PALAEONTOGRAPHICA
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28 — (122)<br />
Das flache, sehr engnablige und hochmündige Gehäuse gleicht bis auf den gerundeten ungekielten Rücken,<br />
der jedoch auffallend schmal gebaut ist, ganz dem der Strebliten.<br />
Die Flanken erscheinen auf den ersten Blick glatt; bei entsprechender seitlicher Beleuchtung zeigt sich<br />
eine flache, wellige Skulptur, die wieder äußerst streblitenähnlich ist. Vom Nabel strahlen flache, anfangs<br />
feine, dann stark verbreiterte, nach vorn geneigte Umbonalrippen aus, die auf der Marginalseite in sehr niedrige<br />
und breite, rückwärts gebogene Falten übergehen. Auf der Flankenmitte ist eine kaum angedeutete Furche<br />
sichtbar, auf dem letzten Umgang bemerkt man zwei leichte marginale Verdickungen, der Rücken ist völlig<br />
glatt.<br />
Mundrand nicht erhalten; die Lobenlinie verweist die Form auf Grund der breit angelegten, langen<br />
und stark zerschlitzten Loben und Inzisionen entschieden zu den hier behandelten Oppelien; bei Streblites<br />
sind sie wesentlich schlanker, schmäler und kürzer gebaut.<br />
Dm Nw Wh Wd<br />
7,7 cm 0,10 0,56 0,22<br />
Die Abbildung Taf. IV ist in flach seitlich auffallendem Licht aufgenommen, wodurch die Skulptur etwas<br />
übertrieben erscheint; bei gewöhnlicher Beleuchtung ist sie kaum sichtbar.<br />
Oppelia pseudo-Holbeini n. sp.<br />
Taf. XXVII (III). Fig. 17.<br />
Diese Form, die ich in zwei sehr guten Stücken besitze, zeigt große Ähnlichkeit mit den ÜPPEL'schen<br />
Originalstücken zu Oppelia Holbeini, auch von den Exemplaren dieser Art, die TH. SCHNEID in der Pseudo-<br />
mutabilis-Zom Mittelfrankens sammelte, sind sie nur graduell verschieden in der stärker ausgeprägten Skulp<br />
tur; Gehäusegestalt und Wachstumsverhältnisse sind nahezu übereinstimmend, nur scheinen die jüngeren<br />
Formen großwüchsiger zu sein.<br />
Die vorliegende Art aus der Zone der Sutneria platynota ist engnablig und hochmündig, die Flanken<br />
sind gewölbt, der Rücken mäßig breit und flach gerundet. Der Nabel ist wenig tief, mit steiler Wand, die<br />
an der Wohnkammer mit einer Kante gegen die Flanken abgesetzt ist.<br />
Die Skulptur zeigt einen etwas den älteren Formen der Bimammatus-Zom ähnlichen Habitus, d. h.<br />
sie ist, besonders auf inneren Windungen, recht steif und eckig. Die umbonalen Rippen sind kräftig, etwas<br />
aus der Radialrichtung vorgeneigt. Sie biegen auf Flankenmitte nur wenig rückwärts und teilen sich dabei<br />
meist in zwei etwas schwächere, wenig gebogene Marginalrippen, zwischen die sich Schaltrippen in wechselnder<br />
Zahl einschieben können. Auf der Wohnkammer ändert sich die Berippung in ähnlicher Weise, wie es schon<br />
bei anderen Formen beschrieben wurde: die Umbonalrippen werden fein und dünn, treten dicht zusammen,<br />
die Teilungsstelle wird unbestimmt, auch die Marginalrippen werden immer undeutlicher, so daß gegen den<br />
Mundrand das Gehäuse nur noch von feinen geschwungenen Anwachsstreifen bedeckt ist, aus denen mitunter<br />
einzelne stärker herausgehoben sind.<br />
Die Marginalknoten bestehen auf Jugendwindungen aus kurzen, fast runden Anschwellungen, die ziem<br />
lich dicht stehen; auf der Wohnkammer treten deutliche, radial verlängerte Knoten auf. Der Rücken trägt<br />
eine feine, dichtstehende Medianknotenreihe.<br />
Die geschilderte Skulptur der Wohnkammer und die Art der Beknotung machen es deutlich, daß es sich<br />
bei der Ähnlichkeit mit den oben angezogenen ÜPPEL'schen Stücken um Konvergenzerscheinungen handelt;