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Traditionell und verwurzelt im Osten der Schweiz
Wir beginnen eigentlich gleich mit zwei Kantonen: Das Appenzellerland ist
nämlich seit 1597 in die beiden Halbkantone Appenzell Innerrhoden und
Appenzell Außerrhoden aufgeteilt. Der Name Appenzell (lateinisch «abbatis
cella») bedeutet «Zelle (d. h. Gutsbesitz) des Abtes». Dies bezieht sich auf
die Fürstabtei St. Gallen, die einen großen Einfluss auf das Gebiet ausübte.
Appenzell Innerrhoden ist der Schweizer Kanton mit der niedrigsten Einwohnerzahl
(rund 15 000 Einwohner) und der zweitkleinsten Fläche (nach Basel-
Stadt). Appenzell Außerrhoden ist mit über 50 000 Einwohnern etwas größer.
In beiden Kantonen werden 56 Prozent der Gesamtfläche landwirtschaftlich
genutzt. Höchster Berg ist der Säntis (2502 m ü. M.) im Alpstein, auf dem
sich die Grenzen der drei Kantone Appenzell Innerrhoden, Appenzell Außerrhoden
und St. Gallen treffen.
Auch heute noch werden in Appenzell Innerrhoden sämtliche kantonalen
Abstimmungen und Wahlen an der jährlich stattfindenden Landsgemeinde
entschieden. Außerrhoden hat diese 1997 abgeschafft. Die Stimmbürger
versammeln sich am letzten Sonntag im April auf dem Landsgemeindeplatz
im «Ring», während die Kantonsregierung auf dem «Stuhl» (eine Art Holzbühne)
steht. Abgestimmt wird durch Erheben einer Hand und anschließendes
Mehren (optisches Vergleichen der Anzahl erhobener Hände vom Stuhl aus)
durch die Regierung. Appenzell Innerrhoden war übrigens nach einem Bundesgerichtsentscheid
1990 der letzte Schweizer Kanton, der das 1971 auf
eidgenössischer Ebene beschlossene Frauenstimmrecht auch auf kantonaler
Ebene einführte.
Wappen Appenzell
Innerrhoden