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Zur Biologie der Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) in - ökoplan

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<strong>Zur</strong> <strong>Biologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> <strong>in</strong> Kalkste<strong>in</strong>brüchen des Nie<strong>der</strong>bergischen Landes 5<br />

zweitägigem Abstand, wobei Schwämme (Sicht- und Verdunstungsschutz) und Wasser<br />

(ca. 3 cm) <strong>in</strong> den Fangbehältern e<strong>in</strong> Austrocknen <strong>der</strong> Tiere verh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten.<br />

Bed<strong>in</strong>gt durch die unerwartet hohen Fangzahlen des Jahres 1999 wurde die Fangaktion<br />

im folgenden Frühjahr wie<strong>der</strong>holt und ab Anfang April durch Fangeimer auf <strong>der</strong><br />

Abwan<strong>der</strong>ungsseite ergänzt. Ende Juni wurde die Kontrolle des Zaunes e<strong>in</strong>gestellt.<br />

Anwan<strong>der</strong>ungstag, Anzahl, Art, Geschlecht und Nummer des Fangeimers wurden für<br />

alle Arten registriert. Dabei ergab sich die Gelegenheit, phänologische (Aktivitäts- u.<br />

Rufbeg<strong>in</strong>n, Anwan<strong>der</strong>ung, Gelegefunde, Absetzen bzw. Landgang <strong>der</strong> Larven) und<br />

biometrische Daten (Länge, Masse, Eizahl) <strong>der</strong> anwan<strong>der</strong>nden <strong>Geburtshelferkröte</strong>n zu<br />

erheben. Weitere Daten <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bezüglich frisch metamorphosierter Jungtiere<br />

stammen überwiegend von e<strong>in</strong>em erst 1998 angelegten Ersatzgewässer, wo <strong>in</strong> den<br />

Jahren 1999–2002 unter im Uferbereich ausgelegten Brettern regelmäßig Alt- und<br />

Jungtiere registriert wurden (KORDGES & THIESMEIER 2000).<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wurden auch <strong>in</strong> benachbarten Abgrabungsflächen <strong>in</strong> Wuppertal und<br />

im Kreis Mettmann <strong>Alytes</strong>-Gewässer h<strong>in</strong>sichtlich <strong>der</strong> Vergesellschaftung sowie <strong>der</strong><br />

Gewässerpräferenzen untersucht.<br />

Die feldbiologische Ermittlung <strong>der</strong> Eizahlen Gelege tragen<strong>der</strong> Männchen ist mit methodischen<br />

Unsicherheiten behaftet, da bei <strong>der</strong> Manipulation mit den Tieren die Gefahr<br />

besteht, dass diese die Eipakete abstreifen. Auf e<strong>in</strong> präzises Auszählen größerer<br />

Gelege wurde daher im Zweifelsfall verzichtet. An<strong>der</strong>erseits s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei<br />

Mehrfachgelegen nicht alle Eier von außen sichtbar, sodass <strong>der</strong>en Anzahl schnell<br />

unterschätzt wird (vgl. Abb. 3). Vergleichszählungen an abgestreiften o<strong>der</strong> bereits<br />

geschlüpften Eipaketen ergaben Fehlerquoten zwischen 0 und ca. 7 %, die bei <strong>der</strong><br />

Diskussion <strong>der</strong> Eizahlen zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d.<br />

3 Ergebnisse und Diskussion<br />

3.1 Fangzahlen<br />

Den Tabellen 1 und 2 s<strong>in</strong>d die Fangergebnisse aller Amphibien <strong>der</strong> Jahre 1999 und<br />

2000 zu entnehmen. Von <strong>der</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> wurden <strong>in</strong>sgesamt 144 Tiere gefangen,<br />

die aber nur ca. 1 % <strong>der</strong> Gesamtfänge ausmachten. Die saisonale Entwicklung <strong>der</strong><br />

Fangzahlen verläuft <strong>in</strong> beiden Jahren ähnlich, wenngleich im Jahr 2000 auf e<strong>in</strong>em<br />

quantitativ deutlich niedrigerem Niveau. Der Rückgang <strong>der</strong> Fangzahlen im Jahr 2000<br />

belegt e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong>en gewissen Leerfangeffekt, an<strong>der</strong>erseits aber auch die Tatsache,<br />

dass 1999 e<strong>in</strong> nicht unerheblicher Teil <strong>der</strong> Population nicht abgefangen wurde. Gleiches<br />

darf auch für das Jahr 2000 angenommen werden. So wurden beispielsweise im<br />

Jahr 2001 noch schwache Rufaktivitäten registriert, und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Tümpel auf <strong>der</strong><br />

Ste<strong>in</strong>bruchsohle wurden 2001 und 2002 wie<strong>der</strong>holt Larven abgesetzt.<br />

Tatsächlich ist <strong>der</strong> Fangzaun aufgrund se<strong>in</strong>er selektiven Wirkung für e<strong>in</strong>e komplette<br />

Erfassung <strong>der</strong> Gesamtpopulation methodisch ungeeignet, da lediglich anwan<strong>der</strong>nde<br />

Männchen gezielt abgefangen werden. Zaunfänge von Weibchen und Jungtieren müssen<br />

als Zufallsfunde gelten. Das Geschlechterverhältnis von etwa 1 : 0,7 (#/$) ist aufgrund<br />

<strong>der</strong> erhöhten Fängigkeit anwan<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Männchen somit kaum repräsentativ.

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