Geschäftsbericht und Qualitätsbericht 2010

Geschäftsbericht und Qualitätsbericht 2010 Geschäftsbericht und Qualitätsbericht 2010

04.06.2012 Aufrufe

Geschäftsbericht und Qualitätsbericht 2010 Kantonsspital St.Gallen

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>und</strong> <strong>Qualitätsbericht</strong> <strong>2010</strong><br />

Kantonsspital<br />

St.Gallen


Kantonsspital St. Gallen<br />

Zum Unternehmen Kantonsspital St. Gallen gehören das Kantonsspital in<br />

St. Gallen <strong>und</strong> die Spitäler in Rorschach <strong>und</strong> Flawil. Das Kantonsspital<br />

in St. Gallen ist das Zentrumsspital der Ostschweiz. Die Häuser in Rorschach<br />

<strong>und</strong> Flawil sind auf allen Ebenen – medizinisch, logistisch <strong>und</strong> personell –<br />

voll integrierte Bestandteile des Unternehmens Kantonsspital St. Gallen.<br />

Sie sichern für die Bevölkerung in den entsprechenden Regionen die<br />

medizinische Gr<strong>und</strong>versorgung.<br />

Als sechstgrösstes Spital der Schweiz übernimmt das Kantonsspital St. Gallen<br />

neben Gr<strong>und</strong>versorgungsaufgaben für die Bevölkerung der Stadt St. Gallen<br />

Zentrumsfunktionen für die Einwohnerinnen <strong>und</strong> Einwohner des ganzen<br />

Kantons St. Gallen sowie der angrenzenden Regionen. Am Kantonsspital<br />

St. Gallen werden zudem umfangreiche Bildungsaufgaben wahr genommen<br />

<strong>und</strong> in sämtlichen vertretenen medizinischen Fachdisziplinen offiziell anerkannte<br />

Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen angeboten.<br />

Das Unternehmen ist eine aktive <strong>und</strong> kooperative Partnerin aller am Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

beteiligten Institutionen. Menschen werden fachkompetent <strong>und</strong><br />

nach wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt, gepflegt <strong>und</strong> beraten.<br />

An zukunftsweisenden Forschungsprojekten ist es aktiv beteiligt.<br />

Das Kantonsspital St. Gallen weist in Bezug auf Versorgung wie auch Qualität<br />

den Standard universitärer Einrichtungen auf. Dabei gelten an allen<br />

Spitalstandorten die gleichen Richtlinien. Dieses Niveau soll auch in Zukunft<br />

zu vertretbaren Kosten gehalten werden.


Die wichtigsten Kennzahlen im Überblick<br />

Beträge in TCHF IST 2009 IST <strong>2010</strong> Abweichung<br />

absolut in %<br />

Erträge stationär 261 365 271 535 10 170 4%<br />

Erträge ambulant 151 270 160 676 9 406 6%<br />

Erträge übrige mit Ertragsminderungen 36 531 42 514 5 983 16%<br />

Erträge Kanton 195 308 198 456 3 148 2%<br />

Erträge netto 644 475 673 181 28 706 4%<br />

Personalaufwand mit Arzthonoraren - 399 850 - 415 119 - 15 269 4%<br />

Übriger Aufwand - 217 271 - 227 306 - 10 035 5%<br />

Betriebsergebnis vor Finanzergebnis <strong>und</strong> Abschr. (EBITDA) 27 354 30 756 3 402 12%<br />

Abschreibungen - 22 276 - 26 967 - 4 691 21%<br />

Betriebsergebnis vor Finanzergebnis (EBIT) 5 079 3 789 - 1 290 - 25%<br />

Finanzergebnis - 1 477 - 1 101 376 - 25%<br />

Betriebsergebnis 3 602 2 688 - 914 - 25%<br />

Neutraler Erfolg - 359 - 1 422 - 1 063 296%<br />

Jahresergebnis 3 242 1 266 - 1 976 - 61%<br />

Entwicklung stationäre Erträge (in TCHF)<br />

300 000<br />

250 000<br />

200 000<br />

150 000<br />

100 000<br />

50 000<br />

0<br />

Erlös nach Tarifstrukturen (in Mio. CHF)<br />

Unfall- Invaliden-<br />

<strong>und</strong> Militärversicherung<br />

25.5<br />

0<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Ärztliche Leistungen Technische Leistungen Übrige ambulante Erträge<br />

Entwicklung Besoldungsaufwand (in TCHF)<br />

350 000<br />

300 000<br />

250 000<br />

200 000<br />

150 000<br />

100 000<br />

50 000<br />

0<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

Schweizerischer<br />

Verband der<br />

Krankenversicherer<br />

Entwicklung ambulante Erträge (in TCHF)<br />

180 000<br />

160 000<br />

120 000<br />

80 000<br />

40 000<br />

Entwicklung Aufwand medizinischer Bedarf (in TCHF)<br />

140 000<br />

120 000<br />

100 000<br />

80 000<br />

60 000<br />

40 000<br />

20 000<br />

0<br />

2006<br />

Herkunft der Patienten<br />

FL 673<br />

übr. Kantone 1140<br />

Kantone AR/AI<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

Ausland (ohne FL) 236


Entwicklung stationäre Erträge (in TCHF)<br />

300 000<br />

250 000<br />

200 000<br />

150 000<br />

100 000<br />

50 000<br />

0<br />

Erlös nach Tarifstrukturen (in Mio. CHF)<br />

Unfall- Invaliden-<br />

<strong>und</strong> Militärversicherung<br />

25.5<br />

übrige<br />

Stationäre<br />

Erträge 31.7<br />

Versicherungsvertragsgesetz<br />

73.3<br />

Anzahl Pflegetage nach Versicherungsart<br />

Privat<br />

19 363<br />

Halbprivat<br />

50 273<br />

0<br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong><br />

Ärztliche Leistungen Technische Leistungen Übrige ambulante Erträge<br />

Entwicklung Besoldungsaufwand (in TCHF)<br />

350 000<br />

300 000<br />

250 000<br />

200 000<br />

150 000<br />

100 000<br />

50 000<br />

0<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

Schweizerischer<br />

Verband der<br />

Krankenversicherer<br />

1.6<br />

Obligatorische<br />

Krankenpflegeversicherung<br />

300.1<br />

Allgemein<br />

207 813<br />

Entwicklung ambulante Erträge (in TCHF)<br />

180 000<br />

160 000<br />

120 000<br />

80 000<br />

40 000<br />

Entwicklung Aufwand medizinischer Bedarf (in TCHF)<br />

140 000<br />

120 000<br />

100 000<br />

80 000<br />

60 000<br />

40 000<br />

20 000<br />

0<br />

Herkunft der Patienten<br />

FL 673<br />

übr. Kantone 1140<br />

Kantone AR/AI<br />

2 109<br />

Kanton TG<br />

2350<br />

Ausland (ohne FL) 236<br />

Bezirk St.Gallen<br />

7132<br />

übrige<br />

Wahlkreise<br />

Kanton SG<br />

21 467<br />

Durchschnittliche Anzahl Mitarbeitende nach Personalkategorien<br />

ohne Auszubildende<br />

übrige Personalkategorien<br />

598<br />

Personal<br />

anderer<br />

med.<br />

Fachbereiche<br />

856<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

<strong>2010</strong><br />

Ärzte <strong>und</strong> andere<br />

Akademiker<br />

598<br />

Pflegepersonal<br />

1206


Glossar<br />

Interdisziplinarität <strong>und</strong> Interprofessionalität<br />

Unter Interdisziplinarität bzw. Interprofessionalität versteht man die Zusammenarbeit<br />

mehrerer Disziplinen bzw. Fachrichtungen <strong>und</strong> Berufsgruppen.<br />

In der Medizin wird die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Fachgebieten<br />

zunehmend wichtiger. Denn die Weiterentwicklung <strong>und</strong> steigende<br />

Komplexität der einzelnen Diagnose- <strong>und</strong> Behandlungsmöglichkeiten erfordert<br />

eine offene Kommunikation zwischen den einzelnen medizinischen<br />

Gebieten. Nur so ist gewährleistet, dass Erkrankungen fachgebietsübergreifend<br />

betrachtet werden können <strong>und</strong> Patientinnen <strong>und</strong> Patienten optimal<br />

behandelt, gepflegt <strong>und</strong> beraten werden.<br />

Diagnose Related Groups (DRGs)<br />

Diagnose Related Groups (DRGs) – diagnosebezogene Fallgruppen –<br />

be zeichnen ein ökonomisch-medizinisches Klassifikationssystem zur<br />

Ab rechnung der Spitalbehandlungen. Behandlungsfälle werden hierbei<br />

anhand von Diagnosen <strong>und</strong> Behandlungen sowie anhand von Patientenmerkmalen,<br />

wie z. B. dem Alter, in Fallgruppen nach ökonomischem<br />

Aufwand eingestuft. Der «Preis» für eine DRG wird auf Basis dieser Informationen<br />

von einem so genannten DRG-Grouper mit Hilfe eines Fallpauschalenkataloges<br />

errechnet. DRGs sollen ab 2012 landesweit zur<br />

Abrechnung der Spitalbehandlungen in der Schweiz eingeführt werden.<br />

Der Schweizer Fallpauschalenkatalog wird zur Zeit auf der Gr<strong>und</strong>lage der<br />

deutschen Fallpauschalen (G-DRG) vom Verein Swiss-DRG erarbeitet.<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: Unternehmenskommunikation Kantonsspital St. Gallen<br />

Gestaltung: Die Gestalter AG, Fotografie: Flo Brunner, St. Gallen, Druck: Rheintaler Druckerei AG, Berneck<br />

Netzwerke<br />

Die Ges<strong>und</strong>heitsversorgung im Kanton St.Gallen basiert auf den Regionalspitälern<br />

<strong>und</strong> anderen öffentlichen <strong>und</strong> privaten Dienstleistungsanbietern<br />

sowie dem Kantonsspital St.Gallen als Zentrumsspital. In den letzten Jahren<br />

wurden die Bemühungen vorangetrieben, eine Infrastruktur für den<br />

Austausch medizinischer Informationen, Abklärungen <strong>und</strong> Behandlungen<br />

(Netzwerk) für bestimmte Krankheiten zu errichten, bei denen Spezialwissen<br />

<strong>und</strong>/oder fächerübergreifende (interdisziplinäre) Zusammenarbeit benötigt<br />

wird. Dies ermöglicht es, mehr Patientinnen <strong>und</strong> Patienten vor Ort zu<br />

behandeln, diesen jedoch gleichzeitig Expertenwissen <strong>und</strong> neue Therapiemöglichkeiten<br />

anzubieten. Zudem können die Fälle unter Einbezug aller<br />

Spezialisten an den entsprechenden spezialisierten Tumorfallvorstellungen<br />

im Zentrumsspital Kantonsspital St.Gallen besprochen werden.<br />

Für die optimale Behandlung, wie zum Beispiel von Brustkrebs <strong>und</strong> gynäkologischen<br />

Tumoren, steht dieses Netzwerk samt Videokonferenz für<br />

die gemeinsame Fallbesprechung bereits vor Therapiebeginn zur Verfügung.<br />

So kann ein gemeinsamer Therapieplan aller beteiligten Spezialisten aufgestellt<br />

werden. Es ist vorgesehen, solche Netzwerke auch für andere<br />

Er krank ungen einzurichten.<br />

Netzwerke stellen eine grosse organisatorische Herausforderung für die<br />

beteiligten Ärzte, Pflegenden <strong>und</strong> IT-Bereiche dar.<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Zur Unternehmensentwicklung gehören die Themenfelder administrative<br />

Führung des Strategieprozesses <strong>und</strong> der Unternehmensziele, Koordination<br />

der Geschäftsführung, Entwickeln <strong>und</strong> Einführen von Managementinstrumente<br />

wie zum Beispiel Multiprojektmanagement sowie Instrumente zur<br />

Prozess- <strong>und</strong> Ressourcensteuerung. Dazu kommt das Durchführen von konkreten<br />

Entwicklungsvorhaben <strong>und</strong> -projekten wie das OP-Management. Der<br />

operative Schwerpunkt liegt im Aufbau <strong>und</strong> Betrieb des Projektmanagements<br />

<strong>und</strong> des Multiprojektmanagements. Dazu gehören das Angebot der<br />

Projektsprechst<strong>und</strong>e <strong>und</strong> der Betrieb des Projektportals KSSG.<br />

Umschlag: Chirurgische Intensivstation: Visite im Team aus dem Ärztlichen Dienst, der Pflege, Physiotherapie <strong>und</strong> dem Beratungs- <strong>und</strong> Sozialdienst


Inhaltsverzeichnis<br />

Editorial Verwaltungsratspräsidentin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Editorial Direktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

Geschäftsleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

Bericht Standorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

Medizinisches Departement I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Allgemeine Innere Medizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Angiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Endokrinologie / Diabetologie / Osteologie . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Gastroenterologie / Hepatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Infektiologie / Spitalhygiene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Kardiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Medizinische Intensivstation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Nephrologie / Transplantationsmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Onkologie / Hämatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Pneumologie /<br />

Interdisziplinäres Zentrum für Schlafmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Psychosomatik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Rheumatologie / Rehabilitation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Innere Medizin Rorschach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Medizinisches Departement II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Anästhesiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Chirurgische Intensivstation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Chirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Frauenklinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Hand-, Plastische <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie . . . . . . . . . . . 29<br />

Orthopädische Chirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Urologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Medizinisches Departement III . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Augenklinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Hals-Nasen-Ohrenklinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Neurochirurgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Neurologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Medizinisches Departement IV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Nuklearmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Pathologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Radiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

Radio-Onkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Rechtsmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Zentrale Notfallaufnahme ( ZNA ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Dermatologie / Allergologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Brustzentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Palliativzentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Muskelzentrum / ALS clinic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Spitalapotheke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Sozialdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Medizinisches Forschungszentrum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

REA 2000 – Zentrum für Reanimations- <strong>und</strong> Simulationstraining 49<br />

Departement Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

Innere Medizin – Med . Dep . I . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

Haus 03 / 06 – Med . Dep . II . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Haus 04 – Med . Dep . III . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Rorschach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Flawil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Anästhesiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Operationsabteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Zentrale Notfallaufnahme ( ZNA ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Zentraler Transportdienst Pflege ( ZTP ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Dermatologie / Allergologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Rettungsdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Entwicklung Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Informatik Pflege . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Im Dienste eines Mitmenschen (IDEM) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

Departement Betrieb & Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Gastronomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Hauswirtschaft & Areal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Logistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Technischer Dienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Zentrale Sterilgutversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62<br />

Departement Finanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Aufnahme-Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Tarif- <strong>und</strong> Leistungswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Rechnungswesen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

Controlling . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

Finanzkommentar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

Anhang zur Jahresrechnung <strong>2010</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

Revisionsbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85<br />

<strong>Qualitätsbericht</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87<br />

Statistischer Teil:<br />

Der statistische Teil in Ergänzung zum <strong>Geschäftsbericht</strong> ist einsehbar unter www .kssg .ch <strong>und</strong> Veröffentlichungen unter www .forschung .kssg .ch<br />

3


4<br />

« Die Zukunft gehört denen,<br />

die bereit sind,<br />

in der Gegenwart zu handeln.»<br />

unbekannt<br />

Unternehmen Editorial<br />

Regierungsrätin Heidi Hanselmann,<br />

Verwaltungsratspräsidentin <strong>und</strong> Vorsteherin<br />

des Ges<strong>und</strong>heitsdepartements des Kantons St. Gallen<br />

Von diesem Gr<strong>und</strong>satz hat sich der Verwaltungsrat<br />

der Spitalverb<strong>und</strong>e im Geschäftsjahr<br />

leiten lassen. Das Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

befindet sich in einem permanenten<br />

Veränderungsprozess, dem<br />

sich auch das Unternehmen Kantonsspital<br />

St.Gallen stellen muss. Dazu gehören<br />

in unmittelbarer Zukunft die Einführung<br />

der Entschädigung der stationären<br />

Leistungsangebote der Spitäler über<br />

Fallpauschalen ( SwissDRG ) <strong>und</strong> die freie<br />

Spitalwahl ab dem Jahr 2012. Stichworte<br />

wie Leistungskonzentration,<br />

Netzwerkbildung, Investitionen in die<br />

Spitalbauten <strong>und</strong> die Sicherstellung der<br />

Personalressourcen bildeten an den<br />

neun Sitzungen sowie an der Klausurtagung<br />

des Verwaltungsrates die Themenschwerpunkte<br />

im Geschäfts jahr.<br />

Unter anderem tagte der Verwaltungsrat<br />

im März <strong>2010</strong> im Kantonsspital<br />

St.Gallen, im April im Spital Flawil <strong>und</strong><br />

im August <strong>2010</strong> im Spital Rorschach.<br />

Bauen für die Zukunft<br />

Nachdem in den letzten zehn Jahren<br />

keine Spitalbauten realisiert werden<br />

konnten, ist der Nachholbedarf gross.<br />

Auch vor dem Hintergr<strong>und</strong> der freien<br />

Spitalwahl ist es wichtig, in die Spitäler<br />

zu investieren, um wettbewerbsfähig<br />

<strong>und</strong> attraktiv bleiben zu können. Für<br />

den im schweizweiten Vergleich kostengünstigen<br />

Kanton St.Gallen muss es Ziel<br />

sein, die Patientinnen <strong>und</strong> Patienten in<br />

zeitgemässen Infrastrukturen behandeln<br />

zu können <strong>und</strong> damit Abwanderungen<br />

in andere Kantone zu verhindern.<br />

Der Verwaltungsrat freut sich, dass im<br />

Berichtsjahr denn auch verschiedene<br />

bauliche Erweiterungen gestartet <strong>und</strong><br />

umgesetzt werden konnten. Am Kantonsspital<br />

St.Gallen sind die Arbeiten<br />

am Neubau Pathologie / Institut für<br />

Rechtsmedizin weit fortgeschritten. Anfangs<br />

November <strong>2010</strong> begannen die<br />

Bauarbeiten für die Erweiterung des<br />

Hauses 24 als Logistikzentrum des Kantonsspitals<br />

St.Gallen für die Zentrale<br />

Sterilgutaufbereitungsanlage ( ZSVA ) für<br />

die öffentlichen Spitäler im Kanton<br />

St.Gallen. Zudem trat die vorberatende<br />

Kommission des Kantonsrates im Dezember<br />

<strong>2010</strong> auf die Vorlage zur Erweiterung<br />

der ZNA ein. Das Parlament wird<br />

im Frühjahr 2011 zu dieser Vorlage abschliessend<br />

Stellung nehmen.<br />

Meilensteine erreicht<br />

Die Aufbauarbeiten für das Mammografie-Screening<br />

sind im Jahr <strong>2010</strong> weiter<br />

vorangeschritten. Wichtigster Meilen-<br />

stein war dabei die Teilnahme von<br />

Radio logen, Pathologen <strong>und</strong> medizinisch-technischeRadiologieassistentinnen<br />

aus allen Spitalverb<strong>und</strong>en an den<br />

Qualifikationskursen der Krebsliga. Bedeutend<br />

waren ebenfalls die Prä-Audits<br />

der Programmleitung an den vorgesehenen<br />

Standorten <strong>und</strong> die anschliessende<br />

Benennung der Standorte Kantonsspital<br />

St.Gallen, Spital Wil, Grabs<br />

<strong>und</strong> Linth als Leistungserbringer im<br />

Screeningprogramm. Im Frühling 2011<br />

wird auch das Kantonsspital St.Gallen<br />

die operative Screeningtätigkeit aufnehmen.<br />

Im Projekt Patientenmanagement-System<br />

( PMS ) konnte im Berichtsjahr das<br />

Modul «Dezentrales Patientenmanagement»<br />

in sämtlichen Spitalverb<strong>und</strong>en<br />

eingeführt werden. Das Projekt ist ein<br />

wichtiger Pfeiler für die weitere elektronische<br />

Vernetzung der Spitalverb<strong>und</strong>e<br />

sowie ein wichtiger Meilenstein im Hinblick<br />

auf die Einführung von SwissDRG<br />

im Jahr 2012.


Der Verwaltungsrat des Kantonsspitals St.Gallen:<br />

Heidi Hanselmann, Regierungsrätin,<br />

Vorsteherin des Ges<strong>und</strong>heitsdepartements ( Präsidentin VR )<br />

Yvonne Biri Massler, Pflegedirektorin, Linn AG<br />

Bruno Urban Glaus, Dr. oec. HSG, Sevelen ( Vize-Präsident VR )<br />

Hugo Gmür, Dr. med., Facharzt für Allgemeinmedizin FMH, Kaltbrunn<br />

Leodegar Kaufmann, Dr. oec. HSG, Abtwil<br />

Walter Kohler, Wirtschaftsmediator SGO, Hondrich<br />

Felix Hans Sennhauser, Prof. Dr. med., St.Gallen<br />

Monika Stalder, Pflegedienstleiterin, Bächli ( Hemberg )<br />

Guido Sutter, lic. oec. HSG <strong>und</strong> lic. iur., St.Gallen<br />

St.Galler Spitalgeschichte<br />

geschrieben<br />

Ende April <strong>2010</strong> trat Hans Leuenberger<br />

nach über 29 Jahren als CEO <strong>und</strong> Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung am Kantonsspital<br />

zurück. Hans Leuenberger<br />

setzte sich mit grossem Engagement für<br />

ein modernes, innovationsbereites, leistungsstarkes<br />

<strong>und</strong> erfolgreiches Unternehmen,<br />

das über 4500 Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter beschäftigt, ein.<br />

Dank dem ausgeprägten unternehmerischen<br />

Flair, dem visionären Denken<br />

<strong>und</strong> Handeln ist es Hans Leuenberger<br />

stets gelungen, neue Entwicklungen<br />

<strong>und</strong> Herausforderungen rechtzeitig anzugehen<br />

<strong>und</strong> zukunftsgerichtete Lösungen<br />

zu erarbeiten. Hans Leuenberger<br />

darf mit berechtigtem Stolz auf das Erreichte<br />

zurückblicken. Für seine Leistungen<br />

<strong>und</strong> sein Engagement verdient er<br />

grossen Dank <strong>und</strong> hohe Anerkennung.<br />

Als Nachfolger von Hans Leuenberger<br />

hat der Verwaltungsrat Dr. med. Daniel<br />

Germann, bisheriger Stellvertreter <strong>und</strong><br />

Leiter des Departementes Interdisziplinäre<br />

medizinische Dienste, gewählt. Er<br />

trat seine Stelle am 1. Mai <strong>2010</strong> an. Die<br />

bisherige Funktion von Daniel Germann<br />

wurde am 1. Juni <strong>2010</strong> von Dr. med.<br />

Susanne Diener übernommen.<br />

Weiter wählte der Verwaltungsrat im<br />

März <strong>2010</strong> die Nachfolger der beiden<br />

in den Ruhestand tretenden Chefärzte<br />

Prof. Dr. med. Jochen Lange, Chefarzt<br />

Chirurgie, <strong>und</strong> Prof. Dr. med. Peter<br />

Bischoff, Chefarzt Augenklinik. Im Mai<br />

<strong>2010</strong> wurde der Nachfolger für Prof. Dr.<br />

med. Thomas Sigrist, Chefarzt Rechtsmedizin,<br />

bestimmt. An der Sitzung im<br />

Dezember wurde vom Verwaltungsrat<br />

auch der Nachfolger von Prof. Dr. med.<br />

Markus Kuster, Chefarzt Orthopädie,<br />

gewählt, welcher ins Ausland gezogen<br />

ist. In der Geschäftsleitung gab es ebenfalls<br />

Veränderungen. Aufgr<strong>und</strong> des<br />

Rücktritts von Dr. med. Maurus Pfister<br />

als Mitglied der Geschäftsleitung wird<br />

Urs Buschor als Leiter Departement Bau<br />

& Raum | Rorschach & Flawil die Betriebsleitungen<br />

der Spitäler Rorschach<br />

<strong>und</strong> Flawil in diesem Gremium vertreten<br />

<strong>und</strong> sich zudem um die Herausforderungen<br />

r<strong>und</strong> um die Thematik der Bau-<br />

<strong>und</strong> Raumplanung an allen drei Standorten<br />

kümmern.<br />

Dank<br />

5<br />

Im Namen des gesamten Verwaltungsrates<br />

danke ich allen Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern sowie der Geschäftsleitung<br />

des Kantonsspitals St.Gallen für<br />

ihren unermüdlichen <strong>und</strong> kompetenten<br />

Einsatz. Das Jahr <strong>2010</strong> war in jeder Hinsicht<br />

ein anspruchsvolles Jahr. Mein<br />

Dank richtet sich auch an die niedergelassenen<br />

Ärztinnen <strong>und</strong> Ärzte, die mit<br />

der Zuweisung ihrer Patientinnen <strong>und</strong><br />

Patienten die Gegenwart <strong>und</strong> Zukunft<br />

des Kantonsspitals St.Gallen sichern.<br />

Der Verwaltungsrat will zusammen mit<br />

den Mitarbeitenden die neuen Herausforderungen<br />

angehen <strong>und</strong> seinen Beitrag<br />

leisten, damit diese auch im kommenden<br />

Jahr zielgerichtet <strong>und</strong> erfolgreich<br />

gemeistert werden können. Dabei<br />

lässt er sich wie eingangs erwähnt vom<br />

Gr<strong>und</strong>satz leiten: «Die Zukunft gehört<br />

denen, die bereit sind, in der Gegenwart<br />

zu handeln.»<br />

Regierungsrätin Heidi Hanselmann,<br />

Verwaltungsratspräsidentin<br />

<strong>und</strong> Vorsteherin des Ges<strong>und</strong>heitsdepartements<br />

des Kantons St. Gallen


6<br />

Unternehmen Editorial<br />

« Im heutigen Leben<br />

bedeutet Spielraum alles.»<br />

Oscar Wilde<br />

Daniel Germann<br />

Direktor <strong>und</strong> Vorsitzender<br />

der Geschäftsleitung<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> war gekennzeichnet<br />

durch einige strukturelle wie auch personelle<br />

Weichenstellungen. So konnte<br />

ich am 1. Mai <strong>2010</strong> von meinem Vorgänger<br />

Hans Leuenberger die Führung<br />

des Kantonsspitals St.Gallen übernehmen.<br />

Ihm gebührt an dieser Stelle mein<br />

ganz besonderer Dank dafür, ein blühendes<br />

<strong>und</strong> höchst erfolgreiches Unternehmen<br />

geformt <strong>und</strong> geprägt zu haben.<br />

Dazu kommt ein spezielles Dankeschön<br />

für die fre<strong>und</strong>schaftliche Art <strong>und</strong> Weise<br />

der langjährigen Zusammenarbeit <strong>und</strong><br />

der Übergabe der Geschäfte. Hans Leuenberger<br />

hat mir damit einen Einstieg<br />

verschafft, der beste Voraussetzungen<br />

bot, mit allen Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

den neuen Zeitabschnitt des<br />

Kantonsspitals St.Gallen erfolgreich anzugehen.<br />

Dank an die Geschäftsleitung<br />

Erleichtert wurde mir dieser Einstieg<br />

aber auch dank der Unterstützung meiner<br />

bisherigen <strong>und</strong> neuen Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen der Geschäftsleitung. Besonders<br />

erwähnen möchte ich Prof. Dr.<br />

med. Christa Meyenberger, Prof. Dr.<br />

med. Peter Bischoff sowie Dr. med.<br />

Maurus Pfister, die nach langjähriger<br />

Mitgliedschaft auf Ende <strong>2010</strong> aus der<br />

Geschäftsleitung ausgetreten sind. Das<br />

Departement Innere Medizin wird neu<br />

von Prof. Dr. med. Martin Brutsche vertreten<br />

<strong>und</strong> das Medizinische Departement<br />

III ( Kopf kliniken ) durch Prof. Dr.<br />

med. Gerhard Hildebrandt. Zum Leiter<br />

des neuen Departements Bau & Raum |<br />

Rorschach & Flawil wurde Urs Buschor<br />

( bisher Koordinator Geschäftsführung )<br />

gewählt. Ärztlicher Vertreter von Flawil<br />

( neu auch von Rorschach ) bleibt Dr.<br />

med. Heinz Itin. Bereits per 1. Juni <strong>2010</strong><br />

wurde Dr. med. Susanne Diener als Leiterin<br />

des Departements Interdisziplinäre<br />

medizinische Dienste in die Geschäftsleitung<br />

berufen.<br />

Wahl von Chefärzten<br />

Veränderungen gab es auch in anderen<br />

wichtigen Gremien. Es erwies sich denn<br />

auch als grosser Vorteil, dass im Hinblick<br />

auf die Pensionierung der drei Chefärzte<br />

Prof. Dr. med. Peter Bischoff per Ende<br />

Dezember <strong>2010</strong>, Prof. Dr. med. Jochen<br />

Lange per Ende Januar 2011 sowie Prof.<br />

Dr. med. Thomas Sigrist per Ende Mai<br />

2011 schon sehr früh mit den Wahlvorbereitungen<br />

begonnen wurde. Zumal es<br />

auch galt, in der Klinik für Orthopädische<br />

Chirurgie <strong>und</strong> Traumatologie<br />

die Nachfolge von Prof. Dr. med. Mar-<br />

kus Kuster zu regeln, der Ende Jahr aus<br />

familiären Gründen nach Perth ( Australien<br />

) zurückgekehrt ist. Somit hat der<br />

Verwaltungsrat der Spitalverb<strong>und</strong>e des<br />

Kantons St.Gallen auf Antrag der Geschäftsleitung<br />

im vergangenen Jahr<br />

gleich vier neue Chefärzte gewählt. Es<br />

sind dies:<br />

– Prof. Dr. med. Roland Hausmann<br />

als Chefarzt Institut für Rechtsmedizin<br />

– PD Dr. med. Bernhard Jost<br />

als Chefarzt Klinik für Orthopädie,<br />

Chirurgie <strong>und</strong> Traumatologie<br />

– Prof. Dr. med. Bruno Schmied<br />

als Chefarzt Klinik für Chirurgie<br />

– PD Dr. med. Christophe Valmaggia<br />

als Chefarzt Augenklinik<br />

Neuer Präsident der Chefärztekonferenz<br />

<strong>und</strong> somit Amtsnachfolger von Prof. Dr.<br />

med. Peter Bischoff wurde Prof. Dr.<br />

med. Simon Wildermuth, der gleichzeitig<br />

auch zu meinem Stellvertreter in der<br />

Geschäftsleitung ernannt wurde.


Weitere Schwerpunkte<br />

Von den Wahlgeschäften zu weiteren<br />

wichtigen Schwerpunkten im letzten<br />

Jahr: Einer betraf den Aufbau des DirektionsbereichesUnternehmensentwicklung<br />

unter der Leitung von Roger Theiler<br />

( ab November inklusive Unternehmenskommunikation<br />

). Ein weiterer die<br />

Bildung des neuen Departements Bau &<br />

Raum | Rorschach & Flawil unter der<br />

bereits erwähnten Leitung von Urs<br />

Buschor. Das Thema Bau wird das Kantonsspital<br />

St.Gallen noch über Jahrzehnte<br />

verstärkt beschäftigen <strong>und</strong> begleiten.<br />

Mit dem neuen Departement<br />

wurden die Voraussetzungen geschaffen,<br />

dass die relevanten Bauthemen<br />

in der Geschäftsleitung noch besser<br />

«verankert» werden. Dies ist vor allem<br />

im Zusammenhang mit der Umsetzung<br />

der Baugesamtmachbarkeitsstudie von<br />

grosser Bedeutung.<br />

Baubeginn – Bauvollendung<br />

Am 2. November <strong>2010</strong> erfolgte der<br />

Baustart für die Erweiterung des Hauses<br />

24. Seit Jahren kämpft das Kantonsspital<br />

St.Gallen mit räumlichen Engpässen<br />

in den Bereichen Versorgung <strong>und</strong><br />

Logistik. Dank dem Ja des St.Galler<br />

Stimmvolkes können diese Probleme<br />

schon bald gelöst werden. Bis es aber<br />

so weit ist, braucht es noch etwas Geduld<br />

– die Inbetriebnahme ist auf Ende<br />

2012 geplant – <strong>und</strong> vor allem auch<br />

etwas Verständnis für die nicht zu<br />

vermeidenden Einschränkungen <strong>und</strong><br />

Lärmemissionen während der Bauzeit.<br />

Südöstlich der Frauenklinik präsentiert<br />

sich derweil bereits der ( fast ) fertige<br />

Neubau der Pathologie / Rechtsmedizin.<br />

Die Eröffnung findet am 9. Juni 2011<br />

statt. Auch dies wird ein Freudentag<br />

für das Kantonsspital St.Gallen. Ganz<br />

besonders für die Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter der Pathologie <strong>und</strong><br />

der Rechtsmedizin. An dieser Stelle ein<br />

herzliches Dankeschön an das Hochbauamt<br />

<strong>und</strong> an alle beteiligten Handwerker,<br />

die es ermöglichen, den Fertigstellungstermin<br />

einzuhalten.<br />

Neurovaskuläre Intensivstation<br />

Zur Behandlung <strong>und</strong> Versorgung von<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten mit akuten<br />

Schlaganfällen beschloss die Geschäftsleitung,<br />

im Haus 04 auf dem 9. Stock<br />

eine Neurovaskuläre Intensivstation<br />

( NIPS ) zu etablieren. Dank intensiver<br />

Projektarbeit konnte ein interdisziplinäres<br />

Modell zwischen der Neurologie<br />

<strong>und</strong> der Medizinischen Intensivstation<br />

( MIPS ) erarbeitet werden. Obschon<br />

die zeitlichen Vorgaben eng waren,<br />

gelang es den Verantwortlichen, die<br />

Personalrekrutierung <strong>und</strong> die baulichen<br />

Massnahmen erfolgreich abzuschliessen.<br />

Damit stand einer Eröffnung per<br />

3. Januar 2011 nichts mehr im Wege.<br />

Positives Finanzergebnis<br />

Besonders erfreut darf zur Kenntnis genommen<br />

werden, dass der Globalkredit<br />

um CHF 1,26 Millionen unterschritten<br />

werden konnte. Wie im Vorjahr ist dieses<br />

gute Ergebnis primär der steigenden<br />

Nachfrage nach Leistungen des Kantonsspitals<br />

St.Gallen zu verdanken, anderseits<br />

aber auch einem sorgfältigen<br />

Kostenmanagement unter direktem<br />

Einbezug der Kliniken, Institute <strong>und</strong><br />

Fachbereiche in Zusammenarbeit mit<br />

den Querschnittdepartementen, besonders<br />

dem Departement Finanzen.<br />

Neue Spitalfinanzierung<br />

7<br />

Passend zur Aussage von Oscar Wilde:<br />

«Im heutigen Leben bedeutet Spielraum<br />

alles» galt <strong>und</strong> gilt es im Hinblick auf<br />

kommende Veränderungen, sich frühzeitig<br />

genügend Spielraum zu verschaffen.<br />

So wird aufgr<strong>und</strong> der Revision des<br />

Krankenversicherungsgesetzes mit der<br />

neuen Spitalfinanzierung unter anderem<br />

erwartet, dass Leistungen vermehrt<br />

ambulant angeboten werden. Damit<br />

werden sich viele Prozesse im Spital verändern.<br />

Solche Prozessumstellungen<br />

erfordern eine sorgfältige Planung <strong>und</strong><br />

auch Zeit, weshalb das Kantonsspital<br />

St.Gallen sowohl in der Bearbeitung der<br />

Unternehmensziele wie auch mit dem<br />

Aufbau des Bereiches Unternehmensentwicklung<br />

hier einen Schwerpunkt<br />

gesetzt hat. Das Kantonsspital St.Gallen<br />

ist für die Zukunft gut gerüstet!<br />

Ein grosses Dankeschön<br />

Auch bei der täglichen Arbeit ist es<br />

wichtig, über ein gewisses Mass an<br />

Spielraum zu verfügen. Dies fördert die<br />

Innovation <strong>und</strong> die Freude an der Arbeit.<br />

Den Rahmen bildet dabei unsere<br />

Unternehmenskultur mit einer von gegenseitigem<br />

Respekt geprägten Gr<strong>und</strong>haltung.<br />

Ich bedanke mich bei allen<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern für<br />

den grossen Einsatz im vergangenen<br />

Jahr <strong>und</strong> freue mich auf die weitere erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit. Ein besonderer<br />

Dank gilt auch dem Verwaltungsrat<br />

unter der Leitung von Frau Regierungsrätin<br />

Heidi Hanselmann, der Revisionsstelle<br />

sowie unseren Kooperationspartnern<br />

<strong>und</strong> zuweisenden Ärztinnen<br />

<strong>und</strong> Ärzten.<br />

Daniel Germann<br />

Direktor <strong>und</strong> Vorsitzender der Geschäftsleitung


8<br />

Unternehmen Geschäftsleitung<br />

Organigramm<br />

Kantonsspital St. Gallen<br />

Organigramm Kantonsspital St.Gallen<br />

Allgemeine<br />

Innere Medizin<br />

Angiologie<br />

Endokrinologie/<br />

Diabetologie/Osteologie<br />

Gastroenterologie/<br />

Hepatologie<br />

Infektiologie/<br />

Spitalhygiene<br />

Kardiologie<br />

Med. Intensivstation<br />

Nephrologie/<br />

Transplantationsmedizin<br />

Onkologie/<br />

Hämatologie<br />

Pneumologie/<br />

Schlafmedizin<br />

Psychosomatik<br />

Rheumatologie/<br />

Rehabilitation<br />

Stabsdienste<br />

Anästhesiologie<br />

Chir. Intensivstation<br />

Chirurgie<br />

Frauenklinik<br />

Hand-, Plastische <strong>und</strong><br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

Orthopädische<br />

Chirurgie<br />

Urologie<br />

Augenklinik<br />

Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />

Neurochirurgie<br />

Neurologie<br />

Nuklearmedizin<br />

Pathologie<br />

Radiologie<br />

Radio-Onkologie<br />

Rechtsmedizin<br />

Anästhesiologie<br />

Chirurgie<br />

Innere Medizin<br />

Orthopädische<br />

Chirurgie<br />

Radiologie<br />

Belegärzte: HNO<br />

Anästhesiologie<br />

Chirurgie<br />

Innere Medizin<br />

Palliative Care<br />

Radiologie<br />

Belegärzte: HNO,<br />

Orthopädie, Urologie<br />

Medizinisches<br />

Departement I<br />

Medizinisches<br />

Departement II<br />

Medizinisches<br />

Departement III<br />

Medizinisches<br />

Departement IV<br />

Spital Rorschach<br />

Spital Flawil<br />

Direktion<br />

Stabsdienste<br />

Koordinator<br />

Geschäftsführung<br />

Rechtsdienst<br />

Informatik<br />

Personaldienst<br />

Qualitätsmanagement<br />

Seelsorge<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Departement<br />

Interdisziplinäre<br />

medizinische Dienste<br />

Departement<br />

Pflege<br />

Departement<br />

Betrieb & Infrastruktur<br />

Departement<br />

Finanzen<br />

Zentrale<br />

Notfallaufnahme<br />

Dermatologie/<br />

Allergologie<br />

Brustzentrum<br />

Palliativzentrum<br />

Muskelzentrum/<br />

ALS clinic<br />

Spitalapotheke<br />

Beratungs- <strong>und</strong><br />

Sozialdienst<br />

Medizinisches<br />

Forschungszentrum<br />

REA 2000 –<br />

Zentrum für Reanimations-<br />

<strong>und</strong> Simulationstraining<br />

Stabsdienste<br />

Rettungsdienst<br />

St.Gallen<br />

Kliniken/Fachbereiche<br />

OPS/Anästhesiologie<br />

Rorschach<br />

Flawil<br />

Gastronomie<br />

Hauswirtschaft & Areal<br />

Logistik<br />

Technischer Dienst<br />

Zentrale<br />

Sterilgutversorgung<br />

Aufnahme-Management<br />

Tarif- <strong>und</strong> Leistungswesen<br />

Rechnungswesen<br />

Controlling<br />

Projekte + Entwicklung<br />

Managementsupport/<br />

Honorare<br />

Unternehmensweit<br />

Standort St.Gallen<br />

Standort Rorschach<br />

Standort Flawil<br />

Farbcode:


Geschäftsleitung<br />

Kantonsspital St. Gallen<br />

Mitglieder der Geschäftsleitung des Kantonsspitals St. Gallen im Berichtsjahr <strong>2010</strong> waren:<br />

von links nach rechts:<br />

Dr. med. Maurus Pfister, Medizinisches Departement Rorschach<br />

Dr. med. Susanne Diener (seit 06.<strong>2010</strong>), Departement Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />

Prof. Dr. med. Christa Meyenberger, Medizinisches Departement I<br />

Thomas Sojak, Departement Betrieb & Infrastruktur<br />

Nicole Mösli, Departement Pflege<br />

René Thurnheer, Departement Finanzen<br />

Dr. med. Daniel Germann (seit 05.<strong>2010</strong>), Direktor <strong>und</strong> Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Prof. Dr. med. Simon Wildermuth, Medizinisches Departement IV<br />

Dr. med. Heinz Itin, Medizinisches Departement Flawil<br />

Prof. Dr. med. Peter Bischoff, Medizinisches Departement III<br />

Prof. Dr. Dr. med. Jörg Grünert, Medizinisches Departement II<br />

9


10<br />

Kantonsspital St.Gallen – ein Unternehmen, drei Spitäler. St.Gallen Rorschach Flawil


Departemente Bericht Standorte<br />

Zur Entlastung des Zentrumsspitals<br />

beigetragen<br />

Sowohl die Anzahl der stationär als auch die der ambulant behandelten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />

haben <strong>2010</strong> im Spital Rorschach weiter zugenommen. Auch die Chirurgie Flawil weist<br />

gegenüber dem Vorjahr erneut eine Zunahme der stationären Patientenzahlen aus, während auf<br />

der Inneren Medizin Flawil zu Beginn des Jahres ein Rückgang der Eintrittszahlen<br />

feststellbar war. Mit der Eröffnung des Varizenzentrums konnte der Standort Flawil gestärkt <strong>und</strong><br />

das Zentrumsspital in St.Gallen weiter entlastet werden.<br />

Direktion<br />

St. Gallen / Rorschach / Flawil<br />

Direktion<br />

Hans Leuenberger (bis Ende April <strong>2010</strong>)<br />

Direktor <strong>und</strong> Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Dr. med. Daniel Germann (ab Mai <strong>2010</strong>)<br />

Direktor <strong>und</strong> Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Prof Dr. med. Simon Wildermuth<br />

Stv. Direktor<br />

Rorschach<br />

José Farner<br />

Vorsitzender der Betriebsleitung<br />

Dr. med. Andreas Zerz<br />

Leitender Arzt Chirurgie Rorschach<br />

Dr. med. Maurus Pfister<br />

Fachbereichsleiter Innere Medizin Rorschach<br />

Dr. med. Karl Grob<br />

Leitender Arzt Orthopädie Rorschach<br />

Flawil<br />

Dr. med. Markus Antonelli<br />

Chefarzt Anästhesiologie Flawil<br />

Dr. med. Heinz Itin<br />

Chefarzt Chirurgie Flawil<br />

<strong>und</strong> Vorsitzender Betriebsleitung<br />

Dr. med. Andreas Walser<br />

Chefarzt Innere Medizin Flawil<br />

Spital Rorschach – ambulante<br />

Behandlungen nehmen zu<br />

Die Anzahl der stationär behandelten<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten lag unter<br />

Einbezug der Kurzlieger deutlich über<br />

den Vorjahresabschlüssen. Während<br />

in der Chirurgie <strong>und</strong> der Inneren Medizin<br />

die Austritte im Rahmen der Vorjahre<br />

waren, gab es in den Sparten Orthopädie<br />

<strong>und</strong> Hals-Nasen-Ohren deutlich mehr<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten. Die Verweildauer<br />

konnte weiter gesenkt werden.<br />

Eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer<br />

von sieben Tagen zeigt den richtigen<br />

Weg zur Ära des DRG.<br />

Die ambulanten Behandlungen haben<br />

erneut zugenommen. Die Gründe liegen<br />

in der erneut gesteigerten Nachfrage<br />

bei der lokalen Betreuung in der<br />

onkologischen Tagesstation sowie im<br />

Adipositaszentrum.<br />

Die im Mai 2009 eingerichtete «Medizinische<br />

Diagnostik» erweist sich für die<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten als gutes<br />

Angebot <strong>und</strong> im betrieblichen Alltag als<br />

organisatorisch gelungen.<br />

Die Rückmeldungen der Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten in Rorschach zeigen deutlich,<br />

dass die Hotellerie, speziell im Be-<br />

11<br />

reich der sanitären Installationen, nicht<br />

mehr den heutigen Vorstellungen <strong>und</strong><br />

Bedürfnissen entspricht. Häufig wird der<br />

Wunsch nach baldiger Verbesserung<br />

geäussert. Grosse Hoffnung liegt in der<br />

Bau-Gesamtmachbarkeitsstudie.<br />

Chirurgie Flawil – Erweiterung<br />

des Leistungsangebotes<br />

Nachdem die Räumlichkeiten auf dem<br />

ersten Stock frei geworden waren,<br />

konnte <strong>2010</strong> mit dem Umbau begonnen<br />

werden. Unter anderem wurde ein<br />

zusätzliches Tageszimmer mit vier Betten<br />

modern eingerichtet, um den künftigen<br />

Anforderungen zusätzlicher ambulanter<br />

Operationen gerecht zu werden.<br />

Im August <strong>2010</strong> wurde das Varizenzentrum<br />

eröffnet. Dieses wird interdisziplinär<br />

von der Chirurgie Flawil, der<br />

Gefässchirurgie <strong>und</strong> der Angiologie<br />

betrieben. Ziel ist es, dass möglichst alle<br />

Varizenpatienten des Unternehmens<br />

Kantonsspital St.Gallen in Flawil abgeklärt<br />

<strong>und</strong> behandelt werden, sei es operativ<br />

oder konservativ ( mittels Sklero-<br />

oder Lasertherapie ). Kurz nach der Eröffnung<br />

wurde auch erfolgreich ein<br />

Symposium über die Varicosis <strong>und</strong> die<br />

Ulcera cruris durchgeführt.


12<br />

Departemente Bericht Standorte<br />

Nachdem die stationären Patientenzahlen<br />

der Chirurgie <strong>und</strong> der Urologie<br />

zugenommen haben <strong>und</strong> bedingt durch<br />

den Mehraufwand durch das Varizenzentrum,<br />

konnte das Kader der Chirurgischen<br />

Klinik durch einen zweiten<br />

Oberarzt erweitert werden. Im Sinne<br />

einer Verbesserung der Zusammenarbeit<br />

mit der Klinik für Chirurgie in<br />

St.Gallen geschah die Anstellung dieses<br />

Oberarztes im Rotationssystem. Diese<br />

wird erstmals im Januar 2011 mit Dr.<br />

Dalibor Antolovic besetzt. Zusätzlich ist<br />

Dr. Antolovic auch verantwortlich für<br />

das Qualitätsmanagement am Spital<br />

Flawil.<br />

Ein weiteres Highlight <strong>2010</strong> war die erfolgreiche<br />

Teilnahme des Spitals Flawil<br />

an der Gewerbeausstellung Iga 10 in<br />

Flawil. Dabei konnte der Kontakt zum<br />

Publikum gepflegt werden. Zudem wurden<br />

einzelne Themen, wie die Gelenkprothetik<br />

<strong>und</strong> die Varizenchirurgie, den<br />

Standbesuchenden erklärt.<br />

Innere Medizin – gutes Personal<br />

ist das wertvollste Kapital<br />

Der Anfang des Jahres <strong>2010</strong> war auf der<br />

Inneren Medizin Flawil gekennzeichnet<br />

durch einen starken Rückgang der Eintrittszahlen<br />

von stationären Patienten<br />

im Vergleich zu den Vorjahren. Die ersten<br />

vier Monate, traditionell «Boom-<br />

Monate», waren auffallend ruhig. Es<br />

wurde eine Umfrage bei den Hausärzten<br />

durchgeführt, um eventuelle Ursachen<br />

herauszufinden, was aber erfolglos war.<br />

Wahrscheinlich hat es sich um eine<br />

spontane Fluktuation gehandelt, vielleicht<br />

akzentuiert durch den relativ milden<br />

Grippeverlauf im letzten Winter.<br />

Möglich ist aber auch eine zunehmend<br />

sparsame Einweisungspraxis der Hausärzte,<br />

indem die Hospitalisierung nur als<br />

letztes Mittel eingesetzt wird.<br />

Im weiteren Jahresverlauf waren die Patientenzahlen<br />

wieder ansteigend. Die<br />

hohen Vorjahreswerte wurden fast wieder<br />

erreicht. Quantitatives Wachstum<br />

kann ja gerade im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

nicht das höchste Ziel darstellen.<br />

In personeller Hinsicht musste leider der<br />

Abgang des Oberarztes <strong>und</strong> Qualitätsverantwortlichen<br />

Johannes Haarer zur<br />

Kenntnis genommen werden. Er wird<br />

sich in St.Gallen zum Gastroenterologen<br />

ausbilden lassen. Glücklicherweise wurde<br />

mit Goetz Freiwald ein erfahrener<br />

Kollege als Nachfolger gef<strong>und</strong>en. Immer<br />

wieder zeigt sich in allen Disziplinen <strong>und</strong><br />

Diensten, wie wichtig Personalkonstanz<br />

ist <strong>und</strong> dass für einen Dienstleistungsbetrieb<br />

gutes Personal das wichtigste<br />

<strong>und</strong> wertvollste Kapital ist. Dieses Kapital<br />

gilt es, zu hegen <strong>und</strong> zu pflegen.<br />

Informatik – IT-Netzwerk<br />

Auch im <strong>2010</strong> konnten die gemeinsamen<br />

Services für alle Spitalverb<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> die Geriatrische Klinik noch weiter<br />

aus gebaut werden. Durch die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit zwischen der<br />

IT der Spitalregion Rheintal Werdenberg<br />

Sarganserland <strong>und</strong> der SSC-IT konnte<br />

die Einführung der Standardbasisinfrastruktur<br />

( SBI-H ) pünktlich gemäss<br />

der Projektplanung abgeschlossen<br />

werden. Seit dem 1. August <strong>2010</strong> werden<br />

nun die über 600 PC-Arbeitsplätze<br />

dieser Spitalregion gemeinsam mit der<br />

IT vor Ort betreut. Von den kantonalen<br />

Laboratorien IKCH / IKMI erhielt die SSC-<br />

IT den Auftrag, die SAP-Module FI <strong>und</strong><br />

CO auf der gemeinsamen Plattform der<br />

Spitalverb<strong>und</strong>e <strong>und</strong> der Geriatrischen<br />

Klinik einzuführen. Dieses Projekt konnte<br />

per Ende Jahr erfolgreich umgesetzt<br />

werden. Zur Umsetzung der Projekte im<br />

Kantonsspital St.Gallen wie des neuen<br />

Intranets, MpM ( Multiprojektmanagement)<br />

<strong>und</strong> GL<strong>2010</strong> ( Sitzungsverwaltung<br />

der GL ) wurde eine neue moderne<br />

Plattform auf Basis Sharepoint aufgebaut.<br />

Nebst den bereits erwähnten<br />

Projekten wurde auch die Mitarbeit in<br />

vielen weiteren Projekten durch die IT<br />

sichergestellt.<br />

Seit dem 1. Mai <strong>2010</strong> gibt es in der SSC-<br />

IT den neuen Bereich Medizin-Informatik.<br />

Mit der Medizin-Informatik soll die<br />

Dienstleistung im Bereich des IT-Managements<br />

noch stärker an den Kernprozessen<br />

der Endbenutzer ausgerichtet werden.<br />

Dies soll in einer engen Zusammenarbeit<br />

mit den verantwortlichen Stellen<br />

der Medizintechnik erreicht werden.<br />

Eine besondere Herausforderung ist<br />

der hohe Bedarf an IT-Infrastruktur.<br />

Da die Rechenzentren dadurch an ihre<br />

Kapazitätslimiten gekommen waren,<br />

wurde gemeinsam mit dem Technischen<br />

Dienst des Kantonsspitals St.Gallen<br />

die Planung eines neuen Rechenzentrums<br />

angegangen. Nach intensiven<br />

Vorbereitungs arbeiten konnte nach einer<br />

Projektphase von r<strong>und</strong> zwei Jahren<br />

das neue Rechenzentrum dem Betrieb<br />

übergeben werden.<br />

Personaldienst – Engagement für<br />

zufriedene Mitarbeitende<br />

Mitarbeitende, die sich für das Kantonsspital<br />

St.Gallen engagieren, sind eine<br />

wichtige Stütze des Unternehmens. Damit<br />

sich auch die neuen Mitarbeitenden<br />

möglichst schnell mit der Kultur, den<br />

Werten <strong>und</strong> der Organisation des Kantonsspitals<br />

St.Gallen vertraut machen<br />

können, wurde der Einführungstag neu<br />

gestaltet <strong>und</strong> im Mai <strong>2010</strong> erstmals in<br />

angepasster Form durchgeführt. Das<br />

Zusammenspiel <strong>und</strong> der Einsatz aller<br />

Beteiligten bei der Neugestaltung des<br />

Einführungstages haben dazu geführt,<br />

dass den neuen Mitarbeitenden in kurzer<br />

Zeit ein Einblick in viele Gebiete ermöglicht<br />

wird <strong>und</strong> der Einstieg leichterfällt.<br />

Der Aufbau der interdisziplinären<br />

Führungsausbildung war <strong>und</strong> ist ein<br />

Thema, das auch in den nächsten Monaten<br />

<strong>und</strong> Jahren beschäftigen wird.<br />

Mit dem Start dieses Projektes im <strong>2010</strong><br />

soll hauptsächlich das Ziel verfolgt werden,<br />

die Zusammenarbeit zwischen den<br />

verschiedenen Bereichen <strong>und</strong> Funktionsstufen<br />

zu fördern <strong>und</strong> zu vereinfachen.<br />

Die verschiedenen Angebote, die<br />

den Mitarbeitenden unter dem Titel<br />

«Gs<strong>und</strong> am Kanti» gemacht werden,<br />

wurden weiter ausgebaut. Die Velohelmaktion,<br />

die Wintersportaktion <strong>und</strong> auch<br />

die Sonnenschutzaktion sind bei den<br />

Mitarbeitenden auf ein breites Echo gestossen<br />

<strong>und</strong> haben viele positive Reaktionen<br />

ausgelöst. Das Anwesenheitsmanagement<br />

konnte in praktisch allen<br />

Bereichen eingeführt werden. Damit<br />

steht den Führungskräften ein Instrument<br />

zur Verfügung, das es ihnen ermöglicht,<br />

die notwendigen Schritte zum<br />

Wohl der Mitarbeitenden schneller einzuleiten.<br />

Die intensive Zusammenarbeit


zwischen Personaldienst, Care Management<br />

<strong>und</strong> Führungskräften zeigt bereits<br />

erste sehr erfreuliche Resultate.<br />

Qualitätsmanagement – bereitet<br />

sich auf Meilensteine vor<br />

Das Medizincontrolling <strong>und</strong> die Medizinische<br />

Kodierung standen <strong>2010</strong> ganz im<br />

Zeichen der Vorbereitungen auf die<br />

neue Spitalfinanzierung mit Diagnosis<br />

Related Groups ( DRG ), die per 1.1. 2012<br />

eingeführt wird. Insbesondere die Erweiterungen<br />

des Datensatzes des B<strong>und</strong>esamtes<br />

für Statistik brachten neue<br />

Herausforderungen für das Medizincontrolling<br />

wie auch das Kodier-Team<br />

mit sich. Zum 1.7. <strong>2010</strong> machten die<br />

mangelnden Raumressourcen im Haus<br />

20 einen Umzug des Medizincontrollings<br />

<strong>und</strong> des Kodier-Teams ins Haus 81<br />

notwendig. Im Sommer 2011 wird nach<br />

erfolgter Renovation des Hauses 57 die<br />

Abteilung Qualitätsmanagement wieder<br />

räumlich zusammengeführt.<br />

Im Qualitätsmanagement laufen seit<br />

<strong>2010</strong> die Vorbereitungen für das Re-<br />

Zertifizierungsaudit des Kantonsspitals<br />

St.Gallen. Dieses findet am 17.–19. Mai<br />

2011 im Rahmen der Zertifizierung mit<br />

sanaCERT Suisse statt. Vorgespräche mit<br />

der sanaCERT Suisse wurden zu den<br />

auszuweisenden Standards durchgeführt.<br />

Die unternehmensweite Patientenbefragung<br />

<strong>und</strong> das darin enthaltene<br />

Beschwerdemanagement wurden in<br />

eine elektronische Abwicklung überführt.<br />

Zum 1.10.<strong>2010</strong> ernannte die Geschäftsleitung<br />

Dr. Peter Ueberschlag zum Leiter<br />

<strong>und</strong> Heidi Funk zur stellvertretenden<br />

Leiterin des Qualitätsmanagement-<br />

Teams. Dr. Norbert Rose, Leiter Abteilung<br />

Qualitätsmanagement, übergab<br />

damit die direkte Leitung des Qualitätsmanagement-Teams<br />

an Dr. Peter Ueberschlag.<br />

Unter der Leitung von Dr. Norbert Rose<br />

setzte eine kantonale Arbeitsgruppe das<br />

durch den Verwaltungsrat im Februar<br />

<strong>2010</strong> beschlossene Konzept zum Risikomanagement<br />

der Spitalverb<strong>und</strong>e 1–4<br />

um. Es wurden Workshops zur Risikoidentifizierung<br />

in den Spitalverb<strong>und</strong>en<br />

1–4 durchgeführt <strong>und</strong> eine Risikomanagement-Software<br />

eingeführt.<br />

Die Zuständigkeit für das Bildungsmanagement<br />

wechselte zum 1.8.<strong>2010</strong> vom<br />

Qualitätsmanagement in den Personaldienst.<br />

Zukünftig wird Gaby Eigenmann,<br />

Leiterin Bildungsmanagement, diesen<br />

Bereich leiten. Das Kursangebot <strong>und</strong> die<br />

Führungsschulungen für Mitarbeitende<br />

des Kantonsspitals St.Gallen werden<br />

weiterhin unter bildung.kssg.ch veröffentlicht.<br />

Rechtsdienst – berät, prüft <strong>und</strong><br />

arbeitet mit<br />

Der Rechtsdienst ist eine Stabsstelle der<br />

Direktion <strong>und</strong> unterstützt <strong>und</strong> berät Unternehmensleitung,Organisationseinheiten<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitende bei der Erfüllung<br />

ihrer Aufgaben in sämtlichen juristischen<br />

Fragestellungen. Der Rechtsdienst<br />

setzt sich zum Ziel, rechtliche<br />

Fragestellungen ergebnisorientiert <strong>und</strong><br />

unter dem Aspekt der Kosten- <strong>und</strong> Qualitätsoptimierung<br />

zu lösen sowie die<br />

gesetzeskonforme Unternehmensführung<br />

zu unterstützen.<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> brachte personelle Wechsel.<br />

Stefan Siegrist hat während des<br />

Jahres die Leitung des Rechtsdienstes<br />

übernommen; er wird dabei von Caroline<br />

Jaeger <strong>und</strong> neu von Dominik Sennhauser<br />

unterstützt.<br />

Der Rechtsdienst hat im Jahr <strong>2010</strong> über<br />

1000 Fälle in Form von Beratung, Vertragserstellung<br />

<strong>und</strong> -prüfung, Projektmitarbeit<br />

sowie Verfahrens- <strong>und</strong> Prozessführung<br />

bearbeitet. Im Rahmen<br />

des Vertragsmanagements wurden r<strong>und</strong><br />

130 Studienverträge, 280 Sponsoringverträge<br />

<strong>und</strong> 30 IT-Verträge abgeschlossen.<br />

Im Rahmen von Datenschutz <strong>und</strong><br />

Patientenrechten wurden r<strong>und</strong> 65 Fälle<br />

bearbeitet.<br />

Im Jahr 2011 werden die Umsetzung<br />

der Kaderarztverordnung inklusive der<br />

Überführung in neue Anstellungsverträge,<br />

die Umsetzung des kantonalen<br />

Archiv gesetzes, die Datenschutzschulung<br />

sowie das interne Weisungsmanagement<br />

einige der Schwerpunkte<br />

des Rechtsdienstes bilden.<br />

Seelsorge – in verschiedenen<br />

Aufgaben tätig<br />

13<br />

Das Seelsorgeteam war in gewohnter<br />

Weise aktiv <strong>und</strong> präsent. Mindestens ein<br />

Seelsorger oder eine Seelsorgerin beider<br />

Konfessionen konnte jederzeit gerufen<br />

werden, <strong>und</strong> die Seelsorgerinnen <strong>und</strong><br />

Seelsorger boten auch von sich aus<br />

Besuche <strong>und</strong> Gespräche an. Selbstverständlich<br />

standen die Mitarbeitenden<br />

des Seelsorgeteams auch Angehörigen<br />

anderer Konfessionen <strong>und</strong> Religionen<br />

oder Religionslosen soweit erwünscht<br />

<strong>und</strong> möglich bei.<br />

An Sonn- <strong>und</strong> Feiertagen, von den Katholiken<br />

auch während der Woche, wurden<br />

die üblichen Gottesdienste gefeiert.<br />

Zu erwähnen sind hier besonders die<br />

schon traditionellen Rorate-Gottesdienste<br />

im Advent. Sie vermögen ein<br />

vielfältiges Publikum anzusprechen. An<br />

deren Gestaltung beteiligten sich auch<br />

zwei evangelische Seelsorgerinnen.<br />

In gutem Einvernehmen mit dem direkt<br />

betroffenen evangelischen Team <strong>und</strong><br />

mit dem Wissen der evangelischen Kirche<br />

liess die Geschäftsleitung die evangelische<br />

Spitalkapelle in einen Rapportraum<br />

für die Radiologie umwandeln.<br />

Die evangelischen Gottesdienste finden<br />

seit Mitte <strong>2010</strong> im zweckmässig hergerichteten<br />

Foyer Haus 21 statt.<br />

Die Seelsorgeteams der Spitäler St.Gallen,<br />

Rorschach <strong>und</strong> Flawil haben sich zu<br />

den seit 2009 vorgesehenen regelmässigen<br />

Sitzungen versammelt.<br />

Als besondere Aktivitäten sind die folgenden<br />

zu nennen: An der «OFFA»<br />

stellte sich in der thematischen Einheit<br />

«Ges<strong>und</strong>heit» zusammen mit dem Beratungs-<br />

<strong>und</strong> Sozialdienst auch die Spitalseelsorge<br />

vor. An einer ökumenischen<br />

Lichtfeier im November, zu der Angehörige<br />

aller im vergangenen Jahr im Spital<br />

verstorbenen Personen eingeladen waren,<br />

nahm eine zahlreiche Schar von<br />

Besucherinnen <strong>und</strong> Besuchern teil. In<br />

Verbindung mit der Unternehmenskommunikation,<br />

dem IDEM-Dienst <strong>und</strong> der<br />

Pfarrei St.Fiden machte die Seelsorge<br />

bei der Aktion «1 Million Sterne» mit.


14<br />

Departemente Bericht Standorte<br />

Zu erwähnen ist weiter, dass die Seelsorge<br />

im Ethikforum, in der kant. Ethikkommission<br />

<strong>und</strong> in der Arbeitsgruppe<br />

Projekt Organspende vertreten ist. Eine<br />

evangelische Seelsorgerin <strong>und</strong> ein katholischer<br />

Seelsorger gehören zudem<br />

der Moderationsgruppe Ethische Gespräche<br />

an.<br />

Zudem stellte die Seelsorge nach Absprache<br />

mit der Geschäftsleitung eine Auswahl<br />

heiliger Schriften zusammen, die<br />

bei Bedarf an Angehörige verschiedener<br />

Religionen ausgeliehen werden können.<br />

Im katholischen Team arbeitet neu Lea<br />

Siegmann-Würth in einem Teilpensum<br />

mit, das die Pensumsreduktion von<br />

Marlis-Fabienne Bucher <strong>und</strong> Markus<br />

Schöbi kompensiert. Lea Siegmann-<br />

Würth hat ein Buch mit dem Titel «Ethik<br />

in der Palliative Care. Theologische <strong>und</strong><br />

medizinische Erk<strong>und</strong>ungen» im Verlag<br />

Peter Lang publiziert.<br />

Insgesamt war es der Seelsorge möglich,<br />

ihren eigenen Gr<strong>und</strong>sätzen zu folgen<br />

<strong>und</strong> ausgerichtet auf die Bedürfnisse<br />

der Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />

<strong>und</strong> der Mitarbeitenden in grosser Freiheit<br />

ihren Dienst zu leisten.<br />

Unternehmensentwicklung –<br />

Prozess- <strong>und</strong> Ressourcensteuerung<br />

Die Unternehmensentwicklung konnte<br />

im <strong>2010</strong> die Detailkonzeption <strong>und</strong> das<br />

OP-Statut für ein unternehmensweites<br />

OP-Managementv abschliessen. In Zusammenarbeit<br />

mit Vertretern der chirurgisch<br />

tätigen Kliniken, dem Institut für<br />

Anästhesiologie <strong>und</strong> dem Departement<br />

Pflege wurde ein zukunftsgerichtetes<br />

Konzept erarbeitet, welches im laufenden<br />

Jahr umgesetzt wird. Für das<br />

Multiprojektmanagement wurde ein<br />

workflowbasiertes Projektportal entwickelt,<br />

basierend auf der neuen Informations-<br />

<strong>und</strong> Zusammenarbeitsplattform<br />

KSSGnet ( Intranet ). Mit dem<br />

Aufbau <strong>und</strong> der Durchführung von Projektmanagementkursen<br />

konnten die<br />

Methodenkompetenz <strong>und</strong> das Wissen<br />

über das Projektmanagement am Kantonsspital<br />

St.Gallen stark verbessert<br />

werden.<br />

Für das Jahr 2011 stehen Vorhaben <strong>und</strong><br />

Projekte im Vordergr<strong>und</strong>, welche die<br />

Planung <strong>und</strong> Steuerung der unternehmensweiten<br />

Ressourcen im Fokus haben.<br />

Als weitere zentrale Aufgabe der<br />

Unternehmensentwicklung steht die<br />

administrative Führung des Strategieprozesses<br />

<strong>und</strong> der Strategieerarbeitung<br />

2011–2015 im Mittelpunkt. Mit der<br />

Überführung der Geschäftskoordination<br />

in die Unternehmensentwicklung per<br />

1.1.2011 können wichtige Synergien in<br />

der Managementunterstützung erzielt<br />

werden.<br />

Unternehmenskommunikation:<br />

umfangreiche Dienstleistungen<br />

Mit gezielter Medien- <strong>und</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

konnte der Auftritt des Kantonsspitals<br />

St.Gallen nach innen <strong>und</strong><br />

aussen auch im vergangenen Jahr weiter<br />

gestärkt werden. Fachpersonen verschiedener<br />

medizinischer Disziplinen<br />

waren <strong>2010</strong> wiederum gefragte Experten<br />

für die lokalen <strong>und</strong> nationalen Medien.<br />

Ein wichtiger Schwerpunkt der<br />

Tätigkeiten der Unternehmenskommunikation<br />

im <strong>2010</strong> galt dem Aufbau der<br />

neuen Intranet-Plattform KSSGnet in<br />

Zusammenarbeit mit der SSC-IT. Nach<br />

einer intensiven Phase der Planung <strong>und</strong><br />

Umsetzung sowie umfangreichen Testwochen<br />

wird das neue Intranet im Januar<br />

2011 live geschaltet. Die Dienstleistungen<br />

der Unternehmenskommunikation<br />

wurden aber auch in anderen Bereichen<br />

gerne <strong>und</strong> oft in Anspruch genommen.<br />

Sei es bei Messeauftritten, bei<br />

TV-Aufnahmen oder bei der Erstellung<br />

neuer Flyer <strong>und</strong> Infomappen. Zudem<br />

haben <strong>2010</strong> weitere Kliniken, Institute<br />

<strong>und</strong> Fachbereiche mit der Unterstützung<br />

der Unternehmenskommunikation<br />

ihre Webauftritte dem einheitlichen Erscheinungsbild<br />

angepasst. Neu gibt es<br />

auf der Website des Kantonsspitals<br />

St.Gallen einen passwortgeschützten<br />

Informationsbereich für Hausärzte. Zu<br />

den Zielen 2011 der Unternehmenskommunikation<br />

gehören die Etablierung<br />

des neuen Intranets als Informations-<br />

<strong>und</strong> Zusammenarbeitsplattform,<br />

die Begleitung des Strategieprozesses<br />

<strong>und</strong> die Schwerpunktbildung in der<br />

Marketingkommunikation.<br />

Direktion<br />

St. Gallen / Rorschach / Flawil<br />

Direktion<br />

Hans Leuenberger (bis Ende April <strong>2010</strong>)<br />

Direktor <strong>und</strong> Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Dr. med. Daniel Germann (ab Mai <strong>2010</strong>)<br />

Direktor <strong>und</strong> Vorsitzender der Geschäftsleitung<br />

Prof Dr. med. Simon Wildermuth<br />

Stv. Direktor<br />

Stabsdienste<br />

Urs Buschor<br />

Koordinator Geschäftsführung<br />

lic. iur. HSG Daniela Ittensohn, RAin<br />

Leiterin Rechtsdienst (bis Ende März <strong>2010</strong>)<br />

lic. iur. Stefan Siegrist<br />

Leiter Rechtsdienst (ab April <strong>2010</strong>)<br />

Informatik<br />

Kurt Och<br />

Leiter<br />

Personaldienst<br />

Urs Lüchinger<br />

Leiter<br />

Qualitätsmanagement<br />

Dr. med. Norbert Rose<br />

Leiter<br />

Seelsorge-Team<br />

Unternehmensentwicklung<br />

Roger Theiler<br />

Leiter<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Philipp Lutz<br />

Leiter


16<br />

Departemente Medizinisches Departement I<br />

Schweregrad der Krankheitsbilder<br />

nimmt zu<br />

Die Tendenz zur Verlagerung vom stationären in den ambulanten Sektor hat sich <strong>2010</strong> auch in der<br />

Inneren Medizin weiter fortgesetzt. Diese Entwicklung mag einerseits durchaus erfreulich sein,<br />

sie hat aber auch zur Folge, dass der Schweregrad der Krankheitsbilder von hospitalisierten Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten weiter angestiegen ist. Der Betreuungsaufwand bleibt denn auch sehr hoch.<br />

Gleichzeitig steigt die Auslastung weiter an. Dies trifft insbesondere auf die Medizinische Intensivstation<br />

( MIPS ) sowie auf die Onkologie / Hämatologie zu. Die Etablierung einer neuen Neurovaskulären<br />

Intensiv station auf Anfang 2011 ist das Resultat einer intensiven Projektarbeit zwischen der Neurologie<br />

<strong>und</strong> der MIPS. Für die Fachbereiche Pneumologie <strong>und</strong> das Interdisziplinäre Zentrum für<br />

Schlafmedizin sowie die Kardiologie stand das <strong>2010</strong> ganz im Zeichen eines erfolgreichen Umbaus der<br />

Räumlichkeiten.<br />

Medizinisches Departement I<br />

Vorsitz<br />

Prof. Dr. med. Peter Greminger<br />

Delegierte <strong>und</strong> Mitglied Geschäftsleitung<br />

Prof. Dr. med. Christa Meyenberger<br />

Allgemeine Innere Medizin<br />

Prof. Dr. med. Peter Greminger<br />

Angiologie<br />

Dr. med. Daniel Holtz (bis September <strong>2010</strong>)<br />

Dr. med. Ulf Benecke (ab Oktober <strong>2010</strong> a.i.)<br />

Endokrinologie / Diabetologie / Osteologie<br />

PD Dr. med. Michael Brändle<br />

Gastroenterologie / Hepatologie<br />

Prof. Dr. med. Christa Meyenberger<br />

Infektiologie / Spitalhygiene<br />

Prof. Dr. med. Pietro Vernazza<br />

Kardiologie<br />

Prof. Dr. med. Hans Rickli<br />

Medizinische Intensivstation<br />

Dr. med. Gian-Reto Kleger<br />

Nephrologie / Transplantationsmedizin<br />

Dr. med. Françoise-Isabelle Binet<br />

Onkologie / Hämatologie<br />

Prof. Dr. med. Thomas Cerny<br />

Pneumologie / Schlafmedizin<br />

Prof. Dr. med. Martin Brutsche<br />

Psychosomatik<br />

Dr. med. Urs Stillhard<br />

Rheumatologie / Rehabilitation<br />

Prof. Dr. med. Johannes von Kempis<br />

Innere Medizin Rorschach<br />

Dr. med. Maurus Pfister<br />

Allgemeine Innere Medizin –<br />

der Betreuungsaufwand wächst<br />

Noch vor der für das Jahr 2012 geplanten<br />

schweizweiten Einführung von<br />

DRG – einem neuen diagnosebezogenen<br />

Abrechnungssystem – hat sich in<br />

der Medizin die Tendenz zur Verlagerung<br />

vom stationären in den ambulanten<br />

Sektor weiter fortgesetzt. Wenn<br />

diese Entwicklung aus verschiedenen<br />

Gesichtspunkten auch erfreulich sein<br />

mag, so darf nicht übersehen werden,<br />

dass als Folge dieser Verlagerung der<br />

Schweregrad der Krankheitsbilder von<br />

hospitalisierten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />

weiter angestiegen ist. Entsprechend<br />

dieser Komplexität ist der Betreuungsaufwand<br />

denn auch sehr hoch.<br />

So ist im Laufe der vergangenen Jahre<br />

das Alter der hospitalisierten Patienten<br />

gestiegen, ist die Diagnoseliste bei der<br />

überwiegenden Mehrheit durch eine<br />

Vielzahl von Diagnosen gekennzeichnet<br />

( Stichwort «Multimorbidität» ) <strong>und</strong> weisen<br />

etliche dieser Diagnosen eine gegenseitige<br />

negative Beeinflussung auf<br />

wie zum Beispiel eine Verschlechterung<br />

der Nierenfunktion durch eine gleichzeitig<br />

vorliegende Herzinsuffizienz. Dies<br />

kann die medikamentöse Behandlung<br />

oft erheblich erschweren. Zudem gilt es<br />

zu beachten, dass viele neue medikamentöse<br />

<strong>und</strong> interventionelle Therapieansätze<br />

zwar eine Verbesserung der<br />

Gr<strong>und</strong>erkrankung mit sich gebracht<br />

haben ( z.B. Behandlung von schweren<br />

systemischen Entzündungskrankheiten<br />

mit modernen Immunsuppressiva, Behebung<br />

von Durchblutungsstörungen<br />

mit neuen Stents ), dass aber einige dieser<br />

neuen Verfahren gleichzeitig auch<br />

neue Probleme gebracht haben ( z.B.<br />

vermehrtes Auftreten von Infektionskrankheiten<br />

unter Immunsuppressiva,<br />

Blutungskomplikationen unter vermehrtem<br />

Einsatz von gerinnungshemmenden<br />

Substanzen ).<br />

Die künftige Herausforderung wird es<br />

sein, die vorhandenen Mittel unter Berücksichtigung<br />

der Ressourcen, insbesondere<br />

auch der personellen Entwicklung<br />

im Pflegedienst <strong>und</strong> im ärztlichen<br />

Dienst, sinnvoll einzusetzen.


Angiologie – mit breitem Angebot<br />

Das im letzten Jahr von der Geschäftsleitung<br />

genehmigte interdisziplinäre<br />

Varizenzentrum <strong>und</strong> die angiologische<br />

W<strong>und</strong>sprechst<strong>und</strong>e in Flawil konnten im<br />

Laufe des Herbstes <strong>2010</strong> den Betrieb<br />

aufnehmen. Das Varizenzentrum zeigt<br />

einen noch zögerlichen, aber insgesamt<br />

ermutigenden Start. Die ersten Behandlungen<br />

mit dem endovenösen Laser<br />

konnten in Flawil durchgeführt werden.<br />

Die angiologische W<strong>und</strong>sprechst<strong>und</strong>e<br />

ist auch durch die Vorarbeit auf der<br />

Wo<strong>und</strong> Care Station in Flawil gut besucht.<br />

Die Behandlungs- <strong>und</strong> Untersuchungszahlen<br />

bezüglich der chronischen<br />

W<strong>und</strong>en sowohl in der W<strong>und</strong>sprechst<strong>und</strong>e<br />

in Flawil als auch im angio logischen<br />

Ambulatorium des Kantonsspitals<br />

St.Gallen sind weiter steigend.<br />

Das W<strong>und</strong>konzept für das gesamte Unternehmen<br />

wurde innerhalb der W<strong>und</strong>konzept-Arbeitsgruppe<br />

unter der Leitung<br />

der Angiologie begonnen <strong>und</strong><br />

zeigt dank der interdisziplinären Besetzung<br />

gute Fortschritte.<br />

Die im letzten Jahr gestartete vaskuläre<br />

Rehabilitation konnte sich etablieren.<br />

Mittlerweile genehmigen die Schweizer<br />

Krankenkassen regelmässig diese sinnvolle<br />

<strong>und</strong> wichtige Ergänzung der angiologischen<br />

Therapie. Hierbei wird bei<br />

Patienten mit verstopften Beinarterien<br />

durch strukturiertes Gehtraining die beschwerdefreie<br />

Gehstrecke so verbessert,<br />

dass auf eine Katheterintervention oder<br />

eine Gefässoperation verzichtet werden<br />

kann.<br />

Die Angiologie hat ihre kathetertechnische<br />

Tätigkeit auf die Radiologie verlegt.<br />

Dies führte zum Wohl der Patienten<br />

zu einer noch engeren Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Interventionisten-Team<br />

der Angiologie <strong>und</strong> der Radiologie. So<br />

können Patienten vom Erfahrungsschatz<br />

beider Disziplinen profitieren.<br />

Mit der stationären <strong>und</strong> ambulanten<br />

Abklärung <strong>und</strong> Behandlung von<br />

Arterien- <strong>und</strong> Venenleiden, inklusive<br />

Krampf adern sowie chronischer W<strong>und</strong>en<br />

ergänzt um die Möglichkeit einer<br />

ambulanten vaskulären Rehabilitation,<br />

steht die Angiologie des Kantonsspitals<br />

St.Gallen nun angebotsmässig an der<br />

Spitze der nichtuniversitären Zentrums-<br />

Angiologien der Schweiz.<br />

Endokrinologie / Diabetologie /<br />

Osteologie – mit Netzwerk<br />

Dank dem grossen Engagement aller<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter <strong>und</strong><br />

den neuen Räumlichkeiten im Haus 08<br />

konnte die ambulante <strong>und</strong> stationäre<br />

Betreuung der Patienten weiter optimiert<br />

werden.<br />

Seit dem Sommer <strong>2010</strong> wird unter der<br />

Leitung von Dr. Margarete Maier-Wölfle<br />

in Zusammenarbeit mit den Kollegen<br />

der Frauenklinik mit der interdisziplinären<br />

Spezialsprechst<strong>und</strong>e für Hirsutismus<br />

ein neues Dienstleistungsangebot<br />

zur Verfügung gestellt. Ziel der Sprechst<strong>und</strong>e<br />

ist es, Patientinnen mit vermehrter<br />

Körperbehaarung korrekt abzuklären<br />

<strong>und</strong> zielgerichtet zu behandeln. Das<br />

Angebot der Spezialsprechst<strong>und</strong>e für<br />

das diabetische Fuss-Syndrom konnte<br />

mit dem regelmässigen Einbezug der<br />

Gipser relevant erweitert werden. Mit<br />

den angefertigten Gipsen können Patienten<br />

mit neuropathischen Fussulcera<br />

oder Neuroosteoarthropathien ( Charcot-Fuss<br />

) optimal behandelt werden.<br />

Unter der Leitung von Dr. Stefan Bilz<br />

wurde das Projekt «interdisziplinäres<br />

Ernährungsmanagement am Kantonsspital<br />

St.Gallen» gestartet. In einer ersten<br />

Phase werden die Projekte Malnutrition,<br />

Richtlinien für enterale <strong>und</strong> parenterale<br />

Ernährung <strong>und</strong> Intranet-Plattform<br />

Ernährung umgesetzt. Anschliessend<br />

wird das Projekt in den Betrieb<br />

17<br />

integriert <strong>und</strong> eine gemeinsame Plattform<br />

für sämtliche Disziplinen <strong>und</strong> Einrichtungen,<br />

die sich mit Ernährungsfragen<br />

beschäftigen, etabliert.<br />

Das Netzwerk Endokrinologie / Diabetologie<br />

für sämtliche Spitalverb<strong>und</strong>e des<br />

Kantons St.Gallen <strong>und</strong> des Spitalverb<strong>und</strong>s<br />

Appenzell AR hat sich im vergangenen<br />

Jahr gut etabliert. Einmal pro<br />

Monat finden an den entsprechenden<br />

Spitälern Konsilien statt, um Spezialistenwissen<br />

im Bereich Endokrinologie,<br />

Diabe tologie <strong>und</strong> Osteologie für Spitalärzte,<br />

Hausärzte <strong>und</strong> Diabetes- <strong>und</strong> Ernährungsberaterinnen<br />

bei der Betreuung<br />

von stationären <strong>und</strong> ambulanten Patienten<br />

vor Ort zur Verfügung zu stellen.<br />

Gastroenterologie / Hepatologie –<br />

immer voran<br />

Zwei der zahlreichen Schwerpunkte des<br />

Jahres waren die Optimierung der<br />

gastro enterologischen Leistungserbringung<br />

am Spitalstandort Rorschach ( Medizinische<br />

Diagnostik ) <strong>und</strong> die Kooperation<br />

mit dem Spital Appenzell, wo ein<br />

Juwel einer modernen Endoskopie neu<br />

geschaffen wurde. Einmal pro Woche<br />

werden gastroenterologische Patienten<br />

aus der Region Appenzell kompetent<br />

durch Kaderärzte behandelt.<br />

Das lang gehegte Ziel, die «Ernährungsmedizin»<br />

am Kantonsspital St.Gallen<br />

anzupacken, wurde in einem spitalweit<br />

breit interdisziplinär abgestützten Projekt<br />

zielstrebig bis zur Pilotierung vorangebracht.<br />

Leider verlässt PD Dr. Tilman Gerlach,<br />

Leitender Arzt Hepatologie, St.Gallen,<br />

um eine neue Aufgabe als Chefarzt<br />

in Deutschland zu übernehmen. Unter<br />

seiner engagierten <strong>und</strong> hoch geschätzten<br />

Leitung gewann die Hepatologie<br />

enorm an Bedeutung <strong>und</strong> Profil. In diesem<br />

noch jungen Fachgebiet ist es nicht


18<br />

Departemente Medizinisches Departement I


Medizinisches Forschungszentrum:<br />

Spezialisten-Team<br />

einfach, hoch qualifizierte Ärzte zu finden.<br />

Es gelang, PD Dr. David Semela,<br />

einen national <strong>und</strong> international renommierten<br />

Hepatologen der obersten Liga,<br />

zu gewinnen. Das spricht für St.Gallen<br />

als attraktiven Arbeitsplatz. Schwer zu<br />

verkraften <strong>und</strong> schmerzlich ist der Weggang<br />

von Dr. Janek Binek, Leitender<br />

Arzt <strong>und</strong> Stv. Chefarzt Nach knapp 20<br />

Jahren will er sich neu orientieren. Sein<br />

enormes Engagement für die Patienten<br />

<strong>und</strong> den Fach bereich, sein Talent <strong>und</strong><br />

seinen Humor werden alle vermissen.<br />

Die Dankbar keit aller, die ihn kennen,<br />

wird ihn begleiten – in der Hoffnung,<br />

dass er in seiner neuen Tätigkeit glücklich<br />

wird. Auf der andern Seite sind vielversprechende<br />

engagierte junge Kaderärztinnen<br />

<strong>und</strong> -ärzte bereit, neue<br />

Aufgaben zu übernehmen – eine wahre<br />

Freude für den Fachbereich.<br />

Die Gastroenterologie konnte unter<br />

dem Titel «Curriculum für Hausärztinnen<br />

<strong>und</strong> Hausärzte» ( Leitung: Dr.<br />

med. Christian Häuptle ) erstmals ein<br />

Modul einer Weiterbildungsstelle Ultraschall<br />

für angehende Hausärztinnen<br />

<strong>und</strong> Hausärzte schaffen; ein äusserst<br />

wichtiger <strong>und</strong> begehrter Beitrag für<br />

die Nachwuchsförderung. Diese Curriculumstelle<br />

ist bereits für mehrere Jahre<br />

ausgebucht.<br />

Ein weiterer Höhepunkt war die Initiative<br />

der Chefsekretärin Michela Bazzeghini<br />

<strong>und</strong> der Leitenden MPA Angela Hohl,<br />

einen Ausbildungslehrgang für Medizinische<br />

Praxisassistentinnen am Kantonsspital<br />

St.Gallen an die Hand zu nehmen.<br />

Ein Projekt, welches zusammen mit dem<br />

Personaldienst in kurzer Zeit geplant<br />

<strong>und</strong> erfolgreich umgesetzt werden<br />

konnte. Die Nachfrage <strong>und</strong> der Bedarf<br />

sind sehr gross.<br />

Die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

aller Berufsgruppen der Gastroenterologie<br />

/ Hepatologie haben erneut einen<br />

herausragenden Einsatz geleistet mit<br />

dem täglich spürbaren Willen, das Beste<br />

für die Patientinnen <strong>und</strong> Patienten zu<br />

leisten.<br />

Infektiologie / Spitalhygiene –<br />

auch ohne Pandemie aktiv<br />

Nach den aufwändigen Arbeiten im Zusammenhang<br />

mit der Influenza-Pandemie<br />

im Jahre 2009 konnte der Fachbereich<br />

im Folgejahr wieder neue Ideen<br />

realisieren. Angebot <strong>und</strong> Service wurden<br />

nach innen <strong>und</strong> aussen konsolidiert<br />

<strong>und</strong> ausgebaut. Das Motto war: auch<br />

ohne Pandemie aktiv.<br />

Das Ambulatorium hat die Kompetenz<br />

für die Langzeitbetreuung von Menschen<br />

mit HIV-Infektion aufgebaut. Diese<br />

Aufgabe ist neben der Bereitstellung<br />

der notwendigen IT-Strukturen auch<br />

durch entsprechend ausgebildetes Pflegepersonal<br />

gesichert. Ein weiterer Fokus<br />

waren die Optimierung der Kommunikationsfähigkeiten<br />

<strong>und</strong> die patientenorientierte<br />

Anamneseführung. Dazu wurde<br />

neu im Infektiologischen Ambulatorium<br />

eine regelmässige, supervidierte<br />

Sprechst<strong>und</strong>e ( «Senior Teaching» ) eingeführt.<br />

Ärzte, Pflegende <strong>und</strong> Sozialarbeiterinnen<br />

profitieren von diesem<br />

Angebot.<br />

Es ist für die Mitarbeiterzufriedenheit<br />

<strong>und</strong> -akzeptanz wichtig, dass Eintrittsuntersuchungen,<br />

Impfungen, Abklärungen<br />

nach Stichverletzungen <strong>und</strong><br />

andere PAD-Leistungen so unkompliziert<br />

<strong>und</strong> speditiv wie möglich erfolgen.<br />

Daraus resultiert eine gute Meldequote<br />

nach Stichverletzungen. Am Standort<br />

St.Gallen konnte zudem der Hepatitis-<br />

B-Impfschutz für alle Mitarbeitenden<br />

mit Patientenkontakt erreicht werden.<br />

19<br />

Mit Unterstützung des Medizinischen<br />

Forschungszentrums am Kantonsspital<br />

St.Gallen ( MRZ ) gelang der Aufbau<br />

eines infektiologischen Forschungslabors.<br />

Bearbeitet werden klinisch-immunologische<br />

Fragestellungen, insbesondere<br />

im Zusammenhang mit HIV, Hepatitis<br />

<strong>und</strong> Tuberkulose.<br />

Der infektiologische Konsiliardienst ist<br />

zehn Jahre nach seiner Gründung nicht<br />

mehr wegzudenken. Die Zunahme<br />

der Anfragen aus Regionalspitälern<br />

zeigt, dass komplexe infektiologische<br />

Prob leme nicht dem Zentrumsspital vorbehalten<br />

sind. Die Zunahme immunsupprimierter<br />

Patienten <strong>und</strong> resistenter<br />

Bakterien bringt die Dienste der Infektiologie<br />

auch vermehrt in die Peripherie.<br />

Schwerpunkt der Spitalhygiene war der<br />

Ausbau des innovativen mobilen Händehygieneerfassungstools<br />

mit nun automatisierter<br />

webbasierter Analyse. Die<br />

Teilnahme am SwissNOSO-Modul «Surgical<br />

Site Infection» wie auch die Erfassung<br />

der Infektrate nach neurochirurgischen<br />

Schädeleingriffen ergaben<br />

wichtige Resultate. Zudem wurde eine<br />

erneute Händehygienekampagne 2011<br />

für alle Spitäler innerhalb des Hygieneverb<strong>und</strong>es<br />

der Ostschweiz vorbereitet.


20<br />

Departemente Medizinisches Departement I<br />

Kardiologie – «Heraus aus der<br />

achtlosen Gewohnheit, <strong>und</strong> lass<br />

den Humor nicht zuhause»<br />

Pünktlich auf Weihnachten <strong>2010</strong> konnten<br />

die neuen Räumlichkeiten für die<br />

Rhythmologie im ehemaligen Krankengeschichten-Archiv<br />

des Departements<br />

Innere Medizin bezogen werden. Trotz<br />

laufenden Betriebs wurden alle baulichen<br />

Anpassungen im Bereiche der<br />

nicht-invasiven Kardiologie plangemäss<br />

umgesetzt. Bereits nach wenigen Wochen<br />

zeigen sich die Vorteile der räumlichen<br />

Veränderungen. Wie an der Klausur<br />

vom Mai <strong>2010</strong> besprochen, wurde<br />

versucht, die patientenbezogenen Untersuchungsräume<br />

von Archivablagen zu<br />

befreien. Dies trägt sicher dazu bei, dass<br />

die Privatsphäre der zu untersuchenden<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten noch besser<br />

gewährleistet ist. Nach 13-jähriger Leitung<br />

hat Monika Ott die Leitung des<br />

Kardiologischen Ambulatoriums abgegeben.<br />

Herzliche Gratulation auch an<br />

dieser Stelle zur Geburt der Tochter.<br />

Die konstant sehr positiven Patientenfeedbacks<br />

sind Zeichen der Wertschätzung<br />

der ausgezeichneten Arbeit aller<br />

Mitarbeitenden im Fachbereich Kardiologie.<br />

Das Jahr 2011 steht unter dem<br />

Motto «Heraus aus der achtlosen Gewohnheit<br />

– <strong>und</strong> lass den Humor nicht<br />

zuhause». Es ist geplant, dieses im Rahmen<br />

der Klausurtagung aufzugreifen,<br />

um dadurch die Begegnung mit dem<br />

Patienten <strong>und</strong> der Patientin verstärkt<br />

ernst zu nehmen.<br />

Medizinische Intensivstation –<br />

Neurovaskuläre Intensivstation<br />

Erneut ist die Auslastung der Medizinischen<br />

Intensivstation im Vergleich<br />

zum Vorjahr gestiegen. Es wurden mehr<br />

Patienten aufgenommen <strong>und</strong> mehr Pflegeschichten<br />

geleistet. Der Krankheitsschweregrad<br />

der Patienten ist ebenfalls<br />

gestiegen. Die Bewältigung war nur<br />

möglich, indem vermehrt <strong>und</strong> auch rascher<br />

Patienten mit lediglich intensiv<br />

überwachungsbedürftigen <strong>und</strong> nicht<br />

zentrumsgeb<strong>und</strong>enen medizinischen<br />

Problemen in die Überwachungsstationen<br />

der umliegenden Spitäler verlegt<br />

wurden. Das Winterhalbjahr war durch<br />

die H1N1-Pandemie <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Bereitstellung intensivmedizinischer<br />

Ressourcen gekennzeichnet. Die<br />

MIPS behandelte erfolgreich vier Patienten<br />

mit schwerem H1N1-induzierten<br />

Lungenversagen.<br />

Die Geschäftsleitung hat beschlossen,<br />

im Kantonsspital St.Gallen eine Neurovaskuläre<br />

Intensivstation ( Comprehensive<br />

Stroke Center für die Therapie akuter<br />

Schlaganfälle ) zu etablieren. Damit<br />

die zunehmende Zahl behandelter Patienten<br />

nach der Therapie adäquat überwacht<br />

<strong>und</strong> behandelt werden kann,<br />

wird die MIPS um sechs auf 18 Patientenplätze<br />

erweitert. In intensiver Projektarbeit<br />

konnte ein interdisziplinäres<br />

Modell zwischen Neurologie <strong>und</strong> MIPS<br />

erarbeitet werden. Trotz der engen zeitlichen<br />

Vorgaben sind die Personalrekrutierung<br />

<strong>und</strong> die baulichen Tätigkeiten<br />

gut verlaufen <strong>und</strong> die zusätzlichen Patientenplätze<br />

können ab Januar 2011 in<br />

Betrieb genommen werden. Die Behandlung<br />

des akuten Schlaganfalls findet<br />

somit auf höchstmöglichem Niveau<br />

statt.<br />

Erfreulicherweise war ein lebhaftes Interesse<br />

zu verzeichnen, ein Nachdiplomstudium<br />

für Intensivpflege zu absolvieren.<br />

Sechs Mitarbeitende der Medizinischen<br />

Intensivstation konnten <strong>2010</strong><br />

ihr Studium erfolgreich abschliessen.<br />

18 Mitarbeitende sind momentan in der<br />

Weiterbildung. Mit Dr. Claudia Schrag<br />

wurde das Team durch eine kompetente<br />

Intensivistin verstärkt.<br />

Nephrologie –<br />

mit Transplantationsmedizin<br />

<strong>2010</strong> war für die Nephrologie wieder<br />

ein Meilenstein in der Transplantationsmedizin.<br />

Im März fand tatsächlich die<br />

erste blutgruppeninkompatible Lebendnierentransplantation<br />

am Kantonsspital<br />

St.Gallen statt. Diese wurde dank grosser<br />

Begeisterung <strong>und</strong> Einsatz eines multidisziplinären<br />

Teams erfolgreich durchgeführt.<br />

Um weiterhin die Transplantationsmöglichkeiten<br />

für alle nierenbedürftigen<br />

chronischen Dialysepatienten zu erweitern,<br />

wurde Ende <strong>2010</strong> das Projekt<br />

«non heart beating donor» am Kantonsspital<br />

St.Gallen durch die Geschäftsleitung<br />

zum Start gutgeheissen.<br />

Dieses Spenderprogramm ermöglicht in<br />

bestimmten Fällen eine Spende nach<br />

Herz-Kreislauf-Stillstand durch eine besondere<br />

Vorgehensweise. Unter der Leitung<br />

der Transplantationskoordination<br />

handelt es sich hier wiederum um ein<br />

weitgehend multidisziplinäres Projekt.


Auf Personalebene konnten mit grosser<br />

Freude zwei langjährige Ärzte zum<br />

Oberarzt mit besonderer Funktion ( mbF )<br />

befördert werden. Ausserdem wurde<br />

eine zusätzliche Weiterbildungsstelle<br />

auf die Nephrologie / Transplantationsmedizin<br />

zugesprochen, womit die Konsilienabdeckung<br />

optimiert werden kann.<br />

Konsilien bei stationären Patienten haben<br />

deutlich zugenommen, einerseits<br />

aufgr<strong>und</strong> der Erkennung der Niereninsuffizienz<br />

als Komorbidität bei medizinischen<br />

<strong>und</strong> chirurgischen Patienten,<br />

andererseits aufgr<strong>und</strong> der Bettenknappheit<br />

bei der Hospitalisation von Nierenpatienten.<br />

Gegenüber 2009 wurde eine<br />

Steigerung der Konsilien von 43 % festgestellt.<br />

Die Zunahme der Prävalenz der Niereninsuffizienz<br />

in der Allgemeinbevölkerung<br />

widerspiegelt sich in der Häufigkeit der<br />

Hämodialysebehandlungen, die im Jahr<br />

<strong>2010</strong> erstmals > 12 000 Behandlungen<br />

pro Jahr mit > 85 Stammpatienten angestiegen<br />

ist. Parallel zur Zunahme der<br />

Hämodialysenanzahl werden grosse Bemühungen<br />

angestrebt, die Patienten so<br />

zu informieren, dass sie die Möglichkeit<br />

einer Peritonealdialyse wahrnehmen<br />

können oder auch bewusst einen Dialyseverzicht<br />

wählen können. Der grosse<br />

ärztliche <strong>und</strong> pflegerische Einsatz, um<br />

die Peritonealdialyse bekannt zu machen,<br />

konnte <strong>2010</strong> noch nicht in Zahlen<br />

definiert werden, gehört allerdings zu<br />

einer langzeitigen Strategie.<br />

Onkologie / Hämatologie –<br />

neu mit integrativer Medizin<br />

Im ganzen Netzwerk Onkologie haben<br />

die Leistungen stark zugenommen. Immer<br />

mehr ältere Menschen nutzen sinnvolle<br />

moderne Therapiemöglichkeiten,<br />

soweit sie dadurch eine bessere Lebensqualität<br />

<strong>und</strong> eine bessere Prognose erwarten<br />

können. Die Komplexität der<br />

Behandlung nimmt kontinuierlich zu, da<br />

viele dieser Patienten zusätzlich chronische<br />

Erkrankungen aufweisen <strong>und</strong><br />

entsprechend im interdisziplinären Team<br />

betreut werden müssen. Im Bereich der<br />

Sterbebegleitung haben die erfolgreichen<br />

Bücher von Dr. Monika Renz im<br />

deutschen Sprachraum <strong>und</strong> in den Medien<br />

grosse Resonanz erhalten <strong>und</strong> diese<br />

Qualität auch vielen Patienten <strong>und</strong><br />

Familien zugute kommen lassen. Ebenfalls<br />

weitherum wahrgenommen wurden<br />

die aufschlussreichen Daten einer<br />

von St.Galler Autoren publizierten nationalen<br />

Versorgungsstudie bezüglich der<br />

Behandlungsqualität bei Patientinnen<br />

mit Brustkrebs. Dies hat dazu geführt,<br />

dass in diesem Bereich in der Schweiz<br />

erstmals ein Qualitätslabel erarbeitet<br />

wurde.<br />

Die Evaluation des innovativen Projektes<br />

«Integrative Medizin in der Palliative<br />

Care» wurde am Spitalstandort Flawil<br />

erfolgreich abgeschlossen. Es zeigte<br />

sich, dass im komplementären onkologischen<br />

Bereich für gewisse Indikationen<br />

insbesondere pflegerische <strong>und</strong><br />

auch künstlerische Aktivitäten sinnvoll<br />

<strong>und</strong> wirksam eingesetzt werden können<br />

<strong>und</strong> deren weitere gezielte <strong>und</strong> kritische<br />

Anwendung im Alltag durchaus einen<br />

Platz hat. Hier hat sich eine sehr fruchtbare<br />

Zusammenarbeit mit dem Zentrum<br />

für Integrative Medizin der Universität<br />

Witten-Herdecke <strong>und</strong> der Universität<br />

Bern ( Kollegiale Instanz für Komplementärmedizin<br />

) entwickelt.<br />

21<br />

Der weitere Ausbau des modellhaf ten<br />

Onkologie-Netzwerks Ostschweiz konnte<br />

auch <strong>2010</strong> vorangetrieben <strong>und</strong> vor<br />

allem auch in qualitativer Hinsicht vertieft<br />

werden. Ein weiterer Meilenstein<br />

nach der 300. autologen Stammzellentnahme<br />

letztes Jahr war eine markante<br />

Zunahme der Jahresfrequenz von<br />

Stamm zell transplantationen um mehr<br />

als 70%. Das Programm der autologen<br />

Stammzelltransplantationen untersteht<br />

einer nach internationalen Standards<br />

definierten strengen Qualitätssicherung<br />

<strong>und</strong> wird von einem europäischen Gremium<br />

regelmässig akkreditiert.<br />

Im Bereich der nationalen klinischen<br />

Forschung wurde Prof. Beat Thürlimann<br />

zum Präsidenten der SAKK ( Schweiz.<br />

Arbeitsgruppe für klinische Krebsforschung<br />

) gewählt. Dabei war das Kantonsspital<br />

St.Gallen im vergangenen<br />

Jahr schweizweit das führende Zentrum,<br />

gemessen an der Anzahl von in Studien<br />

behandelten Patienten. Die klinische<br />

Forschungsabteilung unter der Leitung<br />

von PD Dr. Silke Gillessen betreut mehr<br />

als 60 Studien in enger Kollaboration<br />

national <strong>und</strong> international. Der Zugang<br />

zu den neuesten Therapien ist damit<br />

für die Patienten gesichert wie auch<br />

die Attraktivität für den onkologischen<br />

Nachwuchs.<br />

Prof. Cerny hat im 100-Jahre-Jubiläumsjahr<br />

der Krebsliga Schweiz KLS nach<br />

sechs Jahren die Präsidentschaft turnusgemäss<br />

weitergegeben <strong>und</strong> wird neu<br />

die Krebsforschung Schweiz ( KFS ) präsidieren.


22<br />

Departemente Medizinisches Departement I


Aufwachraum:<br />

Pflegefachfrau <strong>und</strong> Anästhesistinnen<br />

Pneumologie & interdisziplinäres<br />

Zentrum für Schlafmedizin –<br />

Umbau<br />

Der Fachbereich Pneumologie stand im<br />

Jahre <strong>2010</strong> im Zeichen des «Umbaus».<br />

So wurde das gesamte Erdgeschoss im<br />

Haus 02 renoviert <strong>und</strong> für die Anforderungen<br />

an die moderne pneumologische<br />

Diagnostik & Therapie vorbereitet.<br />

Die Mitarbeitenden <strong>und</strong> die Bevölkerung<br />

von St.Gallen <strong>und</strong> Umgebung<br />

konnten die Räumlichkeiten anlässlich<br />

der offiziellen Eröffnung vom 23. Oktober<br />

besichtigen. Der Umbau der Räume<br />

machte auch einen «Umbau» der Abläufe<br />

notwendig. Trotz dieser Aktivitäten<br />

war ein Wachstum der Anzahl an<br />

Patienten <strong>und</strong> Untersuchungen festzustellen.<br />

Die pneumologische Ambulanz wurde<br />

personell verstärkt, um die Sprechst<strong>und</strong>e<br />

für komplexe Lungenkrankheiten<br />

weiterzuentwickeln. Diese optimiert die<br />

Betreuung von Patienten mit interstitiellen<br />

Lungenkrankheiten & Sarkoidose,<br />

pulmonaler Hypertonie <strong>und</strong> zystischer<br />

Fibrose durch klar strukturierte <strong>und</strong> interdisziplinäre<br />

Abläufe. Auch im interdisziplinären<br />

Zentrum für Schlafmedizin<br />

konnten die Räumlichkeiten erweitert<br />

<strong>und</strong> damit die Kapazitäten erhöht werden,<br />

sodass die Wartezeiten für Abklärung<br />

<strong>und</strong> Therapieeinleitung vollständig<br />

abgebaut werden konnten.<br />

Die stationäre Pneumologie nahm sich<br />

mit viel Engagement der am stärksten<br />

an Atemnot leidenden Menschen an.<br />

Die Unterstützung der Atmung durch<br />

apparative Atemhilfen ist auf dem Vormarsch<br />

<strong>und</strong> wurde durch Projekte begleitet<br />

– Einführung einer respiratorischen<br />

Telemetrie <strong>und</strong> Schaffung einer<br />

Zusatzausbildung für spezialisierte<br />

Pflege fachpersonen.<br />

Mit Erfolg wurde am 24. März ein Internationales<br />

Symposium über interstitielle<br />

Lungenkrankheiten durchgeführt. Die<br />

wissenschaftliche Tätigkeit resultierte in<br />

diversen Publikationen <strong>und</strong> laufenden<br />

kollaborativen Projekten. Mit den Umbauarbeiten<br />

ist der Fachbereich Pneumologie<br />

für die Anforderungen der<br />

nächsten Jahre gut aufgestellt. Die Planung<br />

einer zentralen Disposition ist in<br />

vollem Gange. Im Fachbereich Pneumologie<br />

soll auch in Zukunft viel Wert auf<br />

vernetztes, interdisziplinäres Denken<br />

<strong>und</strong> Handeln gelegt werden.<br />

Psychosomatik – Reden hilft<br />

Auch im vergangenen Jahr wurden die<br />

Dienstleistungen der Psychosomatik rege<br />

benützt. Dank personeller Ver stärkung<br />

konnten die Aktivitäten im Schlafzentrum<br />

ausgebaut werden. Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten mit psychosomatisch bedingten<br />

Schlafstörungen können nun<br />

eingehender ambulant abgeklärt <strong>und</strong><br />

somit schneller einer Behandlung zugeführt<br />

werden.<br />

Bei den vielfältigen Patientenkontakten<br />

im psychosomatischen Konsiliardienst<br />

stehen Verarbeitungsschwierigkeiten<br />

der körperlichen Krankheiten im Vordergr<strong>und</strong>.<br />

Schwere körperliche Krankheit<br />

ist oft mit Unsicherheit, Ohnmachts-<br />

<strong>und</strong> Angstgefühlen verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> bedeutet<br />

vielfach eine existentielle Bedrohung.<br />

Zudem können die Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten eine schwere Sinnkrise<br />

erleben <strong>und</strong> in ihrem spirituellen Gleichgewicht<br />

gestört sein. Das kann Sprachlosigkeit,<br />

Abkapselung, aber auch sozia<br />

len Rückzug bedeuten.<br />

23<br />

Hinzu kommt die technologisch hochstehende<br />

Medizin, welche den Betroffenen<br />

oftmals zusätzlich Ängste verursacht<br />

<strong>und</strong> ihrem Erleben als Leidende<br />

eine entpersonalisierte Note geben<br />

kann. Manchmal sind auch die Erwartungen<br />

an die Möglichkeiten der Medizin<br />

hoch, deren Leistungen werden<br />

überschätzt, was zusätzliche Belastungen<br />

auslösen kann.<br />

Die Gesprächsangebote mit psychotherapeutischer<br />

Kompetenz helfen, die<br />

Sprachlosigkeit zu überwinden. Das Besprechen<br />

von Gefühlen, Ängsten, Unsicherheiten<br />

wirkt der Isolation entgegen.<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten können ihre<br />

Situation besser verstehen <strong>und</strong> fühlen<br />

sich bei der Verarbeitung unterstützt.<br />

Die Beratung behandelnder Ärzte<br />

<strong>und</strong> der Pflegeteams im Umgang mit<br />

schwierigen Patientensituationen hilft<br />

zusätzlich, <strong>und</strong> die Angebote zu Fallbesprechungen<br />

<strong>und</strong> Teambesprechung<br />

werden meist mit grossem Interesse<br />

<strong>und</strong> ausgezeichneter Wirksamkeit<br />

wahrgenommen.<br />

Der Fachbereich Psychosomatik ist neu<br />

von der FMH als Weiterbildungsstätte<br />

für die Schwerpunktausbildung zum<br />

Konsiliarpsychiater zugelassen. Die Anerkennungsbedingungen<br />

sind denen<br />

universitärer <strong>und</strong> anderer grosser Zentrumsspitäler<br />

gleichgesetzt. Die Verantwortlichen<br />

in der Psychosomatik freuen<br />

sich, in Zukunft bei der Entwicklung von<br />

Nachwuchskräften mitarbeiten zu können.<br />

Unverändert besteht auch die<br />

Möglichkeit, am Kantonsspital St.Gallen<br />

einen Teil der Ausbildung zum Facharzt<br />

für Psychiatrie <strong>und</strong> Psychotherapie zu<br />

absolvieren.


24<br />

Departemente Medizinisches Departement I<br />

Rheumatologie / Rehabilitation –<br />

mit rheumatologischer<br />

Laborforschung<br />

Insbesondere die Konsultationen von<br />

Patienten mit Kollagenosen <strong>und</strong> Vaskulitiden<br />

haben im letzten Jahr sprunghaft<br />

zugelegt. Seit Juli werden sie sukzessive<br />

in die «Sprechst<strong>und</strong>e für autoimmune<br />

Systemerkrankungen» aufgenommen.<br />

Durch die besondere Organisation dieser<br />

Spezialsprechst<strong>und</strong>e können Untersuchungstermine<br />

auf weniger Tage zusammengefasst<br />

<strong>und</strong> die Patienten alle<br />

unmittelbar kaderärztlich betreut werden.<br />

Ausserdem werden die zuweisenden<br />

Ärzte noch am gleichen Tag<br />

schriftlich über den Stand der Dinge<br />

informiert <strong>und</strong> besser in die Versorgung<br />

der Patienten eingeb<strong>und</strong>en. Die Qualität<br />

der Betreuung dieser Patienten ist dadurch<br />

für alle Beteiligten spürbar verbessert<br />

worden. Die steil aufwärtssteigenden<br />

Zahlen werden im Jahr 2011<br />

eine entsprechende Verstärkung bei den<br />

Kaderärzten <strong>und</strong> beim nichtärztlichen<br />

Ambulatoriumspersonal erfordern.<br />

Aber auch in den übrigen Bereichen hat<br />

die Aktivität zugenommen, nicht zuletzt<br />

durch die oberärztliche Verstärkung im<br />

Bereich der nicht-entzündlichen muskuloskelettalen<br />

Erkrankungen. Zum Beispiel<br />

haben sich hier die Infiltrationen<br />

<strong>und</strong> Punktionen gegenüber dem Vorjahr<br />

verdoppelt. Insgesamt werden immer<br />

mehr Patienten in den mittlerweile fünf<br />

interdisziplinären Boards mit diversen<br />

anderen medizinischen Spezialitäten<br />

besprochen. Unter anderem dadurch<br />

hat die Zahl an stationären Konsilien<br />

im gesamten Spital in den letzten zwei<br />

Jahren, mehrheitlich im letzten Jahr, um<br />

50 % zugenommen.<br />

Die rheumatologische Laborforschung<br />

hat innerhalb ihres ersten Jahres interessante<br />

Ergebnisse erbracht, die teilweise<br />

noch ausgewertet werden, anderenteils<br />

bereits kurz vor der Publikation<br />

stehen. Die Studienambulanz läuft sehr<br />

zufriedenstellend. Die Seminarreihe mit<br />

ihren renommierten nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Referenten ist hochinteressant<br />

<strong>und</strong> hat auch schweizweit Aufmerksamkeit<br />

erregt.<br />

Die neue Struktur von Physiotherapie<br />

<strong>und</strong> Ergotherapie an den drei Standorten<br />

in die «Therapeutischen Dienste<br />

Rheumatologie» unter einheitlicher Leitung<br />

hat sich sehr bewährt <strong>und</strong> wird gut<br />

von den Mitarbeitenden angenommen.<br />

Die Medizinische Trainingstherapie<br />

( MTT ) in ihren neuen Räumen wird von<br />

Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern sowie<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten lebhaft<br />

genutzt.<br />

Innere Medizin Rorschach –<br />

Dienstleistung in bewährten<br />

Strukturen<br />

Die stationäre <strong>und</strong> ambulante Patientenbetreuung<br />

bewegte sich bei leichten<br />

Steigerungen im Rahmen des Vorjahres.<br />

Die ambulante Betreuung der onkologischen<br />

Patienten hat weiter so zugenommen,<br />

dass die onkologische Fallbesprechung<br />

zusammen mit den Experten<br />

nun wöchentlich durchgeführt wird.<br />

Neue Therapiemöglichkeiten bringen<br />

neue Behandlungsabläufe <strong>und</strong> verlangen<br />

eine hohe Flexibilität vom betreuenden<br />

Team.<br />

Die gut vernetzte interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

mit dem Rettungsdienst,<br />

der Notfall- <strong>und</strong> Überwachungsstation,<br />

der Zentralen Notfallaufnahme am<br />

Zent rum, der Radiologie, dem Herzkatheterlabor<br />

<strong>und</strong> den Intensivstationen<br />

hat sich in der notfallmässigen Patientenversorgung<br />

insbesondere bei Herzinfarkt<br />

<strong>und</strong> bei Schlaganfall bewährt.<br />

Der Nutzen der Synergien zwischen den<br />

klinischen Fachbereichen, der pflegerischen<br />

Betreuung <strong>und</strong> dem Sekretariat<br />

wurde weiter vertieft.<br />

Schulung am Computer:<br />

Mitarbeitende aus verschiedenen Berufsgruppen<br />

Einen hervorragenden Einsatz geleistet<br />

<strong>und</strong> gut bewährt haben sich die Oberärzte<br />

in enger Zusammenarbeit mit den<br />

Fachbereichen Gastroenterologie <strong>und</strong><br />

Kardiologie in St.Gallen. Dazu gehört<br />

der regelmässige Austausch mit den<br />

Fachbereichen Endokrinologie / Diabetologie<br />

/ Osteologie <strong>und</strong> Infektiologie / Spitalhygiene.<br />

Der Alltag lebt von einem<br />

guten Teamwork zwischen fachkompetenten<br />

Partnern in allen Bereichen des<br />

Unternehmens.<br />

Bauliche Erneuerungen <strong>und</strong> Anpassungen<br />

im Laborbereich ermöglichen<br />

parallele <strong>und</strong> schnellere diagnostische<br />

Untersuchungsabläufe bei gleichzeitig<br />

besserem Schutz der Intimsphäre. Dank<br />

zahlreicher unermüdlicher Einsätze der<br />

ärztlichen Teams, der Pflege, der Hausärzte<br />

<strong>und</strong> Konsiliarärzte sowie vieler<br />

Mitarbeitenden profitierten vor allem<br />

die Patientinnen <strong>und</strong> Patienten von diesem<br />

Engagement.


26<br />

Departemente Medizinisches Departement II<br />

Interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

Die optimale Behandlung von Patientinnen <strong>und</strong> Patienten mit chronischen Schmerzen ist nur eines<br />

von vielen Beispielen, welche die Zusammenarbeit von Spezialisten verschiedener Fachdisziplinen<br />

voraussetzen. Es ist denn auch sehr erfreulich, dass im vergangenen Jahr nach intensiven Vorbereitungen<br />

das interdisziplinäre Projekt «Schmerzzentrum Kantonsspital St.Gallen» umgesetzt werden konnte.<br />

Generell erfordern die immer komplexeren Fälle in fast allen Disziplinen <strong>und</strong> die gleichzeitige Zunahme<br />

der Leistungszahlen eine enge <strong>und</strong> direkte Zusammenarbeit. So ist beispielsweise eine Assistenten stelle<br />

der Klinik für Hand-, Plastische <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie als Rotationsstelle fix durch einen<br />

Orthopädischen Assistenten besetzt. Zudem helfen sich die beiden Kliniken gegenseitig auch bei<br />

Sekretariatsengpässen aus. Auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Urologie<br />

mit Gynäkologen, Chirurgen <strong>und</strong> Gastroenterologen im Beckenzentrum darf als sehr gut bezeichnet<br />

werden. Letztlich geht es immer um das Wohl der Patientinnen <strong>und</strong> Patienten.<br />

Medizinisches Departement II<br />

Chairman<br />

Prof. Dr. Dr. med. Jörg Grünert<br />

Anästhesiologie<br />

Prof. Dr. med. Thomas Schnider<br />

Chirurgie<br />

Prof. Dr. med. Jochen Lange<br />

Chirurgische Intensivstation<br />

Dr. med. Roger Lussmann<br />

Frauenklinik<br />

PD Dr. med. René Hornung<br />

Hand-, Plastische <strong>und</strong><br />

Wiederherstellungschirurgie<br />

Prof. Dr. Dr. med. Jörg Grünert<br />

Orthopädische Chirurgie<br />

Prof. Dr. med. Markus Kuster<br />

Urologie<br />

Prof. Dr. med. Hans-Peter Schmid<br />

Anästhesiologie – Fachkompetenz<br />

<strong>und</strong> Organisationsgeschick<br />

Medizinische Entwicklungen in den operativen<br />

<strong>und</strong> interventionellen Disziplinen<br />

betreffen meist direkt die Anästhesiologie.<br />

Aufwändige diagnostische <strong>und</strong> therapeutische<br />

Interventionen werden auch<br />

bei schwer kranken Patienten immer<br />

häufiger in den Räumlichkeiten der entsprechenden<br />

Fachdisziplinen durchgeführt.<br />

Dadurch verlagert sich der Arbeitsplatz<br />

des Narkosearztes <strong>und</strong> der Narkoseärztin<br />

immer mehr ausserhalb des<br />

Operationssaals. Dabei gilt es, optimale<br />

Bedingungen für die Intervention zu<br />

schaffen, die Durchführung für den Patienten<br />

ertragbar zu machen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

die Vitalfunktionen zu sichern.<br />

So waren die Mitarbeitenden des Instituts<br />

für Anästhesiologie im vergangenen<br />

Jahr zunehmend in der Radiologie,<br />

der Gastroenterologie <strong>und</strong> Pneumologie<br />

tätig. Müssen solche Eingriffe, wie zum<br />

Beispiel gewisse neuroradiologische Interventionen,<br />

notfallmässig durchgeführt<br />

werden, sind die Dienstteams vor<br />

besonders grosse medizinische <strong>und</strong> organisatorische<br />

Herausforderungen gestellt.<br />

Da die betreuten Patienten meist<br />

auch relevante Zusatzerkrankungen haben,<br />

sind für die sichere Betreuung ent-<br />

sprechendes medizinisches Wissen <strong>und</strong><br />

Erfahrung unabdingbar. Es ist absehbar,<br />

dass die technischen <strong>und</strong> medizinischen<br />

Möglichkeiten, klassische Operationen<br />

durch endoskopische Verfahren zu ersetzen,<br />

zunehmen werden. Obwohl diese<br />

Eingriffe meist weniger invasiv sind<br />

<strong>und</strong> keine Narben hinterlassen, ist die<br />

perioperative anästhesiologische Betreuung<br />

eher aufwändiger <strong>und</strong> anspruchsvoller.<br />

Mit dem geplanten Bauvorhaben<br />

werden geeignete räumliche<br />

Infrastrukturen geschaffen, die es ermöglichen,<br />

diese Interventionen in einer<br />

OP-nahen Einheit zusammenzufassen.<br />

Die Behandlung von chronischen<br />

Schmerzen ist ein anderes wichtiges<br />

Gebiet der Anästhesiologie. Es ist sehr<br />

erfreulich, dass nun das interdisziplinäre<br />

Projekt «Schmerzzentrum Kantonsspital»<br />

nach intensiven Vorbereitungen<br />

umgesetzt werden kann. Die optimale<br />

Behandlung von Patienten mit chronischen<br />

Schmerzen setzt die Zusammenarbeit<br />

von Spezialisten verschiedener<br />

Fachdisziplinen voraus. Es ist dem<br />

Kantonsspital-St.Gallen-eigenen «Spirit»<br />

<strong>und</strong> der vorbildlichen Zusammenarbeit<br />

in der interdisziplinären Projektgruppe<br />

zu verdanken, dass eine solche<br />

interdisziplinäre Plattform nun geschaffen<br />

werden kann.


Obwohl die Tätigkeiten ausserhalb des<br />

Operationssaals zunehmen, nimmt die<br />

Zahl der Eingriffe innerhalb der gewohnten<br />

OP-Umgebung nicht ab. Nur<br />

dank Flexibilität, Organisationsgeschick<br />

<strong>und</strong> fachlicher Kompetenz der Mitarbeitenden<br />

des Instituts für Anästhesiologie<br />

war <strong>und</strong> ist es möglich, diese Entwicklungen<br />

zu Gunsten der Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten <strong>und</strong> im Sinne des Unternehmens<br />

mitzugestalten.<br />

Chirurgische Intensivstation –<br />

Aufstockung von 18 auf 20 Betten<br />

Nachdem im Herbst 2006 die Geschäftsleitung<br />

die Zustimmung zur Aufstockung<br />

der CHIPS von 18 auf 20 Betten<br />

aufgr<strong>und</strong> der extremen Auslastung bewilligt<br />

hatte, konnte nach intensiver<br />

Rekrutierung von Pflegepersonal die<br />

CHIPS ab Oktober die bewilligten<br />

20 Betten betreiben. Die intensiven Bemühungen<br />

der Leitung Pflege bei der<br />

Pflegepersonalrekrutierung wurden belohnt.<br />

Aktuell arbeiten im Pflegebereich<br />

der CHIPS 110 Personen, die sich in<br />

93,45 Pflegestellen aufteilen. Zudem<br />

trat Dr. Susann Endermann die Nachfolge<br />

als Stellvertretung des ärztlichen<br />

Leiters der CHIPS per 1. Februar <strong>2010</strong><br />

an, nachdem die langjährige Stellvertreterin<br />

Dr. Brigitte Ulrich eine neue Herausforderung<br />

angenommen hatte. Mit<br />

Dank für den unermüdlichen <strong>und</strong> erfolgreichen<br />

Einsatz auf der CHIPS <strong>und</strong> guten<br />

Wünschen für die private <strong>und</strong> berufliche<br />

Zukunft wurde sie von den Mitarbeitenden<br />

verabschiedet. Das Jahr <strong>2010</strong> war<br />

geprägt durch mehrere Initiativen im<br />

Bereich des Qualitätsmanagements. So<br />

wurden Erfassungen bezüglich akzidenteller<br />

Entfernungen von Kathetern, Sonden<br />

<strong>und</strong> Tuben eingeführt sowie alle<br />

ärztlichen Interventionen systematisch<br />

erfasst. Die Conscious II Studie wurde<br />

beendet <strong>und</strong> die Chirurgische Intensivstation<br />

konnte in Zusammenarbeit mit<br />

der Klinik für Neurochirurgie die grösste<br />

Anzahl Studienpatienten in der Schweiz<br />

verzeichnen. Die Mitarbeit bei der Multizenterstudie<br />

bezüglich Sicherheit <strong>und</strong><br />

Fehler auf der Intensivstation konnte<br />

erfolgreich abgeschlossen werden. Die<br />

Vorarbeiten für die Einführung von zwei<br />

neuen Methoden bei der arbeitsplatzbasierten<br />

Beurteilung von Assistenzärzten<br />

( klinische Untersuchung <strong>und</strong><br />

Übungen sowie direkte Beobachtung<br />

bei invasiven Techniken ) wurden initiiert.<br />

Diese Methoden werden in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Institut für Anästhesiologie<br />

im Jahre 2011 eingeführt.<br />

Chirurgie – ein erfolgreiches<br />

Jahr <strong>2010</strong><br />

27<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> war für die Klinik für Chirurgie<br />

wiederum sehr erfolgreich, was<br />

den Zuspruch der Patienten betrifft. Die<br />

Frequenzen wurden um 3,5% gesteigert,<br />

die Pflegetage um knapp 1000.<br />

Auffallend war, dass der Anteil der Patienten<br />

aus dem Ausland sogar um 6 %<br />

zunahm. Erfreulich entwickelten sich die<br />

wissenschaftlichen Tätigkeiten der Mitarbeitenden<br />

mit 34 Publikationen. Des<br />

Weiteren erhielt Professor Schultes,<br />

Adipositaszentrum, die mit 20 000 Franken<br />

dotierte «Takeda Research Grant»-<br />

Auszeichnung der Schweizerischen<br />

Gesellschaft für Endokrinologie, sowie<br />

Dr. Katja Wolff einen Preis der Schweizerischen<br />

Gesellschaft für Chirurgie für<br />

ihre Arbeit «Percutaneous Tibial Nerve<br />

Stimulation – a new treatment for faecal<br />

incontinence».<br />

Als Nachfolger von Professor Dr. Jochen<br />

Lange, der in den Ruhestand tritt, wurde<br />

Professor Dr. Bruno Schmied aus<br />

Heidelberg, ein gebürtiger Schweizer<br />

aus Bern, gewählt. Er tritt sein Amt am<br />

1. Februar 2011 an.


28<br />

Departemente Medizinisches Departement II


Orthopädische Chirurgie:<br />

Operationsteam mit Ärzten <strong>und</strong><br />

dipl. Technischer OP-Fachmann HF<br />

Die Klinik ist stolz darauf, dass PD Dr.<br />

Franc Hetzer zum Chefarzt des Kantonsspitals<br />

Schaffhausen <strong>und</strong> Dr. Andreas<br />

Zerz zum Chefarzt in Basel Bruderholz<br />

gewählt worden ist. Sowohl das Ges<strong>und</strong>heitssymposium<br />

mit 15 000 sowie<br />

der 4. European Colorectal Congress<br />

mit 1200 Besuchenden erfreuten sich<br />

grossen Zuspruchs.<br />

Frauenklinik – neues Zeitalter<br />

eingeläutet<br />

Die Frauenklinik darf auf ein arbeitsintensives<br />

Jahr <strong>2010</strong> zurückblicken. Es<br />

lässt sich weiterhin eine stetige Zunahme<br />

erbrachter Leistungen feststellen.<br />

Das Wachstum im ambulanten <strong>und</strong> stationären<br />

Bereich beginnt vor dem Leben<br />

in der Reproduktionsmedizin, erstreckt<br />

sich über die Geburtshilfe bis hin zu<br />

gynäkologischen <strong>und</strong> onkologischen<br />

Operationen.<br />

Seit der erfolgreichen Umsetzung des<br />

neuen Eintrittsprozesses können Operationsvorbereitungen<br />

ambulant in weniger<br />

als drei St<strong>und</strong>en abgewickelt werden.<br />

Das bringt erhebliche Vorteile für<br />

Patientinnen sowie für die Mitarbeitenden<br />

in der Frauenklinik <strong>und</strong> angegliederten<br />

Kliniken <strong>und</strong> Instituten. Das ganze<br />

Jahr wurde intensiv am neuen Patientenmanagement-System<br />

gearbeitet.<br />

Nun steht dessen Einführung nichts<br />

mehr im Wege. Die Überführung der<br />

handgeschriebenen Krankenakte in eine<br />

spital-, ja sogar kantonsweit vernetzte<br />

elektronische Patientenakte läutet in der<br />

Frauenklinik ein neues Zeitalter ein. Im<br />

Bereich der Personalführung konnten<br />

ebenfalls grosse Vorwärtsschritte gemacht<br />

werden. Die Oberärzte erreichen<br />

hohe fachliche Kompetenz, übernehmen<br />

zunehmend Führungsverantwortung<br />

<strong>und</strong> beschreiben ihren Arbeitsplatz<br />

als höchst befriedigend <strong>und</strong> empfehlenswert.<br />

In ähnlicher Weise attestieren<br />

die Assistenzärztinnen <strong>und</strong> -ärzte über<br />

die Schweizer Ärztegesellschaft sehr<br />

gute Noten in der Ausbildung der Assistenzärzte<br />

in der Frauenklinik. Neu ist die<br />

Weiterbildung zur Facharztreife seit diesem<br />

Jahr im Rahmen des Ostschweizer<br />

Netzwerkes für die Weiterbildung von<br />

Assistenzärzten mit den Partner kliniken<br />

strukturiert <strong>und</strong> umgesetzt. Als einzige<br />

nicht-universitäre Klinik wurde dem<br />

Fachinstitut Ostschweiz für Reproduktionsmedizin<br />

<strong>und</strong> Endokrinologie die<br />

volle Weiterbildungsanerkennung für<br />

den entsprechenden Schwerpunkttitel<br />

erteilt. Solche Engagements helfen, den<br />

qualifizierten Nachwuchs in diesem<br />

Fach zu sichern.<br />

29<br />

Die intensive Weiterentwicklung von<br />

Strukturen <strong>und</strong> Prozessen sowie die hohe<br />

Zufriedenheit der Mitarbeitenden in der<br />

Pflege <strong>und</strong> im ärztlichen Dienst lassen<br />

zuversichtlich in die Zukunft blicken.<br />

Klinik für Hand-, Plastische <strong>und</strong><br />

Wiederherstellungschirurgie –<br />

Schwerpunkte gebildet<br />

Seit der Einführung der Plastischen Chirurgie<br />

vor neun Jahren am Kantonsspital<br />

St.Gallen <strong>und</strong> nach Gründung der selbständigen<br />

Klinik vor fünf Jahren entwickeln<br />

sich diese beiden zusammengehörenden<br />

Gebiete stets weiter <strong>und</strong> erfüllen<br />

ihre Dienste in eigener Sache <strong>und</strong><br />

für andere Disziplinen in stetig wachsender<br />

Ausprägung. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

steigenden Leistungszahlen <strong>und</strong> der zunehmenden<br />

Spezialisierung konnten<br />

intern fachspezifische Schwerpunkte<br />

gebildet werden. So war eine ständige<br />

Präsenz im Brustzentrum Kantonsspital<br />

St.Gallen gewährleistet <strong>und</strong> auch an<br />

diversen Tumorboards ( Melanom-,<br />

Sarkomboard ) <strong>und</strong> interdisziplinären<br />

Sitzungen ( diabetische Fussprobleme,<br />

chronische W<strong>und</strong>heilungsstörungen )<br />

wirken die Mitarbeitenden der Klinik für<br />

Hand-, Plastische <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie<br />

mit; zum Wohle der Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten. Die ästhetisch-chirurgische<br />

Sprechst<strong>und</strong>e wurde<br />

ausgebaut <strong>und</strong> Operationen nach massiver<br />

Gewichtsabnahme <strong>und</strong> formverändernde<br />

Eingriffe nahmen zu.


30<br />

Departemente Medizinisches Departement II<br />

Wie im Jahr zuvor konnte der gemeinsame<br />

Kongress mit der Partneruniversität<br />

Birmingham abgehalten werden <strong>und</strong><br />

auch der Workshop über «Hand <strong>und</strong><br />

Gehirn» war erfolgreich <strong>und</strong> früh ausgebucht.<br />

Distale Radiusfrakturen wurden<br />

umfangreich behandelt <strong>und</strong> die<br />

wissenschaftlichen Studien hierzu publiziert<br />

sowie an zahlreichen internationalen<br />

Kongressen präsentiert. Bemerkenswert<br />

waren die Mitorganisation am internationalen<br />

Welt-Hand-Kongress in<br />

Seoul / Korea <strong>und</strong> die Besuche zahlreicher<br />

nationaler <strong>und</strong> internationaler<br />

Gäste der Klinik aus Brasilien, Australien,<br />

England <strong>und</strong> Estonia.<br />

Ziele der Klinik sind nach derart rasantem<br />

Leistungswachstum die Konsolidierung<br />

durch mittel- bis langfristige<br />

Personalplanung <strong>und</strong> der partnerschaftliche<br />

Austausch mit den zahlreichen<br />

Nachbardisziplinen, mit denen oft <strong>und</strong><br />

eng zusammengearbeitet wird.<br />

Orthopädie – Zusammenarbeit<br />

im Team, Gruppenarbeit<br />

Seit Ende der Sechzigerjahre wird in der<br />

Orthopädie St.Gallen in Fachteams subspezialisiert<br />

gearbeitet. Dadurch kann<br />

den Patienten eine hochstehende <strong>und</strong><br />

kompetente Betreuung durch eine Expertengruppe<br />

garantiert werden. Diese<br />

Organisationsform bedingt für eine erfolgreiche<br />

Umsetzung ein Höchstmass<br />

an Austausch – <strong>und</strong> so gehört Teamarbeit<br />

in der Orthopädie seit langem zum<br />

Arbeitsalltag.<br />

Die verschiedenen Fachteams tauschen<br />

sich nicht nur innerhalb ihres Bereiches<br />

aus. Grossgeschrieben wird auch die<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit mit<br />

anderen medizinischen Fachbereichen<br />

des Kantonsspitals St.Gallen.<br />

Ein besonderes Augenmerk verdient<br />

hierbei das Projekt mit den internistischen<br />

Stationsärzten. Immer komplexere<br />

internistische Fälle erfordern viel<br />

Fachkompetenz <strong>und</strong> eine enge, direkte<br />

Zusammenarbeit. Seit gut zwei Jahren<br />

arbeiten drei Internisten konstant auf<br />

den orthopädischen Stationen. Sie rotieren<br />

alle paar Monate <strong>und</strong> bieten eine<br />

lückenlose, routinierte Betreuung an.<br />

Von dieser Zusammenarbeit profitieren<br />

nicht nur die Patienten. Ein Orthopäde<br />

arbeitet jeweils als Stationsarzt mit den<br />

Internisten zusammen <strong>und</strong> pflegt die<br />

orthopädisch-internistische Schnittstelle<br />

mit der erforderlichen Kommunikation.<br />

Eine weitere erfreuliche Zusammenarbeit<br />

besteht mit der Hand-, Plastischen<br />

<strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie. Früher<br />

ein Fachbereich der Orthopädie, ist<br />

sie nun schon seit 2005 eine eigenständige<br />

<strong>und</strong> sehr erfolgreiche Klinik auf<br />

hohem medizinischen Niveau. Eine Assistentenstelle<br />

der Klinik für Hand-, Plastische<br />

<strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie<br />

wird als Rotationsstelle fix durch einen<br />

Orthopädischen Assistenten besetzt.<br />

Diese Zeit im benachbarten Fachbereich<br />

wird sehr geschätzt. Die beiden Kliniken<br />

teilen sich im Weiteren Räumlichkeiten<br />

<strong>und</strong> helfen sich gegenseitig bei Sekretariatsengpässen<br />

aus.<br />

Arbeit im Team findet auch an der monatlichen<br />

Komplikationenkonferenz<br />

statt. Pflege, Ärzte <strong>und</strong> Therapeuten<br />

diskutieren vielschichtige Fälle. Zusammenarbeit<br />

im Team bedeutet aktive<br />

Auseinandersetzung, Erfahrungsaustausch,<br />

Ringen um konstruktive, systemische<br />

Lösungen. Ein Beharren auf persönlichen<br />

Interessen wirkt dabei immer<br />

störend. Gegenseitige Be-Achtung ist<br />

Anregung <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lage für den Zusammenhalt<br />

des gesamten Orthopädie-<br />

Teams – <strong>und</strong> letztlich für den bekannten<br />

<strong>und</strong> geschätzten Ortho-Geist.


Urologie – Aufbruch zu neuen<br />

Ufern<br />

Dank des Einsatzes aller Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter konnte im Berichtsjahr<br />

<strong>2010</strong> eine weitere Leistungssteigerung<br />

erzielt werden. Bezüglich der<br />

Anzahl der stationären <strong>und</strong> teilstationären<br />

Patienten <strong>und</strong> der durchgeführten<br />

Operationen gehört die Klinik<br />

zu den drei Grossen in der Schweiz. Die<br />

vielen positiven Rückmeldungen der Patienten<br />

<strong>und</strong> zuweisenden Ärzte sind<br />

Motivation <strong>und</strong> Ansporn für Pflege, Sekretariat<br />

<strong>und</strong> Ärzte. Diese drei Teilbereiche<br />

greifen hervorragend ineinander<br />

über <strong>und</strong> ergeben als Ganzes mehr als<br />

nur die Summe ihrer Einzelteile. Daraus<br />

resultieren ein gutes Betriebsklima <strong>und</strong><br />

eine geringe Personalfluktuation.<br />

Medizinische Schwerpunkte der Klinik<br />

wie die Prothetik <strong>und</strong> rekonstruktive<br />

Urologie, die Neuro-Urologie <strong>und</strong> die<br />

LDR-Brachytherapie ( zusammen mit den<br />

Radio-Onkologen ) wurden auf hohem<br />

Niveau konsolidiert, die Laparoskopie<br />

wurde ausgebaut. Die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit mit Gynäkologen, Chirurgen<br />

<strong>und</strong> Gastroenterologen im Beckenbodenzentrum<br />

funktioniert reibungslos.<br />

Die Stärkung der biomedizinischen<br />

Forschung am Kantonsspital<br />

St.Gallen durch die Etablierung eines<br />

Medizinischen Forschungszentrums ist<br />

ein immenser Gewinn für das Unternehmen<br />

im Allgemeinen <strong>und</strong> die Urologie<br />

im Speziellen.<br />

In nächster Zukunft stehen zwei wichtige<br />

Grossprojekte unmittelbar vor ihrer<br />

Realisierung: Nach langer <strong>und</strong> sorgfältiger<br />

Vorbereitungszeit wird das DaVinci<br />

Operationsroboter-System seinen<br />

Betrieb aufnehmen. Das Aufsehenerregende<br />

<strong>und</strong> Modellhafte dabei ist die<br />

enge apparative <strong>und</strong> personelle Kooperation<br />

mit dem Kantonsspital Luzern. Im<br />

Ambulatorium <strong>und</strong> endoskopischen<br />

Operationsbereich stösst die Klinik aufgr<strong>und</strong><br />

räumlicher Knappheit schon seit<br />

längerem an einen Plafond. Durch interne<br />

Umbauten, Reorganisation <strong>und</strong> flexible<br />

Nutzung der Räume soll diesem<br />

unbefriedigenden Zustand Abhilfe geschaffen<br />

werden.<br />

31


32<br />

Departemente Medizinisches Departement III<br />

Neue Kooperationen <strong>und</strong><br />

eindrückliche Rückblicke<br />

Ende <strong>2010</strong> ging der Chefarzt der Augenklinik Dr. Peter Bischoff in Pension. Zu seinem Nachfolger wurde<br />

PD Dr. Christophe Valmaggia gewählt, der bisher als Leitender Arzt die Netzhautabteilung der<br />

Augenklinik am Kantonsspital St.Gallen geführt hat. In der Hals-Nasen-Ohrenklinik wurde die Interdisziplinarität<br />

weiter verstärkt. Neben den bereits bestehenden spezialisierten Boards <strong>und</strong> Sprechst<strong>und</strong>en<br />

wurden das Dysphagieboard für Patienten mit Schluckstörungen <strong>und</strong> das Schwindelboard<br />

ausgebaut. Die vielbeachtete Feier zum 40-jährigen Bestehen der Klinik für Neurochirurgie zu Beginn des<br />

Jahres wurde für eindrückliche Rückblicke genutzt <strong>und</strong> sie war auch Anlass, neue interdisziplinäre<br />

Kooperationen einzuführen. Sowohl für die Weiterbildung in klinischer Neurologie als auch<br />

in den verschiedenen Bereichen der klinischen Neurophysiologie hat die Klinik für Neurologie erneut<br />

sehr gute Benotungen im Rahmen der anonymen FMH-Evaluation erhalten.<br />

Medizinisches Departement III<br />

Chairman<br />

Prof. Dr. med. Peter Bischoff<br />

Augenklinik<br />

Prof. Dr. med. Peter Bischoff<br />

Hals-Nasen-Ohrenklinik<br />

Prof. Dr. med. Sandro Stöckli<br />

Neurochirurgie<br />

Prof. Dr. med. Gerhard Hildebrandt<br />

Neurologie<br />

Prof. Dr. med. Barbara Tettenborn<br />

Augenklinik – weiter in Richtung<br />

tagesstationäre Eingriffe<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> brachte erneut eine deutliche<br />

Steigerung der ambulanten <strong>und</strong><br />

teilstationären Tätigkeit, während die<br />

stationären Zahlen des Vorjahrs in etwa<br />

konstant blieben. Dieser Trend kommt<br />

vielen Patientinnen <strong>und</strong> Patienten entgegen,<br />

da sie einige St<strong>und</strong>en nach<br />

einem Eingriff wieder in ihre eigenen<br />

vier Wände zurückkehren können. Für<br />

alleinstehende ältere Menschen, die<br />

womöglich noch weit fernab wohnen,<br />

ist dies jedoch mit Schwierigkeiten verb<strong>und</strong>en.<br />

Für eine Operation des grauen<br />

Stars beispielsweise dürfen seitens der<br />

Krankenkassen solche Patienten nie nur<br />

aus sozialen Gründen hospitalisiert werden.<br />

So ist der Wunsch nach einem Patientenhotel<br />

in allernächster Nähe des<br />

Spitals verständlich.<br />

Ende <strong>2010</strong> ging der Chefarzt Dr. Peter<br />

Bischoff in Pension. Er arbeitete mit<br />

Ausnahme eines Forschungsjahrs in den<br />

USA seit 1979 an der Augenklinik des<br />

Kantonsspitals St.Gallen, zuerst als<br />

Oberarzt, später als Leitender Arzt <strong>und</strong><br />

seit 1997 als Chefarzt. PD Dr. Christophe<br />

Valmaggia, der bis <strong>2010</strong> als Leitender<br />

Arzt die Netzhautabteilung geführt<br />

hat, ist zu seinem Nachfolger ab<br />

1.1.2011 gewählt worden. Damit ist<br />

eine Kontinuität im breit abgestützten<br />

Kaderteam der Augenklinik gegeben,<br />

das wohl angesichts der Differenzierung<br />

des Fachgebiets in Zukunft mit weiteren<br />

Fachspezialisten ergänzt werden wird.<br />

Hals-Nasen-Ohrenklinik – Weiterbildungsstätte<br />

auf höchster Stufe<br />

Das grosse interdisziplinäre <strong>und</strong> interprofessionelle<br />

Engagement für die Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten erfährt angesichts<br />

der Kostendiskussion in der ges<strong>und</strong>heitspolitischen<br />

Landschaft oftmals<br />

zu wenig Wertschätzung. Die täglich<br />

erbrachten, ausserordentlichen Leistungen<br />

der Mitarbeitenden verdienten es,<br />

wieder vermehrt in den Fokus der Diskussionen<br />

gestellt zu werden.<br />

Auch im Jahre <strong>2010</strong> wurde die Interdisziplinarität<br />

weiter ausgebaut. Neben<br />

den bereits bestehenden spezialisierten<br />

Boards <strong>und</strong> Sprechst<strong>und</strong>en wurden das<br />

Dysphagieboard für Patienten mit<br />

Schluckstörungen <strong>und</strong> das Schwindelboard<br />

ausgebaut. Damit kann Patienten<br />

mit komplexen, fachübergreifenden<br />

Erkrankungen besser <strong>und</strong> effizienter<br />

geholfen werden, was zur Kernkompetenz<br />

eines Zentrumsspitals gehört.


Turnusgemäss erfolgte die Visitation der<br />

Hals-Nasen-Ohrenklinik als Weiterbildungsstätte<br />

für den Facharzttitel in Otorhinolaryngologie<br />

<strong>und</strong> den Schwerpunkttitel<br />

Hals- <strong>und</strong> Gesichtschirurgie<br />

durch die FMH. Erfreulicherweise erhielt<br />

die Klinik im Visitationsbericht Bestnoten,<br />

<strong>und</strong> die Einstufung als Weiterbildungsstätte<br />

der höchsten Kategorie A<br />

wurde bestätigt. Die Aktivitäten im Bereiche<br />

der klinischen Forschung wurden<br />

deutlich verstärkt. In Zusammenarbeit<br />

mit nationalen <strong>und</strong> internationalen Forschungsgruppen<br />

wurden verschiedene<br />

Projekte gestartet. Ziel der Klinik ist es,<br />

auch im Bereiche der Forschung auf universitärem<br />

Niveau zu arbeiten. Die Anzahl<br />

der Publikationen im Jahre <strong>2010</strong><br />

bestätigt, dass sich die Klinik auf dem<br />

richtigen Weg befindet.<br />

Erstmals haben im Jahre <strong>2010</strong> zwei Assistenzärztinnen<br />

mehrwöchige Praxisvertretungen<br />

in der Region gemacht.<br />

Dies erlaubt niedergelassenen Kolleginnen<br />

<strong>und</strong> Kollegen, eine Auszeit zu<br />

nehmen <strong>und</strong> den Ärzten der Klinik Einblick<br />

in den Praxisalltag zu erlangen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der beidseitig äusserst positiven<br />

Erfahrungen wird die Klinik diesen<br />

Service ebenso in Zukunft anbieten.<br />

Auch der gesellschaftliche Rahmen kam<br />

im Jahre <strong>2010</strong> nicht zu kurz. Nach einem<br />

w<strong>und</strong>erschönen Wandertag im Alpstein,<br />

der in einem riesigen Gewitter endete,<br />

genossen alle Mitarbeitenden einen geselligen<br />

Abend in St.Gallen. Gemeinsam<br />

wurde die Ausstellung zur Geschichte<br />

der Ohrchirurgie im Medizinhistorischen<br />

Museum in Zürich besucht.<br />

Überschattet wurde das Jahr <strong>2010</strong> vom<br />

Tod der langjährigen Mitarbeiterin Brigitte<br />

Drescher, einer fachlich äusserst<br />

kompetenten <strong>und</strong> menschlich überaus<br />

wertvollen Person. Die Mitarbeitenden<br />

der Klinik haben gemeinsam von ihr<br />

Abschied genommen <strong>und</strong> werden ihr<br />

ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Neurochirurgie –<br />

mehr Interdisziplinarität<br />

Die Klinik für Neurochirurgie des Kantonsspitals<br />

St.Gallen ist – obwohl nicht<br />

universitär – aufgr<strong>und</strong> der jährlichen<br />

OP-Zahlen die grösste neurochirurgische<br />

Klinik der Schweiz. Sie bietet das gesamte<br />

Spektrum der Spezialdisziplinen<br />

innerhalb der Neurochirurgie an <strong>und</strong><br />

verfügt seit zehn Jahren über den sogenannten<br />

Ausbildungsstatus «A», der<br />

mit dem Leistungsangebot einer Universitätsklinik<br />

gleichzusetzen ist.<br />

Der Beginn des Jahres <strong>2010</strong> war gekennzeichnet<br />

durch eine vielbeachtete<br />

Feier zum 40-jährigen Bestehen der Klinik<br />

für Neurochirurgie am Kantonsspital<br />

St.Gallen. Neben eindrücklichen Rückblicken<br />

war dies der Anlass, neue interdiszplinäre<br />

Kooperationen einzuführen.<br />

33<br />

Der Ausbau der Endoskopie-gestützten<br />

Schädelbasischirurgie in Zusammenarbeit<br />

mit der Hals-Nasen-Ohren-Klinik<br />

wurde erfolgreich fortgesetzt. Zahlreiche<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten konnten<br />

von dieser minimal-invasiven Technik<br />

bereits profitieren. Zudem wurden<br />

das Zusammenarbeiten mit der mittlerweile<br />

etablierten Stroke Unit intensiviert<br />

<strong>und</strong> die Rolle der Neurochirurgie definiert.<br />

Ergänzt wurden diese Kooperationen<br />

durch den Eintritt eines erfahrenen<br />

interventionellen Neuroradiologen<br />

in das Institut für Radiologie. Dank<br />

moderner Technik der neuroradiologischen<br />

Intervention wurde die Behandlung<br />

der zerebrovaskulären Erkrankungen<br />

auf neurochirurgischem Gebiet<br />

positiv <strong>und</strong> massgeblich beeinflusst <strong>und</strong><br />

weiterentwickelt. Ein wertvolles, erweitertes<br />

neurophysiologisches Monitoring-System<br />

für die intraoperative Anwendung<br />

bei komplexen Hirneingriffen<br />

konnte zum Einsatz gebracht werden.<br />

Die verantwortlichen Mitarbeitenden<br />

der Klinik für Neurochirurgie haben sich<br />

ausserdem sehr engagiert in der Vorbereitung<br />

eines Operationsmanagement-<br />

Systems <strong>und</strong> in der Umsetzung einer<br />

interdisziplinären Schmerzambulanz.<br />

Ferner nahm die Planung zur bereichsübergreifenden<br />

Zusammenarbeit der<br />

Wirbelsäulenchirurgie mit der Orthopädie<br />

weitere Formen an.


34<br />

Departemente Medizinisches Departement III<br />

Neurologie – kontinuierliche<br />

Weiterbildung<br />

Die Klinik für Neurologie ist Weiterbildungsstätte<br />

der Kat. A mit voller Weiterbildungsberechtigung<br />

in klinischer<br />

Neurologie. Neben dem Facharzttitel für<br />

Neurologie können die Zertifikate Elektroencephalografie<br />

( EEG ), Elektro neuro<strong>und</strong><br />

-myografie ( ENMG ) sowie Zerebrovaskuläre<br />

Krankheiten der Schweizerischen<br />

Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie<br />

erworben werden. Sowohl<br />

für die Weiterbildung in klinischer<br />

Neurologie als auch in den verschiedenen<br />

Bereichen der klinischen Neurophysiologie<br />

hat die Klinik in den letzten<br />

Jahren, so auch im <strong>2010</strong>, sehr gute Benotungen<br />

im Rahmen der anonymen<br />

FMH-Evaluation von ihren Assistenzärzten<br />

erhalten. Das Weiterbildungskonzept<br />

versteht sich als fortlaufenden<br />

Prozess, der sich am Fortschritt der<br />

klinischen Neurologie <strong>und</strong> Neurophysiologie<br />

orientiert, neue Erkenntnisse,<br />

Methoden <strong>und</strong> therapeutische Verfahren<br />

aufnimmt <strong>und</strong> in die praktische Tätigkeit<br />

integriert. Dabei soll der Lernende<br />

ein sinnvolles Gleichgewicht aktiver<br />

Betätigung <strong>und</strong> theoretischer Auseinandersetzung<br />

einhalten können. Ziel<br />

ist die Erziehung zu eigenverantwortlichem<br />

Denken <strong>und</strong> Handeln. Die Assistenten<br />

werden in einem Dreistufenmodell<br />

fachspezifisch ausgebildet: 1. Klinische<br />

Tätigkeit auf der Bettenstation,<br />

in der Ambulanz <strong>und</strong> im Notfalldienst;<br />

2. Erlernen neurophysiologischer Methoden<br />

<strong>und</strong> das Verfassen von Gutachten;<br />

3. Klinische <strong>und</strong> neurophysiologische<br />

Spezialaufgaben. Das Weiterbildungsangebot<br />

umfasst: 1. Regelmässige,<br />

öffentlich zugängliche Weiterbildungen<br />

mit in- <strong>und</strong> ausländischen<br />

Experten, welche auch den persönlichen<br />

Kontakt nach aussen vermitteln; 2. Wöchentliche<br />

Seminarien, u.a. neurosonografische<br />

<strong>und</strong> elektrophysiologische<br />

( EEG, ENMG, evozierte Potentiale )<br />

Kolloquien, klinisch-neurologische <strong>und</strong><br />

neuropsychologische Fallbesprechungen;<br />

3. Je nach Weiterbildungsschwerpunkt<br />

Teilnahme an spezialistischen<br />

Seminarien, dazu gehören<br />

Schmerzkolloquium, Neurochirurgisches<br />

Tumorboard, Schwindelboard, Dysphagieboard,<br />

Interdisziplinäres Neurologisch-Rheumatologisches<br />

Kolloquium,<br />

Schlafmedizinisches Kolloquium, PFO-<br />

Kolloquium ( PFO = persistierend offenes<br />

Foramen ovale am Herzen ), Neurovaskuläres<br />

<strong>und</strong> Neuroangiologisches Kolloquium<br />

sowie Sportneurologie im Rahmen<br />

der neu durch Swiss Olympic zertifizierten<br />

Sport Medical Base am Kantonsspital<br />

St.Gallen.<br />

Interdisziplinäres Tumorboard:<br />

Fachspezialisten aus dem Brustzentrum,<br />

der Radiologie, Chirurgie, Pathologie,<br />

Radio-Onkologie <strong>und</strong> Frauenklinik


36<br />

Departemente Medizinisches Departement IV<br />

Aktuelle Medizintechnik<br />

<strong>und</strong> Technik<br />

Moderne Krebsmedizin ist ohne den Einsatz von aktueller Medizintechnik <strong>und</strong> Grossgeräten nicht<br />

denkbar. Die fachliche <strong>und</strong> technische Weiterentwicklung stand deshalb auch <strong>2010</strong> im Fokus<br />

der Klinik für Radio-Onkologie, deren Auslastung mit 1200 behandelten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />

wiederum sehr hoch war. Um das Zusammenspiel zwischen Medizin <strong>und</strong> Technik geht es auch<br />

in der Klinik für Nuklearmedizin, wo erste Lösungswege beschritten wurden, die auf einen langfristigen<br />

Ersatz der konventionellen nuklearmedizinischen Kameradiagnostik durch die PET-Diagnostik<br />

hinauslaufen könnten. Zwei wichtige Ereignisse haben das Jahr <strong>2010</strong> für das Institut für Rechtsmedizin<br />

geprägt: die Wahl von Prof. Roland Hausmann als Nachfolger von Chefarzt Prof. Thomas Sigrist<br />

<strong>und</strong> die erfolgreiche Überwachung der Abteilungen für Forensische Toxikologie <strong>und</strong> Forensische Genetik<br />

durch die Schweizerische Akkreditierungsstelle.<br />

Medizinisches Departement IV<br />

Chairman<br />

Prof. Dr. med. Simon Wildermuth<br />

Nuklearmedizin<br />

Prof. Dr. med. Bernd Bubeck<br />

Pathologie<br />

Prof. Dr. med. Wolfram Jochum<br />

Radiologie<br />

Prof. Dr. med. Simon Wildermuth<br />

Radio-Onkologie<br />

PD Dr. med. Ludwig Plasswilm<br />

Rechtsmedizin<br />

Prof. Dr. med. Thomas Sigrist<br />

Nuklearmedizin – nach der Krise ist<br />

vor der Krise<br />

Europaweit werden jährlich bei etwa<br />

neun Millionen Patienten Radiotracer zu<br />

diagnostischen oder therapeutischen<br />

Zwecken eingesetzt, wobei ca. 80%<br />

davon auf das Isotop Technetium-<br />

( Tc- )99m, z.B. für die Knochen- oder<br />

Schilddrüsenszintigrafie, entfallen. Die<br />

Bedeutung <strong>und</strong> auch die Abhängigkeit<br />

von diesem Isotop wurde erstmals 2009<br />

eindrucksvoll deutlich, als es infolge von<br />

Pannenserien bei allen drei europäischen<br />

Reaktorstandorten zu kritischen<br />

Lieferengpässen kam. Erst Mitte <strong>2010</strong><br />

ging die zweijährige Phase zu Ende, die<br />

durch gravierende Instabilitäten in der<br />

Produktion <strong>und</strong> Distribution von Technetium-Generatoren<br />

gekennzeichnet<br />

war. Die aktuelle Beruhigung der Liefersituation<br />

bietet jedoch keinen Anlass<br />

zur Entwarnung, da die vorhandenen<br />

Reaktoren störanfällig bleiben <strong>und</strong> viele<br />

bereits in diesem Jahrzehnt abgeschaltet<br />

werden. Parallel zu dringend notwendigen<br />

Infrastrukturmassnahmen<br />

werden deshalb auch Lösungswege<br />

beschritten, die auf einen langfristigen<br />

Ersatz der konventionellen nuklearmedizinischen<br />

Kameradiagnostik durch die<br />

PET-Diagnostik hinauslaufen könnten.<br />

So wäre z.B. die Knochenszintigrafie zur<br />

Metastasensuche mit einer Tc-99mmarkierten<br />

osteotropen Substanz durch<br />

F-18-Fluorid-PET zu ersetzen, was auch<br />

die Bildqualität verbessern würde, jedoch<br />

gegenwärtig an den deutlich höheren<br />

Kosten scheitert.<br />

Auch im Hinblick auf diese Tendenz wurde<br />

Ende <strong>2010</strong> ein umfassendes Upgrade<br />

des bestehenden PET-CT-Gerätes auf<br />

den Weg gebracht, wodurch die Bildauflösung<br />

zunimmt <strong>und</strong> weitere Nuklide<br />

<strong>und</strong> Protokolle zur Anwendung kommen<br />

können. Zudem besteht dann die<br />

Möglichkeit, die Untersuchungszeiten<br />

für die vorwiegend onkologischen Patienten<br />

zu verkürzen – was gleichzeitig<br />

die Gerätekapazität erhöht – <strong>und</strong> die<br />

Strahlenbelastung zu verringern.<br />

Im Spätsommer <strong>2010</strong> wurde ausserdem<br />

die letzte der über zwölf Jahre alten<br />

Gammakameras durch ein mit einem<br />

16-Zeilen-CT kombiniertes System ersetzt<br />

( SPECT-CT ), was jetzt die Lokalisation<br />

szintigraphischer «Hotspots» in<br />

anatomischen Strukturen erlaubt. Dies<br />

ermöglicht z.B. eine exakte Zuordnung<br />

entzündungssuspekter, fokaler Speicherherde<br />

zu ganz bestimmten Gelenkabschnitten<br />

<strong>und</strong> konsekutiv eine gezielte<br />

lokale Therapie.


Pathologie –<br />

zentraler Leistungserbringer<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde das Dienstleistungsangebot<br />

des Instituts für Pathologie<br />

weiter ausgebaut. Untersuchungsverfahren<br />

zur Bestimmung von prädiktiven<br />

Faktoren bei Tumorerkrankungen standen<br />

erneut im Vordergr<strong>und</strong>. Vor allem<br />

die Zahl der am Institut durchgeführten<br />

Feinnadelpunktionen <strong>und</strong> molekularpathologischen<br />

Untersuchungen nahm<br />

deutlich zu. Das Institut nahm die Tätigkeit<br />

als zentraler Leistungserbringer für<br />

das Mammographie-Screening-Programm<br />

des Kantons auf. Die elektronische<br />

Übermittlung von Bef<strong>und</strong>berichten<br />

hat sich bewährt. Durch die Beschaffung<br />

eines neuen Immunfärbesystems<br />

wurde die Automatisierung im<br />

Laborbereich fortgesetzt. Die Detailplanung<br />

des neuen Gebäudes für die Institute<br />

für Pathologie <strong>und</strong> Rechtsmedizin<br />

wurde weitgehend abgeschlossen. Fertigstellung<br />

<strong>und</strong> Bezug des neuen Gebäudes<br />

sind für 2011 geplant.<br />

Radiologie –<br />

erfolgreicher Start mit neuroradiologischen<br />

Interventionen<br />

Die Radiologie als eine technisch-medizinische<br />

Disziplin berichtet häufig über<br />

neue High-tech-Geräte <strong>und</strong> informatikbasierte<br />

Innovationen. Doch auch am<br />

Institut für Radiologie steht gutes Personal<br />

als absolut wichtigster Faktor klar vor<br />

allen kostenintensiven Investitionen. Bei<br />

den Fachpersonen für medizinisch-technische<br />

Radiologie ( MTRA ) konnte erstmals<br />

seit Jahren trotz bestehenden<br />

schweizweiten Mangels der Stellenplan<br />

vollständig besetzt werden. Andreas Bischof<br />

wurde zum neuen Leitenden MTRA<br />

gewählt <strong>und</strong> Morena Pöder hat die Leitung<br />

der Sekretariate übernommen.<br />

Im ärztlichen Bereich konnte PD Dr. Sebastian<br />

Leschka als neuer Leitender Arzt<br />

für Computertomographie <strong>und</strong> Notfallradiologie<br />

gewonnen werden. Als Forschungsleiter<br />

der Radiologie hat er bereits<br />

diverse wissenschaftliche Arbeiten<br />

präsentiert. Dr. Johannes Weber ist als<br />

Nachfolger des pensionierten Leitenden<br />

Arztes PD Dr. Zaunbauer gewählt worden.<br />

Damit ist einerseits die Leitung der<br />

Subdisziplin Neuroradiologie besetzt,<br />

anderseits zusätzlich mit einem erfahrenen<br />

Interventionalisten für neuroradiologische<br />

Eingriffe eine neue Ära eingeläutet<br />

worden.<br />

37<br />

Die seit mehreren Jahren geforderten<br />

neuroradiologischen Interventionen<br />

wurden mit der Bildung eines speziellen<br />

ärztlichen Teams um Dr. Weber eingeführt.<br />

Durch die spitalinterne enge Zusammenarbeit<br />

mit den Bereichen der<br />

Neurochirurgie <strong>und</strong> Neurologie wurde<br />

die interventionelle Neuroradiologie am<br />

Kantonsspital St.Gallen erfolgreich gestartet.<br />

Neben ersten spektakulären<br />

neuroradiologisch-interventionellen Behandlungen<br />

im Kopfbereich konnten<br />

bereits Oberärzte ausgebildet werden,<br />

womit ein permanenter Notfalldienst<br />

per Ende Jahr angeboten wird. Die interventionellenBehandlungsmöglichkeiten<br />

im Bereich der Schlaganfalltherapie<br />

sind in die optimierten Prozessabläufe<br />

integriert <strong>und</strong> komplettieren das<br />

umfassende Angebot des Kantonsspitals<br />

St.Gallen im Rahmen der Stroke Unit.<br />

Wiederum war die örtliche Nachbarschaft<br />

zur Radiologie von diversen Umbauemissionen<br />

gestört. Ein grosszüg iger,<br />

neuer Bereich mit einem hochmodernen,<br />

volldigitalen Röntgengerät, mit<br />

welchem alle gängigen skelettradiologischen<br />

Untersuchungen durchgeführt<br />

werden können, ersetzt zwei veraltete<br />

Anlagen.


38<br />

Departemente Medizinisches Departement IV<br />

Mit der Integration des Spitalverb<strong>und</strong>es<br />

Rheintal Werdenberg Sarganserland<br />

( Spitäler Altstätten, Grabs <strong>und</strong> Walenstadt<br />

) in das digitale radiologische Bildbewirtschaftungssystem<br />

( RIS / PACS )<br />

konnte die letzte grosse Ausbauetappe<br />

realisiert werden. Das nun in allen vier<br />

Spitalverb<strong>und</strong>en betriebene RIS / PACS<br />

ermöglicht somit einen sek<strong>und</strong>enschnellen<br />

spitalübergreifenden Bilderzugriff.<br />

Diese umfassenden Systeme ermöglichen<br />

es, neben technischen Kooperationen<br />

auch zusätzliche Dienstleistungen<br />

auszubauen.<br />

Radio-Onkologie –<br />

hohe Behandlungsqualität<br />

mit maximaler Auslastung<br />

Auch im Jahr <strong>2010</strong> war die Auslastung<br />

der Klinik mit wiederum zirka 1200 behandelten<br />

Patienten sehr hoch. Die individuelle<br />

Patientenbetreuung <strong>und</strong> hohe<br />

Behandlungsqualität zu gewährleisten,<br />

ist eine stetige Herausforderung für alle<br />

Mitarbeitenden. Ziel ist es, ein durchgängig<br />

hohes Behandlungsniveau auf<br />

dem neuesten wissenschaftlichen Stand<br />

anzubieten. Die gr<strong>und</strong>legende Ausrichtung<br />

der Klinik orientiert sich dabei an<br />

den speziellen Bedürfnissen krebskranker<br />

Menschen <strong>und</strong> derer Angehörigen.<br />

Auch wenn die zu behandelnden Menschen<br />

<strong>und</strong> die handelnden Mitarbeitenden<br />

den Kern <strong>und</strong> den Charakter der<br />

Klinik bestimmen – moderne Krebsmedizin<br />

ist ohne den Einsatz von aktueller<br />

Medizintechnik <strong>und</strong> Grossgeräten nicht<br />

denkbar. Die fachliche <strong>und</strong> technische<br />

Weiterentwicklung stand damit weiter<br />

im Fokus der Klinik. Die Anwendung der<br />

intensitätsmodulierten Radiotherapie<br />

( IMRT ) wurde im Vergleich zum Vorjahr<br />

erneut gesteigert. Der vermehrte Einsatz<br />

dieser sehr komplexen Bestrahlungstechnik<br />

ermöglicht ein hohes Mass<br />

an Tumorkontrolle bei gleichzeitig weniger<br />

stark ausgeprägten Nebenwirkungen<br />

der Therapie. Diese Technik kam<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich bei allen Patienten mit<br />

einer Tumorerkrankung im HNO-Bereich<br />

<strong>und</strong> bei allen gynäkologischen Tumoren<br />

zum Einsatz. Die Technik wird darüber<br />

hinaus vermehrt angewandt bei Hirntumoren,<br />

gastrointestinalen Tumoren <strong>und</strong><br />

bei verschiedenen Tumorerkrankungen<br />

unterschiedlichster Lokalisationen.<br />

Radiologie:<br />

Radiologen <strong>und</strong> Fachfrauen <strong>und</strong> -männer<br />

für medizinisch-technische Radiologie HF<br />

Das Ende 2009 in Betrieb genommene<br />

neue Afterloadinggerät zur Brachytherapie<br />

ermöglichte die technische Weiterentwicklung<br />

insbesondere bei der<br />

Behandlung gynäkologischer Tumoren<br />

mit Einführung aktuellster Therapieverfahren<br />

unter Berücksichtigung modernster<br />

Bildgebung. Auch bei der Behandlung<br />

von Patienten mit Lungen-<br />

oder Speiseröhrentumor kommt diese<br />

Technik zum Einsatz.<br />

Die Aktivitäten bei der Teilnahme an<br />

nationalen <strong>und</strong> internationalen Studien<br />

mit onkologischer Fragestellung wurden<br />

weiter verstärkt.<br />

Anfangs Februar hat Karin Rietberger<br />

die Aufgaben der Chef-MTRA der Klinik<br />

für Radio-Onkologie übernommen. Die<br />

in ihrem Verantwortungsbereich liegenden<br />

Arbeitsabläufe wurden wo notwendig<br />

reorganisiert.


40<br />

Departemente Medizinisches Departement IV


Hauswirtschaft <strong>und</strong> Areal: Standort St.Gallen<br />

Rechtsmedizin – an der Schwelle<br />

zum Führungswechsel<br />

Zwei wichtige Ereignisse haben das Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong> geprägt – die Wahl<br />

von Prof. Roland Hausmann als Chefarzt-Nachfolger<br />

sowie die erfolgreiche<br />

Überwachung der Abteilungen für Forensische<br />

Toxikologie <strong>und</strong> Forensische<br />

Genetik durch die Schweizerische Akkreditierungsstelle<br />

( SAS beim SECO ).<br />

Darob soll aber der Dienstleistungsbereich<br />

des IRM nicht vergessen werden.<br />

Hier wurde wieder, wie in früheren Jahren,<br />

mit grossem Engagement <strong>und</strong> Fleiss<br />

gearbeitet, sowohl in den genannten<br />

Abteilungen als auch in der Forensischen<br />

Medizin, der Verkehrsmedizin<br />

<strong>und</strong> im Sekretariat. Alle Mitarbeitenden<br />

haben erneut ihr Bestes gegeben – <strong>und</strong><br />

dies trotz einer Steigerung im Leistungsvolumen<br />

<strong>und</strong> der bekanntermassen prekären<br />

räumlichen Verhältnisse, sodass<br />

geordnetes Schaffen bereichsweise an<br />

die Grenzen des Zumutbaren gelangt<br />

ist. Dass die Stimmung innerhalb der<br />

Belegschaft trotzdem grossmehrheitlich<br />

vorzüglich ist, hat mit dem herrschenden<br />

positiven Teamgeist zu tun, auch<br />

mit dem Wissen um die gemeinsamen<br />

Ziele <strong>und</strong> nicht zuletzt mit der nahen<br />

Erwartung, im Mai / Juni 2011 in den<br />

geräumigen Neubau wechseln zu dürfen.<br />

Darauf freuen sich alle schon jetzt<br />

<strong>und</strong> können es kaum erwarten, die Sachen<br />

ein- <strong>und</strong> am neuen Ort wieder<br />

auspacken zu dürfen.<br />

Mit dem Neubaubezug steht auch der<br />

Chefarztwechsel an. Dementsprechend<br />

wurde weit vorausschauend schon im<br />

Juni 2009 eine Wahlvorbereitungskommission<br />

ins Leben gerufen, der sowohl<br />

Alt-CEO Hans Leuenberger als auch der<br />

neue CEO, Daniel Germann, angehörten.<br />

Zusammen mit spitaleigenen<br />

<strong>und</strong> externen Leuten wurde die Stelle<br />

ausgeschrieben, <strong>und</strong> es haben sich erfreulicherweise<br />

etwa ein Dutzend Kandidierende<br />

gemeldet. Nach Vorstellungsgesprächen,<br />

intensiven Befragungen<br />

<strong>und</strong> persönlichen Besuchen<br />

durch die Kommission wurde Prof. Dr.<br />

med. Roland Hausmann zur Wahl vorgeschlagen.<br />

Er ist Leitender Arzt der<br />

Abteilung Forensische Medizin <strong>und</strong><br />

stellvertretender Chefarzt <strong>und</strong> Gerichtsarzt<br />

am Institut für Rechtsmedizin der<br />

Universität in Basel. Der Verwaltungsrat<br />

hat die Wahl am 30. April <strong>2010</strong> ausgesprochen.<br />

41<br />

Was die Überwachung durch die SAS<br />

betrifft, so handelte es sich hierbei um<br />

das erste Audit seit der Reakkreditierung<br />

im Dezember 2008. Der bestehende<br />

Geltungsbereich ( STS 406 ) wurde<br />

um die toxikologischen Untersuchungen<br />

bei Leichen ( sogen. Postmortem-Analytik<br />

) erweitert, <strong>und</strong> neu hinzugekommen<br />

ist die Untersuchung von Haarproben<br />

auf einen Alkoholabbaustoff ( Ethylglukuronid,<br />

EtG ). Die Akkreditierung dieses<br />

Arbeitsbereichs bedeutete die formale<br />

Anerkennung der ausgewiesenen fachlichen<br />

<strong>und</strong> organisatorischen Kompetenz,<br />

<strong>und</strong> sie war zugleich Endpunkt<br />

intensiver <strong>und</strong> langwieriger Anstrengungen,<br />

um diese neue Technologie<br />

aufzubauen <strong>und</strong> zu validieren. Sie wird<br />

eingesetzt in der Verkehrsmedizin bei<br />

Personen, denen wegen eines verkehrsrelevanten<br />

Alkoholproblems der Führerausweis<br />

entzogen <strong>und</strong> eine Alkoholabstinenz<br />

auferlegt wurde. Die Einhaltung<br />

der Auflage kann an Haarproben<br />

überprüft werden, weil bei fortgesetztem<br />

Konsum EtG in kleinsten Mengen<br />

über die Haarwurzeln in die Haare eingelagert<br />

wird.


42<br />

Departemente Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />

Wandel im Takt <strong>und</strong> mit Takt<br />

Aus allen Fachbereichen werden Steigerungen gemeldet. Dass es nicht vorwiegend um Zahlen geht,<br />

sondern um Menschen, die als Patienten <strong>und</strong> Patientinnen die vielfältigen Dienstleistungen<br />

beanspruchen, erklären die Rück- <strong>und</strong> Ausblicke. In allen Teams arbeiten Fachpersonen aus verschiedensten<br />

Ges<strong>und</strong>heitsberufen zusammen. Zum Alltag der Mitarbeitenden in der Zentralen<br />

Notfallaufnahme gehört es, dass sie situativ auf kurzfristig eingetretene Ereignisse reagieren können.<br />

Der Bericht aus dem Beratungs- <strong>und</strong> Sozialdienst zeigt, dass Härtefälle lösbar sind. Bedeutend für<br />

das gesamte Unternehmen ist die Positionierung des Medizinischen Forschungszentrums. Dieses<br />

beinhaltet die Laborforschungsabteilung mit Immunbiologie <strong>und</strong> die Clinical Trials Unit ( CTU ), welche<br />

klinische Forschung betreibt. Forschung wird auch im Muskelzentrum, der ALS clinic, grossgeschrieben.<br />

Über erfolgreiche Forschungsprojekte konnte bereits auf internationalen Kongressen berichtet werden.<br />

Departement Interdisziplinäre<br />

medizinische Dienste<br />

Leitung<br />

Dr. med. Daniel Germann (bis Ende Mai <strong>2010</strong>)<br />

Dr. med. Susanne Diener (ab Juni <strong>2010</strong>)<br />

Zentrale Notfallaufnahme (ZNA)<br />

PD Dr. med. Joseph Osterwalder<br />

Dermatologie / Allergologie<br />

Dr. med. Mark Anliker<br />

Brustzentrum<br />

Prof. Dr. med. Beat Thürlimann<br />

Palliativzentrum<br />

Dr. med. Steffen Eychmüller<br />

Muskelzentrum / ALS clinic<br />

PD Dr. med. Markus Weber<br />

Spitalapotheke<br />

Dr. phil. II Dieter Schilling<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Sozialdienst<br />

Irma Graf<br />

Medizinisches Forschungszentrum<br />

PD Dr. med. vet. Burkhard Ludewig<br />

REA 2000 – Zentrum für Reanimations- <strong>und</strong><br />

Simulationstraining<br />

Wolfram Schuhwerk<br />

Zentrale Notfallaufnahme –<br />

zwischen Routine<br />

<strong>und</strong> Herausforderung<br />

<strong>2010</strong> war geprägt von der Alltagsbewältigung<br />

<strong>und</strong> vier Ereignissen. Zum<br />

ersten Mal seit über 20 Jahren hielten<br />

sich die Notfallkonsultationen in etwa<br />

auf Vorjahresniveau. Dennoch ist es immer<br />

wieder eine Herausforderung, die<br />

grossen Schwankungen bei den Patientenkonsultationen<br />

( 65 bis 120 pro Tag )<br />

optimal zu meistern. Trotz Ausfällen<br />

beim Personal aufgr<strong>und</strong> von Krankheit<br />

<strong>und</strong> Unfällen ist es gelungen, die Versorgung<br />

permanent auf hohem Niveau<br />

zu halten.<br />

Dr. Rudolf Horn hat die ZNA I 2007 erfolgreich<br />

aufgebaut <strong>und</strong> seither geführt.<br />

Er wurde zum Chefarzt des Spitals in<br />

Savognin gewählt. Seine Nachfolge tritt<br />

Dr. Robert Sieber an. Dr. Sieber ist als<br />

ehemaliger Oberarzt mbF ZNA kein Unbekannter.<br />

Er war danach Leiter der<br />

Notfallstation des Ospedale Regionale<br />

Civico e Italiano in Lugano von 2003 –<br />

<strong>2010</strong>. Das ZNA-Team dankt Dr. Horn für<br />

seine ausserordentlichen Dienste <strong>und</strong><br />

wünscht ihm viel Erfolg am neuen Arbeitsort.<br />

Dr. Sieber wird herzlich willkommen<br />

geheissen. Alle freuen sich<br />

über seine Rückkehr.<br />

Seit dem 1.4.2009 arbeiten Hausärzte<br />

im Rahmen des stadtärztlichen Notfalldiensts<br />

werktags von 17.00 bis 23.00 h<br />

<strong>und</strong> an den Wochenenden von 10.00<br />

bis 23.00 h in der ZNA I. Eine Evaluation<br />

ergab, dass der Dienst für die meisten<br />

Hausärzte bereichernd ist <strong>und</strong> sich die<br />

Zusammenarbeit zwischen Haus- <strong>und</strong><br />

Spitalärzten wesentlich verbessert hat<br />

[Schweizerische Ärztezeitung <strong>2010</strong>;<br />

91( 50 ): 2012-14].<br />

Am 22.12.<strong>2010</strong> hat die vorbereitende<br />

Kommission des Kantonsrates mit 15:0<br />

Stimmen der Erweiterung <strong>und</strong> Anpassung<br />

der Zentralen Notfallaufnahme<br />

zugestimmt. Das Geschäft wird in der<br />

Session vom Februar <strong>und</strong> April 2011<br />

beraten werden.<br />

Seit vielen Jahren setzt sich die Leitung<br />

der ZNA für die strukturierte Weiterbildung<br />

in Notfallsonographie ein <strong>und</strong> gilt<br />

als Pionier auf diesem Gebiet. Die Ultraschallgesellschaften<br />

der Schweiz, Österreichs<br />

<strong>und</strong> Deutschlands haben einen<br />

entsprechenden Vorschlag im Oktober<br />

angenommen <strong>und</strong> die Notfallsonographie<br />

in das Weiterbildungsangebot aufgenommen.


Dermatologie / Allergologie –<br />

Ausbau <strong>und</strong> Stabilität<br />

Für Viele versteckt, aber für den Fachbereich<br />

Dermatologie / Allergologie bedeutet<br />

er einen Meilenstein. Der neue<br />

Anbau der Dermatologie hinter den<br />

bestehenden Räumen lässt Platz entstehen<br />

für die ambulante Allergologie,<br />

W<strong>und</strong>pflege <strong>und</strong> Ganzkörpertherapie<br />

mit Bad <strong>und</strong> lokaler differenter Therapie.<br />

Damit kann die Lücke zwischen<br />

der stationären Dermatotherapie <strong>und</strong><br />

Selbsttherapie, sei es durch den Patienten<br />

oder die Spitex, geschlossen werden.<br />

Durch die Raumgewinnung konnte<br />

der Empfang / Warteraum massiv<br />

vergrössert werden, was die Abläufe<br />

<strong>und</strong> Überwachung von Patienten mit<br />

Desensibilisierung erleichtert.<br />

Die Dermatologie war im <strong>2010</strong> auch<br />

öffentlich aktiv. An verschiedenen Anlässen,<br />

wie dem Schweizerischen Allergietag,<br />

mit Präsenz <strong>und</strong> Beratungen im<br />

Säntispark, sowie am Melanoma Day<br />

standen Dermatologen vom Kantonsspital<br />

St.Gallen zusammen mit Externen<br />

zur Verfügung für die Vorsorgeunter-<br />

suchung von Risikopatienten bei malignem<br />

Melanom; ebenso am Ges<strong>und</strong>heitssymposium<br />

mit dem Thema Allergien<br />

<strong>und</strong> Haut. Vor allem auf dem wissenschaftlichen<br />

Sektor ist die Dermatologie<br />

zunehmend aktiv mit eigens<br />

durchgeführten <strong>und</strong> geplanten Studien,<br />

von der Verträglichkeit von Textilien<br />

über Melanom, Ekzem, Psoriasis bis zum<br />

Verhalten beim Händewaschen. Daneben<br />

besteht eine weiterhin sehr hohe<br />

Interaktion mit allen Abteilungen des<br />

Kantonsspitals St.Gallen im konsiliarischen<br />

Dienst, auf den Bettenstationen<br />

<strong>und</strong> in der Zusammenarbeit in disziplinenübergreifenden<br />

Fragestellungen <strong>und</strong><br />

Behandlungen. Gerade die allergologischen<br />

Abklärungen, welche für die<br />

Fortführung von Therapien bei internistischen<br />

<strong>und</strong> chirurgischen Patienten<br />

wichtig sind, werden in der Dermatologie<br />

/ Allergologie durchgeführt.<br />

Brustzentrum – neue Aktivitäten<br />

43<br />

Die Dienstleistungen des Brustzentrums<br />

Kantonsspital St.Gallen waren auch<br />

im vergangenen Jahr sehr gefragt.<br />

Insbesondere die Abklärungen <strong>und</strong><br />

Brustkrebs operationen haben deutlich<br />

zugenommen. Die Zusammenarbeit mit<br />

der Plastischen Chirurgie wurde intensiviert.<br />

Die Vorbereitungsarbeiten zur Einführung<br />

des Mammographie-Screenings<br />

im Kantonsspital St.Gallen haben sich<br />

insbesondere aufgr<strong>und</strong> der Vernetzung<br />

mit den übrigen Leistungserbringern in<br />

diesem Programm als anspruchsvoll erwiesen.<br />

Trotzdem wurden so weit Fortschritte<br />

erzielt, dass mit dem Mammographie-Screening-Programm<br />

im ersten<br />

Quartal 2011 am Kantonsspital St.<br />

Gallen begonnen werden kann.<br />

Glücklicherweise überleben immer mehr<br />

Frauen die Diagnose Brustkrebs. Trotz<br />

der erfolgreichen Behandlung bleiben<br />

jedoch viele Fragen zur optimalen Behandlung,<br />

zum Umgang mit Langzeitnebenwirkungen<br />

<strong>und</strong> ganz allgemein zu<br />

ges<strong>und</strong>er Lebensführung offen. Für dieses<br />

Bedürfnis wurde eine Informationsplattform<br />

geschaffen, welche nicht nur<br />

durch das Kantonsspital St.Gallen, sondern<br />

auch durch weitere Leistungserbringer<br />

<strong>und</strong> die Krebsliga St.Gallen-


44<br />

Departemente Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />

Appenzell getragen wird. Diese neue<br />

Dienstleistung steht somit allen Patientinnen<br />

der Ostschweiz nach Abschluss<br />

der Erstbehandlung bei Brustkrebs zur<br />

Verfügung.<br />

Palliativzentrum – neue Angebote,<br />

neue Herausforderungen<br />

Am Standort Flawil konnten die neuen<br />

ambulanten Angebote im sogenannten<br />

«Ambiplus» begonnen werden. Die<br />

Kombination von Onkologie, Palliative<br />

Care, Integrativer Medizin <strong>und</strong> Schmerztherapie<br />

ist ein zukunftsträchtiges,<br />

überzeugendes Konzept <strong>und</strong> braucht<br />

nun Reifungs- <strong>und</strong> Konsolidierungszeit.<br />

Mitte Dezember wurden die Projektarbeiten<br />

unter Leitung von Dr. Alexander<br />

Ott, OA mbF Anästhesiologie, zum neuen<br />

interdisziplinären Schmerzzentrum<br />

abgeschlossen <strong>und</strong> von der Geschäftsleitung<br />

gutgeheissen. So ist im kommenden<br />

Jahr für neue Herausforderungen<br />

gesorgt. Die Kooperation mit<br />

der Anästhesie, Neurochirurgie, Psychosomatik<br />

<strong>und</strong> vielen anderen Bereichen<br />

ist schon heute im noch «losen» Verb<strong>und</strong><br />

sehr spannend <strong>und</strong> sehr «komplementär»<br />

im Sinne der sich ergänzenden<br />

Kompetenzen, sodass die Aussichten<br />

auf eine engere Kollaboration sehr attraktiv<br />

sind – zuletzt hoffentlich vor<br />

allem für die vielen schmerzgeplagten<br />

Patienten <strong>und</strong> Patientinnen.<br />

Die Mitarbeitenden im Palliativzentrum<br />

haben sich wieder sehr intensiv auch auf<br />

nationaler Ebene für die Sicherstellung<br />

der Palliative Care im Rahmen der nationalen<br />

Strategie des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der<br />

Kantone engagiert. Dazu gehören insbesondere<br />

die Anstrengungen bei der Neugestaltung<br />

der Tarife, aber auch bei der<br />

Qualitätsdefinition. Für Letzteres braucht<br />

es qualifizierte Mitarbeitende, die ein<br />

hervorragendes Training in Praxis <strong>und</strong><br />

Theorie aufweisen können. Hierfür wurde<br />

ein neues Angebot, die «Palliativakademie<br />

am Kantonsspital St.Gallen»,<br />

aufgebaut, womit verschiedene, sehr<br />

praxisorientierte Weiterbildungskurse für<br />

spezialisierte Palliative Care angeboten<br />

werden können; unter anderem neu seit<br />

<strong>2010</strong> ein zweijähriges Curriculum gemäss<br />

dem nationalen Bildungslevel B2.<br />

Bildung, Forschung <strong>und</strong> Klinik: Mit teilweise<br />

sehr engen Personalressourcen<br />

wird versucht, den Ansprüchen – vor<br />

allem den eigenen – gerecht zu werden.<br />

Die Anforderungen an einen kleinen<br />

Fachbereich mit bereits sehr vielfältigen<br />

klinischen Aufgaben an zwei Standorten<br />

sind sehr hoch <strong>und</strong> nur dank einer<br />

einzigartigen Motivation aller Mitarbeitenden<br />

zu bewältigen.<br />

Medizintechnik:<br />

Spezialistenteam Reparatur & Wartung<br />

<strong>und</strong> Systeme & Applikationen<br />

Muskelzentrum / ALS clinic –<br />

Projekte erfolgreich abgeschlossen<br />

Das Muskelzentrum / ALS clinic blickt<br />

auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Neu<br />

im Team sind Andrea Klement, Chefsekretärin,<br />

<strong>und</strong> Regina Friedrichkeit sowie<br />

die Oberärzte Dr. David Czell <strong>und</strong> PD<br />

Dr. Matthias Bauer. Die bisherige Chefsekretärin,<br />

Claudia Bader-Stadelmann,<br />

hatte ihre Funktion wegen Familiennachwuchses<br />

aufgegeben, arbeitet aber<br />

weiter im Team mit. Besonders erfreulich<br />

war die vorläufige Anerkennung als<br />

Weiterbildungsstätte für klinische Neurophysiologie.<br />

In diesem Rahmen konnten<br />

Dr. Czell <strong>und</strong> Dr. Ursula Knirsch ihre<br />

Weiterbildungszeit komplettieren <strong>und</strong><br />

erhielten die entsprechenden Fähigkeitsausweise<br />

Elektromyographie / Elektroneurographie.<br />

Die Zahl der Konsultationen nahm auch<br />

im Jahr <strong>2010</strong> weiter zu, was als Indikator<br />

der hohen qualitativen Patientenversorgung<br />

gewertet werden darf. Die<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit mit<br />

den Abteilungen Augenheilk<strong>und</strong>e /<br />

Strabo logie, Pneumologie <strong>und</strong> Gastroenterologie<br />

/ Hepatologie, insbesondere<br />

aber auch mit dem Ostschweizer Kinderspital<br />

ist bestens etabliert <strong>und</strong> befruchtet<br />

die klinische Arbeit. Auch die<br />

klinische Forschung konnte weiter ausgebaut<br />

werden. Zudem wurden zahlreiche<br />

Projekte zum Abschluss gebracht<br />

<strong>und</strong> auch in namhaften Journals veröffentlicht.<br />

Für die Zukunft stehen weitere<br />

ehrgeizige Projekte an wie zum<br />

Beispiel im Bereich der Cannabinoid-<br />

Rezeptor-Forschung. Zukünftige Herausforderungen<br />

sind die weitere Steigerung<br />

der Ertragslage <strong>und</strong> auch der<br />

Ausbau der Forschungstätigkeit.


46<br />

Departemente Interdisziplinäre medizinische Dienste<br />

Spitalapotheke – Fertigspritzen<br />

sind gefragt<br />

Die Detailplanung für den Neubau Haus<br />

24 hat speziell die Leitungen der Bereiche<br />

Herstellung, Qualitätssicherung<br />

<strong>und</strong> Offizin stark beansprucht. Good<br />

Manufacturing Practice erfordert sowohl<br />

für die Herstellungsprozesse als<br />

auch für die Erstellung <strong>und</strong> den Unterhalt<br />

von Anlagen <strong>und</strong> Einrichtungen zur<br />

Qualitätssicherung eine umfangreiche<br />

Dokumentation.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Reorganisation der Stationsapotheken<br />

<strong>und</strong> der geänderten Tourenpläne<br />

der Logistik müssen die Rüst-<br />

<strong>und</strong> Bereitstellungszeiten für Arzneimittel<br />

laufend angepasst werden. Dies<br />

erfordert vom Apothekenteam viel Flexibilität,<br />

da nicht mehr häuserweise gerüstet<br />

werden kann <strong>und</strong> eine grosse<br />

Zahl Transportwagen beladen werden<br />

muss.<br />

Der Pikettdienst zur Nachtzeit <strong>und</strong> an<br />

Sonn- <strong>und</strong> Feiertagen wurde im vergangenen<br />

Jahr 77-mal für dringliche Arzneimittelbeschaffungen<br />

beansprucht.<br />

Zu den Anrufenden gehören die Stationsapotheken,<br />

die Spitäler anderer Spitalverb<strong>und</strong>e,<br />

das Ostschweizer Kinderspital,<br />

das Bürgerspital SG <strong>und</strong> öffentliche<br />

Apotheken. Bei internen Notsituationen<br />

hilft jeweils die Zentrale Notfallaufnahme<br />

grosszügigerweise mit bei<br />

der Abgabe von Arzneimitteln aus<br />

einem Notfallsortiment, das täglich vom<br />

Personal der Apotheke nachgerüstet<br />

wird.<br />

Ausgangsstoffe für die Eigenherstellung<br />

werden neu mit SAP bewirtschaftet.<br />

Stücklisten für die Herstellungsprozesse<br />

wurden angelegt <strong>und</strong> ermöglichen die<br />

Abbuchungen aller Komponenten eines<br />

Spitalpräparates in einem Schritt. Die<br />

aseptische Herstellung von Fertigspritzen<br />

für die Anästhesiologie <strong>und</strong> die<br />

Schmerzbehandlung hat um das Dreifache<br />

auf 18 000 Stück zugenommen.<br />

Die anwendungsfertigen Präparate ersparen<br />

die Zubereitung vor Ort <strong>und</strong> sind<br />

dank Herstellung unter Reinraumbedingungen<br />

sicherer.<br />

Das Angebot des pharmazeutischen<br />

Betreuungsdienstes zum Interaktionencheck<br />

von komplexen Arzneimittelverordnungen<br />

wird regelmässig genutzt.<br />

Dies ist eine unterstützende Massnahme<br />

für die Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit<br />

der Patienten. Im<br />

Einkauf von Arzneimitteln werden zur<br />

Optimierung des Beschaffungswesens<br />

mit der Kooperation mit Zentrumsspitälern<br />

anderer Kantone neue Wege beschritten.<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Sozialdienst –<br />

Fachlichkeit bedeutet auch<br />

Stabilität!<br />

<strong>2010</strong> sind erstmals die Beratungen in<br />

etwa gleich geblieben, sowohl in den<br />

Fallzahlen wie auch in den Problemdefinitionen.<br />

Was bedeutet das für die<br />

Mitarbeitenden des Beratungs- <strong>und</strong> Sozialdienstes?<br />

Ist das eine Qualitätsverbesserung<br />

oder -verschlechterung? Woran<br />

misst man die Arbeit des Beratungs-<br />

<strong>und</strong> Sozialdienstes? Jährlich gehen in<br />

diesem Dienst auf die r<strong>und</strong> 5000 Beratungsfälle<br />

vier bis sechs Reklamationen<br />

ein. Ab <strong>und</strong> zu erreicht das Team eine<br />

positive Rückmeldung. Es darf davon<br />

ausgegangen werden, dass die Fachlichkeit<br />

<strong>und</strong> die Vernetzung mit internen<br />

<strong>und</strong> externen Stellen stark genug sind,<br />

um Probleme frühzeitig zu erkennen<br />

<strong>und</strong> zu bearbeiten.


Erfreut kann festgestellt werden, dass<br />

es sich lohnt, frühzeitig mit den Entwicklungen<br />

mitzugehen. So kann dank<br />

gezielter Weiterbildung z.B. die Umsetzung<br />

der Massnahmen zur neuen ambulanten<br />

Pflegefinanzierung rechtzeitig<br />

angegangen werden.<br />

Herausfordernd ist die Koordination der<br />

gemeinsamen Betreuungsleistungen. Es<br />

wird eng mit den Stationen <strong>und</strong> andern<br />

Fachdiensten spitalintern <strong>und</strong> extern<br />

zusammengearbeitet. Mitarbeitende<br />

des Beratungs- <strong>und</strong> Sozialdienstes beraten<br />

die Patienten entsprechend ihren<br />

Versicherungsleistungen für einen Rehabilitationsaufenthalt,<br />

bemühen sich<br />

um das korrekt ausgefüllte Zeugnis <strong>und</strong><br />

faxen dieses an die entsprechende Krankenkasse.<br />

Die Krankenkasse gibt die<br />

Kostengutsprache für den Reha-Aufenthalt<br />

ab <strong>und</strong> die Klinik meldet das Eintrittsdatum.<br />

Dann wird der Fahrdienst<br />

organisiert, sei es ein Transport mit der<br />

Ambulanz, dem Rotkreuzfahrdienst<br />

oder mit privater Unterstützung. Alles<br />

ist bereit <strong>und</strong> abgemacht <strong>und</strong> plötzlich<br />

verschlechtert sich der Zustand der Patientin,<br />

alles muss abgesagt oder geschoben<br />

werden. Spitalintern hat das<br />

wiederum Auswirkungen auf die Bettenbelegung.<br />

Angehörige brauchen <strong>und</strong><br />

schätzen in solchen Situationen kompetente<br />

Ansprechpersonen.<br />

Teamintern hat es einschneidende Veränderungen<br />

gegeben. Nach vielen Jahren<br />

Spitalarbeit haben sich Marianne<br />

Knellwolf <strong>und</strong> Monika Allenspach neuen<br />

Aufgaben zugewandt <strong>und</strong> Cristina<br />

Roos hat nach einem guten Jahr eine<br />

neue Herausforderung angenommen.<br />

Alexandra Sponticcia, Regula Bärlocher<br />

<strong>und</strong> Benita Hiensch sind jetzt neu bei<br />

uns. Herzlichen Dank allen Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern für den täglichen<br />

Einsatz zum Wohle der Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten.<br />

Mit dem Ausbau, sozusagen mit einer<br />

neuen Fassade <strong>und</strong> auch neuen gemeinsamen<br />

Entwicklungen wie der Zusammenarbeit<br />

mit dem Laserzentrum der<br />

Chirurgie, geht die Dermatologie / Allergologie<br />

mit viel Schwung ins neue<br />

Jahr. Dazu gehört das Bestreben, Stabilität<br />

zu gewinnen in der Behandlung<br />

<strong>und</strong> Qualität für Patienten, aber auch<br />

in der Arbeitsplatzqualität für die Mitarbeitenden.<br />

47<br />

Medizinisches Forschungszentrum –<br />

Förderung der translationalen<br />

Forschung<br />

Das Medizinische Forschungszentrum<br />

( MFZ ) fördert <strong>und</strong> unterstützt translationale<br />

Forschungsaktivitäten auf universitärem<br />

Niveau. Indem Ergebnisse aus<br />

der Gr<strong>und</strong>lagenforschung in klinische<br />

Studien umgesetzt <strong>und</strong> gleichzeitig klinisch<br />

relevante Fragestellungen auf molekularer<br />

Ebene untersucht werden,<br />

kann sich das Kantonsspital St.Gallen<br />

als innovatives Zentrumsspital positionieren.<br />

Im Institut für Immunbiologie<br />

unter der Leitung von Prof. Dr. Burkhard<br />

Ludewig wurden im Jahr <strong>2010</strong> gr<strong>und</strong>legende<br />

Arbeiten im Gebiet der Infektionsforschung<br />

durchgeführt. Arbeiten<br />

aus dieser Gruppe wurden u.a. in den<br />

renommierten Journalen Nature <strong>und</strong><br />

Nature Immunology publiziert oder zur<br />

Publikation angenommen. Den Forschenden<br />

des Instituts für Immunbiologie<br />

gelang es auch im Jahr <strong>2010</strong>, namhafte<br />

Forschungsbeiträge einzuwerben,<br />

u.a. vom Schweizerischen Nationalfonds<br />

<strong>und</strong> dem deutschen B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Bildung <strong>und</strong> Forschung.


48<br />

Departemente Interdisziplinäre medizinische Dienste


Zentrale Notfallaufnahme:<br />

Ärzte verschiedener Disziplinen <strong>und</strong> Pflegefachfrau<br />

betreuen einen verunfallten Patienten.<br />

Die ebenfalls vom Schweizerischen Nationalfonds<br />

geförderte Clinical Trials<br />

Unit ( CTU ) unterstützt die klinische Forschung<br />

am Kantonsspital St.Gallen auf<br />

allen Stufen der Projektentwicklung <strong>und</strong><br />

-durchführung, unter anderem durch<br />

wissenschaftlichen Projektreview <strong>und</strong><br />

Beratung in regulatorischen Teilaspekten.<br />

Im Dezember <strong>2010</strong> wurde die<br />

Leitung der CTU umstrukturiert mit<br />

Prof. Dr. Christoph Driessen als wissenschaftlichem<br />

Leiter <strong>und</strong> Luzia Rüdlinger,<br />

eidg. dipl. pharm., als operativer Leiterin.<br />

Diese Neuorganisation wird die<br />

wachsende Dienstleistung für alle klinisch<br />

forschenden Fachbereiche weiter<br />

verbessern. Die steigende klinische <strong>und</strong><br />

translationale Forschungsaktivität am<br />

Kantonsspital St.Gallen wird in der Studien-<br />

<strong>und</strong> Forschungsdatenbank abgebildet<br />

<strong>und</strong> somit auch der Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht. Aktivitäten der<br />

Forschenden am Kantonsspital St.Gallen<br />

wurden auch durch Mittel des Medizinischen<br />

Forschungsfonds ( MFZ-Fonds )<br />

gefördert. Dem MFZ-Fonds werden die<br />

sogenannten Overheadanteile aus<br />

zweckgeb<strong>und</strong>enen Drittmitteln für die<br />

Durchführung von Forschungsprojekten<br />

zugewiesen. Zudem stehen aus<br />

dem Sonderkredit Forschung & Entwicklung<br />

Mittel für die Forschungsförderung<br />

zur Verfügung. In der MFZ-Fonds-Ausschreibung<br />

zur Projektförderung wurden<br />

im Jahr <strong>2010</strong> zwölf Projektanträge<br />

eingereicht, die in einem Peer-Review-<br />

Verfahren begutachtet wurden. Insgesamt<br />

acht Projekte haben eine Förderungszusage<br />

erhalten <strong>und</strong> können die<br />

Mittel im Sinne einer Anschubfinanzierung<br />

für die Einwerbung von qualifizierten<br />

Drittmitteln verwenden. Durch<br />

diesen Mechanismus kann sichergestellt<br />

werden, dass erfolgreiche klinisch-translationale<br />

Forschung neue Forschungsaktivitäten<br />

am Kantonsspital St.Gallen<br />

ermöglicht.<br />

REA 2000 Zentrum für Reanimations-<br />

<strong>und</strong> Simulationstraining –<br />

mit neuester Technik<br />

Das Zentrum für Reanimations- <strong>und</strong><br />

Simulationstraining REA 2000 hat im<br />

Februar <strong>2010</strong> neue Räumlichkeiten an<br />

der Fürstenlandstrasse 100 in St.Gallen<br />

bezogen. Die hellen, grosszügigen Räume<br />

eröffnen vielfältige neue Möglichkeiten<br />

der Schulungen. Es hat nun Platz<br />

für verschiedene Materialien, wie zum<br />

Beispiel ein Auto <strong>und</strong> Flugzeugsitze, mit<br />

denen realitätsnahe Unfallsituationen<br />

dargestellt werden können. Erste Kurse<br />

mit der neuesten Simulationstechnik<br />

sind bereits angelaufen. Die moderne<br />

Einrichtung hat sich bewährt <strong>und</strong> erfreut<br />

die Fachpersonen <strong>und</strong> die Kursteilnehmenden<br />

gleichermassen.<br />

<strong>2010</strong> wurden in verschiedenen Reanimationskursen<br />

r<strong>und</strong> 2000 Personen<br />

ausgebildet. Dazu kamen diverse interne<br />

Schulungen in der Handhabung des<br />

Oxylators <strong>und</strong> verschiedene Übungen<br />

auf den Stationen. Die Fachpersonen<br />

der Klinik für Chirurgie <strong>und</strong> des Departements<br />

Innere Medizin wurden in<br />

speziellen Fortbildungen geschult. Wie<br />

jedes Jahr konnten viele externe Personen<br />

geschult werden.<br />

Ende <strong>2010</strong> erschienen die neuen Reanimations-Guidelines,<br />

die nun laufend<br />

umgesetzt werden.<br />

49


50<br />

Departemente Pflege<br />

Eine Vielzahl wichtiger Projekte<br />

mitgeprägt<br />

Auch im vergangenen Jahr waren die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter des Departements Pflege in eine<br />

Vielzahl wichtiger Projekte involviert. Beispiele dafür sind das OP-Management oder das Instrumenten-<br />

sowie Verpflegungsmanagement. Im Weiteren wurde die Implementierung des Projektes Bezugspflege<br />

auf allen Bettenstationen abgeschlossen <strong>und</strong> das Projekt Logistik <strong>2010</strong> auf zusätzlichen Stationen<br />

umgesetzt. Viele motivierte Mitarbeitende haben ihr Wissen in verschiedenen Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen<br />

erweitert <strong>und</strong> in interprofessionellen Workshops mitgewirkt. Zudem hat die Qualitätsgruppe OP-Pflege<br />

mit der Erarbeitung eines einheitlichen Standards dafür gesorgt, dass die effiziente Begleitung neuer<br />

Mitarbeitenden an allen sieben OP-Abteilungen gewährleistet ist. Der Freiwilligendienst IDEM schliesslich<br />

durfte <strong>2010</strong> das 30-jährige Bestehen feiern.<br />

« Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. »<br />

Marie Curie ( 1867–1934 )<br />

Departement<br />

Pflege<br />

Leitung<br />

Nicole Mösli<br />

Innere Medizin – Med. Dep. I<br />

Heidi Elsener<br />

Haus 03 / 06 – Med. Dep. II<br />

Margrit Khan<br />

Haus 04 – Med. Dep. III<br />

Greti Reissig<br />

Rorschach<br />

Rita Arndt<br />

Flawil<br />

Katrin Staub<br />

Operationsabteilungen<br />

Judith Kos<br />

Anästhesiologie<br />

Peter Siegfried<br />

Zentrale Notfallaufnahme,<br />

Zentraler Transportdienst Pflege,<br />

Dermatologie / Allergologie<br />

Elisabeth Heeb<br />

Rettungsdienst<br />

Günter Bildstein<br />

Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

Denise Eigenmann<br />

Entwicklung Pflege<br />

Monika Roth Sigrist<br />

Informatik Departement Pflege<br />

Hanspeter Zähner<br />

Freiwilligendienst IDEM<br />

Monika Rüegg Bless<br />

Innere Medizin – Anpassungen an<br />

medizinische Veränderungen <strong>und</strong><br />

Entwicklungen<br />

Im vergangenen Jahr konnten im Departement<br />

Innere Medizin wiederum<br />

einige bauliche Veränderungen bzw.<br />

Anpassungen realisiert werden. Dies<br />

infolge von neuen Untersuchungs- <strong>und</strong><br />

Behandlungsmethoden. Besonders in<br />

den Fachbereichen Pneumologie <strong>und</strong><br />

Kardiologie hat die Zunahme an Untersuchungen<br />

<strong>und</strong> Therapien auch zu grossen<br />

Herausforderungen <strong>und</strong> zu starker<br />

Arbeitszunahme für das Pflegepersonal<br />

geführt. Trotz Steigerung der Frequenzen<br />

ist es gelungen, eine gute Arbeitsqualität<br />

zu erreichen; dies oft unter<br />

sehr knappen personellen Voraussetzungen<br />

in den ambulanten Bereichen.<br />

Dass durch die gelungenen Umbauten<br />

in der Endoskopie <strong>und</strong> dem Ambulatorium<br />

der Pneumologie sowie durch die<br />

Erweiterung der Rhythmologie in der<br />

Kardiologie verbesserte Arbeitsbedingungen<br />

geschaffen wurden, motiviert<br />

die Mitarbeitenden <strong>und</strong> erleichtert die<br />

Arbeitsabläufe enorm. Im Bereich der<br />

Medizinischen Intensivstation nahmen<br />

die Vorbereitungen zur Erweiterung mit<br />

der Neurovaskulären Intensivstation im<br />

Haus 04 einige Zeit in Anspruch. Die<br />

gesamten Planungsarbeiten wurden<br />

neben dem Vollbetrieb der Medizinischen<br />

Intensivstation geleistet. Die<br />

stete Zunahme der Patientenanzahl im<br />

ambulanten Bereich hat Auswirkungen<br />

auf den stationären Bereich. Die Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten müssen in immer<br />

kürzerer Zeit gepflegt <strong>und</strong> betreut werden.<br />

Das Thema der Patientenedukation<br />

wird immer wichtiger. Es bleibt dem<br />

Personal nicht viel Zeit dafür. Es ist deren<br />

Aufgabe, die Patientinnen <strong>und</strong> Patienten<br />

ihren Möglichkeiten entsprechend<br />

zu informieren <strong>und</strong> zu schulen,<br />

damit sie aktiv ihren eigenen Beitrag zur<br />

Ges<strong>und</strong>ung oder zum Umgang mit ihrer<br />

Erkrankung übernehmen <strong>und</strong> selber zu<br />

einer besseren Lebensqualität beitragen<br />

können. Damit Pflegende diese anspruchsvolle<br />

Aufgabe übernehmen können,<br />

benötigen sie selber die Auseinandersetzung<br />

<strong>und</strong> Schulung mit dem Thema<br />

Edukation. Die Abteilung Aus-,<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung hilft mit, neue<br />

Weiterbildungslehrgänge zu erstellen,<br />

die die Bedürfnisse der verschiedenen<br />

Fachbereiche abdecken.


Die Anpassung <strong>und</strong> Bewältigung der<br />

raschen Veränderungen sowie die Weiterentwicklungen<br />

der medizinischen<br />

Möglichkeiten werden die Herausforderungen<br />

der Zukunft sein.<br />

Haus 03 / Haus 06 – neue Struktur,<br />

gemeinsame Leitung<br />

Per 1. Juli <strong>2010</strong> wurde die Leitung Pflege<br />

Haus 03 umstrukturiert. Die Leitungen<br />

Pflege Haus 03 <strong>und</strong> Haus 06<br />

wurden zusammengeführt. Neu heisst<br />

es: Leitung Pflege Medizinisches Departement<br />

II, Margrit Khan. Die Umstrukturierung<br />

ging einher mit der Pensionierung<br />

von Elfie Cendic, Leiterin<br />

Pflege Haus 06, <strong>und</strong> der Neubesetzung<br />

als ihre Nachfolgerin, Esther Koller Bühler.<br />

Zudem wurde die Stelle Leitung Pflege<br />

Spezialbereiche Haus 03 neu organisiert<br />

<strong>und</strong> mit Regula Müller besetzt.<br />

Die Leitungen Pflege sowie auch die<br />

Mitarbeitenden der Bettenstationen arbeiteten<br />

engagiert mit an diversen<br />

Gross projekten wie OP-Management,<br />

Standard 18, Team Time-Out, interdisziplinärer<br />

Schmerztherapie, Verpflegungsmanagement<br />

etc. Sowohl im<br />

Haus 03 wie auch im Haus 06 waren<br />

diverse Bettenstationen als Pilotstationen<br />

an den Projekten beteiligt. Dank<br />

der aktiven Mitarbeit <strong>und</strong> Mitentwicklung<br />

im Rahmen der Pilotphase konnten<br />

wichtige Erkenntnisse für die Umsetzung<br />

auf den Bettenstationen gesammelt<br />

werden. Die Weiterführung respektive<br />

der Rollout dieser Projekte wird<br />

die Mitarbeitenden ins Jahr 2011 begleiten.<br />

Die Umsetzung des Konzeptes<br />

für die Betreuung von opiatabhängigen<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten der Bettenstationen<br />

im Haus 03 wurde im Jahr<br />

<strong>2010</strong> erfolgreich abgeschlossen. Aktuell<br />

wird das Konzept auf die spezifischen<br />

Gegebenheiten der Chirurgischen Intensivstation<br />

erweitert. Es wird im 2011<br />

in der Praxis eingeführt.<br />

Haus 04 – flexibel<br />

<strong>und</strong> vorausschauend<br />

Die Bereitschaft für ein vorausschauendes<br />

<strong>und</strong> flexibles Denken <strong>und</strong> Handeln<br />

spielte für den klinischen Pflegealltag<br />

<strong>und</strong> in der Führung, wie in jedem der<br />

vergangenen Jahre, eine anspruchsvolle<br />

zentrale Rolle <strong>und</strong> Herausforderung.<br />

Anlässlich der Geschäftsleitungssitzung<br />

im August <strong>2010</strong> wurde entschieden,<br />

dass im Haus 04 eine Neurovaskuläre<br />

Intensivstation ( NIPS ) mit sechs Betten<br />

auf Januar 2011 aufgebaut werden soll,<br />

welche mit intensivmedizinischen Tarifen<br />

abgerechnet werden kann.<br />

Dies hiess für die Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter mehrerer Stationen, sich neben<br />

laufenden Projekten in der Pflegeentwicklung<br />

zusätzlich auf Veränderungen<br />

einzulassen; wie zum Beispiel<br />

bezüglich Rahmenbedingungen <strong>und</strong><br />

Pflegeangebot. Für zwei Teams kam es<br />

ausserdem zu einer Stationsrochade mit<br />

einem Wechsel der Fachdisziplinen.<br />

Dank der professionellen, konstruktiven<br />

Zusammenarbeit <strong>und</strong> gegenseitiger Unterstützung<br />

verliefen die Umorganisation<br />

sowie die Überführung der Stroke<br />

Unit zur NIPS mittels guter Planung <strong>und</strong><br />

überdurchschnittlichem Engagement<br />

der Stationsleitungen erfolgreich.<br />

Den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

gelang es während der Umbau- <strong>und</strong><br />

Zügelphase <strong>und</strong> der gegenseitigen Einarbeitung<br />

in neue Fachdisziplinen, den<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten eine ganzheitliche<br />

<strong>und</strong> kompetente Betreuung<br />

ohne Einschränkung zu gewährleisten.<br />

Trotz der einschneidenden Veränderungen<br />

auf 1. Dezember <strong>2010</strong> gelang<br />

es uns, diese Umorganisation mit Stellenreduktion<br />

ohne eine betriebliche Einschränkung<br />

zeitgerecht zu vollziehen.<br />

51<br />

Standort Rorschach – vieles<br />

umgesetzt <strong>und</strong> vertieft bearbeitet<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> wurde die Implementierung<br />

des Projektes Bezugspflege auf<br />

allen Bettenstationen abgeschlossen.<br />

Das Projekt Logistik <strong>2010</strong> wurde auf<br />

zwei Stationen umgesetzt <strong>und</strong> die anderen<br />

Stationen werden zurzeit vorbereitet.<br />

Die intensive Zusammenarbeit<br />

mit dem Pflegepersonal <strong>und</strong> den Mitarbeitenden<br />

der Logistik kann als sehr<br />

positiv bewertet werden. Im Pflegedienst<br />

selbst kann gesagt werden, dass<br />

der Prozess des Verpflegungsmanagements<br />

in interprofessionellen Workshops<br />

lebhaft diskutiert <strong>und</strong> Verbesserungspotential<br />

definiert wurde. Die<br />

davon abgeleiteten Massnahmen konnten<br />

grösstenteils erfolgreich bis Ende<br />

Jahr umgesetzt werden. Die Evaluation<br />

des Projektes «Kritisches Denken <strong>und</strong><br />

klinische Entscheidungsfindung in der<br />

Praxis» zeigte auf, dass die monatlich<br />

stattfindenden Fallbesprechungen <strong>und</strong><br />

Reflexionen durchgeführt werden <strong>und</strong><br />

zu einem erweiterten <strong>und</strong> vertieften<br />

Pflegefachwissen führten.


52<br />

Departemente Pflege


Frauenklinik/Geburtshilfe:<br />

Pflegefachfrauen in der Neonatologie<br />

Vier Pflegefachpersonen in Führungspositionen<br />

konnten im November erfolgreich<br />

ihre Abschlussarbeit präsentieren<br />

<strong>und</strong> weitere motivierte Mitarbeitende<br />

erweitern ihr Wissen in den Weiterbildungen<br />

Höfa I, Management für akute<br />

Pflegesituationen ( MAP ) <strong>und</strong> weiteren<br />

Fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen. Eine weitere<br />

Herausforderung im Jahr <strong>2010</strong> war der<br />

Zusammenschluss der Pflegestationen<br />

des ersten <strong>und</strong> zweiten Stockes in eine<br />

Abteilung Chirurgie A 21. Um Ressourcen<br />

zu nutzen, rotieren die Pflegenden<br />

auf beiden Stockwerken, <strong>und</strong> Auszubildende<br />

können nun auch auf dem ersten<br />

Stock ihr Praxiswissen erlernen. Dank<br />

der kompetenten <strong>und</strong> motivierten Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter des Pflegedienstes<br />

konnten weitere vielfältige<br />

Aufgaben auf hohem Qualitätsniveau<br />

erfüllt werden.<br />

Flawil –<br />

zusätzliche Leistungsangebote<br />

Ein erfreulicher <strong>und</strong> wichtiger Schwerpunkt<br />

für den Standort Flawil ist das<br />

erweiterte Leistungsangebot wie das<br />

Varizenzentrum, das onkologische Ambulatorium<br />

<strong>und</strong> die Integrative Medizin.<br />

Mit diesem breiten Leistungsangebot im<br />

ambulanten Bereich ergaben sich auch<br />

einige Änderungen in der Pflege. Einerseits<br />

konnte der Stellenplan im ambulanten<br />

Bereich entsprechend angepasst<br />

werden. Andererseits können mit der<br />

optimierten räumlichen Situation – wie<br />

den zusätzlichen Tageszimmern <strong>und</strong><br />

dem funktionellen Medikamentenraum<br />

– bessere Arbeitsbedingungen angeboten<br />

werden. Für den stationären Bereich<br />

bedeutete diese Veränderung Umzugs-<br />

<strong>und</strong> Ausstattungsarbeiten <strong>und</strong> die Aufnahme<br />

der betrieblichen Abläufe. Dies<br />

erforderte nebst Tatkraft, sorgfältiger<br />

Planung, klaren Absprachen eine gut<br />

funktionierende Zusammenarbeit aller<br />

Beteiligten.<br />

Entsprechend den Jahreszielen des Departements<br />

Pflege standen die weiteren<br />

Themen im Fokus: Die Teilprozesse Verpflegungsmanagement<br />

mit den dazugehörenden<br />

Workshops wurden auf<br />

den Bettenstationen B2 <strong>und</strong> B3 durchgeführt.<br />

Das elektronische Patientenmenübestell-System<br />

wurde auf der Station<br />

B0 pilotiert <strong>und</strong> anschliessend auf<br />

den übrigen Stationen eingeführt. Auch<br />

die Sturzprävention <strong>und</strong> Risikoerkennung<br />

wurden auf den Bettenstationen<br />

Flawil aufgenommen. Zur weiteren Konsolidierung<br />

von Integrativer Medizin im<br />

stationären Bereich Palliative Care / chronische<br />

Schmerzen <strong>und</strong> zur Betreuung<br />

von Patienten mit chronischen Schmerzen<br />

wurde interdisziplinär an einem<br />

Schmerzkonzept gearbeitet.<br />

Anästhesiologie –<br />

Ausbau der Öffnungszeiten<br />

des Aufwachraumes<br />

53<br />

Die positive Frequenzentwicklung der<br />

letzten Jahre hielt auch in diesem Jahr<br />

an. So war wiederum eine fünf-prozentige<br />

Steigerung an Anästhesien zu verzeichnen.<br />

Dank dem engagierten Einsatz<br />

aller Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

konnte diese Arbeit auf weiterhin<br />

konstant hohem Niveau bewältigt werden.<br />

Die gute Personalrekrutierung des<br />

Vorjahres konnte erfreulicherweise weitergeführt<br />

werden. So war es möglich,<br />

einzelne Dienste wie Spät- <strong>und</strong> Wochenenddienste<br />

besser zu besetzen, um<br />

damit bisherige personelle Engpässe<br />

abzubauen.<br />

Ganz besonders erfreulich war eine Anpassung<br />

des Stellenplans im Aufwachraum,<br />

um einen Wochenendbetrieb zu<br />

ermöglichen. So ist nun seit Herbst<br />

<strong>2010</strong> der Aufwachraum im Haus 03<br />

während 24 St<strong>und</strong>en das ganze Jahr<br />

über geöffnet. Diese Massnahme entlastet<br />

die Abteilungen am Wochenende,<br />

indem Patientinnen <strong>und</strong> Patienten postoperativ<br />

zuerst im Aufwachraum überwacht<br />

werden. Dadurch entfällt die<br />

engmaschige Überwachung auf der<br />

Abteilung. Auch für den Operationsbereich<br />

bewirkte der geöffnete Aufwachraum<br />

am Wochenende eine Verbesserung<br />

der Prozesse <strong>und</strong> Verkürzung der<br />

Wechselzeiten.


54<br />

Departemente Pflege<br />

Operationsabteilungen –<br />

mit erfolgreichen Projekten<br />

Die Qualitätsgruppe OP-Pflege erarbeitete<br />

sehr aufwändig <strong>und</strong> erfolgreich den<br />

Pflegestandard «Einführung der neuen<br />

Mitarbeiterin / des neuen Mitarbeiters»,<br />

da bislang jede OP-Abteilung nach eigenen<br />

Vorgehensweisen handelte. So<br />

ist in allen sieben OP-Abteilungen eine<br />

einheitliche, engmaschige <strong>und</strong> effiziente<br />

Begleitung des neuen Mitarbeitenden<br />

gewährleistet. Detaillierte, fachspezifische<br />

Checklisten sind hinzukommend<br />

für die unterschiedlichen Fachbereiche<br />

vorhanden. Aufgr<strong>und</strong> erfolgreicher<br />

Personalrekrutierungen <strong>und</strong> der<br />

als sehr positiv zu bewertenden Anstellung<br />

von vier der sieben Absolventinnen<br />

<strong>und</strong> Absolventen Fachfrau / Fachmann<br />

Operationstechnik HF am Kantonsspital<br />

St.Gallen kam dieser Standard rege zum<br />

Einsatz <strong>und</strong> hat sich bewährt.<br />

Das Projekt Instrumentenmanagement<br />

ist mit dem Pilotprojekt Spital Rorschach<br />

in die Detailkonzeption gegangen <strong>und</strong><br />

befindet sich in der konkreten Umsetzung.<br />

Im Anschluss folgen die OP-Abteilung<br />

Neurochirurgie <strong>und</strong> etappenweise<br />

alle umfangreichen Spezialbereiche.<br />

Die Mitarbeit im Projekt OP-Management<br />

gestaltete sich sehr arbeitsintensiv,<br />

konstruktiv <strong>und</strong> erfolgreich. Im Bereich<br />

des Projektes Logistik <strong>2010</strong> wurde der<br />

Rollout des OPS 03 neu überdacht <strong>und</strong><br />

befindet sich weiterhin in der komplexen<br />

<strong>und</strong> zeitintensiven Vorbereitung.<br />

Hier bewegen sich die Verantwortlichen<br />

in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess.<br />

Die gemeinschaftliche<br />

Erarbeitung <strong>und</strong> Vorbereitung einer<br />

Online-OP-Pflegedokumentation im Hinblick<br />

auf DRG 2012 erwies sich als sehr<br />

anwenderfre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> benutzerorientiert.<br />

Die Einführung dieser Online-OP-<br />

Pflegedokumentation im Pilot OPS 03<br />

stellt eine weitere Herausforderung für<br />

das kommende Geschäftsjahr dar.<br />

Zentrale Notfallaufnahme ( ZNA ) –<br />

Aufbau eines Simulationstrainings<br />

in Zusammenarbeit mit REA2000<br />

Notfallmedizinische Simulationstrainings<br />

gewinnen zunehmend an Bedeutung.<br />

Neben den medizinischen Fähigkeiten<br />

werden Kommunikation im Team<br />

<strong>und</strong> Teammanagement gerade in Stresssituationen<br />

geübt. In einem viertägigen<br />

Instruktorenkurs wurden vier Pflegefachpersonen<br />

der ZNA befähigt, simulationsbasierte<br />

Trainingseinheiten unter<br />

CRM- ( Crisis Resource Management )<br />

Gesichtspunkten selbst zu gestalten <strong>und</strong><br />

durchzuführen. In der zweiten Jahreshälfte<br />

<strong>2010</strong> haben die Instruktoren / Instruktorinnen,<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

dem Team REA2000, für die ZNA-Mitarbeiter<br />

/ -innen Simulationstrainings<br />

durchgeführt. Im kommenden Jahr wird<br />

das Triage-Konzept überdacht <strong>und</strong> den<br />

neuen Herausforderungen angepasst.<br />

Ebenso werden die Bauvorbereitungen<br />

für die ( voraussichtliche ) Erweiterung<br />

ZNA 2012 / 2013 beschäftigen.<br />

Zentraler Transportdienst Pflege<br />

( ZTP ) – Aufschaltung des<br />

ZTP-Intranet-Auftrittes<br />

Im 2009 wurde das Haus 08, welches<br />

nur oberirdischen Zugang hat, für medizinisch<br />

ambulante Behandlungen in<br />

Betrieb genommen. Die Erschwernisse<br />

im Zugang mit Patiententransporten bei<br />

jeder Witterung waren eine grosse Herausforderung.<br />

Mit diversen baulichen<br />

<strong>und</strong> organisatorischen Massnahmen<br />

konnte in diesem Jahr für die Patienten<br />

wie auch für das Personal eine akzeptable<br />

Situation hergestellt werden.<br />

Die Übergabe der hausinternen Material-<br />

<strong>und</strong> Medikamententransporte an die<br />

Abteilung Logistik ist weiter fortgeschritten.<br />

Entsprechend mussten die<br />

Arbeitsprozesse im Patiententransportteam<br />

angepasst werden. Diese Neugestaltung<br />

wird auch nächstes Jahr noch<br />

beschäftigen, bis die Übergabe endgültig<br />

abgeschlossen ist.


Dermatologie / Allergologie –<br />

räumliche Engpässe<br />

Dieses Jahr war geprägt durch die bauliche<br />

Erweiterung der Dermatologie / Allergologie<br />

in Form eines Containeranbaues.<br />

Dieser ermöglichte die Vergrösserung<br />

der Behandlungsräume, aber<br />

auch des Patientenanmelde- <strong>und</strong> wartebereiches.<br />

Die verantwortlichen Pflegenden<br />

engagierten sich an der Bauplanung,<br />

der Einrichtung <strong>und</strong> Ausstattung<br />

der neuen Behandlungsräume sowie<br />

allen erforderlichen Provisorien <strong>und</strong> Umzugsaktivitäten.<br />

Die Arbeitsplätze <strong>und</strong><br />

Behandlungsräume haben enorm an<br />

Qualität dazugewonnen <strong>und</strong> die Arbeitsprozesse<br />

wurden durch die räumliche<br />

Entflechtung positiv beeinflusst.<br />

Dank der Erweiterung konnte eine Badeeinheit<br />

eingebaut <strong>und</strong> das Pflegeangebot<br />

um Badetherapien mit anschliessender<br />

In-Tuch-Behandlung ausgebaut<br />

werden. Diese neue Therapieform soll<br />

im kommenden Jahr im Pflegeteam gefestigt<br />

werden.<br />

Durch die immer häufigeren endoskopischen<br />

<strong>und</strong> mini-invasiven Eingriffe<br />

stieg in den letzten Jahren die Komplexität<br />

der Operationslagerung konstant<br />

an. Dank ausgewiesener Fachpersonen<br />

in der Operationslagerung konnten immer<br />

gute Lösungen für die Patientenlagerung<br />

gef<strong>und</strong>en werden, welche die<br />

Sicherheit der Patienten gewährleisten<br />

<strong>und</strong> den operierenden Ärzten gute Operationsbedingungen<br />

verschaffen. Die<br />

anspruchsvollen Aufgaben der Mitarbeitenden<br />

der Operationslagerung wurden<br />

mit einem gehaltvollen Bericht in der<br />

Ges<strong>und</strong>heitssendung des Schweizer<br />

Fernsehens gezeigt.<br />

Der Umgang mit hochkomplexen Patientensituationen<br />

stellt in der Pflege<br />

nach wie vor eine zentrale Herausforderung<br />

dar. Die fachliche Kompetenz,<br />

Teamstabilität, vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

aller Beteiligten waren gefordert.<br />

So war es selbstverständlich, dass<br />

bei hoher Personalfluktuation, bedingt<br />

durch Mutterschaftsurlaub, der Personalselektion<br />

<strong>und</strong> der Teamentwicklung<br />

hohe Priorität geschenkt wurde.<br />

Rettungsdienst – organisatorische<br />

Anpassungen<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> standen neben der Durchführung<br />

von Rettungseinsätzen <strong>und</strong><br />

Krankentransporten einige organisatorische<br />

Anpassungen an. Die im Rettungsdienst<br />

eingesetzten Rettungsfahrzeuge<br />

wiegen seit dem Berichtsjahr<br />

mehr als 3,5 Tonnen. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

wurde für alle Mitarbeitenden eine<br />

Schulung mit Fahrtraining organisiert.<br />

Wer nicht über einen Lastwagenführerausweis<br />

verfügte, musste die entsprechende<br />

Berechtigung erlangen.<br />

Im Herbst wurde im Rettungsdienst das<br />

neue Beschaffungssystem mit Logistik<br />

<strong>2010</strong> umgesetzt. Sowohl Schulung als<br />

auch Realisation verliefen problemlos.<br />

Um die Qualität des Rettungsdienstes<br />

zu erhalten, wurde die Einsatzsupervision<br />

eingeführt. Dabei übernimmt eine<br />

vordefinierte Person die koordinierende<br />

Rolle <strong>und</strong> behält bei komplexen Einsätzen<br />

die Übersicht. Nach dem Einsatz<br />

erfolgt eine strukturierte Nachbesprechung.<br />

Im Weiteren wurden die<br />

Ausrück zeit ( = Zeit vom Alarm bis zum<br />

Ausfahren ) des Rettungsdienstes genauer<br />

untersucht <strong>und</strong> mit verschiedenen<br />

Massnahmen verbessert. Unter dem Aspekt<br />

des Teamgedankens wurden zwei<br />

Fortbildungstage in einer Berghütte<br />

durchgeführt. Gemeinsam mit der Interessengemeinschaft<br />

Nordostschweizer<br />

55<br />

Rettungsdienste wurden Massnahmen<br />

zur psychologischen Aufarbeitung<br />

bei belastenden Einsätzen erarbeitet. So<br />

soll in Zukunft mit einem regionenübergreifenden<br />

Peer-System ein niederschwelliges<br />

Angebot vorhanden sein.<br />

Ab Herbst stand die Vorbereitung der<br />

Massnahmen zur Umsetzung des Arbeitsgesetzes<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Die Umstellung<br />

auf einen Zweischichtbetrieb,<br />

anstelle des bisherigen 24-St<strong>und</strong>en-<br />

Dienstes, erfordert mehr Personal <strong>und</strong><br />

stellt neue Anforderungen an das Team.<br />

Um bei grösseren Ereignissen in der<br />

Stadt St.Gallen die sanitätsdienstlichen<br />

Aufgaben zu koordinieren, wird ab dem<br />

Jahr <strong>2010</strong> eine Vertretung des Rettungsdienstes<br />

in den Regionalen Katastrophenstab<br />

delegiert.<br />

Die vom CEO-Koordinationsausschuss<br />

in Auftrag gegebenen Arbeiten zur Prüfung<br />

eines kantonalen Rettungsdienstes<br />

wurden fortgeführt. Ergebnisse sind im<br />

Jahr 2011 zu erwarten.


56<br />

Departemente Pflege


Patientenzimmer:<br />

W<strong>und</strong>managerin <strong>und</strong> Pflegefachfrauen<br />

Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung –<br />

mit Umsetzung von Bestimmungen<br />

<strong>und</strong> neuen Strukturen<br />

Nach der Freude über die Anerkennung<br />

als Ausbildungsbetrieb für die Höhere<br />

Fachschule Pflege sind die Verpflichtungen,<br />

die eine solche Anerkennung<br />

mit sich bringt, in den Vordergr<strong>und</strong> getreten.<br />

Dies bedeutete vor allem, Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen <strong>und</strong> diese<br />

im Betrieb zu implementieren. Gemeint<br />

sind damit u.a. die professionelle Ausbildung<br />

der Ausbildnerinnen auf den<br />

Stationen, die Durchführung der Lern-<br />

<strong>und</strong> Reflexionszeit der Lernenden, der<br />

Einsatz von aktuellen Lehr- <strong>und</strong> Lernmitteln<br />

für die Vermittlung des Fachwissens<br />

<strong>und</strong> die stete Förderung der Auszubildenden<br />

im Erlangen der beruflich geforderten<br />

Handlungskompetenzen. Es ist<br />

dem Einsatz aller Beteiligten, den Führungspersonen<br />

<strong>und</strong> den Ausbildnerinnen<br />

im Speziellen zu verdanken, dass<br />

die Umsetzung dieser Rahmenbedingungen<br />

möglich war. Klar geregelte<br />

Ausbildungsbedingungen <strong>und</strong> die gezielte<br />

Begleitung im Praxisalltag sind<br />

von zentraler Bedeutung, damit die<br />

jungen Menschen gut für das Berufsleben<br />

gerüstet werden <strong>und</strong> damit das<br />

Spital genügend Nachwuchs rekrutieren<br />

kann.<br />

Die laufende Weiterentwicklung des<br />

Berufsbildes der Fachperson Ges<strong>und</strong>heit<br />

(FaGe) bedingt immer wieder neue<br />

Strukturen <strong>und</strong> Ausbildungsinstrumente.<br />

Dank dem grossen Einsatz des<br />

ganzen Ausbildungsteams ist es gelungen,<br />

auch dieses Jahr die erforderlichen<br />

Schritte erfolgreich umzusetzen.<br />

Eine besondere Herausforderung waren<br />

die vielen anspruchsvollen Gespräche,<br />

die von Ausbildungsverantwortlichen<br />

mit den Lernenden <strong>und</strong> ihren Angehörigen<br />

bei Lernschwierigkeiten in Schule<br />

<strong>und</strong> Praxis geführt wurden. Für die Stationen<br />

<strong>und</strong> alle mit der Ausbildung Beauftragten<br />

bedeutet es noch intensivere<br />

Begleitung der Lernenden in ihrem Ausbildungsprozess.<br />

Die Beratung der Lernenden<br />

während ihrer Ausbildung <strong>und</strong><br />

bezüglich ihrer Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

nimmt einen immer grösser werdenden<br />

Stellenwert ein.<br />

Im Fortbildungsbereich wurden aufgr<strong>und</strong><br />

medizinischer <strong>und</strong> struktureller<br />

Veränderungen neue Weiterbildungen<br />

im Bereich Nephrologie <strong>und</strong> Nichtinvasive<br />

Beatmung konzipiert, um das Pflegepersonal<br />

möglichst rasch auf die<br />

neuen Aufgaben vorzubereiten. Zum<br />

ersten Mal wurden die Lehrgänge Management<br />

akuter Pflegesituationen<br />

(MaP), Fachkurs für Operationslagerungen<br />

<strong>und</strong> Ausbildung für Ausbildnerinnen<br />

(SVEB I) Eduqua-zertifiziert.<br />

Die Weiterbildungen Nachdiplomstudiengänge<br />

HF in Anästhesie-, Intensiv-<br />

<strong>und</strong> Notfallpflege laufen nun definitiv in<br />

den neuen Bildungsstrukturen <strong>und</strong> das<br />

Anerkennungsverfahren wurde im Juli<br />

<strong>2010</strong> beim BBT eingeleitet. Die Weiterbildung<br />

NDS Onkologiepflege Höhere<br />

Fachausbildung Stufe 1 wurde durch<br />

den SBK im September <strong>2010</strong> neu anerkannt.<br />

Im Pfalzkeller fand die erste gemeinsame<br />

Abschlussfeier aller Weiterbildungen<br />

im feierlichen Rahmen statt.<br />

Entwicklung Pflege – gemeinsam<br />

konstruktiv<br />

57<br />

Das gemeinsame konstruktive Arbeiten<br />

an Entwicklungen <strong>und</strong> Neuerungen hat<br />

sich gefestigt. Ein Blick auf die Ziele<br />

<strong>2010</strong> des Departements Pflege spiegelt<br />

dies eindrücklich. Fachpersonen der<br />

Pflege arbeiten im Projekt Interdisziplinäres<br />

Ernährungsmanagement mit. Der<br />

festgelegte Ablauf zur Erfassung, Unterstützung<br />

<strong>und</strong> Behandlung von mangelernährten<br />

Patienten wird im Moment<br />

als Pilot auf zwei Bettenstationen erprobt<br />

<strong>und</strong> ausgewertet. Im Projekt Verpflegungsmanagement<br />

wurde in neun<br />

Teilprojekten gearbeitet, um die Umsetzung<br />

auf allen Bettenstationen zu erreichen.<br />

Alle Teilprojekte wurden unter der<br />

Leitung der Leiterinnen Pflege <strong>und</strong> der<br />

Pflegeberaterinnen erfolgreich durchgeführt.<br />

Mit grossem Engagement <strong>und</strong><br />

einer guten Portion Selbstkritik haben<br />

sich Pflegende, Pflegeassistenzpersonal,<br />

Ärzteschaft, Ernährungsberatung <strong>und</strong><br />

Gastronomie mit der Verbesserung der<br />

Verpflegungsprozesse auseinandergesetzt.<br />

Als Bestandteil des in der Pilotphase<br />

befindlichen Standards 18 sanaCERT<br />

Suisse, Umgang mit akut verwirrten<br />

Patienten, wurden die Indikation,<br />

Durchführung, Überwachung, Information<br />

<strong>und</strong> Dokumentation von<br />

freiheitseinschränkenden Massnahmen<br />

in einem interprofessionellen Erarbeitungsprozess<br />

geregelt <strong>und</strong> als Pilot geschult.<br />

Die Implementierung der Elemente<br />

zur Sturzprävention, Wissen zu<br />

Risikofaktoren, Fallbesprechungen, Pflegediagnose<br />

Sturzgefahr, Morse Fall<br />

Scale <strong>und</strong> interdisziplinäre Kommunikation<br />

sowie die gemeinsame Planung der<br />

Präventionsmassnahmen konnten auf<br />

den vorgesehenen Bettenstationen<br />

durchgeführt werden. Diese Präventionsarbeit<br />

wird im Spital Rorschach fortgeführt<br />

werden.


58<br />

Departemente Pflege<br />

Zur Gewährleistung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

der Qualität <strong>und</strong> der fachlichen Kompetenz<br />

wurden die Anwendungen der<br />

Basalen Stimulation praxisnah, fachlich<br />

hochstehend <strong>und</strong> ansprechend dokumentiert.<br />

Dieses zur Verfügung gestellte<br />

Fachwissen stellt einen bedeutenden<br />

Beitrag zum Wissensmanagement dar.<br />

Die geplanten Selbst- <strong>und</strong> Fremdüberprüfungen<br />

von Pflegestandards <strong>und</strong><br />

interdisziplinären Standards wurden<br />

durchgeführt <strong>und</strong> die Ergebnisse<br />

kommuniziert. Im Jahr <strong>2010</strong> konnten<br />

18 Studierende im Bachelorstudiengang<br />

für Pflege BScN ihr Praktikum am Kantonsspital<br />

St.Gallen absolvieren. Die<br />

kompetente Einführung in die Praxis<br />

<strong>und</strong> die nahe Begleitung durch die Pflegeberaterinnen<br />

werden sowohl von den<br />

Studierenden als auch von den Dozentinnen<br />

der Fachhochschule sehr geschätzt.<br />

Informatik Pflege – Konzepte<br />

auf der Zielgeraden<br />

Im Jahr <strong>2010</strong> bestand ein wesentlicher<br />

Anteil der Arbeit der Pflegeinformatik<br />

aus der Mitarbeit in <strong>und</strong> der Leitung von<br />

Projekten. Beispiele dafür sind die Projekte<br />

Verpflegungsmanagement <strong>und</strong><br />

Leistungserfassung 2012 oder auch die<br />

Arbeiten r<strong>und</strong> um den «raschen Benutzerwechsel»<br />

am IT-Arbeitsplatz. Im kantonalen<br />

Projekt «Patientenmanagementsystem»<br />

( PMS ) lag die Teilprojektleitung<br />

für die pflegerische Dokumentation<br />

bei der Pflegeinformatik. Die Detailkonzeptionen<br />

für die Module Kurve <strong>und</strong><br />

Medikation stehen mittlerweile in Umsetzung<br />

<strong>und</strong> sollten Ende nächsten Jahres<br />

pilotiert werden können. Weitere<br />

Grob- <strong>und</strong> Detailkonzepte zu Themen<br />

Verlauf <strong>und</strong> W<strong>und</strong>dokumentation stehen<br />

kurz vor der Fertigstellung.<br />

Im Bereich LEP ® wurde weiter an der<br />

künftigen Ausrichtung des LEP ® -<br />

Controllings gearbeitet. Die Nachfrage<br />

nach LEP ® -Auswertungen wächst ständig,<br />

dies für unterschiedliche Fragestellungen,<br />

auch ausserhalb des Departements<br />

Pflege.<br />

Die Leitung des Departements Pflege hat<br />

im Frühjahr der Strategie Wissensmanagement<br />

zugestimmt. Somit konnten<br />

die Arbeiten zur Umsetzung gestartet<br />

werden. Durch die Mitarbeit in den spitalweiten<br />

Projekten Intranet 2.0 <strong>und</strong> Service<br />

e-Learning H konnten die zukünftigen<br />

Informations- <strong>und</strong> Lernplattformen<br />

mitgestaltet werden. Zum Jahresende<br />

wurden die Themen Lernen <strong>und</strong> e-Learning<br />

in einer Expertenr<strong>und</strong>e vertieft <strong>und</strong><br />

in ein Umsetzungskonzept gebracht.<br />

Im Sommer konnte der neue Internet-<br />

Auftritt des Departements Pflege live<br />

geschaltet werden. Damit wurde die<br />

schon länger notwendige Modernisierung<br />

<strong>und</strong> Aktualisierung auf der neuen<br />

Plattform verwirklicht.<br />

Mitarbeiter bei der neuen Abwaschmaschine<br />

Im Dienste eines Mitmenschen –<br />

30 Jahre am Kantonsspital<br />

St.Gallen aktiv<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> war für den Freiwilligendienst<br />

IDEM ein Gr<strong>und</strong> zum Feiern. Seit<br />

1980 sind Freiwillige am Kantonsspital<br />

St.Gallen aktiv. Die Zahl der Freiwilligen<br />

ist in diesen vergangenen 30 Jahren von<br />

fünf auf 193 gestiegen. Im Rahmen der<br />

Feierlichkeiten durften IDEM-Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> -Mitarbeiter eine Jubiläumsweiterbildung<br />

<strong>und</strong> einen Ausflug<br />

nach Einsiedeln erleben <strong>und</strong> geniessen.<br />

Die grosse Wertschätzung, welche die<br />

Freiwilligen immer wieder erfahren dürfen,<br />

tut gut <strong>und</strong> spornt zu weiteren Taten<br />

an. Mit viel Freude <strong>und</strong> Motivation<br />

erfüllen sie zahlreiche Aufgaben im Spital.<br />

Die fre<strong>und</strong>liche <strong>und</strong> zuvorkommende<br />

Art der IDEM-Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> -Mitarbeiter ist für das Spital unbezahlbar.<br />

Allen Freiwilligen gebührt ein<br />

herzliches Dankeschön für ihren unermüdlichen<br />

Einsatz für die Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten.


60<br />

Departemente Betrieb & Infrastruktur<br />

Das Service-Departement<br />

im Kantonsspital St.Gallen<br />

Unter dem Titel «fit 4 2012» hat sich das Departement Betrieb & Infrastruktur im <strong>2010</strong> intensiv<br />

damit auseinandergesetzt, wie es als Service-Departement für die zukünftigen Anforderungen gerüstet<br />

ist. Die Anpassung der Organisation, die Optimierung der Ressourcen <strong>und</strong> nicht zuletzt die<br />

Entwicklung eines internen Service-Guides sollen dabei helfen, dass das B&I auch zukünftig als Dienstleistungsorganisation<br />

mit grossem Fach-know-how <strong>und</strong> als infrastrukturelles Rückgrat wahrgenommen<br />

wird.<br />

In der Führungsorganisation kam es zu verschiedenen Änderungen. Im Januar hat Thomas Sojak, bisher<br />

Leiter Hotellerie <strong>und</strong> Leiter B&I ad interim, die Leitung des Departements übernommen. Die Position<br />

des Sicherheitsbeauftragten konnte neu durch Norbert Rädler besetzt werden. Ebenso wurden<br />

die Bereichsleitungen Logistik <strong>und</strong> Hauswirtschaft & Areal mit neuen Führungspersönlichkeiten besetzt.<br />

Departement<br />

Betrieb & Infrastruktur<br />

Leitung<br />

Thomas Sojak<br />

Gastronomie<br />

Wolfgang Pierer<br />

Hauswirtschaft & Areal<br />

Marcel Heuberger<br />

Logistik<br />

Michael Gehlhaar<br />

Projekt Bau-Gesamtmachbarkeitsstudie<br />

Christof Stäheli<br />

Sicherheitsbeauftragter<br />

Norbert Rädler<br />

Technischer Dienst<br />

Urs Müller<br />

Zentrale Sterilgutversorgung<br />

Brigitte Kammerlander<br />

Gastronomie – grosse Projekte<br />

zum Wohle der Patienten <strong>und</strong><br />

der Mitarbeitenden<br />

Das Jahr <strong>2010</strong> war für die Gastronomie<br />

das Jahr der Projekte. An allen drei<br />

Standorten wurden Erneuerungen sowie<br />

wegweisende Veränderungen getätigt.<br />

Mit der spitalweiten Einführung des<br />

elektronischen Patientenmenübestellsystems<br />

konnte ein Meilenstein in der<br />

Patientengastronomie erreicht werden.<br />

Die Essensbestellungen werden neu direkt<br />

am Patientenbett mittels eines Eingabegeräts<br />

erfasst <strong>und</strong> elektronisch an<br />

die Gastronomie übermittelt. Neben<br />

einer Vereinfachung des Prozesses liegen<br />

die grossen Vorteile in der Rückverfolgbarkeit<br />

der Bestellungen <strong>und</strong> einer konsequenten<br />

Qualitätssicherung.<br />

Eine weitere grosse Veränderung zum<br />

Wohle der Patientinnen <strong>und</strong> Patienten,<br />

aber auch der Mitarbeitenden war die<br />

unternehmensweite Umstellung beim<br />

Mineralwasser von Liter-Glas-Flaschen<br />

auf Liter-PET-Flaschen. Die dadurch erhöhte<br />

Ergonomie wird allseits sehr geschätzt.<br />

Am Standort St.Gallen wurde die gesamte<br />

Geschirrabwaschanlage erneuert.<br />

Die neuen Maschinen bieten neben ei-<br />

ner erhöhten Leistung auch massiv bessere<br />

Energieverbrauchswerte <strong>und</strong> eine<br />

hohe Bedienerfre<strong>und</strong>lichkeit für die dort<br />

tätigen Mitarbeitenden. Im Zuge dieses<br />

Umbaus wurde eine den neuesten Anforderungen<br />

entsprechende Nassmüllentsorgungsanlage<br />

eingebaut. Die Speise-<br />

<strong>und</strong> Rüstabfälle werden so hygienisch<br />

entsorgt <strong>und</strong> über ein regionales<br />

Unternehmen der Bio-Strom-Produktion<br />

zugeführt.<br />

Im Spital Rorschach wurde die Cafeteria<br />

«le Bistro» im September komplett umgebaut.<br />

Mit diesem Umbau wurde auf<br />

die heutigen K<strong>und</strong>enbedürfnisse eingegangen<br />

<strong>und</strong> das Dienstleistungsangebot<br />

konnte vergrössert werden.<br />

Verschiedene Grossanlässe <strong>und</strong> Bankette<br />

boten den Gastro-Mitarbeitenden an<br />

allen Standorten attraktive Möglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Bühnen, wo sie ihr Können<br />

<strong>und</strong> ihre Kreativität zeigen konnten.<br />

Diese Anlässe zeigen immer wieder,<br />

dass neben grossen Organisations- <strong>und</strong><br />

Investitionsprojekten die gelebte Gastfre<strong>und</strong>schaft<br />

<strong>und</strong> das Engagement der<br />

einzelnen Mitarbeitenden ebenso wichtige<br />

Voraussetzungen für den Erfolg der<br />

Gastronomie sind.


Hauswirtschaft & Areal – neue<br />

Organisation <strong>und</strong> erweitertes<br />

Aufgabengebiet<br />

Aufgr<strong>und</strong> der massiven Bautätigkeit auf<br />

dem Spitalareal, der angespannten<br />

Parkplatzsituation sowie weiterer aktueller<br />

Fragestellungen der Arealsicherheit<br />

<strong>und</strong> -organisation wurde per Jahresbeginn<br />

der Bereich Hauswirtschaft neu<br />

organisiert <strong>und</strong> um die Abteilungen<br />

Gärtnerei <strong>und</strong> Arealbewirtschaftung erweitert.<br />

Während bei der Parkplatzbewirtschaftung<br />

<strong>und</strong> Arealaufsicht eine Partnerschaft<br />

mit einem externen professionellen<br />

Dienstleister eingegangen wurde,<br />

konnte bei der Gärtnerei die interne<br />

Organisation ausgebaut <strong>und</strong> verstärkt<br />

werden. Das Erscheinungsbild des Spitalareals<br />

ist eine Visitenkarte für das gesamte<br />

Unternehmen. Es wurde im vergangenen<br />

Jahr durch Anpassungen an<br />

allen drei Standorten verbessert <strong>und</strong> mit<br />

neuen Sitzgelegenheiten aufgewertet.<br />

Das Thema Parkplatz stellt für das Kantonsspital<br />

St.Gallen eine grosse Herausforderung<br />

dar, welche durch die zukünftige<br />

Bautätigkeit noch verstärkt wird.<br />

Mit der Neuorganisation der Parkplatzbewirtschaftung<br />

<strong>und</strong> dem neu erstellten<br />

Parkplatzreglement soll die angespannte<br />

Situation etwas entschärft <strong>und</strong> der erhöhten<br />

Mobilität der Mitarbeitenden<br />

zwischen den drei Standorten Rechnung<br />

getragen werden.<br />

Auch personell gab es im Bereich Hauswirtschaft<br />

& Areal einige Veränderungen.<br />

Die Leitung des Bereichs wurde<br />

im Mai neu von Marcel Heuberger übernommen.<br />

Logistik – integrierte Versorgung<br />

auf hohem Niveau<br />

Das Supply Chain Management – die<br />

integrierte Versorgung des Kantonsspitals<br />

St.Gallen vom Einkauf über die Lagerhaltung<br />

<strong>und</strong> den Transport bis hin<br />

zur Verteilung auf den Stationen –<br />

konnte weiter ausgebaut <strong>und</strong> professionalisiert<br />

werden. Die Umstellung der<br />

dezentralen Lager auf den Stationen<br />

wie auch der Lager in den Operationsabteilungen<br />

wurde weiter vorangetrieben<br />

<strong>und</strong> im Sinne von KANBAN <strong>und</strong><br />

Einzelnahmeerfassung umgestellt. Das<br />

erfolgreiche Projekt Logistik <strong>2010</strong> geht<br />

somit in die Betriebsphase über.<br />

61<br />

Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass<br />

eine integrierte Versorgung nur durch<br />

eine enge Zusammenarbeit mit anderen<br />

Departementen <strong>und</strong> Bereichen erfolgreich<br />

sein kann. Entsprechend dieser<br />

Überzeugung <strong>und</strong> der klaren Dienstleistungsorientierung<br />

wurde der Bereich<br />

Logistik, seit Anfang <strong>2010</strong> unter der<br />

neuen Leitung von Michael Gehlhaar, so<br />

weit angepasst, dass die Distribution<br />

ausgebaut <strong>und</strong> in die zwei Bereiche Lager<br />

& Transport <strong>und</strong> Versorgungsassistenz<br />

aufgeteilt wurde.<br />

Um sich den laufend verändernden Bedürfnissen<br />

<strong>und</strong> räumlichen Gegebenheiten<br />

anzupassen, wird die Logistik kontinuierlich<br />

optimiert. Dies bedingt auch<br />

eine grosse Flexibilität <strong>und</strong> Lernbereitschaft<br />

bei den Mitarbeitenden, welche<br />

durch Schulungen <strong>und</strong> Erweiterungen des<br />

Aufgabengebiets unterstützt werden.<br />

Im November <strong>2010</strong> haben die Bauarbeiten<br />

für das neue Logistikzentrum Haus<br />

24 begonnen. Für die Logistik bedeutet<br />

dies, dass ein Provisorium für einen Zeitraum<br />

von über 16 Monaten geplant <strong>und</strong><br />

vorbereitet werden musste, welches<br />

trotz Grossbaustelle die tägliche Versorgung<br />

sicherstellen kann.


62<br />

Technischer Dienst – Anpassung<br />

der Strukturen an gesteigerten<br />

Bedarf<br />

Das gesteigerte Patientenaufkommen,<br />

die Entwicklungen in der Medizin, neue<br />

Vorschriften bei technischen Produkten<br />

<strong>und</strong> nicht zuletzt der gestiegene Unterhalts-<br />

<strong>und</strong> Sanierungsbedarf der Spitalliegenschaften<br />

führen auch zu einem<br />

umfassenderen <strong>und</strong> komplexeren Aufgabengebiet<br />

des Technischen Dienstes.<br />

Durch eine Anpassung der Ressourcen<br />

<strong>und</strong> der Trennung von «nicht-technischen»<br />

Abteilungen wie Gärtnerei<br />

oder Sicherheit kann sich der Technische<br />

Dienst auf seine Kernaufgaben<br />

konzentrieren <strong>und</strong> seine Professionalität<br />

weiter ausbauen. Um den gesteigerten<br />

Bedürfnissen in Sachen Umbau <strong>und</strong> Renovationen<br />

gerecht zu werden, wurde<br />

per Ende Jahr aus der bisherigen Projektstelle<br />

eine eigene Abteilung Umbauten<br />

geschaffen.<br />

Ein grosser technischer Höhepunkt des<br />

Jahres <strong>2010</strong> war die Liftsanierung im<br />

Hochhaus 04. Die Steuerungssanierung<br />

unter Vollbetrieb der fast 40-jährigen<br />

Anlagen erforderte intensivste Vorbereitungen<br />

<strong>und</strong> wurde im August abgeschlossen.<br />

Die neue Lift-Zielwahlsteuerung<br />

ist europaweit eine der ersten<br />

Anlagen <strong>und</strong> die dadurch gewonnenen<br />

Transportkapazitäten ermöglichen nun<br />

eine etappierte Sanierung der Kabinen.<br />

Auch in anderen Gebäuden konnten<br />

einige Akzente gesetzt werden, sei es<br />

mit der neuen zentralen Patientenaufnahme<br />

im Haus 24 sowie der Erweiterung<br />

der Dermatologie um fünf Container.<br />

Im Institut für Radiologie wurde<br />

eine neue konventionelle Röntgenanlage<br />

eingebaut, was auch umfangreiche<br />

bauliche Arbeiten mit sich führte. Der<br />

Umbau der Kardiologie im Haus 01, der<br />

Pneumologie im Haus 02, wie auch die<br />

Erstellung der NIPS ( Neurovaskuläre Intensiv<br />

Pflege Station ) im Haus 04 konnten<br />

erfolgreich abgeschlossen werden.<br />

Zentrale Sterilgutversorgung ( ZSVA ) –<br />

nach dem Volksentscheid zur<br />

Erweiterung des Hauses 24<br />

Am 7. März <strong>2010</strong> sagte das Stimmvolk<br />

des Kantons St.Gallen mit 78,1 % Ja zur<br />

Erweiterung des Hauses 24 als Logistikzentrum<br />

des Kantonsspitals St.Gallen.<br />

Die Sterilisationsabteilungen müssen für<br />

die Wiederaufbereitung von Sterilgütern<br />

die gesetzlichen Vorgaben erfüllen.<br />

Das bedingt nebst qualifiziertem Personal,<br />

einem zertifizierten Qualitätsmanagement<br />

auch eine entsprechende<br />

Infrastruktur. Diese kann mit dem Neubau<br />

geschaffen werden. Die Detailplanung<br />

der Inneneinrichtung wurde termingerecht<br />

abgeschlossen. Sie war sehr<br />

anspruchsvoll <strong>und</strong> stellte für alle Beteiligten<br />

eine grosse Herausforderung dar.<br />

Mit den Vorbereitungen zur Integration<br />

der dezentralen Sterilisationsanlagen<br />

des Spitalverb<strong>und</strong>es Kantonsspitals<br />

St.Gallen wurden begonnen. Die Reihenfolge<br />

zur Anbindung an die neue<br />

ZSVA konnte durch eine Ausfall-Risikobewertung<br />

ermittelt <strong>und</strong> festgelegt<br />

werden.<br />

Das Überwachungsaudit im August<br />

<strong>2010</strong> nach ISO 9001:2008 sowie ISO<br />

13485:2003 bestätigte eine konsequente<br />

Normerfüllung <strong>und</strong> ein unterhaltenes,<br />

gelebtes Qualitätsmanagementsystem.<br />

Die Voraussetzung zur Erbringung<br />

von Dienstleistungen im Bereich<br />

Sterilgutversorgung für Dritte ist dadurch<br />

weiterhin gegeben.


Finanzen<br />

63


64<br />

Departemente Finanzen<br />

Veränderungen<br />

als Chance nutzen<br />

Das vergangene Jahr stand im Zeichen der Einführungsvorbereitungen zur neuen Spitalfinanzierung<br />

im Jahr 2012 <strong>und</strong> der Auswirkungen des neuen stationären Tarifabrechnungsmodells SwissDRG.<br />

Ganz unter dem Motto «Veränderungen als Chance nutzen». Damit die Prozess-Kontinuität in Zukunft<br />

in gewohnter Form sichergestellt ist, wurde das Machbare in die Wege geleitet. Das Engagement<br />

erstreckte sich dabei auf die aktive Mitgestaltung des neuen Systems sowie die Abschätzung der möglichen<br />

finanziellen Konsequenzen auf das Spital. Dazu gehört das Vertretensein in verschiedensten<br />

Fachgremien von H+. Das neue Finanzierungsmodell wurde analysiert <strong>und</strong> auf Risiken geprüft.<br />

Zudem wurde mit einer Krankenkasse ein zugeschnittenes Tarifmodell erarbeitet. Die Mitarbeitenden<br />

werden kontinuierlich geschult <strong>und</strong> über die bevorstehenden Veränderungen informiert. Bei all<br />

diesen Massnahmen <strong>und</strong> Aktivitäten stehen die Mitarbeitenden klar im Zentrum. Je besser die Vorbereitung<br />

ist, je gelassener kann die Umstellung bewerkstelligt werden. Dieser Weg wird auch im Jahr 1 vor<br />

der DRG-Einführung mit Freude auf die spannende Zeit weitergegangen.<br />

Departement Finanzen<br />

Leitung<br />

René Thurnheer<br />

Aufnahme-Management<br />

Flavia Müller<br />

Tarif- <strong>und</strong> Leistungswesen<br />

Gabriela Scheiwiller<br />

Rechnungswesen<br />

Paul Gemperle<br />

Controlling<br />

Roger Weishaupt<br />

Aufnahme-Management –<br />

Datenqualität über alles<br />

Im Rahmen der Umsetzung des Patientenmanagement-Systems<br />

( PMS ) konnte<br />

im Frühling <strong>2010</strong> als erstes Modul das<br />

Dezentrale Patientenmanagementsystem<br />

( DPM ) eingeführt werden. Mit<br />

diesem System werden sämtliche stationären<br />

Verlegungen <strong>und</strong> Entlassungen<br />

auf den Bettenstationen elektronisch<br />

geführt <strong>und</strong> parallel ins Administrativ-<br />

System SAP importiert. Durch diese<br />

Online-Transparenz wird die Qualität<br />

der Patienten- / Falldaten substantiell<br />

erhöht. Damit ist ein erster wichtiger<br />

Gr<strong>und</strong>stein im künftigen PMS-System<br />

gelegt. Zusätzlich wurde im Laufe des<br />

Jahres durch einzelne Krankenversicherungen<br />

die neue Schweizer Versichertenkarte<br />

eingeführt.<br />

Als Höhepunkt im vergangenen Jahr<br />

kann die Überführung der dezentralen<br />

Aufnahmen der Häuser 01 / 03 / 04 <strong>und</strong><br />

06 in die Zentrale Aufnahme im Haus<br />

24 bei der Passerelle «Böschenmühle»<br />

bezeichnet werden. Diese grosse Veränderung<br />

trägt dazu bei, dass die Qualität<br />

der Patienten- <strong>und</strong> Falldaten sich weiter<br />

verbessern wird. Um die Datenqualität<br />

im Gesamt unternehmen weiter zu<br />

optimieren, wurden zudem diverse<br />

fachbereichsspezifische Schulungen in<br />

den Kliniken, Instituten <strong>und</strong> Fachbereichen<br />

durchgeführt.<br />

Tarif <strong>und</strong> Leistungswesen –<br />

Vorbereitungen auf DRG<br />

im Zentrum<br />

Trotz einer schwierigen Ausgangslage<br />

konnte dank konstruktiven Verhandlungen<br />

mit den Krankenkassen in den<br />

Gr<strong>und</strong>versicherungs-Tarifen ( OKP ) <strong>und</strong><br />

den Zusatzversicherungs-Tarifen ( VVG )<br />

eine Einigung erzielt werden. Damit<br />

können im Jahr 1 vor DRG ordentlich –<br />

ohne Unterbrechung – jährlich r<strong>und</strong><br />

340 000 Rechnungen fakturiert werden.<br />

Durch die weitere Optimierung <strong>und</strong> Professionalisierung<br />

der internen Prozesse<br />

konnten die ausstehenden Pendenzen<br />

mit den Krankenkassen halbiert werden.<br />

Die elektronische Kostengutsprache<br />

an die Kantonsärzte trägt zu dieser<br />

Prozessverbesserung massgeblich bei<br />

<strong>und</strong> erleichtert die kantonsübergreifende<br />

Zusammenarbeit wesentlich. Im Hinblick<br />

auf die Einführung der neuen Spitalfinanzierung<br />

( z.B. freie Spitalwahl,<br />

Umstellung auf DRG-Vergütungssystem<br />

) wird in verschiedenen Fachgremien<br />

vom Dachverband der Schweizer<br />

Spitäler H+ ( Koordinationsgruppe für


die künftigen stationären Tarifverhandlungen<br />

unter DRG ) sowie im Projekt<br />

eKarus ( elektronischer Datenaustausch<br />

im stationären Bereich, z.B. elektronische<br />

Rechnungsstellung oder Kostengutsprachen<br />

mit den Krankenkassen )<br />

mitgearbeitet.<br />

Rechnungswesen –<br />

rationelle Prozesse bei r<strong>und</strong> 80 000<br />

Lieferanten-Rechnungen jährlich<br />

Im Prozess der Kreditoren / Lieferantenbuchhaltung<br />

werden pro Jahr r<strong>und</strong><br />

80 000 Lieferantenrechnungen verarbeitet.<br />

Dieser Prozess konnte im vergangenen<br />

Jahr insofern finalisiert automatisiert<br />

werden, als dass nun auch der<br />

letzte Prozessschritt – die Archivierung –<br />

elektronisch erfolgt <strong>und</strong> deshalb auf alle<br />

Papierrechnungen verzichtet werden<br />

kann. Die manuelle Fakturierung ( primär<br />

Verrechnungen von Dienstleistungen<br />

an Dritte ) konnte in den standardisierten<br />

Rechnungsablauf integriert<br />

werden. Damit werden nun alle Fakturen<br />

elektronisch von den Subsystemen<br />

in das Debitorenmodul von SAP verbucht<br />

<strong>und</strong> weitere Synergiepotentiale<br />

genutzt. Ebenfalls neu können bei angebotenen<br />

Kursen <strong>und</strong> Tagungen des<br />

Unternehmens die Gebühren mit Kreditkarte<br />

bezahlt werden. Die Überweisungen<br />

werden online in die Debitorenbuchhaltung<br />

übernommen.<br />

Controlling – Weiterentwicklung<br />

als Tagesgeschäft<br />

Zur Vision der digitalen, individuellen<br />

Informationsversorgung konnten im<br />

vergangenen Jahr die entscheidenden<br />

technischen Voraussetzungen erarbeitet<br />

werden, sodass es künftig möglich sein<br />

wird, eine Website je Verantwortungsbereich<br />

zu betreiben. Darauf befinden<br />

sich sämtliche Informationen zur finanziellen<br />

Steuerung <strong>und</strong> Überwachung<br />

der Kliniken / Institute / Fachbereiche /<br />

Departemente. In Zusammenarbeit mit<br />

den medizinischen Bereichen, der Logistik<br />

<strong>und</strong> der Apotheke konnte eine benutzerorientierte<br />

Auswertung der Materialverbräuche<br />

geschaffen werden.<br />

Mit diesem Reporting kann künftig das<br />

kostenintensive medizinische Bedarfsmaterial<br />

aus verschiedenen Perspektiven<br />

individuell <strong>und</strong> situativ ad hoc analysiert<br />

werden.<br />

Bei der Entwicklung der vollständigen<br />

Leistungserfassung, als substantieller<br />

Teil der Kostenträgerrechnung, konnte<br />

planmässig der Pilotbetrieb der ärztlichen<br />

Leistungserfassung in zwei Kliniken<br />

gestartet werden. Bei der Erfassung<br />

der relevanten Leistungen in den<br />

Operationssälen wurden die Konzeption<br />

<strong>und</strong> die Anpassung der Software abgeschlossen.<br />

Zudem wurde bereits ein<br />

Testbetrieb in den Operationssälen des<br />

65<br />

Hauses 03 durchgeführt. Im Bereich des<br />

medizinischen Bedarfsmaterials fand<br />

eine enge inhaltliche <strong>und</strong> zeitliche Abstimmung<br />

mit den Projekten Logistik<br />

<strong>2010</strong> <strong>und</strong> PMS-Medikamentenkurve<br />

statt, sodass nun eine verbindliche Meilensteinplanung<br />

vorliegt. Bei allen Lösungen<br />

wurde versucht, den administrativen<br />

Verwaltungsaufwand für den<br />

Betrieb der Leistungserfassung weit<br />

möglichst gering zu halten.


66<br />

Departemente Finanzen


Gärtner vor dem Neubau Pathologie/Rechtsmedizin<br />

Finanzkommentar<br />

67<br />

Ergebnis<br />

Das Geschäftsjahr schliesst mit einer Globalkreditunterschreitung (Gewinn) von TCHF 1 266 ab. Dies liegt über dem budgetierten<br />

ausgeglichenen Ergebnis. Die Netto-Erträge stiegen um 4,5% auf TCHF 673 181 an. Demgegenüber stiegen die<br />

betrieblichen Aufwände zum Vorjahr um 4,1% auf TCHF 642 425. Insgesamt wurde das Betriebsergebnis vor Abschreibungen<br />

(EBITDA) gegenüber dem Vorjahr um TCHF 3 403 erhöht.<br />

Geschäftsgang <strong>2010</strong> im Vergleich zu 2009<br />

<strong>2010</strong> 2009 Abweichung<br />

Jahresergebnis in TCHF 1 266 3 242 - 61,0%<br />

Durchschnittlich verfügbare Betten (ohne Säuglingsbetten) 851 857 - 0,7%<br />

Bettenbelegung (ohne Säuglinge) 91,0% 89,6% 1,6%<br />

Anzahl Patientenaustritte stationär 35 081 34 677 1,2%<br />

– davon Anteil an Halbprivat- <strong>und</strong> Privatpatienten 23,7% 23,4% 1,3%<br />

Anzahl Pflegetage stationär 277 449 275 411 0,7%<br />

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Tagen 7,91 7,94 - 0,4%<br />

Erträge stationär in TCHF 271 535 261 365 3,9%<br />

Erträge ambulant in TCHF 160 676 151 270 6,2%<br />

Erträge Kanton in TCHF 198 456 195 308 1,6%<br />

Erträge netto in TCHF 673 181 644 475 4,5%<br />

Personalaufwand ohne Arzthonorare in TCHF - 379 293 -365 568 3,8%<br />

Ø Personaleinheiten ohne Auszubildende, ohne Dienstleistende Dritte <strong>und</strong><br />

ohne Fremdfinanzierte<br />

3 204 3 096 3,5%<br />

Medizinischer Bedarf in TCHF - 133 022 -127 228 4,6%<br />

Die Erträge stationär stiegen gegenüber dem Vorjahr um 3,9% auf TCHF 271 535. Dies ist zum einen auf verschiedene<br />

Tariferhöhungen, zum anderen auf die höheren Austritte <strong>und</strong> Pflegetage zurückzuführen. Der Effekt der Tariferhöhung<br />

bleibt für das Unternehmen insgesamt erfolgsneutral, da dieser Mehrertrag einer Verschiebung der Erträge Kanton zu den<br />

Erträgen stationär bedeutet. Die Anzahl der Austritte stieg um 404 auf 35 081.<br />

Bei den Tarmed-Erträgen ambulant wird nach dem jeweilig gültigen Taxpunktwert abgerechnet, welcher für die Berichtsperiode<br />

bei dem bisherigen Wert von CHF 0,82 pro Taxpunkt liegt. Gegenüber dem Vorjahr konnte der ambulante Ertrag um<br />

6,2% gesteigert werden. Das Wachstum bei den Tarmed-Leistungen ist mehrheitlich auf die Steigerung der technischen<br />

Tarmed-Leistungen zurückzuführen. Da immer mehr Dienstleistungen für Dritte erbracht werden, erhöhten sich die übrigen<br />

Erträge um TCHF 3 273 gegenüber dem Vorjahreswert.<br />

Auf der Aufwandseite liegt der Personalaufwand ohne Arzthonorare mit TCHF 379 293 um r<strong>und</strong> TCHF 5 148 über dem<br />

Budgetwert. Der Personalbestand ohne Auszubildende, ohne Dienstleiter Dritte <strong>und</strong> ohne Fremdfinanzierte liegt bei 3 204<br />

Personaleinheiten. Der übrige Aufwand liegt mit einem Zuwachs von 4,6% bei der wachstumsbedingten Steigerung der<br />

Erträge. Die Erhöhung des medizinischen Bedarfes von r<strong>und</strong> TCHF 5 794 entspricht der prozentualen Erhöhung des Ertrages.


68<br />

Departemente Finanzen<br />

Bilanz per 31 . Dezember Kantonsspital St . Gallen<br />

Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2010</strong> 2009<br />

Aktiven<br />

Flüssige Mittel 1 2 087 4 801<br />

Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 2 73 532 81 617<br />

- Delkredere 2 - 3 261 - 4 761<br />

Übrige Forderungen 1 388 1 082<br />

Warenvorräte 3 9 015 8 929<br />

Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten 4 16 034 17 293<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen 5 26 974 7 062<br />

Umlaufvermögen 125 769 116 023<br />

Finanzanlagen 6 500 p .m .<br />

Sachanlagen 7, 8 85 582 83 123<br />

Sachanlagen in Leasing 7, 8 1 666 2 776<br />

Anlagevermögen 87 748 85 899<br />

Aktiven 213 517 201 922<br />

Passiven<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 9 42 112 36 539<br />

Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 10 5 596 6 632<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 11 17 611 27 092<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten Kanton 12 12 288 34 107<br />

Rückstellungen 13 25 643 11 061<br />

Kurzfristiges Fremdkapital 103 250 115 431<br />

Langfristige Darlehen Kanton 14 50 000 25 000<br />

Fonds <strong>und</strong> Stiftungskapital 15 14 622 14 588<br />

Patientenfonds 16 4 701 4 886<br />

Langfristiges Fremdkapital 69 323 44 475<br />

Fremdkapital 172 573 159 906<br />

Dotationskapital 32 660 32 660<br />

Gesetzliche Pflichtreserven 3 739 3 090<br />

Freie Reserven inkl . Ergebnisvortrag 3 279 3 024<br />

Jahresergebnis 1 266 3 242<br />

Eigenkapital 17 40 944 42 016<br />

Passiven 213 517 201 922


Erfolgsrechnung 1 . Januar bis 31 . Dezember Kantonsspital St . Gallen<br />

Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2010</strong> 2009<br />

Erträge stationär 271 535 261 365<br />

Erträge ambulant 160 676 151 270<br />

Erträge übrige 42 468 39 195<br />

Erträge Kanton 198 456 195 308<br />

Erträge brutto 673 135 647 139<br />

Ertragsminderungen 46 - 2 664<br />

Erträge netto 18 673 181 644 475<br />

Besoldungsaufwand - 325 696 - 313 207<br />

Sozialleistungen - 43 760 - 42 439<br />

Personalnebenkosten - 9 837 - 9 922<br />

Personalaufwand ohne Arzthonorare - 379 293 - 365 568<br />

Arzthonorare - 33 803 - 32 215<br />

Sozialleistungen auf Arzthonoraren - 2 023 - 2 067<br />

Arzthonorare mit Sozialleistungen - 35 826 - 34 282<br />

Personalaufwand mit Arzthonoraren 19 - 415 119 - 399 850<br />

Medizinischer Bedarf 20 - 133 022 - 127 228<br />

Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung 21 - 19 927 - 22 910<br />

Sonstiger Betriebsaufwand 22 - 74 357 - 67 132<br />

Übriger Aufwand - 227 306 - 217 271<br />

Personal- <strong>und</strong> Sachaufwand - 642 425 - 617 120<br />

Betriebsergebnis vor Finanzergebnis <strong>und</strong> Abschreibungen ( EBITDA ) 30 756 27 354<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 7, 8 - 26 967 -22 276<br />

Betriebsergebnis vor Finanzergebnis ( EBIT ) 3 789 5 079<br />

Zinsaufwand Kantonsdarlehen 14 - 812 - 1 147<br />

Übriger Finanzaufwand - 339 - 403<br />

Finanzertrag 50 73<br />

Finanzergebnis 23 - 1 101 - 1 477<br />

Betriebsergebnis 2 688 3 602<br />

Neutraler Aufwand - 16 896 - 516<br />

Neutraler Ertrag 15 474 157<br />

Neutraler Erfolg 24 - 1 422 - 359<br />

Jahresergebnis 1 266 3 242<br />

69


70<br />

Departemente Finanzen<br />

Geldflussrechnung Kantonsspital St . Gallen<br />

Beträge in TCHF Erläuterungen <strong>2010</strong> 2009<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit ( operativer Cash Flow )<br />

Jahresergebnis 1 266 3 242<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen 26 967 22 276<br />

Direktabschreibungen auf Sachanlagen < TCHF 3 11 038 7 528<br />

Ausserordentliche Abschreibungen auf Sachanlagen 1 910 0<br />

Bildung Rückstellungen (exklusive Rückstellung Lohngleichheitsklage) 107 1 154<br />

Aufwertung Finanzanlagen - 500 0<br />

Verlust aus Abgängen des Anlagevermögens 268 0<br />

Nicht liquiditätswirksame Währungs- <strong>und</strong> Kurseinflüsse - 46 0<br />

Geldfluss aus Geschäftstätigkeit vor Veränderung des Nettoumlaufvermögens 41 010 34 201<br />

Veränderung der Forderungen inkl . Delkredere 6 279 12 327<br />

Veränderung der noch nicht verrechneten Leistungen für Patienten 1 259 - 601<br />

Veränderung der Warenvorräte - 86 - 360<br />

Veränderung der Aktiven Rechnungsabgrenzung (exklusive Lohngleichheitsklage) - 5 437 1 834<br />

Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferung <strong>und</strong> Leistungen 5 573 - 6 549<br />

Veränderung der kurzfristigen Verbindlichkeiten 78 2 377<br />

Veränderung der Passiven Rechnungsabgrenzung - 9 481 1 510<br />

Geldzufluss aus Betriebstätigkeit ( operativer Cash Flow ) 25 39 195 44 737<br />

Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />

Investitionen von Sachanlagen - 30 494 - 33 151<br />

Investitionen von Sachanlagen < TCHF 3 -11 038 - 7 528<br />

Devestition von Sachanlagen 1 732<br />

Geldabfluss aus Investitionstätigkeit 26 - 41 531 - 39 946<br />

Free Cash Flow - 2 336 4 791<br />

Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />

Ausschüttung Gewinnanteil Kanton aus Vorjahr - 1 297 - 783<br />

Verwendung Freie Reserven - 1 042 - 503<br />

Veränderung kurzfristige Verbindlichkeit gegenüber Kanton - 21 819 -4 514<br />

Veränderung Leasingverbindlichkeiten - 1 068 954<br />

Veränderung langfristige Darlehen Kanton 25 000 0<br />

Veränderung Patientenfonds, Fonds- <strong>und</strong> Stiftungskapital - 152 1 155<br />

Geldabfluss aus Finanzierungstätigkeit 27 - 378 -3 692<br />

Veränderung Fonds flüssige Mittel - 2 714 1 099<br />

Nachweis Veränderung Fonds flüssige Mittel<br />

Flüssige Mittel am Anfang der Periode 4 801 3 702<br />

Flüssige Mittel am Ende der Periode 2 087 4 801<br />

Veränderung Fonds flüssige Mittel - 2 714 1 099


Eigenkapitalnachweis Kantonsspital St . Gallen<br />

Eigenkapitalnachweis vor Ergebnisverwendung 2009 Dotationskapital<br />

Gesetzliche<br />

Pflichtreserven<br />

Freie<br />

Reserven<br />

Jahresergebnis<br />

71<br />

Total<br />

Eigenkapital<br />

Eigenkapital am 01.01.2009 32 660 2 699 2 744 1 958 40 061<br />

Ergebnisverwendung im 2008:<br />

– Zuweisung gesetzliche Pflichtreserven 392 - 392<br />

– Zuweisung 50 % Gewinnanteil Freie Reserven 783 - 783<br />

– Ausschüttung 50 % Gewinnanteil Kanton - 783 - 783<br />

Verwendung Freie Reserven im 2009:<br />

– Verwendung für das Personal - 503 - 503<br />

Jahresergebnis 2009 3 242 3 242<br />

Eigenkapital am 31.12.2009 32 660 3 090 3 024 3 242 42 016<br />

Eigenkapitalnachweis vor Ergebnisverwendung <strong>2010</strong> Dotationskapital<br />

Gesetzliche<br />

Pflichtreserven<br />

Freie<br />

Reserven<br />

Jahresergebnis<br />

Total<br />

Eigenkapital<br />

Eigenkapital am 01.01.<strong>2010</strong> 32 660 3 090 3 024 3 242 42 016<br />

Ergebnisverwendung 2009:<br />

– Zuweisung gesetzliche Pflichtreserven 648 - 648<br />

– Zuweisung 50 % Gewinnanteil Freie Reserven 1 297 - 1 297<br />

– Ausschüttung 50 % Gewinnanteil Kanton - 1 297 - 1 297<br />

Verwendung Freie Reserven <strong>2010</strong>:<br />

– Verwendung für das Personal - 1 042 - 1 042<br />

Jahresergebnis <strong>2010</strong> 1 266 1 266<br />

Eigenkapital am 31.12.<strong>2010</strong> 32 660 3 739 3 279 1 266 40 944


72<br />

Departemente Finanzen<br />

Anhang<br />

zur Jahresrechnung <strong>2010</strong><br />

Rechtsform, Firma <strong>und</strong> Sitz<br />

Das Kantonsspital St.Gallen mit den Betriebsstätten<br />

Kantonsspital St.Gallen,<br />

Spital Rorschach <strong>und</strong> Spital Flawil ist<br />

gemäss Art. 2 des Gesetzes über die<br />

Spitalverb<strong>und</strong>e vom 22. September<br />

2002 (sGS 320.2) eine selbstständige<br />

öffentlich-rechtliche Anstalt mit Sitz in<br />

St.Gallen.<br />

Rechnungslegungsgr<strong>und</strong>sätze<br />

Die Rechnungslegung des Kantonsspitals<br />

St.Gallen erfolgt in Übereinstimmung<br />

mit den Fachempfehlungen zur<br />

Rechnungslegung Swiss GAAP FER. Es<br />

wird das gesamte Swiss GAAP FER Regelwerk<br />

eingehalten. Die Jahresrechnung<br />

basiert auf dem geprüften Abschluss<br />

per 31. Dezember <strong>und</strong> vermittelt<br />

ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- <strong>und</strong> Ertragslage (true and fair<br />

view). Die Jahresrechnung entspricht<br />

den massgebenden gesetzlichen Bestimmungen<br />

des Kantons St.Gallen über<br />

den Finanzhaushalt.<br />

Bewertungsgr<strong>und</strong>sätze<br />

Die Bewertung erfolgt gr<strong>und</strong>sätzlich zu<br />

Nominal- oder Anschaffungswerten. Die<br />

Umrechnung der Fremdwährungen erfolgt<br />

zum Stichtageskurs. Spezielle Bewertungsmethoden<br />

sind in den entsprechenden<br />

Erläuterungen beschrieben.<br />

Immaterielles Anlagevermögen<br />

Alle Rechte aus den Drittmittelfinanzierten<br />

Forschungsbeiträgen an das<br />

Kantonsspital St.Gallen sind gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

an die Kapitalgeber abgetreten.<br />

Aufwendungen für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

werden nicht aktiviert, sondern<br />

direkt der Erfolgsrechnung belastet.<br />

Es bestehen weder von Dritten<br />

übernommene Lizenzen, Patente oder<br />

ähnliche Rechte noch Leistungen für<br />

eigene Software-Entwicklungen oder<br />

Goodwill.<br />

Darstellung der Zahlen<br />

Die Zahlen werden vorwiegend in Tausend<br />

Schweizer Franken TCHF ausgewiesen.<br />

Werte mit der Bezeichnung<br />

«p.m.» werden in der Bilanz mit einem<br />

Franken pro memoria geführt. Die in<br />

den Tabellen aufgeführten Beträge sind<br />

ger<strong>und</strong>et. Das ausgewiesene Total kann<br />

deshalb von der Summe einzelner Werte<br />

abweichen.<br />

Steuern<br />

Das Kantonsspital St.Gallen ist als selbständige<br />

öffentlich-rechtliche Anstalt von<br />

der Kapital- <strong>und</strong> Ertragssteuer befreit.<br />

Personalvorsorge<br />

Das Personal des Kantonsspitals<br />

St.Gallen ist bei der Versicherungskasse<br />

für das Staatspersonal (VKStP) versichert.<br />

Für die Assistenz- <strong>und</strong> Oberärzte<br />

wurde durch den Kanton St.Gallen mit<br />

der Vorsorgestiftung des Verbands<br />

Schweizerischer Assistenz- <strong>und</strong> Oberärztinnen<br />

<strong>und</strong> -ärzte VSAO ein Anschlussvertrag<br />

abgeschlossen. Per Bilanzstichtag<br />

besteht gegenüber der VSAO eine<br />

Verpflichtung von TCHF 3 586.<br />

Angewandtes Verfahren der<br />

Erfolgsrechnung<br />

Die Erfolgsrechnung wurde nach dem<br />

Gesamtkostenverfahren erstellt.


Erläuterungen zur Bilanz<br />

1 Flüssige Mittel ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Kassen 164 96<br />

Post 1 611 4 115<br />

Bank 312 590<br />

Flüssige Mittel 2 087 4 801<br />

Die flüssigen Mittel enthalten Kassabestände, Post- <strong>und</strong> Bankguthaben .<br />

Die Kassenvorschüsse in den Kliniken, Instituten, Fachbereichen <strong>und</strong> Querschnittsdepartementen sowie die Post- <strong>und</strong> Bankguthaben<br />

sind zu Nominalwerten bilanziert . Die Veränderung der flüssigen Mittel ist in der Geldflussrechnung nachgewiesen .<br />

2 Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen netto ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 73 532 81 617<br />

Delkredere - 3 261 - 4 761<br />

Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen netto 70 271 76 856<br />

Die Forderungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen netto zeigen die zum Stichtag offenen Guthaben gegenüber Patienten <strong>und</strong> Garanten (abzüglich der<br />

Wertberichtigung) auf . Für die Berechnung des Delkredere werden Rechnungen anhand der Fälligkeitsstruktur berücksichtigt .<br />

Der Forderungsbestand konnte im Vergleich zum Vorjahr trotz des Umsatzwachstums von 4,5% um TCHF 8 085 (- 9,9%) gesenkt werden . Durch die<br />

kontinuierlichen Verbesserungen der Prozesse <strong>und</strong> den tieferen Forderungsbestand wurde das Delkredere um TCHF 1 500 reduziert .<br />

3 Warenvorräte ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Klinikinventar 1 353 2 294<br />

Verbands- <strong>und</strong> Nahtmaterial 409 246<br />

Implantationsmaterial 764 780<br />

Einwegmaterial medizinisch 1 737 1 073<br />

Textilien p .m . p .m .<br />

Medikamente <strong>und</strong> Chemikalien 4 277 4 065<br />

Verbrauchsmaterialien p .m . p .m .<br />

Heizöl 475 471<br />

Warenvorräte 9 015 8 929<br />

Die Warenvorräte bestehen hauptsächlich aus eingekauften Waren <strong>und</strong> sind nach dem gleitenden Durchschnittspreis abzüglich einer Wertberichtigung<br />

für Lagerrisiken ausgewiesen . Die Lager der Verbrauchsmaterialien (Reinigungsmittel, Büromaterial, Drucksachen <strong>und</strong> Formulare, Fotokopiermaterial,<br />

Informatikmaterial, Film- <strong>und</strong> Fotomaterial, OPS-Textilien, Nahrungsmittel) sind pro memoria mit einem Franken bilanziert . Neben den bilanzierten<br />

Warenvorräten bestehen in einzelnen Kliniken Konsignationslager mit hochwertigen Implantationsmaterialien, welche sich bis zu dessen Verbrauch im<br />

Eigentum der Lieferanten befinden .<br />

4 Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Noch nicht verrechnete Leistungen stationär 8 789 11 150<br />

Noch nicht verrechnete Leistungen ambulant 7 245 6 143<br />

Noch nicht verrechnete Leistungen für Patienten 16 034 17 293<br />

Bei dieser Position handelt es sich um Leistungen an Patienten, welche noch nicht fakturiert wurden . Insgesamt liegen die noch nicht verrechneten<br />

Leistungen für Patienten um TCHF 1 259 unter dem Vorjahr .<br />

73


74<br />

Departemente Finanzen<br />

5 Aktive Rechnungsabgrenzungen ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Abgeltung des Kantons für die Lohngleichheitsklage 14 475 0<br />

Ausstehende Rückvergütungen 5 177 4 661<br />

Vorausbezahlte Aufwendungen 4 869 1 690<br />

Guthaben aus Globalkredit Kanton 2 017 0<br />

Übrige Abgrenzungen 436 711<br />

Aktive Rechnungsabgrenzungen 26 974 7 062<br />

Gemäss Regierungsbeschluss des Kantons vom 22 . Februar 2011 wurde die Lohngleichheitsklage erfolgsneutral im Berichtsjahr mit TCHF 14 475 berücksichtigt<br />

<strong>und</strong> unter den aktiven Rechnungsabgrenzungen <strong>und</strong> den Rückstellungen verbucht .<br />

Die Erhöhung der vorausbezahlten Aufwendungen ist auf die Wartungsverträge 2011 zurückzuführen . Da die erhaltenen Tranchen des Globalkredits im<br />

Vorjahr den effektiven Betrag überstiegen, wurde diese Position im Vorjahr unter der passiven Rechnungsabgrenzung ausgewiesen .<br />

6 Finanzanlagen ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Fachinstitut für Reproduktionsmedizin <strong>und</strong> gynäkologische Endokrinologie FIORE, St .Gallen ( einfache Gesellschaft ) 500 p .m .<br />

LEP AG, St .Gallen p .m . p .m .<br />

Finanzanlagen 500 p.m.<br />

Das Kantonsspital St .Gallen ist am Fachinstitut für Reproduktionsmedizin <strong>und</strong> gynäkologische Endokrinologie FIORE <strong>und</strong> an der LEP AG beteiligt .<br />

Dank des nachhaltigen Erfolges der FIORE im Vorjahr konnte die Beteiligung um TCHF 500 aufgewertet werden .<br />

Die LEP AG weist keinen massgeblichen Ertragswert auf .<br />

7 Sachanlagen ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Technische Anlagen 145 022 143 365<br />

Informatik Anlagen 68 213 58 199<br />

Sachanlagen im Bau 1 146 458<br />

Anschaffungswerte Sachanlagen 214 381 202 021<br />

Kumulierte Wertberichtigung auf den Technischen Anlagen - 87 903 - 91 369<br />

Kumulierte Wertberichtigung auf den Informatik-Anlagen - 40 896 - 27 530<br />

Wertberichtigung auf Sachanlagen - 128 799 - 118 899<br />

Nettobuchwert Technische Anlagen 57 119 51 996<br />

Nettobuchwert Informatik Anlagen 27 317 30 669<br />

Nettobuchwert Anlagen in Bau 1 146 458<br />

Nettobuchwert Sachanlagen 85 582 83 123<br />

Da die Gebäude im Eigentum vom Kanton sind, handelt es sich bei den Sachanlagen um Mobilien, Softwares <strong>und</strong> Lizenzen . Anschaffungen grösser<br />

TCHF 3 werden in der Anlagebuchhaltung geführt <strong>und</strong> linear vom Anschaffungswert abgeschrieben . Zu den Technischen Anlagen gehören vor allem<br />

medizinaltechnische Anlagen wie beispielsweise die Kernspintomographen (MRI‘s) oder die Computertomographen (CT‘s) . Die Informatik Anlagen<br />

beinhalten sämtliche Informatik Geräte wie PC‘s, Drucker, sowie Softwares <strong>und</strong> Lizenzen . In der Kategorie Anlagen in Bau werden Anlagen erst abgeschrieben,<br />

wenn diese in Betrieb genommen werden <strong>und</strong> somit einen wirtschaftlichen Nutzen generieren .<br />

Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> wurde ein Total-Zugang von TCHF 30 494 verzeichnet . Davon sind per Bilanzstichtag noch TCHF 1 146 Anlagen in Bau, welche<br />

im Vergleich zum Vorjahr um TCHF 688 höher sind . Zu den grösseren Anlagenzugängen gehören das aktivierte Projekt PMS, die neu erstellte Neurovaskuläre-Intensivstation<br />

NIPS sowie der Ausbau der Informatik-Infrastruktur um die anstehenden Grossprojekte überhaupt realisieren zu können .


7a Sachanlagenspiegel Technische Anlagen ( in TCHF ) 2009<br />

Anlagenteile Medizinaltechnische- <br />

Anlagen<br />

Geräte <strong>und</strong><br />

Apparate<br />

Verbrauchsgegenstände<br />

Abschreibungsdauer 10 Jahre 8 Jahre 8 Jahre 3 Jahre<br />

Nettobuchwerte 01.01.2009 4 453 38 593 2 481 877 46 404<br />

Anschaffungswerte<br />

Bruttowerte 01 .01 .2009 16 272 109 655 5 186 2 343 133 456<br />

Zugänge / Reklassifikation 1 283 13 364 1 065 244 15 956<br />

Abgänge 0 - 6 041 - 6 0 - 6 047<br />

Bruttowerte 31 .12 .2009 17 555 116 977 6 245 2 588 143 365<br />

Kumulierte Wertberichtigungen<br />

Stand 01 .01 .2009 - 11 818 - 71 062 - 2 705 - 1 467 - 87 052<br />

Abschreibungen - 747 - 8 438 - 522 - 552 - 10 259<br />

Abgänge 0 5 940 2 0 5 942<br />

Stand 31 .12 .2009 - 12 565 - 73 560 - 3 225 - 2 019 - 91 369<br />

Nettobuchwerte 31.12.2009 Technische Anlagen 4 990 43 417 3 020 569 51 996<br />

<strong>2010</strong><br />

Abschreibungsdauer 10 Jahre 8 Jahre 8 Jahre 3 Jahre<br />

Nettobuchwerte 01.01.<strong>2010</strong> 4 990 43 417 3 020 569 51 996<br />

Anschaffungswerte<br />

Bruttowerte 01 .01 .<strong>2010</strong> 17 555 116 977 6 245 2 588 143 365<br />

Zugänge / Reklassifikation 4 170 10 954 2 671 357 18 152<br />

Abgänge - 2 085 - 13 954 - 371 - 85 - 16 495<br />

Bruttowerte 31 .12 .<strong>2010</strong> 19 640 113 977 8 545 2 860 145 022<br />

Kumulierte Wertberichtigungen<br />

Stand 01 .01 .<strong>2010</strong> - 12 565 - 73 560 - 3 225 - 2 019 - 91 369<br />

Abschreibungen - 911 - 10 878 - 633 - 381 - 12 803<br />

Abgänge 2 085 13 744 364 76 16 269<br />

Stand 31 .12 .<strong>2010</strong> - 11 391 - 70 694 - 3 494 - 2 324 - 87 903<br />

Nettobuchwerte 31.12.<strong>2010</strong> Technische Anlagen 8 249 43 283 5 051 536 57 119<br />

75


76<br />

Departemente Finanzen<br />

7b Sachanlagenspiegel Informatik Anlagen ( in TCHF ) 2009<br />

IT-Anlagen<br />

Grossrechner-<br />

Systeme<br />

IT-Anlagen<br />

<strong>und</strong> Zubehör<br />

Abschreibungsdauer 5 Jahre 3 Jahre<br />

Nettobuchwerte 01.01.2009 16 451 8 650 25 101<br />

Anschaffungswerte<br />

Bruttowerte 01 .01 .2009 27 741 14 943 42 684<br />

Zugänge / Reklassifikation 9 763 7 495 17 258<br />

Abgänge - 807 - 936 - 1 743<br />

Bruttowerte 31 .12 .2009 36 697 21 502 58 199<br />

Kumulierte Wertberichtigungen<br />

Stand 01 .01 .2009 - 11 290 - 6 293 - 17 583<br />

Abschreibungen - 5 980 - 5 083 - 11 063<br />

Abgänge 743 373 1 116<br />

Stand 31 .12 .2009 - 16 527 - 11 003 - 27 530<br />

Nettobuchwerte 31.12.2009 Informatik-Anlagen 20 170 10 499 30 669<br />

<strong>2010</strong><br />

Abschreibungsdauer 5 Jahre 3 Jahre<br />

Nettobuchwerte 01.01.<strong>2010</strong> 20 170 10 499 30 669<br />

Anschaffungswerte<br />

Bruttowerte 01 .01 .<strong>2010</strong> 36 697 21 502 58 199<br />

Zugänge / Reklassifikation 4 598 7 056 11 654<br />

Abgänge - 1 124 - 516 - 1 640<br />

Bruttowerte 31 .12 .<strong>2010</strong> 40 171 28 042 68 213<br />

Kumulierte Wertberichtigungen<br />

Stand 01 .01 .<strong>2010</strong> - 16 527 - 11 003 - 27 530<br />

Abschreibungen - 7 885 - 7 079 - 14 964<br />

Abgänge 1 082 516 1 598<br />

Stand 31 .12 .<strong>2010</strong> - 23 330 - 17 566 - 40 896<br />

Nettobuchwerte 31.12.<strong>2010</strong> Informatik-Anlagen 16 841 10 476 27 317


7c Sachanlagenspiegel in Bau <strong>und</strong> in Leasing ( in TCHF ) 2009<br />

Anlagen in Bau Sachanlagen<br />

in Leasing<br />

Aktiven<br />

77<br />

Leasing Verbindlichkeiten<br />

Passiven<br />

Nettobuchwerte 01.01.2009 2 387 1 864 1 514<br />

Anschaffungswerte<br />

Bruttowerte 01 .01 .2009 2 387 3 550<br />

Zugänge 458 1 865<br />

Abgänge / Reklassifikation - 2 387 0<br />

Bruttowerte 31 .12 .2009 458 5 415<br />

Kumulierte Wertberichtigungen<br />

Stand 01 .01 .2009 - 1 686<br />

Abschreibungen - 953<br />

Abgänge 0<br />

Stand 31 .12 .2009 - 2 639<br />

Nettobuchwerte 31.12.2009 Sachanlagen in Bau <strong>und</strong> in Leasing 458 2 776 2 468<br />

Nettobuchwerte 01.01.<strong>2010</strong> 458 2 776<br />

<strong>2010</strong><br />

2 468<br />

Anschaffungswerte<br />

Bruttowerte 01 .01 .<strong>2010</strong> 458 5 415<br />

Zugänge 972 0<br />

Abgänge / Reklassifikation - 284 0<br />

Bruttowerte 31 .12 .<strong>2010</strong> 1 146 5 415<br />

Kumulierte Wertberichtigungen<br />

Stand 01 .01 .<strong>2010</strong> - 2 639<br />

Abschreibungen - 1 110<br />

Abgänge 0<br />

Stand 31 .12 .<strong>2010</strong> - 3 749<br />

Nettobuchwerte 31.12.<strong>2010</strong> Sachanlagen in Bau <strong>und</strong> in Leasing 1 146 1 666 1 400<br />

Bei den Sachanlagen in Leasing handelt es sich um ein Finanzierungsleasing, welches nach Swiss GAAP FER 13 wie eine Anlage bilanziert <strong>und</strong><br />

abgeschrieben wird . Die Leasingverbindlichkeit wird passiviert <strong>und</strong> entsprechend um die vertraglichen Zahlungen reduziert (siehe Punkt 10) .<br />

Die hohen Anlagenabgänge sind auf Bereinigungen innerhalb der Anlagebuchhaltung zurückzuführen . Dabei wurden die Anlagen <strong>und</strong> die damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Stammdaten überprüft .


78<br />

Departemente Finanzen<br />

8 Brandversicherungswerte der Sachanlagen<br />

Die Immobilien gehören dem Kanton <strong>und</strong> sind bei der Gebäudeversicherungsanstalt GVA versichert . Das Versicherungswesen des Kantonsspitals wird,<br />

wie dasjenige der gesamten Kantonsverwaltung <strong>und</strong> der übrigen öffentlich-rechtlichen Anstalten, zentral durch die Abteilung Risk Management<br />

des kantonalen Finanzdepartementes abgewickelt . Die mobilen Sachanlagen sind im Rahmen einer pauschalen Globalversicherungspolice versichert .<br />

Der Wiederbeschaffungswert der Sachanlagen beträgt TCHF 306 616 .<br />

9 Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Kreditoren 42 112 36 539<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 42 112 36 539<br />

10 Andere kurzfristige Verbindlichkeiten ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Vorausbezahlte Depotgelder von Patienten 524 371<br />

Leasingverbindlichkeiten 1 400 2 468<br />

Poolkonti - 229 - 702<br />

Quellensteuer, VSAO <strong>und</strong> sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 3 901 4 495<br />

Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 5 596 6 632<br />

11 Passive Rechnungsabgrenzungen ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen 3 309 3 397<br />

Honorare 12 498 11 908<br />

Globalkreditverbindlichkeit gegenüber Kanton 0 9 684<br />

Andere passive Rechnungsabgrenzungen 1 804 2 103<br />

Passive Rechnungsabgrenzungen 17 611 27 092<br />

Zu den Transitorischen Passiven zählen Erträge, welche zwar in der laufenden Periode verbucht wurden, aber ganz oder teilweise der nächsten Periode<br />

gutzuschreiben sind (z .B . im Voraus erhaltene Miete) . Weiter fallen Aufwendungen darunter, die erst in der nächsten Periode definitiv verbucht werden<br />

können, aber der laufenden Periode zu belasten sind (wie z .B . noch ausstehende Rechnungen aus Lieferungen <strong>und</strong> Leistungen) .<br />

Bei der Globalkreditverbindlichkeit gegenüber dem Kanton handelt es sich um die Abgrenzung der vom Kanton zu viel erhaltenen Globalkredittranche .<br />

Im Berichtsjahr ist dieser unter der aktiven Rechnungsabgrenzung als Guthaben aufgeführt .<br />

12 Kurzfristige Verbindlichkeiten Kanton ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Kontokorrent gegenüber dem Kanton 12 288 34 107<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten Kanton 12 288 34 107<br />

Geldzu- <strong>und</strong> -abflüsse zwischen dem Kantonsspital St .Gallen <strong>und</strong> dem Kanton werden über das Kontokorrent abgewickelt .<br />

Per 3 . Dezember <strong>2010</strong> wurde beim Kanton ein Darlehen von TCHF 25 000 aufgenommen <strong>und</strong> über das Kontokorrent abgewickelt (siehe Punkt 14) .


13 Rückstellungen ( in TCHF ) 2009<br />

Ferien- <strong>und</strong> Mehrzeitguthaben<br />

Rückstellungen<br />

für Immobilien<br />

Übrige<br />

Rückstellungen<br />

Buchwert am 01 .01 .2009 8 744 1 163 0 9 907<br />

Bildung 1 430 0 100 1 530<br />

Verwendung 0 0 0 0<br />

Auflösung 0 - 376 0 - 376<br />

Buchwert am 31.12.2009 10 174 787 100 11 061<br />

Buchwert am 01 .01 .<strong>2010</strong> 10 174 787 100 11 061<br />

Bildung 0 293 14 525 14 818<br />

Verwendung 0 0 0 0<br />

Auflösung - 236 0 0 - 236<br />

Buchwert am 31.12.<strong>2010</strong> 9 938 1 080 14 625 25 643<br />

Rückstellungen sind begründete, wahrscheinliche Verpflichtungen, deren Ereignis im Geschäftsjahr liegt .<br />

Die Höhe der Rückstellungen wird nachvollziehbar berechnet oder zuverlässig geschätzt .<br />

Gemäss Regierungsbeschluss des Kantons vom 22 . Februar 2011 wurde die Lohngleichheitsklage erfolgsneutral im Berichtsjahr mit TCHF 14 475<br />

berücksichtigt <strong>und</strong> unter den aktiven Rechnungsabgrenzungen <strong>und</strong> den Rückstellungen verbucht . Die Ferien- <strong>und</strong> Mehrzeitenguthaben<br />

sind im Berichtsjahr gesunken . Die Rückstellungen für den Immobilienunterhalt werden gebildet <strong>und</strong> aufgelöst gemäss den Bestimmungen in Art . 9<br />

der Gr<strong>und</strong>vereinbarung mit dem Kanton .<br />

14 Langfristige Darlehen Kanton ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Darlehen vom 02 .07 .2004 bis 01 .07 .2012 zu 3,10% 25 000 25 000<br />

Darlehen vom 03 .12 .<strong>2010</strong> bis 02 .12 .2020 zu 1,80% 25 000 0<br />

Langfristige Darlehen Kanton 50 000 25 000<br />

15 Fonds- <strong>und</strong> Stiftungskapital ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Wissenschaftliche Fonds <strong>und</strong> Studien 12 363 12 281<br />

Andere Fonds, Legate <strong>und</strong> Stiftungskapital 2 259 2 308<br />

Fonds- <strong>und</strong> Stiftungskapital 14 622 14 588<br />

Die Zunahme der Wissenschaftlichen Fonds <strong>und</strong> Studien erfolgte durch neu akquirierte Forschungsaufträge <strong>und</strong> Studien .<br />

79<br />

Total<br />

<strong>2010</strong>


80<br />

Departemente Finanzen<br />

16 Patientenfonds ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Nachweis der Veränderung des Patientenfonds<br />

Bestand am 01 .01 . 4 886 4 962<br />

Spenden 1 12<br />

Verwendungen - 306 - 210<br />

Zinsertrag 120 123<br />

Patientenfonds Bestand am 31.12. 4 701 4 886<br />

– davon nicht antastbarer Teil 1 056 1 056<br />

Der Patientenfonds wird durch freiwillige Zuwendungen gespiesen <strong>und</strong> ist zweckgeb<strong>und</strong>en . Die Verwendung der Fondsgelder für bedürftige Patienten<br />

wird fallweise entschieden . Der Patientenfonds wurde mit 2,5% (Vorjahr 2,5%) verzinst .<br />

17 Eigenkapital ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Dotationskapital 32 660 32 660<br />

Gesetzliche Pflichtreserven 3 739 3 090<br />

Freie Reserven inkl . Ergebnisvortrag 3 279 3 024<br />

Jahresergebnis 1 266 3 242<br />

Eigenkapital 40 944 42 016<br />

Das Dotationskapital wird zu 100% vom Kanton St .Gallen gehalten . Zusammensetzung <strong>und</strong> Entwicklung des Eigenkapitals können dem Eigenkapitalnachweis<br />

entnommen werden .


Erläuterungen zur Erfolgsrechnung<br />

18 Erträge netto ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Allgemeine Patienten – Fall-/Tagespauschalen 121 396 114 872<br />

Allgemeine Patienten – Implantatspauschalen 7 819 8 043<br />

HP/P Patienten – Fall-/Tagespauschalen 45 003 41 831<br />

HP/P Patienten – Implantatspauschalen 3 424 2 991<br />

HP/P – Zuschläge 21 448 20 991<br />

HP/P – Honorarertrag 47 751 46 887<br />

Allgemeine Patienten – Erträge UV/IV/MV 14 878 16 407<br />

Allgemeine Patienten – Erträge SVK 2 963 2 763<br />

Übrige stationäre Erträge 6 853 6 578<br />

Erträge stationär 271 535 261 365<br />

Tarmed ärztliche Leistung 31 785 29 721<br />

Tarmed technische <strong>und</strong> übrige Leistung 64 118 60 353<br />

Medikamente <strong>und</strong> Material ambulant 37 051 34 429<br />

Übrige ambulante Erträge 27 722 26 767<br />

Erträge ambulant 160 676 151 270<br />

Erträge aus Leistungen für Patienten 2 316 2 168<br />

Mietertrag 2 594 2 760<br />

Erträge aus Leistungen an Personal <strong>und</strong> Dritte 14 272 12 463<br />

Erträge aus Dienstleistungen 14 938 13 343<br />

Erträge aus Forschung, Spenden, Sponsoring 7 176 9 046<br />

Übrige Nebenerlöse 329 176<br />

Beiträge <strong>und</strong> Subventionen 220 210<br />

Bestandesveränderung Fondskonti 623 - 971<br />

Erträge übrige 42 468 39 195<br />

Erträge Kanton ( Globalkredit ) 198 456 195 308<br />

Erträge brutto 673 135 647 138<br />

Debitorenverluste - 1 312 - 1 479<br />

Anpassung Delkredere 1 500 - 1 036<br />

Umsatzrückvergütungen - 142 - 149<br />

Ertragsminderungen 46 - 2 664<br />

Erträge netto 673 181 644 475<br />

Zu den stationären Erträgen gehören alle Fall-, Tages- <strong>und</strong> Implantatspauschalen für Allgemein, Halbprivat (HP) <strong>und</strong> Privat (P) versicherte Patienten sowie<br />

alle Erträge aus UV/IV/MV (Unfall-, Invaliden- <strong>und</strong> Militärversicherung) <strong>und</strong> SVK (Schweizerischer Verband der Krankenversicherer) .<br />

Der Mehrertrag im stationären Bereich ist einerseits auf verschiedene Tariferhöhungen zurückzuführen . Die Austritte sind mit 35 081 um 404 <strong>und</strong> die<br />

Pflegetage mit 277 449 um 2 038 höher als im Vorjahr . Der Umsatzanteil Halbprivat/Privat stieg gegenüber dem Vorjahr . Die Bettenauslastung liegt bei<br />

91,0% (Vorjahr 89,6%) .<br />

Bei den Tarmed-Erträgen ambulant wird nach dem jeweilig gültigen Taxpunktwert abgerechnet, welcher für die Berichtsperiode beim bisherigen Wert<br />

von CHF 0,82 pro Taxpunkt liegt . Gegenüber dem Vorjahr konnte der ambulante Ertrag um 6,2% gesteigert werden . Das Wachstum bei den Tarmed-<br />

Leistungen ist mehrheitlich auf die Steigerung der technischen Tarmed-Leistungen zurückzuführen .<br />

Gegenüber dem Vorjahr konnten die übrigen Erträge nochmals gesteigert werden . In den Erträgen Dienstleistungen sind primär die SSC-IT-Erträge<br />

enthalten, welche im Berichtsjahr nochmals ausgeweitet werden konnten . Die Erträge aus Forschung <strong>und</strong> Studienbeiträgen sind im Berichtsjahr zurückgegangen<br />

. Demgegenüber haben die Sponsoring-Einnahmen <strong>und</strong> die Spenden zugenommen .<br />

Bei der Position Erträge Kanton handelt es sich um den Ende Jahr aufgr<strong>und</strong> der effektiven Mengen nachkalkulierten Globalkredit des Kantons .<br />

81


82<br />

Departemente Finanzen<br />

19 Personalaufwand mit Arzthonoraren ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Besoldungen Ärzte u .a . Akademiker in medizinischen Fachbereichen - 85 786 - 80 278<br />

Besoldungen Pflegepersonal im Pflegebereich - 112 802 - 110 790<br />

Besoldungen Personal anderer medizinischer Fachbereiche - 74 608 - 68 899<br />

Besoldungen Verwaltungspersonal - 20 981 - 19 036<br />

Besoldungen Ökonomie/Transport/Hausdienst - 24 163 - 23 531<br />

Besoldungen Personal technische Betriebe - 5 302 - 5 255<br />

Besoldungen Fremdfinanzierte - 7 408 - 7 644<br />

Besoldungen Verwaltungsrat - 190 - 172<br />

Zunahme der noch nicht bezogenen Ferien <strong>und</strong> Mehrzeiten 1 594 - 1 260<br />

Besoldungsrückvergütungen 3 950 3 660<br />

Besoldungsaufwand - 325 696 - 313 207<br />

Sozialleistungen - 43 760 - 42 439<br />

– davon Arbeitgeberbeiträge an die Personalvorsorge - 23 523 - 22 867<br />

Personalnebenkosten inkl . Fremdpersonal - 9 837 - 9 922<br />

Personalaufwand ohne Arzthonorare - 379 293 - 365 568<br />

Arzthonorare - 33 803 - 32 215<br />

Sozialleistungen auf Arzthonoraren - 2 023 - 2 067<br />

Arzthonorare mit Sozialleistungen - 35 826 - 34 282<br />

Personalaufwand mit Arzthonoraren - 415 119 - 399 850<br />

Im Personalaufwand sind sämtliche Entschädigungen an die arbeitsvertraglich beschäftigten Angestellten aufgeführt . Dazu gehören auch die Sozialabgaben<br />

<strong>und</strong> die übrigen Personalaufwendungen wie z .B . Aufwendungen für Personalbeschaffungen, Spesen <strong>und</strong> Weiterbildungen .<br />

Der Besoldungsaufwand ist gegenüber dem Vorjahr um TCHF 12 489 gestiegen . Diese Erhöhung ist mehrheitlich kapazitätsbedingt .<br />

20 Medizinischer Bedarf ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Medikamente, Blut <strong>und</strong> Chemikalien - 53 918 - 51 767<br />

Implantats-, Verbands- <strong>und</strong> Nahtmaterial - 32 362 - 32 122<br />

Einwegmaterialien <strong>und</strong> Instrumente - 25 439 - 22 516<br />

Film- <strong>und</strong> Fotomaterial - 117 - 196<br />

Medizinische Fremdleistungen - 722 - 826<br />

Laborarbeiten - 20 465 - 19 773<br />

Medizinischer Bedarf - 133 022 - 127 228<br />

Der medizinische Bedarf enthält das Verbrauchsmaterial, Laborleistungen sowie medizinische, therapeutische <strong>und</strong> diagnostische Fremdleistungen . Gegenüber<br />

dem Vorjahr ist der medizinische Bedarf um 4,6% gestiegen . Die Zuwachsrate entspricht der prozentualen Erhöhung des Ertrages . Die medizinischen<br />

Einwegmaterialien sind, bedingt durch die höhere Anzahl Operationen, überproportional gestiegen .<br />

21 Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

St .Gallen - 16 524 - 18 998<br />

Rorschach - 1 836 - 2 111<br />

Flawil - 1 567 - 1 801<br />

Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung - 19 927 - 22 910<br />

Besitzer der Gr<strong>und</strong>stücke <strong>und</strong> Gebäude ist der Kanton St .Gallen . Die Entschädigung erfolgt im Sinne einer Miete nach vertraglich festgelegten Kriterien .


22 Sonstiger Betriebsaufwand ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Lebensmittelaufwand - 8 362 - 8 014<br />

Haushaltaufwand, Wäscheverarbeitung - 7 767 - 7 419<br />

Unterhalt <strong>und</strong> Reparaturen Immobilien / Mobilien - 13 462 - 11 776<br />

Aufwand für Kleinanschaffungen unter TCHF 3 - 11 038 - 7 528<br />

Übriger Mietaufwand <strong>und</strong> Fremdreinigung - 3 137 - 2 675<br />

Energie <strong>und</strong> Wasser - 4 532 - 4 389<br />

Büro- <strong>und</strong> Verwaltungsaufwand inkl . Porti <strong>und</strong> Telefon - 8 358 - 8 301<br />

Informatikaufwand - 10 599 - 9 393<br />

Sachversicherungen <strong>und</strong> übriger Sachaufwand - 7 102 - 7 638<br />

Sonstiger Betriebsaufwand - 74 357 - 67 132<br />

Die Aufwandssteigerung für Unterhalt <strong>und</strong> Reparaturen resultiert aus dem Wachstum des Geräteparks aufgr<strong>und</strong> der erhöhten Investitionstätigkeit sowie<br />

aus dem vermehrten Einsatz komplexer <strong>und</strong> anfälligerer Technologien .<br />

Die Zunahme bei den Kleinanschaffungen ist einerseits auf Anschaffungen im technischen Bereich zurückzuführen, andererseits ist ein erhöhter Bedarf<br />

bei der Informatik zu verzeichnen . Dabei spielten verschiedene Projekte für die Spitalregionen 2 bis 4 eine wesentliche Rolle . Der Informatikaufwand ist<br />

gegenüber dem Vorjahr um TCHF 1 206 gestiegen .<br />

23 Finanzergebnis ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Zinsaufwand langfristige Kantonsdarlehen - 812 - 1 147<br />

Zinsaufwand Kontokorrent Kanton - 79 - 114<br />

Einfluss aus Fremdwährungen (netto) - 59 - 61<br />

Übriger Finanzaufwand - 176 - 190<br />

Finanzertrag 26 32<br />

Beteiligungsertrag LEP AG 0 3<br />

Finanzergebnis - 1 101 - 1 477<br />

Das Kontokorrent Kanton wurde mit 0,19% (Vorjahr 0,38%) verzinst . Die zwei langfristigen Darlehen Kanton wurden mit 3,1% respektive mit 1,8%<br />

verzinst .<br />

24 Neutraler Erfolg ( in TCHF ) <strong>2010</strong> 2009<br />

Rückstellung Lohngleichheitsklage - 14 475 0<br />

Ausserordentliche Abschreibungen -1 910 0<br />

Ausserordentlicher Aufwand Anlagevermögen - 141 - 229<br />

Diverser neutraler Aufwand - 370 - 288<br />

Neutraler Aufwand - 16 896 - 516<br />

Abgeltung des Kantons für die Lohngleichheitsklage 14 475 0<br />

Zahlungseingänge aus Vorjahren 78 14<br />

Aufwertung Finanzanlagen 500 0<br />

Rückvergütung CO2 - Abgabe 277 0<br />

Diverser neutraler Ertrag 144 142<br />

Neutraler Ertrag 15 474 157<br />

Neutraler Erfolg - 1 422 - 359<br />

Gemäss Regierungsbeschluss des Kantons vom 22 . Februar 2011 wurde die Lohngleichheitsklage erfolgsneutral im Berichtsjahr mit TCHF 14 475<br />

berücksichtigt <strong>und</strong> als neutraler Aufwand <strong>und</strong> neutraler Ertrag verbucht . Aufgr<strong>und</strong> einer notwendigen Anpassung im Abschreibungsmechanismus<br />

mussten ausserordentliche Abschreibungen in der Höhe von TCHF 1 910 vorgenommen werden .<br />

Dank des nachhaltigen Erfolges des Fachinstitutes für Reproduktionsmedizin <strong>und</strong> Gynäkologische Endokrinologie (FIORE) im Vorjahr<br />

konnte die Beteiligung um TCHF 500 aufgewertet werden . Im Berichtsjahr wurde vom B<strong>und</strong> erstmals die CO2-Rückvergütung ausbezahlt .<br />

83


84<br />

Departemente Finanzen<br />

Erläuterungen zur Geldflussrechnung<br />

25 Geldfluss aus Betriebstätigkeit<br />

Der Geldfluss aus Betriebstätigkeit wird nach der indirekten Methode ermittelt . Im Geschäftsjahr <strong>2010</strong> konnte ein Cash Flow von r<strong>und</strong> Mio . CHF 39,2<br />

erwirtschaftet werden . Dieser liegt um r<strong>und</strong> Mio . CHF 5,5 unter dem Vorjahreswert .<br />

26 Geldfluss aus Investitionstätigkeit<br />

Der Geldfluss aus Investitionstätigkeit zeigt den Kauf oder Verkauf von Anlagevermögen . Inklusive der Anschaffungen kleiner als CHF 3 000 wurden netto<br />

r<strong>und</strong> Mio . CHF 41,5 investiert . Im Vergleich zum Vorjahr ist die Investitionstätigkeit um 4,0% oder Mio . CHF 1,6 gestiegen .<br />

27 Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit<br />

Der Geldfluss aus Finanzierungstätigkeit zeigt die Aufnahme oder Rückzahlung von Eigenkapital oder langfristigem Fremdkapital . Die Aufnahme des<br />

langfristigen Darlehens beim Kanton von Mio . CHF 25 wurde dem kurzfristigen Kontokorrent gutgeschrieben <strong>und</strong> ist daher nicht cash-wirksam .<br />

Sonstige Angaben<br />

28 Transaktionen mit nahestehenden Personen ( in TCHF )<br />

Das Kantonsspital St . Gallen unterhält Geschäftsbeziehungen zum Kanton St . Gallen . Diese werden zu marktkonformen Konditionen abgewickelt .<br />

<strong>2010</strong> 2009<br />

Aufträge Kantonale Laboratorien St.Gallen<br />

( IKMI Institut für Klinische Mikrobiologie <strong>und</strong> Immunologie <strong>und</strong> IKCH Institut für Klinische Chemie <strong>und</strong> Hämatologie )<br />

- 17 250 - 16 086<br />

Versicherungsprämien an das Risk Management des Kantons - 2 444 - 2 477<br />

Entschädigung an Kanton für die Gebäudenutzung - 19 927 - 22 910<br />

Umsätze mit der kantonalen Materialzentrale für Büromaterialien - 514 - 1 037<br />

Erträge aus Dienstleistungen für die Ges<strong>und</strong>heitsschulen 19 72<br />

Kanton St.Gallen als Dienstleistungserbringer/-empfänger - 22 866 - 26 352<br />

Zinsaufwand Kontokorrent Kanton - 79 - 114<br />

Zinsaufwand langfristige Darlehen - 812 - 1 147<br />

Kanton St.Gallen als Kapitalgeber - 891 - 1 261<br />

Erträge Kanton (Globalkredit) 198 456 195 308<br />

Die Erträge Kanton beinhalten die Beiträge des Kantons St .Gallen an den Betrieb des Kantonsspitals St .Gallen . Der nachkalkulierte Globalkredit wurde<br />

durch die Regierung des Kantons St .Gallen am 22 . Februar 2011 definitiv genehmigt .<br />

29 Eventualverbindlichkeiten <strong>und</strong> andere Ausserbilanz-Risiken<br />

Es bestehen keine Bürgschaften, Garantieverpflichtungen oder Pfandbestellungen an Dritte . Derivative Finanzinstrumente sind keine vorhanden .


30 Verpflichtungen aus langfristigen Mietverträgen nach Fristigkeiten ( in TCHF )<br />

Gemäss dem Gesetz über die Spitalverb<strong>und</strong>e vom 22 . September 2002 stellt der Kanton die dem Spitalverb<strong>und</strong> dienenden Immobilien zur Verfügung .<br />

Der Spitalverb<strong>und</strong> sorgt für den Unterhalt der Immobilien . Die Abgeltung für die Immobiliennutzung wird jährlich neu berechnet .<br />

Langfristige Mietverträge <strong>2010</strong> 2009<br />

Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2011 - 255 - 255<br />

Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2012 - 89 - 89<br />

Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2013 - 55 - 55<br />

Verträge mit Dritten laufend bis ins Jahr 2014 - 12<br />

Verträge mit Dritten laufend länger als 2014 - 738<br />

Verträge mit dem Kanton St .Gallen (Gesetz der Spitalverb<strong>und</strong>e vom 22 .9 .2002) - 19 927 - 22 910<br />

Jährlicher Aufwand für langfristige Mietverträge - 21 076 - 23 309<br />

31 Ereignisse nach dem Bilanzstichtag<br />

Die Jahresrechnung wurde am 23 . Februar 2011 durch den Verwaltungsrat der Spitalverb<strong>und</strong>e des Kantons St .Gallen genehmigt . Es sind bis zu diesem<br />

Zeitpunkt keine wesentlichen Ereignisse bekannt, welche die Jahresrechnung <strong>2010</strong> beeinflussen könnten .<br />

Antrag zur Ergebnisverwendung<br />

in TCHF <strong>2010</strong> 2009<br />

Jahresergebnis 1 266 3 242<br />

Zuweisung an die gesetzliche Pflichtreserve (20 % des Jahresgewinns) 253 648<br />

Ergebnis nach Pflichtreservenzuweisung 1 013 2 594<br />

- 50 % Gewinnbeteiligung des Kantons 506 1 297<br />

- 50 % Zuweisung an freie Reserven 506 1 297<br />

Übertrag auf neue Rechnung 0 0<br />

85


<strong>Qualitätsbericht</strong><br />

87


2<br />

1. Inhaltsverzeichnis<br />

1. Inhaltsverzeichnis 2<br />

2. Einleitung 3<br />

3. Qualitätsstrategie 4<br />

3.1 Qualitätsstrategie: Vision, Mission, Ziele 4<br />

3.2 Qualitätsschwerpunkte im Berichtsjahr <strong>2010</strong> 5<br />

3.2.1 Schwerpunkt Patientensicherheit –<br />

Einführung eines Team Time-Out (TTO) 5<br />

3.2.2 Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz 7<br />

3.2.3 Schmerzzentrum Kantonsspital St.Gallen 8<br />

3.3 Erreichte Qualitätsziele im Berichtsjahr <strong>2010</strong> 9<br />

3.3.1 Zertifizierung sanaCERT Suisse 9<br />

3.3.2 Schwerpunkt Einführung eines Delirmanagements –<br />

Standard 18 sanaCERT Suisse<br />

Umgang mit akut verwirrten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten 9<br />

3.4 Qualitätsentwicklung in den kommenden Jahren 11<br />

3.4.1 Qualitätsmessungen 11<br />

3.4.2 Qualitätsstandards 11<br />

3.4.3 Einführung eines Risikomanagementsystems 11<br />

3.5 Angabe zu Kontaktpersonen aus dem Qualitätsmanagement 11<br />

3.6 Qualitätsverantwortliche / Q-Team 12<br />

4. Kennzahlen zur Qualitätssicherung 13<br />

4.1 Externe vergleichende Qualitätssicherung 13<br />

4.1.1 Patientenzufriedenheit 13<br />

4.1.2 Mitarbeiterzufriedenheit 15<br />

4.1.3 Zuweiserzufriedenheit 18<br />

4.1.4 Potentiell vermeidbare Rehospitalisationen 18<br />

4.1.5 Potentiell vermeidbare, ungeplante Reoperationen 19<br />

4.1.6 Postoperative W<strong>und</strong>infekte nach SwissNoso 19<br />

4.1.7 Weitere Messungen durch die Spitalhygiene<br />

des Kantonsspitals St.Gallen 20<br />

4.1.8 Sonstige Verfahren der externen vergleichenden<br />

Qualitätssicherung (Monitoring <strong>und</strong> Register) 21<br />

4.2 Sonstige Verfahren der internen Qualitätssicherung (Monitoring) 23<br />

4.2.1 Pflegeindikator «Stürze» 23<br />

4.2.2 Pflegeindikator «Dekubitus» (W<strong>und</strong>liegen) 24<br />

5. Zertifizierungen <strong>und</strong> laufende Verbesserungsaktivitäten 26<br />

5.1 Zertifizierungen <strong>und</strong> angewendete Normen / Standards 26<br />

5.2 Übersicht von laufenden Aktivitäten 27<br />

5.3 Übersicht über aktuelle Qualitätsprojekte 27<br />

5.4 Ausgewählte Qualitätsprojekte 28<br />

6. Schlusswort <strong>und</strong> Ausblick 28


2. Einleitung<br />

Zum dritten Mal seit 2008 veröffentlicht das Kantonsspital St.Gallen<br />

seinen <strong>Qualitätsbericht</strong>. In diesem Berichtsjahr war die Sicherheit<br />

im Unternehmen ein besonderer Schwerpunkt in der Qualitätspolitik.<br />

Mit dem Abschluss der Pilotierung des Team Time-Out <strong>und</strong> des<br />

Delirmanagements, welches dem Standard 18 der sanaCERT Suisse<br />

entspricht, konnten wichtige Bereiche der Patientensicherheit weiter<br />

verbessert werden <strong>und</strong> befinden sich in Vorbereitung für eine unternehmensweite<br />

Umsetzung.<br />

Mit der Bildung einer Arbeitsgruppe Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

stand die weitere Erhöhung der Sicherheit für die Mitarbeitenden<br />

unternehmensweit im Fokus. Der Nationale Verein für<br />

Qualitätsentwicklung in Spitälern <strong>und</strong> Kliniken (ANQ) stellt den<br />

Spitälern der Schweiz Messinstrumente zur Überprüfung der Qualität<br />

zur Verfügung. Für das kommende Jahr 2011 ist die Re-Zertifizierung<br />

nach sanaCERT Suisse anstehend. Aus dieser <strong>und</strong> anderen externen,<br />

neutralen Bewertungen gewinnt das Unternehmen Kantonsspital<br />

St.Gallen wichtige Erkenntnisse zur weiteren Verbesserung seiner<br />

Qualität.<br />

Dr. med. Daniel Germann Prof. Dr. med. Simon Wildermuth<br />

Direktor Kantonsspital St.Gallen stellv. Direktor Kantonsspital St.Gallen<br />

Vorsitzender der Geschäftsleitung Mitglied der Geschäftsleitung<br />

Präsident der Chefärztekonferenz<br />

Nicole Mösli Dr. med. Norbert Rose<br />

Leiterin Departement Pflege Leiter Qualitäts- <strong>und</strong> Risk Management<br />

Mitglied der Geschäftsleitung Kantonsspital St.Gallen<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

med. pract. Andreas Koepcke<br />

Qualitätsbeauftragter<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

3


4<br />

3. Qualitätsstrategie<br />

3.1 Qualitätsstrategie: Vision, Mission, Ziele<br />

Das Leitbild des Kantonsspitals St.Gallen<br />

Im Januar 2003 war mit der Zusammenführung des Kantonsspitals St.Gallen <strong>und</strong> des Spitals Rorschach der Anlass gegeben eine Neufassung<br />

von bestehenden Leitsätzen anzugehen. Die Geschäftsleitung beschloss in der Folge den Drei-Säulen-Text (Haltung, Wissen,<br />

Handeln) des Leitbildes <strong>und</strong> gab den Auftrag zur grafischen Ausgestaltung. Die Arbeitsgruppe Leitbild verfolgte die Idee, nebst dem<br />

Leitbildtext, mit der Form des Leitbildes Interesse <strong>und</strong> bleibende Aufmerksamkeit zu erreichen. In der Form des Postkartensets <strong>und</strong> der<br />

Symbole Herz, Kopf <strong>und</strong> Hand wurde ein neuer Weg verwirklicht.<br />

Seitdem spiegelt sich die Qualitätsvision des Kantonsspitals St.Gallen in diesem Leitbild wider. Allen Mitarbeitenden steht das Leitbild<br />

in gedruckter <strong>und</strong> elektronischer Form zur Verfügung. Neuen Mitarbeitenden wird das Leitbild am Einführungstag ausgehändigt <strong>und</strong><br />

erläutert.<br />

Leitbild: Qualität für Menschen im Spital<br />

Im Kantonsspital St.Gallen werden Menschen fachkompetent <strong>und</strong> nach wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt, gepflegt <strong>und</strong> beraten.<br />

Das Kantonsspital St.Gallen stellt die spezialisierte <strong>und</strong> überregionale Zentrumsversorgung, sowie die Gr<strong>und</strong>versorgung in der Region<br />

sicher. Es ist ein aktiver <strong>und</strong> kooperativer Partner aller im Ges<strong>und</strong>heitswesen beteiligten Personen <strong>und</strong> Institutionen.<br />

Haltung<br />

Wissen<br />

Handeln<br />

menschlich<br />

Wir begegnen einander mit Wertschätzung <strong>und</strong> Respekt <strong>und</strong> kommunizieren<br />

offen <strong>und</strong> konstruktiv.<br />

einfühlsam<br />

Wir interessieren uns für die Anliegen <strong>und</strong> das Befinden anderer <strong>und</strong> streben<br />

gegenseitiges Verständnis an.<br />

interdisziplinär<br />

Wir fördern das bereichsübergreifende Denken <strong>und</strong> Handeln. Wir leisten alle<br />

unsere Beiträge zum Gelingen des Ganzen.<br />

hochstehend<br />

Unsere Arbeit basiert auf einer qualifizierten Wissensgr<strong>und</strong>lage aus Lehre,<br />

Forschung <strong>und</strong> Erfahrung.<br />

vernetzt<br />

Wir fördern den internen <strong>und</strong> externen Austausch von Wissen, wodurch neue<br />

Erkenntnisse geschaffen werden.<br />

aktuell<br />

Wir erneuern <strong>und</strong> erweitern unser Wissen kontinuierlich.<br />

kompetent<br />

Wir setzen unsere Fähigkeiten eigenverantwortlich <strong>und</strong> nach anerkannten Gr<strong>und</strong>sätzen ein.<br />

wirksam<br />

Wir handeln zielgerichtet mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Betroffenen.<br />

wirtschaftlich<br />

Wir erbringen eine hohe Dienstleistungsqualität im Rahmen der wirtschaftlichen<br />

Möglichkeiten. Unsere Arbeitsabläufe verbessern wir kontinuierlich <strong>und</strong> setzen die Mittel<br />

zweckmässig ein.


3.2 Qualitätsschwerpunkte im Berichtsjahr <strong>2010</strong><br />

3.2.1 Schwerpunkt Patientensicherheit – Einführung eines Team Time-Out (TTO)<br />

Patientensicherheit hat am Kantonsspital St.Gallen einen sehr hohen Stellenwert. Durch die Stiftung Patientensicherheit der Schweiz<br />

wurden Empfehlungen zur Durchführung eines Ablaufes in Spitälern zur Vermeidung von Patienten- <strong>und</strong> Eingriffsverwechslungen<br />

herausgegeben. Diese Empfehlungen wurden im Kantonsspital St.Gallen in den Pilotkliniken Orthopädische Chirurgie, HNO <strong>und</strong> Frauenklinik<br />

umgesetzt. Nach Erarbeitung entsprechender Prozesse <strong>und</strong> einer Checkliste im Jahr 2009 wurde mit der Umsetzung in den Pilotkliniken<br />

im Februar <strong>2010</strong> begonnen. Der Ablauf eines Team Time-Out startet mit der Indikationsstellung zu einer Operation <strong>und</strong> endet<br />

mit dem Beginn eines Eingriffs. Einzelne Schritte werden mit einer Checkliste kontrolliert <strong>und</strong> visiert.<br />

Vor <strong>und</strong> nach der Pilotierung dieses Prozesses wurden Messungen durch das Institut für Anästhesiologie durchgeführt. Diese erfolgten<br />

vor Einleitung der Narkose, bzw. bei Lokalanästhesie durch Pflegefachpersonen vor Beginn des Eingriffs. Dabei wurde neben der Checkliste<br />

auf Richtigkeit <strong>und</strong> Vollständigkeit auch die Übereinstimmung mit dem Operationsprogramm überprüft. Die Messungen erfolgten<br />

vor Einführung des Team Time-Out im Februar <strong>2010</strong> <strong>und</strong> nach erfolgter Pilotierung im April <strong>2010</strong>.<br />

Die Auswertung der Messungen ergab nach Einführung des Team Time-Out keine Differenzen auf dem Operationsplan, insbesondere<br />

keine falschen Seitenangaben. Die erarbeiteten Prozesse <strong>und</strong> die Checkliste konnten problemlos in die Routineabläufe integriert werden.<br />

Nach Ende der Pilotphase wurde das Team Time-Out in den Pilotkliniken in den Routinebetrieb überführt. Für eine unternehmensweite<br />

Umsetzung wurde durch die Geschäftsleitung der Auftrag erteilt. Mit der Konzeptionierung wurde begonnen <strong>und</strong> der Beginn<br />

einer unternehmensweiten Umsetzung ist für das Jahr 2011 geplant.<br />

5


6<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

Direktion<br />

Qualitätsmanagement<br />

Team Time-Out Checkliste Patientensicherheit<br />

Patientenkleber<br />

1. Aufklärung <strong>und</strong> Identifikation des Patienten, Aufnahme Station/Ambulanz<br />

Arzt – Im Aufklärungsgespräch – Ambulanz / Station<br />

Überprüfung der Patientenidentität nicht möglich durchgeführt<br />

Überprüfung des vorgesehenen Eingriffes / Unterlagen nicht möglich durchgeführt<br />

Aktive Befragung zum Eingriffsort nicht möglich durchgeführt<br />

Dateiname_Erstelldatum Autor Freigabe durch_am Ausdrucksdatum Seite<br />

100614_Checkliste_TTO_nach_Pilot (2).doc A. Koepcke N. Rose; 14.06.<strong>2010</strong> 11-03-08 Seite 1 / 1<br />

CH-9007 St.Gallen<br />

Tel. 071 494 11 11<br />

www.kssg.ch<br />

OP-Einwilligung unterschrieben nicht möglich ja<br />

Abgleich mit vorangegangenen Untersuchungen nicht notwendig durchgeführt<br />

Markierung des Eingriffsortes nicht vorgesehen durchgeführt<br />

Sind Allergien bekannt Ja Nein<br />

Wenn ja, welche?...................................................................................................................................<br />

Visum :.........<br />

2. Markierung des Eingriffsortes, Kontrolle vor Transport in den OPS<br />

Pflege<br />

Überprüfung der Patientenidentität / Einwilligung nicht möglich durchgeführt<br />

Aktive Befragung zum Eingriffsort nicht möglich durchgeführt<br />

Überprüfung der Markierung des Eingriffsortes nicht nötig durchgeführt<br />

3. Zuweisung des richtigen Patienten für den richtigen Saal<br />

Arzt / Pflegepersonal – Vor Narkoseeinleitung – Einleitungsraum<br />

Aktive Befragung zur Identität, Eingriffsort <strong>und</strong> Prozedur nicht möglich durchgeführt<br />

Überprüfung der Markierung nicht nötig durchgeführt<br />

Prä-OP Verordnungen umgesetzt nicht notwendig ja<br />

Visum: ……….<br />

OP-Einwilligung liegt vor nicht möglich ja<br />

Anästhesieeinwilligung liegt vor nicht möglich ja<br />

Visum ..............<br />

4. „Team Time-Out“, Vor Schnitt OP<br />

Operateur , OP-Feld ist abgedeckt<br />

Überprüfung der Patientenidentität durchgeführt<br />

Überprüfung von Eingriffsart, Eingriffsort <strong>und</strong> Markierung durchgeführt<br />

OP-Einwilligung liegt vor ja<br />

Seiten- <strong>und</strong> Bef<strong>und</strong>überprüfung mit bildgebender<br />

Diagnostik erfolgt nicht nötig durchgeführt<br />

Information über mögliche Probleme Anästhesie/Operation erfolgt ja<br />

Prä-OP Antibiotikagabe erfolgt ja nein nicht notwendig<br />

Visum :................<br />

Abb. 1: Checkliste Team Time-Out Kantonsspital St.Gallen


3.2.2 Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

Ausgangslage<br />

Das Kantonsspital St.Gallen setzt Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz (ASGS) mit Hilfe der H + -Branchenlösung Arbeitssicherheit<br />

seit dem Jahr 2000 um. Die H + -Branchenlösung Arbeitssicherheit ermöglicht Spitälern, Kliniken <strong>und</strong> Langzeitinstitutionen eine einfache<br />

Umsetzung der EKAS-Richtlinien. Die EKAS-Richtlinie 6508 über den Beizug von Arbeitsärzten <strong>und</strong> anderen Spezialisten der Arbeitssicherheit<br />

fordert von den Arbeitgebern Massnahmen zur Gewährleistung von Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz der Mitarbeitenden.<br />

Konkret bedeutet dies eine nachhaltige Umsetzung von Arbeitssicherheit der folgenden Themen:<br />

– Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften<br />

– Senkung der Sicherheitsrisiken<br />

– Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

– Senkung der Arbeitsausfälle<br />

Die ASGS ist im Qualitätsmanagement eingeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> wird als Teil der Qualität der ganzen Unternehmung verstanden. Zusammen<br />

mit anderen Themen (z.B. Hygiene, Entsorgung, Risk Management) werden die Belange von ASGS im Rahmen des Qualitätsmanagements<br />

koordiniert. Das Engagement seitens der Direktion, der Leitung Qualitätsmanagement, der Sicherheitskoordinatorin, des Sicher-<br />

heitsbeauftragten sowie weiterer Kaderangehöriger erlaubt das Umsetzen eines Arbeitssicherheitssystems, das laufend den sich verändernden<br />

Bedürfnissen angepasst <strong>und</strong> hinsichtlich Vollständigkeit <strong>und</strong> Effizienz weiterentwickelt wird.<br />

Zweites externes Audit vom 19.8.2009<br />

Am 19.8.2009 führte die Fachstelle AEH (Zentrum für Arbeitsmedizin, Ergonomie <strong>und</strong> Hygiene AG), Zürich, das zweite Audit zum<br />

Thema Arbeitssicherheit am Kantonsspital St.Gallen durch.<br />

Das Audit ergab eine gute Umsetzung der Branchenlösung <strong>und</strong> Ansätze zum Aufbau eines nachhaltigen, effizienten Managementsystems,<br />

wobei folgende Punkte als Massnahmen erkannt <strong>und</strong> die Umsetzung bis Ende Februar <strong>2010</strong> gefordert wurde:<br />

– Organisation: Es ist schriftlich festzulegen, mittels welcher Kommunikationsmittel <strong>und</strong> -kanäle die Mitsprache der Mitarbeitenden<br />

im Betrieb sichergestellt ist, auch ohne direkte Mitarbeitervertretung.<br />

– Gefahrenermittlung: Es ist eine Planung für die umfassende Gefahrenermittlung an allen drei Standorten zu erstellen.<br />

Massnahmenumsetzung<br />

Folgende Massnahmen wurden Ende 2009 / Anfang <strong>2010</strong> angegangen <strong>und</strong> umgesetzt:<br />

– Gründung der Arbeitsgruppe Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz (AG_ASGS)<br />

– Mitarbeit bei der Reorganisation der Personalkommission (Schnittstelle zur AG_ASGS)<br />

– Gefahrenermittlungsplanung für die Jahre <strong>2010</strong> – 2012<br />

– Gefahrenerhebung <strong>2010</strong><br />

– Massnahmendefinition aus Gefahrenerhebung<br />

Weiteres Vorgehen 2011<br />

– Umsetzung der beschlossenen Massnahmen<br />

– Weiterführung der Gefahrenermittlung gemäss Gefahrenermittlungsplanung<br />

– Weiterführung einer nachhaltigen Umsetzung von Arbeitssicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz gemäss Vorgaben<br />

der H + -Branchenlösung<br />

7


8<br />

3.2.3 Schmerzzentrum Kantonsspital St.Gallen<br />

Schwerpunkt / Zielsetzungen<br />

Das Schmerzzentrum Kantonsspital St.Gallen hat sich zum Ziel gesetzt Abklärung, Behandlung <strong>und</strong> Betreuung von Patientinnen <strong>und</strong><br />

Patienten mit Schmerzen, welche ein interdisziplinäres <strong>und</strong> interprofessionelles Vorgehen erfordern, zu koordinieren, zu optimieren <strong>und</strong><br />

in Absprache mit allen involvierten Kliniken effizient <strong>und</strong> zeitnah durchzuführen.<br />

Die weiterführende Behandlung <strong>und</strong> Betreuung der Patienten wird monodisziplinär durch die beteiligten Fachbereiche durchgeführt –<br />

unter vorher festgelegten Qualitätsanforderungen.<br />

Nach erbrachter Leistung wird eine Re-Evaluation vorgenommen, die Behandlung eventuell angepasst <strong>und</strong> der Patient der nächst-<br />

benötigten Therapiemassnahme zugeführt oder an den Hausarzt zurücküberwiesen.<br />

Interdisziplinäres Projekt<br />

Die bisher einmal wöchentlich stattfindende interdisziplinäre Zusammenarbeit in Form eines Treffens zur Besprechung von komplexen<br />

Schmerzpatienten wird durch die Einrichtung des Schmerzzentrums Kantonsspital St.Gallen intensiviert <strong>und</strong> ausgebaut. Infolge kurzer<br />

Informationswege <strong>und</strong> enger Zusammenarbeit werden die Abläufe effektiver <strong>und</strong> die Patienten erhalten früher die angemessene<br />

Therapiemassnahme. Ebenso wird der Kontakt zu den Zuweisern in Form einer gemeinsamen Rückmeldung zeitnaher, konziser <strong>und</strong><br />

informativer.<br />

Hauptbeteiligt sind die Klinik für Neurochirurgie, der Fachbereich Psychosomatik, das Palliativzentrum, das Departement Pflege <strong>und</strong><br />

das Institut für Anästhesiologie, bei welchem das Zentrum administrativ angegliedert ist.<br />

Früherfassung der Schmerzpatienten<br />

Ein grosses Augenmerk des Schmerzzentrums liegt auf der Früherfassung von Patienten, die Risikofaktoren für eine Chronifizierung<br />

von bestehenden Schmerzen aufweisen. Dafür werden die Patienten mit einem speziellen Fragebogen gescreent <strong>und</strong> im Rahmen von<br />

mehrmals wöchentlich stattfindenden Visiten bereits frühzeitig von einem Schmerzspezialisten mitbetreut.<br />

Ausbildung <strong>und</strong> Schulung – intern <strong>und</strong> extern<br />

Sowohl die interne Ausbildung von Mitarbeitenden des gesamten Kantonsspitals (Schmerzkartenschulung etc.) als auch die externe<br />

Schulung in Form von Referaten <strong>und</strong> Weiter- / Fortbildungsangeboten für Hausärzte, andere Fachbereiche oder interessierte Laien<br />

werden als wichtige Schwerpunkte des Schmerzzentrums Kantonsspital St.Gallen erachtet <strong>und</strong> in Zukunft auf- respektive ausgebaut<br />

werden.


3.3 Erreichte Qualitätsziele im Berichtsjahr <strong>2010</strong><br />

3.3.1 Zertifizierung sanaCERT Suisse<br />

Das Kantonsspital St.Gallen nimmt mit seinen drei Spitalstandorten, dem Kantonsspital St.Gallen seit 1997 <strong>und</strong> den Spitälern<br />

Rorschach <strong>und</strong> Flawil seit 2000, am Zertifizierungsverfahren der sanaCERT Suisse teil.<br />

Aktuell hat das Kantonsspital St.Gallen am 29.10.2009 das Überwachungsaudit der sanaCERT Suisse ohne Auflagen bestanden<br />

<strong>und</strong> kann sich jetzt auf die Re-Zertifizierung im Mai 2011 vorbereiten. Erstmals wird der Standard 18 «Umgang mit akut verwirrten<br />

Patientinnen <strong>und</strong> Patienten» ausgewiesen werden.<br />

Ziel der Teilnahme am Zertifizierungsverfahren ist der kontinuierliche Aufbau von Qualitätsmanagement- <strong>und</strong> Qualitätssicherungs-<br />

strukturen, die als Unterstützung einer systematischen <strong>und</strong> qualitativ hochstehenden Leistungserbringung für die Patientinnen <strong>und</strong><br />

Patienten dienen.<br />

Das Zertifizierungsverfahren der sanaCERT Suisse ist in Anlehnung an das amerikanisch-kanadische Modell der Accreditation von<br />

Krankenhäusern, der Joint Commission, entstanden. Es baut auf einer Auswahl von Standards auf, die für bestimmte Bereiche im<br />

Spital ein optimales Mass an Qualitätsstrukturen <strong>und</strong> Prozessen vorgeben.<br />

22. – 24. April 2008 Re-Zertifizierung durch sanaCERT Suisse Spitalstandorte: St.Gallen Rorschach Flawil<br />

29. Oktober 2009 Überwachungsaudit durch sanaCERT Suisse Spitalstandorte: St.Gallen Rorschach Flawil<br />

17. – 19. Mai 2011 Re-Zertifizierung durch sanaCERT Suisse Spitalstandorte: St.Gallen Rorschach Flawil<br />

3.3.2 Schwerpunkt Einführung eines Delirmanagements<br />

Standard 18 sanaCERT Suisse «Umgang mit akut verwirrten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten»<br />

Verwirrtheitszustände (Fachbegriff: Delirium) bei Patientinnen <strong>und</strong> Patienten sind im Spital keine Seltenheit. Auslöser können nebst<br />

Operationen unter anderem auch Stress, Infektionen, Mangelernährung <strong>und</strong> Medikamente sein. Meist ist es eine Kombination verschiedener<br />

Faktoren. Alkoholentzug macht bei der Gesamtzahl von Delirien nur einen kleinen Teil aus. Ob ein Delirium auftritt kann nicht<br />

vorausgesagt werden.<br />

Im Fall eines Deliriums fühlen sich alle Beteiligten äusserst gefordert <strong>und</strong> belastet. Patientinnen <strong>und</strong> Patienten erleben eine Phase völliger<br />

Angst <strong>und</strong> Orientierungslosigkeit. Angehörige machen sich ernsthafte Sorgen.<br />

Ziel des Projektes ist es, ein Delirium im Idealfall zu verhindern oder wenigstens in seiner Ausprägung <strong>und</strong> Dauer zu verringern. Im Rahmen<br />

eines interdisziplinären <strong>und</strong> interprofessionellen Pilotprojekts wurden auf zwei Stationen der Klinik für Orthopädische Chirurgie <strong>und</strong><br />

der Klinik für Hand-, Plastische <strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie Prozesse zur Prävention, Früherkennung, Behandlung <strong>und</strong> Nachsorge<br />

von deliranten Zuständen etabliert. Potentiell gefährdete Patientinnen <strong>und</strong> Patienten werden systematisch bezüglich eines Delirrisikos<br />

eingeschätzt <strong>und</strong> beobachtet. Ergibt sich der Verdacht eines Delirs in einer anschliessenden speziellen Erfassungsmethode (Assessment),<br />

werden umgehend weitere diagnostische <strong>und</strong> therapeutische Massnahmen eingeleitet.<br />

9


Anzahl Delirien<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

10<br />

Das Pilotprojekt<br />

Nach Auswahl der Pilotstationen <strong>und</strong> Bildung einer Projektgruppe waren fachliche, organisatorische <strong>und</strong> dokumentarische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

für ein Delirmanagement zu schaffen.<br />

Alle Pflegefachpersonen <strong>und</strong> Ärzte wurden zu den fachlichen Inhalten <strong>und</strong> in den erarbeiteten Prozessen, Handlungsanweisungen<br />

sowie in der Dokumentation geschult. Danach startete die Pilotphase.<br />

Ergebnisse des Pilotprojektes<br />

Die Abläufe des Delirmanagements konnten sehr schnell in den Alltag integriert werden. Mitarbeiterbefragungen vor <strong>und</strong> nach der<br />

Pilotphase haben dies bestätigt. Die Anzahl der erfassten Delirien hat in der Altersgruppe von 45 – 84 Jahren zugenommen. Ursächlich<br />

ist die bessere <strong>und</strong> frühere Erfassung von deliranten Zuständen, insbesondere der hypoaktiven Delirien. In der Altersgruppe über<br />

85 Jahre ging die Anzahl der Delirien zurück. Dies ist durch die konsequente Umsetzung von Präventionsmassnahmen, insbesondere<br />

durch Hilfsmittel für die räumliche <strong>und</strong> zeitliche Orientierung, zu erklären (Abb. 2).<br />

Weiteres Vorgehen<br />

Für das Jahr 2011 ist der Start der unternehmensweiten Umsetzung des Standards 18 sanaCERT Suisse geplant. Mit der Erarbeitung<br />

eines Umsetzungskonzepts wurde begonnen.<br />

Anzahl Delirien nach Altersgruppen vor <strong>und</strong> nach Pilotphase<br />

0 0 0 0 0 0<br />

0 – 15<br />

1 1 1<br />

2 2<br />

15 – 24 25 – 34 35 – 44 45 – 54 55 – 64 65 – 74 75 – 84 85 – 94 95 – ><br />

Abb. 2: Anzahl Delirien Pilotstationen, Quelle: LEP Kantonsspital St.Gallen<br />

Patienten nach Altersgruppen<br />

0<br />

7<br />

8<br />

6<br />

9<br />

16<br />

14<br />

2<br />

0<br />

vor Pilot<br />

nach Pilot


3.4 Qualitätsentwicklung in den kommenden Jahren<br />

3.4.1 Qualitätsmessungen<br />

Qualität muss messbar sein. Der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern <strong>und</strong> Kliniken (ANQ) wird den Spitälern hierfür<br />

Messinstrumente zur Verfügung stellen. Diese befinden sich gerade in der Entwicklungs- oder Pilotphase.<br />

Durch einheitliche Bewertungskriterien wird ein schweizweiter Benchmark möglich. Diesen wird das Kantonsspital St.Gallen zur Standortbestimmung<br />

der eigenen Leistungen nutzen.<br />

3.4.2 Qualitätsstandards<br />

Das Kantonsspital St.Gallen ist unternehmensweit durch die sanaCERT Suisse zertifiziert.<br />

Die einzelnen Standards werden auf ihren Nutzen für das Kantonsspital St.Gallen regelmässig überprüft. So können einzelne Standards<br />

ausgetauscht werden oder neue Standards hinzukommen. Der Standard 15 sanaCERT Suisse «Ernährung» befindet sich in der Erarbeitung<br />

für das Kantonsspital St.Gallen. Der Standard 18 sanaCERT Suisse «Umgang mit akut verwirrten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten»<br />

wurde pilotiert <strong>und</strong> die unternehmensweite Umsetzung vorbereitet.<br />

3.4.3 Einführung eines Risikomanagementsystems<br />

Durch den Verwaltungsrat der Spitalverb<strong>und</strong>e 1 – 4 wurde im Februar <strong>2010</strong> eine Arbeitsgruppe beauftragt ein Risikomanagementsystem<br />

auf der Basis des ISO-Standards 31000 in den Spitalverb<strong>und</strong>en 1 – 4 einzuführen. Das Kantonsspital St.Gallen führte Workshops<br />

zur Risikoidentifizierung in medizinischen <strong>und</strong> nicht-medizinischen Bereichen durch. Die bewerteten Risiken wurden priorisiert <strong>und</strong><br />

entsprechende Massnahmen zur Risikominimierung erarbeitet. Im Rahmen eines Plan-Do-Check-Act-Kreislaufes steuert die Geschäftsleitung<br />

zukünftig die erhobenen Risiken. Die vom Verwaltungsrat verabschiedete Risikopolitik stellt die Wertegr<strong>und</strong>lage für das Risikomanagement<br />

dar. Die vier Säulen: Verantwortung übernehmen, kontinuierliche Verbesserung der Risikosituation, Sensibilisierung der<br />

Mitarbeitenden <strong>und</strong> Beitrag für die Gesellschaft leisten sind die Eckpfeiler der Risikopolitik.<br />

Das Kantonsspital St.Gallen versteht unter Risikomanagement eine wichtige <strong>und</strong> Werte schaffende Führungsaufgabe. Risikomanagement<br />

gehört zum Kerngeschäft eines Spitals <strong>und</strong> ist ein tragendes Element für die Patientensicherheit <strong>und</strong> den geschäftlichen Erfolg<br />

des Unternehmens.<br />

3.5 Angabe zu Kontaktpersonen aus dem Qualitätsmanagement<br />

Q-Berichts-Team Name Telefon (direkt) E-Mail<br />

Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

zuständig für<br />

Qualitätsmanagement<br />

N. Mösli 071 494 23 10 nicole.mösli@kssg.ch<br />

Leiter Qualitäts- <strong>und</strong> Risk<br />

Management<br />

Dr. med. N. Rose 071 494 25 79 norbert.rose@kssg.ch<br />

Leiter Operatives<br />

Qualitätsmanagement<br />

Dr. med. P. Ueberschlag 071 494 25 14 peter.ueberschlag@kssg.ch<br />

Stv. Leiterin Operatives<br />

Qualitätsmanagement<br />

H. Funk 071 494 26 03 heidi.funk@kssg.ch<br />

Qualitätsbeauftragte med. pract. A. Koepcke<br />

Dr. med. J. Haarer<br />

(bis 30.9.10)<br />

Claudia Warth (ab 1.10.10)<br />

071 494 33 01<br />

andreas.koepcke@kssg.ch<br />

johannes.haarer@kssg.ch<br />

071 394 72 13<br />

caudia01.warth@kssg.ch<br />

Datenverantwortlicher med. pract. A. Koepcke 071 494 33 01 andreas.koepcke@kssg.ch<br />

11


12<br />

3.6 Qualitätsverantwortliche / Q-Team<br />

Bereich Verantwortliche Stellenprozente<br />

Geschäftsleitung Nicole Mösli 5<br />

Leiter Qualitäts- <strong>und</strong> Risk Management Dr. med. Norbert Rose 100<br />

Qualitätsbeauftragte med. pract. Andreas Koepcke<br />

100<br />

Dr. med. Peter Ueberschlag<br />

50<br />

Dr. med. Johannes Haarer (bis 30.9.10)<br />

(ab 1.10.<strong>2010</strong> 100)<br />

10<br />

Claudia Warth (ab 1.10.10)<br />

10<br />

Q-Kommission Dr. med. Norbert Rose Vorsitz<br />

Q-Konferenz med. pract. Andreas Koepcke Vorsitz<br />

AGQ Pflege Dorothée Reutenauer 100<br />

AGQ Rorschach Dr. med. Peter Ueberschlag 10<br />

AGQ Flawil Dr. med. Johannes Haarer (bis 30.9.10)<br />

10<br />

Claudia Warth (ab 1.10.10)<br />

10<br />

Dept. Betrieb & Infrastruktur Norbert Rädler 95<br />

Q-Instrument<br />

Standardset nach sanaCERT Suisse<br />

Verantwortliche<br />

Gr<strong>und</strong>standard Qualitätsmanagement Dr. med. Peter Ueberschlag<br />

Standard 1<br />

Infektionsprävention <strong>und</strong> Spitalhygiene<br />

Dr. med. Matthias Schlegel<br />

Standard 2<br />

Erhebung von Patientenurteilen<br />

Heidi Funk<br />

Standard 5<br />

Schmerzbehandlung<br />

med. pract. Andreas Koepcke<br />

Standard 11<br />

Umgang mit kritischen Zwischenfällen<br />

med. pract. Andreas Koepcke<br />

Standard 18<br />

Dr. med. Urs Stillhard<br />

Umgang mit akut verwirrten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten Yvonne Schmid<br />

med. pract. Andreas Koepcke<br />

Standard 22<br />

Dr. med. Peter Ueberschlag<br />

Abklärung, Behandlung <strong>und</strong> Betreuung<br />

med. pract. Andreas Koepcke<br />

Standard 25<br />

Dr. med. Steffen Eychmüller<br />

Palliative Betreuung<br />

Barbara Grossenbacher<br />

Meldeportal ®<br />

St.Galler CIRS med. pract. Andreas Koepcke<br />

Hämovigilanz Dr. med. Barbara Reut Schatzmann<br />

Materiovigilanz Dr. med. Norbert Rose<br />

Pharmakovigilanz Dr. med. Samuel Henz<br />

Sturzmeldungen Barbara Schoop<br />

Sach- <strong>und</strong> Personenschäden Elisabeth Saxer<br />

Paravasat Sonja Betschart<br />

Port-à-Cath Dr. med. Felicitas Hitz<br />

Sonja Betschart<br />

Stationäre Patientenbefragungen,<br />

ambulante Patientenbefragungen<br />

Dr. med. Peter Ueberschlag<br />

Kontinuierliches Beschwerdemanagement,<br />

ambulant <strong>und</strong> stationär<br />

Dr. med. Peter Ueberschlag


4. Kennzahlen zur Qualitätssicherung<br />

4.1 Externe vergleichende Qualitätssicherung<br />

4.1.1 Patientenzufriedenheit<br />

Name des<br />

Anbieters<br />

Verein Outcome intern<br />

validiert<br />

Entwicklung Messinstrument<br />

Messprogramm<br />

Beschreibung<br />

der Mess-<br />

methode<br />

Fragebogen PEQ 400 Fragebögen<br />

je Fachbereich<br />

Medizin / Chirurgie<br />

<strong>und</strong> Standort<br />

(St.Gallen,<br />

Rorschach, Flawil)<br />

Datum letzte<br />

Messung<br />

13<br />

Messperiodizität<br />

2009 Juli – Oktober<br />

2009<br />

Die Erfassung der Patientenzufriedenheit ist bereits eine Standarderhebung in den Schweizer Spitälern, insbesondere auch am<br />

Kantonsspital St.Gallen. Für nationale Vergleiche fehlte bisher eine gemeinsame, vergleichbare Datenbasis. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

forderte der IVQ (Interkantonaler Verein Qualitätssicherung <strong>und</strong> -förderung in den Spitälern) die Spitäler der Akutsomatik auf,<br />

sich am nationalen Projekt «PEQ 09» zu beteiligen. Es wurde mit dem Instrument PEQ (Patient Experience Questionary) ein<br />

Kurzfragebogen mit 15 Fragen, welche die ärztliche <strong>und</strong> pflegerische Versorgung <strong>und</strong> Betreuung, die Organisation, den Service <strong>und</strong><br />

den Gesamteindruck betreffen – im Zeitraum 1. Juli bis 31. Oktober 2009 eine Befragung durchgeführt. Die Auswertung mit Benchmark<br />

stand Anfang Januar 2011 zur Verfügung.<br />

Die Messung wurde nach dem Messprotokoll des Vereins Outcome durchgeführt. Für den Standort St.Gallen wurden 3968,<br />

in Rorschach 637 <strong>und</strong> in Flawil 619 Fragebögen ausgegeben. Die Rücklaufquoten betrugen für St.Gallen 51,1%,<br />

für Rorschach 44,6% <strong>und</strong> für Flawil 44,7%.<br />

Durch die Patienten wurden die Bereiche Medizin <strong>und</strong> Chirurgie mittels einer Skala bewertet. Für die Darstellung des Unter-<br />

nehmens Kantonsspital St.Gallen wurden die Ergebnisse der drei Standorte St.Gallen, Rorschach <strong>und</strong> Flawil zusammengefasst.


14<br />

Zufriedenheitsindex<br />

Zufriedenheitsindex<br />

6.00<br />

5.50<br />

5.00<br />

4.50<br />

4.00<br />

3.50<br />

3.00<br />

2.50<br />

2.00<br />

1.50<br />

1.00<br />

6.00<br />

5.50<br />

5.00<br />

4.50<br />

4.00<br />

3.50<br />

3.00<br />

2.50<br />

2.00<br />

1.50<br />

1.00<br />

Bewertung der Bereiche Medizin<br />

5.41 5.31 5.40 5.36 5.27 5.25<br />

Beurteilung<br />

der ärztlichen<br />

Versorgung<br />

Bewertung der Bereiche Chirurgie<br />

Beurteilung<br />

der pegerischen<br />

Versorgung<br />

Beurteilung<br />

der<br />

Organisation<br />

5.49 5.43 5.49 5.40 5.24 5.26<br />

Beurteilung<br />

der ärztlichen<br />

Versorgung<br />

Beurteilung<br />

der pegerischen<br />

Versorgung<br />

Beurteilung<br />

der<br />

Organisation<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

Gesamtmittelwert über alle<br />

schweizweit teilgenommenen<br />

Spitäler<br />

1 = sehr unzufrieden<br />

6 = sehr zufrieden<br />

Abb. 3a: Patientenzufriedenheit Bereich Medizin<br />

Kantonsspital St.Gallen, PEQ 2009, Quelle: ANQ<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

Gesamtmittelwert über alle<br />

schweizweit teilgenommenen<br />

Spitäler<br />

1 = sehr unzufrieden<br />

6 = sehr zufrieden<br />

Abb. 3b: Patientenzufriedenheit Bereich Chirurgie<br />

Kantonsspital St.Gallen, PEQ 2009, Quelle: ANQ<br />

Das Kantonsspital St.Gallen wird von seinen Patienten in allen Bereichen mit gut bis sehr gut bewertet. In allen Fragen finden sich die<br />

Werte des Kantonsspitals St.Gallen um den Mittelwert des schweizweiten guten Benchmarks (Abb. 3a, b).<br />

Die Ergebnisse der Patientenbefragung mittels PEQ-Fragebogen werden dem Unternehmen Kantonsspital St.Gallen Ansporn sein, die<br />

Qualität in allen Bereichen im gesamten Unternehmen weiter zu verbessern. Dies nicht nur für stationäre Patienten, sondern auch für<br />

Patienten in den Ambulatorien <strong>und</strong> für die Angehörigen.


4.1.2 Mitarbeiterzufriedenheit<br />

Messung im Berichtsjahr <strong>2010</strong> Messinstrument Datum<br />

der letzten<br />

Messung<br />

Ja, <strong>2010</strong> Messung durchgeführt<br />

Nein, <strong>2010</strong> keine Messung<br />

internes Instrument externes Instrument<br />

Messung noch nicht abgeschlossen Name des Instrumentes Name des Anbieters<br />

(noch keine Ergebnisse vorhanden)<br />

mecon<br />

measure & consult GmbH<br />

Name des<br />

Anbieters<br />

mecon<br />

measure & consult<br />

GmbH<br />

Entwicklung Messinstrument /<br />

Messprogramm<br />

intern<br />

validiert<br />

Beschreibung der<br />

Messmethode<br />

Fragebogen Mitarbeiterbefragung<br />

zur Messung der<br />

Unzufriedenheit<br />

Datum letzte<br />

Messung<br />

Auswertung<br />

Juni 2008<br />

Resultate 2008<br />

Bereich Wert UZI* Bemerkungen<br />

Arbeitsinhalt 31,7 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />

Lohn 50,3 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />

weitere Leistungen des Arbeitgebers 35,2 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />

Arbeitszeit 46,5 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />

Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung 41,3 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit 42,0 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />

Team 36,4 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />

Führung 32,3 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />

Arbeitsplatz <strong>und</strong> Ausstattung 40,6 Wert für Mitarbeiterunzufriedenheit<br />

Messperiodizität<br />

3 Jahre<br />

Kommentar<br />

Die Werte sind zusammengefasst für die Standorte St.Gallen, Rorschach <strong>und</strong> Flawil als Unzufriedenheitsindex dargestellt.<br />

Die Unzufriedenheitswerte können zwischen 0 = sehr zufrieden <strong>und</strong> 100 = sehr unzufrieden liegen. Dies bedeutet, je kleiner<br />

ein Unzufriedenheitswert ist, desto zufriedener sind die Mitarbeitenden.<br />

Mit einem validierten Fragebogeninstrument (Mecon-Fragebogen) werden die Mitarbeitenden zu neun Themen, die die<br />

Arbeitszufriedenheit beeinflussen, befragt: Arbeitsinhalt; Lohn; weiteren Leistungen des Arbeitgebers (z.B. Massnahmen zur<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung); Arbeitszeit; Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung; interdisziplinäre Zusammenarbeit; Team; Führung;<br />

Arbeitsplatz <strong>und</strong> Ausstattung<br />

* Der UZI = Unzufriedenheitsindex gibt den Index der unzufriedenen Mitarbeitenden an.<br />

Das heisst 0 = sehr zufrieden, 100 = sehr unzufrieden.<br />

15


16<br />

Unzufriedenheits-Index (UZI)<br />

100 Detaillierter Ausweis<br />

Die nachfolgenden Ergebnisse sind für die drei Standorte St.Gallen, Rorschach <strong>und</strong> Flawil zusammengefasst.<br />

90<br />

Alle Bereiche<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Total Arbeitsinhalt Lohn Weitere Leist. Arbeitszeit Aus-/Weiterb.<br />

oberes Quartil<br />

Mittelwert<br />

unteres Quartil<br />

Ihre Institution 2008<br />

Ihre Institution 2002<br />

0 = maximale Zufriedenheit<br />

100 = maximale Unzufriedenheit<br />

weitere<br />

Aus-/<br />

Total Arbeitsinhalt Lohn Leistungen Arbeitszeit Weiterb.<br />

Wert für Ihre Institution 39,6 31,7 50,3 35,2 46,5 41,3<br />

Mittelwert aller Institutionen<br />

in der Auswertung<br />

37,0 29,0 45,7 36,9 39,9 38,4<br />

oberes Quartil 39,2 31,6 49,8 41,2 44,3 41,3<br />

unteres Quartil 32,7 27.1 40.3 33.9 34.7 35.5<br />

Vertrauensintervall (90%) + / – – 0,6 0,8 0,6 0,7 0,6<br />

Standardabweichung – 16,6 21,7 17,3 20,7 17,8<br />

Anzahl Angaben<br />

(für Ihre Institution)<br />

– 2 417 2 224 2 290 2 421 2 294<br />

Längsvergleich 2002 40,4 32,7 57,8 37,7 46,8 40,9


Unzufriedenheits-Index<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Alle Bereiche<br />

Total Zus. Arbeit Team Führung Arbeitsplatz<br />

oberes Quartil<br />

Mittelwert<br />

unteres Quartil<br />

Ihre Institution 2008<br />

Ihre Institution 2002<br />

Total<br />

Zusammenarbeit<br />

Team Führung Arbeitsplatz<br />

Wert für Ihre Institution 39,6 42,0 36,4 32,3 40,6<br />

Mittelwert aller Institutionen<br />

in der Auswertung<br />

37,0 42,0 34,1 31,5 35,1<br />

oberes Quartil 39,2 45,1 35,4 32,0 42,5<br />

unteres Quartil 32,7 39,2 30,8 28,2 26,9<br />

Vertrauensintervall (90%) + / – – 0,6 0,7 0,6 0,8<br />

Standardabweichung – 18,5 20,7 18,9 22,9<br />

Anzahl Angaben<br />

(für Ihre Institution)<br />

– 2 390 2 369 2 395 2 418<br />

Längsvergleich 2002 40,4 44,0 35,4 30,6 37,5<br />

17<br />

Kommentar zu den Ergebnissen der Mitarbeiterbefragung<br />

Das Kantonsspital St.Gallen hat in der Messung der Mitarbeiterzufriedenheit bei den Themen Arbeitsinhalt, Lohn, weitere Leistungen<br />

des Arbeitgebers <strong>und</strong> Zusammenarbeit sehr gute Verbesserungen in der Mitarbeiterzufriedenheit im Vergleich zur Mitarbeiterbefragung<br />

von 2002 erreicht. Insbesondere bei den Fragen zum Lohn war eine erhebliche Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit festzustellen.<br />

Andere Befragungsbereiche wie Arbeitszeit, Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung, Team, Führung <strong>und</strong> Arbeitsplatz zeigen weiterhin Ergebnisse<br />

im Mittelfeld oder im unzufriedenen Bereich an.<br />

Die Ergebnisse der Mitarbeiterzufriedenheitsbefragungen haben für die Geschäftsleitung <strong>und</strong> die verantwortlichen Mitarbeitenden in<br />

den Kliniken <strong>und</strong> Bereichen einen hohen Stellenwert.<br />

Es werden grosse Anstrengungen unternommen, die Ergebnisse der Mitarbeiterzufriedenheit auszuwerten <strong>und</strong> systematisch Verbesserungsmassnahmen<br />

einzuleiten. Nicht alle Befragungsinhalte können durch die Geschäftsleitung des Kantonsspitals St.Gallen beeinflusst<br />

werden. So ist zum Beispiel das kantonale Lohnreglement durch den Kanton St.Gallen festgelegt.


18<br />

4.1.3 Zuweiserzufriedenheit<br />

Messung im Berichtsjahr <strong>2010</strong> Messinstrument Datum<br />

der letzten<br />

Messung<br />

Ja, <strong>2010</strong> Messung durchgeführt<br />

Nein, <strong>2010</strong> keine Messung<br />

Messung noch nicht abgeschlossen<br />

(noch keine Ergebnisse vorhanden)<br />

internes Instrument<br />

externes Instrument<br />

Name des Instrumentes Name des Anbieters<br />

Fragebogen Zuweiser mecon<br />

measure & consulting GmbH<br />

Okt. <strong>2010</strong><br />

Das Kantonsspital St.Gallen hat Ende <strong>2010</strong> eine Zuweiserbefragung für den Standort St.Gallen durchgeführt. Die Auswertung der<br />

Ergebnisse liegt zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vor. Eine Zuweiserbefragung an den Standorten Rorschach <strong>und</strong> Flawil ist für 2011<br />

geplant. Eine Veröffentlichung der zusammenfassenden Ergebnisse ist für die Berichtsperiode 2012 geplant.<br />

4.1.4 Potentiell vermeidbare Rehospitalisationen<br />

Messung im Berichtsjahr <strong>2010</strong> Messinstrument Datum<br />

der letzten<br />

Messung<br />

Ja, <strong>2010</strong> Messung durchgeführt<br />

Nein, <strong>2010</strong> keine Messung<br />

internes Instrument externes Instrument<br />

Messung noch nicht abgeschlossen Name des Instrumentes Name des Anbieters<br />

(noch keine Ergebnisse vorhanden)<br />

SQLape ANQ 27. Jan. 2011<br />

Anzahl Austritte Erwartete Rehospitalisationsrate<br />

in %<br />

Ermittelte Rehospitalisa-<br />

tionsrate in %<br />

Bemerkungen<br />

36 358 5,68 1,43 (nicht valide) Die ermittelten Werte<br />

wurden im Rahmen der<br />

Testphase mit SQLape<br />

erhoben, für die sich das<br />

KSSG als Pilotspital zur<br />

Verfügung gestellt hat.<br />

Der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern <strong>und</strong> Kliniken (ANQ) beabsichtigt, den Einsatz des Instruments SQLape –<br />

potentiell vermeidbare Rehospitalisationen – flächendeckend in allen Schweizer Spitälern umzusetzen. Im Rahmen einer Testphase mit<br />

16 Spitälern wurde unter anderem im Kantonsspital St.Gallen das wissenschaftlich validierte Messverfahren umgesetzt. Aus Gründen<br />

der Vergleichbarkeit soll zukünftig allen Schweizer Spitälern eine einheitliche Darstellung der Messergebnisse ermöglicht werden.


4.1.5 Potentiell vermeidbare, ungeplante Reoperationen<br />

Messung im Berichtsjahr <strong>2010</strong> Messinstrument Datum<br />

der letzten<br />

Messung<br />

Ja, <strong>2010</strong> Messung durchgeführt<br />

Nein, <strong>2010</strong> keine Messung<br />

internes Instrument externes Instrument<br />

Messung noch nicht abgeschlossen Name des Instrumentes Name des Anbieters<br />

(noch keine Ergebnisse vorhanden) SQLape ANQ 27. Jan. 2011<br />

Anzahl Austritte Erwartete<br />

Reoperationsrate in %<br />

Ermittelte<br />

Reoperationsrate in %<br />

Bemerkungen<br />

21 661 6,35 6,66 Die ermittelten Werte<br />

wurden im Rahmen der<br />

Testphase mit SQLape<br />

erhoben, für die sich das<br />

KSSG als Pilotspital zur<br />

Verfügung gestellt hat.<br />

4.1.6 Postoperative W<strong>und</strong>infekte nach SwissNoso<br />

Ja, das Spital beteiligt sich am Messprogramm von SwissNoso<br />

Nein, das Spital beteiligt sich nicht am Messprogramm von SwissNoso<br />

Die Messung läuft noch. Aus dem Berichtsjahr <strong>2010</strong> sind keine Ergebnisse verfügbar.<br />

Messthemen<br />

Gallenblase<br />

Blinddarmentfernung<br />

Hernienoperation<br />

Messwerte Bemerkungen<br />

Operation am Dickdarm Alle Standorte (St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />

Kaiserschnitt<br />

Herzchirurgie<br />

Standort St.Gallen<br />

Hüftgelenksprothesen<br />

Kniegelenksprothesen<br />

Schädeleingriffe<br />

Alle Standorte (St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />

Das Kantonsspital nimmt wie alle anderen Spitäler des Kantons seit Bestehen des Angebotes am postoperativen W<strong>und</strong>infekt-Monitoring<br />

mit SwissNoso teil. Erste Resultate nach einem Jahr Erfassung waren innerhalb des schweizerischen Benchmarks.<br />

19<br />

Der Nationale Verein für Qualitätsentwicklung in Spitälern <strong>und</strong> Kliniken (ANQ) beabsichtigt, den Einsatz des Instruments SQLape – potentiell<br />

vermeidbare, ungeplante Reoperationen – flächendeckend in allen Schweizer Spitälern umzusetzen. Im Rahmen einer Testphase mit<br />

16 Spitälern wurde unter anderem im Kantonsspital St.Gallen das wissenschaftlich validierte Messverfahren umgesetzt. Aus Gründen<br />

der Vergleichbarkeit soll zukünftig allen Schweizer Spitälern eine einheitliche Darstellung der Messergebnisse ermöglicht werden.


20<br />

4.1.7 Weitere Messungen durch die Spitalhygiene des Kantonsspitals St.Gallen<br />

Adhärenz Händedesinfektion<br />

Eine korrekte Durchführung der Händedesinfektion ist eine der anerkanntesten Massnahmen zur Senkung von nosokomialen Infektionen.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> führt die Spitalhygiene die Erfassung der Adhärenz mit den fünf national <strong>und</strong> international anerkannten<br />

Indikationen der Händedesinfektion auf verschiedensten Stationen bei Mitarbeitenden mit Patientenkontakt weiter. Die Methode der<br />

Messung lehnt sich an die «swisshandhygiene campaign 2005 / 2006» an. Die Analyse erfolgt für alle Spitäler im Kanton St.Gallen <strong>und</strong><br />

ermöglicht mit Bestimmung der Adhärenzrate pro Indikation, pro Personalgruppe <strong>und</strong> pro Fachbereich gezielte Interventionen.<br />

Postoperative Infekte nach Schädeleingriffen<br />

Erfasst wurden alle postoperativen W<strong>und</strong>infekte bei Patienten <strong>und</strong> Patientinnen mit <strong>und</strong> ohne Implantation von Fremdmaterial <strong>und</strong> alle<br />

chirurgischen Eingriffe am Schädel während des Jahres 2009 /10. Nachdem das einjährige Follow-up abgeschlossen ist, erfolgen nun die<br />

Analysen (Infektraten <strong>und</strong> Risikofaktoren).<br />

Patienten mit Isolationen, multiresistente Keime<br />

Patienten mit Isolationen <strong>und</strong> die Erstentdeckungen von multiresistenten Keimen (MRSA, gramnegativen Keimen mit Multiresistenz oder<br />

ESBL-Aktivität) werden laufend erfasst. Diese Überwachung zusammen mit der Teilnahme am schweizerischen Antibiotikaresistenzüberwachungssystem<br />

«Anresis» erlaubt eine detaillierte Analyse der lokalen Situation <strong>und</strong> das Einleiten gezielter Massnahmen.


4.1.8 Sonstige Verfahren der externen vergleichenden Qualitätssicherung (Monitoring <strong>und</strong> Register)<br />

Klinik /Abteilung Titel der Daten Benchmark Daten vorliegend<br />

Fachbereich Angiologie PTA-Register (Erfolgs- <strong>und</strong><br />

Komplikationsraten)<br />

Nein Ja<br />

Fachbereich Gastroenterologie / Papillotomieregister Ja (Deutschland) Ja<br />

Hepatologie<br />

Polypektomieregister (Start 02/09) Nein Ja<br />

Pankreasinterventionen<br />

(Pseudozysten / Nekrosen)<br />

Nein Ja<br />

BARRX (Radiofrequenzablation)<br />

Oesophagus<br />

Ja Ja<br />

Fachbereich Infektiologie /<br />

Spitalhygiene<br />

Fachbereich Infektiologie /<br />

Spitalhygiene<br />

(Personalärztlicher Dienst)<br />

SHCS (HIV-Kohorte) Ja Ja<br />

SCCS (HCV-Kohorte) Begrenzt Nein<br />

Durchimpfraten Geplant Ja<br />

Fachbereich Kardiologie AMIS (Acute Myocardial Infarction<br />

Switzerland)<br />

Fachbereich Rheumatologie<br />

<strong>und</strong> Rehabilitation<br />

Fachbereich Innere Medizin,<br />

Rorschach<br />

Fachbereich Innere Medizin,<br />

Flawil<br />

Klinik für Chirurgie,<br />

St.Gallen<br />

Klinik für Chirurgie,<br />

Standort Rorschach<br />

Klinik für Chirurgie,<br />

Flawil<br />

Nephrologie /<br />

Transplantationsmedizin<br />

Nein Ja<br />

Swiss Clinical Quality Management<br />

(SCQM) für rheumatoide Arthritis,<br />

M. Bechterew <strong>und</strong> Psoriasis-Arthritis<br />

Ja Ja<br />

Swiss systemic lupus erythematosus<br />

cohort study (SSCS)<br />

Ja Nein<br />

AMIS (Acute Myocardial Infarction<br />

Switzerland)<br />

Ja Ja<br />

Erfassung von Komplikationen med.<br />

Interventionen<br />

(«Komplikationenliste der SGIM»)<br />

Ja Ja<br />

Komplikationenliste<br />

Schweizer Spitäler<br />

Ja Ja<br />

Swiss VASC (Statistik für<br />

Gefässeingriffe)<br />

Ja Ja<br />

AQC-Statistik Ja Ja<br />

AQC-Statistik Ja Ja<br />

SALTC-Statistik im Spital Flawil Ja Ja<br />

Swiss Transplant Cohort Study (STCS)<br />

www.stcs.ch; Transplantationsergebnisse<br />

aller Transplantierten <strong>und</strong> Trans-<br />

plantatempfänger (solide Organe)<br />

Institut für Rechtsmedizin Interne Kontrolle im analytischen<br />

Bereich (Toxikologie + Genetik)<br />

Externe Kontrollen (Ringversuche)<br />

im analytischen Bereich<br />

(Toxikologie + Genetik)<br />

Nein Ja<br />

Nein Ja<br />

Nein Ja<br />

21


22<br />

Klinik /Abteilung Titel der Daten Benchmark Daten vorliegend<br />

Frauenklinik FIVNAT<br />

(Fertilisation in vitro national), fiore<br />

Ja Ja<br />

MNDS (Minimal neonatal dataset),<br />

Neonatologie<br />

Ja Ja<br />

ASF Statistik, Frauenklinik Ja Ja<br />

Klinik für Urologie Nationale Studie zur Erfassung der<br />

Brachytherapie<br />

Nein Ja<br />

Vergleichsstudie RRP zur nationalen<br />

Studie zur Erfassung <strong>und</strong> Sicherung<br />

der Brachytherapie<br />

Nein Ja<br />

Klinik für Nuklearmedizin Mehrere Protokollierungslisten im<br />

Rahmen regelmässiger Qualitätskontrollen<br />

laut Betriebsbewilligung für<br />

den Umgang mit ionisierender Strahlung<br />

resp. der entsprechenden gesetzlichen<br />

Vorschriften<br />

Ja Ja<br />

Schilddrüsenlabor: Vierteljährliche<br />

Teilnahme an der Qualitätskontrolle<br />

im Ringversuch der DGKL<br />

Ja Ja<br />

Institut für Pathologie Regelmässige Teilnahme an den<br />

Ringversuchen des UK NEQAS<br />

(Histopathology)<br />

Nein Ja<br />

Regelmässige Teilnahme an<br />

Ringversuchen von Swiss Histo<br />

Nein Ja<br />

Klinik für Radio-Onkologie Dosimetrievergleiche<br />

– national<br />

– international<br />

Ja Ja<br />

Gerätekontrollen entsprechend den<br />

gesetzlichen Bestimmungen bzw.<br />

SGSMP-Empfehlungen (täglich /<br />

wöchentlich / jährlich)<br />

Ja Ja<br />

Plankontrollen entsprechend den<br />

gesetzlichen Bestimmungen bzw.<br />

SGSMP-Empfehlungen (jeder Plan)<br />

Ja Ja<br />

Spitalapotheke Mikrobiologische Prüfung des<br />

Umkehrosmosewassers (alle 6 Wochen)<br />

Nein Ja<br />

Chemische Prüfung des Umkehrosmosewassers<br />

(2x jährlich)<br />

Nein Ja<br />

Partikelmessung in Reinräumen Nein Ja<br />

Mikrobiologische Validierung<br />

steriler <strong>und</strong> aseptisch hergestellter<br />

Arzneimittel<br />

Nein Ja<br />

Wischtest auf Rückstände nach<br />

Zytostatikazubereitung<br />

Ja Ja


4.2 Sonstige Verfahren der internen Qualitätssicherung (Monitoring)<br />

4.2.1 Pflegeindikator «Stürze»<br />

(Schweizerische Vereinigung der Pflegedienstleiterinnen <strong>und</strong> Pflegedienstleiter – SVPL)<br />

Messung im Berichtsjahr <strong>2010</strong> Messinstrument Datum<br />

der letzten<br />

Messung<br />

Ja, <strong>2010</strong> Messung durchgeführt<br />

Nein, <strong>2010</strong> keine Messung<br />

internes Instrument externes Instrument<br />

Messung noch nicht abgeschlossen Name des Instrumentes Name des Anbieters<br />

(noch keine Ergebnisse vorhanden)<br />

Sturzprotokoll, Meldeportal ® laufend<br />

Gemessene Abteilungen Auswertungsinstanz Präventionsmassnahmen sind in den<br />

Verbesserungsaktivitäten beschrieben<br />

Kantonsspital St.Gallen Pflegeentwicklung<br />

Sturzerfassung am Kantonsspital St.Gallen <strong>2010</strong><br />

Am Kantonsspital St.Gallen werden Stürze systematisch im Meldeportal ® erfasst. Gemäss der Definition «Als Sturz gilt jedes Ereignis,<br />

in dessen Folge eine Person unbeabsichtigt auf dem Boden oder einer tieferen Ebene zu liegen kommt» (Frank O. & Schwendimann R.,<br />

2008. Sturzprävention. Schriftenreihe Nr. 2 Stiftung für Patientensicherheit) werden alle Sturzereignisse gemeldet.<br />

Das Sturzmeldeformular stützt sich auf die Empfehlungen der Schriftenreihe «Sturzprävention» der Patientensicherheit Schweiz (2008)<br />

<strong>und</strong> den Expertenstandard Sturzprophylaxe in der Pflege (2006).<br />

Sturzhäufigkeiten <strong>2010</strong><br />

Sturzhäufigkeiten<br />

Stürze total Pro 1000 Pflegetage Gestürzte Patienten<br />

Mehrfachgestürzte<br />

Patienten<br />

980 3,4 804 129 (16%)<br />

23<br />

Der Sturzindex zeigt sich mit dem des Vorjahres identisch. Nach wie vor zeigen sich, bedingt durch unterschiedliche Patientengruppen,<br />

grosse Unterschiede in der Sturzhäufigkeit zwischen den einzelnen Häusern <strong>und</strong> Fachbereichen. Die folgende Übersicht zeigt einen Aus-<br />

zug dieser Unterschiede.<br />

Sturzhäufigkeiten<br />

Anzahl Stürze in Prozent Stürze pro 1000 Pflegetage<br />

Haus 01<br />

(Medizin)<br />

206 21 5,4<br />

Haus 03<br />

(Chirurgie, Hand-, Plastische<br />

<strong>und</strong> Wiederherstellungschirurgie,<br />

Orthopädie <strong>und</strong><br />

Urologie)<br />

225 22,9 2,6<br />

Haus 06<br />

(Frauenklinik)<br />

12 1,2 0,4<br />

Flawil 151 15,4 6,4<br />

Alter der gestürzten Patienten <strong>und</strong> Patientinnen<br />

Das Durchschnittsalter (mean) der gestürzten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten beträgt 71,9 Jahre (min. 10, max. 98 Jahre). Der Vergleich der<br />

Altersgruppen zwischen den gestürzten <strong>und</strong> allen hospitalisierten Patientinnen <strong>und</strong> Patienten zeigt, dass der Anteil der über 81-Jährigen<br />

bei den gestürzten Patienten deutlich höher ist.


24<br />

Sturzverletzungen <strong>2010</strong><br />

Erfreulicherweise zeigt sich eine Abnahme der Sturzverletzungen. Der Verletzungsindex beträgt 42,4 (43,1 / 2009)<br />

für alle Verletzungen <strong>und</strong> 7,3 (9,9 / 2009) für die mittelschweren <strong>und</strong> schweren Verletzungen.<br />

Bei Stürzen mit nachfolgenden Frakturen beträgt der Verletzungsindex 0,6 (0,7 / 2009).<br />

Schweregrad der Verletzung Anzahl in Prozent<br />

Keine Verletzung 564 57,6<br />

Milde Verletzung 344 35,1<br />

Mittelschwere Verletzung 60 6,1<br />

Schwere Verletzung 12 1,2<br />

Total 980 100<br />

Weitere Schritte in der Sturzprävention<br />

In den drei Häusern mit den häufigsten Sturzereignissen wurden die folgenden Interventionen zur Sturzprävention eingeführt:<br />

– Einführung der Morse Fall Scale<br />

– Fallbesprechung nach jedem Sturzereignis<br />

– Pflegediagnose Sturzgefahr bei Sturzrisikopatienten mit entsprechender Massnahmenplanung<br />

– interdisziplinäre Kommunikation hinsichtlich des Sturzrisikos<br />

Verwendete Literatur<br />

Frank O. & Schwendimann R., 2008. Sturzprävention. Schriftenreihe Nr. 2 Stiftung für Patientensicherheit<br />

Schiemann D. et al., 2006. Expertenstandard Sturzprophylaxe in der Pflege,<br />

Deutsches Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP)<br />

Entwicklung – Konsentierung – Implementierung, Sonderdruck Fachhochschule Osnabrück<br />

4.2.2 Pflegeindikator «Dekubitus» (W<strong>und</strong>liegen)<br />

(Schweizerische Vereinigung der Pflegedienstleiterinnen <strong>und</strong> Pflegedienstleiter – SVPL)<br />

Messung im Berichtsjahr <strong>2010</strong> Messinstrument Datum<br />

der letzten<br />

Messung<br />

Ja, <strong>2010</strong> Messung durchgeführt<br />

Nein, <strong>2010</strong> keine Messung<br />

internes Instrument externes Instrument<br />

Messung noch nicht abgeschlossen<br />

(noch keine Ergebnisse vorhanden)<br />

Name des Instrumentes Name des Anbieters<br />

Bezüglich des Pflegeindikators «Dekubitus» gibt es am Kantonsspital St.Gallen noch kein Messprogramm.<br />

Seitens des ANQ ist eine schweizweite Erfassung geplant.


Präventionsmassnahmen<br />

Präventionsmassnahmen zum Dekubitus sind im Kantonsspital St.Gallen etabliert <strong>und</strong> in ein Pflegekonzept eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Zahnprothese<br />

Beinprothesen<br />

Sonden, Blasenkatheter usw.<br />

Gips, Schienen <strong>und</strong><br />

orthopädische Korsetts<br />

Tracheostoma<br />

Wahl der OP-Tischauflagen<br />

Anmeldeformular<br />

für OP-Lagerung<br />

Vom Liegen zum Sitzen<br />

In Rückenlage nach<br />

oben bewegen<br />

Zurück zum Konzept zur<br />

Dekubitusprophylaxe<br />

Spezielle Interventionen<br />

Spezielle Interventionen auf<br />

der Intensivpflegestation<br />

Perioperative Pflege<br />

Kleidung <strong>und</strong> Patientenbett<br />

Verschiedene Prinzipien<br />

Verschiedene Modelle<br />

Entscheidungskriterien<br />

Pflege mit Lagerungssystemen<br />

Massnahmen bei veränderter<br />

Körperwahrnehmung<br />

Scher- <strong>und</strong> Reibkräfte<br />

Lagerungssysteme<br />

Interventionen zur<br />

Prophylaxe<br />

Austrittsplanung <strong>und</strong> -instruktion<br />

Pflege der Haut<br />

Bewegen<br />

Abb. 4: Interventionen zur Dekubitusprophylaxe, Quelle: Intranet Kantonsspital St.Gallen, Departement Pflege<br />

Ernährung<br />

Prophylaxen am Fuss<br />

Bewegen <strong>und</strong><br />

Positionieren im Bett<br />

Druckentlastende<br />

Sitzposition<br />

Bewegungsplan<br />

Erfassen der Hautsituation<br />

Reinigung der Haut<br />

Hautpflege <strong>und</strong> -schutz<br />

Hautpflege bei Inkontinenz<br />

Pflegeprodukte<br />

Ernährungsempfehlungen<br />

Massnahmen bei<br />

Mangelernährung<br />

Essprotokoll<br />

Pflege der Ferse<br />

Pflege des gefährdeten Fusses<br />

Schuhe<br />

Positionsmöglichkeiten<br />

Physiologisches Liegen<br />

<strong>und</strong> Sitzen im Bett<br />

Hilfsmittel<br />

Antidekubitussitzkissen<br />

25<br />

Nahrungssupplemente


26<br />

5. Zertifizierungen <strong>und</strong> laufende<br />

Verbesserungsaktivitäten<br />

5.1 Zertifizierungen <strong>und</strong> angewendete Normen / Standards<br />

Bereich<br />

(ganzer Betrieb oder<br />

Abteilung / Disziplin)<br />

Angewendete Norm Zertifizierungsjahr<br />

Jahr der letzten<br />

Re-Zertifizierung<br />

Bemerkungen<br />

Gesamtes Unternehmen sanaCERT Suisse 2004 2008 Erfolgreiches Überwachungsaudit<br />

am 29.10.2009,<br />

Re-Zertifizierung<br />

Mai 2011<br />

Gesamtes Unternehmen Arbeitssicherheit <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsschutz EKAS,<br />

H + -Branchenlösung<br />

2004 2009<br />

Bereich Onkologie /<br />

Hämatologie<br />

Joint Accreditation<br />

Committee-ISCT & EBMT<br />

(JACIE )<br />

Frauenklinik Zertifikat zur Förderung<br />

des Stillens (UNICEF /<br />

WHO)<br />

Rettungsdienst St.Gallen Zertifikat vom Interverband<br />

für Rettungswesen<br />

(IVR)<br />

Institut für Rechtsmedizin<br />

Abt. Forensische Genetik<br />

<strong>und</strong> Abt. Toxikologie<br />

FIORE Standard for<br />

Assisted Conception<br />

Units (HFEA) EU Gewerberichtlinie<br />

2004 / 23 / EN<br />

ISO 9001:2000<br />

Departement Betrieb &<br />

Infrastruktur<br />

Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung<br />

Technischer Dienst /<br />

Medizintechnik<br />

ISO 17025 2005 2008<br />

2005 2008 Zertifizierung von<br />

Stammzelltransplantationen<br />

1996 2003 Stillfre<strong>und</strong>liche<br />

Geburtsklinik<br />

2003 2008 2013<br />

Re-Zertifizierung<br />

2007 2009<br />

Überwachungsaudit<br />

EFQM 2006 2008<br />

Verpflichtung zu<br />

Excellence-Validierung<br />

ISO 13485:2003<br />

ISO 9001:2008<br />

2006 2009<br />

ISO 13485:2003<br />

ISO 9001:2008<br />

2007 <strong>2010</strong><br />

2011<br />

Re-Zertifizierung<br />

Gastronomie Culinarium 2007 <strong>2010</strong><br />

Departement Finanzen ISO 9001:2008 2006 2009<br />

Swiss GAAP FER 2003 <strong>2010</strong> Jährliche Zertifizierung<br />

Klinik für Urologie European Board of<br />

Urology<br />

2003 <strong>2010</strong><br />

Klinik für Orthopädische<br />

Chirurgie<br />

Swiss Olympic <strong>2010</strong> Gültig ab 1.1.2011<br />

Nephrologie/<br />

Transplantationsmedizin<br />

Guide to safety and<br />

quality assurance for<br />

the transplantation<br />

of organs, tissues and<br />

cells – 3 rd edition &<br />

addendum 2009 (2009)<br />

2009 Re-Zertifizierung gemäss<br />

Swissmedic in 5 Jahren<br />

notwendig; gemäss<br />

EWR alle 3 Jahre –<br />

derzeit schweizerische<br />

Regelung, jedoch wird<br />

Anlehnung an EWR<br />

diskutiert


5.2 Übersicht von laufenden Aktivitäten<br />

Auflistung der aktuellen, permanenten Aktivitäten<br />

Bereich<br />

Aktivität<br />

(ganzer Betrieb oder<br />

Abteilung / Disziplin)<br />

(Titel)<br />

Kantonsspital St.Gallen Meldeportal<br />

(St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />

® St.Galler CIRS<br />

(Critical Incident Reporting<br />

System)<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

(St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

(St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

(St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

(St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

(St.Gallen, Rorschach, Flawil)<br />

Ziel Status Ende <strong>2010</strong><br />

– Verbesserungspotentiale<br />

in der Ablauforganisation<br />

durch Melden von<br />

Zwischenfällen ermitteln<br />

– Vermeidung von<br />

Schadenfällen<br />

Meldeportal ® Hämovigilanz – unerwünschte Wirkungen<br />

vor, während <strong>und</strong> nach<br />

der Verabreichung von<br />

Blutprodukten erfassen<br />

Meldeportal ® Materiovigilanz – Vorkommnisse mit<br />

Medizinprodukten (z. B.<br />

medizinischem Verbrauchsmaterial,medizinischen<br />

Geräten) erfassen<br />

Meldeportal ® Pharmakovigilanz – unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />

erfassen<br />

Meldeportal ® Sturzmeldungen – Stürze im Spital erfassen<br />

– Massnahmen zur Sturzvermeidung<br />

erarbeiten<br />

Meldeportal ® Port-à-Cath – Erfassen von<br />

Port-à-Cath-Ereignissen<br />

– laufender Betrieb<br />

– regelmässige<br />

Fallbesprechungen<br />

in den Meldekreisen<br />

– 3x / Jahr Treffen aller<br />

Verantwortlichen zum<br />

Besprechen von<br />

Zwischenfällen <strong>und</strong><br />

Erfahrungsaustausch<br />

– seit 2009 halbjährliche<br />

Fortbildung<br />

– laufender Betrieb<br />

– laufender Betrieb<br />

– laufender Betrieb<br />

– laufender Betrieb,<br />

wissenschaftliche<br />

Auswertung<br />

– laufender Betrieb<br />

5.3 Übersicht über aktuelle Qualitätsprojekte<br />

Auflistung der aktuellen Qualitätsprojekte im Berichtsjahr (laufend / beendet)<br />

Bereich<br />

Projekt<br />

Ziel Laufzeit<br />

(ganzer Betrieb oder<br />

Abteilung / Disziplin)<br />

(Titel)<br />

(von … bis)<br />

Kantonsspital St.Gallen Einführung eines<br />

Unternehmensweite ab März <strong>2010</strong><br />

Multiprojektmanagements Planung <strong>und</strong> Steuerung<br />

der Projektlandschaft<br />

Kantonsspital St.Gallen Team Time-Out Unternehmensweite Pilotphase<br />

Umsetzung eines Team<br />

Time-Out zur Vermeidung<br />

von Patienten- <strong>und</strong><br />

Eingriffsverwechslungen<br />

Februar – April <strong>2010</strong><br />

Kantonsspital St.Gallen Einführung eines<br />

Risikobeurteilung des ab Februar <strong>2010</strong><br />

Risk Managements<br />

Gesamtunternehmens<br />

Schadensanalysen<br />

Schadensabwicklung<br />

27


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5.4 Ausgewählte Qualitätsprojekte<br />

Projekttitel Schmerzerfassung mit Pain detect<br />

Bereich internes Projekt externes Projekt (zum Beispiel mit Kanton)<br />

Projektziel 1. Die Schmerzerfassung <strong>und</strong> -anamnese wird effizienter.<br />

2. Die Schmerzerfassung <strong>und</strong> -anamnese kann sofort ausgewertet <strong>und</strong> graphisch<br />

dargestellt werden.<br />

Beschreibung Durch eine auf einen Handheld installierte Software kann der Patient mittels einer<br />

Menüführung seine Schmerzen standardisiert angeben. Die Angaben sind in der<br />

Erstkonsultation mit dem Arzt schon verfügbar <strong>und</strong> lassen ein schnelleres <strong>und</strong><br />

gezielteres diagnostisches <strong>und</strong> therapeutisches Vorgehen zu.<br />

Einsatzgebiet Mit anderen Betrieben. Welche Betriebe?<br />

Ganze Spitalgruppe bzw. im gesamten Betrieb<br />

Einzelne Standorte. An welchen Standorten?<br />

Institut für Anästhesiologie, Palliativzentrum; zukünftig im Schmerzzentrum<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

Involvierte Berufsgruppen Alle Mitarbeitenden der interdisziplinären Schmerzsprechst<strong>und</strong>e, zukünftig Schmerzzentrum<br />

Kantonsspital St.Gallen<br />

Konsequenzen Die Sprechst<strong>und</strong>e kann wesentlich effizienter gestaltet werden. Die Angaben der<br />

Patienten liegen sofort in elektronischer Form vor.<br />

Weiterführende Unterlagen Prozesse des Schmerzzentrums Kantonsspital St.Gallen<br />

6. Schlusswort <strong>und</strong> Ausblick<br />

Das seit 1997 eingeführte Qualitätsmanagement durchzieht das gesamte Unternehmen des Kantonsspitals St.Gallen. Qualität ist keine<br />

Glaubensfrage. Sie kann systematisch erzeugt <strong>und</strong> gemessen werden. Qualität ist für uns nicht nur das erreichte Ergebnis, sondern<br />

auch der Weg dorthin. Die Qualität der Strukturen, der Prozesse <strong>und</strong> der Ergebnisse werden in Zukunft weitere wesentliche Kriterien<br />

für Spitäler in der Schweiz sein. Interprofessionalität <strong>und</strong> Interdisziplinarität erlangen eine immer grössere Bedeutung. Beides hat am<br />

Kantonsspital St.Gallen Tradition, welche auch in den kommenden Jahren fortgesetzt <strong>und</strong> zukünftige Projekte prägen wird.


Kantonsspital St. Gallen<br />

Rorschacher Strasse 95<br />

CH-9007 St. Gallen<br />

Tel. 071 494 11 11<br />

www.kssg.ch<br />

Spital Rorschach<br />

Heidener Strasse 11<br />

CH-9400 Rorschach<br />

Tel. 071 858 31 11<br />

www.kssg.ch<br />

Spital Flawil<br />

Krankenhausstrasse 23<br />

CH-9230 Flawil<br />

Tel. 071 394 71 11<br />

www.kssg.ch

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