Geschäftsbericht 2011 - Wohnungsbaugenossenschaft Osnabrück eG
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6.1. drohende Risiken<br />
Die wirtschaftlichen Verhältnisse der WGO sind geordnet, außergewöhnliche<br />
Risiken bestehen nicht.<br />
Die Genossenschaft verfügt über ausreichend Liquidität, um<br />
ihren Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen zu<br />
können. Wesentlichen Zinsänderungs- oder konjunkturabhängige<br />
Wertentwicklungsrisiken im Immobilienbestand sind nicht<br />
erkennbar.<br />
Der Bestand der WGO besteht zu rd. 68 % aus Gebäuden, die<br />
in den fünfziger Jahren erstellt worden sind. Zum damaligen<br />
Zeitpunkt war die Qualität bei der Bauerstellung zweitrangig,<br />
da wegen der herrschenden Wohnungsunterversorgung möglichst<br />
viele Häuser in kurzer Zeit neu zu erstellen waren.<br />
So sehr viele dieser Gebäude in der Vergangenheit auch modernisiert<br />
wurden und immer noch werden, bleibt doch die Tatsache,<br />
dass sich viele Objekte von der Grundsubstanz, von der<br />
Größe und vom Zuschnitt der einzelnen Wohnungen in einem<br />
mangelhaften Zustand befinden.<br />
Erste Schritte, hier durch Abbruch und nachfolgende Neubebauung<br />
der freigewordenen Grundstücke eine langfristige<br />
Verbesserung herbeizuführen, wurden bereits unternommen –<br />
siehe Knollstraße und Blumenesch.<br />
Um das Unternehmen auch weiterhin wirtschaftlich sinnvoll zu<br />
führen steht nach heutigem Kenntnisstand jedoch fest, dass<br />
auch in der Zukunft diese Maßnahmen verstärkt fortzusetzen<br />
sind. Nur dann ist langfristig eine ständige Vermietbarkeit an<br />
ein gutes Mieterklientel zu angemessenen Preisen zu gewährleisten.<br />
Daher sind bei der gegenwärtigen Marktsituation in <strong>Osnabrück</strong><br />
keine Risiken erkennbar, die bestandgefährdend wären oder<br />
wesentlichen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
haben könnten.<br />
Nach den heutigen Erkenntnissen werden mindestens rd. 250<br />
Wohnungen in mehr als 40 Häusern in einem Zeitraum von<br />
20 – 40 Jahren abgängig sein. Diese Zahl wird sich im Laufe der<br />
kommenden Jahre sicherlich weiter erhöhen.<br />
Weiterhin hat sich bereits in der Vergangenheit die Wirtschaft<br />
allgemein als auch die Wohnungswirtschaft speziell mit soziodemografischen<br />
Änderungen befassen müssen. Die Zukunft<br />
wird jedoch weitaus gravierendere Änderungen bringen.<br />
Risiken und Chancen der künftigen Entwicklung | 31<br />
Die Änderung, auf die sich alle Wohnungsvermieter mit ihrem<br />
Angebot einrichten müssen, liegt darin begründet, dass die<br />
Bevölkerung immer älter wird und gleichzeitig zahlenmäßig<br />
abnimmt. Die Wohnungen von Morgen erfordern daher<br />
bestimmte Vorkehrungen und Ausstattungsmerkmale, die<br />
speziell für diese älteren Menschen erforderlich sind, um ihnen<br />
ein möglichst langes Wohnen in den eigenen 4 Wänden zu<br />
ermöglichen. Stichworte > Fahrstuhl, behindertengerechte<br />
Wohnungsausstattung, bodengleiche Duschen, bodengleicher<br />
Übergang z. B. auf den Balkon oder die Terrasse, Notrufanlagen,<br />
betreutes Wohnen.<br />
Ein weiteres beachtenswertes Kriterium ist die Anzahl der Singlehaushalte.<br />
Sie ist in <strong>Osnabrück</strong> schon heute verhältnismäßig<br />
groß, aber nach allen Untersuchungen wird sie sich in Zukunft<br />
noch weiter erhöhen. Ein Großteil dieses Bevölkerungsteils<br />
sucht komfortablen möglichst zentral gelegenen Wohnraum<br />
und ist auch bereit, hierfür einen angemessenen Preis zu zahlen.<br />
Bereits seit einigen Jahren werden bei Wohnungsmodernisierungen<br />
die Badezimmer möglichst bodengleich hergerichtet.<br />
Neubaumaßnahmen werden ausschließlich so geplant, dass<br />
ein Erreichen des Hauses sowie der einzelnen Etagen und Wohnungen,<br />
auch im Innenbereich, ohne Behinderung möglich ist.<br />
Ein erstes Objekt in der Wohnform „Betreutes Wohnen“ wurde<br />
errichtet.<br />
Durch unsere umfangreichen Investitionen in Modernisierungen<br />
werden unsere Marktposition und ein dauerhafter Mittelrückfluss<br />
abgesichert.<br />
Durch die Lage im Stadtgebiet und dem Zuschnitt der Wohnungen<br />
hat die WGO ein breit gefächertes Angebot für studentisches<br />
Wohnen, dass auch bereits heute umfangreich entsprechend<br />
genutzt wird. Das Angebot hierfür könnte jedoch<br />
durchaus größer sein.<br />
Diese Wohnungen sind gleichzeitig auch für eine Vielzahl von<br />
Single-Haushalten interessant.<br />
Als latente Risiken werden die allgemeine finanzwirtschaftliche<br />
Entwicklung mit Gefahren für die Wirtschaftsentwicklung<br />
sowie die teilweise rückläufigen verfügbaren Nettoeinkommen<br />
gesehen.