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Zur Biologie der Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) in - ökoplan

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8 KORDGES<br />

Anfang (z. B. 4.5.2001), meistens aber erst ab Mitte/Ende Mai (z. B. 20.5. und 31.5.2000,<br />

30.5.2002) wurden erneut e<strong>in</strong>zelne Männchen mit ganz frischen Eipaketen registriert,<br />

die offensichtlich den Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er zweiten Laichphase anzeigen. Späte Beobachtungen<br />

von Männchen mit frischen Eipaketen datieren vom 18.6.1999 und 5.7.2001, mit<br />

reifen Gelegen bis <strong>in</strong> den August (9.8.2001) h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.<br />

Larven. Wie<strong>der</strong>holt kam es zu e<strong>in</strong>em spontanen Schlupf kompletter Gelege, wenn<br />

Männchen mit reifen Eipaketen <strong>in</strong> die mit wenigen Zentimeter Wasser gefüllten<br />

Fangbehälter fielen. Die ersten <strong>der</strong>artigen Larvenfunde datieren im Jahr 1999 vom<br />

21.5., <strong>in</strong> 2000 bereits vom 10.5.<br />

Gelegentlich s<strong>in</strong>d sämtliche Larvalstadien <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gewässer gleichzeitig anzutreffen.<br />

So wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em durch Bodenverdichtung im Frühjahr 2001 entstandenen Flachgewässer<br />

noch am 11.8. frisch abgesetzte Larven entdeckt, während die Metamorphose<br />

älterer, diesjähriger Larven hier bereits am 3.8. e<strong>in</strong>gesetzt hatte.<br />

Metamorphose. Die ersten Beobachtungen frisch metamorphosierter Tiere (mit<br />

Schwanzstummel) fallen <strong>in</strong> das letzte Maidrittel (z. B. 23.5.1999 und 31.5.2000) und<br />

markieren den beg<strong>in</strong>nenden Landgang vorjähriger Larven, die im Gewässer überw<strong>in</strong>tert<br />

haben. Gegen Ende Juni lassen die Emergenzzahlen dieser Larvengeneration <strong>in</strong><br />

beiden Untersuchungsjahren spürbar nach. Der Landgang diesjähriger Larven begann<br />

wie<strong>der</strong>holt gegen Ende Juli (z. B. 30.7.1999, 27.7.2000, 26.7.2001) und hielt bis Ende<br />

September an. Die letzten Funde frisch metamorphosierter Tiere datieren im Jahr 2000<br />

vom 29.9., <strong>in</strong> 2001 vom 30.9., und im Jahr 1999, das sich durch e<strong>in</strong>en sehr milden<br />

Herbstanfang auszeichnete, sogar erst vom 18.10.<br />

Juvenile. Der Fund e<strong>in</strong>es juvenilen Tieres vom 14.3.1999 belegt den Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Jahresaktivitäten<br />

juveniler zeitgleich mit adulten Tieren.<br />

Diskussion. Die phänologischen Daten stimmen gut mit den Beobachtungen von<br />

BUCHHOLZ (1989), SCHMIEDEHAUSEN (1990) THIESMEIER (1992) und KRONSHAGE (1996)<br />

übere<strong>in</strong> und bestätigen, dass Jahresaktivität, Rufbeg<strong>in</strong>n und Fortpflanzung <strong>der</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong><br />

offensichtlich früher e<strong>in</strong>setzen, als von manchen Autoren vermutet<br />

(z. B. FELDMANN 1981), wenn auch nicht auszuschließen ist, dass es regionale Unterschiede<br />

geben könnte und dass die zunehmend milden W<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> letzten 5–10 Jahre<br />

zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d. Dessen ungeachtet bleibt die Februar-Meldung sechs Gelege<br />

tragen<strong>der</strong> Männchen vom 14.2.1985 (vgl. MÜNCH 1989) äußerst fragwürdig, zumal<br />

auch an<strong>der</strong>e Details <strong>der</strong> Fundmeldung unglaubwürdig (s. u.) s<strong>in</strong>d.<br />

3.3 Biometrie<br />

Adulti: E<strong>in</strong> Teil <strong>der</strong> Tiere wurde vermessen (Kopf-Rumpf-Länge = KRL), z. T. auch<br />

gewogen (Masse). Von 164 Tieren >3,0 cm konnten 79 Exemplare als Männchen und<br />

55 als Weibchen zugeordnet werden (Abb. 4). Während Gelege tragende Tiere unschwer<br />

als Männchen anzusprechen s<strong>in</strong>d, wurde bei den übrigen Tieren die während<br />

<strong>der</strong> Fortpflanzungsperiode durch die Bauchhaut <strong>der</strong> Weibchen gelblich h<strong>in</strong>durchsche<strong>in</strong>enden<br />

Ovarien als weiteres geschlechtsdiagnostisches Merkmal herangezogen<br />

(vgl. Abb. 5). Die verbleibenden 30 Tiere konnten auf diese Weise nicht sicher zugeordnet<br />

werden (Abb. 6).

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