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DAS MAGAZIN 07/08 2009 - Kölner Philharmonie

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Charismatische Meister<br />

Solisten dirigieren führende Orchester in den „<strong>Kölner</strong> Sonntagskonzerten“<br />

Es gab Zeiten, da war die Sache recht übersichtlich:<br />

Wer im Orchester Ton und Tempo<br />

vorgab, saß selbst mittendrin. Als Konzert-<br />

und Kapellmeister, mit der Geige in der Hand<br />

oder den Fingern auf den Tasten. Als später<br />

der musikalische Ausdruck differenzierter<br />

und die Orchester größer wurden, musste<br />

jemand instrumentenlos den Überblick behalten.<br />

Spohr und Mendelssohn, Berlioz, Liszt<br />

und Wagner waren die ersten, die das Dirigieren<br />

zur Profession erhoben. Der Taktstock<br />

entwickelte sich zum Mittel der Macht und<br />

wer ihn schwang, avancierte nicht selten zum<br />

charismatischen Pultstar. Das Image vom<br />

omnipotenten Maestro hat inzwischen Pati-<br />

Christian Zacharias<br />

na angesetzt. Despoten sind out, Demokraten<br />

gefragt. Wer heute die Eliteorchester zu<br />

Höchstleistungen führen will, der muss den<br />

richtigen Ton anschlagen: musikalisch und<br />

menschlich. Eine eigene Spezies sind dirigierende<br />

Solisten. Klangmagier, die ihre Vorstellungen<br />

dem Orchester vermitteln können,<br />

weil sie als Instrumentalisten das Innenleben<br />

von Orchestern aus dem Effeff kennen, die<br />

über profilierte Führungsqualitäten verfügen<br />

und ebenso mit den subtilen Kommunikationswegen<br />

der Kammermusik vertraut sind.<br />

Sechs dieser Multitalente, die heute das Konzertleben<br />

bereichern, sind bei den „<strong>Kölner</strong><br />

Sonntagskonzerten“ zu Gast.<br />

Zum Auftakt der Reihe die Finnin Susanna<br />

Mälkki, die durch ihre Arbeit als Solocellistin<br />

des Göteborger Symphonieorchesters weiß,<br />

wie ein Orchesterapparat zu bewegen ist.<br />

Heute steht Susanna Mälkki am Pult der Orchester<br />

von Welt, war bis 2005 Chefdirigentin<br />

des Stavanger Symphony Orchestra und gab<br />

im vergangenen Frühjahr ihr Debüt bei den<br />

Berliner Philharmonikern. Ihre Interpretationen<br />

bestechen durch Klarheit und Präzision,<br />

womit sie ganz auf einer Wellenlänge liegt<br />

mit einem der ungewöhnlichsten Sinfonieorchester<br />

Deutschlands: der Jungen Deutschen<br />

<strong>Philharmonie</strong>. „Bewegung“ lautet das Motto<br />

dieses Orchesters. Junge Botschafter einer<br />

neuen Musikkultur, die demokratisch und eigenverantwortlich<br />

über Programme, Dirigenten<br />

und Solisten entscheiden.<br />

So ging es auch Die Deutsche Kammerphilharmonie<br />

Bremen an. Auch hier waren es<br />

engagierte Musikstudenten, die sich 1980<br />

auf das Wagnis einließen und ein Orchester<br />

gründeten. Heute ist die Deutsche Kammerphilharmonie<br />

Bremen eines der weltweit führenden<br />

Kammerorchester. Eng verbunden<br />

ist das Orchester einem Universalgenie, das<br />

seit über vierzig Jahren die Klassiklandschaft<br />

mit immer neuen Impulsen bereichert: Ton<br />

Koopman. Brillanter Cembalist und Organist,<br />

begnadeter Dirigent, akribischer Musikwissenschaftler.<br />

Seit den 1970er Jahren ergründet<br />

Ton Koopman auf den Spuren der historischen<br />

Aufführungspraxis den Musizierstil<br />

früherer Zeiten und trägt die gewonnenen<br />

Erkenntnisse als Gastdirigent in die modernen<br />

Orchester hinein.<br />

Zu den vielseitigsten Musikern des Konzertbetriebs<br />

gehört auch der österreichische Geiger<br />

Thomas Zehetmair. Als Sechzehnjähriger<br />

debütierte er bei den Salzburger Festspielen<br />

und gewann kurz darauf den ersten Preis<br />

beim Internationalen Mozart-Wettbewerb. Als<br />

Solist spielt Zehetmair heute unter Dirigenten<br />

wie Daniel Barenboim, Nikolaus Harnoncourt<br />

und Sir Simon Rattle. Wenn er selbst zum Taktstock<br />

greift, durchmisst er mit rückhaltlosem<br />

Engagement die komplexen Ausdruckswelten<br />

der europäischen Musikgeschichte vom<br />

18. bis zum 21. Jahrhundert – etwa als Gastdirigent<br />

der Camerata Salzburg, dem London<br />

Philharmonic Orchestra oder seit 2002 als<br />

Chefdirigent der Northern Sinfonia.<br />

Auch Christian Zacharias gehört zu den wahrlich<br />

unorthodoxen Vertretern seiner Zunft.<br />

32 33<br />

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