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PALAEONTOGRAPHICA

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— 14 - (108)<br />

nalen Teil ist die Berippung sehr schwach; bezeichnend ist das starke Hervortreten einzelner sichelförmiger<br />

Bögen, die von Flankenmitte bis zum Externteil ziehen. Gegen den Mundrand zu drängen sie sich stärker<br />

zusammen, wobei gleichzeitig auch einzelne entsprechende Umbonalrippen deutlicher hervorgehoben sind,<br />

so daß eine Annäherung an gewisse Varietäten von Streblites Weinlandi entsteht.<br />

Die Loben sind breit, stark zerschlitzt, L x ist nur sehr wenig länger als E. Vergleicht man die Lobenlinien<br />

der besprochenen Formen in dem genannten systematisch wichtigen Merkmal, dem Längenverhältnis von<br />

L x zu E, so kann man feststellen, daß der Längenunterschied bei Strebt. Frotho am bedeutendsten, kleiner<br />

bei tenuilobatus, am geringsten bei levipictus ist, zugleich werden die Loben breiter und gedrungener. Es<br />

ist also bei den Strebliten im Bau der Lobenlinie deutlich eine gewisse Annäherung an die der Ochetoceraten,<br />

bei denen bekanntlich L t ebenso lang wie E ist, zu konstatieren, eine Tatsache, die für die Stammesgeschichte<br />

von Bedeutung sein dürfte.<br />

Genus Oppelia Waagen s. str.<br />

Für die in der Einleitung ausgeschiedene zweite Gruppe von Oppelien, die also die Formen mit gerundetem<br />

Rücken und mehr oder weniger stark aufgeblähtem Gehäuse umfaßt, ist eine Unterteilung in<br />

Subgenera, etwa entsprechend Streblites und Ochetoceras bei den gekielten Formen, noch nicht vorgenommen<br />

worden. Es ist natürlich auch nicht die Aufgabe dieser Arbeit, die nur einen Ausschnitt aus der Gesamtheit<br />

der Oppelien behandelt, eine solche durchzuführen. Ich führe deshalb diese Formen als Oppelia s. str.<br />

an. Über die hierher gehörigen Subgenera Neumayria BAYLE und Metahaploceras SPÄTH war, wie ebenfalls<br />

einleitend erwähnt, keine Klarheit zu gewinnen, so daß ich von ihrer Übernahme in diese Arbeit absehen<br />

mußte. Die durchgeführte Gruppeneinteilung gründet sich in der Hauptsache auf stratigraphische Gesichtspunkte,<br />

die jedoch auch eine paläontologisch befriedigende Einteilung der Formen in sich schließt.<br />

Ober Oppelia flexuosa Münster.<br />

Der „Ammonites flexuosus" ist einer der häufigst angeführten Ammoniten der gesamten älteren Malmliteratur;<br />

die verschiedenartigsten Formen wurden unter ihm verstanden und es ist deshalb von Interesse,<br />

einmal den verschiedenartigen Wandlungen nachzugehen, die die Auffassung von dieser Form im Laufe<br />

eines Jahrhunderts durchmachte.<br />

Zum erstenmale erscheint der Name in den Jahren 1830/31 ungefähr gleichzeitig bei ZIETEN (Verst.<br />

Württembergs T. 28 Fig. 7. p. 37) und L. v. BUCH (9. T. 8. fig. 3). Ersterer gibt die älteste Abbildung,<br />

jedoch keine Beschreibung, sondern bezieht sich auf v. BUCH. Die beiden Figuren kann man als übereinstimmend<br />

bezeichnen; auffallend an beiden ist der rechteckige Querschnitt mit ausgebauchten Flanken,<br />

die mit dem Rücken eine deutliche Kante bilden; die Form der Knoten ist nicht rund, sondern sie sind merklich<br />

in die Länge gezogen und zwar tangential. Nach v. BUCH kommt der Ammonit vor zusammen mit<br />

Amm. alternans, canaliculatus, bifurcatus SCHL. und crenatus REIN., also mit sicheren Formen der Transversarius-Zone.<br />

Leider hat v. BUCH diese klare Altersbestimmung später (1839) im „Jura in Deutschland"<br />

(10. p.75) selbst wieder verwischt, indem er seinen Amm. flexuosus auch aus den „lithographischen Schiefern von<br />

Solnhofen, aber auch in den tieferen Schichten der Willibaldsburg" (also der Pseudomutabilis-Zone) anführt.<br />

Die im folgenden Jahrzehnt erschienenen Werke brachten eine völlige Verschleierung der ursprünglichen<br />

ZiETEN'schen Form. Zunächst faßte QUENSTEDT 1846 (Cephalopoden p. 125) den Namen flexuosus von vornherein<br />

als Sammelbegriff auf, den er unter Hinzufügung eines zweiten Namens unterteilt. D'ORBIGNY

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