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Mehr als nur Kampfsport Heisskalt rockt Interview ... - PIGmagazin

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MAgAZIN | INTERVIEw<br />

Deutscher Meister war er, Vize-Europameister<br />

ebenso. Beide Titel hat Yasin<br />

im Freefight errungen. In Las Vegas<br />

hat er mit MMA-Legende Wanderley<br />

Silva trainiert. In Los Angeles, Miami, Thailand<br />

und auf Kuba in teils sehr guten Camps nicht <strong>nur</strong><br />

seinen Körper gestählt, sondern vor allem seinen<br />

Horizont erweitert. Überall hat er<br />

dazugelernt. Körperlich wie auch<br />

mental. Andächtig lauschen wir seinen<br />

Schilderungen über das Training<br />

in Kuba. „Ich hatte die Ehre,<br />

mit Ringern und Boxern in einem<br />

Armenviertel zu trainieren“, ist Yasin immer noch<br />

begeistert. „Das war knallhart. Für mich sind die<br />

kubanischen Jungs die besten Sportler der Welt.“<br />

Es sind diese vielen kleinen Anekdoten, die unser<br />

Treffen so kurzweilig gestalten. Yasin versteht es,<br />

mit wenigen Worten seine Gesprächspartner zu<br />

fesseln. Es sind seine Geschichten, die einen sofort<br />

in den Bann ziehen. Egal ob er über seine Zeit<br />

<strong>als</strong> Türsteher im Stuttgarter Amici erzählt, wo<br />

er schon mal den VfB-Spielern Cacau und Timo<br />

Hildebrand den Eintritt verwehrte. „Das aber<br />

stets höflich“, betont er mit breitem Grinsen. „Ich<br />

kenne mich nicht besonders gut aus im Fußball,<br />

und die beiden wollten in Turnschuhen rein.“<br />

Oder auch die Erinnerungen aus seiner Kindheit<br />

auf der Theodor-Heuss-Hauptschule, wo er „hin<br />

24 | 25<br />

Yasin bei der Deutschen Meisterschaft in Dresden<br />

und wieder Prügel einstecken“ musste. „Das war<br />

früher gang und gäbe“, kann er heute darüber<br />

schmunzeln. Mit Hilfe des <strong>Kampfsport</strong>s lernte er<br />

sich schließlich zu wehren. Den ersten Kontakt<br />

bekam er über Filme. „Ich habe die chinesischen<br />

Streifen regelrecht aufgesaugt“, erinnert sich<br />

Yasin an das immer wiederkehrende Schema in<br />

„Ich hab die chinesischen<br />

Streifen regelrecht aufgesaugt.“<br />

den Filmen. „Ein schwächlicher Junge kassiert zu<br />

Beginn Prügel, lernt dann seinen Meister kennen<br />

und schlägt zurück. Er wird zum guten Krieger,<br />

und der gewinnt am Ende immer – und bekommt<br />

darüber hinaus auch noch das Mädchen.“<br />

Auch wenn das nach Hollywood-Happy-End klingen<br />

mag – Yasin verfährt nach demselben Modell.<br />

„Zuerst meißelt der Meister das Grobe ab, danach<br />

geht es an den Feinschliff – und mit der Zeit<br />

nimmt die Statue Form an.“ Dieses Prinzip wendet<br />

Yasin seit vergangenem September auch in der<br />

Gottlieb-Daimler-Schule in Sindelfingen an. „Ein<br />

Mitarbeiter des Jugendamts hat bei meinem Training<br />

zugeschaut und kam auf die Idee, mich auf<br />

die Problemschüler des Berufsvorbereitungsjahres<br />

anzusetzen.“ Gesagt, getan – auch wenn ihm

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