DAS MAGAZIN 07/08 2009 - Kölner Philharmonie
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„Ich möchte<br />
die kulturelle Armut<br />
bekämpfen.“<br />
Valery Gergiev<br />
Stets erlebt er jedes Konzert neu, stets spürt er als Orchesterleiter<br />
eine persönliche „Verantwortung“, und er liebt auch den Reiz neuer<br />
Erfahrungen. Mehr noch: Musikalische Entdeckungsreisen sind<br />
für ihn ein künstlerisches Lebenselixier. „Wenn ich ein Werk zum<br />
allerersten Mal dirigiere“, sagt Gergiev in einem Interview, „ist das<br />
sehr faszinierend und aufregend. Solche Dinge sind für mich auch<br />
wichtiger, als Werke zu dirigieren, die man ohnehin von mir kennt<br />
und schätzt.“ Sein Anliegen ist es, möglichst vielen Menschen die<br />
Musik nahe zu bringen. „Ich liebe Oper und die klassische Musik,<br />
und ich will die Leute für die Musik gewinnen. Wir spielen ja letztlich<br />
für unser Publikum, und ich wünsche mir, dass wir mit jedem<br />
Konzert mehr Menschen zur klassischen Musik bringen.“ Für diese<br />
Mission ist ihm das Festival einer der besten Wegbereiter. So hat<br />
er sein Festivalengagement, das 1992 mit den „Weißen Nächten“<br />
begann, längst u. a. um ein Klassik-Festival in Finnland, das Rotterdam<br />
Festival, das „Moscow Easter Festival“, das Festival „Peace for<br />
the Caucasus“ und das „Red Sea Festival“ erweitert. Sein neuestes<br />
Projekt ist das „World Orchestra for Peace“, ein Zusammenschluss<br />
von Spitzenmusikern verschiedener Nationen, mit dem er „so viele<br />
Menschen wie möglich erreichen“ will. Mehr noch: „Wir hoffen“, so<br />
Gergiev, „dass wir mit unserer Programmauswahl die ganze Welt<br />
ansprechen können, denn ich möchte die kulturelle Armut bekämpfen.“<br />
Ebenso wichtig ist ihm auch die Förderung junger Spitzentalente,<br />
und so rief er 1998 die von Alberto Vilar gesponserte<br />
Mariinsky Academy for Young Singers ins Leben. Cyrill Stoletzky<br />
Abonnement<br />
Valery Gergiev und das Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg<br />
1. Konzert: Mittwoch 20.01.2010 20:00<br />
Yuri Bashmet Viola<br />
Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg<br />
Valery Gergiev Dirigent<br />
Peter Iljitsch Tschaikowsky Romeo und Julia, Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74<br />
„Pathétique“<br />
Alfred Schnittke Konzert für Viola und Orchester<br />
2. Konzert: Donnerstag 21.01.2010 20:00<br />
Alexey Markov Bariton (Robert, Herzog von Burgund)<br />
Viktoria Yastrebova Sopran (Jolanthe, blinde Tochter König Renés)<br />
Chor des Mariinsky-Theaters St. Petersburg<br />
Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg<br />
Valery Gergiev Dirigent<br />
Peter Iljitsch Tschaikowsky Francesca da Rimini op. 32<br />
Peter Iljitsch Tschaikowsky Jolanthe<br />
Konzertante Aufführung in russischer Sprache<br />
Gefördert<br />
durch das<br />
3. Konzert: Freitag 22.01.2010 20:00<br />
Mikhail Petrenko Bass u. a.<br />
Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg<br />
Valery Gergiev Dirigent<br />
Modest Mussorgsky / Nikolaj Rimskij-Korsakow Eine Nacht auf dem Kahlen Berge<br />
Modest Mussorgsky Kinderstube, Bilder einer Ausstellung<br />
Modest Mussorgsky / Dmitrij Schostakowitsch Lieder und Tänze des Todes<br />
Jeweils 19:00: Einführung in das Konzert durch Michael Struck-Schloen<br />
€ 55,– 85,– 110,– 160,– 190,–<br />
–,– Chorempore (Z)<br />
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Riccardo Muti<br />
Aus dem<br />
Schatzkästchen der<br />
Opernwelt<br />
Konzertante Aufführungen erlesen ausgeführt<br />
Fehlt da nicht etwas? Oper ohne Bühnenbild<br />
und Kostüm, „nur“ mit Sängern und<br />
Orchester? Das klingt nach Notlösung. Ist<br />
es aber nicht. Eine Oper konzertant aufzuführen<br />
kann auch bedeuten, seltene und<br />
nahezu einmalige musikalische Konstellationen<br />
zu schaffen, die dem Opernalltag mitunter<br />
naturgemäß versagt bleiben müssen.<br />
Die Form der szenischen Beschränkung<br />
eröffnet die Möglichkeit zur Besonderheit,<br />
zur Außergewöhnlichkeit mit Festivalcharakter.<br />
Werke können zu Gehör gebracht<br />
werden, denen trotz ihres unerhörten mu-<br />
Szenische Beschränkung<br />
eröffnet die Möglichkeit zur<br />
Besonderheit.<br />
sikalischen Reichtums der Einzug in das<br />
hiesige Repertoire verwehrt geblieben ist,<br />
wie Tschaikowskys in elegischer Eleganz<br />
schwebender „Jolanthe“. Wenn dieses Klein-<br />
od der russischen Spätromantik auch noch<br />
von Künstlern zum Klingen gebracht wird,<br />
denen ein so unmittelbarer Zugang zur<br />
Seele dieser Musik möglich ist wie den Solisten,<br />
dem Chor und dem Orchester des<br />
St. Petersburger Mariinsky-Theaters unter<br />
Maestro Valery Gergiev, dann lässt das<br />
ein feinsinniges Klangwunder erwarten.<br />
Wenn sich mit Riccardo Muti ein weiterer