sind. Die Zunahme immunsupprimierter<br />
Patienten <strong>und</strong> resistenter<br />
Bakterien bringt die Dienste der Infektiologie<br />
auch vermehrt in die Peripherie.<br />
Schwerpunkt der Spitalhygiene war der<br />
Ausbau des innovativen mobilen Händehygieneerfassungstools<br />
mit nun automatisierter<br />
webbasierter Analyse. Die<br />
Teilnahme am SwissNOSO-Modul «Surgical<br />
Site Infection» wie auch die Erfassung<br />
der Infektrate nach neurochirurgischen<br />
Schädeleingriffen ergaben<br />
wichtige Resultate. Zudem wurde eine<br />
erneute Händehygienekampagne 2011<br />
für alle Spitäler innerhalb des Hygieneverb<strong>und</strong>es<br />
der Ostschweiz vorbereitet.
20<br />
Departemente Medizinisches Departement I<br />
Kardiologie – «Heraus aus der<br />
achtlosen Gewohnheit, <strong>und</strong> lass<br />
den Humor nicht zuhause»<br />
Pünktlich auf Weihnachten <strong>2010</strong> konnten<br />
die neuen Räumlichkeiten für die<br />
Rhythmologie im ehemaligen Krankengeschichten-Archiv<br />
des Departements<br />
Innere Medizin bezogen werden. Trotz<br />
laufenden Betriebs wurden alle baulichen<br />
Anpassungen im Bereiche der<br />
nicht-invasiven Kardiologie plangemäss<br />
umgesetzt. Bereits nach wenigen Wochen<br />
zeigen sich die Vorteile der räumlichen<br />
Veränderungen. Wie an der Klausur<br />
vom Mai <strong>2010</strong> besprochen, wurde<br />
versucht, die patientenbezogenen Untersuchungsräume<br />
von Archivablagen zu<br />
befreien. Dies trägt sicher dazu bei, dass<br />
die Privatsphäre der zu untersuchenden<br />
Patientinnen <strong>und</strong> Patienten noch besser<br />
gewährleistet ist. Nach 13-jähriger Leitung<br />
hat Monika Ott die Leitung des<br />
Kardiologischen Ambulatoriums abgegeben.<br />
Herzliche Gratulation auch an<br />
dieser Stelle zur Geburt der Tochter.<br />
Die konstant sehr positiven Patientenfeedbacks<br />
sind Zeichen der Wertschätzung<br />
der ausgezeichneten Arbeit aller<br />
Mitarbeitenden im Fachbereich Kardiologie.<br />
Das Jahr 2011 steht unter dem<br />
Motto «Heraus aus der achtlosen Gewohnheit<br />
– <strong>und</strong> lass den Humor nicht<br />
zuhause». Es ist geplant, dieses im Rahmen<br />
der Klausurtagung aufzugreifen,<br />
um dadurch die Begegnung mit dem<br />
Patienten <strong>und</strong> der Patientin verstärkt<br />
ernst zu nehmen.<br />
Medizinische Intensivstation –<br />
Neurovaskuläre Intensivstation<br />
Erneut ist die Auslastung der Medizinischen<br />
Intensivstation im Vergleich<br />
zum Vorjahr gestiegen. Es wurden mehr<br />
Patienten aufgenommen <strong>und</strong> mehr Pflegeschichten<br />
geleistet. Der Krankheitsschweregrad<br />
der Patienten ist ebenfalls<br />
gestiegen. Die Bewältigung war nur<br />
möglich, indem vermehrt <strong>und</strong> auch rascher<br />
Patienten mit lediglich intensiv<br />
überwachungsbedürftigen <strong>und</strong> nicht<br />
zentrumsgeb<strong>und</strong>enen medizinischen<br />
Problemen in die Überwachungsstationen<br />
der umliegenden Spitäler verlegt<br />
wurden. Das Winterhalbjahr war durch<br />
die H1N1-Pandemie <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />
Bereitstellung intensivmedizinischer<br />
Ressourcen gekennzeichnet. Die<br />
MIPS behandelte erfolgreich vier Patienten<br />
mit schwerem H1N1-induzierten<br />
Lungenversagen.<br />
Die Geschäftsleitung hat beschlossen,<br />
im Kantonsspital St.Gallen eine Neurovaskuläre<br />
Intensivstation ( Comprehensive<br />
Stroke Center für die Therapie akuter<br />
Schlaganfälle ) zu etablieren. Damit<br />
die zunehmende Zahl behandelter Patienten<br />
nach der Therapie adäquat überwacht<br />
<strong>und</strong> behandelt werden kann,<br />
wird die MIPS um sechs auf 18 Patientenplätze<br />
erweitert. In intensiver Projektarbeit<br />
konnte ein interdisziplinäres<br />
Modell zwischen Neurologie <strong>und</strong> MIPS<br />
erarbeitet werden. Trotz der engen zeitlichen<br />
Vorgaben sind die Personalrekrutierung<br />
<strong>und</strong> die baulichen Tätigkeiten<br />
gut verlaufen <strong>und</strong> die zusätzlichen Patientenplätze<br />
können ab Januar 2011 in<br />
Betrieb genommen werden. Die Behandlung<br />
des akuten Schlaganfalls findet<br />
somit auf höchstmöglichem Niveau<br />
statt.<br />
Erfreulicherweise war ein lebhaftes Interesse<br />
zu verzeichnen, ein Nachdiplomstudium<br />
für Intensivpflege zu absolvieren.<br />
Sechs Mitarbeitende der Medizinischen<br />
Intensivstation konnten <strong>2010</strong><br />
ihr Studium erfolgreich abschliessen.<br />
18 Mitarbeitende sind momentan in der<br />
Weiterbildung. Mit Dr. Claudia Schrag<br />
wurde das Team durch eine kompetente<br />
Intensivistin verstärkt.<br />
Nephrologie –<br />
mit Transplantationsmedizin<br />
<strong>2010</strong> war für die Nephrologie wieder<br />
ein Meilenstein in der Transplantationsmedizin.<br />
Im März fand tatsächlich die<br />
erste blutgruppeninkompatible Lebendnierentransplantation<br />
am Kantonsspital<br />
St.Gallen statt. Diese wurde dank grosser<br />
Begeisterung <strong>und</strong> Einsatz eines multidisziplinären<br />
Teams erfolgreich durchgeführt.<br />
Um weiterhin die Transplantationsmöglichkeiten<br />
für alle nierenbedürftigen<br />
chronischen Dialysepatienten zu erweitern,<br />
wurde Ende <strong>2010</strong> das Projekt<br />
«non heart beating donor» am Kantonsspital<br />
St.Gallen durch die Geschäftsleitung<br />
zum Start gutgeheissen.<br />
Dieses Spenderprogramm ermöglicht in<br />
bestimmten Fällen eine Spende nach<br />
Herz-Kreislauf-Stillstand durch eine besondere<br />
Vorgehensweise. Unter der Leitung<br />
der Transplantationskoordination<br />
handelt es sich hier wiederum um ein<br />
weitgehend multidisziplinäres Projekt.
Auf Personalebene konnten mit grosser<br />
Freude zwei langjährige Ärzte zum<br />
Oberarzt mit besonderer Funktion ( mbF )<br />
befördert werden. Ausserdem wurde<br />
eine zusätzliche Weiterbildungsstelle<br />
auf die Nephrologie / Transplantationsmedizin<br />
zugesprochen, womit die Konsilienabdeckung<br />
optimiert werden kann.<br />
Konsilien bei stationären Patienten haben<br />
deutlich zugenommen, einerseits<br />
aufgr<strong>und</strong> der Erkennung der Niereninsuffizienz<br />
als Komorbidität bei medizinischen<br />
<strong>und</strong> chirurgischen Patienten,<br />
andererseits aufgr<strong>und</strong> der Bettenknappheit<br />
bei der Hospitalisation von Nierenpatienten.<br />
Gegenüber 2009 wurde eine<br />
Steigerung der Konsilien von 43 % festgestellt.<br />
Die Zunahme der Prävalenz der Niereninsuffizienz<br />
in der Allgemeinbevölkerung<br />
widerspiegelt sich in der Häufigkeit der<br />
Hämodialysebehandlungen, die im Jahr<br />
<strong>2010</strong> erstmals > 12 000 Behandlungen<br />
pro Jahr mit > 85 Stammpatienten angestiegen<br />
ist. Parallel zur Zunahme der<br />
Hämodialysenanzahl werden grosse Bemühungen<br />
angestrebt, die Patienten so<br />
zu informieren, dass sie die Möglichkeit<br />
einer Peritonealdialyse wahrnehmen<br />
können oder auch bewusst einen Dialyseverzicht<br />
wählen können. Der grosse<br />
ärztliche <strong>und</strong> pflegerische Einsatz, um<br />
die Peritonealdialyse bekannt zu machen,<br />
konnte <strong>2010</strong> noch nicht in Zahlen<br />
definiert werden, gehört allerdings zu<br />
einer langzeitigen Strategie.<br />
Onkologie / Hämatologie –<br />
neu mit integrativer Medizin<br />
Im ganzen Netzwerk Onkologie haben<br />
die Leistungen stark zugenommen. Immer<br />
mehr ältere Menschen nutzen sinnvolle<br />
moderne Therapiemöglichkeiten,<br />
soweit sie dadurch eine bessere Lebensqualität<br />
<strong>und</strong> eine bessere Prognose erwarten<br />
können. Die Komplexität der<br />
Behandlung nimmt kontinuierlich zu, da<br />
viele dieser Patienten zusätzlich chronische<br />
Erkrankungen aufweisen <strong>und</strong><br />
entsprechend im interdisziplinären Team<br />
betreut werden müssen. Im Bereich der<br />
Sterbebegleitung haben die erfolgreichen<br />
Bücher von Dr. Monika Renz im<br />
deutschen Sprachraum <strong>und</strong> in den Medien<br />
grosse Resonanz erhalten <strong>und</strong> diese<br />
Qualität auch vielen Patienten <strong>und</strong><br />
Familien zugute kommen lassen. Ebenfalls<br />
weitherum wahrgenommen wurden<br />
die aufschlussreichen Daten einer<br />
von St.Galler Autoren publizierten nationalen<br />
Versorgungsstudie bezüglich der<br />
Behandlungsqualität bei Patientinnen<br />
mit Brustkrebs. Dies hat dazu geführt,<br />
dass in diesem Bereich in der Schweiz<br />
erstmals ein Qualitätslabel erarbeitet<br />
wurde.<br />
Die Evaluation des innovativen Projektes<br />
«Integrative Medizin in der Palliative<br />
Care» wurde am Spitalstandort Flawil<br />
erfolgreich abgeschlossen. Es zeigte<br />
sich, dass im komplementären onkologischen<br />
Bereich für gewisse Indikationen<br />
insbesondere pflegerische <strong>und</strong><br />
auch künstlerische Aktivitäten sinnvoll<br />
<strong>und</strong> wirksam eingesetzt werden können<br />
<strong>und</strong> deren weitere gezielte <strong>und</strong> kritische<br />
Anwendung im Alltag durchaus einen<br />
Platz hat. Hier hat sich eine sehr fruchtbare<br />
Zusammenarbeit mit dem Zentrum<br />
für Integrative Medizin der Universität<br />
Witten-Herdecke <strong>und</strong> der Universität<br />
Bern ( Kollegiale Instanz für Komplementärmedizin<br />
) entwickelt.<br />
21<br />
Der weitere Ausbau des modellhaf ten<br />
Onkologie-Netzwerks Ostschweiz konnte<br />
auch <strong>2010</strong> vorangetrieben <strong>und</strong> vor<br />
allem auch in qualitativer Hinsicht vertieft<br />
werden. Ein weiterer Meilenstein<br />
nach der 300. autologen Stammzellentnahme<br />
letztes Jahr war eine markante<br />
Zunahme der Jahresfrequenz von<br />
Stamm zell transplantationen um mehr<br />
als 70%. Das Programm der autologen<br />
Stammzelltransplantationen untersteht<br />
einer nach internationalen Standards<br />
definierten strengen Qualitätssicherung<br />
<strong>und</strong> wird von einem europäischen Gremium<br />
regelmässig akkreditiert.<br />
Im Bereich der nationalen klinischen<br />
Forschung wurde Prof. Beat Thürlimann<br />
zum Präsidenten der SAKK ( Schweiz.<br />
Arbeitsgruppe für klinische Krebsforschung<br />
) gewählt. Dabei war das Kantonsspital<br />
St.Gallen im vergangenen<br />
Jahr schweizweit das führende Zentrum,<br />
gemessen an der Anzahl von in Studien<br />
behandelten Patienten. Die klinische<br />
Forschungsabteilung unter der Leitung<br />
von PD Dr. Silke Gillessen betreut mehr<br />
als 60 Studien in enger Kollaboration<br />
national <strong>und</strong> international. Der Zugang<br />
zu den neuesten Therapien ist damit<br />
für die Patienten gesichert wie auch<br />
die Attraktivität für den onkologischen<br />
Nachwuchs.<br />
Prof. Cerny hat im 100-Jahre-Jubiläumsjahr<br />
der Krebsliga Schweiz KLS nach<br />
sechs Jahren die Präsidentschaft turnusgemäss<br />
weitergegeben <strong>und</strong> wird neu<br />
die Krebsforschung Schweiz ( KFS ) präsidieren.
22<br />
Departemente Medizinisches Departement I
Aufwachraum:<br />
Pflegefachfrau <strong>und</strong> Anästhesistinnen<br />
Pneumologie & interdisziplinäres<br />
Zentrum für Schlafmedizin –<br />
Umbau<br />
Der Fachbereich Pneumologie stand im<br />
Jahre <strong>2010</strong> im Zeichen des «Umbaus».<br />
So wurde das gesamte Erdgeschoss im<br />
Haus 02 renoviert <strong>und</strong> für die Anforderungen<br />
an die moderne pneumologische<br />
Diagnostik & Therapie vorbereitet.<br />
Die Mitarbeitenden <strong>und</strong> die Bevölkerung<br />
von St.Gallen <strong>und</strong> Umgebung<br />
konnten die Räumlichkeiten anlässlich<br />
der offiziellen Eröffnung vom 23. Oktober<br />
besichtigen. Der Umbau der Räume<br />
machte auch einen «Umbau» der Abläufe<br />
notwendig. Trotz dieser Aktivitäten<br />
war ein Wachstum der Anzahl an<br />
Patienten <strong>und</strong> Untersuchungen festzustellen.<br />
Die pneumologische Ambulanz wurde<br />
personell verstärkt, um die Sprechst<strong>und</strong>e<br />
für komplexe Lungenkrankheiten<br />
weiterzuentwickeln. Diese optimiert die<br />
Betreuung von Patienten mit interstitiellen<br />
Lungenkrankheiten & Sarkoidose,<br />
pulmonaler Hypertonie <strong>und</strong> zystischer<br />
Fibrose durch klar strukturierte <strong>und</strong> interdisziplinäre<br />
Abläufe. Auch im interdisziplinären<br />
Zentrum für Schlafmedizin<br />
konnten die Räumlichkeiten erweitert<br />
<strong>und</strong> damit die Kapazitäten erhöht werden,<br />
sodass die Wartezeiten für Abklärung<br />
<strong>und</strong> Therapieeinleitung vollständig<br />
abgebaut werden konnten.<br />
Die stationäre Pneumologie nahm sich<br />
mit viel Engagement der am stärksten<br />
an Atemnot leidenden Menschen an.<br />
Die Unterstützung der Atmung durch<br />
apparative Atemhilfen ist auf dem Vormarsch<br />
<strong>und</strong> wurde durch Projekte begleitet<br />
– Einführung einer respiratorischen<br />
Telemetrie <strong>und</strong> Schaffung einer<br />
Zusatzausbildung für spezialisierte<br />
Pflege fachpersonen.<br />
Mit Erfolg wurde am 24. März ein Internationales<br />
Symposium über interstitielle<br />
Lungenkrankheiten durchgeführt. Die<br />
wissenschaftliche Tätigkeit resultierte in<br />
diversen Publikationen <strong>und</strong> laufenden<br />
kollaborativen Projekten. Mit den Umbauarbeiten<br />
ist der Fachbereich Pneumologie<br />
für die Anforderungen der<br />
nächsten Jahre gut aufgestellt. Die Planung<br />
einer zentralen Disposition ist in<br />
vollem Gange. Im Fachbereich Pneumologie<br />
soll auch in Zukunft viel Wert auf<br />
vernetztes, interdisziplinäres Denken<br />
<strong>und</strong> Handeln gelegt werden.<br />
Psychosomatik – Reden hilft<br />
Auch im vergangenen Jahr wurden die<br />
Dienstleistungen der Psychosomatik rege<br />
benützt. Dank personeller Ver stärkung<br />
konnten die Aktivitäten im Schlafzentrum<br />
ausgebaut werden. Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten mit psychosomatisch bedingten<br />
Schlafstörungen können nun<br />
eingehender ambulant abgeklärt <strong>und</strong><br />
somit schneller einer Behandlung zugeführt<br />
werden.<br />
Bei den vielfältigen Patientenkontakten<br />
im psychosomatischen Konsiliardienst<br />
stehen Verarbeitungsschwierigkeiten<br />
der körperlichen Krankheiten im Vordergr<strong>und</strong>.<br />
Schwere körperliche Krankheit<br />
ist oft mit Unsicherheit, Ohnmachts-<br />
<strong>und</strong> Angstgefühlen verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> bedeutet<br />
vielfach eine existentielle Bedrohung.<br />
Zudem können die Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten eine schwere Sinnkrise<br />
erleben <strong>und</strong> in ihrem spirituellen Gleichgewicht<br />
gestört sein. Das kann Sprachlosigkeit,<br />
Abkapselung, aber auch sozia<br />
len Rückzug bedeuten.<br />
23<br />
Hinzu kommt die technologisch hochstehende<br />
Medizin, welche den Betroffenen<br />
oftmals zusätzlich Ängste verursacht<br />
<strong>und</strong> ihrem Erleben als Leidende<br />
eine entpersonalisierte Note geben<br />
kann. Manchmal sind auch die Erwartungen<br />
an die Möglichkeiten der Medizin<br />
hoch, deren Leistungen werden<br />
überschätzt, was zusätzliche Belastungen<br />
auslösen kann.<br />
Die Gesprächsangebote mit psychotherapeutischer<br />
Kompetenz helfen, die<br />
Sprachlosigkeit zu überwinden. Das Besprechen<br />
von Gefühlen, Ängsten, Unsicherheiten<br />
wirkt der Isolation entgegen.<br />
Patientinnen <strong>und</strong> Patienten können ihre<br />
Situation besser verstehen <strong>und</strong> fühlen<br />
sich bei der Verarbeitung unterstützt.<br />
Die Beratung behandelnder Ärzte<br />
<strong>und</strong> der Pflegeteams im Umgang mit<br />
schwierigen Patientensituationen hilft<br />
zusätzlich, <strong>und</strong> die Angebote zu Fallbesprechungen<br />
<strong>und</strong> Teambesprechung<br />
werden meist mit grossem Interesse<br />
<strong>und</strong> ausgezeichneter Wirksamkeit<br />
wahrgenommen.<br />
Der Fachbereich Psychosomatik ist neu<br />
von der FMH als Weiterbildungsstätte<br />
für die Schwerpunktausbildung zum<br />
Konsiliarpsychiater zugelassen. Die Anerkennungsbedingungen<br />
sind denen<br />
universitärer <strong>und</strong> anderer grosser Zentrumsspitäler<br />
gleichgesetzt. Die Verantwortlichen<br />
in der Psychosomatik freuen<br />
sich, in Zukunft bei der Entwicklung von<br />
Nachwuchskräften mitarbeiten zu können.<br />
Unverändert besteht auch die<br />
Möglichkeit, am Kantonsspital St.Gallen<br />
einen Teil der Ausbildung zum Facharzt<br />
für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie zu<br />
absolvieren.
24<br />
Departemente Medizinisches Departement I<br />
Rheumatologie / Rehabilitation –<br />
mit rheumatologischer<br />
Laborforschung<br />
Insbesondere die Konsultationen von<br />
Patienten mit Kollagenosen <strong>und</strong> Vaskulitiden<br />
haben im letzten Jahr sprunghaft<br />
zugelegt. Seit Juli werden sie sukzessive<br />
in die «Sprechst<strong>und</strong>e für autoimmune<br />
Systemerkrankungen» aufgenommen.<br />
Durch die besondere Organisation dieser<br />
Spezialsprechst<strong>und</strong>e können Untersuchungstermine<br />
auf weniger Tage zusammengefasst<br />
<strong>und</strong> die Patienten alle<br />
unmittelbar kaderärztlich betreut werden.<br />
Ausserdem werden die zuweisenden<br />
Ärzte noch am gleichen Tag<br />
schriftlich über den Stand der Dinge<br />
informiert <strong>und</strong> besser in die Versorgung<br />
der Patienten eingeb<strong>und</strong>en. Die Qualität<br />
der Betreuung dieser Patienten ist dadurch<br />
für alle Beteiligten spürbar verbessert<br />
worden. Die steil aufwärtssteigenden<br />
Zahlen werden im Jahr 2011<br />
eine entsprechende Verstärkung bei den<br />
Kaderärzten <strong>und</strong> beim nichtärztlichen<br />
Ambulatoriumspersonal erfordern.<br />
Aber auch in den übrigen Bereichen hat<br />
die Aktivität zugenommen, nicht zuletzt<br />
durch die oberärztliche Verstärkung im<br />
Bereich der nicht-entzündlichen muskuloskelettalen<br />
Erkrankungen. Zum Beispiel<br />
haben sich hier die Infiltrationen<br />
<strong>und</strong> Punktionen gegenüber dem Vorjahr<br />
verdoppelt. Insgesamt werden immer<br />
mehr Patienten in den mittlerweile fünf<br />
interdisziplinären Boards mit diversen<br />
anderen medizinischen Spezialitäten<br />
besprochen. Unter anderem dadurch<br />
hat die Zahl an stationären Konsilien<br />
im gesamten Spital in den letzten zwei<br />
Jahren, mehrheitlich im letzten Jahr, um<br />
50 % zugenommen.<br />
Die rheumatologische Laborforschung<br />
hat innerhalb ihres ersten Jahres interessante<br />
Ergebnisse erbracht, die teilweise<br />
noch ausgewertet werden, anderenteils<br />
bereits kurz vor der Publikation<br />
stehen. Die Studienambulanz läuft sehr<br />
zufriedenstellend. Die Seminarreihe mit<br />
ihren renommierten nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />
Referenten ist hochinteressant<br />
<strong>und</strong> hat auch schweizweit Aufmerksamkeit<br />
erregt.<br />
Die neue Struktur von Physiotherapie<br />
<strong>und</strong> Ergotherapie an den drei Standorten<br />
in die «Therapeutischen Dienste<br />
Rheumatologie» unter einheitlicher Leitung<br />
hat sich sehr bewährt <strong>und</strong> wird gut<br />
von den Mitarbeitenden angenommen.<br />
Die Medizinische Trainingstherapie<br />
( MTT ) in ihren neuen Räumen wird von<br />
Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern sowie<br />
Patientinnen <strong>und</strong> Patienten lebhaft<br />
genutzt.<br />
Innere Medizin Rorschach –<br />
Dienstleistung in bewährten<br />
Strukturen<br />
Die stationäre <strong>und</strong> ambulante Patientenbetreuung<br />
bewegte sich bei leichten<br />
Steigerungen im Rahmen des Vorjahres.<br />
Die ambulante Betreuung der onkologischen<br />
Patienten hat weiter so zugenommen,<br />
dass die onkologische Fallbesprechung<br />
zusammen mit den Experten<br />
nun wöchentlich durchgeführt wird.<br />
Neue Therapiemöglichkeiten bringen<br />
neue Behandlungsabläufe <strong>und</strong> verlangen<br />
eine hohe Flexibilität vom betreuenden<br />
Team.<br />
Die gut vernetzte interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
mit dem Rettungsdienst,<br />
der Notfall- <strong>und</strong> Überwachungsstation,<br />
der Zentralen Notfallaufnahme am<br />
Zent rum, der Radiologie, dem Herzkatheterlabor<br />
<strong>und</strong> den Intensivstationen<br />
hat sich in der notfallmässigen Patientenversorgung<br />
insbesondere bei Herzinfarkt<br />
<strong>und</strong> bei Schlaganfall bewährt.<br />
Der Nutzen der Synergien zwischen den<br />
klinischen Fachbereichen, der pflegerischen<br />
Betreuung <strong>und</strong> dem Sekretariat<br />
wurde weiter vertieft.<br />
Schulung am Computer:<br />
Mitarbeitende aus verschiedenen Berufsgruppen<br />
Einen hervorragenden Einsatz geleistet<br />
<strong>und</strong> gut bewährt haben sich die Oberärzte<br />
in enger Zusammenarbeit mit den<br />
Fachbereichen Gastroenterologie <strong>und</strong><br />
Kardiologie in St.Gallen. Dazu gehört<br />
der regelmässige Austausch mit den<br />
Fachbereichen Endokrinologie / Diabetologie<br />
/ Osteologie <strong>und</strong> Infektiologie / Spitalhygiene.<br />
Der Alltag lebt von einem<br />
guten Teamwork zwischen fachkompetenten<br />
Partnern in allen Bereichen des<br />
Unternehmens.<br />
Bauliche Erneuerungen <strong>und</strong> Anpassungen<br />
im Laborbereich ermöglichen<br />
parallele <strong>und</strong> schnellere diagnostische<br />
Untersuchungsabläufe bei gleichzeitig<br />
besserem Schutz der Intimsphäre. Dank<br />
zahlreicher unermüdlicher Einsätze der<br />
ärztlichen Teams, der Pflege, der Hausärzte<br />
<strong>und</strong> Konsiliarärzte sowie vieler<br />
Mitarbeitenden profitierten vor allem<br />
die Patientinnen <strong>und</strong> Patienten von diesem<br />
Engagement.
26<br />
Departemente Medizinisches Departement II<br />
Interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
Die optimale Behandlung von Patientinnen <strong>und</strong> Patienten mit chronischen Schmerzen ist nur eines<br />
von vielen Beispielen, welche die Zusammenarbeit von Spezialisten verschiedener Fachdisziplinen<br />
voraussetzen. Es ist denn auch sehr erfreulich, dass im vergangenen Jahr nach intensiven Vorbereitungen<br />
das interdisziplinäre Projekt «Schmerzzentrum Kantonsspital St.Gallen» umgesetzt werden konnte.<br />
Generell erfordern die immer komplexeren Fälle in fast allen Disziplinen <strong>und</strong> die gleichzeitige Zunahme<br />
der Leistungszahlen eine enge <strong>und</strong> direkte Zusammenarbeit. So ist beispielsweise eine Assistenten stelle<br />
der Klinik für Hand-, Plastische <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie als Rotationsstelle fix durch einen<br />
Orthopädischen Assistenten besetzt. Zudem helfen sich die beiden Kliniken gegenseitig auch bei<br />
Sekretariatsengpässen aus. Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Urologie<br />
mit Gynäkologen, Chirurgen <strong>und</strong> Gastroenterologen im Beckenzentrum darf als sehr gut bezeichnet<br />
werden. Letztlich geht es immer um das Wohl der Patientinnen <strong>und</strong> Patienten.<br />
Medizinisches Departement II<br />
Chairman<br />
Prof. Dr. Dr. med. Jörg Grünert<br />
Anästhesiologie<br />
Prof. Dr. med. Thomas Schnider<br />
Chirurgie<br />
Prof. Dr. med. Jochen Lange<br />
Chirurgische Intensivstation<br />
Dr. med. Roger Lussmann<br />
Frauenklinik<br />
PD Dr. med. René Hornung<br />
Hand-, Plastische <strong>und</strong><br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Prof. Dr. Dr. med. Jörg Grünert<br />
Orthopädische Chirurgie<br />
Prof. Dr. med. Markus Kuster<br />
Urologie<br />
Prof. Dr. med. Hans-Peter Schmid<br />
Anästhesiologie – Fachkompetenz<br />
<strong>und</strong> Organisationsgeschick<br />
Medizinische Entwicklungen in den operativen<br />
<strong>und</strong> interventionellen Disziplinen<br />
betreffen meist direkt die Anästhesiologie.<br />
Aufwändige diagnostische <strong>und</strong> therapeutische<br />
Interventionen werden auch<br />
bei schwer kranken Patienten immer<br />
häufiger in den Räumlichkeiten der entsprechenden<br />
Fachdisziplinen durchgeführt.<br />
Dadurch verlagert sich der Arbeitsplatz<br />
des Narkosearztes <strong>und</strong> der Narkoseärztin<br />
immer mehr ausserhalb des<br />
Operationssaals. Dabei gilt es, optimale<br />
Bedingungen für die Intervention zu<br />
schaffen, die Durchführung für den Patienten<br />
ertragbar zu machen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
die Vitalfunktionen zu sichern.<br />
So waren die Mitarbeitenden des Instituts<br />
für Anästhesiologie im vergangenen<br />
Jahr zunehmend in der Radiologie,<br />
der Gastroenterologie <strong>und</strong> Pneumologie<br />
tätig. Müssen solche Eingriffe, wie zum<br />
Beispiel gewisse neuroradiologische Interventionen,<br />
notfallmässig durchgeführt<br />
werden, sind die Dienstteams vor<br />
besonders grosse medizinische <strong>und</strong> organisatorische<br />
Herausforderungen gestellt.<br />
Da die betreuten Patienten meist<br />
auch relevante Zusatzerkrankungen haben,<br />
sind für die sichere Betreuung ent-<br />
sprechendes medizinisches Wissen <strong>und</strong><br />
Erfahrung unabdingbar. Es ist absehbar,<br />
dass die technischen <strong>und</strong> medizinischen<br />
Möglichkeiten, klassische Operationen<br />
durch endoskopische Verfahren zu ersetzen,<br />
zunehmen werden. Obwohl diese<br />
Eingriffe meist weniger invasiv sind<br />
<strong>und</strong> keine Narben hinterlassen, ist die<br />
perioperative anästhesiologische Betreuung<br />
eher aufwändiger <strong>und</strong> anspruchsvoller.<br />
Mit dem geplanten Bauvorhaben<br />
werden geeignete räumliche<br />
Infrastrukturen geschaffen, die es ermöglichen,<br />
diese Interventionen in einer<br />
OP-nahen Einheit zusammenzufassen.<br />
Die Behandlung von chronischen<br />
Schmerzen ist ein anderes wichtiges<br />
Gebiet der Anästhesiologie. Es ist sehr<br />
erfreulich, dass nun das interdisziplinäre<br />
Projekt «Schmerzzentrum Kantonsspital»<br />
nach intensiven Vorbereitungen<br />
umgesetzt werden kann. Die optimale<br />
Behandlung von Patienten mit chronischen<br />
Schmerzen setzt die Zusammenarbeit<br />
von Spezialisten verschiedener<br />
Fachdisziplinen voraus. Es ist dem<br />
Kantonsspital-St.Gallen-eigenen «Spirit»<br />
<strong>und</strong> der vorbildlichen Zusammenarbeit<br />
in der interdisziplinären Projektgruppe<br />
zu verdanken, dass eine solche<br />
interdisziplinäre Plattform nun geschaffen<br />
werden kann.
Obwohl die Tätigkeiten ausserhalb des<br />
Operationssaals zunehmen, nimmt die<br />
Zahl der Eingriffe innerhalb der gewohnten<br />
OP-Umgebung nicht ab. Nur<br />
dank Flexibilität, Organisationsgeschick<br />
<strong>und</strong> fachlicher Kompetenz der Mitarbeitenden<br />
des Instituts für Anästhesiologie<br />
war <strong>und</strong> ist es möglich, diese Entwicklungen<br />
zu Gunsten der Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten <strong>und</strong> im Sinne des Unternehmens<br />
mitzugestalten.<br />
Chirurgische Intensivstation –<br />
Aufstockung von 18 auf 20 Betten<br />
Nachdem im Herbst 2006 die Geschäftsleitung<br />
die Zustimmung zur Aufstockung<br />
der CHIPS von 18 auf 20 Betten<br />
aufgr<strong>und</strong> der extremen Auslastung bewilligt<br />
hatte, konnte nach intensiver<br />
Rekrutierung von Pflegepersonal die<br />
CHIPS ab Oktober die bewilligten<br />
20 Betten betreiben. Die intensiven Bemühungen<br />
der Leitung Pflege bei der<br />
Pflegepersonalrekrutierung wurden belohnt.<br />
Aktuell arbeiten im Pflegebereich<br />
der CHIPS 110 Personen, die sich in<br />
93,45 Pflegestellen aufteilen. Zudem<br />
trat Dr. Susann Endermann die Nachfolge<br />
als Stellvertretung des ärztlichen<br />
Leiters der CHIPS per 1. Februar <strong>2010</strong><br />
an, nachdem die langjährige Stellvertreterin<br />
Dr. Brigitte Ulrich eine neue Herausforderung<br />
angenommen hatte. Mit<br />
Dank für den unermüdlichen <strong>und</strong> erfolgreichen<br />
Einsatz auf der CHIPS <strong>und</strong> guten<br />
Wünschen für die private <strong>und</strong> berufliche<br />
Zukunft wurde sie von den Mitarbeitenden<br />
verabschiedet. Das Jahr <strong>2010</strong> war<br />
geprägt durch mehrere Initiativen im<br />
Bereich des Qualitätsmanagements. So<br />
wurden Erfassungen bezüglich akzidenteller<br />
Entfernungen von Kathetern, Sonden<br />
<strong>und</strong> Tuben eingeführt sowie alle<br />
ärztlichen Interventionen systematisch<br />
erfasst. Die Conscious II Studie wurde<br />
beendet <strong>und</strong> die Chirurgische Intensivstation<br />
konnte in Zusammenarbeit mit<br />
der Klinik für Neurochirurgie die grösste<br />
Anzahl Studienpatienten in der Schweiz<br />
verzeichnen. Die Mitarbeit bei der Multizenterstudie<br />
bezüglich Sicherheit <strong>und</strong><br />
Fehler auf der Intensivstation konnte<br />
erfolgreich abgeschlossen werden. Die<br />
Vorarbeiten für die Einführung von zwei<br />
neuen Methoden bei der arbeitsplatzbasierten<br />
Beurteilung von Assistenzärzten<br />
( klinische Untersuchung <strong>und</strong><br />
Übungen sowie direkte Beobachtung<br />
bei invasiven Techniken ) wurden initiiert.<br />
Diese Methoden werden in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut für Anästhesiologie<br />
im Jahre 2011 eingeführt.<br />
Chirurgie – ein erfolgreiches<br />
Jahr <strong>2010</strong><br />
27<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> war für die Klinik für Chirurgie<br />
wiederum sehr erfolgreich, was<br />
den Zuspruch der Patienten betrifft. Die<br />
Frequenzen wurden um 3,5% gesteigert,<br />
die Pflegetage um knapp 1000.<br />
Auffallend war, dass der Anteil der Patienten<br />
aus dem Ausland sogar um 6 %<br />
zunahm. Erfreulich entwickelten sich die<br />
wissenschaftlichen Tätigkeiten der Mitarbeitenden<br />
mit 34 Publikationen. Des<br />
Weiteren erhielt Professor Schultes,<br />
Adipositaszentrum, die mit 20 000 Franken<br />
dotierte «Takeda Research Grant»-<br />
Auszeichnung der Schweizerischen<br />
Gesellschaft für Endokrinologie, sowie<br />
Dr. Katja Wolff einen Preis der Schweizerischen<br />
Gesellschaft für Chirurgie für<br />
ihre Arbeit «Percutaneous Tibial Nerve<br />
Stimulation – a new treatment for faecal<br />
incontinence».<br />
Als Nachfolger von Professor Dr. Jochen<br />
Lange, der in den Ruhestand tritt, wurde<br />
Professor Dr. Bruno Schmied aus<br />
Heidelberg, ein gebürtiger Schweizer<br />
aus Bern, gewählt. Er tritt sein Amt am<br />
1. Februar 2011 an.
28<br />
Departemente Medizinisches Departement II
Orthopädische Chirurgie:<br />
Operationsteam mit Ärzten <strong>und</strong><br />
dipl. Technischer OP-Fachmann HF<br />
Die Klinik ist stolz darauf, dass PD Dr.<br />
Franc Hetzer zum Chefarzt des Kantonsspitals<br />
Schaffhausen <strong>und</strong> Dr. Andreas<br />
Zerz zum Chefarzt in Basel Bruderholz<br />
gewählt worden ist. Sowohl das Ges<strong>und</strong>heitssymposium<br />
mit 15 000 sowie<br />
der 4. European Colorectal Congress<br />
mit 1200 Besuchenden erfreuten sich<br />
grossen Zuspruchs.<br />
Frauenklinik – neues Zeitalter<br />
eingeläutet<br />
Die Frauenklinik darf auf ein arbeitsintensives<br />
Jahr <strong>2010</strong> zurückblicken. Es<br />
lässt sich weiterhin eine stetige Zunahme<br />
erbrachter Leistungen feststellen.<br />
Das Wachstum im ambulanten <strong>und</strong> stationären<br />
Bereich beginnt vor dem Leben<br />
in der Reproduktionsmedizin, erstreckt<br />
sich über die Geburtshilfe bis hin zu<br />
gynäkologischen <strong>und</strong> onkologischen<br />
Operationen.<br />
Seit der erfolgreichen Umsetzung des<br />
neuen Eintrittsprozesses können Operationsvorbereitungen<br />
ambulant in weniger<br />
als drei St<strong>und</strong>en abgewickelt werden.<br />
Das bringt erhebliche Vorteile für<br />
Patientinnen sowie für die Mitarbeitenden<br />
in der Frauenklinik <strong>und</strong> angegliederten<br />
Kliniken <strong>und</strong> Instituten. Das ganze<br />
Jahr wurde intensiv am neuen Patientenmanagement-System<br />
gearbeitet.<br />
Nun steht dessen Einführung nichts<br />
mehr im Wege. Die Überführung der<br />
handgeschriebenen Krankenakte in eine<br />
spital-, ja sogar kantonsweit vernetzte<br />
elektronische Patientenakte läutet in der<br />
Frauenklinik ein neues Zeitalter ein. Im<br />
Bereich der Personalführung konnten<br />
ebenfalls grosse Vorwärtsschritte gemacht<br />
werden. Die Oberärzte erreichen<br />
hohe fachliche Kompetenz, übernehmen<br />
zunehmend Führungsverantwortung<br />
<strong>und</strong> beschreiben ihren Arbeitsplatz<br />
als höchst befriedigend <strong>und</strong> empfehlenswert.<br />
In ähnlicher Weise attestieren<br />
die Assistenzärztinnen <strong>und</strong> -ärzte über<br />
die Schweizer Ärztegesellschaft sehr<br />
gute Noten in der Ausbildung der Assistenzärzte<br />
in der Frauenklinik. Neu ist die<br />
Weiterbildung zur Facharztreife seit diesem<br />
Jahr im Rahmen des Ostschweizer<br />
Netzwerkes für die Weiterbildung von<br />
Assistenzärzten mit den Partner kliniken<br />
strukturiert <strong>und</strong> umgesetzt. Als einzige<br />
nicht-universitäre Klinik wurde dem<br />
Fachinstitut Ostschweiz für Reproduktionsmedizin<br />
<strong>und</strong> Endokrinologie die<br />
volle Weiterbildungsanerkennung für<br />
den entsprechenden Schwerpunkttitel<br />
erteilt. Solche Engagements helfen, den<br />
qualifizierten Nachwuchs in diesem<br />
Fach zu sichern.<br />
29<br />
Die intensive Weiterentwicklung von<br />
Strukturen <strong>und</strong> Prozessen sowie die hohe<br />
Zufriedenheit der Mitarbeitenden in der<br />
Pflege <strong>und</strong> im ärztlichen Dienst lassen<br />
zuversichtlich in die Zukunft blicken.<br />
Klinik für Hand-, Plastische <strong>und</strong><br />
Wiederherstellungschirurgie –<br />
Schwerpunkte gebildet<br />
Seit der Einführung der Plastischen Chirurgie<br />
vor neun Jahren am Kantonsspital<br />
St.Gallen <strong>und</strong> nach Gründung der selbständigen<br />
Klinik vor fünf Jahren entwickeln<br />
sich diese beiden zusammengehörenden<br />
Gebiete stets weiter <strong>und</strong> erfüllen<br />
ihre Dienste in eigener Sache <strong>und</strong><br />
für andere Disziplinen in stetig wachsender<br />
Ausprägung. Aufgr<strong>und</strong> der<br />
steigenden Leistungszahlen <strong>und</strong> der zunehmenden<br />
Spezialisierung konnten<br />
intern fachspezifische Schwerpunkte<br />
gebildet werden. So war eine ständige<br />
Präsenz im Brustzentrum Kantonsspital<br />
St.Gallen gewährleistet <strong>und</strong> auch an<br />
diversen Tumorboards ( Melanom-,<br />
Sarkomboard ) <strong>und</strong> interdisziplinären<br />
Sitzungen ( diabetische Fussprobleme,<br />
chronische W<strong>und</strong>heilungsstörungen )<br />
wirken die Mitarbeitenden der Klinik für<br />
Hand-, Plastische <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie<br />
mit; zum Wohle der Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten. Die ästhetisch-chirurgische<br />
Sprechst<strong>und</strong>e wurde<br />
ausgebaut <strong>und</strong> Operationen nach massiver<br />
Gewichtsabnahme <strong>und</strong> formverändernde<br />
Eingriffe nahmen zu.
30<br />
Departemente Medizinisches Departement II<br />
Wie im Jahr zuvor konnte der gemeinsame<br />
Kongress mit der Partneruniversität<br />
Birmingham abgehalten werden <strong>und</strong><br />
auch der Workshop über «Hand <strong>und</strong><br />
Gehirn» war erfolgreich <strong>und</strong> früh ausgebucht.<br />
Distale Radiusfrakturen wurden<br />
umfangreich behandelt <strong>und</strong> die<br />
wissenschaftlichen Studien hierzu publiziert<br />
sowie an zahlreichen internationalen<br />
Kongressen präsentiert. Bemerkenswert<br />
waren die Mitorganisation am internationalen<br />
Welt-Hand-Kongress in<br />
Seoul / Korea <strong>und</strong> die Besuche zahlreicher<br />
nationaler <strong>und</strong> internationaler<br />
Gäste der Klinik aus Brasilien, Australien,<br />
England <strong>und</strong> Estonia.<br />
Ziele der Klinik sind nach derart rasantem<br />
Leistungswachstum die Konsolidierung<br />
durch mittel- bis langfristige<br />
Personalplanung <strong>und</strong> der partnerschaftliche<br />
Austausch mit den zahlreichen<br />
Nachbardisziplinen, mit denen oft <strong>und</strong><br />
eng zusammengearbeitet wird.<br />
Orthopädie – Zusammenarbeit<br />
im Team, Gruppenarbeit<br />
Seit Ende der Sechzigerjahre wird in der<br />
Orthopädie St.Gallen in Fachteams subspezialisiert<br />
gearbeitet. Dadurch kann<br />
den Patienten eine hochstehende <strong>und</strong><br />
kompetente Betreuung durch eine Expertengruppe<br />
garantiert werden. Diese<br />
Organisationsform bedingt für eine erfolgreiche<br />
Umsetzung ein Höchstmass<br />
an Austausch – <strong>und</strong> so gehört Teamarbeit<br />
in der Orthopädie seit langem zum<br />
Arbeitsalltag.<br />
Die verschiedenen Fachteams tauschen<br />
sich nicht nur innerhalb ihres Bereiches<br />
aus. Grossgeschrieben wird auch die<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit mit<br />
anderen medizinischen Fachbereichen<br />
des Kantonsspitals St.Gallen.<br />
Ein besonderes Augenmerk verdient<br />
hierbei das Projekt mit den internistischen<br />
Stationsärzten. Immer komplexere<br />
internistische Fälle erfordern viel<br />
Fachkompetenz <strong>und</strong> eine enge, direkte<br />
Zusammenarbeit. Seit gut zwei Jahren<br />
arbeiten drei Internisten konstant auf<br />
den orthopädischen Stationen. Sie rotieren<br />
alle paar Monate <strong>und</strong> bieten eine<br />
lückenlose, routinierte Betreuung an.<br />
Von dieser Zusammenarbeit profitieren<br />
nicht nur die Patienten. Ein Orthopäde<br />
arbeitet jeweils als Stationsarzt mit den<br />
Internisten zusammen <strong>und</strong> pflegt die<br />
orthopädisch-internistische Schnittstelle<br />
mit der erforderlichen Kommunikation.<br />
Eine weitere erfreuliche Zusammenarbeit<br />
besteht mit der Hand-, Plastischen<br />
<strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie. Früher<br />
ein Fachbereich der Orthopädie, ist<br />
sie nun schon seit 2005 eine eigenständige<br />
<strong>und</strong> sehr erfolgreiche Klinik auf<br />
hohem medizinischen Niveau. Eine Assistentenstelle<br />
der Klinik für Hand-, Plastische<br />
<strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie<br />
wird als Rotationsstelle fix durch einen<br />
Orthopädischen Assistenten besetzt.<br />
Diese Zeit im benachbarten Fachbereich<br />
wird sehr geschätzt. Die beiden Kliniken<br />
teilen sich im Weiteren Räumlichkeiten<br />
<strong>und</strong> helfen sich gegenseitig bei Sekretariatsengpässen<br />
aus.<br />
Arbeit im Team findet auch an der monatlichen<br />
Komplikationenkonferenz<br />
statt. Pflege, Ärzte <strong>und</strong> Therapeuten<br />
diskutieren vielschichtige Fälle. Zusammenarbeit<br />
im Team bedeutet aktive<br />
Auseinandersetzung, Erfahrungsaustausch,<br />
Ringen um konstruktive, systemische<br />
Lösungen. Ein Beharren auf persönlichen<br />
Interessen wirkt dabei immer<br />
störend. Gegenseitige Be-Achtung ist<br />
Anregung <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lage für den Zusammenhalt<br />
des gesamten Orthopädie-<br />
Teams – <strong>und</strong> letztlich für den bekannten<br />
<strong>und</strong> geschätzten Ortho-Geist.
Urologie – Aufbruch zu neuen<br />
Ufern<br />
Dank des Einsatzes aller Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter konnte im Berichtsjahr<br />
<strong>2010</strong> eine weitere Leistungssteigerung<br />
erzielt werden. Bezüglich der<br />
Anzahl der stationären <strong>und</strong> teilstationären<br />
Patienten <strong>und</strong> der durchgeführten<br />
Operationen gehört die Klinik<br />
zu den drei Grossen in der Schweiz. Die<br />
vielen positiven Rückmeldungen der Patienten<br />
<strong>und</strong> zuweisenden Ärzte sind<br />
Motivation <strong>und</strong> Ansporn für Pflege, Sekretariat<br />
<strong>und</strong> Ärzte. Diese drei Teilbereiche<br />
greifen hervorragend ineinander<br />
über <strong>und</strong> ergeben als Ganzes mehr als<br />
nur die Summe ihrer Einzelteile. Daraus<br />
resultieren ein gutes Betriebsklima <strong>und</strong><br />
eine geringe Personalfluktuation.<br />
Medizinische Schwerpunkte der Klinik<br />
wie die Prothetik <strong>und</strong> rekonstruktive<br />
Urologie, die Neuro-Urologie <strong>und</strong> die<br />
LDR-Brachytherapie ( zusammen mit den<br />
Radio-Onkologen ) wurden auf hohem<br />
Niveau konsolidiert, die Laparoskopie<br />
wurde ausgebaut. Die interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit mit Gynäkologen, Chirurgen<br />
<strong>und</strong> Gastroenterologen im Beckenbodenzentrum<br />
funktioniert reibungslos.<br />
Die Stärkung der biomedizinischen<br />
Forschung am Kantonsspital<br />
St.Gallen durch die Etablierung eines<br />
Medizinischen Forschungszentrums ist<br />
ein immenser Gewinn für das Unternehmen<br />
im Allgemeinen <strong>und</strong> die Urologie<br />
im Speziellen.<br />
In nächster Zukunft stehen zwei wichtige<br />
Grossprojekte unmittelbar vor ihrer<br />
Realisierung: Nach langer <strong>und</strong> sorgfältiger<br />
Vorbereitungszeit wird das DaVinci<br />
Operationsroboter-System seinen<br />
Betrieb aufnehmen. Das Aufsehenerregende<br />
<strong>und</strong> Modellhafte dabei ist die<br />
enge apparative <strong>und</strong> personelle Kooperation<br />
mit dem Kantonsspital Luzern. Im<br />
Ambulatorium <strong>und</strong> endoskopischen<br />
Operationsbereich stösst die Klinik aufgr<strong>und</strong><br />
räumlicher Knappheit schon seit<br />
längerem an einen Plafond. Durch interne<br />
Umbauten, Reorganisation <strong>und</strong> flexible<br />
Nutzung der Räume soll diesem<br />
unbefriedigenden Zustand Abhilfe geschaffen<br />
werden.<br />
31
32<br />
Departemente Medizinisches Departement III<br />
Neue Kooperationen <strong>und</strong><br />
eindrückliche Rückblicke<br />
Ende <strong>2010</strong> ging der Chefarzt der Augenklinik Dr. Peter Bischoff in Pension. Zu seinem Nachfolger wurde<br />
PD Dr. Christophe Valmaggia gewählt, der bisher als Leitender Arzt die Netzhautabteilung der<br />
Augenklinik am Kantonsspital St.Gallen geführt hat. In der Hals-Nasen-Ohrenklinik wurde die Interdisziplinarität<br />
weiter verstärkt. Neben den bereits bestehenden spezialisierten Boards <strong>und</strong> Sprechst<strong>und</strong>en<br />
wurden das Dysphagieboard für Patienten mit Schluckstörungen <strong>und</strong> das Schwindelboard<br />
ausgebaut. Die vielbeachtete Feier zum 40-jährigen Bestehen der Klinik für Neurochirurgie zu Beginn des<br />
Jahres wurde für eindrückliche Rückblicke genutzt <strong>und</strong> sie war auch Anlass, neue interdisziplinäre<br />
Kooperationen einzuführen. Sowohl für die Weiterbildung in klinischer Neurologie als auch<br />
in den verschiedenen Bereichen der klinischen Neurophysiologie hat die Klinik für Neurologie erneut<br />
sehr gute Benotungen im Rahmen der anonymen FMH-Evaluation erhalten.<br />
Medizinisches Departement III<br />
Chairman<br />
Prof. Dr. med. Peter Bischoff<br />
Augenklinik<br />
Prof. Dr. med. Peter Bischoff<br />
Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />
Prof. Dr. med. Sandro Stöckli<br />
Neurochirurgie<br />
Prof. Dr. med. Gerhard Hildebrandt<br />
Neurologie<br />
Prof. Dr. med. Barbara Tettenborn<br />
Augenklinik – weiter in Richtung<br />
tagesstationäre Eingriffe<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> brachte erneut eine deutliche<br />
Steigerung der ambulanten <strong>und</strong><br />
teilstationären Tätigkeit, während die<br />
stationären Zahlen des Vorjahrs in etwa<br />
konstant blieben. Dieser Trend kommt<br />
vielen Patientinnen <strong>und</strong> Patienten entgegen,<br />
da sie einige St<strong>und</strong>en nach<br />
einem Eingriff wieder in ihre eigenen<br />
vier Wände zurückkehren können. Für<br />
alleinstehende ältere Menschen, die<br />
womöglich noch weit fernab wohnen,<br />
ist dies jedoch mit Schwierigkeiten verb<strong>und</strong>en.<br />
Für eine Operation des grauen<br />
Stars beispielsweise dürfen seitens der<br />
Krankenkassen solche Patienten nie nur<br />
aus sozialen Gründen hospitalisiert werden.<br />
So ist der Wunsch nach einem Patientenhotel<br />
in allernächster Nähe des<br />
Spitals verständlich.<br />
Ende <strong>2010</strong> ging der Chefarzt Dr. Peter<br />
Bischoff in Pension. Er arbeitete mit<br />
Ausnahme eines Forschungsjahrs in den<br />
USA seit 1979 an der Augenklinik des<br />
Kantonsspitals St.Gallen, zuerst als<br />
Oberarzt, später als Leitender Arzt <strong>und</strong><br />
seit 1997 als Chefarzt. PD Dr. Christophe<br />
Valmaggia, der bis <strong>2010</strong> als Leitender<br />
Arzt die Netzhautabteilung geführt<br />
hat, ist zu seinem Nachfolger ab<br />
1.1.2011 gewählt worden. Damit ist<br />
eine Kontinuität im breit abgestützten<br />
Kaderteam der Augenklinik gegeben,<br />
das wohl angesichts der Differenzierung<br />
des Fachgebiets in Zukunft mit weiteren<br />
Fachspezialisten ergänzt werden wird.<br />
Hals-Nasen-Ohrenklinik – Weiterbildungsstätte<br />
auf höchster Stufe<br />
Das grosse interdisziplinäre <strong>und</strong> interprofessionelle<br />
Engagement für die Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten erfährt angesichts<br />
der Kostendiskussion in der ges<strong>und</strong>heitspolitischen<br />
Landschaft oftmals<br />
zu wenig Wertschätzung. Die täglich<br />
erbrachten, ausserordentlichen Leistungen<br />
der Mitarbeitenden verdienten es,<br />
wieder vermehrt in den Fokus der Diskussionen<br />
gestellt zu werden.<br />
Auch im Jahre <strong>2010</strong> wurde die Interdisziplinarität<br />
weiter ausgebaut. Neben<br />
den bereits bestehenden spezialisierten<br />
Boards <strong>und</strong> Sprechst<strong>und</strong>en wurden das<br />
Dysphagieboard für Patienten mit<br />
Schluckstörungen <strong>und</strong> das Schwindelboard<br />
ausgebaut. Damit kann Patienten<br />
mit komplexen, fachübergreifenden<br />
Erkrankungen besser <strong>und</strong> effizienter<br />
geholfen werden, was zur Kernkompetenz<br />
eines Zentrumsspitals gehört.
Turnusgemäss erfolgte die Visitation der<br />
Hals-Nasen-Ohrenklinik als Weiterbildungsstätte<br />
für den Facharzttitel in Otorhinolaryngologie<br />
<strong>und</strong> den Schwerpunkttitel<br />
Hals- <strong>und</strong> Gesichtschirurgie<br />
durch die FMH. Erfreulicherweise erhielt<br />
die Klinik im Visitationsbericht Bestnoten,<br />
<strong>und</strong> die Einstufung als Weiterbildungsstätte<br />
der höchsten Kategorie A<br />
wurde bestätigt. Die Aktivitäten im Bereiche<br />
der klinischen Forschung wurden<br />
deutlich verstärkt. In Zusammenarbeit<br />
mit nationalen <strong>und</strong> internationalen Forschungsgruppen<br />
wurden verschiedene<br />
Projekte gestartet. Ziel der Klinik ist es,<br />
auch im Bereiche der Forschung auf universitärem<br />
Niveau zu arbeiten. Die Anzahl<br />
der Publikationen im Jahre <strong>2010</strong><br />
bestätigt, dass sich die Klinik auf dem<br />
richtigen Weg befindet.<br />
Erstmals haben im Jahre <strong>2010</strong> zwei Assistenzärztinnen<br />
mehrwöchige Praxisvertretungen<br />
in der Region gemacht.<br />
Dies erlaubt niedergelassenen Kolleginnen<br />
<strong>und</strong> Kollegen, eine Auszeit zu<br />
nehmen <strong>und</strong> den Ärzten der Klinik Einblick<br />
in den Praxisalltag zu erlangen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der beidseitig äusserst positiven<br />
Erfahrungen wird die Klinik diesen<br />
Service ebenso in Zukunft anbieten.<br />
Auch der gesellschaftliche Rahmen kam<br />
im Jahre <strong>2010</strong> nicht zu kurz. Nach einem<br />
w<strong>und</strong>erschönen Wandertag im Alpstein,<br />
der in einem riesigen Gewitter endete,<br />
genossen alle Mitarbeitenden einen geselligen<br />
Abend in St.Gallen. Gemeinsam<br />
wurde die Ausstellung zur Geschichte<br />
der Ohrchirurgie im Medizinhistorischen<br />
Museum in Zürich besucht.<br />
Überschattet wurde das Jahr <strong>2010</strong> vom<br />
Tod der langjährigen Mitarbeiterin Brigitte<br />
Drescher, einer fachlich äusserst<br />
kompetenten <strong>und</strong> menschlich überaus<br />
wertvollen Person. Die Mitarbeitenden<br />
der Klinik haben gemeinsam von ihr<br />
Abschied genommen <strong>und</strong> werden ihr<br />
ein ehrendes Andenken bewahren.<br />
Neurochirurgie –<br />
mehr Interdisziplinarität<br />
Die Klinik für Neurochirurgie des Kantonsspitals<br />
St.Gallen ist – obwohl nicht<br />
universitär – aufgr<strong>und</strong> der jährlichen<br />
OP-Zahlen die grösste neurochirurgische<br />
Klinik der Schweiz. Sie bietet das gesamte<br />
Spektrum der Spezialdisziplinen<br />
innerhalb der Neurochirurgie an <strong>und</strong><br />
verfügt seit zehn Jahren über den sogenannten<br />
Ausbildungsstatus «A», der<br />
mit dem Leistungsangebot einer Universitätsklinik<br />
gleichzusetzen ist.<br />
Der Beginn des Jahres <strong>2010</strong> war gekennzeichnet<br />
durch eine vielbeachtete<br />
Feier zum 40-jährigen Bestehen der Klinik<br />
für Neurochirurgie am Kantonsspital<br />
St.Gallen. Neben eindrücklichen Rückblicken<br />
war dies der Anlass, neue interdiszplinäre<br />
Kooperationen einzuführen.<br />
33<br />
Der Ausbau der Endoskopie-gestützten<br />
Schädelbasischirurgie in Zusammenarbeit<br />
mit der Hals-Nasen-Ohren-Klinik<br />
wurde erfolgreich fortgesetzt. Zahlreiche<br />
Patientinnen <strong>und</strong> Patienten konnten<br />
von dieser minimal-invasiven Technik<br />
bereits profitieren. Zudem wurden<br />
das Zusammenarbeiten mit der mittlerweile<br />
etablierten Stroke Unit intensiviert<br />
<strong>und</strong> die Rolle der Neurochirurgie definiert.<br />
Ergänzt wurden diese Kooperationen<br />
durch den Eintritt eines erfahrenen<br />
interventionellen Neuroradiologen<br />
in das Institut für Radiologie. Dank<br />
moderner Technik der neuroradiologischen<br />
Intervention wurde die Behandlung<br />
der zerebrovaskulären Erkrankungen<br />
auf neurochirurgischem Gebiet<br />
positiv <strong>und</strong> massgeblich beeinflusst <strong>und</strong><br />
weiterentwickelt. Ein wertvolles, erweitertes<br />
neurophysiologisches Monitoring-System<br />
für die intraoperative Anwendung<br />
bei komplexen Hirneingriffen<br />
konnte zum Einsatz gebracht werden.<br />
Die verantwortlichen Mitarbeitenden<br />
der Klinik für Neurochirurgie haben sich<br />
ausserdem sehr engagiert in der Vorbereitung<br />
eines Operationsmanagement-<br />
Systems <strong>und</strong> in der Umsetzung einer<br />
interdisziplinären Schmerzambulanz.<br />
Ferner nahm die Planung zur bereichsübergreifenden<br />
Zusammenarbeit der<br />
Wirbelsäulenchirurgie mit der Orthopädie<br />
weitere Formen an.
34<br />
Departemente Medizinisches Departement III<br />
Neurologie – kontinuierliche<br />
Weiterbildung<br />
Die Klinik für Neurologie ist Weiterbildungsstätte<br />
der Kat. A mit voller Weiterbildungsberechtigung<br />
in klinischer<br />
Neurologie. Neben dem Facharzttitel für<br />
Neurologie können die Zertifikate Elektroencephalografie<br />
( EEG ), Elektro neuro<strong>und</strong><br />
-myografie ( ENMG ) sowie Zerebrovaskuläre<br />
Krankheiten der Schweizerischen<br />
Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie<br />
erworben werden. Sowohl<br />
für die Weiterbildung in klinischer<br />
Neurologie als auch in den verschiedenen<br />
Bereichen der klinischen Neurophysiologie<br />
hat die Klinik in den letzten<br />
Jahren, so auch im <strong>2010</strong>, sehr gute Benotungen<br />
im Rahmen der anonymen<br />
FMH-Evaluation von ihren Assistenzärzten<br />
erhalten. Das Weiterbildungskonzept<br />
versteht sich als fortlaufenden<br />
Prozess, der sich am Fortschritt der<br />
klinischen Neurologie <strong>und</strong> Neurophysiologie<br />
orientiert, neue Erkenntnisse,<br />
Methoden <strong>und</strong> therapeutische Verfahren<br />
aufnimmt <strong>und</strong> in die praktische Tätigkeit<br />
integriert. Dabei soll der Lernende<br />
ein sinnvolles Gleichgewicht aktiver<br />
Betätigung <strong>und</strong> theoretischer Auseinandersetzung<br />
einhalten können. Ziel<br />
ist die Erziehung zu eigenverantwortlichem<br />
Denken <strong>und</strong> Handeln. Die Assistenten<br />
werden in einem Dreistufenmodell<br />
fachspezifisch ausgebildet: 1. Klinische<br />
Tätigkeit auf der Bettenstation,<br />
in der Ambulanz <strong>und</strong> im Notfalldienst;<br />
2. Erlernen neurophysiologischer Methoden<br />
<strong>und</strong> das Verfassen von Gutachten;<br />
3. Klinische <strong>und</strong> neurophysiologische<br />
Spezialaufgaben. Das Weiterbildungsangebot<br />
umfasst: 1. Regelmässige,<br />
öffentlich zugängliche Weiterbildungen<br />
mit in- <strong>und</strong> ausländischen<br />
Experten, welche auch den persönlichen<br />
Kontakt nach aussen vermitteln; 2. Wöchentliche<br />
Seminarien, u.a. neurosonografische<br />
<strong>und</strong> elektrophysiologische<br />
( EEG, ENMG, evozierte Potentiale )<br />
Kolloquien, klinisch-neurologische <strong>und</strong><br />
neuropsychologische Fallbesprechungen;<br />
3. Je nach Weiterbildungsschwerpunkt<br />
Teilnahme an spezialistischen<br />
Seminarien, dazu gehören<br />
Schmerzkolloquium, Neurochirurgisches<br />
Tumorboard, Schwindelboard, Dysphagieboard,<br />
Interdisziplinäres Neurologisch-Rheumatologisches<br />
Kolloquium,<br />
Schlafmedizinisches Kolloquium, PFO-<br />
Kolloquium ( PFO = persistierend offenes<br />
Foramen ovale am Herzen ), Neurovaskuläres<br />
<strong>und</strong> Neuroangiologisches Kolloquium<br />
sowie Sportneurologie im Rahmen<br />
der neu durch Swiss Olympic zertifizierten<br />
Sport Medical Base am Kantonsspital<br />
St.Gallen.<br />
Interdisziplinäres Tumorboard:<br />
Fachspezialisten aus dem Brustzentrum,<br />
der Radiologie, Chirurgie, Pathologie,<br />
Radio-Onkologie <strong>und</strong> Frauenklinik
36<br />
Departemente Medizinisches Departement IV<br />
Aktuelle Medizintechnik<br />
<strong>und</strong> Technik<br />
Moderne Krebsmedizin ist ohne den Einsatz von aktueller Medizintechnik <strong>und</strong> Grossgeräten nicht<br />
denkbar. Die fachliche <strong>und</strong> technische Weiterentwicklung stand deshalb auch <strong>2010</strong> im Fokus<br />
der Klinik für Radio-Onkologie, deren Auslastung mit 1200 behandelten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />
wiederum sehr hoch war. Um das Zusammenspiel zwischen Medizin <strong>und</strong> Technik geht es auch<br />
in der Klinik für Nuklearmedizin, wo erste Lösungswege beschritten wurden, die auf einen langfristigen<br />
Ersatz der konventionellen nuklearmedizinischen Kameradiagnostik durch die PET-Diagnostik<br />
hinauslaufen könnten. Zwei wichtige Ereignisse haben das Jahr <strong>2010</strong> für das Institut für Rechtsmedizin<br />
geprägt: die Wahl von Prof. Roland Hausmann als Nachfolger von Chefarzt Prof. Thomas Sigrist<br />
<strong>und</strong> die erfolgreiche Überwachung der Abteilungen für Forensische Toxikologie <strong>und</strong> Forensische Genetik<br />
durch die Schweizerische Akkreditierungsstelle.<br />
Medizinisches Departement IV<br />
Chairman<br />
Prof. Dr. med. Simon Wildermuth<br />
Nuklearmedizin<br />
Prof. Dr. med. Bernd Bubeck<br />
Pathologie<br />
Prof. Dr. med. Wolfram Jochum<br />
Radiologie<br />
Prof. Dr. med. Simon Wildermuth<br />
Radio-Onkologie<br />
PD Dr. med. Ludwig Plasswilm<br />
Rechtsmedizin<br />
Prof. Dr. med. Thomas Sigrist<br />
Nuklearmedizin – nach der Krise ist<br />
vor der Krise<br />
Europaweit werden jährlich bei etwa<br />
neun Millionen Patienten Radiotracer zu<br />
diagnostischen oder therapeutischen<br />
Zwecken eingesetzt, wobei ca. 80%<br />
davon auf das Isotop Technetium-<br />
( Tc- )99m, z.B. für die Knochen- oder<br />
Schilddrüsenszintigrafie, entfallen. Die<br />
Bedeutung <strong>und</strong> auch die Abhängigkeit<br />
von diesem Isotop wurde erstmals 2009<br />
eindrucksvoll deutlich, als es infolge von<br />
Pannenserien bei allen drei europäischen<br />
Reaktorstandorten zu kritischen<br />
Lieferengpässen kam. Erst Mitte <strong>2010</strong><br />
ging die zweijährige Phase zu Ende, die<br />
durch gravierende Instabilitäten in der<br />
Produktion <strong>und</strong> Distribution von Technetium-Generatoren<br />
gekennzeichnet<br />
war. Die aktuelle Beruhigung der Liefersituation<br />
bietet jedoch keinen Anlass<br />
zur Entwarnung, da die vorhandenen<br />
Reaktoren störanfällig bleiben <strong>und</strong> viele<br />
bereits in diesem Jahrzehnt abgeschaltet<br />
werden. Parallel zu dringend notwendigen<br />
Infrastrukturmassnahmen<br />
werden deshalb auch Lösungswege<br />
beschritten, die auf einen langfristigen<br />
Ersatz der konventionellen nuklearmedizinischen<br />
Kameradiagnostik durch die<br />
PET-Diagnostik hinauslaufen könnten.<br />
So wäre z.B. die Knochenszintigrafie zur<br />
Metastasensuche mit einer Tc-99mmarkierten<br />
osteotropen Substanz durch<br />
F-18-Fluorid-PET zu ersetzen, was auch<br />
die Bildqualität verbessern würde, jedoch<br />
gegenwärtig an den deutlich höheren<br />
Kosten scheitert.<br />
Auch im Hinblick auf diese Tendenz wurde<br />
Ende <strong>2010</strong> ein umfassendes Upgrade<br />
des bestehenden PET-CT-Gerätes auf<br />
den Weg gebracht, wodurch die Bildauflösung<br />
zunimmt <strong>und</strong> weitere Nuklide<br />
<strong>und</strong> Protokolle zur Anwendung kommen<br />
können. Zudem besteht dann die<br />
Möglichkeit, die Untersuchungszeiten<br />
für die vorwiegend onkologischen Patienten<br />
zu verkürzen – was gleichzeitig<br />
die Gerätekapazität erhöht – <strong>und</strong> die<br />
Strahlenbelastung zu verringern.<br />
Im Spätsommer <strong>2010</strong> wurde ausserdem<br />
die letzte der über zwölf Jahre alten<br />
Gammakameras durch ein mit einem<br />
16-Zeilen-CT kombiniertes System ersetzt<br />
( SPECT-CT ), was jetzt die Lokalisation<br />
szintigraphischer «Hotspots» in<br />
anatomischen Strukturen erlaubt. Dies<br />
ermöglicht z.B. eine exakte Zuordnung<br />
entzündungssuspekter, fokaler Speicherherde<br />
zu ganz bestimmten Gelenkabschnitten<br />
<strong>und</strong> konsekutiv eine gezielte<br />
lokale Therapie.
Pathologie –<br />
zentraler Leistungserbringer<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurde das Dienstleistungsangebot<br />
des Instituts für Pathologie<br />
weiter ausgebaut. Untersuchungsverfahren<br />
zur Bestimmung von prädiktiven<br />
Faktoren bei Tumorerkrankungen standen<br />
erneut im Vordergr<strong>und</strong>. Vor allem<br />
die Zahl der am Institut durchgeführten<br />
Feinnadelpunktionen <strong>und</strong> molekularpathologischen<br />
Untersuchungen nahm<br />
deutlich zu. Das Institut nahm die Tätigkeit<br />
als zentraler Leistungserbringer für<br />
das Mammographie-Screening-Programm<br />
des Kantons auf. Die elektronische<br />
Übermittlung von Bef<strong>und</strong>berichten<br />
hat sich bewährt. Durch die Beschaffung<br />
eines neuen Immunfärbesystems<br />
wurde die Automatisierung im<br />
Laborbereich fortgesetzt. Die Detailplanung<br />
des neuen Gebäudes für die Institute<br />
für Pathologie <strong>und</strong> Rechtsmedizin<br />
wurde weitgehend abgeschlossen. Fertigstellung<br />
<strong>und</strong> Bezug des neuen Gebäudes<br />
sind für 2011 geplant.<br />
Radiologie –<br />
erfolgreicher Start mit neuroradiologischen<br />
Interventionen<br />
Die Radiologie als eine technisch-medizinische<br />
Disziplin berichtet häufig über<br />
neue High-tech-Geräte <strong>und</strong> informatikbasierte<br />
Innovationen. Doch auch am<br />
Institut für Radiologie steht gutes Personal<br />
als absolut wichtigster Faktor klar vor<br />
allen kostenintensiven Investitionen. Bei<br />
den Fachpersonen für medizinisch-technische<br />
Radiologie ( MTRA ) konnte erstmals<br />
seit Jahren trotz bestehenden<br />
schweizweiten Mangels der Stellenplan<br />
vollständig besetzt werden. Andreas Bischof<br />
wurde zum neuen Leitenden MTRA<br />
gewählt <strong>und</strong> Morena Pöder hat die Leitung<br />
der Sekretariate übernommen.<br />
Im ärztlichen Bereich konnte PD Dr. Sebastian<br />
Leschka als neuer Leitender Arzt<br />
für Computertomographie <strong>und</strong> Notfallradiologie<br />
gewonnen werden. Als Forschungsleiter<br />
der Radiologie hat er bereits<br />
diverse wissenschaftliche Arbeiten<br />
präsentiert. Dr. Johannes Weber ist als<br />
Nachfolger des pensionierten Leitenden<br />
Arztes PD Dr. Zaunbauer gewählt worden.<br />
Damit ist einerseits die Leitung der<br />
Subdisziplin Neuroradiologie besetzt,<br />
anderseits zusätzlich mit einem erfahrenen<br />
Interventionalisten für neuroradiologische<br />
Eingriffe eine neue Ära eingeläutet<br />
worden.<br />
37<br />
Die seit mehreren Jahren geforderten<br />
neuroradiologischen Interventionen<br />
wurden mit der Bildung eines speziellen<br />
ärztlichen Teams um Dr. Weber eingeführt.<br />
Durch die spitalinterne enge Zusammenarbeit<br />
mit den Bereichen der<br />
Neurochirurgie <strong>und</strong> Neurologie wurde<br />
die interventionelle Neuroradiologie am<br />
Kantonsspital St.Gallen erfolgreich gestartet.<br />
Neben ersten spektakulären<br />
neuroradiologisch-interventionellen Behandlungen<br />
im Kopfbereich konnten<br />
bereits Oberärzte ausgebildet werden,<br />
womit ein permanenter Notfalldienst<br />
per Ende Jahr angeboten wird. Die interventionellenBehandlungsmöglichkeiten<br />
im Bereich der Schlaganfalltherapie<br />
sind in die optimierten Prozessabläufe<br />
integriert <strong>und</strong> komplettieren das<br />
umfassende Angebot des Kantonsspitals<br />
St.Gallen im Rahmen der Stroke Unit.<br />
Wiederum war die örtliche Nachbarschaft<br />
zur Radiologie von diversen Umbauemissionen<br />
gestört. Ein grosszüg iger,<br />
neuer Bereich mit einem hochmodernen,<br />
volldigitalen Röntgengerät, mit<br />
welchem alle gängigen skelettradiologischen<br />
Untersuchungen durchgeführt<br />
werden können, ersetzt zwei veraltete<br />
Anlagen.
38<br />
Departemente Medizinisches Departement IV<br />
Mit der Integration des Spitalverb<strong>und</strong>es<br />
Rheintal Werdenberg Sarganserland<br />
( Spitäler Altstätten, Grabs <strong>und</strong> Walenstadt<br />
) in das digitale radiologische Bildbewirtschaftungssystem<br />
( RIS / PACS )<br />
konnte die letzte grosse Ausbauetappe<br />
realisiert werden. Das nun in allen vier<br />
Spitalverb<strong>und</strong>en betriebene RIS / PACS<br />
ermöglicht somit einen sek<strong>und</strong>enschnellen<br />
spitalübergreifenden Bilderzugriff.<br />
Diese umfassenden Systeme ermöglichen<br />
es, neben technischen Kooperationen<br />
auch zusätzliche Dienstleistungen<br />
auszubauen.<br />
Radio-Onkologie –<br />
hohe Behandlungsqualität<br />
mit maximaler Auslastung<br />
Auch im Jahr <strong>2010</strong> war die Auslastung<br />
der Klinik mit wiederum zirka 1200 behandelten<br />
Patienten sehr hoch. Die individuelle<br />
Patientenbetreuung <strong>und</strong> hohe<br />
Behandlungsqualität zu gewährleisten,<br />
ist eine stetige Herausforderung für alle<br />
Mitarbeitenden. Ziel ist es, ein durchgängig<br />
hohes Behandlungsniveau auf<br />
dem neuesten wissenschaftlichen Stand<br />
anzubieten. Die gr<strong>und</strong>legende Ausrichtung<br />
der Klinik orientiert sich dabei an<br />
den speziellen Bedürfnissen krebskranker<br />
Menschen <strong>und</strong> derer Angehörigen.<br />
Auch wenn die zu behandelnden Menschen<br />
<strong>und</strong> die handelnden Mitarbeitenden<br />
den Kern <strong>und</strong> den Charakter der<br />
Klinik bestimmen – moderne Krebsmedizin<br />
ist ohne den Einsatz von aktueller<br />
Medizintechnik <strong>und</strong> Grossgeräten nicht<br />
denkbar. Die fachliche <strong>und</strong> technische<br />
Weiterentwicklung stand damit weiter<br />
im Fokus der Klinik. Die Anwendung der<br />
intensitätsmodulierten Radiotherapie<br />
( IMRT ) wurde im Vergleich zum Vorjahr<br />
erneut gesteigert. Der vermehrte Einsatz<br />
dieser sehr komplexen Bestrahlungstechnik<br />
ermöglicht ein hohes Mass<br />
an Tumorkontrolle bei gleichzeitig weniger<br />
stark ausgeprägten Nebenwirkungen<br />
der Therapie. Diese Technik kam<br />
gr<strong>und</strong>sätzlich bei allen Patienten mit<br />
einer Tumorerkrankung im HNO-Bereich<br />
<strong>und</strong> bei allen gynäkologischen Tumoren<br />
zum Einsatz. Die Technik wird darüber<br />
hinaus vermehrt angewandt bei Hirntumoren,<br />
gastrointestinalen Tumoren <strong>und</strong><br />
bei verschiedenen Tumorerkrankungen<br />
unterschiedlichster Lokalisationen.<br />
Radiologie:<br />
Radiologen <strong>und</strong> Fachfrauen <strong>und</strong> -männer<br />
für medizinisch-technische Radiologie HF<br />
Das Ende 2009 in Betrieb genommene<br />
neue Afterloadinggerät zur Brachytherapie<br />
ermöglichte die technische Weiterentwicklung<br />
insbesondere bei der<br />
Behandlung gynäkologischer Tumoren<br />
mit Einführung aktuellster Therapieverfahren<br />
unter Berücksichtigung modernster<br />
Bildgebung. Auch bei der Behandlung<br />
von Patienten mit Lungen-<br />
oder Speiseröhrentumor kommt diese<br />
Technik zum Einsatz.<br />
Die Aktivitäten bei der Teilnahme an<br />
nationalen <strong>und</strong> internationalen Studien<br />
mit onkologischer Fragestellung wurden<br />
weiter verstärkt.<br />
Anfangs Februar hat Karin Rietberger<br />
die Aufgaben der Chef-MTRA der Klinik<br />
für Radio-Onkologie übernommen. Die<br />
in ihrem Verantwortungsbereich liegenden<br />
Arbeitsabläufe wurden wo notwendig<br />
reorganisiert.
40<br />
Departemente Medizinisches Departement IV
Hauswirtschaft <strong>und</strong> Areal: Standort St.Gallen<br />
Rechtsmedizin – an der Schwelle<br />
zum Führungswechsel<br />
Zwei wichtige Ereignisse haben das Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong> geprägt – die Wahl<br />
von Prof. Roland Hausmann als Chefarzt-Nachfolger<br />
sowie die erfolgreiche<br />
Überwachung der Abteilungen für Forensische<br />
Toxikologie <strong>und</strong> Forensische<br />
Genetik durch die Schweizerische Akkreditierungsstelle<br />
( SAS beim SECO ).<br />
Darob soll aber der Dienstleistungsbereich<br />
des IRM nicht vergessen werden.<br />
Hier wurde wieder, wie in früheren Jahren,<br />
mit grossem Engagement <strong>und</strong> Fleiss<br />
gearbeitet, sowohl in den genannten<br />
Abteilungen als auch in der Forensischen<br />
Medizin, der Verkehrsmedizin<br />
<strong>und</strong> im Sekretariat. Alle Mitarbeitenden<br />
haben erneut ihr Bestes gegeben – <strong>und</strong><br />
dies trotz einer Steigerung im Leistungsvolumen<br />
<strong>und</strong> der bekanntermassen prekären<br />
räumlichen Verhältnisse, sodass<br />
geordnetes Schaffen bereichsweise an<br />
die Grenzen des Zumutbaren gelangt<br />
ist. Dass die Stimmung innerhalb der<br />
Belegschaft trotzdem grossmehrheitlich<br />
vorzüglich ist, hat mit dem herrschenden<br />
positiven Teamgeist zu tun, auch<br />
mit dem Wissen um die gemeinsamen<br />
Ziele <strong>und</strong> nicht zuletzt mit der nahen<br />
Erwartung, im Mai / Juni 2011 in den<br />
geräumigen Neubau wechseln zu dürfen.<br />
Darauf freuen sich alle schon jetzt<br />
<strong>und</strong> können es kaum erwarten, die Sachen<br />
ein- <strong>und</strong> am neuen Ort wieder<br />
auspacken zu dürfen.<br />
Mit dem Neubaubezug steht auch der<br />
Chefarztwechsel an. Dementsprechend<br />
wurde weit vorausschauend schon im<br />
Juni 2009 eine Wahlvorbereitungskommission<br />
ins Leben gerufen, der sowohl<br />
Alt-CEO Hans Leuenberger als auch der<br />
neue CEO, Daniel Germann, angehörten.<br />
Zusammen mit spitaleigenen<br />
<strong>und</strong> externen Leuten wurde die Stelle<br />
ausgeschrieben, <strong>und</strong> es haben sich erfreulicherweise<br />
etwa ein Dutzend Kandidierende<br />
gemeldet. Nach Vorstellungsgesprächen,<br />
intensiven Befragungen<br />
<strong>und</strong> persönlichen Besuchen<br />
durch die Kommission wurde Prof. Dr.<br />
med. Roland Hausmann zur Wahl vorgeschlagen.<br />
Er ist Leitender Arzt der<br />
Abteilung Forensische Medizin <strong>und</strong><br />
stellvertretender Chefarzt <strong>und</strong> Gerichtsarzt<br />
am Institut für Rechtsmedizin der<br />
Universität in Basel. Der Verwaltungsrat<br />
hat die Wahl am 30. April <strong>2010</strong> ausgesprochen.<br />
41<br />
Was die Überwachung durch die SAS<br />
betrifft, so handelte es sich hierbei um<br />
das erste Audit seit der Reakkreditierung<br />
im Dezember 2008. Der bestehende<br />
Geltungsbereich ( STS 406 ) wurde<br />
um die toxikologischen Untersuchungen<br />
bei Leichen ( sogen. Postmortem-Analytik<br />
) erweitert, <strong>und</strong> neu hinzugekommen<br />
ist die Untersuchung von Haarproben<br />
auf einen Alkoholabbaustoff ( Ethylglukuronid,<br />
EtG ). Die Akkreditierung dieses<br />
Arbeitsbereichs bedeutete die formale<br />
Anerkennung der ausgewiesenen fachlichen<br />
<strong>und</strong> organisatorischen Kompetenz,<br />
<strong>und</strong> sie war zugleich Endpunkt<br />
intensiver <strong>und</strong> langwieriger Anstrengungen,<br />
um diese neue Technologie<br />
aufzubauen <strong>und</strong> zu validieren. Sie wird<br />
eingesetzt in der Verkehrsmedizin bei<br />
Personen, denen wegen eines verkehrsrelevanten<br />
Alkoholproblems der Führerausweis<br />
entzogen <strong>und</strong> eine Alkoholabstinenz<br />
auferlegt wurde. Die Einhaltung<br />
der Auflage kann an Haarproben<br />
überprüft werden, weil bei fortgesetztem<br />
Konsum EtG in kleinsten Mengen<br />
über die Haarwurzeln in die Haare eingelagert<br />
wird.
42<br />
Departemente Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />
Wandel im Takt <strong>und</strong> mit Takt<br />
Aus allen Fachbereichen werden Steigerungen gemeldet. Dass es nicht vorwiegend um Zahlen geht,<br />
sondern um Menschen, die als Patienten <strong>und</strong> Patientinnen die vielfältigen Dienstleistungen<br />
beanspruchen, erklären die Rück- <strong>und</strong> Ausblicke. In allen Teams arbeiten Fachpersonen aus verschiedensten<br />
Ges<strong>und</strong>heitsberufen zusammen. Zum Alltag der Mitarbeitenden in der Zentralen<br />
Notfallaufnahme gehört es, dass sie situativ auf kurzfristig eingetretene Ereignisse reagieren können.<br />
Der Bericht aus dem Beratungs- <strong>und</strong> Sozialdienst zeigt, dass Härtefälle lösbar sind. Bedeutend für<br />
das gesamte Unternehmen ist die Positionierung des Medizinischen Forschungszentrums. Dieses<br />
beinhaltet die Laborforschungsabteilung mit Immunbiologie <strong>und</strong> die Clinical Trials Unit ( CTU ), welche<br />
klinische Forschung betreibt. Forschung wird auch im Muskelzentrum, der ALS clinic, grossgeschrieben.<br />
Über erfolgreiche Forschungsprojekte konnte bereits auf internationalen Kongressen berichtet werden.<br />
Departement Interdisziplinäre<br />
medizinische Dienste<br />
Leitung<br />
Dr. med. Daniel Germann (bis Ende Mai <strong>2010</strong>)<br />
Dr. med. Susanne Diener (ab Juni <strong>2010</strong>)<br />
Zentrale Notfallaufnahme (ZNA)<br />
PD Dr. med. Joseph Osterwalder<br />
Dermatologie / Allergologie<br />
Dr. med. Mark Anliker<br />
Brustzentrum<br />
Prof. Dr. med. Beat Thürlimann<br />
Palliativzentrum<br />
Dr. med. Steffen Eychmüller<br />
Muskelzentrum / ALS clinic<br />
PD Dr. med. Markus Weber<br />
Spitalapotheke<br />
Dr. phil. II Dieter Schilling<br />
Beratungs- <strong>und</strong> Sozialdienst<br />
Irma Graf<br />
Medizinisches Forschungszentrum<br />
PD Dr. med. vet. Burkhard Ludewig<br />
REA 2000 – Zentrum für Reanimations- <strong>und</strong><br />
Simulationstraining<br />
Wolfram Schuhwerk<br />
Zentrale Notfallaufnahme –<br />
zwischen Routine<br />
<strong>und</strong> Herausforderung<br />
<strong>2010</strong> war geprägt von der Alltagsbewältigung<br />
<strong>und</strong> vier Ereignissen. Zum<br />
ersten Mal seit über 20 Jahren hielten<br />
sich die Notfallkonsultationen in etwa<br />
auf Vorjahresniveau. Dennoch ist es immer<br />
wieder eine Herausforderung, die<br />
grossen Schwankungen bei den Patientenkonsultationen<br />
( 65 bis 120 pro Tag )<br />
optimal zu meistern. Trotz Ausfällen<br />
beim Personal aufgr<strong>und</strong> von Krankheit<br />
<strong>und</strong> Unfällen ist es gelungen, die Versorgung<br />
permanent auf hohem Niveau<br />
zu halten.<br />
Dr. Rudolf Horn hat die ZNA I 2007 erfolgreich<br />
aufgebaut <strong>und</strong> seither geführt.<br />
Er wurde zum Chefarzt des Spitals in<br />
Savognin gewählt. Seine Nachfolge tritt<br />
Dr. Robert Sieber an. Dr. Sieber ist als<br />
ehemaliger Oberarzt mbF ZNA kein Unbekannter.<br />
Er war danach Leiter der<br />
Notfallstation des Ospedale Regionale<br />
Civico e Italiano in Lugano von 2003 –<br />
<strong>2010</strong>. Das ZNA-Team dankt Dr. Horn für<br />
seine ausserordentlichen Dienste <strong>und</strong><br />
wünscht ihm viel Erfolg am neuen Arbeitsort.<br />
Dr. Sieber wird herzlich willkommen<br />
geheissen. Alle freuen sich<br />
über seine Rückkehr.<br />
Seit dem 1.4.2009 arbeiten Hausärzte<br />
im Rahmen des stadtärztlichen Notfalldiensts<br />
werktags von 17.00 bis 23.00 h<br />
<strong>und</strong> an den Wochenenden von 10.00<br />
bis 23.00 h in der ZNA I. Eine Evaluation<br />
ergab, dass der Dienst für die meisten<br />
Hausärzte bereichernd ist <strong>und</strong> sich die<br />
Zusammenarbeit zwischen Haus- <strong>und</strong><br />
Spitalärzten wesentlich verbessert hat<br />
[Schweizerische Ärztezeitung <strong>2010</strong>;<br />
91( 50 ): 2012-14].<br />
Am 22.12.<strong>2010</strong> hat die vorbereitende<br />
Kommission des Kantonsrates mit 15:0<br />
Stimmen der Erweiterung <strong>und</strong> Anpassung<br />
der Zentralen Notfallaufnahme<br />
zugestimmt. Das Geschäft wird in der<br />
Session vom Februar <strong>und</strong> April 2011<br />
beraten werden.<br />
Seit vielen Jahren setzt sich die Leitung<br />
der ZNA für die strukturierte Weiterbildung<br />
in Notfallsonographie ein <strong>und</strong> gilt<br />
als Pionier auf diesem Gebiet. Die Ultraschallgesellschaften<br />
der Schweiz, Österreichs<br />
<strong>und</strong> Deutschlands haben einen<br />
entsprechenden Vorschlag im Oktober<br />
angenommen <strong>und</strong> die Notfallsonographie<br />
in das Weiterbildungsangebot aufgenommen.
Dermatologie / Allergologie –<br />
Ausbau <strong>und</strong> Stabilität<br />
Für Viele versteckt, aber für den Fachbereich<br />
Dermatologie / Allergologie bedeutet<br />
er einen Meilenstein. Der neue<br />
Anbau der Dermatologie hinter den<br />
bestehenden Räumen lässt Platz entstehen<br />
für die ambulante Allergologie,<br />
W<strong>und</strong>pflege <strong>und</strong> Ganzkörpertherapie<br />
mit Bad <strong>und</strong> lokaler differenter Therapie.<br />
Damit kann die Lücke zwischen<br />
der stationären Dermatotherapie <strong>und</strong><br />
Selbsttherapie, sei es durch den Patienten<br />
oder die Spitex, geschlossen werden.<br />
Durch die Raumgewinnung konnte<br />
der Empfang / Warteraum massiv<br />
vergrössert werden, was die Abläufe<br />
<strong>und</strong> Überwachung von Patienten mit<br />
Desensibilisierung erleichtert.<br />
Die Dermatologie war im <strong>2010</strong> auch<br />
öffentlich aktiv. An verschiedenen Anlässen,<br />
wie dem Schweizerischen Allergietag,<br />
mit Präsenz <strong>und</strong> Beratungen im<br />
Säntispark, sowie am Melanoma Day<br />
standen Dermatologen vom Kantonsspital<br />
St.Gallen zusammen mit Externen<br />
zur Verfügung für die Vorsorgeunter-<br />
suchung von Risikopatienten bei malignem<br />
Melanom; ebenso am Ges<strong>und</strong>heitssymposium<br />
mit dem Thema Allergien<br />
<strong>und</strong> Haut. Vor allem auf dem wissenschaftlichen<br />
Sektor ist die Dermatologie<br />
zunehmend aktiv mit eigens<br />
durchgeführten <strong>und</strong> geplanten Studien,<br />
von der Verträglichkeit von Textilien<br />
über Melanom, Ekzem, Psoriasis bis zum<br />
Verhalten beim Händewaschen. Daneben<br />
besteht eine weiterhin sehr hohe<br />
Interaktion mit allen Abteilungen des<br />
Kantonsspitals St.Gallen im konsiliarischen<br />
Dienst, auf den Bettenstationen<br />
<strong>und</strong> in der Zusammenarbeit in disziplinenübergreifenden<br />
Fragestellungen <strong>und</strong><br />
Behandlungen. Gerade die allergologischen<br />
Abklärungen, welche für die<br />
Fortführung von Therapien bei internistischen<br />
<strong>und</strong> chirurgischen Patienten<br />
wichtig sind, werden in der Dermatologie<br />
/ Allergologie durchgeführt.<br />
Brustzentrum – neue Aktivitäten<br />
43<br />
Die Dienstleistungen des Brustzentrums<br />
Kantonsspital St.Gallen waren auch<br />
im vergangenen Jahr sehr gefragt.<br />
Insbesondere die Abklärungen <strong>und</strong><br />
Brustkrebs operationen haben deutlich<br />
zugenommen. Die Zusammenarbeit mit<br />
der Plastischen Chirurgie wurde intensiviert.<br />
Die Vorbereitungsarbeiten zur Einführung<br />
des Mammographie-Screenings<br />
im Kantonsspital St.Gallen haben sich<br />
insbesondere aufgr<strong>und</strong> der Vernetzung<br />
mit den übrigen Leistungserbringern in<br />
diesem Programm als anspruchsvoll erwiesen.<br />
Trotzdem wurden so weit Fortschritte<br />
erzielt, dass mit dem Mammographie-Screening-Programm<br />
im ersten<br />
Quartal 2011 am Kantonsspital St.<br />
Gallen begonnen werden kann.<br />
Glücklicherweise überleben immer mehr<br />
Frauen die Diagnose Brustkrebs. Trotz<br />
der erfolgreichen Behandlung bleiben<br />
jedoch viele Fragen zur optimalen Behandlung,<br />
zum Umgang mit Langzeitnebenwirkungen<br />
<strong>und</strong> ganz allgemein zu<br />
ges<strong>und</strong>er Lebensführung offen. Für dieses<br />
Bedürfnis wurde eine Informationsplattform<br />
geschaffen, welche nicht nur<br />
durch das Kantonsspital St.Gallen, sondern<br />
auch durch weitere Leistungserbringer<br />
<strong>und</strong> die Krebsliga St.Gallen-
44<br />
Departemente Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />
Appenzell getragen wird. Diese neue<br />
Dienstleistung steht somit allen Patientinnen<br />
der Ostschweiz nach Abschluss<br />
der Erstbehandlung bei Brustkrebs zur<br />
Verfügung.<br />
Palliativzentrum – neue Angebote,<br />
neue Herausforderungen<br />
Am Standort Flawil konnten die neuen<br />
ambulanten Angebote im sogenannten<br />
«Ambiplus» begonnen werden. Die<br />
Kombination von Onkologie, Palliative<br />
Care, Integrativer Medizin <strong>und</strong> Schmerztherapie<br />
ist ein zukunftsträchtiges,<br />
überzeugendes Konzept <strong>und</strong> braucht<br />
nun Reifungs- <strong>und</strong> Konsolidierungszeit.<br />
Mitte Dezember wurden die Projektarbeiten<br />
unter Leitung von Dr. Alexander<br />
Ott, OA mbF Anästhesiologie, zum neuen<br />
interdisziplinären Schmerzzentrum<br />
abgeschlossen <strong>und</strong> von der Geschäftsleitung<br />
gutgeheissen. So ist im kommenden<br />
Jahr für neue Herausforderungen<br />
gesorgt. Die Kooperation mit<br />
der Anästhesie, Neurochirurgie, Psychosomatik<br />
<strong>und</strong> vielen anderen Bereichen<br />
ist schon heute im noch «losen» Verb<strong>und</strong><br />
sehr spannend <strong>und</strong> sehr «komplementär»<br />
im Sinne der sich ergänzenden<br />
Kompetenzen, sodass die Aussichten<br />
auf eine engere Kollaboration sehr attraktiv<br />
sind – zuletzt hoffentlich vor<br />
allem für die vielen schmerzgeplagten<br />
Patienten <strong>und</strong> Patientinnen.<br />
Die Mitarbeitenden im Palliativzentrum<br />
haben sich wieder sehr intensiv auch auf<br />
nationaler Ebene für die Sicherstellung<br />
der Palliative Care im Rahmen der nationalen<br />
Strategie des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der<br />
Kantone engagiert. Dazu gehören insbesondere<br />
die Anstrengungen bei der Neugestaltung<br />
der Tarife, aber auch bei der<br />
Qualitätsdefinition. Für Letzteres braucht<br />
es qualifizierte Mitarbeitende, die ein<br />
hervorragendes Training in Praxis <strong>und</strong><br />
Theorie aufweisen können. Hierfür wurde<br />
ein neues Angebot, die «Palliativakademie<br />
am Kantonsspital St.Gallen»,<br />
aufgebaut, womit verschiedene, sehr<br />
praxisorientierte Weiterbildungskurse für<br />
spezialisierte Palliative Care angeboten<br />
werden können; unter anderem neu seit<br />
<strong>2010</strong> ein zweijähriges Curriculum gemäss<br />
dem nationalen Bildungslevel B2.<br />
Bildung, Forschung <strong>und</strong> Klinik: Mit teilweise<br />
sehr engen Personalressourcen<br />
wird versucht, den Ansprüchen – vor<br />
allem den eigenen – gerecht zu werden.<br />
Die Anforderungen an einen kleinen<br />
Fachbereich mit bereits sehr vielfältigen<br />
klinischen Aufgaben an zwei Standorten<br />
sind sehr hoch <strong>und</strong> nur dank einer<br />
einzigartigen Motivation aller Mitarbeitenden<br />
zu bewältigen.<br />
Medizintechnik:<br />
Spezialistenteam Reparatur & Wartung<br />
<strong>und</strong> Systeme & Applikationen<br />
Muskelzentrum / ALS clinic –<br />
Projekte erfolgreich abgeschlossen<br />
Das Muskelzentrum / ALS clinic blickt<br />
auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Neu<br />
im Team sind Andrea Klement, Chefsekretärin,<br />
<strong>und</strong> Regina Friedrichkeit sowie<br />
die Oberärzte Dr. David Czell <strong>und</strong> PD<br />
Dr. Matthias Bauer. Die bisherige Chefsekretärin,<br />
Claudia Bader-Stadelmann,<br />
hatte ihre Funktion wegen Familiennachwuchses<br />
aufgegeben, arbeitet aber<br />
weiter im Team mit. Besonders erfreulich<br />
war die vorläufige Anerkennung als<br />
Weiterbildungsstätte für klinische Neurophysiologie.<br />
In diesem Rahmen konnten<br />
Dr. Czell <strong>und</strong> Dr. Ursula Knirsch ihre<br />
Weiterbildungszeit komplettieren <strong>und</strong><br />
erhielten die entsprechenden Fähigkeitsausweise<br />
Elektromyographie / Elektroneurographie.<br />
Die Zahl der Konsultationen nahm auch<br />
im Jahr <strong>2010</strong> weiter zu, was als Indikator<br />
der hohen qualitativen Patientenversorgung<br />
gewertet werden darf. Die<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit mit<br />
den Abteilungen Augenheilk<strong>und</strong>e /<br />
Strabo logie, Pneumologie <strong>und</strong> Gastroenterologie<br />
/ Hepatologie, insbesondere<br />
aber auch mit dem Ostschweizer Kinderspital<br />
ist bestens etabliert <strong>und</strong> befruchtet<br />
die klinische Arbeit. Auch die<br />
klinische Forschung konnte weiter ausgebaut<br />
werden. Zudem wurden zahlreiche<br />
Projekte zum Abschluss gebracht<br />
<strong>und</strong> auch in namhaften Journals veröffentlicht.<br />
Für die Zukunft stehen weitere<br />
ehrgeizige Projekte an wie zum<br />
Beispiel im Bereich der Cannabinoid-<br />
Rezeptor-Forschung. Zukünftige Herausforderungen<br />
sind die weitere Steigerung<br />
der Ertragslage <strong>und</strong> auch der<br />
Ausbau der Forschungstätigkeit.
46<br />
Departemente Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />
Spitalapotheke – Fertigspritzen<br />
sind gefragt<br />
Die Detailplanung für den Neubau Haus<br />
24 hat speziell die Leitungen der Bereiche<br />
Herstellung, Qualitätssicherung<br />
<strong>und</strong> Offizin stark beansprucht. Good<br />
Manufacturing Practice erfordert sowohl<br />
für die Herstellungsprozesse als<br />
auch für die Erstellung <strong>und</strong> den Unterhalt<br />
von Anlagen <strong>und</strong> Einrichtungen zur<br />
Qualitätssicherung eine umfangreiche<br />
Dokumentation.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Reorganisation der Stationsapotheken<br />
<strong>und</strong> der geänderten Tourenpläne<br />
der Logistik müssen die Rüst-<br />
<strong>und</strong> Bereitstellungszeiten für Arzneimittel<br />
laufend angepasst werden. Dies<br />
erfordert vom Apothekenteam viel Flexibilität,<br />
da nicht mehr häuserweise gerüstet<br />
werden kann <strong>und</strong> eine grosse<br />
Zahl Transportwagen beladen werden<br />
muss.<br />
Der Pikettdienst zur Nachtzeit <strong>und</strong> an<br />
Sonn- <strong>und</strong> Feiertagen wurde im vergangenen<br />
Jahr 77-mal für dringliche Arzneimittelbeschaffungen<br />
beansprucht.<br />
Zu den Anrufenden gehören die Stationsapotheken,<br />
die Spitäler anderer Spitalverb<strong>und</strong>e,<br />
das Ostschweizer Kinderspital,<br />
das Bürgerspital SG <strong>und</strong> öffentliche<br />
Apotheken. Bei internen Notsituationen<br />
hilft jeweils die Zentrale Notfallaufnahme<br />
grosszügigerweise mit bei<br />
der Abgabe von Arzneimitteln aus<br />
einem Notfallsortiment, das täglich vom<br />
Personal der Apotheke nachgerüstet<br />
wird.<br />
Ausgangsstoffe für die Eigenherstellung<br />
werden neu mit SAP bewirtschaftet.<br />
Stücklisten für die Herstellungsprozesse<br />
wurden angelegt <strong>und</strong> ermöglichen die<br />
Abbuchungen aller Komponenten eines<br />
Spitalpräparates in einem Schritt. Die<br />
aseptische Herstellung von Fertigspritzen<br />
für die Anästhesiologie <strong>und</strong> die<br />
Schmerzbehandlung hat um das Dreifache<br />
auf 18 000 Stück zugenommen.<br />
Die anwendungsfertigen Präparate ersparen<br />
die Zubereitung vor Ort <strong>und</strong> sind<br />
dank Herstellung unter Reinraumbedingungen<br />
sicherer.<br />
Das Angebot des pharmazeutischen<br />
Betreuungsdienstes zum Interaktionencheck<br />
von komplexen Arzneimittelverordnungen<br />
wird regelmässig genutzt.<br />
Dies ist eine unterstützende Massnahme<br />
für die Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit<br />
der Patienten. Im<br />
Einkauf von Arzneimitteln werden zur<br />
Optimierung des Beschaffungswesens<br />
mit der Kooperation mit Zentrumsspitälern<br />
anderer Kantone neue Wege beschritten.<br />
Beratungs- <strong>und</strong> Sozialdienst –<br />
Fachlichkeit bedeutet auch<br />
Stabilität!<br />
<strong>2010</strong> sind erstmals die Beratungen in<br />
etwa gleich geblieben, sowohl in den<br />
Fallzahlen wie auch in den Problemdefinitionen.<br />
Was bedeutet das für die<br />
Mitarbeitenden des Beratungs- <strong>und</strong> Sozialdienstes?<br />
Ist das eine Qualitätsverbesserung<br />
oder -verschlechterung? Woran<br />
misst man die Arbeit des Beratungs-<br />
<strong>und</strong> Sozialdienstes? Jährlich gehen in<br />
diesem Dienst auf die r<strong>und</strong> 5000 Beratungsfälle<br />
vier bis sechs Reklamationen<br />
ein. Ab <strong>und</strong> zu erreicht das Team eine<br />
positive Rückmeldung. Es darf davon<br />
ausgegangen werden, dass die Fachlichkeit<br />
<strong>und</strong> die Vernetzung mit internen<br />
<strong>und</strong> externen Stellen stark genug sind,<br />
um Probleme frühzeitig zu erkennen<br />
<strong>und</strong> zu bearbeiten.
Erfreut kann festgestellt werden, dass<br />
es sich lohnt, frühzeitig mit den Entwicklungen<br />
mitzugehen. So kann dank<br />
gezielter Weiterbildung z.B. die Umsetzung<br />
der Massnahmen zur neuen ambulanten<br />
Pflegefinanzierung rechtzeitig<br />
angegangen werden.<br />
Herausfordernd ist die Koordination der<br />
gemeinsamen Betreuungsleistungen. Es<br />
wird eng mit den Stationen <strong>und</strong> andern<br />
Fachdiensten spitalintern <strong>und</strong> extern<br />
zusammengearbeitet. Mitarbeitende<br />
des Beratungs- <strong>und</strong> Sozialdienstes beraten<br />
die Patienten entsprechend ihren<br />
Versicherungsleistungen für einen Rehabilitationsaufenthalt,<br />
bemühen sich<br />
um das korrekt ausgefüllte Zeugnis <strong>und</strong><br />
faxen dieses an die entsprechende Krankenkasse.<br />
Die Krankenkasse gibt die<br />
Kostengutsprache für den Reha-Aufenthalt<br />
ab <strong>und</strong> die Klinik meldet das Eintrittsdatum.<br />
Dann wird der Fahrdienst<br />
organisiert, sei es ein Transport mit der<br />
Ambulanz, dem Rotkreuzfahrdienst<br />
oder mit privater Unterstützung. Alles<br />
ist bereit <strong>und</strong> abgemacht <strong>und</strong> plötzlich<br />
verschlechtert sich der Zustand der Patientin,<br />
alles muss abgesagt oder geschoben<br />
werden. Spitalintern hat das<br />
wiederum Auswirkungen auf die Bettenbelegung.<br />
Angehörige brauchen <strong>und</strong><br />
schätzen in solchen Situationen kompetente<br />
Ansprechpersonen.<br />
Teamintern hat es einschneidende Veränderungen<br />
gegeben. Nach vielen Jahren<br />
Spitalarbeit haben sich Marianne<br />
Knellwolf <strong>und</strong> Monika Allenspach neuen<br />
Aufgaben zugewandt <strong>und</strong> Cristina<br />
Roos hat nach einem guten Jahr eine<br />
neue Herausforderung angenommen.<br />
Alexandra Sponticcia, Regula Bärlocher<br />
<strong>und</strong> Benita Hiensch sind jetzt neu bei<br />
uns. Herzlichen Dank allen Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern für den täglichen<br />
Einsatz zum Wohle der Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten.<br />
Mit dem Ausbau, sozusagen mit einer<br />
neuen Fassade <strong>und</strong> auch neuen gemeinsamen<br />
Entwicklungen wie der Zusammenarbeit<br />
mit dem Laserzentrum der<br />
Chirurgie, geht die Dermatologie / Allergologie<br />
mit viel Schwung ins neue<br />
Jahr. Dazu gehört das Bestreben, Stabilität<br />
zu gewinnen in der Behandlung<br />
<strong>und</strong> Qualität für Patienten, aber auch<br />
in der Arbeitsplatzqualität für die Mitarbeitenden.<br />
47<br />
Medizinisches Forschungszentrum –<br />
Förderung der translationalen<br />
Forschung<br />
Das Medizinische Forschungszentrum<br />
( MFZ ) fördert <strong>und</strong> unterstützt translationale<br />
Forschungsaktivitäten auf universitärem<br />
Niveau. Indem Ergebnisse aus<br />
der Gr<strong>und</strong>lagenforschung in klinische<br />
Studien umgesetzt <strong>und</strong> gleichzeitig klinisch<br />
relevante Fragestellungen auf molekularer<br />
Ebene untersucht werden,<br />
kann sich das Kantonsspital St.Gallen<br />
als innovatives Zentrumsspital positionieren.<br />
Im Institut für Immunbiologie<br />
unter der Leitung von Prof. Dr. Burkhard<br />
Ludewig wurden im Jahr <strong>2010</strong> gr<strong>und</strong>legende<br />
Arbeiten im Gebiet der Infektionsforschung<br />
durchgeführt. Arbeiten<br />
aus dieser Gruppe wurden u.a. in den<br />
renommierten Journalen Nature <strong>und</strong><br />
Nature Immunology publiziert oder zur<br />
Publikation angenommen. Den Forschenden<br />
des Instituts für Immunbiologie<br />
gelang es auch im Jahr <strong>2010</strong>, namhafte<br />
Forschungsbeiträge einzuwerben,<br />
u.a. vom Schweizerischen Nationalfonds<br />
<strong>und</strong> dem deutschen B<strong>und</strong>esministerium<br />
für Bildung <strong>und</strong> Forschung.
48<br />
Departemente Interdisziplinäre medizinische Dienste
Zentrale Notfallaufnahme:<br />
Ärzte verschiedener Disziplinen <strong>und</strong> Pflegefachfrau<br />
betreuen einen verunfallten Patienten.<br />
Die ebenfalls vom Schweizerischen Nationalfonds<br />
geförderte Clinical Trials<br />
Unit ( CTU ) unterstützt die klinische Forschung<br />
am Kantonsspital St.Gallen auf<br />
allen Stufen der Projektentwicklung <strong>und</strong><br />
-durchführung, unter anderem durch<br />
wissenschaftlichen Projektreview <strong>und</strong><br />
Beratung in regulatorischen Teilaspekten.<br />
Im Dezember <strong>2010</strong> wurde die<br />
Leitung der CTU umstrukturiert mit<br />
Prof. Dr. Christoph Driessen als wissenschaftlichem<br />
Leiter <strong>und</strong> Luzia Rüdlinger,<br />
eidg. dipl. pharm., als operativer Leiterin.<br />
Diese Neuorganisation wird die<br />
wachsende Dienstleistung für alle klinisch<br />
forschenden Fachbereiche weiter<br />
verbessern. Die steigende klinische <strong>und</strong><br />
translationale Forschungsaktivität am<br />
Kantonsspital St.Gallen wird in der Studien-<br />
<strong>und</strong> Forschungsdatenbank abgebildet<br />
<strong>und</strong> somit auch der Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht. Aktivitäten der<br />
Forschenden am Kantonsspital St.Gallen<br />
wurden auch durch Mittel des Medizinischen<br />
Forschungsfonds ( MFZ-Fonds )<br />
gefördert. Dem MFZ-Fonds werden die<br />
sogenannten Overheadanteile aus<br />
zweckgeb<strong>und</strong>enen Drittmitteln für die<br />
Durchführung von Forschungsprojekten<br />
zugewiesen. Zudem stehen aus<br />
dem Sonderkredit Forschung & Entwicklung<br />
Mittel für die Forschungsförderung<br />
zur Verfügung. In der MFZ-Fonds-Ausschreibung<br />
zur Projektförderung wurden<br />
im Jahr <strong>2010</strong> zwölf Projektanträge<br />
eingereicht, die in einem Peer-Review-<br />
Verfahren begutachtet wurden. Insgesamt<br />
acht Projekte haben eine Förderungszusage<br />
erhalten <strong>und</strong> können die<br />
Mittel im Sinne einer Anschubfinanzierung<br />
für die Einwerbung von qualifizierten<br />
Drittmitteln verwenden. Durch<br />
diesen Mechanismus kann sichergestellt<br />
werden, dass erfolgreiche klinisch-translationale<br />
Forschung neue Forschungsaktivitäten<br />
am Kantonsspital St.Gallen<br />
ermöglicht.<br />
REA 2000 Zentrum für Reanimations-<br />
<strong>und</strong> Simulationstraining –<br />
mit neuester Technik<br />
Das Zentrum für Reanimations- <strong>und</strong><br />
Simulationstraining REA 2000 hat im<br />
Februar <strong>2010</strong> neue Räumlichkeiten an<br />
der Fürstenlandstrasse 100 in St.Gallen<br />
bezogen. Die hellen, grosszügigen Räume<br />
eröffnen vielfältige neue Möglichkeiten<br />
der Schulungen. Es hat nun Platz<br />
für verschiedene Materialien, wie zum<br />
Beispiel ein Auto <strong>und</strong> Flugzeugsitze, mit<br />
denen realitätsnahe Unfallsituationen<br />
dargestellt werden können. Erste Kurse<br />
mit der neuesten Simulationstechnik<br />
sind bereits angelaufen. Die moderne<br />
Einrichtung hat sich bewährt <strong>und</strong> erfreut<br />
die Fachpersonen <strong>und</strong> die Kursteilnehmenden<br />
gleichermassen.<br />
<strong>2010</strong> wurden in verschiedenen Reanimationskursen<br />
r<strong>und</strong> 2000 Personen<br />
ausgebildet. Dazu kamen diverse interne<br />
Schulungen in der Handhabung des<br />
Oxylators <strong>und</strong> verschiedene Übungen<br />
auf den Stationen. Die Fachpersonen<br />
der Klinik für Chirurgie <strong>und</strong> des Departements<br />
Innere Medizin wurden in<br />
speziellen Fortbildungen geschult. Wie<br />
jedes Jahr konnten viele externe Personen<br />
geschult werden.<br />
Ende <strong>2010</strong> erschienen die neuen Reanimations-Guidelines,<br />
die nun laufend<br />
umgesetzt werden.<br />
49
50<br />
Departemente Pflege<br />
Eine Vielzahl wichtiger Projekte<br />
mitgeprägt<br />
Auch im vergangenen Jahr waren die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter des Departements Pflege in eine<br />
Vielzahl wichtiger Projekte involviert. Beispiele dafür sind das OP-Management oder das Instrumenten-<br />
sowie Verpflegungsmanagement. Im Weiteren wurde die Implementierung des Projektes Bezugspflege<br />
auf allen Bettenstationen abgeschlossen <strong>und</strong> das Projekt Logistik <strong>2010</strong> auf zusätzlichen Stationen<br />
umgesetzt. Viele motivierte Mitarbeitende haben ihr Wissen in verschiedenen Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen<br />
erweitert <strong>und</strong> in interprofessionellen Workshops mitgewirkt. Zudem hat die Qualitätsgruppe OP-Pflege<br />
mit der Erarbeitung eines einheitlichen Standards dafür gesorgt, dass die effiziente Begleitung neuer<br />
Mitarbeitenden an allen sieben OP-Abteilungen gewährleistet ist. Der Freiwilligendienst IDEM schliesslich<br />
durfte <strong>2010</strong> das 30-jährige Bestehen feiern.<br />
« Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. »<br />
Marie Curie ( 1867–1934 )<br />
Departement<br />
Pflege<br />
Leitung<br />
Nicole Mösli<br />
Innere Medizin – Med. Dep. I<br />
Heidi Elsener<br />
Haus 03 / 06 – Med. Dep. II<br />
Margrit Khan<br />
Haus 04 – Med. Dep. III<br />
Greti Reissig<br />
Rorschach<br />
Rita Arndt<br />
Flawil<br />
Katrin Staub<br />
Operationsabteilungen<br />
Judith Kos<br />
Anästhesiologie<br />
Peter Siegfried<br />
Zentrale Notfallaufnahme,<br />
Zentraler Transportdienst Pflege,<br />
Dermatologie / Allergologie<br />
Elisabeth Heeb<br />
Rettungsdienst<br />
Günter Bildstein<br />
Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
Denise Eigenmann<br />
Entwicklung Pflege<br />
Monika Roth Sigrist<br />
Informatik Departement Pflege<br />
Hanspeter Zähner<br />
Freiwilligendienst IDEM<br />
Monika Rüegg Bless<br />
Innere Medizin – Anpassungen an<br />
medizinische Veränderungen <strong>und</strong><br />
Entwicklungen<br />
Im vergangenen Jahr konnten im Departement<br />
Innere Medizin wiederum<br />
einige bauliche Veränderungen bzw.<br />
Anpassungen realisiert werden. Dies<br />
infolge von neuen Untersuchungs- <strong>und</strong><br />
Behandlungsmethoden. Besonders in<br />
den Fachbereichen Pneumologie <strong>und</strong><br />
Kardiologie hat die Zunahme an Untersuchungen<br />
<strong>und</strong> Therapien auch zu grossen<br />
Herausforderungen <strong>und</strong> zu starker<br />
Arbeitszunahme für das Pflegepersonal<br />
geführt. Trotz Steigerung der Frequenzen<br />
ist es gelungen, eine gute Arbeitsqualität<br />
zu erreichen; dies oft unter<br />
sehr knappen personellen Voraussetzungen<br />
in den ambulanten Bereichen.<br />
Dass durch die gelungenen Umbauten<br />
in der Endoskopie <strong>und</strong> dem Ambulatorium<br />
der Pneumologie sowie durch die<br />
Erweiterung der Rhythmologie in der<br />
Kardiologie verbesserte Arbeitsbedingungen<br />
geschaffen wurden, motiviert<br />
die Mitarbeitenden <strong>und</strong> erleichtert die<br />
Arbeitsabläufe enorm. Im Bereich der<br />
Medizinischen Intensivstation nahmen<br />
die Vorbereitungen zur Erweiterung mit<br />
der Neurovaskulären Intensivstation im<br />
Haus 04 einige Zeit in Anspruch. Die<br />
gesamten Planungsarbeiten wurden<br />
neben dem Vollbetrieb der Medizinischen<br />
Intensivstation geleistet. Die<br />
stete Zunahme der Patientenanzahl im<br />
ambulanten Bereich hat Auswirkungen<br />
auf den stationären Bereich. Die Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten müssen in immer<br />
kürzerer Zeit gepflegt <strong>und</strong> betreut werden.<br />
Das Thema der Patientenedukation<br />
wird immer wichtiger. Es bleibt dem<br />
Personal nicht viel Zeit dafür. Es ist deren<br />
Aufgabe, die Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />
ihren Möglichkeiten entsprechend<br />
zu informieren <strong>und</strong> zu schulen,<br />
damit sie aktiv ihren eigenen Beitrag zur<br />
Ges<strong>und</strong>ung oder zum Umgang mit ihrer<br />
Erkrankung übernehmen <strong>und</strong> selber zu<br />
einer besseren Lebensqualität beitragen<br />
können. Damit Pflegende diese anspruchsvolle<br />
Aufgabe übernehmen können,<br />
benötigen sie selber die Auseinandersetzung<br />
<strong>und</strong> Schulung mit dem Thema<br />
Edukation. Die Abteilung Aus-,<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung hilft mit, neue<br />
Weiterbildungslehrgänge zu erstellen,<br />
die die Bedürfnisse der verschiedenen<br />
Fachbereiche abdecken.
Die Anpassung <strong>und</strong> Bewältigung der<br />
raschen Veränderungen sowie die Weiterentwicklungen<br />
der medizinischen<br />
Möglichkeiten werden die Herausforderungen<br />
der Zukunft sein.<br />
Haus 03 / Haus 06 – neue Struktur,<br />
gemeinsame Leitung<br />
Per 1. Juli <strong>2010</strong> wurde die Leitung Pflege<br />
Haus 03 umstrukturiert. Die Leitungen<br />
Pflege Haus 03 <strong>und</strong> Haus 06<br />
wurden zusammengeführt. Neu heisst<br />
es: Leitung Pflege Medizinisches Departement<br />
II, Margrit Khan. Die Umstrukturierung<br />
ging einher mit der Pensionierung<br />
von Elfie Cendic, Leiterin<br />
Pflege Haus 06, <strong>und</strong> der Neubesetzung<br />
als ihre Nachfolgerin, Esther Koller Bühler.<br />
Zudem wurde die Stelle Leitung Pflege<br />
Spezialbereiche Haus 03 neu organisiert<br />
<strong>und</strong> mit Regula Müller besetzt.<br />
Die Leitungen Pflege sowie auch die<br />
Mitarbeitenden der Bettenstationen arbeiteten<br />
engagiert mit an diversen<br />
Gross projekten wie OP-Management,<br />
Standard 18, Team Time-Out, interdisziplinärer<br />
Schmerztherapie, Verpflegungsmanagement<br />
etc. Sowohl im<br />
Haus 03 wie auch im Haus 06 waren<br />
diverse Bettenstationen als Pilotstationen<br />
an den Projekten beteiligt. Dank<br />
der aktiven Mitarbeit <strong>und</strong> Mitentwicklung<br />
im Rahmen der Pilotphase konnten<br />
wichtige Erkenntnisse für die Umsetzung<br />
auf den Bettenstationen gesammelt<br />
werden. Die Weiterführung respektive<br />
der Rollout dieser Projekte wird<br />
die Mitarbeitenden ins Jahr 2011 begleiten.<br />
Die Umsetzung des Konzeptes<br />
für die Betreuung von opiatabhängigen<br />
Patientinnen <strong>und</strong> Patienten der Bettenstationen<br />
im Haus 03 wurde im Jahr<br />
<strong>2010</strong> erfolgreich abgeschlossen. Aktuell<br />
wird das Konzept auf die spezifischen<br />
Gegebenheiten der Chirurgischen Intensivstation<br />
erweitert. Es wird im 2011<br />
in der Praxis eingeführt.<br />
Haus 04 – flexibel<br />
<strong>und</strong> vorausschauend<br />
Die Bereitschaft für ein vorausschauendes<br />
<strong>und</strong> flexibles Denken <strong>und</strong> Handeln<br />
spielte für den klinischen Pflegealltag<br />
<strong>und</strong> in der Führung, wie in jedem der<br />
vergangenen Jahre, eine anspruchsvolle<br />
zentrale Rolle <strong>und</strong> Herausforderung.<br />
Anlässlich der Geschäftsleitungssitzung<br />
im August <strong>2010</strong> wurde entschieden,<br />
dass im Haus 04 eine Neurovaskuläre<br />
Intensivstation ( NIPS ) mit sechs Betten<br />
auf Januar 2011 aufgebaut werden soll,<br />
welche mit intensivmedizinischen Tarifen<br />
abgerechnet werden kann.<br />
Dies hiess für die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />
Mitarbeiter mehrerer Stationen, sich neben<br />
laufenden Projekten in der Pflegeentwicklung<br />
zusätzlich auf Veränderungen<br />
einzulassen; wie zum Beispiel<br />
bezüglich Rahmenbedingungen <strong>und</strong><br />
Pflegeangebot. Für zwei Teams kam es<br />
ausserdem zu einer Stationsrochade mit<br />
einem Wechsel der Fachdisziplinen.<br />
Dank der professionellen, konstruktiven<br />
Zusammenarbeit <strong>und</strong> gegenseitiger Unterstützung<br />
verliefen die Umorganisation<br />
sowie die Überführung der Stroke<br />
Unit zur NIPS mittels guter Planung <strong>und</strong><br />
überdurchschnittlichem Engagement<br />
der Stationsleitungen erfolgreich.<br />
Den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />
gelang es während der Umbau- <strong>und</strong><br />
Zügelphase <strong>und</strong> der gegenseitigen Einarbeitung<br />
in neue Fachdisziplinen, den<br />
Patientinnen <strong>und</strong> Patienten eine ganzheitliche<br />
<strong>und</strong> kompetente Betreuung<br />
ohne Einschränkung zu gewährleisten.<br />
Trotz der einschneidenden Veränderungen<br />
auf 1. Dezember <strong>2010</strong> gelang<br />
es uns, diese Umorganisation mit Stellenreduktion<br />
ohne eine betriebliche Einschränkung<br />
zeitgerecht zu vollziehen.<br />
51<br />
Standort Rorschach – vieles<br />
umgesetzt <strong>und</strong> vertieft bearbeitet<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> wurde die Implementierung<br />
des Projektes Bezugspflege auf<br />
allen Bettenstationen abgeschlossen.<br />
Das Projekt Logistik <strong>2010</strong> wurde auf<br />
zwei Stationen umgesetzt <strong>und</strong> die anderen<br />
Stationen werden zurzeit vorbereitet.<br />
Die intensive Zusammenarbeit<br />
mit dem Pflegepersonal <strong>und</strong> den Mitarbeitenden<br />
der Logistik kann als sehr<br />
positiv bewertet werden. Im Pflegedienst<br />
selbst kann gesagt werden, dass<br />
der Prozess des Verpflegungsmanagements<br />
in interprofessionellen Workshops<br />
lebhaft diskutiert <strong>und</strong> Verbesserungspotential<br />
definiert wurde. Die<br />
davon abgeleiteten Massnahmen konnten<br />
grösstenteils erfolgreich bis Ende<br />
Jahr umgesetzt werden. Die Evaluation<br />
des Projektes «Kritisches Denken <strong>und</strong><br />
klinische Entscheidungsfindung in der<br />
Praxis» zeigte auf, dass die monatlich<br />
stattfindenden Fallbesprechungen <strong>und</strong><br />
Reflexionen durchgeführt werden <strong>und</strong><br />
zu einem erweiterten <strong>und</strong> vertieften<br />
Pflegefachwissen führten.
52<br />
Departemente Pflege
Frauenklinik/Geburtshilfe:<br />
Pflegefachfrauen in der Neonatologie<br />
Vier Pflegefachpersonen in Führungspositionen<br />
konnten im November erfolgreich<br />
ihre Abschlussarbeit präsentieren<br />
<strong>und</strong> weitere motivierte Mitarbeitende<br />
erweitern ihr Wissen in den Weiterbildungen<br />
Höfa I, Management für akute<br />
Pflegesituationen ( MAP ) <strong>und</strong> weiteren<br />
Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen. Eine weitere<br />
Herausforderung im Jahr <strong>2010</strong> war der<br />
Zusammenschluss der Pflegestationen<br />
des ersten <strong>und</strong> zweiten Stockes in eine<br />
Abteilung Chirurgie A 21. Um Ressourcen<br />
zu nutzen, rotieren die Pflegenden<br />
auf beiden Stockwerken, <strong>und</strong> Auszubildende<br />
können nun auch auf dem ersten<br />
Stock ihr Praxiswissen erlernen. Dank<br />
der kompetenten <strong>und</strong> motivierten Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeiter des Pflegedienstes<br />
konnten weitere vielfältige<br />
Aufgaben auf hohem Qualitätsniveau<br />
erfüllt werden.<br />
Flawil –<br />
zusätzliche Leistungsangebote<br />
Ein erfreulicher <strong>und</strong> wichtiger Schwerpunkt<br />
für den Standort Flawil ist das<br />
erweiterte Leistungsangebot wie das<br />
Varizenzentrum, das onkologische Ambulatorium<br />
<strong>und</strong> die Integrative Medizin.<br />
Mit diesem breiten Leistungsangebot im<br />
ambulanten Bereich ergaben sich auch<br />
einige Änderungen in der Pflege. Einerseits<br />
konnte der Stellenplan im ambulanten<br />
Bereich entsprechend angepasst<br />
werden. Andererseits können mit der<br />
optimierten räumlichen Situation – wie<br />
den zusätzlichen Tageszimmern <strong>und</strong><br />
dem funktionellen Medikamentenraum<br />
– bessere Arbeitsbedingungen angeboten<br />
werden. Für den stationären Bereich<br />
bedeutete diese Veränderung Umzugs-<br />
<strong>und</strong> Ausstattungsarbeiten <strong>und</strong> die Aufnahme<br />
der betrieblichen Abläufe. Dies<br />
erforderte nebst Tatkraft, sorgfältiger<br />
Planung, klaren Absprachen eine gut<br />
funktionierende Zusammenarbeit aller<br />
Beteiligten.<br />
Entsprechend den Jahreszielen des Departements<br />
Pflege standen die weiteren<br />
Themen im Fokus: Die Teilprozesse Verpflegungsmanagement<br />
mit den dazugehörenden<br />
Workshops wurden auf<br />
den Bettenstationen B2 <strong>und</strong> B3 durchgeführt.<br />
Das elektronische Patientenmenübestell-System<br />
wurde auf der Station<br />
B0 pilotiert <strong>und</strong> anschliessend auf<br />
den übrigen Stationen eingeführt. Auch<br />
die Sturzprävention <strong>und</strong> Risikoerkennung<br />
wurden auf den Bettenstationen<br />
Flawil aufgenommen. Zur weiteren Konsolidierung<br />
von Integrativer Medizin im<br />
stationären Bereich Palliative Care / chronische<br />
Schmerzen <strong>und</strong> zur Betreuung<br />
von Patienten mit chronischen Schmerzen<br />
wurde interdisziplinär an einem<br />
Schmerzkonzept gearbeitet.<br />
Anästhesiologie –<br />
Ausbau der Öffnungszeiten<br />
des Aufwachraumes<br />
53<br />
Die positive Frequenzentwicklung der<br />
letzten Jahre hielt auch in diesem Jahr<br />
an. So war wiederum eine fünf-prozentige<br />
Steigerung an Anästhesien zu verzeichnen.<br />
Dank dem engagierten Einsatz<br />
aller Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />
konnte diese Arbeit auf weiterhin<br />
konstant hohem Niveau bewältigt werden.<br />
Die gute Personalrekrutierung des<br />
Vorjahres konnte erfreulicherweise weitergeführt<br />
werden. So war es möglich,<br />
einzelne Dienste wie Spät- <strong>und</strong> Wochenenddienste<br />
besser zu besetzen, um<br />
damit bisherige personelle Engpässe<br />
abzubauen.<br />
Ganz besonders erfreulich war eine Anpassung<br />
des Stellenplans im Aufwachraum,<br />
um einen Wochenendbetrieb zu<br />
ermöglichen. So ist nun seit Herbst<br />
<strong>2010</strong> der Aufwachraum im Haus 03<br />
während 24 St<strong>und</strong>en das ganze Jahr<br />
über geöffnet. Diese Massnahme entlastet<br />
die Abteilungen am Wochenende,<br />
indem Patientinnen <strong>und</strong> Patienten postoperativ<br />
zuerst im Aufwachraum überwacht<br />
werden. Dadurch entfällt die<br />
engmaschige Überwachung auf der<br />
Abteilung. Auch für den Operationsbereich<br />
bewirkte der geöffnete Aufwachraum<br />
am Wochenende eine Verbesserung<br />
der Prozesse <strong>und</strong> Verkürzung der<br />
Wechselzeiten.
54<br />
Departemente Pflege<br />
Operationsabteilungen –<br />
mit erfolgreichen Projekten<br />
Die Qualitätsgruppe OP-Pflege erarbeitete<br />
sehr aufwändig <strong>und</strong> erfolgreich den<br />
Pflegestandard «Einführung der neuen<br />
Mitarbeiterin / des neuen Mitarbeiters»,<br />
da bislang jede OP-Abteilung nach eigenen<br />
Vorgehensweisen handelte. So<br />
ist in allen sieben OP-Abteilungen eine<br />
einheitliche, engmaschige <strong>und</strong> effiziente<br />
Begleitung des neuen Mitarbeitenden<br />
gewährleistet. Detaillierte, fachspezifische<br />
Checklisten sind hinzukommend<br />
für die unterschiedlichen Fachbereiche<br />
vorhanden. Aufgr<strong>und</strong> erfolgreicher<br />
Personalrekrutierungen <strong>und</strong> der<br />
als sehr positiv zu bewertenden Anstellung<br />
von vier der sieben Absolventinnen<br />
<strong>und</strong> Absolventen Fachfrau / Fachmann<br />
Operationstechnik HF am Kantonsspital<br />
St.Gallen kam dieser Standard rege zum<br />
Einsatz <strong>und</strong> hat sich bewährt.<br />
Das Projekt Instrumentenmanagement<br />
ist mit dem Pilotprojekt Spital Rorschach<br />
in die Detailkonzeption gegangen <strong>und</strong><br />
befindet sich in der konkreten Umsetzung.<br />
Im Anschluss folgen die OP-Abteilung<br />
Neurochirurgie <strong>und</strong> etappenweise<br />
alle umfangreichen Spezialbereiche.<br />
Die Mitarbeit im Projekt OP-Management<br />
gestaltete sich sehr arbeitsintensiv,<br />
konstruktiv <strong>und</strong> erfolgreich. Im Bereich<br />
des Projektes Logistik <strong>2010</strong> wurde der<br />
Rollout des OPS 03 neu überdacht <strong>und</strong><br />
befindet sich weiterhin in der komplexen<br />
<strong>und</strong> zeitintensiven Vorbereitung.<br />
Hier bewegen sich die Verantwortlichen<br />
in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess.<br />
Die gemeinschaftliche<br />
Erarbeitung <strong>und</strong> Vorbereitung einer<br />
Online-OP-Pflegedokumentation im Hinblick<br />
auf DRG 2012 erwies sich als sehr<br />
anwenderfre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> benutzerorientiert.<br />
Die Einführung dieser Online-OP-<br />
Pflegedokumentation im Pilot OPS 03<br />
stellt eine weitere Herausforderung für<br />
das kommende Geschäftsjahr dar.<br />
Zentrale Notfallaufnahme ( ZNA ) –<br />
Aufbau eines Simulationstrainings<br />
in Zusammenarbeit mit REA2000<br />
Notfallmedizinische Simulationstrainings<br />
gewinnen zunehmend an Bedeutung.<br />
Neben den medizinischen Fähigkeiten<br />
werden Kommunikation im Team<br />
<strong>und</strong> Teammanagement gerade in Stresssituationen<br />
geübt. In einem viertägigen<br />
Instruktorenkurs wurden vier Pflegefachpersonen<br />
der ZNA befähigt, simulationsbasierte<br />
Trainingseinheiten unter<br />
CRM- ( Crisis Resource Management )<br />
Gesichtspunkten selbst zu gestalten <strong>und</strong><br />
durchzuführen. In der zweiten Jahreshälfte<br />
<strong>2010</strong> haben die Instruktoren / Instruktorinnen,<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
dem Team REA2000, für die ZNA-Mitarbeiter<br />
/ -innen Simulationstrainings<br />
durchgeführt. Im kommenden Jahr wird<br />
das Triage-Konzept überdacht <strong>und</strong> den<br />
neuen Herausforderungen angepasst.<br />
Ebenso werden die Bauvorbereitungen<br />
für die ( voraussichtliche ) Erweiterung<br />
ZNA 2012 / 2013 beschäftigen.<br />
Zentraler Transportdienst Pflege<br />
( ZTP ) – Aufschaltung des<br />
ZTP-Intranet-Auftrittes<br />
Im 2009 wurde das Haus 08, welches<br />
nur oberirdischen Zugang hat, für medizinisch<br />
ambulante Behandlungen in<br />
Betrieb genommen. Die Erschwernisse<br />
im Zugang mit Patiententransporten bei<br />
jeder Witterung waren eine grosse Herausforderung.<br />
Mit diversen baulichen<br />
<strong>und</strong> organisatorischen Massnahmen<br />
konnte in diesem Jahr für die Patienten<br />
wie auch für das Personal eine akzeptable<br />
Situation hergestellt werden.<br />
Die Übergabe der hausinternen Material-<br />
<strong>und</strong> Medikamententransporte an die<br />
Abteilung Logistik ist weiter fortgeschritten.<br />
Entsprechend mussten die<br />
Arbeitsprozesse im Patiententransportteam<br />
angepasst werden. Diese Neugestaltung<br />
wird auch nächstes Jahr noch<br />
beschäftigen, bis die Übergabe endgültig<br />
abgeschlossen ist.
Dermatologie / Allergologie –<br />
räumliche Engpässe<br />
Dieses Jahr war geprägt durch die bauliche<br />
Erweiterung der Dermatologie / Allergologie<br />
in Form eines Containeranbaues.<br />
Dieser ermöglichte die Vergrösserung<br />
der Behandlungsräume, aber<br />
auch des Patientenanmelde- <strong>und</strong> wartebereiches.<br />
Die verantwortlichen Pflegenden<br />
engagierten sich an der Bauplanung,<br />
der Einrichtung <strong>und</strong> Ausstattung<br />
der neuen Behandlungsräume sowie<br />
allen erforderlichen Provisorien <strong>und</strong> Umzugsaktivitäten.<br />
Die Arbeitsplätze <strong>und</strong><br />
Behandlungsräume haben enorm an<br />
Qualität dazugewonnen <strong>und</strong> die Arbeitsprozesse<br />
wurden durch die räumliche<br />
Entflechtung positiv beeinflusst.<br />
Dank der Erweiterung konnte eine Badeeinheit<br />
eingebaut <strong>und</strong> das Pflegeangebot<br />
um Badetherapien mit anschliessender<br />
In-Tuch-Behandlung ausgebaut<br />
werden. Diese neue Therapieform soll<br />
im kommenden Jahr im Pflegeteam gefestigt<br />
werden.<br />
Durch die immer häufigeren endoskopischen<br />
<strong>und</strong> mini-invasiven Eingriffe<br />
stieg in den letzten Jahren die Komplexität<br />
der Operationslagerung konstant<br />
an. Dank ausgewiesener Fachpersonen<br />
in der Operationslagerung konnten immer<br />
gute Lösungen für die Patientenlagerung<br />
gef<strong>und</strong>en werden, welche die<br />
Sicherheit der Patienten gewährleisten<br />
<strong>und</strong> den operierenden Ärzten gute Operationsbedingungen<br />
verschaffen. Die<br />
anspruchsvollen Aufgaben der Mitarbeitenden<br />
der Operationslagerung wurden<br />
mit einem gehaltvollen Bericht in der<br />
Ges<strong>und</strong>heitssendung des Schweizer<br />
Fernsehens gezeigt.<br />
Der Umgang mit hochkomplexen Patientensituationen<br />
stellt in der Pflege<br />
nach wie vor eine zentrale Herausforderung<br />
dar. Die fachliche Kompetenz,<br />
Teamstabilität, vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
aller Beteiligten waren gefordert.<br />
So war es selbstverständlich, dass<br />
bei hoher Personalfluktuation, bedingt<br />
durch Mutterschaftsurlaub, der Personalselektion<br />
<strong>und</strong> der Teamentwicklung<br />
hohe Priorität geschenkt wurde.<br />
Rettungsdienst – organisatorische<br />
Anpassungen<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> standen neben der Durchführung<br />
von Rettungseinsätzen <strong>und</strong><br />
Krankentransporten einige organisatorische<br />
Anpassungen an. Die im Rettungsdienst<br />
eingesetzten Rettungsfahrzeuge<br />
wiegen seit dem Berichtsjahr<br />
mehr als 3,5 Tonnen. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />
wurde für alle Mitarbeitenden eine<br />
Schulung mit Fahrtraining organisiert.<br />
Wer nicht über einen Lastwagenführerausweis<br />
verfügte, musste die entsprechende<br />
Berechtigung erlangen.<br />
Im Herbst wurde im Rettungsdienst das<br />
neue Beschaffungssystem mit Logistik<br />
<strong>2010</strong> umgesetzt. Sowohl Schulung als<br />
auch Realisation verliefen problemlos.<br />
Um die Qualität des Rettungsdienstes<br />
zu erhalten, wurde die Einsatzsupervision<br />
eingeführt. Dabei übernimmt eine<br />
vordefinierte Person die koordinierende<br />
Rolle <strong>und</strong> behält bei komplexen Einsätzen<br />
die Übersicht. Nach dem Einsatz<br />
erfolgt eine strukturierte Nachbesprechung.<br />
Im Weiteren wurden die<br />
Ausrück zeit ( = Zeit vom Alarm bis zum<br />
Ausfahren ) des Rettungsdienstes genauer<br />
untersucht <strong>und</strong> mit verschiedenen<br />
Massnahmen verbessert. Unter dem Aspekt<br />
des Teamgedankens wurden zwei<br />
Fortbildungstage in einer Berghütte<br />
durchgeführt. Gemeinsam mit der Interessengemeinschaft<br />
Nordostschweizer<br />
55<br />
Rettungsdienste wurden Massnahmen<br />
zur psychologischen Aufarbeitung<br />
bei belastenden Einsätzen erarbeitet. So<br />
soll in Zukunft mit einem regionenübergreifenden<br />
Peer-System ein niederschwelliges<br />
Angebot vorhanden sein.<br />
Ab Herbst stand die Vorbereitung der<br />
Massnahmen zur Umsetzung des Arbeitsgesetzes<br />
im Vordergr<strong>und</strong>. Die Umstellung<br />
auf einen Zweischichtbetrieb,<br />
anstelle des bisherigen 24-St<strong>und</strong>en-<br />
Dienstes, erfordert mehr Personal <strong>und</strong><br />
stellt neue Anforderungen an das Team.<br />
Um bei grösseren Ereignissen in der<br />
Stadt St.Gallen die sanitätsdienstlichen<br />
Aufgaben zu koordinieren, wird ab dem<br />
Jahr <strong>2010</strong> eine Vertretung des Rettungsdienstes<br />
in den Regionalen Katastrophenstab<br />
delegiert.<br />
Die vom CEO-Koordinationsausschuss<br />
in Auftrag gegebenen Arbeiten zur Prüfung<br />
eines kantonalen Rettungsdienstes<br />
wurden fortgeführt. Ergebnisse sind im<br />
Jahr 2011 zu erwarten.
56<br />
Departemente Pflege
Patientenzimmer:<br />
W<strong>und</strong>managerin <strong>und</strong> Pflegefachfrauen<br />
Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung –<br />
mit Umsetzung von Bestimmungen<br />
<strong>und</strong> neuen Strukturen<br />
Nach der Freude über die Anerkennung<br />
als Ausbildungsbetrieb für die Höhere<br />
Fachschule Pflege sind die Verpflichtungen,<br />
die eine solche Anerkennung<br />
mit sich bringt, in den Vordergr<strong>und</strong> getreten.<br />
Dies bedeutete vor allem, Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen <strong>und</strong> diese<br />
im Betrieb zu implementieren. Gemeint<br />
sind damit u.a. die professionelle Ausbildung<br />
der Ausbildnerinnen auf den<br />
Stationen, die Durchführung der Lern-<br />
<strong>und</strong> Reflexionszeit der Lernenden, der<br />
Einsatz von aktuellen Lehr- <strong>und</strong> Lernmitteln<br />
für die Vermittlung des Fachwissens<br />
<strong>und</strong> die stete Förderung der Auszubildenden<br />
im Erlangen der beruflich geforderten<br />
Handlungskompetenzen. Es ist<br />
dem Einsatz aller Beteiligten, den Führungspersonen<br />
<strong>und</strong> den Ausbildnerinnen<br />
im Speziellen zu verdanken, dass<br />
die Umsetzung dieser Rahmenbedingungen<br />
möglich war. Klar geregelte<br />
Ausbildungsbedingungen <strong>und</strong> die gezielte<br />
Begleitung im Praxisalltag sind<br />
von zentraler Bedeutung, damit die<br />
jungen Menschen gut für das Berufsleben<br />
gerüstet werden <strong>und</strong> damit das<br />
Spital genügend Nachwuchs rekrutieren<br />
kann.<br />
Die laufende Weiterentwicklung des<br />
Berufsbildes der Fachperson Ges<strong>und</strong>heit<br />
(FaGe) bedingt immer wieder neue<br />
Strukturen <strong>und</strong> Ausbildungsinstrumente.<br />
Dank dem grossen Einsatz des<br />
ganzen Ausbildungsteams ist es gelungen,<br />
auch dieses Jahr die erforderlichen<br />
Schritte erfolgreich umzusetzen.<br />
Eine besondere Herausforderung waren<br />
die vielen anspruchsvollen Gespräche,<br />
die von Ausbildungsverantwortlichen<br />
mit den Lernenden <strong>und</strong> ihren Angehörigen<br />
bei Lernschwierigkeiten in Schule<br />
<strong>und</strong> Praxis geführt wurden. Für die Stationen<br />
<strong>und</strong> alle mit der Ausbildung Beauftragten<br />
bedeutet es noch intensivere<br />
Begleitung der Lernenden in ihrem Ausbildungsprozess.<br />
Die Beratung der Lernenden<br />
während ihrer Ausbildung <strong>und</strong><br />
bezüglich ihrer Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
nimmt einen immer grösser werdenden<br />
Stellenwert ein.<br />
Im Fortbildungsbereich wurden aufgr<strong>und</strong><br />
medizinischer <strong>und</strong> struktureller<br />
Veränderungen neue Weiterbildungen<br />
im Bereich Nephrologie <strong>und</strong> Nichtinvasive<br />
Beatmung konzipiert, um das Pflegepersonal<br />
möglichst rasch auf die<br />
neuen Aufgaben vorzubereiten. Zum<br />
ersten Mal wurden die Lehrgänge Management<br />
akuter Pflegesituationen<br />
(MaP), Fachkurs für Operationslagerungen<br />
<strong>und</strong> Ausbildung für Ausbildnerinnen<br />
(SVEB I) Eduqua-zertifiziert.<br />
Die Weiterbildungen Nachdiplomstudiengänge<br />
HF in Anästhesie-, Intensiv-<br />
<strong>und</strong> Notfallpflege laufen nun definitiv in<br />
den neuen Bildungsstrukturen <strong>und</strong> das<br />
Anerkennungsverfahren wurde im Juli<br />
<strong>2010</strong> beim BBT eingeleitet. Die Weiterbildung<br />
NDS Onkologiepflege Höhere<br />
Fachausbildung Stufe 1 wurde durch<br />
den SBK im September <strong>2010</strong> neu anerkannt.<br />
Im Pfalzkeller fand die erste gemeinsame<br />
Abschlussfeier aller Weiterbildungen<br />
im feierlichen Rahmen statt.<br />
Entwicklung Pflege – gemeinsam<br />
konstruktiv<br />
57<br />
Das gemeinsame konstruktive Arbeiten<br />
an Entwicklungen <strong>und</strong> Neuerungen hat<br />
sich gefestigt. Ein Blick auf die Ziele<br />
<strong>2010</strong> des Departements Pflege spiegelt<br />
dies eindrücklich. Fachpersonen der<br />
Pflege arbeiten im Projekt Interdisziplinäres<br />
Ernährungsmanagement mit. Der<br />
festgelegte Ablauf zur Erfassung, Unterstützung<br />
<strong>und</strong> Behandlung von mangelernährten<br />
Patienten wird im Moment<br />
als Pilot auf zwei Bettenstationen erprobt<br />
<strong>und</strong> ausgewertet. Im Projekt Verpflegungsmanagement<br />
wurde in neun<br />
Teilprojekten gearbeitet, um die Umsetzung<br />
auf allen Bettenstationen zu erreichen.<br />
Alle Teilprojekte wurden unter der<br />
Leitung der Leiterinnen Pflege <strong>und</strong> der<br />
Pflegeberaterinnen erfolgreich durchgeführt.<br />
Mit grossem Engagement <strong>und</strong><br />
einer guten Portion Selbstkritik haben<br />
sich Pflegende, Pflegeassistenzpersonal,<br />
Ärzteschaft, Ernährungsberatung <strong>und</strong><br />
Gastronomie mit der Verbesserung der<br />
Verpflegungsprozesse auseinandergesetzt.<br />
Als Bestandteil des in der Pilotphase<br />
befindlichen Standards 18 sanaCERT<br />
Suisse, Umgang mit akut verwirrten<br />
Patienten, wurden die Indikation,<br />
Durchführung, Überwachung, Information<br />
<strong>und</strong> Dokumentation von<br />
freiheitseinschränkenden Massnahmen<br />
in einem interprofessionellen Erarbeitungsprozess<br />
geregelt <strong>und</strong> als Pilot geschult.<br />
Die Implementierung der Elemente<br />
zur Sturzprävention, Wissen zu<br />
Risikofaktoren, Fallbesprechungen, Pflegediagnose<br />
Sturzgefahr, Morse Fall<br />
Scale <strong>und</strong> interdisziplinäre Kommunikation<br />
sowie die gemeinsame Planung der<br />
Präventionsmassnahmen konnten auf<br />
den vorgesehenen Bettenstationen<br />
durchgeführt werden. Diese Präventionsarbeit<br />
wird im Spital Rorschach fortgeführt<br />
werden.
58<br />
Departemente Pflege<br />
Zur Gewährleistung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
der Qualität <strong>und</strong> der fachlichen Kompetenz<br />
wurden die Anwendungen der<br />
Basalen Stimulation praxisnah, fachlich<br />
hochstehend <strong>und</strong> ansprechend dokumentiert.<br />
Dieses zur Verfügung gestellte<br />
Fachwissen stellt einen bedeutenden<br />
Beitrag zum Wissensmanagement dar.<br />
Die geplanten Selbst- <strong>und</strong> Fremdüberprüfungen<br />
von Pflegestandards <strong>und</strong><br />
interdisziplinären Standards wurden<br />
durchgeführt <strong>und</strong> die Ergebnisse<br />
kommuniziert. Im Jahr <strong>2010</strong> konnten<br />
18 Studierende im Bachelorstudiengang<br />
für Pflege BScN ihr Praktikum am Kantonsspital<br />
St.Gallen absolvieren. Die<br />
kompetente Einführung in die Praxis<br />
<strong>und</strong> die nahe Begleitung durch die Pflegeberaterinnen<br />
werden sowohl von den<br />
Studierenden als auch von den Dozentinnen<br />
der Fachhochschule sehr geschätzt.<br />
Informatik Pflege – Konzepte<br />
auf der Zielgeraden<br />
Im Jahr <strong>2010</strong> bestand ein wesentlicher<br />
Anteil der Arbeit der Pflegeinformatik<br />
aus der Mitarbeit in <strong>und</strong> der Leitung von<br />
Projekten. Beispiele dafür sind die Projekte<br />
Verpflegungsmanagement <strong>und</strong><br />
Leistungserfassung 2012 oder auch die<br />
Arbeiten r<strong>und</strong> um den «raschen Benutzerwechsel»<br />
am IT-Arbeitsplatz. Im kantonalen<br />
Projekt «Patientenmanagementsystem»<br />
( PMS ) lag die Teilprojektleitung<br />
für die pflegerische Dokumentation<br />
bei der Pflegeinformatik. Die Detailkonzeptionen<br />
für die Module Kurve <strong>und</strong><br />
Medikation stehen mittlerweile in Umsetzung<br />
<strong>und</strong> sollten Ende nächsten Jahres<br />
pilotiert werden können. Weitere<br />
Grob- <strong>und</strong> Detailkonzepte zu Themen<br />
Verlauf <strong>und</strong> W<strong>und</strong>dokumentation stehen<br />
kurz vor der Fertigstellung.<br />
Im Bereich LEP ® wurde weiter an der<br />
künftigen Ausrichtung des LEP ® -<br />
Controllings gearbeitet. Die Nachfrage<br />
nach LEP ® -Auswertungen wächst ständig,<br />
dies für unterschiedliche Fragestellungen,<br />
auch ausserhalb des Departements<br />
Pflege.<br />
Die Leitung des Departements Pflege hat<br />
im Frühjahr der Strategie Wissensmanagement<br />
zugestimmt. Somit konnten<br />
die Arbeiten zur Umsetzung gestartet<br />
werden. Durch die Mitarbeit in den spitalweiten<br />
Projekten Intranet 2.0 <strong>und</strong> Service<br />
e-Learning H konnten die zukünftigen<br />
Informations- <strong>und</strong> Lernplattformen<br />
mitgestaltet werden. Zum Jahresende<br />
wurden die Themen Lernen <strong>und</strong> e-Learning<br />
in einer Expertenr<strong>und</strong>e vertieft <strong>und</strong><br />
in ein Umsetzungskonzept gebracht.<br />
Im Sommer konnte der neue Internet-<br />
Auftritt des Departements Pflege live<br />
geschaltet werden. Damit wurde die<br />
schon länger notwendige Modernisierung<br />
<strong>und</strong> Aktualisierung auf der neuen<br />
Plattform verwirklicht.<br />
Mitarbeiter bei der neuen Abwaschmaschine<br />
Im Dienste eines Mitmenschen –<br />
30 Jahre am Kantonsspital<br />
St.Gallen aktiv<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> war für den Freiwilligendienst<br />
IDEM ein Gr<strong>und</strong> zum Feiern. Seit<br />
1980 sind Freiwillige am Kantonsspital<br />
St.Gallen aktiv. Die Zahl der Freiwilligen<br />
ist in diesen vergangenen 30 Jahren von<br />
fünf auf 193 gestiegen. Im Rahmen der<br />
Feierlichkeiten durften IDEM-Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> -Mitarbeiter eine Jubiläumsweiterbildung<br />
<strong>und</strong> einen Ausflug<br />
nach Einsiedeln erleben <strong>und</strong> geniessen.<br />
Die grosse Wertschätzung, welche die<br />
Freiwilligen immer wieder erfahren dürfen,<br />
tut gut <strong>und</strong> spornt zu weiteren Taten<br />
an. Mit viel Freude <strong>und</strong> Motivation<br />
erfüllen sie zahlreiche Aufgaben im Spital.<br />
Die fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> zuvorkommende<br />
Art der IDEM-Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> -Mitarbeiter ist für das Spital unbezahlbar.<br />
Allen Freiwilligen gebührt ein<br />
herzliches Dankeschön für ihren unermüdlichen<br />
Einsatz für die Patientinnen<br />
<strong>und</strong> Patienten.
60<br />
Departemente Betrieb & Infrastruktur<br />
Das Service-Departement<br />
im Kantonsspital St.Gallen<br />
Unter dem Titel «fit 4 2012» hat sich das Departement Betrieb & Infrastruktur im <strong>2010</strong> intensiv<br />
damit auseinandergesetzt, wie es als Service-Departement für die zukünftigen Anforderungen gerüstet<br />
ist. Die Anpassung der Organisation, die Optimierung der Ressourcen <strong>und</strong> nicht zuletzt die<br />
Entwicklung eines internen Service-Guides sollen dabei helfen, dass das B&I auch zukünftig als Dienstleistungsorganisation<br />
mit grossem Fach-know-how <strong>und</strong> als infrastrukturelles Rückgrat wahrgenommen<br />
wird.<br />
In der Führungsorganisation kam es zu verschiedenen Änderungen. Im Januar hat Thomas Sojak, bisher<br />
Leiter Hotellerie <strong>und</strong> Leiter B&I ad interim, die Leitung des Departements übernommen. Die Position<br />
des Sicherheitsbeauftragten konnte neu durch Norbert Rädler besetzt werden. Ebenso wurden<br />
die Bereichsleitungen Logistik <strong>und</strong> Hauswirtschaft & Areal mit neuen Führungspersönlichkeiten besetzt.<br />
Departement<br />
Betrieb & Infrastruktur<br />
Leitung<br />
Thomas Sojak<br />
Gastronomie<br />
Wolfgang Pierer<br />
Hauswirtschaft & Areal<br />
Marcel Heuberger<br />
Logistik<br />
Michael Gehlhaar<br />
Projekt Bau-Gesamtmachbarkeitsstudie<br />
Christof Stäheli<br />
Sicherheitsbeauftragter<br />
Norbert Rädler<br />
Technischer Dienst<br />
Urs Müller<br />
Zentrale Sterilgutversorgung<br />
Brigitte Kammerlander<br />
Gastronomie – grosse Projekte<br />
zum Wohle der Patienten <strong>und</strong><br />
der Mitarbeitenden<br />
Das Jahr <strong>2010</strong> war für die Gastronomie<br />
das Jahr der Projekte. An allen drei<br />
Standorten wurden Erneuerungen sowie<br />
wegweisende Veränderungen getätigt.<br />
Mit der spitalweiten Einführung des<br />
elektronischen Patientenmenübestellsystems<br />
konnte ein Meilenstein in der<br />
Patientengastronomie erreicht werden.<br />
Die Essensbestellungen werden neu direkt<br />
am Patientenbett mittels eines Eingabegeräts<br />
erfasst <strong>und</strong> elektronisch an<br />
die Gastronomie übermittelt. Neben<br />
einer Vereinfachung des Prozesses liegen<br />
die grossen Vorteile in der Rückverfolgbarkeit<br />
der Bestellungen <strong>und</strong> einer konsequenten<br />
Qualitätssicherung.<br />
Eine weitere grosse Veränderung zum<br />
Wohle der Patientinnen <strong>und</strong> Patienten,<br />
aber auch der Mitarbeitenden war die<br />
unternehmensweite Umstellung beim<br />
Mineralwasser von Liter-Glas-Flaschen<br />
auf Liter-PET-Flaschen. Die dadurch erhöhte<br />
Ergonomie wird allseits sehr geschätzt.<br />
Am Standort St.Gallen wurde die gesamte<br />
Geschirrabwaschanlage erneuert.<br />
Die neuen Maschinen bieten neben ei-<br />
ner erhöhten Leistung auch massiv bessere<br />
Energieverbrauchswerte <strong>und</strong> eine<br />
hohe Bedienerfre<strong>und</strong>lichkeit für die dort<br />
tätigen Mitarbeitenden. Im Zuge dieses<br />
Umbaus wurde eine den neuesten Anforderungen<br />
entsprechende Nassmüllentsorgungsanlage<br />
eingebaut. Die Speise-<br />
<strong>und</strong> Rüstabfälle werden so hygienisch<br />
entsorgt <strong>und</strong> über ein regionales<br />
Unternehmen der Bio-Strom-Produktion<br />
zugeführt.<br />
Im Spital Rorschach wurde die Cafeteria<br />
«le Bistro» im September komplett umgebaut.<br />
Mit diesem Umbau wurde auf<br />
die heutigen K<strong>und</strong>enbedürfnisse eingegangen<br />
<strong>und</strong> das Dienstleistungsangebot<br />
konnte vergrössert werden.<br />
Verschiedene Grossanlässe <strong>und</strong> Bankette<br />
boten den Gastro-Mitarbeitenden an<br />
allen Standorten attraktive Möglichkeiten<br />
<strong>und</strong> Bühnen, wo sie ihr Können<br />
<strong>und</strong> ihre Kreativität zeigen konnten.<br />
Diese Anlässe zeigen immer wieder,<br />
dass neben grossen Organisations- <strong>und</strong><br />
Investitionsprojekten die gelebte Gastfre<strong>und</strong>schaft<br />
<strong>und</strong> das Engagement der<br />
einzelnen Mitarbeitenden ebenso wichtige<br />
Voraussetzungen für den Erfolg der<br />
Gastronomie sind.
Hauswirtschaft & Areal – neue<br />
Organisation <strong>und</strong> erweitertes<br />
Aufgabengebiet<br />
Aufgr<strong>und</strong> der massiven Bautätigkeit auf<br />
dem Spitalareal, der angespannten<br />
Parkplatzsituation sowie weiterer aktueller<br />
Fragestellungen der Arealsicherheit<br />
<strong>und</strong> -organisation wurde per Jahresbeginn<br />
der Bereich Hauswirtschaft neu<br />
organisiert <strong>und</strong> um die Abteilungen<br />
Gärtnerei <strong>und</strong> Arealbewirtschaftung erweitert.<br />
Während bei der Parkplatzbewirtschaftung<br />
<strong>und</strong> Arealaufsicht eine Partnerschaft<br />
mit einem externen professionellen<br />
Dienstleister eingegangen wurde,<br />
konnte bei der Gärtnerei die interne<br />
Organisation ausgebaut <strong>und</strong> verstärkt<br />
werden. Das Erscheinungsbild des Spitalareals<br />
ist eine Visitenkarte für das gesamte<br />
Unternehmen. Es wurde im vergangenen<br />
Jahr durch Anpassungen an<br />
allen drei Standorten verbessert <strong>und</strong> mit<br />
neuen Sitzgelegenheiten aufgewertet.<br />
Das Thema Parkplatz stellt für das Kantonsspital<br />
St.Gallen eine grosse Herausforderung<br />
dar, welche durch die zukünftige<br />
Bautätigkeit noch verstärkt wird.<br />
Mit der Neuorganisation der Parkplatzbewirtschaftung<br />
<strong>und</strong> dem neu erstellten<br />
Parkplatzreglement soll die angespannte<br />
Situation etwas entschärft <strong>und</strong> der erhöhten<br />
Mobilität der Mitarbeitenden<br />
zwischen den drei Standorten Rechnung<br />
getragen werden.<br />
Auch personell gab es im Bereich Hauswirtschaft<br />
& Areal einige Veränderungen.<br />
Die Leitung des Bereichs wurde<br />
im Mai neu von Marcel Heuberger übernommen.<br />
Logistik – integrierte Versorgung<br />
auf hohem Niveau<br />
Das Supply Chain Management – die<br />
integrierte Versorgung des Kantonsspitals<br />
St.Gallen vom Einkauf über die Lagerhaltung<br />
<strong>und</strong> den Transport bis hin<br />
zur Verteilung auf den Stationen –<br />
konnte weiter ausgebaut <strong>und</strong> professionalisiert<br />
werden. Die Umstellung der<br />
dezentralen Lager auf den Stationen<br />
wie auch der Lager in den Operationsabteilungen<br />
wurde weiter vorangetrieben<br />
<strong>und</strong> im Sinne von KANBAN <strong>und</strong><br />
Einzelnahmeerfassung umgestellt. Das<br />
erfolgreiche Projekt Logistik <strong>2010</strong> geht<br />
somit in die Betriebsphase über.<br />
61<br />
Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass<br />
eine integrierte Versorgung nur durch<br />
eine enge Zusammenarbeit mit anderen<br />
Departementen <strong>und</strong> Bereichen erfolgreich<br />
sein kann. Entsprechend dieser<br />
Überzeugung <strong>und</strong> der klaren Dienstleistungsorientierung<br />
wurde der Bereich<br />
Logistik, seit Anfang <strong>2010</strong> unter der<br />
neuen Leitung von Michael Gehlhaar, so<br />
weit angepasst, dass die Distribution<br />
ausgebaut <strong>und</strong> in die zwei Bereiche Lager<br />
& Transport <strong>und</strong> Versorgungsassistenz<br />
aufgeteilt wurde.<br />
Um sich den laufend verändernden Bedürfnissen<br />
<strong>und</strong> räumlichen Gegebenheiten<br />
anzupassen, wird die Logistik kontinuierlich<br />
optimiert. Dies bedingt auch<br />
eine grosse Flexibilität <strong>und</strong> Lernbereitschaft<br />
bei den Mitarbeitenden, welche<br />
durch Schulungen <strong>und</strong> Erweiterungen des<br />
Aufgabengebiets unterstützt werden.<br />
Im November <strong>2010</strong> haben die Bauarbeiten<br />
für das neue Logistikzentrum Haus<br />
24 begonnen. Für die Logistik bedeutet<br />
dies, dass ein Provisorium für einen Zeitraum<br />
von über 16 Monaten geplant <strong>und</strong><br />
vorbereitet werden musste, welches<br />
trotz Grossbaustelle die tägliche Versorgung<br />
sicherstellen kann.
62<br />
Technischer Dienst – Anpassung<br />
der Strukturen an gesteigerten<br />
Bedarf<br />
Das gesteigerte Patientenaufkommen,<br />
die Entwicklungen in der Medizin, neue<br />
Vorschriften bei technischen Produkten<br />
<strong>und</strong> nicht zuletzt der gestiegene Unterhalts-<br />
<strong>und</strong> Sanierungsbedarf der Spitalliegenschaften<br />
führen auch zu einem<br />
umfassenderen <strong>und</strong> komplexeren Aufgabengebiet<br />
des Technischen Dienstes.<br />
Durch eine Anpassung der Ressourcen<br />
<strong>und</strong> der Trennung von «nicht-technischen»<br />
Abteilungen wie Gärtnerei<br />
oder Sicherheit kann sich der Technische<br />
Dienst auf seine Kernaufgaben<br />
konzentrieren <strong>und</strong> seine Professionalität<br />
weiter ausbauen. Um den gesteigerten<br />
Bedürfnissen in Sachen Umbau <strong>und</strong> Renovationen<br />
gerecht zu werden, wurde<br />
per Ende Jahr aus der bisherigen Projektstelle<br />
eine eigene Abteilung Umbauten<br />
geschaffen.<br />
Ein grosser technischer Höhepunkt des<br />
Jahres <strong>2010</strong> war die Liftsanierung im<br />
Hochhaus 04. Die Steuerungssanierung<br />
unter Vollbetrieb der fast 40-jährigen<br />
Anlagen erforderte intensivste Vorbereitungen<br />
<strong>und</strong> wurde im August abgeschlossen.<br />
Die neue Lift-Zielwahlsteuerung<br />
ist europaweit eine der ersten<br />
Anlagen <strong>und</strong> die dadurch gewonnenen<br />
Transportkapazitäten ermöglichen nun<br />
eine etappierte Sanierung der Kabinen.<br />
Auch in anderen Gebäuden konnten<br />
einige Akzente gesetzt werden, sei es<br />
mit der neuen zentralen Patientenaufnahme<br />
im Haus 24 sowie der Erweiterung<br />
der Dermatologie um fünf Container.<br />
Im Institut für Radiologie wurde<br />
eine neue konventionelle Röntgenanlage<br />
eingebaut, was auch umfangreiche<br />
bauliche Arbeiten mit sich führte. Der<br />
Umbau der Kardiologie im Haus 01, der<br />
Pneumologie im Haus 02, wie auch die<br />
Erstellung der NIPS ( Neurovaskuläre Intensiv<br />
Pflege Station ) im Haus 04 konnten<br />
erfolgreich abgeschlossen werden.<br />
Zentrale Sterilgutversorgung ( ZSVA ) –<br />
nach dem Volksentscheid zur<br />
Erweiterung des Hauses 24<br />
Am 7. März <strong>2010</strong> sagte das Stimmvolk<br />
des Kantons St.Gallen mit 78,1 % Ja zur<br />
Erweiterung des Hauses 24 als Logistikzentrum<br />
des Kantonsspitals St.Gallen.<br />
Die Sterilisationsabteilungen müssen für<br />
die Wiederaufbereitung von Sterilgütern<br />
die gesetzlichen Vorgaben erfüllen.<br />
Das bedingt nebst qualifiziertem Personal,<br />
einem zertifizierten Qualitätsmanagement<br />
auch eine entsprechende<br />
Infrastruktur. Diese kann mit dem Neubau<br />
geschaffen werden. Die Detailplanung<br />
der Inneneinrichtung wurde termingerecht<br />
abgeschlossen. Sie war sehr<br />
anspruchsvoll <strong>und</strong> stellte für alle Beteiligten<br />
eine grosse Herausforderung dar.<br />
Mit den Vorbereitungen zur Integration<br />
der dezentralen Sterilisationsanlagen<br />
des Spitalverb<strong>und</strong>es Kantonsspitals<br />
St.Gallen wurden begonnen. Die Reihenfolge<br />
zur Anbindung an die neue<br />
ZSVA konnte durch eine Ausfall-Risikobewertung<br />
ermittelt <strong>und</strong> festgelegt<br />
werden.<br />
Das Überwachungsaudit im August<br />
<strong>2010</strong> nach ISO 9001:2008 sowie ISO<br />
13485:2003 bestätigte eine konsequente<br />
Normerfüllung <strong>und</strong> ein unterhaltenes,<br />
gelebtes Qualitätsmanagementsystem.<br />
Die Voraussetzung zur Erbringung<br />
von Dienstleistungen im Bereich<br />
Sterilgutversorgung für Dritte ist dadurch<br />
weiterhin gegeben.
Finanzen<br />
63
64<br />
Departemente Finanzen<br />
Veränderungen<br />
als Chance nutzen<br />
Das vergangene Jahr stand im Zeichen der Einführungsvorbereitungen zur neuen Spitalfinanzierung<br />
im Jahr 2012 <strong>und</strong> der Auswirkungen des neuen stationären Tarifabrechnungsmodells SwissDRG.<br />
Ganz unter dem Motto «Veränderungen als Chance nutzen». Damit die Prozess-Kontinuität in Zukunft<br />
in gewohnter Form sichergestellt ist, wurde das Machbare in die Wege geleitet. Das Engagement<br />
erstreckte sich dabei auf die aktive Mitgestaltung des neuen Systems sowie die Abschätzung der möglichen<br />
finanziellen Konsequenzen auf das Spital. Dazu gehört das Vertretensein in verschiedensten<br />
Fachgremien von H+. Das neue Finanzierungsmodell wurde analysiert <strong>und</strong> auf Risiken geprüft.<br />
Zudem wurde mit einer Krankenkasse ein zugeschnittenes Tarifmodell erarbeitet. Die Mitarbeitenden<br />
werden kontinuierlich geschult <strong>und</strong> über die bevorstehenden Veränderungen informiert. Bei all<br />
diesen Massnahmen <strong>und</strong> Aktivitäten stehen die Mitarbeitenden klar im Zentrum. Je besser die Vorbereitung<br />
ist, je gelassener kann die Umstellung bewerkstelligt werden. Dieser Weg wird auch im Jahr 1 vor<br />
der DRG-Einführung mit Freude auf die spannende Zeit weitergegangen.<br />
Departement Finanzen<br />
Leitung<br />
René Thurnheer<br />
Aufnahme-Management<br />
Flavia Müller<br />
Tarif- <strong>und</strong> Leistungswesen<br />
Gabriela Scheiwiller<br />
Rechnungswesen<br />
Paul Gemperle<br />
Controlling<br />
Roger Weishaupt<br />
Aufnahme-Management –<br />
Datenqualität über alles<br />
Im Rahmen der Umsetzung des Patientenmanagement-Systems<br />
( PMS ) konnte<br />
im Frühling <strong>2010</strong> als erstes Modul das<br />
Dezentrale Patientenmanagementsystem<br />
( DPM ) eingeführt werden. Mit<br />
diesem System werden sämtliche stationären<br />
Verlegungen <strong>und</strong> Entlassungen<br />
auf den Bettenstationen elektronisch<br />
geführt <strong>und</strong> parallel ins Administrativ-<br />
System SAP importiert. Durch diese<br />
Online-Transparenz wird die Qualität<br />
der Patienten- / Falldaten substantiell<br />
erhöht. Damit ist ein erster wichtiger<br />
Gr<strong>und</strong>stein im künftigen PMS-System<br />
gelegt. Zusätzlich wurde im Laufe des<br />
Jahres durch einzelne Krankenversicherungen<br />
die neue Schweizer Versichertenkarte<br />
eingeführt.<br />
Als Höhepunkt im vergangenen Jahr<br />
kann die Überführung der dezentralen<br />
Aufnahmen der Häuser 01 / 03 / 04 <strong>und</strong><br />
06 in die Zentrale Aufnahme im Haus<br />
24 bei der Passerelle «Böschenmühle»<br />
bezeichnet werden. Diese grosse Veränderung<br />
trägt dazu bei, dass die Qualität<br />
der Patienten- <strong>und</strong> Falldaten sich weiter<br />
verbessern wird. Um die Datenqualität<br />
im Gesamt unternehmen weiter zu<br />
optimieren, wurden zudem diverse<br />
fachbereichsspezifische Schulungen in<br />
den Kliniken, Instituten <strong>und</strong> Fachbereichen<br />
durchgeführt.<br />
Tarif <strong>und</strong> Leistungswesen –<br />
Vorbereitungen auf DRG<br />
im Zentrum<br />
Trotz einer schwierigen Ausgangslage<br />
konnte dank konstruktiven Verhandlungen<br />
mit den Krankenkassen in den<br />
Gr<strong>und</strong>versicherungs-Tarifen ( OKP ) <strong>und</strong><br />
den Zusatzversicherungs-Tarifen ( VVG )<br />
eine Einigung erzielt werden. Damit<br />
können im Jahr 1 vor DRG ordentlich –<br />
ohne Unterbrechung – jährlich r<strong>und</strong><br />
340 000 Rechnungen fakturiert werden.<br />
Durch die weitere Optimierung <strong>und</strong> Professionalisierung<br />
der internen Prozesse<br />
konnten die ausstehenden Pendenzen<br />
mit den Krankenkassen halbiert werden.<br />
Die elektronische Kostengutsprache<br />
an die Kantonsärzte trägt zu dieser<br />
Prozessverbesserung massgeblich bei<br />
<strong>und</strong> erleichtert die kantonsübergreifende<br />
Zusammenarbeit wesentlich. Im Hinblick<br />
auf die Einführung der neuen Spitalfinanzierung<br />
( z.B. freie Spitalwahl,<br />
Umstellung auf DRG-Vergütungssystem<br />
) wird in verschiedenen Fachgremien<br />
vom Dachverband der Schweizer<br />
Spitäler H+ ( Koordinationsgruppe für
die künftigen stationären Tarifverhandlungen<br />
unter DRG ) sowie im Projekt<br />
eKarus ( elektronischer Datenaustausch<br />
im stationären Bereich, z.B. elektronische<br />
Rechnungsstellung oder Kostengutsprachen<br />
mit den Krankenkassen )<br />
mitgearbeitet.<br />
Rechnungswesen –<br />
rationelle Prozesse bei r<strong>und</strong> 80 000<br />
Lieferanten-Rechnungen jährlich<br />
Im Prozess der Kreditoren / Lieferantenbuchhaltung<br />
werden pro Jahr r<strong>und</strong><br />
80 000 Lieferantenrechnungen verarbeitet.<br />
Dieser Prozess konnte im vergangenen<br />
Jahr insofern finalisiert automatisiert<br />
werden, als dass nun auch der<br />
letzte Prozessschritt – die Archivierung –<br />
elektronisch erfolgt <strong>und</strong> deshalb auf alle<br />
Papierrechnungen verzichtet werden<br />
kann. Die manuelle Fakturierung ( primär<br />
Verrechnungen von Dienstleistungen<br />
an Dritte ) konnte in den standardisierten<br />
Rechnungsablauf integriert<br />
werden. Damit werden nun alle Fakturen<br />
elektronisch von den Subsystemen<br />
in das Debitorenmodul von SAP verbucht<br />
<strong>und</strong> weitere Synergiepotentiale<br />
genutzt. Ebenfalls neu können bei angebotenen<br />
Kursen <strong>und</strong> Tagungen des<br />
Unternehmens die Gebühren mit Kreditkarte<br />
bezahlt werden. Die Überweisungen<br />
werden online in die Debitorenbuchhaltung<br />
übernommen.<br />
Controlling – Weiterentwicklung<br />
als Tagesgeschäft<br />
Zur Vision der digitalen, individuellen<br />
Informationsversorgung konnten im<br />
vergangenen Jahr die entscheidenden<br />
technischen Voraussetzungen erarbeitet<br />
werden, sodass es künftig möglich sein<br />
wird, eine Website je Verantwortungsbereich<br />
zu betreiben. Darauf befinden<br />
sich sämtliche Informationen zur finanziellen<br />
Steuerung <strong>und</strong> Überwachung<br />
der Kliniken / Institute / Fachbereiche /<br />
Departemente. In Zusammenarbeit mit<br />
den medizinischen Bereichen, der Logistik<br />
<strong>und</strong> der Apotheke konnte eine benutzerorientierte<br />
Auswertung der Materialverbräuche<br />
geschaffen werden.<br />
Mit diesem Reporting kann künftig das<br />
kostenintensive medizinische Bedarfsmaterial<br />
aus verschiedenen Perspektiven<br />
individuell <strong>und</strong> situativ ad hoc analysiert<br />
werden.<br />
Bei der Entwicklung der vollständigen<br />
Leistungserfassung, als substantieller<br />
Teil der Kostenträgerrechnung, konnte<br />
planmässig der Pilotbetrieb der ärztlichen<br />
Leistungserfassung in zwei Kliniken<br />
gestartet werden. Bei der Erfassung<br />
der relevanten Leistungen in den<br />
Operationssälen wurden die Konzeption<br />
<strong>und</strong> die Anpassung der Software abgeschlossen.<br />
Zudem wurde bereits ein<br />
Testbetrieb in den Operationssälen des<br />
65<br />
Hauses 03 durchgeführt. Im Bereich des<br />
medizinischen Bedarfsmaterials fand<br />
eine enge inhaltliche <strong>und</strong> zeitliche Abstimmung<br />
mit den Projekten Logistik<br />
<strong>2010</strong> <strong>und</strong> PMS-Medikamentenkurve<br />
statt, sodass nun eine verbindliche Meilensteinplanung<br />
vorliegt. Bei allen Lösungen<br />
wurde versucht, den administrativen<br />
Verwaltungsaufwand für den<br />
Betrieb der Leistungserfassung weit<br />
möglichst gering zu halten.
66<br />
Departemente Finanzen
Gärtner vor dem Neubau Pathologie/Rechtsmedizin<br />
Finanzkommentar<br />
67<br />
Ergebnis<br />
Das Geschäftsjahr schliesst mit einer Globalkreditunterschreitung (Gewinn) von TCHF 1 266 ab. Dies liegt über dem budgetierten<br />
ausgeglichenen Ergebnis. Die Netto-Erträge stiegen um 4,5% auf TCHF 673 181 an. Demgegenüber stiegen die<br />
betrieblichen Aufwände zum Vorjahr um 4,1% auf TCHF 642 425. Insgesamt wurde das Betriebsergebnis vor Abschreibungen<br />
(EBITDA) gegenüber dem Vorjahr um TCHF 3 403 erhöht.<br />
Geschäftsgang <strong>2010</strong> im Vergleich zu 2009<br />
<strong>2010</strong> 2009 Abweichung<br />
Jahresergebnis in TCHF 1 266 3 242 - 61,0%<br />
Durchschnittlich verfügbare Betten (ohne Säuglingsbetten) 851 857 - 0,7%<br />
Bettenbelegung (ohne Säuglinge) 91,0% 89,6% 1,6%<br />
Anzahl Patientenaustritte stationär 35 081 34 677 1,2%<br />
– davon Anteil an Halbprivat- <strong>und</strong> Privatpatienten 23,7% 23,4% 1,3%<br />
Anzahl Pflegetage stationär 277 449 275 411 0,7%<br />
Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 7,91 7,94 - 0,4%<br />
Erträge stationär in TCHF 271 535 261 365 3,9%<br />
Erträge ambulant in TCHF 160 676 151 270 6,2%<br />
Erträge Kanton in TCHF 198 456 195 308 1,6%<br />
Erträge netto in TCHF 673 181 644 475 4,5%<br />
Personalaufwand ohne Arzthonorare in TCHF - 379 293 -365 568 3,8%<br />
Ø Personaleinheiten ohne Auszubildende, ohne Dienstleistende Dritte <strong>und</strong><br />
ohne Fremdfinanzierte<br />
3 204 3 096 3,5%<br />
Medizinischer Bedarf in TCHF - 133 022 -127 228 4,6%<br />
Die Erträge stationär stiegen gegenüber dem Vorjahr um 3,9% auf TCHF 271 535. Dies ist zum einen auf verschiedene<br />
Tariferhöhungen, zum anderen auf die höheren Austritte <strong>und</strong> Pflegetage zurückzuführen. Der Effekt der Tariferhöhung<br />
bleibt für das Unternehmen insgesamt erfolgsneutral, da dieser Mehrertrag einer Verschiebung der Erträge Kanton zu den<br />
Erträgen stationär bedeutet. Die Anzahl der Austritte stieg um 404 auf 35 081.<br />
Bei den Tarmed-Erträgen ambulant wird nach dem jeweilig gültigen Taxpunktwert abgerechnet, welcher für die Berichtsperiode<br />
bei dem bisherigen Wert von CHF 0,82 pro Taxpunkt liegt. Gegenüber dem Vorjahr konnte der ambulante Ertrag um<br />
6,2% gesteigert werden. Das Wachstum bei den Tarmed-Leistungen ist mehrheitlich auf die Steigerung der technischen<br />
Tarmed-Leistungen zurückzuführen. Da immer mehr Dienstleistungen für Dritte erbracht werden, erhöhten sich die übrigen<br />
Erträge um TCHF 3 273 gegenüber dem Vorjahreswert.<br />
Auf der Aufwandseite liegt der Personalaufwand ohne Arzthonorare mit TCHF 379 293 um r<strong>und</strong> TCHF 5 148 über dem<br />
Budgetwert. Der Personalbestand ohne Auszubildende, ohne Dienstleiter Dritte <strong>und</strong> ohne Fremdfinanzierte liegt bei 3 204<br />
Personaleinheiten. Der übrige Aufwand liegt mit einem Zuwachs von 4,6% bei der wachstumsbedingten Steigerung der<br />
Erträge. Die Erhöhung des medizinischen Bedarfes von r<strong>und</strong> TCHF 5 794 entspricht der prozentualen Erhöhung des Ertrages.
68<br />
Departemente Finanzen<br />
Bilanz per 31 . Dezember Kantonsspital St . Gallen<br />
Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2010</strong> 2009<br />
Aktiven<br />
Flüssige Mittel 1 2 087 4 801<br />
Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 2 73 532 81 617<br />
- Delkredere 2 - 3 261 - 4 761<br />
Übrige Forderungen 1 388 1 082<br />
Warenvorräte 3 9 015 8 929<br />
Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten 4 16 034 17 293<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 5 26 974 7 062<br />
Umlaufvermögen 125 769 116 023<br />
Finanzanlagen 6 500 p .m .<br />
Sachanlagen 7, 8 85 582 83 123<br />
Sachanlagen in Leasing 7, 8 1 666 2 776<br />
Anlagevermögen 87 748 85 899<br />
Aktiven 213 517 201 922<br />
Passiven<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 9 42 112 36 539<br />
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 10 5 596 6 632<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 11 17 611 27 092<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten Kanton 12 12 288 34 107<br />
Rückstellungen 13 25 643 11 061<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 103 250 115 431<br />
Langfristige Darlehen Kanton 14 50 000 25 000<br />
Fonds <strong>und</strong> Stiftungskapital 15 14 622 14 588<br />
Patientenfonds 16 4 701 4 886<br />
Langfristiges Fremdkapital 69 323 44 475<br />
Fremdkapital 172 573 159 906<br />
Dotationskapital 32 660 32 660<br />
Gesetzliche Pflichtreserven 3 739 3 090<br />
Freie Reserven inkl . Ergebnisvortrag 3 279 3 024<br />
Jahresergebnis 1 266 3 242<br />
Eigenkapital 17 40 944 42 016<br />
Passiven 213 517 201 922
Erfolgsrechnung 1 . Januar bis 31 . Dezember Kantonsspital St . Gallen<br />
Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2010</strong> 2009<br />
Erträge stationär 271 535 261 365<br />
Erträge ambulant 160 676 151 270<br />
Erträge übrige 42 468 39 195<br />
Erträge Kanton 198 456 195 308<br />
Erträge brutto 673 135 647 139<br />
Ertragsminderungen 46 - 2 664<br />
Erträge netto 18 673 181 644 475<br />
Besoldungsaufwand - 325 696 - 313 207<br />
Sozialleistungen - 43 760 - 42 439<br />
Personalnebenkosten - 9 837 - 9 922<br />
Personalaufwand ohne Arzthonorare - 379 293 - 365 568<br />
Arzthonorare - 33 803 - 32 215<br />
Sozialleistungen auf Arzthonoraren - 2 023 - 2 067<br />
Arzthonorare mit Sozialleistungen - 35 826 - 34 282<br />
Personalaufwand mit Arzthonoraren 19 - 415 119 - 399 850<br />
Medizinischer Bedarf 20 - 133 022 - 127 228<br />
Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung 21 - 19 927 - 22 910<br />
Sonstiger Betriebsaufwand 22 - 74 357 - 67 132<br />
Übriger Aufwand - 227 306 - 217 271<br />
Personal- <strong>und</strong> Sachaufwand - 642 425 - 617 120<br />
Betriebsergebnis vor Finanzergebnis <strong>und</strong> Abschreibungen ( EBITDA ) 30 756 27 354<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 7, 8 - 26 967 -22 276<br />
Betriebsergebnis vor Finanzergebnis ( EBIT ) 3 789 5 079<br />
Zinsaufwand Kantonsdarlehen 14 - 812 - 1 147<br />
Übriger Finanzaufwand - 339 - 403<br />
Finanzertrag 50 73<br />
Finanzergebnis 23 - 1 101 - 1 477<br />
Betriebsergebnis 2 688 3 602<br />
Neutraler Aufwand - 16 896 - 516<br />
Neutraler Ertrag 15 474 157<br />
Neutraler Erfolg 24 - 1 422 - 359<br />
Jahresergebnis 1 266 3 242<br />
69
70<br />
Departemente Finanzen<br />
Geldflussrechnung Kantonsspital St . Gallen<br />
Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2010</strong> 2009<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit ( operativer Cash Flow )<br />
Jahresergebnis 1 266 3 242<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen 26 967 22 276<br />
Direktabschreibungen auf Sachanlagen < TCHF 3 11 038 7 528<br />
Ausserordentliche Abschreibungen auf Sachanlagen 1 910 0<br />
Bildung Rückstellungen (exklusive Rückstellung Lohngleichheitsklage) 107 1 154<br />
Aufwertung Finanzanlagen - 500 0<br />
Verlust aus Abgängen des Anlagevermögens 268 0<br />
Nicht liquiditätswirksame Währungs- <strong>und</strong> Kurseinflüsse - 46 0<br />
Geldfluss aus Geschäftstätigkeit vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens 41 010 34 201<br />
Veränderung der Forderungen inkl . Delkredere 6 279 12 327<br />
Veränderung der noch nicht verrechneten Leistungen für Patienten 1 259 - 601<br />
Veränderung der Warenvorräte - 86 - 360<br />
Veränderung der Aktiven Rechnungsabgrenzung (exklusive Lohngleichheitsklage) - 5 437 1 834<br />
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferung <strong>und</strong> Leistungen 5 573 - 6 549<br />
Veränderung der kurzfristigen Verbindlichkeiten 78 2 377<br />
Veränderung der Passiven Rechnungsabgrenzung - 9 481 1 510<br />
Geldzufluss aus Betriebstätigkeit ( operativer Cash Flow ) 25 39 195 44 737<br />
Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />
Investitionen von Sachanlagen - 30 494 - 33 151<br />
Investitionen von Sachanlagen < TCHF 3 -11 038 - 7 528<br />
Devestition von Sachanlagen 1 732<br />
Geldabfluss aus Investitionstätigkeit 26 - 41 531 - 39 946<br />
Free Cash Flow - 2 336 4 791<br />
Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />
Ausschüttung Gewinnanteil Kanton aus Vorjahr - 1 297 - 783<br />
Verwendung Freie Reserven - 1 042 - 503<br />
Veränderung kurzfristige Verbindlichkeit gegenüber Kanton - 21 819 -4 514<br />
Veränderung Leasingverbindlichkeiten - 1 068 954<br />
Veränderung langfristige Darlehen Kanton 25 000 0<br />
Veränderung Patientenfonds, Fonds- <strong>und</strong> Stiftungskapital - 152 1 155<br />
Geldabfluss aus Finanzierungstätigkeit 27 - 378 -3 692<br />
Veränderung Fonds flüssige Mittel - 2 714 1 099<br />
Nachweis Veränderung Fonds flüssige Mittel<br />
Flüssige Mittel am Anfang der Periode 4 801 3 702<br />
Flüssige Mittel am Ende der Periode 2 087 4 801<br />
Veränderung Fonds flüssige Mittel - 2 714 1 099
Eigenkapitalnachweis Kantonsspital St . Gallen<br />
Eigenkapitalnachweis vor Ergebnisverwendung 2009 Dotationskapital<br />
Gesetzliche<br />
Pflichtreserven<br />
Freie<br />
Reserven<br />
Jahresergebnis<br />
71<br />
Total<br />
Eigenkapital<br />
Eigenkapital am 01.01.2009 32 660 2 699 2 744 1 958 40 061<br />
Ergebnisverwendung im 2008:<br />
– Zuweisung gesetzliche Pflichtreserven 392 - 392<br />
– Zuweisung 50 % Gewinnanteil Freie Reserven 783 - 783<br />
– Ausschüttung 50 % Gewinnanteil Kanton - 783 - 783<br />
Verwendung Freie Reserven im 2009:<br />
– Verwendung für das Personal - 503 - 503<br />
Jahresergebnis 2009 3 242 3 242<br />
Eigenkapital am 31.12.2009 32 660 3 090 3 024 3 242 42 016<br />
Eigenkapitalnachweis vor Ergebnisverwendung <strong>2010</strong> Dotationskapital<br />
Gesetzliche<br />
Pflichtreserven<br />
Freie<br />
Reserven<br />
Jahresergebnis<br />
Total<br />
Eigenkapital<br />
Eigenkapital am 01.01.<strong>2010</strong> 32 660 3 090 3 024 3 242 42 016<br />
Ergebnisverwendung 2009:<br />
– Zuweisung gesetzliche Pflichtreserven 648 - 648<br />
– Zuweisung 50 % Gewinnanteil Freie Reserven 1 297 - 1 297<br />
– Ausschüttung 50 % Gewinnanteil Kanton - 1 297 - 1 297<br />
Verwendung Freie Reserven <strong>2010</strong>:<br />
– Verwendung für das Personal - 1 042 - 1 042<br />
Jahresergebnis <strong>2010</strong> 1 266 1 266<br />
Eigenkapital am 31.12.<strong>2010</strong> 32 660 3 739 3 279 1 266 40 944
72<br />
Departemente Finanzen<br />
Anhang<br />
zur Jahresrechnung <strong>2010</strong><br />
Rechtsform, Firma <strong>und</strong> Sitz<br />
Das Kantonsspital St.Gallen mit den Betriebsstätten<br />
Kantonsspital St.Gallen,<br />
Spital Rorschach <strong>und</strong> Spital Flawil ist<br />
gemäss Art. 2 des Gesetzes über die<br />
Spitalverb<strong>und</strong>e vom 22. September<br />
2002 (sGS 320.2) eine selbstständige<br />
öffentlich-rechtliche Anstalt mit Sitz in<br />
St.Gallen.<br />
Rechnungslegungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
Die Rechnungslegung des Kantonsspitals<br />
St.Gallen erfolgt in Übereinstimmung<br />
mit den Fachempfehlungen zur<br />
Rechnungslegung Swiss GAAP FER. Es<br />
wird das gesamte Swiss GAAP FER Regelwerk<br />
eingehalten. Die Jahresrechnung<br />
basiert auf dem geprüften Abschluss<br />
per 31. Dezember <strong>und</strong> vermittelt<br />
ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage (true and fair<br />
view). Die Jahresrechnung entspricht<br />
den massgebenden gesetzlichen Bestimmungen<br />
des Kantons St.Gallen über<br />
den Finanzhaushalt.<br />
Bewertungsgr<strong>und</strong>sätze<br />
Die Bewertung erfolgt gr<strong>und</strong>sätzlich zu<br />
Nominal- oder Anschaffungswerten. Die<br />
Umrechnung der Fremdwährungen erfolgt<br />
zum Stichtageskurs. Spezielle Bewertungsmethoden<br />
sind in den entsprechenden<br />
Erläuterungen beschrieben.<br />
Immaterielles Anlagevermögen<br />
Alle Rechte aus den Drittmittelfinanzierten<br />
Forschungsbeiträgen an das<br />
Kantonsspital St.Gallen sind gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
an die Kapitalgeber abgetreten.<br />
Aufwendungen für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />
werden nicht aktiviert, sondern<br />
direkt der Erfolgsrechnung belastet.<br />
Es bestehen weder von Dritten<br />
übernommene Lizenzen, Patente oder<br />
ähnliche Rechte noch Leistungen für<br />
eigene Software-Entwicklungen oder<br />
Goodwill.<br />
Darstellung der Zahlen<br />
Die Zahlen werden vorwiegend in Tausend<br />
Schweizer Franken TCHF ausgewiesen.<br />
Werte mit der Bezeichnung<br />
«p.m.» werden in der Bilanz mit einem<br />
Franken pro memoria geführt. Die in<br />
den Tabellen aufgeführten Beträge sind<br />
ger<strong>und</strong>et. Das ausgewiesene Total kann<br />
deshalb von der Summe einzelner Werte<br />
abweichen.<br />
Steuern<br />
Das Kantonsspital St.Gallen ist als selbständige<br />
öffentlich-rechtliche Anstalt von<br />
der Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer befreit.<br />
Personalvorsorge<br />
Das Personal des Kantonsspitals<br />
St.Gallen ist bei der Versicherungskasse<br />
für das Staatspersonal (VKStP) versichert.<br />
Für die Assistenz- <strong>und</strong> Oberärzte<br />
wurde durch den Kanton St.Gallen mit<br />
der Vorsorgestiftung des Verbands<br />
Schweizerischer Assistenz- <strong>und</strong> Oberärztinnen<br />
<strong>und</strong> -ärzte VSAO ein Anschlussvertrag<br />
abgeschlossen. Per Bilanzstichtag<br />
besteht gegenüber der VSAO eine<br />
Verpflichtung von TCHF 3 586.<br />
Angewandtes Verfahren der<br />
Erfolgsrechnung<br />
Die Erfolgsrechnung wurde nach dem<br />
Gesamtkostenverfahren erstellt.
Erläuterungen zur Bilanz<br />
1 Flüssige Mittel ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Kassen 164 96<br />
Post 1 611 4 115<br />
Bank 312 590<br />
Flüssige Mittel 2 087 4 801<br />
Die flüssigen Mittel enthalten Kassabestände, Post- <strong>und</strong> Bankguthaben .<br />
Die Kassenvorschüsse in den Kliniken, Instituten, Fachbereichen <strong>und</strong> Querschnittsdepartementen sowie die Post- <strong>und</strong> Bankguthaben<br />
sind zu Nominalwerten bilanziert . Die Veränderung der flüssigen Mittel ist in der Geldflussrechnung nachgewiesen .<br />
2 Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen netto ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 73 532 81 617<br />
Delkredere - 3 261 - 4 761<br />
Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen netto 70 271 76 856<br />
Die Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen netto zeigen die zum Stichtag offenen Guthaben gegenüber Patienten <strong>und</strong> Garanten (abzüglich der<br />
Wertberichtigung) auf . Für die Berechnung des Delkredere werden Rechnungen anhand der Fälligkeitsstruktur berücksichtigt .<br />
Der Forderungsbestand konnte im Vergleich zum Vorjahr trotz des Umsatzwachstums von 4,5% um TCHF 8 085 (- 9,9%) gesenkt werden . Durch die<br />
kontinuierlichen Verbesserungen der Prozesse <strong>und</strong> den tieferen Forderungsbestand wurde das Delkredere um TCHF 1 500 reduziert .<br />
3 Warenvorräte ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Klinikinventar 1 353 2 294<br />
Verbands- <strong>und</strong> Nahtmaterial 409 246<br />
Implantationsmaterial 764 780<br />
Einwegmaterial medizinisch 1 737 1 073<br />
Textilien p .m . p .m .<br />
Medikamente <strong>und</strong> Chemikalien 4 277 4 065<br />
Verbrauchsmaterialien p .m . p .m .<br />
Heizöl 475 471<br />
Warenvorräte 9 015 8 929<br />
Die Warenvorräte bestehen hauptsächlich aus eingekauften Waren <strong>und</strong> sind nach dem gleitenden Durchschnittspreis abzüglich einer Wertberichtigung<br />
für Lagerrisiken ausgewiesen . Die Lager der Verbrauchsmaterialien (Reinigungsmittel, Büromaterial, Drucksachen <strong>und</strong> Formulare, Fotokopiermaterial,<br />
Informatikmaterial, Film- <strong>und</strong> Fotomaterial, OPS-Textilien, Nahrungsmittel) sind pro memoria mit einem Franken bilanziert . Neben den bilanzierten<br />
Warenvorräten bestehen in einzelnen Kliniken Konsignationslager mit hochwertigen Implantationsmaterialien, welche sich bis zu dessen Verbrauch im<br />
Eigentum der Lieferanten befinden .<br />
4 Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Noch nicht verrechnete Leistungen stationär 8 789 11 150<br />
Noch nicht verrechnete Leistungen ambulant 7 245 6 143<br />
Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten 16 034 17 293<br />
Bei dieser Position handelt es sich um Leistungen an Patienten, welche noch nicht fakturiert wurden . Insgesamt liegen die noch nicht verrechneten<br />
Leistungen für Patienten um TCHF 1 259 unter dem Vorjahr .<br />
73
74<br />
Departemente Finanzen<br />
5 Aktive Rechnungsabgrenzungen ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Abgeltung des Kantons für die Lohngleichheitsklage 14 475 0<br />
Ausstehende Rückvergütungen 5 177 4 661<br />
Vorausbezahlte Aufwendungen 4 869 1 690<br />
Guthaben aus Globalkredit Kanton 2 017 0<br />
Übrige Abgrenzungen 436 711<br />
Aktive Rechnungsabgrenzungen 26 974 7 062<br />
Gemäss Regierungsbeschluss des Kantons vom 22 . Februar 2011 wurde die Lohngleichheitsklage erfolgsneutral im Berichtsjahr mit TCHF 14 475 berücksichtigt<br />
<strong>und</strong> unter den aktiven Rechnungsabgrenzungen <strong>und</strong> den Rückstellungen verbucht .<br />
Die Erhöhung der vorausbezahlten Aufwendungen ist auf die Wartungsverträge 2011 zurückzuführen . Da die erhaltenen Tranchen des Globalkredits im<br />
Vorjahr den effektiven Betrag überstiegen, wurde diese Position im Vorjahr unter der passiven Rechnungsabgrenzung ausgewiesen .<br />
6 Finanzanlagen ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Fachinstitut für Reproduktionsmedizin <strong>und</strong> gynäkologische Endokrinologie FIORE, St .Gallen ( einfache Gesellschaft ) 500 p .m .<br />
LEP AG, St .Gallen p .m . p .m .<br />
Finanzanlagen 500 p.m.<br />
Das Kantonsspital St .Gallen ist am Fachinstitut für Reproduktionsmedizin <strong>und</strong> gynäkologische Endokrinologie FIORE <strong>und</strong> an der LEP AG beteiligt .<br />
Dank des nachhaltigen Erfolges der FIORE im Vorjahr konnte die Beteiligung um TCHF 500 aufgewertet werden .<br />
Die LEP AG weist keinen massgeblichen Ertragswert auf .<br />
7 Sachanlagen ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Technische Anlagen 145 022 143 365<br />
Informatik Anlagen 68 213 58 199<br />
Sachanlagen im Bau 1 146 458<br />
Anschaffungswerte Sachanlagen 214 381 202 021<br />
Kumulierte Wertberichtigung auf den Technischen Anlagen - 87 903 - 91 369<br />
Kumulierte Wertberichtigung auf den Informatik-Anlagen - 40 896 - 27 530<br />
Wertberichtigung auf Sachanlagen - 128 799 - 118 899<br />
Nettobuchwert Technische Anlagen 57 119 51 996<br />
Nettobuchwert Informatik Anlagen 27 317 30 669<br />
Nettobuchwert Anlagen in Bau 1 146 458<br />
Nettobuchwert Sachanlagen 85 582 83 123<br />
Da die Gebäude im Eigentum vom Kanton sind, handelt es sich bei den Sachanlagen um Mobilien, Softwares <strong>und</strong> Lizenzen . Anschaffungen grösser<br />
TCHF 3 werden in der Anlagebuchhaltung geführt <strong>und</strong> linear vom Anschaffungswert abgeschrieben . Zu den Technischen Anlagen gehören vor allem<br />
medizinaltechnische Anlagen wie beispielsweise die Kernspintomographen (MRI‘s) oder die Computertomographen (CT‘s) . Die Informatik Anlagen<br />
beinhalten sämtliche Informatik Geräte wie PC‘s, Drucker, sowie Softwares <strong>und</strong> Lizenzen . In der Kategorie Anlagen in Bau werden Anlagen erst abgeschrieben,<br />
wenn diese in Betrieb genommen werden <strong>und</strong> somit einen wirtschaftlichen Nutzen generieren .<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurde ein Total-Zugang von TCHF 30 494 verzeichnet . Davon sind per Bilanzstichtag noch TCHF 1 146 Anlagen in Bau, welche<br />
im Vergleich zum Vorjahr um TCHF 688 höher sind . Zu den grösseren Anlagenzugängen gehören das aktivierte Projekt PMS, die neu erstellte Neurovaskuläre-Intensivstation<br />
NIPS sowie der Ausbau der Informatik-Infrastruktur um die anstehenden Grossprojekte überhaupt realisieren zu können .
7a Sachanlagenspiegel Technische Anlagen ( in TCHF ) 2009<br />
Anlagenteile Medizinaltechnische- <br />
Anlagen<br />
Geräte <strong>und</strong><br />
Apparate<br />
Verbrauchsgegenstände<br />
Abschreibungsdauer 10 Jahre 8 Jahre 8 Jahre 3 Jahre<br />
Nettobuchwerte 01.01.2009 4 453 38 593 2 481 877 46 404<br />
Anschaffungswerte<br />
Bruttowerte 01 .01 .2009 16 272 109 655 5 186 2 343 133 456<br />
Zugänge / Reklassifikation 1 283 13 364 1 065 244 15 956<br />
Abgänge 0 - 6 041 - 6 0 - 6 047<br />
Bruttowerte 31 .12 .2009 17 555 116 977 6 245 2 588 143 365<br />
Kumulierte Wertberichtigungen<br />
Stand 01 .01 .2009 - 11 818 - 71 062 - 2 705 - 1 467 - 87 052<br />
Abschreibungen - 747 - 8 438 - 522 - 552 - 10 259<br />
Abgänge 0 5 940 2 0 5 942<br />
Stand 31 .12 .2009 - 12 565 - 73 560 - 3 225 - 2 019 - 91 369<br />
Nettobuchwerte 31.12.2009 Technische Anlagen 4 990 43 417 3 020 569 51 996<br />
<strong>2010</strong><br />
Abschreibungsdauer 10 Jahre 8 Jahre 8 Jahre 3 Jahre<br />
Nettobuchwerte 01.01.<strong>2010</strong> 4 990 43 417 3 020 569 51 996<br />
Anschaffungswerte<br />
Bruttowerte 01 .01 .<strong>2010</strong> 17 555 116 977 6 245 2 588 143 365<br />
Zugänge / Reklassifikation 4 170 10 954 2 671 357 18 152<br />
Abgänge - 2 085 - 13 954 - 371 - 85 - 16 495<br />
Bruttowerte 31 .12 .<strong>2010</strong> 19 640 113 977 8 545 2 860 145 022<br />
Kumulierte Wertberichtigungen<br />
Stand 01 .01 .<strong>2010</strong> - 12 565 - 73 560 - 3 225 - 2 019 - 91 369<br />
Abschreibungen - 911 - 10 878 - 633 - 381 - 12 803<br />
Abgänge 2 085 13 744 364 76 16 269<br />
Stand 31 .12 .<strong>2010</strong> - 11 391 - 70 694 - 3 494 - 2 324 - 87 903<br />
Nettobuchwerte 31.12.<strong>2010</strong> Technische Anlagen 8 249 43 283 5 051 536 57 119<br />
75
76<br />
Departemente Finanzen<br />
7b Sachanlagenspiegel Informatik Anlagen ( in TCHF ) 2009<br />
IT-Anlagen<br />
Grossrechner-<br />
Systeme<br />
IT-Anlagen<br />
<strong>und</strong> Zubehör<br />
Abschreibungsdauer 5 Jahre 3 Jahre<br />
Nettobuchwerte 01.01.2009 16 451 8 650 25 101<br />
Anschaffungswerte<br />
Bruttowerte 01 .01 .2009 27 741 14 943 42 684<br />
Zugänge / Reklassifikation 9 763 7 495 17 258<br />
Abgänge - 807 - 936 - 1 743<br />
Bruttowerte 31 .12 .2009 36 697 21 502 58 199<br />
Kumulierte Wertberichtigungen<br />
Stand 01 .01 .2009 - 11 290 - 6 293 - 17 583<br />
Abschreibungen - 5 980 - 5 083 - 11 063<br />
Abgänge 743 373 1 116<br />
Stand 31 .12 .2009 - 16 527 - 11 003 - 27 530<br />
Nettobuchwerte 31.12.2009 Informatik-Anlagen 20 170 10 499 30 669<br />
<strong>2010</strong><br />
Abschreibungsdauer 5 Jahre 3 Jahre<br />
Nettobuchwerte 01.01.<strong>2010</strong> 20 170 10 499 30 669<br />
Anschaffungswerte<br />
Bruttowerte 01 .01 .<strong>2010</strong> 36 697 21 502 58 199<br />
Zugänge / Reklassifikation 4 598 7 056 11 654<br />
Abgänge - 1 124 - 516 - 1 640<br />
Bruttowerte 31 .12 .<strong>2010</strong> 40 171 28 042 68 213<br />
Kumulierte Wertberichtigungen<br />
Stand 01 .01 .<strong>2010</strong> - 16 527 - 11 003 - 27 530<br />
Abschreibungen - 7 885 - 7 079 - 14 964<br />
Abgänge 1 082 516 1 598<br />
Stand 31 .12 .<strong>2010</strong> - 23 330 - 17 566 - 40 896<br />
Nettobuchwerte 31.12.<strong>2010</strong> Informatik-Anlagen 16 841 10 476 27 317
7c Sachanlagenspiegel in Bau <strong>und</strong> in Leasing ( in TCHF ) 2009<br />
Anlagen in Bau Sachanlagen<br />
in Leasing<br />
Aktiven<br />
77<br />
Leasing Verbindlichkeiten<br />
Passiven<br />
Nettobuchwerte 01.01.2009 2 387 1 864 1 514<br />
Anschaffungswerte<br />
Bruttowerte 01 .01 .2009 2 387 3 550<br />
Zugänge 458 1 865<br />
Abgänge / Reklassifikation - 2 387 0<br />
Bruttowerte 31 .12 .2009 458 5 415<br />
Kumulierte Wertberichtigungen<br />
Stand 01 .01 .2009 - 1 686<br />
Abschreibungen - 953<br />
Abgänge 0<br />
Stand 31 .12 .2009 - 2 639<br />
Nettobuchwerte 31.12.2009 Sachanlagen in Bau <strong>und</strong> in Leasing 458 2 776 2 468<br />
Nettobuchwerte 01.01.<strong>2010</strong> 458 2 776<br />
<strong>2010</strong><br />
2 468<br />
Anschaffungswerte<br />
Bruttowerte 01 .01 .<strong>2010</strong> 458 5 415<br />
Zugänge 972 0<br />
Abgänge / Reklassifikation - 284 0<br />
Bruttowerte 31 .12 .<strong>2010</strong> 1 146 5 415<br />
Kumulierte Wertberichtigungen<br />
Stand 01 .01 .<strong>2010</strong> - 2 639<br />
Abschreibungen - 1 110<br />
Abgänge 0<br />
Stand 31 .12 .<strong>2010</strong> - 3 749<br />
Nettobuchwerte 31.12.<strong>2010</strong> Sachanlagen in Bau <strong>und</strong> in Leasing 1 146 1 666 1 400<br />
Bei den Sachanlagen in Leasing handelt es sich um ein Finanzierungsleasing, welches nach Swiss GAAP FER 13 wie eine Anlage bilanziert <strong>und</strong><br />
abgeschrieben wird . Die Leasingverbindlichkeit wird passiviert <strong>und</strong> entsprechend um die vertraglichen Zahlungen reduziert (siehe Punkt 10) .<br />
Die hohen Anlagenabgänge sind auf Bereinigungen innerhalb der Anlagebuchhaltung zurückzuführen . Dabei wurden die Anlagen <strong>und</strong> die damit<br />
verb<strong>und</strong>enen Stammdaten überprüft .
78<br />
Departemente Finanzen<br />
8 Brandversicherungswerte der Sachanlagen<br />
Die Immobilien gehören dem Kanton <strong>und</strong> sind bei der Gebäudeversicherungsanstalt GVA versichert . Das Versicherungswesen des Kantonsspitals wird,<br />
wie dasjenige der gesamten Kantonsverwaltung <strong>und</strong> der übrigen öffentlich-rechtlichen Anstalten, zentral durch die Abteilung Risk Management<br />
des kantonalen Finanzdepartementes abgewickelt . Die mobilen Sachanlagen sind im Rahmen einer pauschalen Globalversicherungspolice versichert .<br />
Der Wiederbeschaffungswert der Sachanlagen beträgt TCHF 306 616 .<br />
9 Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Kreditoren 42 112 36 539<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 42 112 36 539<br />
10 Andere kurzfristige Verbindlichkeiten ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Vorausbezahlte Depotgelder von Patienten 524 371<br />
Leasingverbindlichkeiten 1 400 2 468<br />
Poolkonti - 229 - 702<br />
Quellensteuer, VSAO <strong>und</strong> sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 3 901 4 495<br />
Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 5 596 6 632<br />
11 Passive Rechnungsabgrenzungen ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 3 309 3 397<br />
Honorare 12 498 11 908<br />
Globalkreditverbindlichkeit gegenüber Kanton 0 9 684<br />
Andere passive Rechnungsabgrenzungen 1 804 2 103<br />
Passive Rechnungsabgrenzungen 17 611 27 092<br />
Zu den Transitorischen Passiven zählen Erträge, welche zwar in der laufenden Periode verbucht wurden, aber ganz oder teilweise der nächsten Periode<br />
gutzuschreiben sind (z .B . im Voraus erhaltene Miete) . Weiter fallen Aufwendungen darunter, die erst in der nächsten Periode definitiv verbucht werden<br />
können, aber der laufenden Periode zu belasten sind (wie z .B . noch ausstehende Rechnungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen) .<br />
Bei der Globalkreditverbindlichkeit gegenüber dem Kanton handelt es sich um die Abgrenzung der vom Kanton zu viel erhaltenen Globalkredittranche .<br />
Im Berichtsjahr ist dieser unter der aktiven Rechnungsabgrenzung als Guthaben aufgeführt .<br />
12 Kurzfristige Verbindlichkeiten Kanton ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Kontokorrent gegenüber dem Kanton 12 288 34 107<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten Kanton 12 288 34 107<br />
Geldzu- <strong>und</strong> -abflüsse zwischen dem Kantonsspital St .Gallen <strong>und</strong> dem Kanton werden über das Kontokorrent abgewickelt .<br />
Per 3 . Dezember <strong>2010</strong> wurde beim Kanton ein Darlehen von TCHF 25 000 aufgenommen <strong>und</strong> über das Kontokorrent abgewickelt (siehe Punkt 14) .
13 Rückstellungen ( in TCHF ) 2009<br />
Ferien- <strong>und</strong> Mehrzeitguthaben<br />
Rückstellungen<br />
für Immobilien<br />
Übrige<br />
Rückstellungen<br />
Buchwert am 01 .01 .2009 8 744 1 163 0 9 907<br />
Bildung 1 430 0 100 1 530<br />
Verwendung 0 0 0 0<br />
Auflösung 0 - 376 0 - 376<br />
Buchwert am 31.12.2009 10 174 787 100 11 061<br />
Buchwert am 01 .01 .<strong>2010</strong> 10 174 787 100 11 061<br />
Bildung 0 293 14 525 14 818<br />
Verwendung 0 0 0 0<br />
Auflösung - 236 0 0 - 236<br />
Buchwert am 31.12.<strong>2010</strong> 9 938 1 080 14 625 25 643<br />
Rückstellungen sind begründete, wahrscheinliche Verpflichtungen, deren Ereignis im Geschäftsjahr liegt .<br />
Die Höhe der Rückstellungen wird nachvollziehbar berechnet oder zuverlässig geschätzt .<br />
Gemäss Regierungsbeschluss des Kantons vom 22 . Februar 2011 wurde die Lohngleichheitsklage erfolgsneutral im Berichtsjahr mit TCHF 14 475<br />
berücksichtigt <strong>und</strong> unter den aktiven Rechnungsabgrenzungen <strong>und</strong> den Rückstellungen verbucht . Die Ferien- <strong>und</strong> Mehrzeitenguthaben<br />
sind im Berichtsjahr gesunken . Die Rückstellungen für den Immobilienunterhalt werden gebildet <strong>und</strong> aufgelöst gemäss den Bestimmungen in Art . 9<br />
der Gr<strong>und</strong>vereinbarung mit dem Kanton .<br />
14 Langfristige Darlehen Kanton ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Darlehen vom 02 .07 .2004 bis 01 .07 .2012 zu 3,10% 25 000 25 000<br />
Darlehen vom 03 .12 .<strong>2010</strong> bis 02 .12 .2020 zu 1,80% 25 000 0<br />
Langfristige Darlehen Kanton 50 000 25 000<br />
15 Fonds- <strong>und</strong> Stiftungskapital ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Wissenschaftliche Fonds <strong>und</strong> Studien 12 363 12 281<br />
Andere Fonds, Legate <strong>und</strong> Stiftungskapital 2 259 2 308<br />
Fonds- <strong>und</strong> Stiftungskapital 14 622 14 588<br />
Die Zunahme der Wissenschaftlichen Fonds <strong>und</strong> Studien erfolgte durch neu akquirierte Forschungsaufträge <strong>und</strong> Studien .<br />
79<br />
Total<br />
<strong>2010</strong>
80<br />
Departemente Finanzen<br />
16 Patientenfonds ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Nachweis der Veränderung des Patientenfonds<br />
Bestand am 01 .01 . 4 886 4 962<br />
Spenden 1 12<br />
Verwendungen - 306 - 210<br />
Zinsertrag 120 123<br />
Patientenfonds Bestand am 31.12. 4 701 4 886<br />
– davon nicht antastbarer Teil 1 056 1 056<br />
Der Patientenfonds wird durch freiwillige Zuwendungen gespiesen <strong>und</strong> ist zweckgeb<strong>und</strong>en . Die Verwendung der Fondsgelder für bedürftige Patienten<br />
wird fallweise entschieden . Der Patientenfonds wurde mit 2,5% (Vorjahr 2,5%) verzinst .<br />
17 Eigenkapital ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Dotationskapital 32 660 32 660<br />
Gesetzliche Pflichtreserven 3 739 3 090<br />
Freie Reserven inkl . Ergebnisvortrag 3 279 3 024<br />
Jahresergebnis 1 266 3 242<br />
Eigenkapital 40 944 42 016<br />
Das Dotationskapital wird zu 100% vom Kanton St .Gallen gehalten . Zusammensetzung <strong>und</strong> Entwicklung des Eigenkapitals können dem Eigenkapitalnachweis<br />
entnommen werden .
Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />
18 Erträge netto ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Allgemeine Patienten – Fall-/Tagespauschalen 121 396 114 872<br />
Allgemeine Patienten – Implantatspauschalen 7 819 8 043<br />
HP/P Patienten – Fall-/Tagespauschalen 45 003 41 831<br />
HP/P Patienten – Implantatspauschalen 3 424 2 991<br />
HP/P – Zuschläge 21 448 20 991<br />
HP/P – Honorarertrag 47 751 46 887<br />
Allgemeine Patienten – Erträge UV/IV/MV 14 878 16 407<br />
Allgemeine Patienten – Erträge SVK 2 963 2 763<br />
Übrige stationäre Erträge 6 853 6 578<br />
Erträge stationär 271 535 261 365<br />
Tarmed ärztliche Leistung 31 785 29 721<br />
Tarmed technische <strong>und</strong> übrige Leistung 64 118 60 353<br />
Medikamente <strong>und</strong> Material ambulant 37 051 34 429<br />
Übrige ambulante Erträge 27 722 26 767<br />
Erträge ambulant 160 676 151 270<br />
Erträge aus Leistungen für Patienten 2 316 2 168<br />
Mietertrag 2 594 2 760<br />
Erträge aus Leistungen an Personal <strong>und</strong> Dritte 14 272 12 463<br />
Erträge aus Dienstleistungen 14 938 13 343<br />
Erträge aus Forschung, Spenden, Sponsoring 7 176 9 046<br />
Übrige Nebenerlöse 329 176<br />
Beiträge <strong>und</strong> Subventionen 220 210<br />
Bestandesveränderung Fondskonti 623 - 971<br />
Erträge übrige 42 468 39 195<br />
Erträge Kanton ( Globalkredit ) 198 456 195 308<br />
Erträge brutto 673 135 647 138<br />
Debitorenverluste - 1 312 - 1 479<br />
Anpassung Delkredere 1 500 - 1 036<br />
Umsatzrückvergütungen - 142 - 149<br />
Ertragsminderungen 46 - 2 664<br />
Erträge netto 673 181 644 475<br />
Zu den stationären Erträgen gehören alle Fall-, Tages- <strong>und</strong> Implantatspauschalen für Allgemein, Halbprivat (HP) <strong>und</strong> Privat (P) versicherte Patienten sowie<br />
alle Erträge aus UV/IV/MV (Unfall-, Invaliden- <strong>und</strong> Militärversicherung) <strong>und</strong> SVK (Schweizerischer Verband der Krankenversicherer) .<br />
Der Mehrertrag im stationären Bereich ist einerseits auf verschiedene Tariferhöhungen zurückzuführen . Die Austritte sind mit 35 081 um 404 <strong>und</strong> die<br />
Pflegetage mit 277 449 um 2 038 höher als im Vorjahr . Der Umsatzanteil Halbprivat/Privat stieg gegenüber dem Vorjahr . Die Bettenauslastung liegt bei<br />
91,0% (Vorjahr 89,6%) .<br />
Bei den Tarmed-Erträgen ambulant wird nach dem jeweilig gültigen Taxpunktwert abgerechnet, welcher für die Berichtsperiode beim bisherigen Wert<br />
von CHF 0,82 pro Taxpunkt liegt . Gegenüber dem Vorjahr konnte der ambulante Ertrag um 6,2% gesteigert werden . Das Wachstum bei den Tarmed-<br />
Leistungen ist mehrheitlich auf die Steigerung der technischen Tarmed-Leistungen zurückzuführen .<br />
Gegenüber dem Vorjahr konnten die übrigen Erträge nochmals gesteigert werden . In den Erträgen Dienstleistungen sind primär die SSC-IT-Erträge<br />
enthalten, welche im Berichtsjahr nochmals ausgeweitet werden konnten . Die Erträge aus Forschung <strong>und</strong> Studienbeiträgen sind im Berichtsjahr zurückgegangen<br />
. Demgegenüber haben die Sponsoring-Einnahmen <strong>und</strong> die Spenden zugenommen .<br />
Bei der Position Erträge Kanton handelt es sich um den Ende Jahr aufgr<strong>und</strong> der effektiven Mengen nachkalkulierten Globalkredit des Kantons .<br />
81
82<br />
Departemente Finanzen<br />
19 Personalaufwand mit Arzthonoraren ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Besoldungen Ärzte u .a . Akademiker in medizinischen Fachbereichen - 85 786 - 80 278<br />
Besoldungen Pflegepersonal im Pflegebereich - 112 802 - 110 790<br />
Besoldungen Personal anderer medizinischer Fachbereiche - 74 608 - 68 899<br />
Besoldungen Verwaltungspersonal - 20 981 - 19 036<br />
Besoldungen Ökonomie/Transport/Hausdienst - 24 163 - 23 531<br />
Besoldungen Personal technische Betriebe - 5 302 - 5 255<br />
Besoldungen Fremdfinanzierte - 7 408 - 7 644<br />
Besoldungen Verwaltungsrat - 190 - 172<br />
Zunahme der noch nicht bezogenen Ferien <strong>und</strong> Mehrzeiten 1 594 - 1 260<br />
Besoldungsrückvergütungen 3 950 3 660<br />
Besoldungsaufwand - 325 696 - 313 207<br />
Sozialleistungen - 43 760 - 42 439<br />
– davon Arbeitgeberbeiträge an die Personalvorsorge - 23 523 - 22 867<br />
Personalnebenkosten inkl . Fremdpersonal - 9 837 - 9 922<br />
Personalaufwand ohne Arzthonorare - 379 293 - 365 568<br />
Arzthonorare - 33 803 - 32 215<br />
Sozialleistungen auf Arzthonoraren - 2 023 - 2 067<br />
Arzthonorare mit Sozialleistungen - 35 826 - 34 282<br />
Personalaufwand mit Arzthonoraren - 415 119 - 399 850<br />
Im Personalaufwand sind sämtliche Entschädigungen an die arbeitsvertraglich beschäftigten Angestellten aufgeführt . Dazu gehören auch die Sozialabgaben<br />
<strong>und</strong> die übrigen Personalaufwendungen wie z .B . Aufwendungen für Personalbeschaffungen, Spesen <strong>und</strong> Weiterbildungen .<br />
Der Besoldungsaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um TCHF 12 489 gestiegen . Diese Erhöhung ist mehrheitlich kapazitätsbedingt .<br />
20 Medizinischer Bedarf ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Medikamente, Blut <strong>und</strong> Chemikalien - 53 918 - 51 767<br />
Implantats-, Verbands- <strong>und</strong> Nahtmaterial - 32 362 - 32 122<br />
Einwegmaterialien <strong>und</strong> Instrumente - 25 439 - 22 516<br />
Film- <strong>und</strong> Fotomaterial - 117 - 196<br />
Medizinische Fremdleistungen - 722 - 826<br />
Laborarbeiten - 20 465 - 19 773<br />
Medizinischer Bedarf - 133 022 - 127 228<br />
Der medizinische Bedarf enthält das Verbrauchsmaterial, Laborleistungen sowie medizinische, therapeutische <strong>und</strong> diagnostische Fremdleistungen . Gegenüber<br />
dem Vorjahr ist der medizinische Bedarf um 4,6% gestiegen . Die Zuwachsrate entspricht der prozentualen Erhöhung des Ertrages . Die medizinischen<br />
Einwegmaterialien sind, bedingt durch die höhere Anzahl Operationen, überproportional gestiegen .<br />
21 Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
St .Gallen - 16 524 - 18 998<br />
Rorschach - 1 836 - 2 111<br />
Flawil - 1 567 - 1 801<br />
Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung - 19 927 - 22 910<br />
Besitzer der Gr<strong>und</strong>stücke <strong>und</strong> Gebäude ist der Kanton St .Gallen . Die Entschädigung erfolgt im Sinne einer Miete nach vertraglich festgelegten Kriterien .
22 Sonstiger Betriebsaufwand ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Lebensmittelaufwand - 8 362 - 8 014<br />
Haushaltaufwand, Wäscheverarbeitung - 7 767 - 7 419<br />
Unterhalt <strong>und</strong> Reparaturen Immobilien / Mobilien - 13 462 - 11 776<br />
Aufwand für Kleinanschaffungen unter TCHF 3 - 11 038 - 7 528<br />
Übriger Mietaufwand <strong>und</strong> Fremdreinigung - 3 137 - 2 675<br />
Energie <strong>und</strong> Wasser - 4 532 - 4 389<br />
Büro- <strong>und</strong> Verwaltungsaufwand inkl . Porti <strong>und</strong> Telefon - 8 358 - 8 301<br />
Informatikaufwand - 10 599 - 9 393<br />
Sachversicherungen <strong>und</strong> übriger Sachaufwand - 7 102 - 7 638<br />
Sonstiger Betriebsaufwand - 74 357 - 67 132<br />
Die Aufwandssteigerung für Unterhalt <strong>und</strong> Reparaturen resultiert aus dem Wachstum des Geräteparks aufgr<strong>und</strong> der erhöhten Investitionstätigkeit sowie<br />
aus dem vermehrten Einsatz komplexer <strong>und</strong> anfälligerer Technologien .<br />
Die Zunahme bei den Kleinanschaffungen ist einerseits auf Anschaffungen im technischen Bereich zurückzuführen, andererseits ist ein erhöhter Bedarf<br />
bei der Informatik zu verzeichnen . Dabei spielten verschiedene Projekte für die Spitalregionen 2 bis 4 eine wesentliche Rolle . Der Informatikaufwand ist<br />
gegenüber dem Vorjahr um TCHF 1 206 gestiegen .<br />
23 Finanzergebnis ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Zinsaufwand langfristige Kantonsdarlehen - 812 - 1 147<br />
Zinsaufwand Kontokorrent Kanton - 79 - 114<br />
Einfluss aus Fremdwährungen (netto) - 59 - 61<br />
Übriger Finanzaufwand - 176 - 190<br />
Finanzertrag 26 32<br />
Beteiligungsertrag LEP AG 0 3<br />
Finanzergebnis - 1 101 - 1 477<br />
Das Kontokorrent Kanton wurde mit 0,19% (Vorjahr 0,38%) verzinst . Die zwei langfristigen Darlehen Kanton wurden mit 3,1% respektive mit 1,8%<br />
verzinst .<br />
24 Neutraler Erfolg ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />
Rückstellung Lohngleichheitsklage - 14 475 0<br />
Ausserordentliche Abschreibungen -1 910 0<br />
Ausserordentlicher Aufwand Anlagevermögen - 141 - 229<br />
Diverser neutraler Aufwand - 370 - 288<br />
Neutraler Aufwand - 16 896 - 516<br />
Abgeltung des Kantons für die Lohngleichheitsklage 14 475 0<br />
Zahlungseingänge aus Vorjahren 78 14<br />
Aufwertung Finanzanlagen 500 0<br />
Rückvergütung CO2 - Abgabe 277 0<br />
Diverser neutraler Ertrag 144 142<br />
Neutraler Ertrag 15 474 157<br />
Neutraler Erfolg - 1 422 - 359<br />
Gemäss Regierungsbeschluss des Kantons vom 22 . Februar 2011 wurde die Lohngleichheitsklage erfolgsneutral im Berichtsjahr mit TCHF 14 475<br />
berücksichtigt <strong>und</strong> als neutraler Aufwand <strong>und</strong> neutraler Ertrag verbucht . Aufgr<strong>und</strong> einer notwendigen Anpassung im Abschreibungsmechanismus<br />
mussten ausserordentliche Abschreibungen in der Höhe von TCHF 1 910 vorgenommen werden .<br />
Dank des nachhaltigen Erfolges des Fachinstitutes für Reproduktionsmedizin <strong>und</strong> Gynäkologische Endokrinologie (FIORE) im Vorjahr<br />
konnte die Beteiligung um TCHF 500 aufgewertet werden . Im Berichtsjahr wurde vom B<strong>und</strong> erstmals die CO2-Rückvergütung ausbezahlt .<br />
83
84<br />
Departemente Finanzen<br />
Erläuterungen zur Geldflussrechnung<br />
25 Geldfluss aus Betriebstätigkeit<br />
Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt . Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> konnte ein Cash Flow von r<strong>und</strong> Mio . CHF 39,2<br />
erwirtschaftet werden . Dieser liegt um r<strong>und</strong> Mio . CHF 5,5 unter dem Vorjahreswert .<br />
26 Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />
Der Geldfluss aus Investitionstätigkeit zeigt den Kauf oder Verkauf von Anlagevermögen . Inklusive der Anschaffungen kleiner als CHF 3 000 wurden netto<br />
r<strong>und</strong> Mio . CHF 41,5 investiert . Im Vergleich zum Vorjahr ist die Investitionstätigkeit um 4,0% oder Mio . CHF 1,6 gestiegen .<br />
27 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />
Der Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit zeigt die Aufnahme oder Rückzahlung von Eigenkapital oder langfristigem Fremdkapital . Die Aufnahme des<br />
langfristigen Darlehens beim Kanton von Mio . CHF 25 wurde dem kurzfristigen Kontokorrent gutgeschrieben <strong>und</strong> ist daher nicht cash-wirksam .<br />
Sonstige Angaben<br />
28 Transaktionen mit nahestehenden Personen ( in TCHF )<br />
Das Kantonsspital St . Gallen unterhält Geschäftsbeziehungen zum Kanton St . Gallen . Diese werden zu marktkonformen Konditionen abgewickelt .<br />
<strong>2010</strong> 2009<br />
Aufträge Kantonale Laboratorien St.Gallen<br />
( IKMI Institut für Klinische Mikrobiologie <strong>und</strong> Immunologie <strong>und</strong> IKCH Institut für Klinische Chemie <strong>und</strong> Hämatologie )<br />
- 17 250 - 16 086<br />
Versicherungsprämien an das Risk Management des Kantons - 2 444 - 2 477<br />
Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung - 19 927 - 22 910<br />
Umsätze mit der kantonalen Materialzentrale für Büromaterialien - 514 - 1 037<br />
Erträge aus Dienstleistungen für die Ges<strong>und</strong>heitsschulen 19 72<br />
Kanton St.Gallen als Dienstleistungserbringer/-empfänger - 22 866 - 26 352<br />
Zinsaufwand Kontokorrent Kanton - 79 - 114<br />
Zinsaufwand langfristige Darlehen - 812 - 1 147<br />
Kanton St.Gallen als Kapitalgeber - 891 - 1 261<br />
Erträge Kanton (Globalkredit) 198 456 195 308<br />
Die Erträge Kanton beinhalten die Beiträge des Kantons St .Gallen an den Betrieb des Kantonsspitals St .Gallen . Der nachkalkulierte Globalkredit wurde<br />
durch die Regierung des Kantons St .Gallen am 22 . Februar 2011 definitiv genehmigt .<br />
29 Eventualverbindlichkeiten <strong>und</strong> andere Ausserbilanz-Risiken<br />
Es bestehen keine Bürgschaften, Garantieverpflichtungen oder Pfandbestellungen an Dritte . Derivative Finanzinstrumente sind keine vorhanden .
30 Verpflichtungen aus langfristigen Mietverträgen nach Fristigkeiten ( in TCHF )<br />
Gemäss dem Gesetz über die Spitalverb<strong>und</strong>e vom 22 . September 2002 stellt der Kanton die dem Spitalverb<strong>und</strong> dienenden Immobilien zur Verfügung .<br />
Der Spitalverb<strong>und</strong> sorgt für den Unterhalt der Immobilien . Die Abgeltung für die Immobiliennutzung wird jährlich neu berechnet .<br />
Langfristige Mietverträge <strong>2010</strong> 2009<br />
Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2011 - 255 - 255<br />
Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2012 - 89 - 89<br />
Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2013 - 55 - 55<br />
Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2014 - 12<br />
Verträge mit Dritten laufend länger als 2014 - 738<br />
Verträge mit dem Kanton St .Gallen (Gesetz der Spitalverb<strong>und</strong>e vom 22 .9 .2002) - 19 927 - 22 910<br />
Jährlicher Aufwand für langfristige Mietverträge - 21 076 - 23 309<br />
31 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />
Die Jahresrechnung wurde am 23 . Februar 2011 durch den Verwaltungsrat der Spitalverb<strong>und</strong>e des Kantons St .Gallen genehmigt . Es sind bis zu diesem<br />
Zeitpunkt keine wesentlichen Ereignisse bekannt, welche die Jahresrechnung <strong>2010</strong> beeinflussen könnten .<br />
Antrag zur Ergebnisverwendung<br />
in TCHF <strong>2010</strong> 2009<br />
Jahresergebnis 1 266 3 242<br />
Zuweisung an die gesetzliche Pflichtreserve (20 % des Jahresgewinns) 253 648<br />
Ergebnis nach Pflichtreservenzuweisung 1 013 2 594<br />
- 50 % Gewinnbeteiligung des Kantons 506 1 297<br />
- 50 % Zuweisung an freie Reserven 506 1 297<br />
Übertrag auf neue Rechnung 0 0<br />
85
<strong>Qualitätsbericht</strong><br />
87
2<br />
1. Inhaltsverzeichnis<br />
1. Inhaltsverzeichnis 2<br />
2. Einleitung 3<br />
3. Qualitätsstrategie 4<br />
3.1 Qualitätsstrategie: Vision, Mission, Ziele 4<br />
3.2 Qualitätsschwerpunkte im Berichtsjahr <strong>2010</strong> 5<br />
3.2.1 Schwerpunkt Patientensicherheit –<br />
Einführung eines Team Time-Out (TTO) 5<br />
3.2.2 Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz 7<br />
3.2.3 Schmerzzentrum Kantonsspital St.Gallen 8<br />
3.3 Erreichte Qualitätsziele im Berichtsjahr <strong>2010</strong> 9<br />
3.3.1 Zertifizierung sanaCERT Suisse 9<br />
3.3.2 Schwerpunkt Einführung eines Delirmanagements –<br />
Standard 18 sanaCERT Suisse<br />
Umgang mit akut verwirrten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten 9<br />
3.4 Qualitätsentwicklung in den kommenden Jahren 11<br />
3.4.1 Qualitätsmessungen 11<br />
3.4.2 Qualitätsstandards 11<br />
3.4.3 Einführung eines Risikomanagementsystems 11<br />
3.5 Angabe zu Kontaktpersonen aus dem Qualitätsmanagement 11<br />
3.6 Qualitätsverantwortliche / Q-Team 12<br />
4. Kennzahlen zur Qualitätssicherung 13<br />
4.1 Externe vergleichende Qualitätssicherung 13<br />
4.1.1 Patientenzufriedenheit 13<br />
4.1.2 Mitarbeiterzufriedenheit 15<br />
4.1.3 Zuweiserzufriedenheit 18<br />
4.1.4 Potentiell vermeidbare Rehospitalisationen 18<br />
4.1.5 Potentiell vermeidbare, ungeplante Reoperationen 19<br />
4.1.6 Postoperative W<strong>und</strong>infekte nach SwissNoso 19<br />
4.1.7 Weitere Messungen durch die Spitalhygiene<br />
des Kantonsspitals St.Gallen 20<br />
4.1.8 Sonstige Verfahren der externen vergleichenden<br />
Qualitätssicherung (Monitoring <strong>und</strong> Register) 21<br />
4.2 Sonstige Verfahren der internen Qualitätssicherung (Monitoring) 23<br />
4.2.1 Pflegeindikator «Stürze» 23<br />
4.2.2 Pflegeindikator «Dekubitus» (W<strong>und</strong>liegen) 24<br />
5. Zertifizierungen <strong>und</strong> laufende Verbesserungsaktivitäten 26<br />
5.1 Zertifizierungen <strong>und</strong> angewendete Normen / Standards 26<br />
5.2 Übersicht von laufenden Aktivitäten 27<br />
5.3 Übersicht über aktuelle Qualitätsprojekte 27<br />
5.4 Ausgewählte Qualitätsprojekte 28<br />
6. Schlusswort <strong>und</strong> Ausblick 28
2. Einleitung<br />
Zum dritten Mal seit 2008 veröffentlicht das Kantonsspital St.Gallen<br />
seinen <strong>Qualitätsbericht</strong>. In diesem Berichtsjahr war die Sicherheit<br />
im Unternehmen ein besonderer Schwerpunkt in der Qualitätspolitik.<br />
Mit dem Abschluss der Pilotierung des Team Time-Out <strong>und</strong> des<br />
Delirmanagements, welches dem Standard 18 der sanaCERT Suisse<br />
entspricht, konnten wichtige Bereiche der Patientensicherheit weiter<br />
verbessert werden <strong>und</strong> befinden sich in Vorbereitung für eine unternehmensweite<br />
Umsetzung.<br />
Mit der Bildung einer Arbeitsgruppe Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
stand die weitere Erhöhung der Sicherheit für die Mitarbeitenden<br />
unternehmensweit im Fokus. Der Nationale Verein für<br />
Qualitätsentwicklung in Spitälern <strong>und</strong> Kliniken (ANQ) stellt den<br />
Spitälern der Schweiz Messinstrumente zur Überprüfung der Qualität<br />
zur Verfügung. Für das kommende Jahr 2011 ist die Re-Zertifizierung<br />
nach sanaCERT Suisse anstehend. Aus dieser <strong>und</strong> anderen externen,<br />
neutralen Bewertungen gewinnt das Unternehmen Kantonsspital<br />
St.Gallen wichtige Erkenntnisse zur weiteren Verbesserung seiner<br />
Qualität.<br />
Dr. med. Daniel Germann Prof. Dr. med. Simon Wildermuth<br />
Direktor Kantonsspital St.Gallen stellv. Direktor Kantonsspital St.Gallen<br />
Vorsitzender der Geschäftsleitung Mitglied der Geschäftsleitung<br />
Präsident der Chefärztekonferenz<br />
Nicole Mösli Dr. med. Norbert Rose<br />
Leiterin Departement Pflege Leiter Qualitäts- <strong>und</strong> Risk Management<br />
Mitglied der Geschäftsleitung Kantonsspital St.Gallen<br />
Kantonsspital St.Gallen<br />
med. pract. Andreas Koepcke<br />
Qualitätsbeauftragter<br />
Kantonsspital St.Gallen<br />
3
4<br />
3. Qualitätsstrategie<br />
3.1 Qualitätsstrategie: Vision, Mission, Ziele<br />
Das Leitbild des Kantonsspitals St.Gallen<br />
Im Januar 2003 war mit der Zusammenführung des Kantonsspitals St.Gallen <strong>und</strong> des Spitals Rorschach der Anlass gegeben eine Neufassung<br />
von bestehenden Leitsätzen anzugehen. Die Geschäftsleitung beschloss in der Folge den Drei-Säulen-Text (Haltung, Wissen,<br />
Handeln) des Leitbildes <strong>und</strong> gab den Auftrag zur grafischen Ausgestaltung. Die Arbeitsgruppe Leitbild verfolgte die Idee, nebst dem<br />
Leitbildtext, mit der Form des Leitbildes Interesse <strong>und</strong> bleibende Aufmerksamkeit zu erreichen. In der Form des Postkartensets <strong>und</strong> der<br />
Symbole Herz, Kopf <strong>und</strong> Hand wurde ein neuer Weg verwirklicht.<br />
Seitdem spiegelt sich die Qualitätsvision des Kantonsspitals St.Gallen in diesem Leitbild wider. Allen Mitarbeitenden steht das Leitbild<br />
in gedruckter <strong>und</strong> elektronischer Form zur Verfügung. Neuen Mitarbeitenden wird das Leitbild am Einführungstag ausgehändigt <strong>und</strong><br />
erläutert.<br />
Leitbild: Qualität für Menschen im Spital<br />
Im Kantonsspital St.Gallen werden Menschen fachkompetent <strong>und</strong> nach wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt, gepflegt <strong>und</strong> beraten.<br />
Das Kantonsspital St.Gallen stellt die spezialisierte <strong>und</strong> überregionale Zentrumsversorgung, sowie die Gr<strong>und</strong>versorgung in der Region<br />
sicher. Es ist ein aktiver <strong>und</strong> kooperativer Partner aller im Ges<strong>und</strong>heitswesen beteiligten Personen <strong>und</strong> Institutionen.<br />
Haltung<br />
Wissen<br />
Handeln<br />
menschlich<br />
Wir begegnen einander mit Wertschätzung <strong>und</strong> Respekt <strong>und</strong> kommunizieren<br />
offen <strong>und</strong> konstruktiv.<br />
einfühlsam<br />
Wir interessieren uns für die Anliegen <strong>und</strong> das Befinden anderer <strong>und</strong> streben<br />
gegenseitiges Verständnis an.<br />
interdisziplinär<br />
Wir fördern das bereichsübergreifende Denken <strong>und</strong> Handeln. Wir leisten alle<br />
unsere Beiträge zum Gelingen des Ganzen.<br />
hochstehend<br />
Unsere Arbeit basiert auf einer qualifizierten Wissensgr<strong>und</strong>lage aus Lehre,<br />
Forschung <strong>und</strong> Erfahrung.<br />
vernetzt<br />
Wir fördern den internen <strong>und</strong> externen Austausch von Wissen, wodurch neue<br />
Erkenntnisse geschaffen werden.<br />
aktuell<br />
Wir erneuern <strong>und</strong> erweitern unser Wissen kontinuierlich.<br />
kompetent<br />
Wir setzen unsere Fähigkeiten eigenverantwortlich <strong>und</strong> nach anerkannten Gr<strong>und</strong>sätzen ein.<br />
wirksam<br />
Wir handeln zielgerichtet mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Betroffenen.<br />
wirtschaftlich<br />
Wir erbringen eine hohe Dienstleistungsqualität im Rahmen der wirtschaftlichen<br />
Möglichkeiten. Unsere Arbeitsabläufe verbessern wir kontinuierlich <strong>und</strong> setzen die Mittel<br />
zweckmässig ein.
3.2 Qualitätsschwerpunkte im Berichtsjahr <strong>2010</strong><br />
3.2.1 Schwerpunkt Patientensicherheit – Einführung eines Team Time-Out (TTO)<br />
Patientensicherheit hat am Kantonsspital St.Gallen einen sehr hohen Stellenwert. Durch die Stiftung Patientensicherheit der Schweiz<br />
wurden Empfehlungen zur Durchführung eines Ablaufes in Spitälern zur Vermeidung von Patienten- <strong>und</strong> Eingriffsverwechslungen<br />
herausgegeben. Diese Empfehlungen wurden im Kantonsspital St.Gallen in den Pilotkliniken Orthopädische Chirurgie, HNO <strong>und</strong> Frauenklinik<br />
umgesetzt. Nach Erarbeitung entsprechender Prozesse <strong>und</strong> einer Checkliste im Jahr 2009 wurde mit der Umsetzung in den Pilotkliniken<br />
im Februar <strong>2010</strong> begonnen. Der Ablauf eines Team Time-Out startet mit der Indikationsstellung zu einer Operation <strong>und</strong> endet<br />
mit dem Beginn eines Eingriffs. Einzelne Schritte werden mit einer Checkliste kontrolliert <strong>und</strong> visiert.<br />
Vor <strong>und</strong> nach der Pilotierung dieses Prozesses wurden Messungen durch das Institut für Anästhesiologie durchgeführt. Diese erfolgten<br />
vor Einleitung der Narkose, bzw. bei Lokalanästhesie durch Pflegefachpersonen vor Beginn des Eingriffs. Dabei wurde neben der Checkliste<br />
auf Richtigkeit <strong>und</strong> Vollständigkeit auch die Übereinstimmung mit dem Operationsprogramm überprüft. Die Messungen erfolgten<br />
vor Einführung des Team Time-Out im Februar <strong>2010</strong> <strong>und</strong> nach erfolgter Pilotierung im April <strong>2010</strong>.<br />
Die Auswertung der Messungen ergab nach Einführung des Team Time-Out keine Differenzen auf dem Operationsplan, insbesondere<br />
keine falschen Seitenangaben. Die erarbeiteten Prozesse <strong>und</strong> die Checkliste konnten problemlos in die Routineabläufe integriert werden.<br />
Nach Ende der Pilotphase wurde das Team Time-Out in den Pilotkliniken in den Routinebetrieb überführt. Für eine unternehmensweite<br />
Umsetzung wurde durch die Geschäftsleitung der Auftrag erteilt. Mit der Konzeptionierung wurde begonnen <strong>und</strong> der Beginn<br />
einer unternehmensweiten Umsetzung ist für das Jahr 2011 geplant.<br />
5
6<br />
Kantonsspital St.Gallen<br />
Direktion<br />
Qualitätsmanagement<br />
Team Time-Out Checkliste Patientensicherheit<br />
Patientenkleber<br />
1. Aufklärung <strong>und</strong> Identifikation des Patienten, Aufnahme Station/Ambulanz<br />
Arzt – Im Aufklärungsgespräch – Ambulanz / Station<br />
Überprüfung der Patientenidentität nicht möglich durchgeführt<br />
Überprüfung des vorgesehenen Eingriffes / Unterlagen nicht möglich durchgeführt<br />
Aktive Befragung zum Eingriffsort nicht möglich durchgeführt<br />
Dateiname_Erstelldatum Autor Freigabe durch_am Ausdrucksdatum Seite<br />
100614_Checkliste_TTO_nach_Pilot (2).doc A. Koepcke N. Rose; 14.06.<strong>2010</strong> 11-03-08 Seite 1 / 1<br />
CH-9007 St.Gallen<br />
Tel. 071 494 11 11<br />
www.kssg.ch<br />
OP-Einwilligung unterschrieben nicht möglich ja<br />
Abgleich mit vorangegangenen Untersuchungen nicht notwendig durchgeführt<br />
Markierung des Eingriffsortes nicht vorgesehen durchgeführt<br />
Sind Allergien bekannt Ja Nein<br />
Wenn ja, welche?...................................................................................................................................<br />
Visum :.........<br />
2. Markierung des Eingriffsortes, Kontrolle vor Transport in den OPS<br />
Pflege<br />
Überprüfung der Patientenidentität / Einwilligung nicht möglich durchgeführt<br />
Aktive Befragung zum Eingriffsort nicht möglich durchgeführt<br />
Überprüfung der Markierung des Eingriffsortes nicht nötig durchgeführt<br />
3. Zuweisung des richtigen Patienten für den richtigen Saal<br />
Arzt / Pflegepersonal – Vor Narkoseeinleitung – Einleitungsraum<br />
Aktive Befragung zur Identität, Eingriffsort <strong>und</strong> Prozedur nicht möglich durchgeführt<br />
Überprüfung der Markierung nicht nötig durchgeführt<br />
Prä-OP Verordnungen umgesetzt nicht notwendig ja<br />
Visum: ……….<br />
OP-Einwilligung liegt vor nicht möglich ja<br />
Anästhesieeinwilligung liegt vor nicht möglich ja<br />
Visum ..............<br />
4. „Team Time-Out“, Vor Schnitt OP<br />
Operateur , OP-Feld ist abgedeckt<br />
Überprüfung der Patientenidentität durchgeführt<br />
Überprüfung von Eingriffsart, Eingriffsort <strong>und</strong> Markierung durchgeführt<br />
OP-Einwilligung liegt vor ja<br />
Seiten- <strong>und</strong> Bef<strong>und</strong>überprüfung mit bildgebender<br />
Diagnostik erfolgt nicht nötig durchgeführt<br />
Information über mögliche Probleme Anästhesie/Operation erfolgt ja<br />
Prä-OP Antibiotikagabe erfolgt ja nein nicht notwendig<br />
Visum :................<br />
Abb. 1: Checkliste Team Time-Out Kantonsspital St.Gallen
3.2.2 Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
Ausgangslage<br />
Das Kantonsspital St.Gallen setzt Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz (ASGS) mit Hilfe der H + -Branchenlösung Arbeitssicherheit<br />
seit dem Jahr 2000 um. Die H + -Branchenlösung Arbeitssicherheit ermöglicht Spitälern, Kliniken <strong>und</strong> Langzeitinstitutionen eine einfache<br />
Umsetzung der EKAS-Richtlinien. Die EKAS-Richtlinie 6508 über den Beizug von Arbeitsärzten <strong>und</strong> anderen Spezialisten der Arbeitssicherheit<br />
fordert von den Arbeitgebern Massnahmen zur Gewährleistung von Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz der Mitarbeitenden.<br />
Konkret bedeutet dies eine nachhaltige Umsetzung von Arbeitssicherheit der folgenden Themen:<br />
– Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften<br />
– Senkung der Sicherheitsrisiken<br />
– Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />
– Senkung der Arbeitsausfälle<br />
Die ASGS ist im Qualitätsmanagement eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wird als Teil der Qualität der ganzen Unternehmung verstanden. Zusammen<br />
mit anderen Themen (z.B. Hygiene, Entsorgung, Risk Management) werden die Belange von ASGS im Rahmen des Qualitätsmanagements<br />
koordiniert. Das Engagement seitens der Direktion, der Leitung Qualitätsmanagement, der Sicherheitskoordinatorin, des Sicher-<br />
heitsbeauftragten sowie weiterer Kaderangehöriger erlaubt das Umsetzen eines Arbeitssicherheitssystems, das laufend den sich verändernden<br />
Bedürfnissen angepasst <strong>und</strong> hinsichtlich Vollständigkeit <strong>und</strong> Effizienz weiterentwickelt wird.<br />
Zweites externes Audit vom 19.8.2009<br />
Am 19.8.2009 führte die Fachstelle AEH (Zentrum für Arbeitsmedizin, Ergonomie <strong>und</strong> Hygiene AG), Zürich, das zweite Audit zum<br />
Thema Arbeitssicherheit am Kantonsspital St.Gallen durch.<br />
Das Audit ergab eine gute Umsetzung der Branchenlösung <strong>und</strong> Ansätze zum Aufbau eines nachhaltigen, effizienten Managementsystems,<br />
wobei folgende Punkte als Massnahmen erkannt <strong>und</strong> die Umsetzung bis Ende Februar <strong>2010</strong> gefordert wurde:<br />
– Organisation: Es ist schriftlich festzulegen, mittels welcher Kommunikationsmittel <strong>und</strong> -kanäle die Mitsprache der Mitarbeitenden<br />
im Betrieb sichergestellt ist, auch ohne direkte Mitarbeitervertretung.<br />
– Gefahrenermittlung: Es ist eine Planung für die umfassende Gefahrenermittlung an allen drei Standorten zu erstellen.<br />
Massnahmenumsetzung<br />
Folgende Massnahmen wurden Ende 2009 / Anfang <strong>2010</strong> angegangen <strong>und</strong> umgesetzt:<br />
– Gründung der Arbeitsgruppe Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz (AG_ASGS)<br />
– Mitarbeit bei der Reorganisation der Personalkommission (Schnittstelle zur AG_ASGS)<br />
– Gefahrenermittlungsplanung für die Jahre <strong>2010</strong> – 2012<br />
– Gefahrenerhebung <strong>2010</strong><br />
– Massnahmendefinition aus Gefahrenerhebung<br />
Weiteres Vorgehen 2011<br />
– Umsetzung der beschlossenen Massnahmen<br />
– Weiterführung der Gefahrenermittlung gemäss Gefahrenermittlungsplanung<br />
– Weiterführung einer nachhaltigen Umsetzung von Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz gemäss Vorgaben<br />
der H + -Branchenlösung<br />
7
8<br />
3.2.3 Schmerzzentrum Kantonsspital St.Gallen<br />
Schwerpunkt / Zielsetzungen<br />
Das Schmerzzentrum Kantonsspital St.Gallen hat sich zum Ziel gesetzt Abklärung, Behandlung <strong>und</strong> Betreuung von Patientinnen <strong>und</strong><br />
Patienten mit Schmerzen, welche ein interdisziplinäres <strong>und</strong> interprofessionelles Vorgehen erfordern, zu koordinieren, zu optimieren <strong>und</strong><br />
in Absprache mit allen involvierten Kliniken effizient <strong>und</strong> zeitnah durchzuführen.<br />
Die weiterführende Behandlung <strong>und</strong> Betreuung der Patienten wird monodisziplinär durch die beteiligten Fachbereiche durchgeführt –<br />
unter vorher festgelegten Qualitätsanforderungen.<br />
Nach erbrachter Leistung wird eine Re-Evaluation vorgenommen, die Behandlung eventuell angepasst <strong>und</strong> der Patient der nächst-<br />
benötigten Therapiemassnahme zugeführt oder an den Hausarzt zurücküberwiesen.<br />
Interdisziplinäres Projekt<br />
Die bisher einmal wöchentlich stattfindende interdisziplinäre Zusammenarbeit in Form eines Treffens zur Besprechung von komplexen<br />
Schmerzpatienten wird durch die Einrichtung des Schmerzzentrums Kantonsspital St.Gallen intensiviert <strong>und</strong> ausgebaut. Infolge kurzer<br />
Informationswege <strong>und</strong> enger Zusammenarbeit werden die Abläufe effektiver <strong>und</strong> die Patienten erhalten früher die angemessene<br />
Therapiemassnahme. Ebenso wird der Kontakt zu den Zuweisern in Form einer gemeinsamen Rückmeldung zeitnaher, konziser <strong>und</strong><br />
informativer.<br />
Hauptbeteiligt sind die Klinik für Neurochirurgie, der Fachbereich Psychosomatik, das Palliativzentrum, das Departement Pflege <strong>und</strong><br />
das Institut für Anästhesiologie, bei welchem das Zentrum administrativ angegliedert ist.<br />
Früherfassung der Schmerzpatienten<br />
Ein grosses Augenmerk des Schmerzzentrums liegt auf der Früherfassung von Patienten, die Risikofaktoren für eine Chronifizierung<br />
von bestehenden Schmerzen aufweisen. Dafür werden die Patienten mit einem speziellen Fragebogen gescreent <strong>und</strong> im Rahmen von<br />
mehrmals wöchentlich stattfindenden Visiten bereits frühzeitig von einem Schmerzspezialisten mitbetreut.<br />
Ausbildung <strong>und</strong> Schulung – intern <strong>und</strong> extern<br />
Sowohl die interne Ausbildung von Mitarbeitenden des gesamten Kantonsspitals (Schmerzkartenschulung etc.) als auch die externe<br />
Schulung in Form von Referaten <strong>und</strong> Weiter- / Fortbildungsangeboten für Hausärzte, andere Fachbereiche oder interessierte Laien<br />
werden als wichtige Schwerpunkte des Schmerzzentrums Kantonsspital St.Gallen erachtet <strong>und</strong> in Zukunft auf- respektive ausgebaut<br />
werden.
3.3 Erreichte Qualitätsziele im Berichtsjahr <strong>2010</strong><br />
3.3.1 Zertifizierung sanaCERT Suisse<br />
Das Kantonsspital St.Gallen nimmt mit seinen drei Spitalstandorten, dem Kantonsspital St.Gallen seit 1997 <strong>und</strong> den Spitälern<br />
Rorschach <strong>und</strong> Flawil seit 2000, am Zertifizierungsverfahren der sanaCERT Suisse teil.<br />
Aktuell hat das Kantonsspital St.Gallen am 29.10.2009 das Überwachungsaudit der sanaCERT Suisse ohne Auflagen bestanden<br />
<strong>und</strong> kann sich jetzt auf die Re-Zertifizierung im Mai 2011 vorbereiten. Erstmals wird der Standard 18 «Umgang mit akut verwirrten<br />
Patientinnen <strong>und</strong> Patienten» ausgewiesen werden.<br />
Ziel der Teilnahme am Zertifizierungsverfahren ist der kontinuierliche Aufbau von Qualitätsmanagement- <strong>und</strong> Qualitätssicherungs-<br />
strukturen, die als Unterstützung einer systematischen <strong>und</strong> qualitativ hochstehenden Leistungserbringung für die Patientinnen <strong>und</strong><br />
Patienten dienen.<br />
Das Zertifizierungsverfahren der sanaCERT Suisse ist in Anlehnung an das amerikanisch-kanadische Modell der Accreditation von<br />
Krankenhäusern, der Joint Commission, entstanden. Es baut auf einer Auswahl von Standards auf, die für bestimmte Bereiche im<br />
Spital ein optimales Mass an Qualitätsstrukturen <strong>und</strong> Prozessen vorgeben.<br />
22. – 24. April 2008 Re-Zertifizierung durch sanaCERT Suisse Spitalstandorte: St.Gallen Rorschach Flawil<br />
29. Oktober 2009 Überwachungsaudit durch sanaCERT Suisse Spitalstandorte: St.Gallen Rorschach Flawil<br />
17. – 19. Mai 2011 Re-Zertifizierung durch sanaCERT Suisse Spitalstandorte: St.Gallen Rorschach Flawil<br />
3.3.2 Schwerpunkt Einführung eines Delirmanagements<br />
Standard 18 sanaCERT Suisse «Umgang mit akut verwirrten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten»<br />
Verwirrtheitszustände (Fachbegriff: Delirium) bei Patientinnen <strong>und</strong> Patienten sind im Spital keine Seltenheit. Auslöser können nebst<br />
Operationen unter anderem auch Stress, Infektionen, Mangelernährung <strong>und</strong> Medikamente sein. Meist ist es eine Kombination verschiedener<br />
Faktoren. Alkoholentzug macht bei der Gesamtzahl von Delirien nur einen kleinen Teil aus. Ob ein Delirium auftritt kann nicht<br />
vorausgesagt werden.<br />
Im Fall eines Deliriums fühlen sich alle Beteiligten äusserst gefordert <strong>und</strong> belastet. Patientinnen <strong>und</strong> Patienten erleben eine Phase völliger<br />
Angst <strong>und</strong> Orientierungslosigkeit. Angehörige machen sich ernsthafte Sorgen.<br />
Ziel des Projektes ist es, ein Delirium im Idealfall zu verhindern oder wenigstens in seiner Ausprägung <strong>und</strong> Dauer zu verringern. Im Rahmen<br />
eines interdisziplinären <strong>und</strong> interprofessionellen Pilotprojekts wurden auf zwei Stationen der Klinik für Orthopädische Chirurgie <strong>und</strong><br />
der Klinik für Hand-, Plastische <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie Prozesse zur Prävention, Früherkennung, Behandlung <strong>und</strong> Nachsorge<br />
von deliranten Zuständen etabliert. Potentiell gefährdete Patientinnen <strong>und</strong> Patienten werden systematisch bezüglich eines Delirrisikos<br />
eingeschätzt <strong>und</strong> beobachtet. Ergibt sich der Verdacht eines Delirs in einer anschliessenden speziellen Erfassungsmethode (Assessment),<br />
werden umgehend weitere diagnostische <strong>und</strong> therapeutische Massnahmen eingeleitet.<br />
9
Anzahl Delirien<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
10<br />
Das Pilotprojekt<br />
Nach Auswahl der Pilotstationen <strong>und</strong> Bildung einer Projektgruppe waren fachliche, organisatorische <strong>und</strong> dokumentarische Gr<strong>und</strong>lagen<br />
für ein Delirmanagement zu schaffen.<br />
Alle Pflegefachpersonen <strong>und</strong> Ärzte wurden zu den fachlichen Inhalten <strong>und</strong> in den erarbeiteten Prozessen, Handlungsanweisungen<br />
sowie in der Dokumentation geschult. Danach startete die Pilotphase.<br />
Ergebnisse des Pilotprojektes<br />
Die Abläufe des Delirmanagements konnten sehr schnell in den Alltag integriert werden. Mitarbeiterbefragungen vor <strong>und</strong> nach der<br />
Pilotphase haben dies bestätigt. Die Anzahl der erfassten Delirien hat in der Altersgruppe von 45 – 84 Jahren zugenommen. Ursächlich<br />
ist die bessere <strong>und</strong> frühere Erfassung von deliranten Zuständen, insbesondere der hypoaktiven Delirien. In der Altersgruppe über<br />
85 Jahre ging die Anzahl der Delirien zurück. Dies ist durch die konsequente Umsetzung von Präventionsmassnahmen, insbesondere<br />
durch Hilfsmittel für die räumliche <strong>und</strong> zeitliche Orientierung, zu erklären (Abb. 2).<br />
Weiteres Vorgehen<br />
Für das Jahr 2011 ist der Start der unternehmensweiten Umsetzung des Standards 18 sanaCERT Suisse geplant. Mit der Erarbeitung<br />
eines Umsetzungskonzepts wurde begonnen.<br />
Anzahl Delirien nach Altersgruppen vor <strong>und</strong> nach Pilotphase<br />
0 0 0 0 0 0<br />
0 – 15<br />
1 1 1<br />
2 2<br />
15 – 24 25 – 34 35 – 44 45 – 54 55 – 64 65 – 74 75 – 84 85 – 94 95 – ><br />
Abb. 2: Anzahl Delirien Pilotstationen, Quelle: LEP Kantonsspital St.Gallen<br />
Patienten nach Altersgruppen<br />
0<br />
7<br />
8<br />
6<br />
9<br />
16<br />
14<br />
2<br />
0<br />
vor Pilot<br />
nach Pilot
3.4 Qualitätsentwicklung in den kommenden Jahren<br />
3.4.1 Qualitätsmessungen<br />
Qualität muss messbar sein. Der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern <strong>und</strong> Kliniken (ANQ) wird den Spitälern hierfür<br />
Messinstrumente zur Verfügung stellen. Diese befinden sich gerade in der Entwicklungs- oder Pilotphase.<br />
Durch einheitliche Bewertungskriterien wird ein schweizweiter Benchmark möglich. Diesen wird das Kantonsspital St.Gallen zur Standortbestimmung<br />
der eigenen Leistungen nutzen.<br />
3.4.2 Qualitätsstandards<br />
Das Kantonsspital St.Gallen ist unternehmensweit durch die sanaCERT Suisse zertifiziert.<br />
Die einzelnen Standards werden auf ihren Nutzen für das Kantonsspital St.Gallen regelmässig überprüft. So können einzelne Standards<br />
ausgetauscht werden oder neue Standards hinzukommen. Der Standard 15 sanaCERT Suisse «Ernährung» befindet sich in der Erarbeitung<br />
für das Kantonsspital St.Gallen. Der Standard 18 sanaCERT Suisse «Umgang mit akut verwirrten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten»<br />
wurde pilotiert <strong>und</strong> die unternehmensweite Umsetzung vorbereitet.<br />
3.4.3 Einführung eines Risikomanagementsystems<br />
Durch den Verwaltungsrat der Spitalverb<strong>und</strong>e 1 – 4 wurde im Februar <strong>2010</strong> eine Arbeitsgruppe beauftragt ein Risikomanagementsystem<br />
auf der Basis des ISO-Standards 31000 in den Spitalverb<strong>und</strong>en 1 – 4 einzuführen. Das Kantonsspital St.Gallen führte Workshops<br />
zur Risikoidentifizierung in medizinischen <strong>und</strong> nicht-medizinischen Bereichen durch. Die bewerteten Risiken wurden priorisiert <strong>und</strong><br />
entsprechende Massnahmen zur Risikominimierung erarbeitet. Im Rahmen eines Plan-Do-Check-Act-Kreislaufes steuert die Geschäftsleitung<br />
zukünftig die erhobenen Risiken. Die vom Verwaltungsrat verabschiedete Risikopolitik stellt die Wertegr<strong>und</strong>lage für das Risikomanagement<br />
dar. Die vier Säulen: Verantwortung übernehmen, kontinuierliche Verbesserung der Risikosituation, Sensibilisierung der<br />
Mitarbeitenden <strong>und</strong> Beitrag für die Gesellschaft leisten sind die Eckpfeiler der Risikopolitik.<br />
Das Kantonsspital St.Gallen versteht unter Risikomanagement eine wichtige <strong>und</strong> Werte schaffende Führungsaufgabe. Risikomanagement<br />
gehört zum Kerngeschäft eines Spitals <strong>und</strong> ist ein tragendes Element für die Patientensicherheit <strong>und</strong> den geschäftlichen Erfolg<br />
des Unternehmens.<br />
3.5 Angabe zu Kontaktpersonen aus dem Qualitätsmanagement<br />
Q-Berichts-Team Name Telefon (direkt) E-Mail<br />
Mitglied der Geschäftsleitung,<br />
zuständig für<br />
Qualitätsmanagement<br />
N. Mösli 071 494 23 10 nicole.mösli@kssg.ch<br />
Leiter Qualitäts- <strong>und</strong> Risk<br />
Management<br />
Dr. med. N. Rose 071 494 25 79 norbert.rose@kssg.ch<br />
Leiter Operatives<br />
Qualitätsmanagement<br />
Dr. med. P. Ueberschlag 071 494 25 14 peter.ueberschlag@kssg.ch<br />
Stv. Leiterin Operatives<br />
Qualitätsmanagement<br />
H. Funk 071 494 26 03 heidi.funk@kssg.ch<br />
Qualitätsbeauftragte med. pract. A. Koepcke<br />
Dr. med. J. Haarer<br />
(bis 30.9.10)<br />
Claudia Warth (ab 1.10.10)<br />
071 494 33 01<br />
andreas.koepcke@kssg.ch<br />
johannes.haarer@kssg.ch<br />
071 394 72 13<br />
caudia01.warth@kssg.ch<br />
Datenverantwortlicher med. pract. A. Koepcke 071 494 33 01 andreas.koepcke@kssg.ch<br />
11
12<br />
3.6 Qualitätsverantwortliche / Q-Team<br />
Bereich Verantwortliche Stellenprozente<br />
Geschäftsleitung Nicole Mösli 5<br />
Leiter Qualitäts- <strong>und</strong> Risk Management Dr. med. Norbert Rose 100<br />
Qualitätsbeauftragte med. pract. Andreas Koepcke<br />
100<br />
Dr. med. Peter Ueberschlag<br />
50<br />
Dr. med. Johannes Haarer (bis 30.9.10)<br />
(ab 1.10.<strong>2010</strong> 100)<br />
10<br />
Claudia Warth (ab 1.10.10)<br />
10<br />
Q-Kommission Dr. med. Norbert Rose Vorsitz<br />
Q-Konferenz med. pract. Andreas Koepcke Vorsitz<br />
AGQ Pflege Dorothée Reutenauer 100<br />
AGQ Rorschach Dr. med. Peter Ueberschlag 10<br />
AGQ Flawil Dr. med. Johannes Haarer (bis 30.9.10)<br />
10<br />
Claudia Warth (ab 1.10.10)<br />
10<br />
Dept. Betrieb & Infrastruktur Norbert Rädler 95<br />
Q-Instrument<br />
Standardset nach sanaCERT Suisse<br />
Verantwortliche<br />
Gr<strong>und</strong>standard Qualitätsmanagement Dr. med. Peter Ueberschlag<br />
Standard 1<br />
Infektionsprävention <strong>und</strong> Spitalhygiene<br />
Dr. med. Matthias Schlegel<br />
Standard 2<br />
Erhebung von Patientenurteilen<br />
Heidi Funk<br />
Standard 5<br />
Schmerzbehandlung<br />
med. pract. Andreas Koepcke<br />
Standard 11<br />
Umgang mit kritischen Zwischenfällen<br />
med. pract. Andreas Koepcke<br />
Standard 18<br />
Dr. med. Urs Stillhard<br />
Umgang mit akut verwirrten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten Yvonne Schmid<br />
med. pract. Andreas Koepcke<br />
Standard 22<br />
Dr. med. Peter Ueberschlag<br />
Abklärung, Behandlung <strong>und</strong> Betreuung<br />
med. pract. Andreas Koepcke<br />
Standard 25<br />
Dr. med. Steffen Eychmüller<br />
Palliative Betreuung<br />
Barbara Grossenbacher<br />
Meldeportal ®<br />
St.Galler CIRS med. pract. Andreas Koepcke<br />
Hämovigilanz Dr. med. Barbara Reut Schatzmann<br />
Materiovigilanz Dr. med. Norbert Rose<br />
Pharmakovigilanz Dr. med. Samuel Henz<br />
Sturzmeldungen Barbara Schoop<br />
Sach- <strong>und</strong> Personenschäden Elisabeth Saxer<br />
Paravasat Sonja Betschart<br />
Port-à-Cath Dr. med. Felicitas Hitz<br />
Sonja Betschart<br />
Stationäre Patientenbefragungen,<br />
ambulante Patientenbefragungen<br />
Dr. med. Peter Ueberschlag<br />
Kontinuierliches Beschwerdemanagement,<br />
ambulant <strong>und</strong> stationär<br />
Dr. med. Peter Ueberschlag
4. Kennzahlen zur Qualitätssicherung<br />
4.1 Externe vergleichende Qualitätssicherung<br />
4.1.1 Patientenzufriedenheit<br />
Name des<br />
Anbieters<br />
Verein Outcome intern<br />
validiert<br />
Entwicklung Messinstrument<br />
Messprogramm<br />
Beschreibung<br />
der Mess-<br />
methode<br />
Fragebogen PEQ 400 Fragebögen<br />
je Fachbereich<br />
Medizin / Chirurgie<br />
<strong>und</strong> Standort<br />
(St.Gallen,<br />
Rorschach, Flawil)<br />
Datum letzte<br />
Messung<br />
13<br />
Messperiodizität<br />
2009 Juli – Oktober<br />
2009<br />
Die Erfassung der Patientenzufriedenheit ist bereits eine Standarderhebung in den Schweizer Spitälern, insbesondere auch am<br />
Kantonsspital St.Gallen. Für nationale Vergleiche fehlte bisher eine gemeinsame, vergleichbare Datenbasis. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />
forderte der IVQ (Interkantonaler Verein Qualitätssicherung <strong>und</strong> -förderung in den Spitälern) die Spitäler der Akutsomatik auf,<br />
sich am nationalen Projekt «PEQ 09» zu beteiligen. Es wurde mit dem Instrument PEQ (Patient Experience Questionary) ein<br />
Kurzfragebogen mit 15 Fragen, welche die ärztliche <strong>und</strong> pflegerische Versorgung <strong>und</strong> Betreuung, die Organisation, den Service <strong>und</strong><br />
den Gesamteindruck betreffen – im Zeitraum 1. Juli bis 31. Oktober 2009 eine Befragung durchgeführt. Die Auswertung mit Benchmark<br />
stand Anfang Januar 2011 zur Verfügung.<br />
Die Messung wurde nach dem Messprotokoll des Vereins Outcome durchgeführt. Für den Standort St.Gallen wurden 3968,<br />
in Rorschach 637 <strong>und</strong> in Flawil 619 Fragebögen ausgegeben. Die Rücklaufquoten betrugen für St.Gallen 51,1%,<br />
für Rorschach 44,6% <strong>und</strong> für Flawil 44,7%.<br />
Durch die Patienten wurden die Bereiche Medizin <strong>und</strong> Chirurgie mittels einer Skala bewertet. Für die Darstellung des Unter-<br />
nehmens Kantonsspital St.Gallen wurden die Ergebnisse der drei Standorte St.Gallen, Rorschach <strong>und</strong> Flawil zusammengefasst.
14<br />
Zufriedenheitsindex<br />
Zufriedenheitsindex<br />
6.00<br />
5.50<br />
5.00<br />
4.50<br />
4.00<br />
3.50<br />
3.00<br />
2.50<br />
2.00<br />
1.50<br />
1.00<br />
6.00<br />
5.50<br />
5.00<br />
4.50<br />
4.00<br />
3.50<br />
3.00<br />
2.50<br />
2.00<br />
1.50<br />
1.00<br />
Bewertung der Bereiche Medizin<br />
5.41 5.31 5.40 5.36 5.27 5.25<br />
Beurteilung<br />
der ärztlichen<br />
Versorgung<br />
Bewertung der Bereiche Chirurgie<br />
Beurteilung<br />
der pegerischen<br />
Versorgung<br />
Beurteilung<br />
der<br />
Organisation<br />
5.49 5.43 5.49 5.40 5.24 5.26<br />
Beurteilung<br />
der ärztlichen<br />
Versorgung<br />
Beurteilung<br />
der pegerischen<br />
Versorgung<br />
Beurteilung<br />
der<br />
Organisation<br />
Kantonsspital St.Gallen<br />
Gesamtmittelwert über alle<br />
schweizweit teilgenommenen<br />
Spitäler<br />
1 = sehr unzufrieden<br />
6 = sehr zufrieden<br />
Abb. 3a: Patientenzufriedenheit Bereich Medizin<br />
Kantonsspital St.Gallen, PEQ 2009, Quelle: ANQ<br />
Kantonsspital St.Gallen<br />
Gesamtmittelwert über alle<br />
schweizweit teilgenommenen<br />
Spitäler<br />
1 = sehr unzufrieden<br />
6 = sehr zufrieden<br />
Abb. 3b: Patientenzufriedenheit Bereich Chirurgie<br />
Kantonsspital St.Gallen, PEQ 2009, Quelle: ANQ<br />
Das Kantonsspital St.Gallen wird von seinen Patienten in allen Bereichen mit gut bis sehr gut bewertet. In allen Fragen finden sich die<br />
Werte des Kantonsspitals St.Gallen um den Mittelwert des schweizweiten guten Benchmarks (Abb. 3a, b).<br />
Die Ergebnisse der Patientenbefragung mittels PEQ-Fragebogen werden dem Unternehmen Kantonsspital St.Gallen Ansporn sein, die<br />
Qualität in allen Bereichen im gesamten Unternehmen weiter zu verbessern. Dies nicht nur für stationäre Patienten, sondern auch für<br />
Patienten in den Ambulatorien <strong>und</strong> für die Angehörigen.
4.1.2 Mitarbeiterzufriedenheit<br />
Messung im Berichtsjahr <strong>2010</strong> Messinstrument Datum<br />
der letzten<br />
Messung<br />
Ja, <strong>2010</strong> Messung durchgeführt<br />
Nein, <strong>2010</strong> keine Messung<br />
internes Instrument externes Instrument<br />
Messung noch nicht abgeschlossen Name des Instrumentes Name des Anbieters<br />
(noch keine Ergebnisse vorhanden)<br />
mecon<br />
measure & consult GmbH<br />
Name des<br />
Anbieters<br />
mecon<br />
measure & consult<br />
GmbH<br />
Entwicklung Messinstrument /<br />
Messprogramm<br />
intern<br />
validiert<br />
Beschreibung der<br />
Messmethode<br />
Fragebogen Mitarbeiterbefragung<br />
zur Messung der<br />
Unzufriedenheit<br />
Datum letzte<br />
Messung<br />
Auswertung<br />
Juni 2008<br />
Resultate 2008<br />
Bereich Wert UZI* Bemerkungen<br />
Arbeitsinhalt 31,7 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />
Lohn 50,3 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />
weitere Leistungen des Arbeitgebers 35,2 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />
Arbeitszeit 46,5 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />
Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung 41,3 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit 42,0 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />
Team 36,4 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />
Führung 32,3 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />
Arbeitsplatz <strong>und</strong> Ausstattung 40,6 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />
Messperiodizität<br />
3 Jahre<br />
Kommentar<br />
Die Werte sind zusammengefasst für die Standorte St.Gallen, Rorschach <strong>und</strong> Flawil als Unzufriedenheitsindex dargestellt.<br />
Die Unzufriedenheitswerte können zwischen 0 = sehr zufrieden <strong>und</strong> 100 = sehr unzufrieden liegen. Dies bedeutet, je kleiner<br />
ein Unzufriedenheitswert ist, desto zufriedener sind die Mitarbeitenden.<br />
Mit einem validierten Fragebogeninstrument (Mecon-Fragebogen) werden die Mitarbeitenden zu neun Themen, die die<br />
Arbeitszufriedenheit beeinflussen, befragt: Arbeitsinhalt; Lohn; weiteren Leistungen des Arbeitgebers (z.B. Massnahmen zur<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung); Arbeitszeit; Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung; interdisziplinäre Zusammenarbeit; Team; Führung;<br />
Arbeitsplatz <strong>und</strong> Ausstattung<br />
* Der UZI = Unzufriedenheitsindex gibt den Index der unzufriedenen Mitarbeitenden an.<br />
Das heisst 0 = sehr zufrieden, 100 = sehr unzufrieden.<br />
15
16<br />
Unzufriedenheits-Index (UZI)<br />
100 Detaillierter Ausweis<br />
Die nachfolgenden Ergebnisse sind für die drei Standorte St.Gallen, Rorschach <strong>und</strong> Flawil zusammengefasst.<br />
90<br />
Alle Bereiche<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Total Arbeitsinhalt Lohn Weitere Leist. Arbeitszeit Aus-/Weiterb.<br />
oberes Quartil<br />
Mittelwert<br />
unteres Quartil<br />
Ihre Institution 2008<br />
Ihre Institution 2002<br />
0 = maximale Zufriedenheit<br />
100 = maximale Unzufriedenheit<br />
weitere<br />
Aus-/<br />
Total Arbeitsinhalt Lohn Leistungen Arbeitszeit Weiterb.<br />
Wert für Ihre Institution 39,6 31,7 50,3 35,2 46,5 41,3<br />
Mittelwert aller Institutionen<br />
in der Auswertung<br />
37,0 29,0 45,7 36,9 39,9 38,4<br />
oberes Quartil 39,2 31,6 49,8 41,2 44,3 41,3<br />
unteres Quartil 32,7 27.1 40.3 33.9 34.7 35.5<br />
Vertrauensintervall (90%) + / – – 0,6 0,8 0,6 0,7 0,6<br />
Standardabweichung – 16,6 21,7 17,3 20,7 17,8<br />
Anzahl Angaben<br />
(für Ihre Institution)<br />
– 2 417 2 224 2 290 2 421 2 294<br />
Längsvergleich 2002 40,4 32,7 57,8 37,7 46,8 40,9
Unzufriedenheits-Index<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Alle Bereiche<br />
Total Zus. Arbeit Team Führung Arbeitsplatz<br />
oberes Quartil<br />
Mittelwert<br />
unteres Quartil<br />
Ihre Institution 2008<br />
Ihre Institution 2002<br />
Total<br />
Zusammenarbeit<br />
Team Führung Arbeitsplatz<br />
Wert für Ihre Institution 39,6 42,0 36,4 32,3 40,6<br />
Mittelwert aller Institutionen<br />
in der Auswertung<br />
37,0 42,0 34,1 31,5 35,1<br />
oberes Quartil 39,2 45,1 35,4 32,0 42,5<br />
unteres Quartil 32,7 39,2 30,8 28,2 26,9<br />
Vertrauensintervall (90%) + / – – 0,6 0,7 0,6 0,8<br />
Standardabweichung – 18,5 20,7 18,9 22,9<br />
Anzahl Angaben<br />
(für Ihre Institution)<br />
– 2 390 2 369 2 395 2 418<br />
Längsvergleich 2002 40,4 44,0 35,4 30,6 37,5<br />
17<br />
Kommentar zu den Ergebnissen der Mitarbeiterbefragung<br />
Das Kantonsspital St.Gallen hat in der Messung der Mitarbeiterzufriedenheit bei den Themen Arbeitsinhalt, Lohn, weitere Leistungen<br />
des Arbeitgebers <strong>und</strong> Zusammenarbeit sehr gute Verbesserungen in der Mitarbeiterzufriedenheit im Vergleich zur Mitarbeiterbefragung<br />
von 2002 erreicht. Insbesondere bei den Fragen zum Lohn war eine erhebliche Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit festzustellen.<br />
Andere Befragungsbereiche wie Arbeitszeit, Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung, Team, Führung <strong>und</strong> Arbeitsplatz zeigen weiterhin Ergebnisse<br />
im Mittelfeld oder im unzufriedenen Bereich an.<br />
Die Ergebnisse der Mitarbeiterzufriedenheitsbefragungen haben für die Geschäftsleitung <strong>und</strong> die verantwortlichen Mitarbeitenden in<br />
den Kliniken <strong>und</strong> Bereichen einen hohen Stellenwert.<br />
Es werden grosse Anstrengungen unternommen, die Ergebnisse der Mitarbeiterzufriedenheit auszuwerten <strong>und</strong> systematisch Verbesserungsmassnahmen<br />
einzuleiten. Nicht alle Befragungsinhalte können durch die Geschäftsleitung des Kantonsspitals St.Gallen beeinflusst<br />
werden. So ist zum Beispiel das kantonale Lohnreglement durch den Kanton St.Gallen festgelegt.
18<br />
4.1.3 Zuweiserzufriedenheit<br />
Messung im Berichtsjahr <strong>2010</strong> Messinstrument Datum<br />
der letzten<br />
Messung<br />
Ja, <strong>2010</strong> Messung durchgeführt<br />
Nein, <strong>2010</strong> keine Messung<br />
Messung noch nicht abgeschlossen<br />
(noch keine Ergebnisse vorhanden)<br />
internes Instrument<br />
externes Instrument<br />
Name des Instrumentes Name des Anbieters<br />
Fragebogen Zuweiser mecon<br />
measure & consulting GmbH<br />
Okt. <strong>2010</strong><br />
Das Kantonsspital St.Gallen hat Ende <strong>2010</strong> eine Zuweiserbefragung für den Standort St.Gallen durchgeführt. Die Auswertung der<br />
Ergebnisse liegt zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vor. Eine Zuweiserbefragung an den Standorten Rorschach <strong>und</strong> Flawil ist für 2011<br />
geplant. Eine Veröffentlichung der zusammenfassenden Ergebnisse ist für die Berichtsperiode 2012 geplant.<br />
4.1.4 Potentiell vermeidbare Rehospitalisationen<br />
Messung im Berichtsjahr <strong>2010</strong> Messinstrument Datum<br />
der letzten<br />
Messung<br />
Ja, <strong>2010</strong> Messung durchgeführt<br />
Nein, <strong>2010</strong> keine Messung<br />
internes Instrument externes Instrument<br />
Messung noch nicht abgeschlossen Name des Instrumentes Name des Anbieters<br />
(noch keine Ergebnisse vorhanden)<br />
SQLape ANQ 27. Jan. 2011<br />
Anzahl Austritte Erwartete Rehospitalisationsrate<br />
in %<br />
Ermittelte Rehospitalisa-<br />
tionsrate in %<br />
Bemerkungen<br />
36 358 5,68 1,43 (nicht valide) Die ermittelten Werte<br />
wurden im Rahmen der<br />
Testphase mit SQLape<br />
erhoben, für die sich das<br />
KSSG als Pilotspital zur<br />
Verfügung gestellt hat.<br />
Der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern <strong>und</strong> Kliniken (ANQ) beabsichtigt, den Einsatz des Instruments SQLape –<br />
potentiell vermeidbare Rehospitalisationen – flächendeckend in allen Schweizer Spitälern umzusetzen. Im Rahmen einer Testphase mit<br />
16 Spitälern wurde unter anderem im Kantonsspital St.Gallen das wissenschaftlich validierte Messverfahren umgesetzt. Aus Gründen<br />
der Vergleichbarkeit soll zukünftig allen Schweizer Spitälern eine einheitliche Darstellung der Messergebnisse ermöglicht werden.
4.1.5 Potentiell vermeidbare, ungeplante Reoperationen<br />
Messung im Berichtsjahr <strong>2010</strong> Messinstrument Datum<br />
der letzten<br />
Messung<br />
Ja, <strong>2010</strong> Messung durchgeführt<br />
Nein, <strong>2010</strong> keine Messung<br />
internes Instrument externes Instrument<br />
Messung noch nicht abgeschlossen Name des Instrumentes Name des Anbieters<br />
(noch keine Ergebnisse vorhanden) SQLape ANQ 27. Jan. 2011<br />
Anzahl Austritte Erwartete<br />
Reoperationsrate in %<br />
Ermittelte<br />
Reoperationsrate in %<br />
Bemerkungen<br />
21 661 6,35 6,66 Die ermittelten Werte<br />
wurden im Rahmen der<br />
Testphase mit SQLape<br />
erhoben, für die sich das<br />
KSSG als Pilotspital zur<br />
Verfügung gestellt hat.<br />
4.1.6 Postoperative W<strong>und</strong>infekte nach SwissNoso<br />
Ja, das Spital beteiligt sich am Messprogramm von SwissNoso<br />
Nein, das Spital beteiligt sich nicht am Messprogramm von SwissNoso<br />
Die Messung läuft noch. Aus dem Berichtsjahr <strong>2010</strong> sind keine Ergebnisse verfügbar.<br />
Messthemen<br />
Gallenblase<br />
Blinddarmentfernung<br />
Hernienoperation<br />
Messwerte Bemerkungen<br />
Operation am Dickdarm Alle Standorte (St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />
Kaiserschnitt<br />
Herzchirurgie<br />
Standort St.Gallen<br />
Hüftgelenksprothesen<br />
Kniegelenksprothesen<br />
Schädeleingriffe<br />
Alle Standorte (St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />
Das Kantonsspital nimmt wie alle anderen Spitäler des Kantons seit Bestehen des Angebotes am postoperativen W<strong>und</strong>infekt-Monitoring<br />
mit SwissNoso teil. Erste Resultate nach einem Jahr Erfassung waren innerhalb des schweizerischen Benchmarks.<br />
19<br />
Der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern <strong>und</strong> Kliniken (ANQ) beabsichtigt, den Einsatz des Instruments SQLape – potentiell<br />
vermeidbare, ungeplante Reoperationen – flächendeckend in allen Schweizer Spitälern umzusetzen. Im Rahmen einer Testphase mit<br />
16 Spitälern wurde unter anderem im Kantonsspital St.Gallen das wissenschaftlich validierte Messverfahren umgesetzt. Aus Gründen<br />
der Vergleichbarkeit soll zukünftig allen Schweizer Spitälern eine einheitliche Darstellung der Messergebnisse ermöglicht werden.
20<br />
4.1.7 Weitere Messungen durch die Spitalhygiene des Kantonsspitals St.Gallen<br />
Adhärenz Händedesinfektion<br />
Eine korrekte Durchführung der Händedesinfektion ist eine der anerkanntesten Massnahmen zur Senkung von nosokomialen Infektionen.<br />
Aus diesem Gr<strong>und</strong> führt die Spitalhygiene die Erfassung der Adhärenz mit den fünf national <strong>und</strong> international anerkannten<br />
Indikationen der Händedesinfektion auf verschiedensten Stationen bei Mitarbeitenden mit Patientenkontakt weiter. Die Methode der<br />
Messung lehnt sich an die «swisshandhygiene campaign 2005 / 2006» an. Die Analyse erfolgt für alle Spitäler im Kanton St.Gallen <strong>und</strong><br />
ermöglicht mit Bestimmung der Adhärenzrate pro Indikation, pro Personalgruppe <strong>und</strong> pro Fachbereich gezielte Interventionen.<br />
Postoperative Infekte nach Schädeleingriffen<br />
Erfasst wurden alle postoperativen W<strong>und</strong>infekte bei Patienten <strong>und</strong> Patientinnen mit <strong>und</strong> ohne Implantation von Fremdmaterial <strong>und</strong> alle<br />
chirurgischen Eingriffe am Schädel während des Jahres 2009 /10. Nachdem das einjährige Follow-up abgeschlossen ist, erfolgen nun die<br />
Analysen (Infektraten <strong>und</strong> Risikofaktoren).<br />
Patienten mit Isolationen, multiresistente Keime<br />
Patienten mit Isolationen <strong>und</strong> die Erstentdeckungen von multiresistenten Keimen (MRSA, gramnegativen Keimen mit Multiresistenz oder<br />
ESBL-Aktivität) werden laufend erfasst. Diese Überwachung zusammen mit der Teilnahme am schweizerischen Antibiotikaresistenzüberwachungssystem<br />
«Anresis» erlaubt eine detaillierte Analyse der lokalen Situation <strong>und</strong> das Einleiten gezielter Massnahmen.
4.1.8 Sonstige Verfahren der externen vergleichenden Qualitätssicherung (Monitoring <strong>und</strong> Register)<br />
Klinik /Abteilung Titel der Daten Benchmark Daten vorliegend<br />
Fachbereich Angiologie PTA-Register (Erfolgs- <strong>und</strong><br />
Komplikationsraten)<br />
Nein Ja<br />
Fachbereich Gastroenterologie / Papillotomieregister Ja (Deutschland) Ja<br />
Hepatologie<br />
Polypektomieregister (Start 02/09) Nein Ja<br />
Pankreasinterventionen<br />
(Pseudozysten / Nekrosen)<br />
Nein Ja<br />
BARRX (Radiofrequenzablation)<br />
Oesophagus<br />
Ja Ja<br />
Fachbereich Infektiologie /<br />
Spitalhygiene<br />
Fachbereich Infektiologie /<br />
Spitalhygiene<br />
(Personalärztlicher Dienst)<br />
SHCS (HIV-Kohorte) Ja Ja<br />
SCCS (HCV-Kohorte) Begrenzt Nein<br />
Durchimpfraten Geplant Ja<br />
Fachbereich Kardiologie AMIS (Acute Myocardial Infarction<br />
Switzerland)<br />
Fachbereich Rheumatologie<br />
<strong>und</strong> Rehabilitation<br />
Fachbereich Innere Medizin,<br />
Rorschach<br />
Fachbereich Innere Medizin,<br />
Flawil<br />
Klinik für Chirurgie,<br />
St.Gallen<br />
Klinik für Chirurgie,<br />
Standort Rorschach<br />
Klinik für Chirurgie,<br />
Flawil<br />
Nephrologie /<br />
Transplantationsmedizin<br />
Nein Ja<br />
Swiss Clinical Quality Management<br />
(SCQM) für rheumatoide Arthritis,<br />
M. Bechterew <strong>und</strong> Psoriasis-Arthritis<br />
Ja Ja<br />
Swiss systemic lupus erythematosus<br />
cohort study (SSCS)<br />
Ja Nein<br />
AMIS (Acute Myocardial Infarction<br />
Switzerland)<br />
Ja Ja<br />
Erfassung von Komplikationen med.<br />
Interventionen<br />
(«Komplikationenliste der SGIM»)<br />
Ja Ja<br />
Komplikationenliste<br />
Schweizer Spitäler<br />
Ja Ja<br />
Swiss VASC (Statistik für<br />
Gefässeingriffe)<br />
Ja Ja<br />
AQC-Statistik Ja Ja<br />
AQC-Statistik Ja Ja<br />
SALTC-Statistik im Spital Flawil Ja Ja<br />
Swiss Transplant Cohort Study (STCS)<br />
www.stcs.ch; Transplantationsergebnisse<br />
aller Transplantierten <strong>und</strong> Trans-<br />
plantatempfänger (solide Organe)<br />
Institut für Rechtsmedizin Interne Kontrolle im analytischen<br />
Bereich (Toxikologie + Genetik)<br />
Externe Kontrollen (Ringversuche)<br />
im analytischen Bereich<br />
(Toxikologie + Genetik)<br />
Nein Ja<br />
Nein Ja<br />
Nein Ja<br />
21
22<br />
Klinik /Abteilung Titel der Daten Benchmark Daten vorliegend<br />
Frauenklinik FIVNAT<br />
(Fertilisation in vitro national), fiore<br />
Ja Ja<br />
MNDS (Minimal neonatal dataset),<br />
Neonatologie<br />
Ja Ja<br />
ASF Statistik, Frauenklinik Ja Ja<br />
Klinik für Urologie Nationale Studie zur Erfassung der<br />
Brachytherapie<br />
Nein Ja<br />
Vergleichsstudie RRP zur nationalen<br />
Studie zur Erfassung <strong>und</strong> Sicherung<br />
der Brachytherapie<br />
Nein Ja<br />
Klinik für Nuklearmedizin Mehrere Protokollierungslisten im<br />
Rahmen regelmässiger Qualitätskontrollen<br />
laut Betriebsbewilligung für<br />
den Umgang mit ionisierender Strahlung<br />
resp. der entsprechenden gesetzlichen<br />
Vorschriften<br />
Ja Ja<br />
Schilddrüsenlabor: Vierteljährliche<br />
Teilnahme an der Qualitätskontrolle<br />
im Ringversuch der DGKL<br />
Ja Ja<br />
Institut für Pathologie Regelmässige Teilnahme an den<br />
Ringversuchen des UK NEQAS<br />
(Histopathology)<br />
Nein Ja<br />
Regelmässige Teilnahme an<br />
Ringversuchen von Swiss Histo<br />
Nein Ja<br />
Klinik für Radio-Onkologie Dosimetrievergleiche<br />
– national<br />
– international<br />
Ja Ja<br />
Gerätekontrollen entsprechend den<br />
gesetzlichen Bestimmungen bzw.<br />
SGSMP-Empfehlungen (täglich /<br />
wöchentlich / jährlich)<br />
Ja Ja<br />
Plankontrollen entsprechend den<br />
gesetzlichen Bestimmungen bzw.<br />
SGSMP-Empfehlungen (jeder Plan)<br />
Ja Ja<br />
Spitalapotheke Mikrobiologische Prüfung des<br />
Umkehrosmosewassers (alle 6 Wochen)<br />
Nein Ja<br />
Chemische Prüfung des Umkehrosmosewassers<br />
(2x jährlich)<br />
Nein Ja<br />
Partikelmessung in Reinräumen Nein Ja<br />
Mikrobiologische Validierung<br />
steriler <strong>und</strong> aseptisch hergestellter<br />
Arzneimittel<br />
Nein Ja<br />
Wischtest auf Rückstände nach<br />
Zytostatikazubereitung<br />
Ja Ja
4.2 Sonstige Verfahren der internen Qualitätssicherung (Monitoring)<br />
4.2.1 Pflegeindikator «Stürze»<br />
(Schweizerische Vereinigung der Pflegedienstleiterinnen <strong>und</strong> Pflegedienstleiter – SVPL)<br />
Messung im Berichtsjahr <strong>2010</strong> Messinstrument Datum<br />
der letzten<br />
Messung<br />
Ja, <strong>2010</strong> Messung durchgeführt<br />
Nein, <strong>2010</strong> keine Messung<br />
internes Instrument externes Instrument<br />
Messung noch nicht abgeschlossen Name des Instrumentes Name des Anbieters<br />
(noch keine Ergebnisse vorhanden)<br />
Sturzprotokoll, Meldeportal ® laufend<br />
Gemessene Abteilungen Auswertungsinstanz Präventionsmassnahmen sind in den<br />
Verbesserungsaktivitäten beschrieben<br />
Kantonsspital St.Gallen Pflegeentwicklung<br />
Sturzerfassung am Kantonsspital St.Gallen <strong>2010</strong><br />
Am Kantonsspital St.Gallen werden Stürze systematisch im Meldeportal ® erfasst. Gemäss der Definition «Als Sturz gilt jedes Ereignis,<br />
in dessen Folge eine Person unbeabsichtigt auf dem Boden oder einer tieferen Ebene zu liegen kommt» (Frank O. & Schwendimann R.,<br />
2008. Sturzprävention. Schriftenreihe Nr. 2 Stiftung für Patientensicherheit) werden alle Sturzereignisse gemeldet.<br />
Das Sturzmeldeformular stützt sich auf die Empfehlungen der Schriftenreihe «Sturzprävention» der Patientensicherheit Schweiz (2008)<br />
<strong>und</strong> den Expertenstandard Sturzprophylaxe in der Pflege (2006).<br />
Sturzhäufigkeiten <strong>2010</strong><br />
Sturzhäufigkeiten<br />
Stürze total Pro 1000 Pflegetage Gestürzte Patienten<br />
Mehrfachgestürzte<br />
Patienten<br />
980 3,4 804 129 (16%)<br />
23<br />
Der Sturzindex zeigt sich mit dem des Vorjahres identisch. Nach wie vor zeigen sich, bedingt durch unterschiedliche Patientengruppen,<br />
grosse Unterschiede in der Sturzhäufigkeit zwischen den einzelnen Häusern <strong>und</strong> Fachbereichen. Die folgende Übersicht zeigt einen Aus-<br />
zug dieser Unterschiede.<br />
Sturzhäufigkeiten<br />
Anzahl Stürze in Prozent Stürze pro 1000 Pflegetage<br />
Haus 01<br />
(Medizin)<br />
206 21 5,4<br />
Haus 03<br />
(Chirurgie, Hand-, Plastische<br />
<strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie,<br />
Orthopädie <strong>und</strong><br />
Urologie)<br />
225 22,9 2,6<br />
Haus 06<br />
(Frauenklinik)<br />
12 1,2 0,4<br />
Flawil 151 15,4 6,4<br />
Alter der gestürzten Patienten <strong>und</strong> Patientinnen<br />
Das Durchschnittsalter (mean) der gestürzten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten beträgt 71,9 Jahre (min. 10, max. 98 Jahre). Der Vergleich der<br />
Altersgruppen zwischen den gestürzten <strong>und</strong> allen hospitalisierten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten zeigt, dass der Anteil der über 81-Jährigen<br />
bei den gestürzten Patienten deutlich höher ist.
24<br />
Sturzverletzungen <strong>2010</strong><br />
Erfreulicherweise zeigt sich eine Abnahme der Sturzverletzungen. Der Verletzungsindex beträgt 42,4 (43,1 / 2009)<br />
für alle Verletzungen <strong>und</strong> 7,3 (9,9 / 2009) für die mittelschweren <strong>und</strong> schweren Verletzungen.<br />
Bei Stürzen mit nachfolgenden Frakturen beträgt der Verletzungsindex 0,6 (0,7 / 2009).<br />
Schweregrad der Verletzung Anzahl in Prozent<br />
Keine Verletzung 564 57,6<br />
Milde Verletzung 344 35,1<br />
Mittelschwere Verletzung 60 6,1<br />
Schwere Verletzung 12 1,2<br />
Total 980 100<br />
Weitere Schritte in der Sturzprävention<br />
In den drei Häusern mit den häufigsten Sturzereignissen wurden die folgenden Interventionen zur Sturzprävention eingeführt:<br />
– Einführung der Morse Fall Scale<br />
– Fallbesprechung nach jedem Sturzereignis<br />
– Pflegediagnose Sturzgefahr bei Sturzrisikopatienten mit entsprechender Massnahmenplanung<br />
– interdisziplinäre Kommunikation hinsichtlich des Sturzrisikos<br />
Verwendete Literatur<br />
Frank O. & Schwendimann R., 2008. Sturzprävention. Schriftenreihe Nr. 2 Stiftung für Patientensicherheit<br />
Schiemann D. et al., 2006. Expertenstandard Sturzprophylaxe in der Pflege,<br />
Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP)<br />
Entwicklung – Konsentierung – Implementierung, Sonderdruck Fachhochschule Osnabrück<br />
4.2.2 Pflegeindikator «Dekubitus» (W<strong>und</strong>liegen)<br />
(Schweizerische Vereinigung der Pflegedienstleiterinnen <strong>und</strong> Pflegedienstleiter – SVPL)<br />
Messung im Berichtsjahr <strong>2010</strong> Messinstrument Datum<br />
der letzten<br />
Messung<br />
Ja, <strong>2010</strong> Messung durchgeführt<br />
Nein, <strong>2010</strong> keine Messung<br />
internes Instrument externes Instrument<br />
Messung noch nicht abgeschlossen<br />
(noch keine Ergebnisse vorhanden)<br />
Name des Instrumentes Name des Anbieters<br />
Bezüglich des Pflegeindikators «Dekubitus» gibt es am Kantonsspital St.Gallen noch kein Messprogramm.<br />
Seitens des ANQ ist eine schweizweite Erfassung geplant.
Präventionsmassnahmen<br />
Präventionsmassnahmen zum Dekubitus sind im Kantonsspital St.Gallen etabliert <strong>und</strong> in ein Pflegekonzept eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Zahnprothese<br />
Beinprothesen<br />
Sonden, Blasenkatheter usw.<br />
Gips, Schienen <strong>und</strong><br />
orthopädische Korsetts<br />
Tracheostoma<br />
Wahl der OP-Tischauflagen<br />
Anmeldeformular<br />
für OP-Lagerung<br />
Vom Liegen zum Sitzen<br />
In Rückenlage nach<br />
oben bewegen<br />
Zurück zum Konzept zur<br />
Dekubitusprophylaxe<br />
Spezielle Interventionen<br />
Spezielle Interventionen auf<br />
der Intensivpflegestation<br />
Perioperative Pflege<br />
Kleidung <strong>und</strong> Patientenbett<br />
Verschiedene Prinzipien<br />
Verschiedene Modelle<br />
Entscheidungskriterien<br />
Pflege mit Lagerungssystemen<br />
Massnahmen bei veränderter<br />
Körperwahrnehmung<br />
Scher- <strong>und</strong> Reibkräfte<br />
Lagerungssysteme<br />
Interventionen zur<br />
Prophylaxe<br />
Austrittsplanung <strong>und</strong> -instruktion<br />
Pflege der Haut<br />
Bewegen<br />
Abb. 4: Interventionen zur Dekubitusprophylaxe, Quelle: Intranet Kantonsspital St.Gallen, Departement Pflege<br />
Ernährung<br />
Prophylaxen am Fuss<br />
Bewegen <strong>und</strong><br />
Positionieren im Bett<br />
Druckentlastende<br />
Sitzposition<br />
Bewegungsplan<br />
Erfassen der Hautsituation<br />
Reinigung der Haut<br />
Hautpflege <strong>und</strong> -schutz<br />
Hautpflege bei Inkontinenz<br />
Pflegeprodukte<br />
Ernährungsempfehlungen<br />
Massnahmen bei<br />
Mangelernährung<br />
Essprotokoll<br />
Pflege der Ferse<br />
Pflege des gefährdeten Fusses<br />
Schuhe<br />
Positionsmöglichkeiten<br />
Physiologisches Liegen<br />
<strong>und</strong> Sitzen im Bett<br />
Hilfsmittel<br />
Antidekubitussitzkissen<br />
25<br />
Nahrungssupplemente
26<br />
5. Zertifizierungen <strong>und</strong> laufende<br />
Verbesserungsaktivitäten<br />
5.1 Zertifizierungen <strong>und</strong> angewendete Normen / Standards<br />
Bereich<br />
(ganzer Betrieb oder<br />
Abteilung / Disziplin)<br />
Angewendete Norm Zertifizierungsjahr<br />
Jahr der letzten<br />
Re-Zertifizierung<br />
Bemerkungen<br />
Gesamtes Unternehmen sanaCERT Suisse 2004 2008 Erfolgreiches Überwachungsaudit<br />
am 29.10.2009,<br />
Re-Zertifizierung<br />
Mai 2011<br />
Gesamtes Unternehmen Arbeitssicherheit <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsschutz EKAS,<br />
H + -Branchenlösung<br />
2004 2009<br />
Bereich Onkologie /<br />
Hämatologie<br />
Joint Accreditation<br />
Committee-ISCT & EBMT<br />
(JACIE )<br />
Frauenklinik Zertifikat zur Förderung<br />
des Stillens (UNICEF /<br />
WHO)<br />
Rettungsdienst St.Gallen Zertifikat vom Interverband<br />
für Rettungswesen<br />
(IVR)<br />
Institut für Rechtsmedizin<br />
Abt. Forensische Genetik<br />
<strong>und</strong> Abt. Toxikologie<br />
FIORE Standard for<br />
Assisted Conception<br />
Units (HFEA) EU Gewerberichtlinie<br />
2004 / 23 / EN<br />
ISO 9001:2000<br />
Departement Betrieb &<br />
Infrastruktur<br />
Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung<br />
Technischer Dienst /<br />
Medizintechnik<br />
ISO 17025 2005 2008<br />
2005 2008 Zertifizierung von<br />
Stammzelltransplantationen<br />
1996 2003 Stillfre<strong>und</strong>liche<br />
Geburtsklinik<br />
2003 2008 2013<br />
Re-Zertifizierung<br />
2007 2009<br />
Überwachungsaudit<br />
EFQM 2006 2008<br />
Verpflichtung zu<br />
Excellence-Validierung<br />
ISO 13485:2003<br />
ISO 9001:2008<br />
2006 2009<br />
ISO 13485:2003<br />
ISO 9001:2008<br />
2007 <strong>2010</strong><br />
2011<br />
Re-Zertifizierung<br />
Gastronomie Culinarium 2007 <strong>2010</strong><br />
Departement Finanzen ISO 9001:2008 2006 2009<br />
Swiss GAAP FER 2003 <strong>2010</strong> Jährliche Zertifizierung<br />
Klinik für Urologie European Board of<br />
Urology<br />
2003 <strong>2010</strong><br />
Klinik für Orthopädische<br />
Chirurgie<br />
Swiss Olympic <strong>2010</strong> Gültig ab 1.1.2011<br />
Nephrologie/<br />
Transplantationsmedizin<br />
Guide to safety and<br />
quality assurance for<br />
the transplantation<br />
of organs, tissues and<br />
cells – 3 rd edition &<br />
addendum 2009 (2009)<br />
2009 Re-Zertifizierung gemäss<br />
Swissmedic in 5 Jahren<br />
notwendig; gemäss<br />
EWR alle 3 Jahre –<br />
derzeit schweizerische<br />
Regelung, jedoch wird<br />
Anlehnung an EWR<br />
diskutiert
5.2 Übersicht von laufenden Aktivitäten<br />
Auflistung der aktuellen, permanenten Aktivitäten<br />
Bereich<br />
Aktivität<br />
(ganzer Betrieb oder<br />
Abteilung / Disziplin)<br />
(Titel)<br />
Kantonsspital St.Gallen Meldeportal<br />
(St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />
® St.Galler CIRS<br />
(Critical Incident Reporting<br />
System)<br />
Kantonsspital St.Gallen<br />
(St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />
Kantonsspital St.Gallen<br />
(St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />
Kantonsspital St.Gallen<br />
(St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />
Kantonsspital St.Gallen<br />
(St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />
Kantonsspital St.Gallen<br />
(St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />
Ziel Status Ende <strong>2010</strong><br />
– Verbesserungspotentiale<br />
in der Ablauforganisation<br />
durch Melden von<br />
Zwischenfällen ermitteln<br />
– Vermeidung von<br />
Schadenfällen<br />
Meldeportal ® Hämovigilanz – unerwünschte Wirkungen<br />
vor, während <strong>und</strong> nach<br />
der Verabreichung von<br />
Blutprodukten erfassen<br />
Meldeportal ® Materiovigilanz – Vorkommnisse mit<br />
Medizinprodukten (z. B.<br />
medizinischem Verbrauchsmaterial,medizinischen<br />
Geräten) erfassen<br />
Meldeportal ® Pharmakovigilanz – unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />
erfassen<br />
Meldeportal ® Sturzmeldungen – Stürze im Spital erfassen<br />
– Massnahmen zur Sturzvermeidung<br />
erarbeiten<br />
Meldeportal ® Port-à-Cath – Erfassen von<br />
Port-à-Cath-Ereignissen<br />
– laufender Betrieb<br />
– regelmässige<br />
Fallbesprechungen<br />
in den Meldekreisen<br />
– 3x / Jahr Treffen aller<br />
Verantwortlichen zum<br />
Besprechen von<br />
Zwischenfällen <strong>und</strong><br />
Erfahrungsaustausch<br />
– seit 2009 halbjährliche<br />
Fortbildung<br />
– laufender Betrieb<br />
– laufender Betrieb<br />
– laufender Betrieb<br />
– laufender Betrieb,<br />
wissenschaftliche<br />
Auswertung<br />
– laufender Betrieb<br />
5.3 Übersicht über aktuelle Qualitätsprojekte<br />
Auflistung der aktuellen Qualitätsprojekte im Berichtsjahr (laufend / beendet)<br />
Bereich<br />
Projekt<br />
Ziel Laufzeit<br />
(ganzer Betrieb oder<br />
Abteilung / Disziplin)<br />
(Titel)<br />
(von … bis)<br />
Kantonsspital St.Gallen Einführung eines<br />
Unternehmensweite ab März <strong>2010</strong><br />
Multiprojektmanagements Planung <strong>und</strong> Steuerung<br />
der Projektlandschaft<br />
Kantonsspital St.Gallen Team Time-Out Unternehmensweite Pilotphase<br />
Umsetzung eines Team<br />
Time-Out zur Vermeidung<br />
von Patienten- <strong>und</strong><br />
Eingriffsverwechslungen<br />
Februar – April <strong>2010</strong><br />
Kantonsspital St.Gallen Einführung eines<br />
Risikobeurteilung des ab Februar <strong>2010</strong><br />
Risk Managements<br />
Gesamtunternehmens<br />
Schadensanalysen<br />
Schadensabwicklung<br />
27
28<br />
5.4 Ausgewählte Qualitätsprojekte<br />
Projekttitel Schmerzerfassung mit Pain detect<br />
Bereich internes Projekt externes Projekt (zum Beispiel mit Kanton)<br />
Projektziel 1. Die Schmerzerfassung <strong>und</strong> -anamnese wird effizienter.<br />
2. Die Schmerzerfassung <strong>und</strong> -anamnese kann sofort ausgewertet <strong>und</strong> graphisch<br />
dargestellt werden.<br />
Beschreibung Durch eine auf einen Handheld installierte Software kann der Patient mittels einer<br />
Menüführung seine Schmerzen standardisiert angeben. Die Angaben sind in der<br />
Erstkonsultation mit dem Arzt schon verfügbar <strong>und</strong> lassen ein schnelleres <strong>und</strong><br />
gezielteres diagnostisches <strong>und</strong> therapeutisches Vorgehen zu.<br />
Einsatzgebiet Mit anderen Betrieben. Welche Betriebe?<br />
Ganze Spitalgruppe bzw. im gesamten Betrieb<br />
Einzelne Standorte. An welchen Standorten?<br />
Institut für Anästhesiologie, Palliativzentrum; zukünftig im Schmerzzentrum<br />
Kantonsspital St.Gallen<br />
Involvierte Berufsgruppen Alle Mitarbeitenden der interdisziplinären Schmerzsprechst<strong>und</strong>e, zukünftig Schmerzzentrum<br />
Kantonsspital St.Gallen<br />
Konsequenzen Die Sprechst<strong>und</strong>e kann wesentlich effizienter gestaltet werden. Die Angaben der<br />
Patienten liegen sofort in elektronischer Form vor.<br />
Weiterführende Unterlagen Prozesse des Schmerzzentrums Kantonsspital St.Gallen<br />
6. Schlusswort <strong>und</strong> Ausblick<br />
Das seit 1997 eingeführte Qualitätsmanagement durchzieht das gesamte Unternehmen des Kantonsspitals St.Gallen. Qualität ist keine<br />
Glaubensfrage. Sie kann systematisch erzeugt <strong>und</strong> gemessen werden. Qualität ist für uns nicht nur das erreichte Ergebnis, sondern<br />
auch der Weg dorthin. Die Qualität der Strukturen, der Prozesse <strong>und</strong> der Ergebnisse werden in Zukunft weitere wesentliche Kriterien<br />
für Spitäler in der Schweiz sein. Interprofessionalität <strong>und</strong> Interdisziplinarität erlangen eine immer grössere Bedeutung. Beides hat am<br />
Kantonsspital St.Gallen Tradition, welche auch in den kommenden Jahren fortgesetzt <strong>und</strong> zukünftige Projekte prägen wird.
Kantonsspital St. Gallen<br />
Rorschacher Strasse 95<br />
CH-9007 St. Gallen<br />
Tel. 071 494 11 11<br />
www.kssg.ch<br />
Spital Rorschach<br />
Heidener Strasse 11<br />
CH-9400 Rorschach<br />
Tel. 071 858 31 11<br />
www.kssg.ch<br />
Spital Flawil<br />
Krankenhausstrasse 23<br />
CH-9230 Flawil<br />
Tel. 071 394 71 11<br />
www.kssg.ch