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RaReTaTcheR<br />

us deM<br />

BOcheRschaaf<br />

Frederike Müller und Ingeborg Nitt setzen in diesem Heft die<br />

Literaturtipps zum Zoojubiläum fort und erinnern an einen weiteren<br />

150. Geburtstag. Am Schluss des Artikels folgt ein wichtiger<br />

Hinweis auf die Adventszeit.<br />

liTeRaTuRTipps ZuM<br />

KÖlneR ZOO – Teil 2<br />

Hajo Steinert<br />

Chargesheimer im Zoo – Fotografien aus den fünfziger Jahren<br />

Greven Verlag Köln 2010, ISBN 978-3-7743-0437-6<br />

Wer kennt ihn nicht? Chargesheimer – einer der großen Photographen Kölns,<br />

wenn nicht sogar der größte. Wer ihn bisher nur mit Straßenphotographie<br />

verbunden hat, wird überrascht sein. Der Photokünstler begibt sich auf ein<br />

neues Terrain, was Hajo Steinert in dem Buch »Chargesheimer im Zoo –<br />

Fotografien aus den fünfziger Jahren« eindrucksvoll eingefangen hat.<br />

Vom Schutzumschlag sieht uns, passend zum neueröffneten Hippodom,<br />

ein Flusspferd an. Die meist großformatigen Photos im Innenteil beeindrucken<br />

durch ungewohnte Perspektiven und Bildausschnitte. Ein Doppelhornvogel<br />

wird im Profil abgebildet so dass sein Kopf mit dem imposanten<br />

Schnabel zur Geltung kommt. Bei einer Zebragruppe erkennt der Betrachter<br />

vor lauter Streifen das einzelne Tier kaum. Von einem schlafenden Tiger<br />

sieht der Betrachter nur einen Teil des Kopfes, den größten Teil des Bildes<br />

nehmen die Schatten der Gitterstäbe des Käfigs ein. Überhaupt versteht es<br />

Chargesheimer, die negativen Seiten der damaligen Tierhaltung sichtbar zu<br />

machen, darunter die Käfige, die auf heutige Zoobesucher, die an Scheiben<br />

oder Gräben als Abgrenzung gewohnt sind, wie Gefängnisse wirken. Die<br />

Zoobesucher selbst werden auch aufs Korn genommen, ob sie nun Gänse<br />

füttern – war füttern nicht auch früher schon verboten? Der erschreckte<br />

Blick der ertappten Frau lässt darauf schließen! – oder ob sie sich selbst<br />

hinter Gittern befinden.<br />

Gelungen ist auch die Gegenüberstellung von tierischen und menschlichen<br />

Motiven. Gleich zu Beginn des Buches sehen uns ein Emu und Chargesheimer<br />

selbst an. Der Clown Grock wird einem jungen Orang Utan zugeordnet<br />

und das kantige, faltige Porträt Adenauers zwei Elefanten.<br />

<strong>Das</strong> Buch ist kein reiner Bildband, legt den Schwerpunkt aber eindeutig auf<br />

die stimmungsvollen, für Chargesheimer so typischen Schwarz-weiß Bilder.<br />

Die Texte in dem großformatigen Buch sind sehr ansprechend und leicht zu<br />

lesen. Sie weisen gerne darauf hin, wie ungewöhnlich die Photomodelle für<br />

Chargesheimer waren, beißen sich jedoch nicht daran fest. Ein Hochgenuss<br />

für alle, die den Zoo in einer ganz besonderen Stimmung erleben wollen.<br />

Annelore Rieke-Müller, Lothar Dittrich<br />

Der Löwe brüllt nebenan – Die Gründung Zoologischer<br />

Gärten im deutschsprachigen Raum 1833-1869<br />

Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 1998, ISBN 3-412-00798-6<br />

Warum wurden überhaupt Zoos gegründet?<br />

Welche Beweggründe und<br />

Ziele hatten die Initiatoren? Über<br />

welche Kenntnisse fremdländische<br />

Tiere betreffend verfügten die Europäer?<br />

Diese Fragen und viele mehr<br />

beantworten Annelore Rieke-Müller<br />

und Lothar Dittrich. Sie erläutern<br />

ausführlich die ersten Zoogründungen,<br />

unter anderem auch in<br />

Köln, angefangen von fürstlichen<br />

Menagerien bis zum Ende der<br />

ersten Gründungswelle. Außerdem<br />

beschreiben sie die Tierbeschaffung<br />

und Tierhaltung in dieser Zeit. Damals<br />

wurden die Tiere noch in der<br />

freien Wildbahn gefangen und von<br />

Tierhändlern verkauft. Dies ist heute<br />

undenkbar. Wer sich also ein Bild über die Entwicklung von Zootierhaltung<br />

und die Unterschiede zwischen den Anfängen und der Gegenwart machen<br />

möchte, sollte zu diesem Buch greifen.<br />

34 klaaf Köln literarisch<br />

Köln literarisch klaaf 35

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