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de<br />

KOlsche<br />

KOch<br />

Die Rubrik »Kölsche Köch« wird in jeder Ausgabe Rezepte vorstellen,<br />

die in die entsprechende Jahreszeit passen sowie Hintergründe oder<br />

Besonderheiten der eingesetzten Produkte beschreiben.<br />

Hühner, Tauben und Gänse waren die ersten gefiederten Tiere, die man auf<br />

den Höfen in Köln und im Rheinland als Nutztiere hielt. Zu Nahrungszwecken<br />

kamen noch die meist wild lebenden Vögel hinzu, so dass im Laufe<br />

der Zeit ein sehr reichhaltiges Angebot an Geflügel zur Verfügung stand.<br />

So vielschichtig wie das Angebot an Geflügel waren in den vergangenen<br />

Jahrhunderten auch die Zubereitungsarten.<br />

<strong>Das</strong> Marktangebot umfasste im Mittelalter neben den genannten Hühnern,<br />

Tauben und Gänsen noch Feldhühner, Weingartsvögel, Enten, Wachteln,<br />

Schnepfen und nicht näher bezeichnete kleine Vögel. Eine Spezialität der<br />

kölnischen Küche, die es heute nicht mehr gibt, waren Krammetsvögel,<br />

die sich vor allem im Herbst von Wacholderbeeren ernährten und dadurch<br />

besonders schmackhaft waren. Krammetsvögel kamen meist gebraten<br />

auf den Tisch, dazu wurde eine Sauce mit Wacholderbeeren und Rotwein<br />

gereicht.<br />

Da Geflügel im ausgehenden Spätmittelalter unter die Fastenbestimmungen<br />

fiel, war der Verzehr von Schnepfen problematisch, da die Jagd ausgerechnet<br />

in diese Zeit fiel. Dieses Problem umging man bei Enten einfach<br />

dadurch, dass man sie als Wasservögel zu den Fischen rechnete. In alten<br />

Kochbüchern stehen die Entenrezepte deshalb häufig unter der Rubrik der<br />

Süßwasserfische.<br />

Bei den Gänsen waren vor allem die jungen Tiere gefragt, die zumeist<br />

gebraten gegessen wurden. Eine große gemästete Gans wurde auch schon<br />

mal in Wasser gekocht und nur zum Schluss, wenn das Fett abgeschöpft<br />

war, im Ofen gebräunt. Wilde Gänse mussten, wenn sie jung waren, erst<br />

in einer Beize aus Essig, Zwiebeln, Lorbeerblättern und Beizkraut eingelegt<br />

werden, bevor sie am Spieß oder in einem Bratentopf gebraten wurden.<br />

Ältere Wildgänse waren nur genießbar, wenn sie etliche Wochen in Essig<br />

gelegen hatten. Aber auch dann wurden sie nur für Pasteten verwendet.<br />

Jung gans MeT eneR appelZaus<br />

OdeR Junge gans MiT eineR apfelsauce<br />

1 KüchenfeRTige gans<br />

3 Bis 4 Äpfel<br />

(WiRd die gans gefüllT, ZusÄTZlich 3 Bis 4 Äpfel<br />

und 250 g geschÄlTe MaROnen)<br />

50 g BuTTeR<br />

0,2 l WeissWein<br />

ZucKeR, ZiMT, salZ, pfeffeR<br />

ZiTROnensafT<br />

50 g ROsinen<br />

Aus »Der Kölsche Rezepte-Kalender 2010« von stückkölle, www.stueckkoelle.de<br />

Die gerupfte und gesäuberte Gans innen und außen salzen. Bei diesem<br />

Rezept ist eine Füllung nicht erforderlich, aber wer die Gans trotzdem<br />

füllen möchte, kann dies mit Äpfeln und Maronen tun. Die Gans wird<br />

zugenäht und die Keulen zusammengebunden. Man gibt etwas heißes<br />

Wasser in eine Fettpfanne und legt die Gans mit der Brust nach oben<br />

hinein. Sie wird im Backofen etwa 2-3 Stunden lang gebraten, wobei die<br />

Gans häufiger mit der Bratflüssigkeit begossen werden muss, damit sie<br />

gut gebräunt und kross gebacken auf den Tisch kommt. Die Gans vor dem<br />

Tranchieren etwas ruhen lassen.<br />

Für die Sauce werden einige säuerliche Äpfel (z. B. Boskop) geschält und<br />

entkernt, dann in Stücke geschnitten und in Butter angedünstet. Wenn sie<br />

weich sind, gießt man den Weißwein dazu, würzt mit Zucker, ein wenig<br />

Zimt und Salz und gibt etwas Zitronensaft hinzu. Die Apfelsauce wird<br />

anschließend püriert oder durch ein Sieb passiert und mit etwas entfettetem<br />

Bratensaft der Gans aufgegossen. Einige Rosinen zugeben und die<br />

Sauce auf die gewünschte Konsistenz einkochen. Mit den vorgenannten<br />

Gewürzen und etwas Pfeffer aus der Mühle abschmecken. tHOMAS COENEN<br />

40 klaaf Kölsche Köch<br />

Kölsche Köch klaaf 41<br />

isTOcKphOTO.cOM / BenneWiTZ

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