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Analyse des Lehrplans für die Grundschule

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Bestandsaufnahme zum Sachunterricht<br />

an <strong>Grundschule</strong>n hinsichtlich<br />

Zugängen zu nachhaltiger Entwicklung,<br />

Umwelt, Globalisierung und<br />

interkulturellem Lernen<br />

Lehrplananalysen der<br />

deutschen Länder<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg<br />

2006


Inhaltsverzeichnis<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Inhaltsverzeichnis..................................................................................................................................2<br />

Vorwort .................................................................................................................................................3<br />

<strong>Analyse</strong> der Bildungsplans <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Baden-Württemberg 2004 -<br />

Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur............................................................................................4<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Lehrplans</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Bayern 2000 - Fach Heimat- und<br />

Sachunterricht......................................................................................................................................11<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> Rahmenplans <strong>Grundschule</strong> der Länder Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-<br />

Vorpommern 2004 - Fach Sachunterricht...........................................................................................21<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> Rahmenplans <strong>für</strong> <strong>die</strong> Primarstufe Freie Hansestadt Bremen 2002 - Fach<br />

Sachunterricht......................................................................................................................................27<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> Bildungsplans <strong>Grundschule</strong> der Freien Hansestadt Hamburg 2003 - Rahmenplan<br />

Sachunterricht......................................................................................................................................36<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> Rahmenplans <strong>Grundschule</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Hessen 1995- Fach Sachunterricht...................54<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Lehrplans</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Sachsen 2004 - Fach Sachunterricht...........66<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Lehrplans</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Schleswig-Holsteins 1997/1998 - Fach<br />

Sachunterricht......................................................................................................................................73<br />

<strong>Analyse</strong> der Lehrpläne <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderschule mit dem Bildungsgang<br />

der <strong>Grundschule</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Thüringen 1999 - Fach Heimat- und Sachkunde ..................................81<br />

2


Vorwort<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Im Rahmen <strong>des</strong> gemeinsamen Projekts der Kultusministerkonferenz (KMK) und <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums<br />

<strong>für</strong> wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zur Erstellung eines Grundkonzepts<br />

<strong>für</strong> entwicklungspolitische Bildung an Schulen und der Förderung <strong>die</strong>ses Projekts durch <strong>die</strong> Internationale<br />

Weiterbildung und Entwicklung gGmbH (InWEnt, Projekt FEB-012-089/04) wurde im Auftrag<br />

<strong>des</strong> Staatsinstituts <strong>für</strong> Schulqualität und Bildungsforschung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Bayern eine Bestandsaufnahme<br />

zum Sachunterricht an <strong>Grundschule</strong>n hinsichtlich Zugängen zu nachhaltiger Entwicklung, Umwelt,<br />

Globalisierung und interkulturellem Lernen erstellt. Betrachtet wurden insgesamt <strong>die</strong> aktuellen Lehrpläne<br />

von elf Ländern, <strong>die</strong> keine Überarbeitung angekündigt haben.<br />

<strong>Analyse</strong>kriterien<br />

Die folgenden Lehrplananalysen beziehen sich auf <strong>die</strong> <strong>Analyse</strong>kriterien:<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung:<br />

Verknüpfung <strong>des</strong> Themas Umwelt mit Aspekten der Globalisierung 1 und <strong>des</strong> Interkulturellen<br />

Lernens.<br />

Betrachtet wurden <strong>die</strong> Grundschullehrpläne <strong>für</strong> das Fach Sachunterricht folgender Länder:<br />

(1) Baden-Württemberg (2004)<br />

(2) Bayern (2000)<br />

(3) Brandenburg (2004)<br />

(4) Berlin (2004)<br />

(5) Mecklenburg- Vorpommern (2004)<br />

(6) Freie Hansestadt Bremen (2002)<br />

(7) Freie Hansestadt Hamburg (2003)<br />

(8) Hessen (1995)<br />

(9) Sachsen (2004)<br />

(10) Schleswig-Holstein (1997/1998)<br />

(11) Thüringen (1999)<br />

Die Lehrpläne der Länder Saarland, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen<br />

sind entweder in der Erprobungsphase (z.B. Nordrhein-Westfalen 2 ) oder haben eine Neuauflage<br />

angekündigt und wurden <strong>des</strong>halb nicht berücksichtigt. Die Länder Brandenburg, Berlin und<br />

Mecklenburg-Vorpommern haben in einem länderübergreifenden Projekt 3 einen gemeinsamen Bildungsplan<br />

entwickelt.<br />

Die <strong>Analyse</strong> orientiert sich an der Struktur der jeweiligen Bildungs- Lehr- und Rahmenpläne und unterscheidet<br />

sich demzufolge hinsichtlich Form und Umfang an einigen Stellen. So verfügt beispielsweise<br />

der neue Fächerverbund <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Baden-Württemberg „Mensch, Natur und Kultur“ über<br />

einen ganz eigenen Aufbau, der in der Bearbeitung <strong>des</strong>selben berücksichtigt wurde.<br />

Zur Struktur der <strong>Analyse</strong>n<br />

Die <strong>Analyse</strong>n beginnen zunächst jeweils mit allgemeinen Leitideen bezogen auf <strong>die</strong> <strong>Analyse</strong>kriterien,<br />

beschreiben anschließend speziell <strong>die</strong> Ziele und Aufgaben <strong>des</strong> Faches Sachunterricht und beziehen<br />

sich dann in tabellarischer Form auf Themenbereiche, Lernfelder, Inhalte und Hinweise der jeweiligen<br />

Lehrpläne.<br />

1 Globalisierung im Sinne von globalem Lernen<br />

2 Endgültige Fassung nach Angaben <strong>des</strong> Ministeriums voraussichtlich am 1.8.2007.<br />

3 Die Rahmenlehrpläne wurden vom Lan<strong>des</strong>institut <strong>für</strong> Schule und Me<strong>die</strong>n Brandenburg (LISUM Bbg - Federführung),<br />

Berliner Lan<strong>des</strong>institut <strong>für</strong> Schule und Me<strong>die</strong>n (LISUM) und dem Lan<strong>des</strong>institut <strong>für</strong> Schule und Ausbildung<br />

Mecklenburg-Vorpommern (L.I.S.A.) erarbeitet.<br />

3


Dr. Martina Knörzer<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> Bildungsplans <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong>:<br />

Baden-Württemberg 2004<br />

Mensch, Natur und Kultur<br />

Kultus und Unterricht. Amtsblatt <strong>des</strong> Ministeriums <strong>für</strong> Kultus und Sport Baden-Württemberg.<br />

Lehrplanheft 1/2004. Stuttgart 2004.<br />

<strong>Analyse</strong>kriterien<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung:<br />

Verknüpfung <strong>des</strong> Themas Umwelt mit Aspekten der Globalisierung und <strong>des</strong> Interkulturellen<br />

Lernens<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg<br />

<strong>Analyse</strong> der Bildungsplans <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Baden-Württemberg 2004 - Fächerverbund<br />

Mensch, Natur und Kultur<br />

Lehrplananalyse <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Baden-Württemberg<br />

Bildungsplan <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> 2004<br />

Der Bildungsplan <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Baden-Württemberg von 2004 enthält bereits im Bildungsplan <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Grundschule</strong> wichtige Elemente einer Bildung <strong>für</strong> eine nachhaltige Entwicklung (BfNE). Schon in der<br />

Einführung in den Bildungsplan 2004 von Hartmut von Hentig wird „Umwelterziehung und Nachhaltigkeit“<br />

als zentrales Thema und als Aufgabe der Schule neben anderen Themenbereichen explizit<br />

erwähnt 4 . Auch weitere wesentliche Elemente einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung lassen sich<br />

bereits in den einführenden Worten finden: Interkulturelle Erziehung als Auftrag der Schule 5 und<br />

Globales Lernen im Hinblick auf das wirtschaftliche und politische Zusammenwachsen der Welt 6 und<br />

<strong>die</strong> damit verbundene Notwendigkeit von Verständigung.<br />

Im Folgenden sollen Inhalte zu den Themenbereichen Bildung <strong>für</strong> eine nachhaltige Entwicklung,<br />

Umwelt, Globalisierung bzw. Globales Lernen und Interkulturelles Lernen in den Fächern evangelische<br />

und katholische Religion sowie dem Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur dargestellt werden.<br />

4 Bildungsplan <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> Baden-Württemberg 2004, S.18<br />

5 vgl. dazu Bildungsplan <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> Baden- Württemberg 2004, S. 10<br />

6 vgl. ebd. S.8<br />

4


Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur (MeNuK)<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Zentrale Aufgabe <strong>des</strong> Unterrichts im Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur ist es, bei der Weltwahrnehmung<br />

der Schülerinnen und Schüler anzuknüpfen und deren unterschiedliche Vorerfahrungen<br />

und Denkstrukturen miteinander zu verknüpfen 7 . Die Kinder sollen auf der Basis ihrer Welterkundung<br />

tragfähige Formen <strong>des</strong> Wissens und Könnens erwerben und in ihrem musikalischen und künstlerischen<br />

Ausdruck gefördert werden. In <strong>die</strong>sem Sinne besteht <strong>die</strong> grundlegende Aufgabe <strong>des</strong> Fächerverbun<strong>des</strong><br />

darin, <strong>die</strong> Kinder darin zu unterstützen, sich ihr natürliches und kulturelles Umfeld auf vielfältige Art<br />

und Weise mehrperspektivisch zu erschließen.<br />

Die Inhalte <strong>des</strong> Unterrichts berücksichtigen folgende unterschiedliche Perspektiven: <strong>die</strong> sozial- und<br />

kulturwissenschaftliche Perspektive, <strong>die</strong> raumbezogene Perspektive, <strong>die</strong> naturbezogene Perspektive,<br />

<strong>die</strong> technische Perspektive sowie <strong>die</strong> historische Perspektive 8 . Diese werden durch ästhetische Zugangsweisen<br />

erweitert.<br />

Darüber hinaus erwerben <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler Kompetenzen, <strong>die</strong> sie befähigen, „sich an ihrer<br />

eigenen Beheimatung aktiv zu beteiligen und ihre Identität im Spannungsfeld zwischen Heimatverbundenheit<br />

und Weltoffenheit zu stärken“ 9 . Tägliches partnerschaftliches, demokratisches und weltoffenes<br />

Handeln prägt <strong>die</strong> Schulkultur und trägt zur Gestaltung eines zukunftsfähigen Verhältnisses der<br />

Kinder zur Heimat und Welt bei 10 .<br />

Auch das Philosophieren mit Kindern ist Bestandteil <strong>des</strong> Fächerverbun<strong>des</strong> und <strong>die</strong>nt der Förderung<br />

gegenseitigen Zuhörens wie der Dialog- und Urteilsfähigkeit; in <strong>die</strong>sem Rahmen können <strong>die</strong> Schüler<br />

staunen, Sinnfragen stellen und gemeinsam nach Antworten suchen.<br />

Der Fächerverbund Mensch, Natur und Kultur übernimmt laut Bildungsplan <strong>die</strong> „Leitfunktion <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Bereiche ‚In Gemeinschaft leben’ und ‚Demokratie lernen’“ 11 .<br />

Die Struktur <strong>für</strong> den Unterricht im Fächerverbund sieht folgendermaßen aus: drei zentralen Bereichen<br />

der Lebenswirklichkeit sind jeweils drei Kompetenzfelder zugeordnet. Diese lauten:<br />

MENSCHLICHES LEBEN<br />

• Wer bin ich - was kann ich: Kinder entwickeln und verändern sich, stellen sich dar<br />

• Ich - du - wir: zusammenleben, miteinander gestalten, voneinander lernen<br />

• Kinder <strong>die</strong>ser Welt: sich informieren, sich verständigen, sich verstehen<br />

KULTURPHÄNOMENE UND UMWELT<br />

• Raum und Zeit erleben und gestalten<br />

• Heimatliche Spuren suchen und entdecken<br />

• Mensch, Tier und Pflanze: staunen, schützen, erhalten<br />

NATURPHÄNOMENE UND TECHNIK<br />

• Natur macht neugierig: forschen, experimentieren, dokumentieren<br />

• Erfinderinnen, Erfinder, Künstlerinnen, Künstler, Komponistinnen und Komponisten entdecken,<br />

entwerfen und bauen, stellen dar<br />

• Energie, Materialien, Verkehrswege: vergleichen und bewusst nutzen 12<br />

Das erste Kompetenzfeld geht jeweils vom „Ich“ aus (Kind als Individuum), das zweite Kompetenzfeld<br />

rückt das Kind als Mitglied der Gemeinschaft in den Mittelpunkt (Fragen und Themen von kommunikativer,<br />

lokaler und kommunaler Bedeutung) und im jeweils dritten Kompetenzfeld begegnet das<br />

7 vgl. Bildungsplan <strong>Grundschule</strong> Baden-Württemberg 2004, S.96<br />

8 vgl. ebd.<br />

9 ebd., S.96<br />

10 vgl. ebd.<br />

11 ebd., S.97<br />

12 vgl. ebd., S.98<br />

5


Dr. Martina Knörzer<br />

Kind als künftiger Bürger der Welt Schlüsselfragen <strong>des</strong> Lebens (Ausweitung auf Themen und Probleme<br />

von globaler Bedeutung) 13 .<br />

Konzeption<br />

MENSCHLICHES LEBEN (Das Kind als Individuum, sein Leben und Lernen als Schulkind)<br />

Kf 14 1: Wer bin ich – was kann ich: Kinder entwickeln und verändern sich, stellen sich dar<br />

Kf 2: Ich – du – wir: zusammen leben, miteinander gestalten, voneinander lernen<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

können Andersartigkeit wahrnehmen und sich damit auseinander setzen (Kl.2)<br />

kennen verschiedene Formen <strong>des</strong> Zusammenlebens, demokratische Beteiligungsformen<br />

und einfache Konfliktlösestrategien (Kl.2)<br />

können bewusst Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei ihren Mitmenschen wahrnehmen<br />

und <strong>die</strong> Merkmale <strong>des</strong> Gegenübers mitteilen (Kl.4)<br />

können gegenüber anderen Menschen in ihrer Verschiedenartigkeit Verständnis und Toleranz<br />

entwickeln (Kl.4)<br />

Kf 3: Kinder <strong>die</strong>ser Welt: sich informieren, sich verständigen, sich verstehen<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

erkennen Besonderheiten, Unterschiede und Gemeinsamkeiten vertrauter und fremder<br />

Länder und Kulturen im eigenen Erfahrungsbereich (Kl.2)<br />

entdecken Spuren verschiedener Kulturen in ihrer Alltagswelt (Kl.2)<br />

können Elemente anderer Länder und Kulturen in eigene Gestaltungen einbeziehen (Kl.2)<br />

können Rechte anderer erkennen und respektieren (Kl.2)<br />

können <strong>die</strong> Vielfalt und Eigenständigkeit kultureller Leistungen anerkennen (Kl.4)<br />

können Besonderheiten, Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Kulturen aus Vergangenheit<br />

und Gegenwart erkennen (Kl.4)<br />

können <strong>die</strong> Rechte anderer Gruppen respektieren und altersgemäße Verantwortung <strong>für</strong> das<br />

eigene Tun übernehmen (Kl.2)<br />

können sich aus verschiedenen Me<strong>die</strong>n und Quellen Informationen über <strong>die</strong> Lebensweisen<br />

von Kindern in anderen Ländern der Welt beschaffen(Kl.4)<br />

können Elemente fremder Kulturen gezielt zur Erweiterung ihrer eigenen Gestaltungen<br />

nutzen (Kl.4)<br />

KULTURPHÄNOMENE UND UMWELT (Fragen von kommunikativer, lokaler oder kommunaler<br />

Bedeutung)<br />

Kf 4: Raum und Zeit erleben und gestalten<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

können Natur- und Kulturräume bewusst wahrnehmen, <strong>für</strong> sich erschließen und sich in ihnen<br />

orientieren (Kl.4)<br />

können sich in größeren Zeiträumen orientieren und Ereignisse und Erlebnisse zeitlich<br />

einordnen (Kl.4)<br />

erkennen, dass gegenwärtige Phänomene und Prozesse Bedeutung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebenswirklichkeit<br />

der Zukunft haben (Kl.4)<br />

13 vgl. ebd.<br />

14 Kf = Kompetenzfeld<br />

6


Dr. Martina Knörzer<br />

Kf 5: Heimatliche Spuren suchen und entdecken<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

nehmen Spuren aus Natur, Kunst und Kultur im Heimatraum wahr und entwickeln daraus<br />

eigene Vorstellungen von ihrem Lebensraum (Kl.2)<br />

finden eigene Ausdrucksformen <strong>für</strong> Vertrautheit und Fremdheit und entwickeln Verständnis<br />

und Respekt <strong>für</strong> andere (Kl.2)<br />

erkennen <strong>die</strong> Bedeutung von „Heimat“ und „Fremde“ <strong>für</strong> den Einzelnen (Kl.2)<br />

kennen regionales Kulturgut und Kulturgut ihres Herkunftslan<strong>des</strong> und der Herkunftsländer<br />

ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler (Kl. 2)<br />

kennen unterschiedliche Auffassungen von Heimat und gehen reflektiert damit um (Kl.4)<br />

entwickeln Respekt und Wertschätzung gegenüber anderen Sichtweisen und erfahren anders<br />

sein als Bereicherung (Kl.4)<br />

können <strong>die</strong> Veränderungen <strong>des</strong> Heimatraumes in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft<br />

erkennen und hier<strong>für</strong> Verantwortungsbewusstsein entwickeln (Kl.4)<br />

Kf 6: Mensch, Tier und Pflanze: staunen, schützen, erhalten<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

können an Beispielen aufzeigen, wie Menschen seit jeher Naturräume und Landschaften<br />

gestalten, nutzen und verändern (Kl.4)<br />

können <strong>die</strong> Bedeutung der Artenvielfalt an Beispielen aufzeigen (Kl.4)<br />

können ihre Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bewahrung und Erhaltung der Natur und Umwelt erkennen<br />

(Kl.4)<br />

erkennen, dass <strong>die</strong> heutige und zukünftige Gestaltung und Veränderung von Räumen im<br />

Einklang von Natur, Sozialem und Wirtschaft erfolgen sollte (Kl.4)<br />

NATURPHÄNOMENE UND TECHNIK (Schlüsselfragen <strong>des</strong> Lebens; Probleme von globaler<br />

Bedeutung)<br />

Kf 7: Natur macht neugierig: forschen, experimentieren, dokumentieren<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

können Beispiele <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einzigartigkeit und den Wert von Natur nennen (Kl.2)<br />

können Phänomene der belebten und unbelebten Natur beschreiben und begrifflich erfassen<br />

(Kl.4)<br />

können Erfahrungen miteinander vergleichen und ordnen, Regelmäßigkeiten aufspüren<br />

und in anderen Kontexten wieder erkennen (Kl.4)<br />

Kf 8: Erfinderinnen, Erfinder, Künstlerinnen, Künstler, Komponistinnen und Komponisten<br />

entdecken, entwerfen und bauen, stellen dar<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

können Vorbilder <strong>für</strong> Erfindungen in der Natur entdecken und beschreiben (Kl.2)<br />

können exemplarisch technische Funktions- und Handlungszusammenhänge verstehen und<br />

erklären (Kl.4)<br />

Kf 9: Energie, Materialien, Verkehrswege: vergleichen und bewusst nutzen<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

können einige Energieträger unterscheiden und Sinn und Notwendigkeit von Energiesparmaßnahmen<br />

in der Schule und zu Hause erkennen (Kl.2)<br />

kennen Maßnahmen der Abfallvermeidung und Abfalltrennung im Schulbereich (Kl.2)<br />

kennen unterschiedliche Möglichkeiten der Umgestaltung und Wiederverwertung von Materialien<br />

(Kl.2)<br />

können Merkmale nachhaltiger Entwicklung an einem Beispiel erkennen: wirksam, genügsam,<br />

gerecht (Kl.4)<br />

kennen konventionelle und alternative Möglichkeiten der Energiegewinnung (Kl.4)<br />

wissen um <strong>die</strong> Begrenztheit der natürlichen Ressourcen, um <strong>die</strong> Dauer ihrer Regeneration<br />

7


Dr. Martina Knörzer<br />

und gehen sparsam und bewusst mit ihnen um (Kl.4)<br />

kennen unterschiedliche Möglichkeiten der Umgestaltung und Wiederverwertung von Materialien<br />

und gehen sparsam mit ihnen um (Kl.4)<br />

entdecken Abfallmaterialien in ihrer ästhetischen Qualität und in ihrer Verwendbarkeit in<br />

künstlerischen Zusammenhängen (Kl.4)<br />

können Wünsche und Fantasien zu zukünftigen Formen <strong>des</strong> Verkehrs, der Energienutzung<br />

und <strong>des</strong> Materialverbrauchs entwickeln und darstellen (Kl.4)<br />

LIEDERLISTE FÜR DIE GRUNDSCHULE<br />

Einzuüben in den Klassen 1 und 2 sind wenigstens<br />

- vier Natur- und Umweltlieder<br />

- in Verbindung mit anderen Fächern Fremdsprachenlieder, Lieder anderer Völker und Kulturen<br />

Darüber hinaus in den Klassen 3 und 4 wenigstens<br />

- vier Natur- und Umweltlieder<br />

- in Verbindung mit anderen Fächern Fremdsprachenlieder, Lieder anderer Völker und Kulturen<br />

VERBINDLICHE EXPERIMENTE<br />

Klassen 3 und 4<br />

- ein Experiment zur Wärmeisolation und zum Sonnenschutz durch Stoffe<br />

- ein Experiment zum Herausfinden von Inhaltsstoffen in Nahrungsmitteln<br />

- ein Experiment zur Erosion<br />

- ein Experiment zur Luftverschmutzung oder zur Abwasserreinigung<br />

- ein Experiment zu Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft oder Dampf als Antrieb<br />

8


Dr. Martina Knörzer<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung – Umwelt, Globalisierung, interkulturelles<br />

Lernen<br />

Lehrplan<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

GS 2004<br />

Leitgedanken<br />

Ziele / Aufgaben<br />

Dimensionen /<br />

Themen<br />

Kompetenz-<br />

feld 1<br />

Kompetenz-<br />

feld 2<br />

Kompetenz-<br />

feld 3<br />

Fächerverbund<br />

Mensch, Natur und Kultur<br />

• Anknüpfung an <strong>die</strong> Weltwahrnehmung der Schüler und Vermittlung tragfähiger<br />

Formen <strong>des</strong> Wissens und Könnens sowie Aufbau von Einstellungen und<br />

Haltungen<br />

• Unterstützung bei der Erschließung ihres natürlichen und kulturellen Umfel<strong>des</strong><br />

• Leitfunktion <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bereiche „In Gemeinschaft leben“ und „Demokratie ler-<br />

nen“<br />

• Erwerb von Kompetenzen, <strong>die</strong> Schüler befähigen, sich an ihrer eigenen Beheimatung<br />

aktiv zu beteiligen und ihre Identität im Spannungsfeld zwischen<br />

Heimatverbundenheit und Weltoffenheit zu stärken<br />

• Gestaltung eines zukunftsfähigen Verhältnisses der Schülerinnen und Schüler<br />

zur Heimat und zur Welt durch tägliches partnerschaftliches, demokratisches<br />

und weltoffenes Handeln<br />

MENSCHLICHES LEBEN (Das Kind als Individuum, sein Leben und Lernen<br />

als Schulkind)<br />

Wer bin ich – was kann ich: Kinder entwickeln und verändern sich, stellen<br />

sich dar<br />

Ich – du – wir: zusammen leben, miteinander gestalten, voneinander lernen<br />

Andersartigkeit wahrnehmen und sich damit auseinander setzen;<br />

kennen verschiedene Formen <strong>des</strong> Zusammenlebens, demokratische Beteiligungsformen<br />

und einfache Konfliktlösestrategien. (Kl. 2)<br />

bewusst Unterschiede und Gemeinsamkeiten bei ihren Mitmenschen wahrnehmen<br />

und <strong>die</strong> Merkmale <strong>des</strong> Gegenübers mitteilen; (Kl. 4)<br />

gegenüber anderen Menschen in ihrer Verschiedenartigkeit Verständnis und Toleranz<br />

entwickeln; (Kl. 4)<br />

Kinder <strong>die</strong>ser Welt: sich informieren, sich verständigen, sich verstehen<br />

erkennen Besonderheiten, Unterschiede und Gemeinsamkeiten vertrauter und<br />

fremder Länder und Kulturen im eigenen Erfahrungsbereich;<br />

entdecken Spuren verschiedener Kulturen in ihrer Alltagswelt.<br />

Können Elemente anderer Länder und Kulturen in eigene Gestaltungen einbeziehen;<br />

Rechte anderer erkennen und respektieren; (Kl. 2)<br />

<strong>die</strong> Vielfalt und Eigenständigkeit kultureller Leistungen anerkennen;<br />

Besonderheiten, Unterschiede und Gemeinsamkeiten von Kulturen aus Vergangenheit<br />

und Gegenwart erkennen;<br />

<strong>die</strong> Rechte anderer Gruppen respektieren und altersgemäße Verantwortung <strong>für</strong><br />

das eigene Tun übernehmen;<br />

sich aus verschiedenen Me<strong>die</strong>n und Quellen Informationen über <strong>die</strong> Lebensweisen<br />

von Kindern in anderen Ländern der Welt beschaffen;(Kl. 4)<br />

Elemente fremder Kulturen gezielt zur Erweiterung ihrer eigenen Gestaltungen<br />

nutzen.(Kl. 4)<br />

9


Lehrplan<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

GS 2004<br />

Kompetenz-<br />

feld 4<br />

Kompetenz-<br />

feld 5<br />

Kompetenz-<br />

feld 6<br />

Kompetenz-<br />

feld 7<br />

Kompetenz-<br />

feld 8<br />

Kompetenz-<br />

feld 9<br />

Fächerverbund<br />

Mensch, Natur und Kultur<br />

KULTURPHÄNOMENE UND UMWELT<br />

(Fragen von kommunikativer, lokaler oder kommunaler Bedeutung)<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Raum und Zeit erleben und gestalten<br />

können Natur- und Kulturräume bewusst wahrnehmen, <strong>für</strong> sich erschließen und<br />

sich in ih-nen orientieren (Kl.4)<br />

können sich in größeren Zeiträumen orientieren und Ereignisse und Erlebnisse<br />

zeitlich einordnen (Kl.4)<br />

erkennen, dass gegenwärtige Phänomene und Prozesse Bedeutung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebenswirklich-keit<br />

der Zukunft haben (Kl.4)<br />

Heimatliche Spuren suchen und entdecken<br />

finden eigene Ausdrucksformen <strong>für</strong> Vertrautheit und Fremdheit und entwickeln<br />

Verständnis und Respekt <strong>für</strong> andere;<br />

erkennen <strong>die</strong> Bedeutung von „Heimat“ und „Fremde“ <strong>für</strong> den Einzelnen;<br />

kennen regionales Kulturgut und Kulturgut ihres Herkunftslan<strong>des</strong> und der Herkunftsländer<br />

ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler; (Klasse 2)<br />

kennen unterschiedliche Auffassungen von Heimat und gehen reflektiert damit<br />

um;<br />

entwickeln Respekt und Wertschätzung gegenüber anderen Sichtweisen und erfahren<br />

anders sein als Bereicherung; (Kl 4)<br />

Mensch, Tier und Pflanze: staunen, schützen, erhalten<br />

an Beispielen aufzeigen, wie Menschen seit jeher Naturräume und Landschaften<br />

gestalten, nutzen und verändern; (Klasse 4)<br />

erkennen, dass <strong>die</strong> heutige und zukünftige Gestaltung und Veränderung von Räumen<br />

im Einklang von Natur, Sozialem und Wirtschaft erfolgen sollte<br />

NATURPHÄNOMENE UND TECHNIK (Schlüsselfragen <strong>des</strong> Lebens; Probleme<br />

von globaler Bedeutung)<br />

Natur macht neugierig: forschen, experimentieren, dokumentieren<br />

können Beispiele <strong>für</strong> <strong>die</strong> Einzigartigkeit und den Wert von Natur nennen (Kl.2)<br />

können Phänomene der belebten und unbelebten Natur beschreiben und begrifflich<br />

erfassen (Kl.4)<br />

können Erfahrungen miteinander vergleichen und ordnen, Regelmäßigkeiten aufspüren<br />

und in anderen Kontexten wieder erkennen (Kl.4)<br />

Erfinderinnen, Erfinder, Künstlerinnen, Künstler, Komponistinnen und<br />

Komponisten entdecken, entwerfen und bauen, stellen dar<br />

können Vorbilder <strong>für</strong> Erfindungen in der Natur entdecken und beschreiben (Kl.2)<br />

können exemplarisch technische Funktions- und Handlungszusammenhänge verstehen<br />

und erklären (Kl.4)<br />

Energie, Materialien, Verkehrswege: vergleichen und bewusst nutzen<br />

Merkmale nachhaltiger Entwicklung an einem Beispiel erkennen: wirksam, genügsam,<br />

gerecht;<br />

kennen konventionelle und alternative Möglichkeiten der Energiegewinnung;<br />

wissen um <strong>die</strong> Begrenztheit der natürlichen Ressourcen, um <strong>die</strong> Dauer ihrer Regeneration<br />

und gehen sparsam und bewusst mit ihnen um;<br />

kennen unterschiedliche Möglichkeiten der Umgestaltung und Wiederverwertung<br />

von Materialien und gehen sparsam mit ihnen um; (Klasse 4)<br />

10


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Lehrplans</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong>:<br />

Bayern 2000<br />

Heimat- und Sachunterricht<br />

Bayerisches Staatsministerium <strong>für</strong> Unterricht und Kultus, München 2000.<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

<strong>Analyse</strong>kriterien<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung:<br />

Verknüpfung <strong>des</strong> Themas Umwelt mit Aspekten der Globalisierung und <strong>des</strong> Interkulturellen<br />

Lernens<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Lehrplans</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

Bayern 2000 - Fach Heimat- und Sachunterricht<br />

Lehrplananalyse <strong>des</strong> <strong>Lehrplans</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> bayerische <strong>Grundschule</strong> 2000<br />

Fächerübergreifende Bildungs- und Erziehungsaufgaben<br />

Im Lehrplan <strong>für</strong> <strong>die</strong> bayerische <strong>Grundschule</strong> aus dem Jahr 2000 gilt Umwelterziehung als eine fächerübergreifende<br />

Bildungs- und Erziehungsaufgabe. Neben einem verantwortungsbewusstem Umgang<br />

der Schüler mit Umwelt und Natur liegt <strong>die</strong> Ausrichtung bereits auf Nachhaltigkeit: „Umwelterziehung<br />

bedeutet Erziehung zu Achtung und Ehrfurcht vor allen Lebewesen und bahnt Verständnis <strong>für</strong><br />

notwendige Eingriffe sowie nachhaltiges umweltgerechtes Handeln an. [...] Die altersangemessene<br />

Teilnahme an örtlichen Vorhaben, z.B. der Agenda 21, kann den Schülern <strong>die</strong> Augen <strong>für</strong> <strong>die</strong> gesellschaftliche<br />

und politische Dimension von Umweltfragen öffnen und Anstöße geben, einmal Verantwortung<br />

zu übernehmen“ (Lehrplan <strong>für</strong> <strong>die</strong> bayerische <strong>Grundschule</strong> 2000, S.17).<br />

Auch „Interkulturelle Erziehung“ wird als fächerübergreifende Bildungsaufgabe gesehen. Im Zentrum<br />

steht hier das „Miteinander und voneinander lernen“ und <strong>die</strong> Entwicklung der Erkenntnis, dass Menschen<br />

und Kulturen in gleichberechtigter Weise nebeneinander und miteinander leben, dass man voneinander<br />

lernen kann und sich so gegenseitig bereichert (vgl. ebd., S.16/17) 15 . Neugier, Offenheit und<br />

Toleranzfähigkeit sollen gefördert werden, elementare Kenntnisse über den anderen, über seine Kultur<br />

und Religion sollen erworben werden. Dazu gehört ebenso der Bereich <strong>des</strong> sozialen Lernens 16 mit dem<br />

Ziel, einander respektvoll zu begegnen und aufeinander zuzugehen. Die interkulturelle Erziehung richtet<br />

sich an deutsche und ausländische Schüler gleichermaßen.<br />

Neben der Umwelterziehung und der interkulturellen Erziehung wird ebenso Wert auf Gesundheitserziehung<br />

gelegt, <strong>die</strong> beispielsweise bedeutsame Ernährungsregeln im Sinne eines gesundheitsbewussten<br />

Verhaltens und eine gesunde Pausenverpflegung thematisiert.<br />

Fachprofil Heimat- und Sachunterricht<br />

In den einführenden Gedanken zum Heimat- und Sachunterricht steht <strong>die</strong> Welterschließung im Zentrum<br />

<strong>des</strong> Bildungs- und Erziehungsauftrages der <strong>Grundschule</strong>: Kinder sollen <strong>die</strong> Welt, in der sie leben,<br />

mit ihren natürlichen. kulturellen und sozialen Gegebenheiten differenziert wahrnehmen, begreifen<br />

und begrifflich zu fassen. Dabei soll der Unterricht zur Identitäts- und Persönlichkeitsbildung der<br />

15 Auch im Aufgabenbereich „Soziales Lernen und grundlegende politische Bildung“ wird auf <strong>die</strong> Bereicherung<br />

durch Verschiedenheit hingewiesen und <strong>die</strong>se als Hilfe da<strong>für</strong> angesehen, Achtung vor dem Anderen und Toleranz<br />

zu entwickeln (ebd., S.17).<br />

16 vgl. Aufgabenbereich „Soziales Lernen und grundlegende politische Bildung“ (ebd., S.17)<br />

11


Dr. Martina Knörzer<br />

Schüler beitragen. Die Schüler erwerben grundlegen<strong>des</strong> Wissen über <strong>die</strong> Menschen und ihr Leben in<br />

Vergangenheit und Gegenwart, über den Wohnort und <strong>die</strong> Region sowie über <strong>die</strong> belebte und unbelebte<br />

Natur.<br />

Darüber hinaus wird Wert gelegt auf demokratische Mitgestaltung, auf Begegnung, Achtung und<br />

Toleranz unterschiedlicher Kulturen und Religionen sowie auf Offenheit gegenüber der Welt und dem<br />

Fremden im Hinblick auf das sich vereinigende Europa und <strong>die</strong> Migrationsbewegungen auch <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Grundschule</strong>. Im Sinne einer nachhaltigen Bildung sollen <strong>die</strong> Schüler Leitlinien <strong>für</strong> Wertorientierungen<br />

und verantwortungsbewusstes Handeln erhalten und erkennen, „wie sie sich an Vorgängen in<br />

ihrer Lebenswelt beteiligen und <strong>die</strong>se mitgestalten können“ (ebd. S.36) (Stichworte: Partizipation und<br />

Gestaltungskompetenz).<br />

In den Jahrgangsstufen 1 und 2 ist der Lehrplan in sieben, in den Jahrgangsstufen 3 und 4 in acht<br />

Themenbereiche aus der Lebenswirklichkeit der Kinder unterteilt 17 .<br />

Die <strong>Analyse</strong> <strong>für</strong> das Fach Heimat- und Sachunterricht bezieht sich vor allem auf folgende Themenbereiche:<br />

• Zusammenleben (4)<br />

• Leben mit der Natur (5)<br />

• Orientierung in Zeit und Raum (6)<br />

• Erkunden der Umwelt (7)<br />

Darüber hinaus werden betrachtet 18 :<br />

Ich und meine Erfahrungen (2)<br />

Wünsche und Bedürfnisse (3)<br />

Diese Themenbereiche werden aus der Perspektive verschiedener Lernfelder (LF) bearbeitet; <strong>die</strong><br />

Schwerpunkte im Hinblick auf <strong>die</strong> <strong>Analyse</strong> liegen auf den Perspektiven „Individuum und Gesellschaft“<br />

(LF2), Heimat und Welt (LF4), Natur und Technik (LF6) sowie Tieren und Pflanzen (LF7).<br />

17 vgl. Lehrplan <strong>für</strong> <strong>die</strong> bayerische <strong>Grundschule</strong> 2000, Fachprofil Heimat - und Sachunterricht, S.41. Die Themenbereiche<br />

lauten: (1) Unser eigenes Thema, (2) Ich und meine Erfahrungen, (3) Wünsche und Bedürfnisse,<br />

(4) Zusammenleben, (5) Leben mit der Natur, (6) Orientierung in Raum und Zeit, (7) Erkunden der Umwelt und<br />

(8) Rad fahren. Die sieben Lernfelder heißen: Körper und Gesundheit (LF1), Individuum und Gemeinschaft<br />

(LF2), Zeit und Geschichte (LF3), Heimat und Welt (LF4), Arbeit und Freizeit (LF5), Natur und Technik (LF6)<br />

und Tieren und Pflanzen (LF7).<br />

18 Hier finden sich allerdings weniger passende <strong>Analyse</strong>bausteine zu den gesuchten Themen.<br />

12


Dr. Martina Knörzer<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung - Umwelt, Globalisierung, interkulturelles<br />

Lernen<br />

Lehrplan <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

bayerische<br />

<strong>Grundschule</strong><br />

2000<br />

Ziele und Aufgaben<br />

<strong>des</strong> Heimat-<br />

und Sachunterrichts<br />

Themenbereich<br />

Lernziele<br />

Inhalte<br />

und Hinweise<br />

Heimat- und Sachunterricht<br />

• Kinder sollen <strong>die</strong> Welt, in der sie leben, mit ihren natürlichen. kulturellen<br />

und sozialen Gegebenheiten differenziert wahrnehmen, begreifen und begrifflich<br />

zu fassen.<br />

• Die Schüler erwerben grundlegen<strong>des</strong> Wissen über <strong>die</strong> Menschen und ihr<br />

Leben in Vergangenheit und Gegenwart, über den Wohnort und <strong>die</strong> Region<br />

sowie über <strong>die</strong> belebte und unbelebte Natur<br />

• Kinder sollen auf demokratische Mitgestaltung, auf Begegnung, Achtung<br />

und Toleranz unterschiedlicher Kulturen und Religionen sowie auf Offenheit<br />

gegenüber der Welt und dem Fremden vorbereitet werden<br />

• Die Schüler sollen Leitlinien <strong>für</strong> Wertorientierungen und verantwortungsbewusstes<br />

Handeln erhalten und erkennen, wie sie sich an Vorgängen in<br />

ihrer Lebenswelt beteiligen und <strong>die</strong>se mitgestalten können<br />

(2) Ich und meine Erfahrungen<br />

• Die Schüler erfahren, dass sie mit ihren Wahrnehmungen, Empfindungen<br />

und Fähigkeiten als Person einmalig und wertvoll sind. Sie erkunden <strong>die</strong><br />

Leistungen ihrer Sinne, erlangen zunehmend Sicherheit im Umgang damit<br />

und gewinnen Zutrauen. Sie erkunden <strong>die</strong> Eigenschaft <strong>des</strong> Wassers<br />

im Hinblick auf Körperpflege (Kl.1)<br />

• Die Schüler stellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Empfindungen<br />

und Erwartungen fest und denken über eigene Bedürfnisse nach (Kl.2).<br />

• Ausgehend von eigenen Essgewohnheiten erkunden <strong>die</strong> Schüler <strong>die</strong> Vielfalt<br />

an Obst und Gemüse und untersuchen Nahrungsmittel auf wichtige<br />

Inhaltsstoffe. Sie erkennen <strong>die</strong> Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung<br />

<strong>für</strong> Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit und den gemeinschaftsstiftenden<br />

Wert gemeinsamer Mahlzeiten (Kl.2)<br />

• Die Schüler erfahren den Wert der Sinnesorgane <strong>für</strong> ihr Leben und verstehen<br />

Vorgänge und Bedürfnisse ihres Körpers zunehmend (Kl.3)<br />

• Die Schüler lernen eigene Stärken und Schwächen bewusst wahrzunehmen<br />

(Kl.4)<br />

Sinnesleistungen<br />

Verschiedene Sinne gezielt einsetzen (z.B. Naturerlebnisspiele)(Kl.1)<br />

Wasser als Lösungsmittel<br />

Schmutz mit Wasser lösen<br />

Nach Art der Verschmutzung Waschmittel gezielt einsetzen (benötigte Mengen<br />

der Mittel und deren Umweltverträglichkeit bewusst machen)(Kl.1)<br />

Ernährung<br />

Regeln <strong>für</strong> eine ausgewogene Ernährung aufstellen(Vergleich von Essgewohnheiten,<br />

gesunde und ungesunde Nahrungsmittel, Inhaltsstoffe)(Kl.2)<br />

Gemeinsam essen und Tischkultur erleben (Essen und Trinken aus verschiedenen<br />

Ländern: Rezeptesammlung, Zubereitung von Gerichten, gemeinsames<br />

Schulfrühstück)(Kl.2)<br />

13


Lehrplan <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

bayerische<br />

<strong>Grundschule</strong><br />

2000<br />

Themenbereich<br />

Lernziele<br />

Inhalte<br />

und Hinweise<br />

Heimat- und Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Obst und Gemüse<br />

Marktangebote an Obst und Gemüse erkunden ( Vielfalt der Obst- und Gemüsearten<br />

aus der Region, aus aller Welt, z.B. Transportwege vergleichen) (Kl.2)<br />

Mein Körper<br />

Voraussetzungen <strong>für</strong> eigenes Wohlbefinden kennen (ausgewogene Ernährung,<br />

Auswirkungen auf <strong>die</strong> Gesundheit durch falsche Essgewohnheiten, Zusammenarbeit<br />

mit Krankenkasse oder Gesundheitsamt) (Kl.3)<br />

Vorstellungen von der eigenen Zukunft<br />

Sich der eigenen Fähigkeiten bewusst werden, um Selbstvertrauen <strong>für</strong> Neues zu<br />

entwickeln (z.B. Zukunftsbuch) (Kl.4)<br />

Mit Meinungsverschiedenheiten umgehen (Konflikte zu einem <strong>für</strong> alle Seiten<br />

akzeptablen Ergebnis führen) (Kl.4)<br />

(3) Wünsche und Bedürfnisse<br />

• Ausgehend von eigenen Spielerfahrungen erproben <strong>die</strong> Schüler vielfältige<br />

Formen und Möglichkeiten <strong>des</strong> Spielens. Sie untersuchen bei technischen<br />

Spielzeugen eine einfache mechanische Funktion und wenden <strong>die</strong>se beim<br />

Bau von Modellen an (Kl.1).<br />

• Die Schüler erfassen den Wert einzelner (Freizeit-) Aktivitäten <strong>für</strong> das<br />

Wohlbefinden. Sie denken über <strong>die</strong> Bedeutung <strong>des</strong> Gel<strong>des</strong> <strong>für</strong> das Leben<br />

nach (Kl.2).<br />

• Die Schüler entwickeln eine kritische Haltung gegenüber Werbebotschaften<br />

(Kl.3).<br />

• Die Schüler erkennen, dass Trends vielfältige Auswirkungen auf sie<br />

selbst, <strong>die</strong> Menschen in ihrer Umgebung und <strong>die</strong> Natur haben können<br />

(Kl.4).<br />

Spielen<br />

Spiele aus verschiedenen Ländern spielen (Spielzeug selbst herstellen, Lieblingsspiele<br />

vorstellen) (Kl.1)<br />

Freizeitgestaltung am Ort<br />

Möglichkeiten der Freizeitgestaltung erkunden (Me<strong>die</strong>nkonsum: Bedeutung einer<br />

ausgeglichenen Freizeitgestaltung <strong>für</strong> Wohlbefinden, Familie, Natur) (Kl.2)<br />

Geld<br />

Wünsche, <strong>die</strong> nicht mit Geld erfüllt werden können, zusammenstellen und darüber<br />

nachdenken (Wohlbefinden, Frieden, Heimat, Harmonie u.a.) (Kl.29<br />

Mit Geld überlegt umgehen (kaufen, spenden, leihen, schenken, sparen) (Kl.2)<br />

Me<strong>die</strong>n als Fenster zur Welt<br />

Gestaltung und Wirkung von Informationen vergleichen (Wahrheitsgehalt von<br />

Informationen hinterfragen) (Kl.3)<br />

14


Lehrplan <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

bayerische<br />

<strong>Grundschule</strong><br />

2000<br />

Themenbereich<br />

Lernziele<br />

Inhalte<br />

und Hinweise<br />

Heimat- und Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Werbung<br />

Werbung betrachten und ihre Wirkung untersuchen (Werbung mit der Wirklichkeit<br />

vergleichen; Absichten von Werbung erkennen: Werbung informiert, weckt<br />

Wünsche, kann verführen) (Kl.3)<br />

Trends<br />

Aktuelle Trends erkennen, ordnen und vergleichen (Auswirkungen von Trends<br />

auf <strong>die</strong> eigene Person, Familie, Umwelt z.B. gesundheitliche Gefährdungen,<br />

Umweltverträglichkeit (Kl.4<br />

Statussymbole im Wandel der Zeit<br />

Die Bedeutung von Statussymbolen <strong>für</strong> das Zusammenleben der Menschen untersuchen<br />

(Zugehörigkeit zu einem gesellschaftlichen Stand, Rechte, Machtausübung,<br />

Privilegien o.Ä.) (Kl.4)<br />

(4) Zusammenleben<br />

• Die Schüler lernen, <strong>die</strong> Bedürfnisse, Interessen und Fähigkeiten anderer<br />

wahrzunehmen und zu achten (Kl.1)<br />

• Sie übernehmen erste Verantwortung <strong>für</strong> sich und ihre Umgebung (Kl.1)<br />

• Die Schüler erkennen, dass auch das familiäre Zusammenleben auf einer<br />

verantwortlichen Mitwirkung aller Familienmitglieder beruht (Kl.2)<br />

• Die Schüler denken über das eigene Verhalten nach und üben verantwortungsbewusste,<br />

rücksichtsvolle und friedfertige Verhaltensweisen ein<br />

(Kl.3)<br />

• Sie lernen Formen demokratischer Mitwirkung kennen und wenden sie in<br />

der Schule an (Kl.3)<br />

• Die Schüler lernen am Beispiel der Gemeinde Grundzüge demokratischer<br />

Entscheidungsprozesse kennen und erfahren, inwieweit der Einzelne daran<br />

teilhaben kann und wo ihm Grenzen gesetzt sind (Kl.4)<br />

• Die Schüler untersuchen Beispiele <strong>für</strong> <strong>die</strong> vielfältigen Beziehungen zwischen<br />

den einzelnen Regionen, Ländern und Kulturen und gewinnen Einblicke<br />

in <strong>die</strong> Lebensweise der Menschen in einem anderen Land oder<br />

Kulturkreis. Dabei können <strong>die</strong> Schüler <strong>die</strong> Besonderheiten in der betrachteten<br />

Kultur wertschätzen sowie Achtung und Toleranz <strong>für</strong> andere Sicht-<br />

und Lebensweisen entwickeln (Kl.4)<br />

Schule - eine neue Gemeinschaft<br />

Einander helfen (gegenseitige Anteilnahme etc.) (Kl.1)<br />

Mit Schulmaterialien verantwortlich umgehen (Auswahl umweltgerechter Materialien,<br />

Abfallvermeidung, Abfalltrennung) (Kl.1)<br />

Lebensgemeinschaft Familie<br />

Die Vielgestaltigkeit von Familien betrachten(Familie in verschiedenen Kulturkreisen)<br />

(Kl.1)<br />

Entscheidungen finden und Mitverantwortung tragen (Möglichkeiten der Mitentscheidung<br />

(Kl.2)<br />

15


Lehrplan <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

bayerische<br />

<strong>Grundschule</strong><br />

2000<br />

Themenbereich<br />

Lernziele<br />

Heimat- und Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Im Verkehr<br />

Notwendigkeit partnerschaftlichen und umweltbewussten Verhaltens einüben<br />

(Kl.2)<br />

Zusammenleben in der Schule<br />

Partnerschaftlichen Umgang miteinander einüben: Konfliktfähigkeit, Toleranz,<br />

gegenseitige Hilfe und Friedfertigkeit entwickeln und verbessern (z.B. Klassenkonferenzen<br />

Kl.3)<br />

Demokratische Mitwirkung in der Schule praktizieren ( Rechte, Pflichten, Konsequenzen:<br />

gemeinsame Vereinbarungen treffen) (Kl.3)<br />

Menschen arbeiten<br />

Ehrenamtliche Tätigkeiten und ihre Bedeutung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gemeinschaft kennen<br />

lernen (z.B. Klassenpatenschaft, Tutorensystem, Helfer<strong>die</strong>nste) (Kl.3)<br />

Einen Betrieb / eine Organisation am Ort oder in der Region erkunden, z.B.<br />

Landwirtschaftlicher Betrieb (u.a. Herkunft der Rohstoffe) (Kl.3)<br />

Zusammenleben in der Gemeinde<br />

Möglichkeiten der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung kennen lernen<br />

(Kl.4)<br />

Mitwirkungsmöglichkeiten und Grenzen <strong>des</strong> Bürgere kennen lernen ( Politikverständnis<br />

anbahne, Mitwirkung bei aktuellen Anlässen) (Kl.4)<br />

Wir in der Welt - <strong>die</strong> Welt bei uns<br />

Das Aufeinandertreffen und Vermischen verschiedener Kulturen im eigenen<br />

Umfeld feststellen (z.B. auch Warenangebote ais anderen Ländern, kulturelle<br />

Angebote) (Kl.4)<br />

Die Lebensweise von Kindern in oder aus anderen Ländern und Kulturen erkunden<br />

(z.B. Kleidung, Ernährung, Religion, Bräuche) - Kontakte zu Partnerschulen<br />

(Kl.4)<br />

Unterschiedliche Lebensweisen achten (Toleranz, Respekt und Wertschätzung<br />

gegenüber anderen Sichtweisen, Anderssein als Bereicherung erfahren; Bedeutung<br />

von Heimat und Fremde <strong>für</strong> den Einzelnen) (Kl.4)<br />

Von Menschenrechten und Kinderrechten wissen ( Kinderrechtskonvention der<br />

Vereinten Nationen von 1989, Menschenrechte als Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong> Regeln <strong>des</strong><br />

Zusammenlebens in der Klasse) (Kl.4)<br />

(5) Leben mit der Natur<br />

• Die Schüler entdecken <strong>die</strong> Wiese und können dabei den Wert der Natur<br />

<strong>für</strong> uns Menschen erspüren (Kl.1)<br />

• Sie lernen einen achtsamen Umgang mit Tieren und Pflanzen (Kl.1)<br />

• Sie sammeln erste Kenntnisse über das Zusammenspiel von Tier- und<br />

Pflanzenwelt (Kl.1)<br />

• Die Schüler können <strong>die</strong> Bedeutung und Notwendigkeit <strong>des</strong> Naturschutzes<br />

erfassen (Kl.2)<br />

• Schüler erleben den Wald als wohnortnahen Lebens- und Erholungsraum<br />

(Kl.3)<br />

16


Lehrplan <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

bayerische<br />

<strong>Grundschule</strong><br />

2000<br />

Inhalte<br />

und Hinweise<br />

Heimat- und Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

• Die Schüler erkennen mögliche Bedrohungen <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong>. Daraus kann<br />

sich <strong>die</strong> Bereitschaft entwickeln, einen eigenen Beitrag zum Schutz <strong>des</strong><br />

Wal<strong>des</strong> zu leisten (Kl.3)<br />

• Die Schüler lernen das Wasser als vielfältigen Lebensraum <strong>für</strong> Tiere und<br />

Pflanzen kennen (Kl.4)<br />

• Die Schüler werden sich der Bedeutung <strong>des</strong> Wassers <strong>für</strong> alle Lebewesen<br />

und der Notwendigkeit seines Schutzes bewusst (Kl.4)<br />

Die Wiese im jahreszeitlichen Wechsel<br />

Vielfalt und Schönheit der Wiese erfahren (eine Blumenwiese oder eine Kistenwiese<br />

anlegen und pflegen) (Kl.1)<br />

Achtung und Verantwortung gegenüber Tieren und Pflanzen entwickeln (z.B.<br />

besondere Schutzwürdigkeit seltener Pflanzen- Verhaltensregeln im Umgang mit<br />

Tieren und Pflanzen) (Kl.1, Kl.2, Kl.3)<br />

Der Wald im Jahreslauf<br />

Jahreszeitliche Veränderungen beobachten und festhalten (den Wald im Laufe<br />

eines Jahres mit den Sinnen in originaler Begegnung erleben und erfahren)<br />

(Kl.3)<br />

Tiere <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong><br />

Nahrungsbeziehungen an einem Beispiel darstellen (Bedeutung <strong>für</strong> das ökologische<br />

Gleichgewicht) (Kl.3)<br />

Bedeutung <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong><br />

Funktionen und Gefährdungen <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> in ihrer Bedeutung <strong>für</strong> Menschen,<br />

Tiere und Pflanzen erfassen (Gefährdung durch Abfälle, Luftverschmutzung)<br />

Achtung und Verantwortung gegenüber Tieren und Pflanzen entwickeln ( Maßnahmen<br />

zum Schutz <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> in Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern<br />

durchführen wie z.B. Pflanzaktionen, Infotafeln)(Kl.3)<br />

Der natürliche Kreislauf <strong>des</strong> Wassers<br />

Den Weg <strong>des</strong> Regenwassers beschreiben (u.a. Bedrohung der Umwelt durch<br />

sauren Regen) (Kl.4)<br />

Wasser als Lebensraum <strong>für</strong> Tiere und Pflanzen<br />

Achtung und Verantwortung gegenüber Tieren und Pflanzen entwickeln, Gewässer<br />

schützen ( Verhaltensregeln erweitern, verantwortungsbewusstes Verhalten<br />

einüben (z.B. Bachpatenschaften, Renaturierung von Gewässern, Zusammenarbeit<br />

mit Umweltschutzorganisationen etc.) (Kl.4)<br />

Wasserversorgung, Abwasseraufbereitung als Aufgaben der Gemeinde<br />

Verhaltensregeln im Umgang mit Wasser aufstellen (Wasserverschmutzung<br />

durch Öl, Reinigungsmittel o.Ä., Grundwasserschutz, Wasserverbrauch) (Kl.4)<br />

17


Lehrplan <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

bayerische<br />

<strong>Grundschule</strong><br />

2000<br />

Themenbereich<br />

Lernziele<br />

Inhalte<br />

und Hinweise<br />

Themenbereich<br />

Lernziele<br />

Inhalte<br />

und Hinweise<br />

Heimat- und Sachunterricht<br />

(6) Orientierung in Zeit und Raum<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

• Die Schüler erleben den Lauf <strong>des</strong> Jahres in den Jahreszeiten und erfahren,<br />

dass sich Ereignisse und Abläufe wiederholen können, Zeit aber unwiederbringlich<br />

vergeht (Kl.1)<br />

• Die Schüler gewinnen einen Einblick in einige wichtige Ereignisse der<br />

Ortsgeschichte (Kl.3)<br />

• Die Schüler befassen sich mit Ereignissen ihrer Regionalgeschichte (Kl.4)<br />

Jahreslauf<br />

Feste und Brauchtum mitgestalten (Teilnahme an örtlichem Brauchtum -<br />

Brauchtum anderer Kulturen) (Kl.1)<br />

Ortsgeschichte<br />

Einen Ausschnitt der Ortsgeschichte unter verschiedenen Aspekten betrachten<br />

(Zusammenleben der Menschen, Umgang mit der Natur, kulturelle und religiöse<br />

Erfahrungen) (Kl.3)<br />

Regionalgeschichte<br />

Ausschnitte der Regionalgeschichte unter verschiedenen Aspekten betrachten<br />

(Zusammenleben der Menschen, wirtschaftliches Handeln, Umgang mit der Natur,<br />

kulturelle und religiöse Erfahrungen, Macht- und Herrschaftsverhältnisse)<br />

(Kl.4)<br />

(7) Erkunden der Umwelt<br />

• Die Schüler erleben den Wert der Luft <strong>für</strong> das eigene Wohlbefinden und<br />

<strong>für</strong> eine gesunde Entwicklung (Kl.1)<br />

• Die Schüler lernen <strong>die</strong> Bedeutung <strong>des</strong> Wassers als lebenserhalten<strong>des</strong> und<br />

schützenswertes Gut kennen (Kl.2)<br />

• Die Schüler überlegen sich Möglichkeiten der Stromeinsparung anhand<br />

alltäglich benutzter elektrischer Geräte (Kl.3)<br />

• Die Schüler erfahren anhand eines ausgewählten Beispiels eines Stoffkreislaufs,<br />

mit welchem Aufwand Herstellung, Umlauf und Entsorgung<br />

einer Ware verbunden sind (Kl.4)<br />

• Die Schüler erfahren den Wert von Abfällen als Rohstoffe <strong>für</strong> neue Produkte<br />

und erkunden <strong>die</strong> Möglichkeiten der Abfallentsorgung am Wohn-<br />

bzw. Schulort. Dabei erkennen sie den Zusammenhang zwischen der<br />

Auswahl eines Produkts und er später anfallenden Abfallart und -menge<br />

(Kl.4)<br />

Luft und Leben<br />

Die Bedeutung frischer Luft <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gesundheit<br />

( z.B. regelmäßiges umweltgerechtes Lüften, selbst zur Luftreinhaltung beitragen:<br />

zu Fuß gehen, mit dem Rad fahren, öffentliche Verkehrsmittel benutzen)<br />

(Kl.1)<br />

18


Lehrplan <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

bayerische<br />

<strong>Grundschule</strong><br />

2000<br />

Themenbereich<br />

Lernziele<br />

Heimat- und Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Wasser und Leben<br />

Die Bedeutung <strong>des</strong> Wassers <strong>für</strong> den Menschen erfassen((Trink-) Wasser als<br />

wichtigstes Lebensmittel <strong>für</strong> Menschen u.a.) (Kl.2)<br />

Mit Wasser bewusst umgehen: Verbrauch, Schutz (Möglichkeiten <strong>des</strong> Wassersparens,<br />

Reinhaltung von Wasserschutzgebieten)(Kl.2)<br />

Verantwortungsbewusste Nutzung von Strom<br />

Strom sparen als Notwendigkeit begreifen ( Möglichkeiten der Einsparung von<br />

Strom finden, Sensibilisierung <strong>für</strong> notwendigen oder unnötigen Verbrauch;<br />

Stromgewinnung: erneuerbare Energiearten) (Kl.3)<br />

Technische Entwicklung im Wandel der Zeit<br />

Den Einfluss technischer Entwicklung auf das Zusammenleben in verschiedenen<br />

Zeitausschnitten betrachten (z.B. Vergleich von Kosten- Nutzen- Umweltverträglichkeit)<br />

(Kl.3)<br />

Ausgangsstoffe und -materialien<br />

Rohstoffe/ Material/Werkstoffe zum Produkt verarbeiten (Material-, Energie-<br />

Zeit- und Arbeitsaufwand bei der Herstellung festhalten) (Kl.4)<br />

Kreislauf eines industriell gefertigten Produkts<br />

Herstellung zum Endprodukt verfolgen (Betrieb in der Region erkunden)(Kl.4)<br />

Verpackung und Lagerung (Produktionsaufwand einschätzen: Wasser, Energie,<br />

verwendete Rohstoffe, Verpackungsarten etc.)(Kl.4)<br />

Transportwege betrachten (Transport der Ausgangsstoffe zum verarbeitenden<br />

Betrieb, Transport zum Händler oder Verbraucher auf der Karte nachvollziehen)(Kl.4)<br />

Entsorgung <strong>des</strong> Produkts kennen und bewerten (Nutzen <strong>des</strong> Produkts,, Abfallmenge<br />

und Entsorgungsproblematik als Kriterien <strong>für</strong> <strong>die</strong> Produktwahl, Abfallvermeidung<br />

z.B. Mehrweg statt Einweg) (Kl.4)<br />

Abfallentsorgung als Aufgabe der Gemeinde<br />

Abfallarten unterscheiden ( Glas, organischer Abfall, Sondermüll, Restmüll etc;<br />

verschiedene Abfallarten an einem Produkt z.B. durch Zerlegen eines Altgerätes<br />

unterscheiden.)(Kl.4)<br />

Möglichkeiten der Abfallverwertung und -entsorgung kennen (Wiederverwertung,<br />

Rücknahme- und Pfandsysteme etc.) (Kl.4)<br />

Abfallvermeidung in der Klasse, in der Schule praktizieren (wieder verwendbare<br />

Behälter, Mehrtonnensystem) (Kl.4)<br />

(8) Rad fahren<br />

• Die Schüler lernen das Fahrrad als kostengünstiges Verkehrsmittel <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Freizeit kennen, mit dem sie einen aktiven Beitrag <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umwelt und <strong>für</strong><br />

ihr Wohlbefinden leisten können (Kl.3)<br />

• Den Schülern wird bewusst, dass sie selbst jetzt und zukünftig einen Beitrag<br />

zu einem partnerschaftlichen Umgang mit anderen Verkehrsteilnehmern,<br />

zur Schonung der Umwelt, zur Erhaltung ihrer Gesundheit sowie<br />

zu Schutz und Sicherheit im Verkehr leisten können (Kl.4)<br />

19


Lehrplan <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

bayerische<br />

<strong>Grundschule</strong><br />

2000<br />

Inhalte<br />

und Hinweise<br />

Heimat- und Sachunterricht<br />

Das Verkehrsmittel Fahrrad<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Vorzüge <strong>des</strong> Verkehrsmittels Fahrrad erkunden (Umweltfreundlichkeit, Gesundheitsförderung)(Kl.3)<br />

20


Dr. Martina Knörzer<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> Rahmenplans <strong>Grundschule</strong>:<br />

Brandenburg / Berlin / Mecklenburg-Vorpommern 2004<br />

Sachunterricht<br />

Ministerium <strong>für</strong> Bildung, Jugend und Sport <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Brandenburg<br />

Senatsverwaltung <strong>für</strong> Bildung, Jugend und Sport Berlin<br />

Ministerium <strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft und Kultur <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Mecklenburg-Vorpommern<br />

Berlin 2004<br />

<strong>Analyse</strong>kriterien<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung:<br />

Verknüpfung <strong>des</strong> Themas Umwelt mit Aspekten der Globalisierung und <strong>des</strong> Interkulturellen<br />

Lernens<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> Rahmenplans <strong>Grundschule</strong> der Länder Brandenburg,<br />

Berlin und Mecklenburg-Vorpommern 2004 - Fach<br />

Sachunterricht<br />

Lehrplananalyse der Länder Brandenburg / Berlin / Mecklenburg-Vorpommern<br />

Rahmenlehrplan <strong>Grundschule</strong> Sachunterricht 2004<br />

Im Rahmenlehrplan <strong>Grundschule</strong> Sachunterricht, der gemeinsam von den Ländern Brandenburg, Berlin<br />

und Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen eines länderübergreifenden Projekts entwickelt wurde,<br />

sollen <strong>die</strong> Schüler durch aktives Mitwirken demokratisch handeln lernen und Mitverantwortung im<br />

Unterricht, im Schulleben wie auch im gesellschaftlichen Leben übernehmen 19 . Neben der Stärkung<br />

der Persönlichkeit gilt als eine Aufgabe grundlegender Bildung Mitbestimmungs- und Teilhabefähigkeit.<br />

In <strong>die</strong>sem Sinne lernen <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler, sich mit sich selbst und der sie umgebenden<br />

Welt sowie den gesellschaftlichen Schlüsselproblemen auseinander zu setzen.<br />

Zur grundlegenden Bildung gehören u.a. folgende Bereiche:<br />

• Auseinandersetzung mit Grundfragen <strong>des</strong> menschlichen Zusammenlebens und das Anbahnen<br />

von Wertorientierungen<br />

• Fähigkeit zur Bereitschaft zur Selbst- und Mitbestimmung sowie zum solidarischen Handeln<br />

• Einführung in mathematische, natur- und sozialwissenschaftliche Interpretationsmuster der<br />

Welt 20 .<br />

Neben Sach- und Methodenkompetenz sollen Schüler soziale Kompetenz erwerben; <strong>die</strong>se zeigt sich<br />

beispielsweise in der Fähigkeit <strong>des</strong> Einzelnen, „in wechselnden Situationen Ziele erfolgreich im Einklang<br />

mit sich und anderen zu verfolgen“ 21 , sich in andere einfühlen zu können und nach gemeinsam<br />

vereinbarten Regeln Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong> gemeinsame Sache zu tragen.<br />

Im Hinblick auf personale Kompetenzentwicklung sollen <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler u.a. Entscheidungen<br />

fällen und Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong> eigene Gesundheit übernehmen.<br />

19 vgl. Rahmenlehrplan <strong>Grundschule</strong> Brandenburg, Berlin, Mecklenburg - Vorpommern 2004, S.7<br />

20 vgl. ebd., S.8<br />

21 ebd., S.9<br />

21


Dr. Martina Knörzer<br />

Das Fach Sachunterricht: Beitrag <strong>des</strong> Faches zur Bildung und Erziehung in der <strong>Grundschule</strong><br />

Der Sachunterricht soll in sozialwissenschaftliche Interpretationsmuster der Welt einführen, insbesondere<br />

im Hinblick auf Grundfragen <strong>des</strong> Zusammenlebens in verschiedenen Gemeinschaften und den<br />

damit verbundenen Rechte und Pflichten. In altersangemessener Weise sollen <strong>die</strong> Schüler ihre Umwelt<br />

gestalten und Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong>se übernehmen können 22 . Das selbstständige Erkunden der Welt<br />

steht im Zentrum <strong>des</strong> Sachunterrichts.<br />

Die Schülerinnen und Schüler sollen an naturwissenschaftliche Konzepte und Prozesse herangeführt<br />

werden, technisch handeln lernen und in <strong>die</strong>sem Zusammenhang über technische Fragen reflektieren.<br />

Auch Folgewirkungen von Technik werden thematisiert.<br />

Das Interesse der Schüler an Natur, Technik und Fragen <strong>des</strong> menschlichen Zusammenlebens soll <strong>für</strong><br />

das erfolgreiche Weiterlernen im Unterricht der nachfolgenden Fächer ab Jahrgangsstufe 5 erhalten<br />

bleiben. Indem der Sachunterricht <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler mit technischen, natur- und sozialwissenschaftlichen<br />

Zugangsweisen vertraut macht, befähigt er sie zu kompetentem Handeln in Bezug auf<br />

ihre Umwelt 23 .<br />

Darüber hinaus kennen <strong>die</strong> Schüler ausgewählte Prinzipien von Demokratie und Recht sowie <strong>die</strong> Ideen<br />

der Menschenrechte und orientieren ihr Handeln daran 24 . Im Hinblick auf <strong>die</strong> Entwicklung sozialer<br />

Kompetenz nehmen <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler <strong>die</strong> Verschiedenheit von Menschen wahr, lernen<br />

miteinander und begegnen anderen tolerant und respektvoll. Des Weiteren entwickeln sie - mit Blick<br />

auf <strong>die</strong> Förderung personaler Kompetenz - persönliche Wertmaßstäbe, erfahren ihre eigene Bedeutung<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Gesellschaft und übernehmen in <strong>die</strong>sem Zusammenhang Verantwortung <strong>für</strong> sich und ihre Umwelt<br />

25 . Die Schülerinnen und Schüler können laut Rahmenlehrplan altersgemäß ökologisch verantwortungsbewusst<br />

handeln, sich naturwissenschaftliche Zusammenhänge erschließen und nach Problemlösungen<br />

suchen 26 . Technik wird im Allgemeinen als Bereicherung erfahren, allerdings soll der Blick<br />

auch auf ausgewählte negativen Folgewirkungen gerichtet werden.<br />

Der Lehrplan Sachunterricht umfasst folgende Themenfelder:<br />

1. Sich selbst wahrnehmen<br />

2. Zusammen leben<br />

3. Naturphänomene erschließen<br />

4. Räume entdecken<br />

5. Zeit und Geschichte verstehen<br />

6. Technik begreifen 27<br />

7. Me<strong>die</strong>n nutzen<br />

Die Anforderungen und Inhalte in den Themenfeldern sind jeweils auf Klassenstufen 1/2 und 3/4 bezogen.<br />

Für <strong>die</strong> <strong>Analyse</strong> besonders ergiebig sind <strong>die</strong> Themenfelder 1, 2, 3 und 6.<br />

22<br />

Rahmenplan <strong>Grundschule</strong> Sachunterricht Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern 2004, S.17<br />

23<br />

vgl. ebd.<br />

24<br />

vgl. ebd., S.18<br />

25<br />

vgl. ebd.<br />

26<br />

vgl. ebd.<br />

27<br />

Im Rahmenplan <strong>Grundschule</strong> Sachunterricht <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Mecklenburg-Vorpommern wird das Themenfeld<br />

„Technik begreifen“ nicht explizit formuliert, sondern ist Bestandteil <strong>des</strong> Faches Werken.<br />

22


Dr. Martina Knörzer<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung – Umwelt, Globalisierung, interkulturelles<br />

Lernen<br />

Lehrplan Brandenburg/<br />

Berlin/<br />

Mecklenburg VP<br />

GS 2004<br />

Leitgedanken:<br />

Sachunterricht als<br />

Orientierungshilfe<br />

Ziele / Aufgaben:<br />

Sachkompetenz<br />

Soziale<br />

Kompetenz<br />

Personale<br />

Kompetenz<br />

Standards<br />

Sachunterricht<br />

• Grundlegende Bildung durch <strong>die</strong> Einführung in sozialwissenschaftliche<br />

Interpretationsmuster der Welt, insbesondere in Grundfragen <strong>des</strong> Zusammenlebens<br />

in verschiedenen Gemeinschaften und damit verbundene<br />

Rechte und Pflichten, Wahrnehmung der Verschiedenheit von Menschen<br />

• Befähigung zu kompetentem Handeln in Bezug auf ihre Umwelt<br />

• Unterstützung bei der selbstständigen Welterschließung und ihrer aktiven<br />

Veränderung<br />

• Übernahme von Verantwortung <strong>für</strong> sich und ihre Umwelt, Entwicklung<br />

von eigenen Wertmaßstäben<br />

• Befähigung zum kompetenten Handeln in Bezug auf ihre Umwelt<br />

• Kennenlernen von ausgewählten Prinzipien der Demokratie und Recht<br />

sowie <strong>die</strong> Ideen der Menschenrechte, Orientierung <strong>des</strong> Handelns an <strong>die</strong>sen<br />

Prinzipien (Sachkompetenz)<br />

• Auseinandersetzung mit Folgewirkungen von Technik (Sachkompetenz)<br />

• Entwicklung der Fähigkeit, miteinander zu lernen, andere zu respektieren<br />

und verantwortlich zu handeln (Soziale Kompetenz)<br />

• Wahrnehmung der Verschiedenheit von Menschen, tolerantes Begegnen<br />

und Umgang in gegenseitiger Achtung (Soziale Kompetenz)<br />

• Altersgemäßes ökologisch verantwortungsbewusstes Handeln, Erschließen<br />

von naturwissenschaftlichen Zusammenhängen, Suche nach Problemlösungen,<br />

Folgewirkungen von Technik (personale Kompetenz)<br />

• Entwickeln eigener Wertmaßstäbe durch Übernahme von Verantwortung<br />

<strong>für</strong> sich selbst und ihre Umwelt (personale Kompetenz)<br />

Zusammen leben<br />

Die Schülerinnen und Schüler<br />

• schildern <strong>die</strong> Vielfalt der Formen <strong>des</strong> Zusammenlebens bei und anderen<br />

Ländern<br />

• übernehmen Verantwortung <strong>für</strong> sich und andere sowie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umwelt,<br />

beteiligen sich an demokratischen Entscheidungen<br />

• analysieren Konsumbedürfnisse und Faktoren, <strong>die</strong> das Konsumverhalten<br />

beeinflussen<br />

• nennen Beispiele <strong>für</strong> <strong>die</strong> globalisierte Produktion und beschreiben Konsequenzen<br />

• beschreiben Rechte beim Zusammenleben in der Familie, Klasse und<br />

Schule und halten <strong>die</strong> sich daraus ergebenden Pflichten ein<br />

• benennen Ursachen von Konflikten, nutzen Strategien <strong>des</strong> Konfliktmanagements,<br />

erkennen Gewalt in verschiedenen Formen und können<br />

adäquat reagieren<br />

23


Lehrplan Brandenburg/<br />

Berlin/<br />

Mecklenburg VP<br />

GS 2004<br />

Anforderungen/<br />

Inhalte / Themenfelder<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Naturphänomene erschließen<br />

Die Schülerinnen und Schüler<br />

• beschreiben <strong>die</strong> Bedeutung von Wasser, Feuer [...] und Elektrizität <strong>für</strong><br />

das Leben der Menschen<br />

• übernehmen Verantwortung im Umgang mit der Natur und beobachten<br />

ökologische Gesichtspunkte<br />

Zeit und Geschichte verstehen<br />

Die Schülerinnen und Schüler<br />

• entwickeln Zukunftsvorstellungen über das eigene Leben<br />

Technik begreifen<br />

Die Schülerinnen und Schüler<br />

• können Folgewirkungen von Technik abschätzen und beispielhaft erläutern<br />

Sich selbst wahrnehmen<br />

Aspekte der Selbst- und Fremdwahrnehmung<br />

• sich selbst als Individuum wahrnehmen und beschreiben(Kl.1/2)<br />

• Emotionen mitteilen und bei anderen wahrnehmen - Möglichkeiten der<br />

Selbstregulierung (Kl.3/4)<br />

• Ernährungsgewohnheiten vergleichen und bewerten - ausgewogene Ernährung<br />

(Kl.3/4)<br />

Zusammen leben<br />

Formen <strong>des</strong> Zusammenlebens<br />

• sich an demokratischen Entscheidungen in der Klasse und in der Schule<br />

beteiligen (Kl.3/4) Mitwirkungsgremien wie z.B. Klassenrat und Schulparlament<br />

• Kinderrechte und ihre Bedeutung beschreiben - Kinderrechtskonvention<br />

der Vereinten Nationen, Verletzung von Kinderrechten durch Kinderarbeit<br />

(Kl.3/4)<br />

• Lebensgrundlagen und Abhängigkeiten von Menschen bei uns und in<br />

anderen Ländern vergleichen - kulturelle und ökonomische Situation<br />

(Kl.3/4)<br />

Sich als Konsument verhalten<br />

• sich mit eigenen Konsumbedürfnissen auseinandersetzen (Kl.1/2)<br />

• Kriterien <strong>für</strong> Konsumentscheidungen entwickeln (Kl. 1/2)<br />

• Konsumverhalten reflektieren (Kl.3/4)<br />

• Wirkungen <strong>des</strong> Konsumverhaltens auf das Zusammenleben der Menschen<br />

untersuchen (Kl.3/4)<br />

• Beispiele <strong>für</strong> <strong>die</strong> globalisierte Produktion kennen und sich mit den Folgen<br />

auseinander setzen - ökologische und ökonomische (Kl.3/4)<br />

Kulturelle Vielfalt<br />

• sprachliche und kulturelle Vielfalt als Normalität begreifen - kulturelle<br />

Ausdrucksformen wie Tänze, Rituale, Feste (Kl.1/2)<br />

• Achtung und Respekt vor unterschiedlichen Lebensstilen und Wertorientierungen<br />

entwickeln - Menschen und ihre kulturelle Herkunft<br />

24


Lehrplan Brandenburg/<br />

Berlin/<br />

Mecklenburg VP<br />

GS 2004<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

(Kl.1/2)<br />

• sprachliche und kulturelle Vielfalt als persönliche Bereicherung wahrnehmen<br />

- unterschiedliche Lebensweisen, Traditionen und Wertorientierungen<br />

(Kl.3/4)<br />

• sich eigene Fremdheitserfahrungen bewusst machen und reflektieren<br />

(Kl.3/4)<br />

• Mechanismen der Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Andersartigkeit<br />

erkennen und <strong>die</strong>sen entgegentreten (Kl.3/4)<br />

Naturphänomene erschließen<br />

Tiere<br />

• Verhältnis Mensch-Tier an ausgewählten Beispielen beschreiben<br />

(Kl.1/2)<br />

• Angepasstheit eines Tieres an seinen Lebensraum erkunden und dokumentieren<br />

(Kl.3/4)<br />

Pflanzen<br />

• ausgewählte Pflanzen benennen und unterscheiden, Aufbau von Pflanzen<br />

miteinander vergleichen, Entwicklung von Pflanzen beobachten und<br />

dokumentieren - Schulgarten (Kl.1/2)<br />

• <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pflege von Pflanzen Verantwortung übernehmen (Kl.1/2)<br />

• Ursachen der Gefährdung von Pflanzen erkennen und Maßnahmen zu<br />

ihrem Schutz reflektieren , Eingriffe <strong>des</strong> Menschen in <strong>die</strong> Natur (Bodenverunreinigung,<br />

-versiegelung, Tourismus, Verkehr, Düngung und<br />

Pflanzenschutz (Kl.3/4)<br />

Biotop<br />

• Vielfalt pflanzlichen und tierischen Lebens im jahreszeitlichen Wechsel<br />

beobachten und untersuchen (Kl.1/2)<br />

• Lebensbedingungen von Pflanzen und Tieren und ihre wechselseitige<br />

Abhängigkeit in einem Biotop untersuchen und dokumentieren - Bedeutung<br />

eines Biotops <strong>für</strong> Fortpflanzung, Schutz und Ernährung der Lebewesen<br />

(Kl.3/4)<br />

• sich mit Gefährdungen eines Biotops auseinander setzen - Eingriffe <strong>des</strong><br />

Menschen in ein Biotop (Kl.3/4)<br />

Wasser<br />

• Bedeutung <strong>des</strong> Wassers <strong>für</strong> das Leben erklären - Wasserbedarf von<br />

Menschen, Tieren und Pflanzen, sparsamer Umgang mit Wasser, Wassernutzung<br />

in verschiedenen Kulturen (Kl.1/2)<br />

• Trink- und Abwassersituation bei uns und in anderen Ländern (Kl.3/4)<br />

Wetter<br />

• technische Entwicklungen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Abhängigkeit der Menschen vom<br />

Wetter reduzieren, und ihre Wirkungen beschreiben - Kleidung, Heiz-<br />

und Kühlsysteme, Isolierungen z.B. Wärmeisolierungen (Kl.3/4)<br />

Akustische Phänomene<br />

• Maßnahmen zur Lärmbekämpfung und Geräuschdämpfung beschreiben<br />

- Schutz vor Lärm (Kl.3/4)<br />

Räume nutzen<br />

25


Lehrplan Brandenburg/<br />

Berlin/<br />

Mecklenburg VP<br />

GS 2004<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

• Ursachen und Konsequenzen von Ortswechseln erklären - Migration<br />

(Umziehen, Ein- und Auswandern) (Kl.3/4)<br />

Entwicklungen und Veränderungen<br />

• Entwicklungsabschnitte beschreiben und miteinander vergleichen - Lebensverhältnisse<br />

verschiedener Generationen (Kl.3/4)<br />

Technik begreifen<br />

Technische Entwicklungen und Herstellungsverfahren<br />

• technische Nutzung erneuerbarer Energien erläutern (Wind, Wasser)<br />

(Kl.1/2)<br />

• unterschiedliche Möglichkeiten der Energieumsetzung benennen und<br />

vergleichen (Kl.3/4)<br />

26


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> Rahmenplans <strong>für</strong> <strong>die</strong> Primarstufe:<br />

Freie Hansestadt Bremen 2002<br />

Sachunterricht<br />

Der Senator <strong>für</strong> Bildung und Wissenschaft, Bremen 2002<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

<strong>Analyse</strong>kriterien<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung:<br />

Verknüpfung <strong>des</strong> Themas Umwelt mit Aspekten der Globalisierung und <strong>des</strong> Interkulturellen<br />

Lernens<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> Rahmenplans <strong>für</strong> <strong>die</strong> Primarstufe Freie Hansestadt<br />

Bremen 2002 - Fach Sachunterricht<br />

Lehrplananalyse der Freien Hansestadt Bremen<br />

Rahmenplan <strong>für</strong> <strong>die</strong> Primarstufe 2002<br />

Der Rahmenplan der Freien Hansestadt Bremen 2002 <strong>für</strong> <strong>die</strong> Primarstufe formuliert bereits in den<br />

Pädgogischen Leitideen zur Arbeit in der <strong>Grundschule</strong> Elemente einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung<br />

und interkulturellem Lernens. Neben dem Erwerb von Sachkompetenzen, methodischen und<br />

personalen Kompetenzen steht der Erwerb von Sozialkompetenz im Mittelpunkt. Dabei soll das Kind<br />

befähigt werden, das „Zusammenleben in der Gemeinschaft mit demokratischen Verhaltensweisen<br />

zunehmend mitzugestalten“ 28 . Als ein Ziel <strong>die</strong>ser grundlegenden Bildung soll Handlungskompetenz<br />

der Schülerinnen und Schüler entstehen, <strong>die</strong> sich beispielsweise in folgenden Bereichen erweist: <strong>die</strong><br />

Kinder sollen dabei unterstützt werden,<br />

• „<strong>die</strong> Vielfalt der natürlichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit differenziert wahrzunehmen<br />

und zunehmend mitzugestalten,<br />

• das Eigene zu schätzen, das Fremde anzuerkennen und sich mit anderen darüber verständigen<br />

zu können,<br />

• Wege verantwortbaren Handelns <strong>für</strong> sich selbst zu finden und mit anderen zu kooperieren und<br />

verantwortungsvoll mit sich umzugehen“ 29 .<br />

Darüber hinaus sollen ästhetische Erfahrungen ermöglicht werden, <strong>die</strong> ebenfalls zur Entwicklung einer<br />

grundlegenden Lebens- und Weltorientierung beitragen 30 . Im Hinblick auf soziales Lernen werden in<br />

den Pädagogischen Leitideen auch interkulturelle Zielorientierungen ausgesprochen, denn „Soziale<br />

Kompetenz zeigt sich in der wachsenden Fähigkeit und Bereitschaft soziale Initiative zu ergreifen, zu<br />

kooperieren, sich in <strong>die</strong> Denk- und Lebensweisen, Werte und Normen anderer Menschen zu interessieren,<br />

eigene und fremde Sichtweisen und Wertvorstellungen zunehmend tolerant und kritisch zu hinterfragen,<br />

mit Konflikten konstruktiv umzugehen und Verantwortung zu übernehmen“ 31 .<br />

Schüler sollen dazu herausgefordert werden, Frem<strong>des</strong> interessiert wahrzunehmen, sich gegenseitig zu<br />

achten, Verantwortung <strong>für</strong> eine gemeinsame Sache zu tragen und sich auch in den anderen - möglicherweise<br />

fremden - Menschen einzufühlen und auf seine Argumente einzugehen 32 . In den Pädagogischen<br />

Leitideen wird der Erwerb grundlegender sozialer Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse als<br />

28<br />

Rahmenplan Freie Hansestadt Bremen 2002, S.5<br />

29<br />

ebd.<br />

30<br />

Rahmenplan Freie Hansestadt Bremen 2002, S.6<br />

31 ebd., S.7<br />

32 vgl. ebd.<br />

27


Dr. Martina Knörzer<br />

bedeutsame Basis <strong>für</strong> das schulische und außerschulische Zusammenleben in einer demokratischen<br />

und global ausgerichteten Gesellschaft gesehen 33 .<br />

Darüber hinaus soll das Kind zunehmend reflektiert handeln lernen und seine moralische Urteilsfähigkeit<br />

weiter ausdifferenzieren, um beispielsweise auch in schwierigen Lebenssituationen zurecht zu<br />

kommen, <strong>für</strong> das eigene Wohl selbst sorgen zu können und ebenso <strong>für</strong> <strong>die</strong> eigene Gesundheit Verantwortung<br />

zu tragen 34 . Betont wird in <strong>die</strong>sen Ausführungen <strong>die</strong> Bedeutung von Handlungssituationen<br />

mit Ernstcharakter, in denen das Kind gesellschaftliche Bedeutungen kennen lernt und Anreize <strong>für</strong><br />

sein Leben findet 35 .<br />

Die <strong>Grundschule</strong> wird hier als „erfahrungs- und handlungsoffenes Haus <strong>des</strong> Lernens“ 36 verstanden, <strong>die</strong><br />

den Kindern kommunikative und kooperative Erfahrungsräume und geeignete Lernwege bietet, um<br />

sich in einer multikulturellen Welt zurechtfinden zu können. Als ein didaktisches Prinzip <strong>für</strong> den Unterricht<br />

wird das Prinzip der „Kind- und Umfeldorientierung“ 37 angegeben: dabei sollen <strong>die</strong> Kinder<br />

zunehmend Einfluss auf <strong>die</strong> Mitgestaltung ihres Umfel<strong>des</strong> bekommen - und <strong>die</strong>s u.a. in folgenden<br />

Bereichen:<br />

• neue Entwicklungen in Wissenschaft und Forschung,<br />

• sozio-kulturelle Lebenssituationen von Schülerinnen und Schülern,<br />

• Durchführung selbstverantworteter Projekte zum Erwerb eines grundlegenden Demokratieverständnisses<br />

• kulturelle und ethnische Vielfalt der Kinder und <strong>des</strong> Wohnumfel<strong>des</strong><br />

• verschiedene Sprachen der Kinder - interkulturelles Lernen in einem vereinten Europa 38 .<br />

Dabei sollen <strong>die</strong> Kinder mit Menschen anderer kultureller Herkunft kommunizieren lernen, den Austausch<br />

zwischen den Kulturen pflegen und sich selbst mit ihrer ethnischen und kulturellen Herkunft<br />

inhaltlich in den Unterricht einbringen 39 . Ziel in <strong>die</strong>sem Zusammenhang sind „mehrperspektivische<br />

Klärungen“ und „gemeinsame Sinndeutungen“ 40 . Darüber hinaus hat <strong>die</strong> Schule <strong>die</strong> Aufgabe, „alle<br />

erforderlichen Hilfen zur Orientierung in der deutschen Sprache, Kultur und Gesellschaft“ 41 anzubieten.<br />

Im Zentrum steht <strong>die</strong> „Stärkung der individuellen Identität in der Gemeinsamkeit“ 42 .<br />

Der Rahmenplan der Freien Hansestadt Bremen greift daran anschließend - neben der Orientierung an<br />

lernbereichsspezifischen Systematiken - gesellschaftliche Schlüsselprobleme auf, <strong>die</strong> als Leitthemen<br />

formuliert werden und zugleich den inhaltlichen Gesamtrahmen <strong>für</strong> den Primar- und den Sekundarstufen<br />

I- Bereich beschreiben 43 . Diese lauten:<br />

• Zusammenleben in Familie und Gesellschaft<br />

• Kunst, Kultur und Ästhetik<br />

• Leben mit Technik und Me<strong>die</strong>n<br />

• Natur und Umwelt<br />

• Leben in einer Welt<br />

• Konsum, Versorgung, Entsorgung<br />

• Gesun<strong>des</strong> Leben - Wohlbefinden<br />

• Arbeitsplätze und Berufe in der Region<br />

Im Hinblick auf eine BfNE lassen sich hierbei vielfältige Bezüge finden herstellen, wie <strong>die</strong> nachfolgende<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> Bereiches „Sachunterricht“ aufzeigen soll.<br />

33<br />

vgl. ebd., S.8<br />

34<br />

vgl. ebd.<br />

35<br />

vgl. ebd.<br />

36<br />

ebd., S.9<br />

37<br />

ebd., S.11<br />

38<br />

vgl. ebd.<br />

39<br />

vgl. ebd., S.11<br />

40<br />

ebd., S.11<br />

41<br />

ebd.<br />

42<br />

ebd.<br />

43<br />

vgl. ebd., S.12<br />

28


Rahmenplan Sachunterricht: Aufgaben und Ziele<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Ein Ziel <strong>des</strong> Sachunterrichts im Hinblick auf Themen nachhaltiger Bildung ist es, durch „erste grundlegende<br />

Einsichten in gesellschaftliche und ökologische Zusammenhänge beim Kind <strong>die</strong> Fähigkeit zu<br />

einem selbständigen und verantwortlichen Handeln zu entwickeln“ 44 . Im Rahmenplan werden <strong>für</strong> den<br />

Sachunterricht sechs verbindliche Lernfelder formuliert:<br />

Lernfeld 1: Kinder entwickeln sich<br />

Lernfeld 2: Kinder erkunden ihr Gemeinwesen<br />

Lernfeld 3: Kinder entdecken Natur und Umwelt<br />

Lernfeld 4: Kinder machen Erfahrung mit Konsum, Versorgung und Entsorgung<br />

Lernfeld 5: Kinder leben mit Kultur und Me<strong>die</strong>n<br />

Lernfeld 6: Kinder begegnen Arbeit, Produktion und Technik<br />

Diese sind - im Gegensatz zu Lehrplänen anderer Länder wie z.B. Baden-Württemberg - nicht nach<br />

Klassenstufen unterteilt.<br />

Lernfeld 1: Kinder entwickeln sich<br />

Neben der Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit geht es in <strong>die</strong>sem Lernfeld um das Erkennen<br />

der eigenen Einzigartigkeit und um das Wahrnehmen und Respektieren der Individualität <strong>des</strong> Anderen<br />

45 . Als Teil verschiedener Gemeinschaften sollen soziale Denk- und Verhaltensweisen gefördert<br />

werden 46 . Darüber hinaus sollen den Kindern erste Erfahrungen mit der Gestaltbarkeit ihrer unmittelbaren<br />

Umgebung ermöglicht werden und somit Handlungsperspektiven eröffnet werden 47 .<br />

Lernfeld 2: Kinder erkunden ihr Gemeinwesen<br />

In <strong>die</strong>sem Lernfeld sollen Kinder <strong>die</strong> Gelegenheit erhalten, ihre unmittelbare Umgebung (Stadtteil,<br />

öffentliche Räume) und <strong>die</strong> dort lebenden Menschen kennen zu lernen und sich damit auseinanderzusetzen.<br />

Im Sinne einer „aktiven Teilhabe“ sollen <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler Erkundungen vor Ort<br />

durchführen, sich an aktuellen - <strong>für</strong> Kinder interessanten - lokalen Vorhaben beteiligen und dadurch<br />

Grundkenntnisse und Fertigkeiten <strong>für</strong> <strong>die</strong> Interessenvertretung in demokratischen Prozessen erwerben<br />

48 .<br />

Lernfeld 3: Kinder erleben Natur und Umwelt<br />

Über Inhalte der Naturwissenschaften, der Geografie und der Geschichte sollen Kinder ein Verständnis<br />

über umfassenden Zusammenhänge und Abhängigkeiten in den natürlichen Systemen und zwischen<br />

Mensch und Natur entwickeln. Dabei soll <strong>die</strong> Umwelt als ein „von natürlichen Einflüssen und<br />

dem Menschen gestalteter Raum“ 49 erfahren werden, auf den der Mensch Einfluss nehmen kann 50 .<br />

Lernfeld 4: Kinder machen Erfahrung mit Konsum, Versorgung, Entsorgung und Me<strong>die</strong>n<br />

Im Lernfeld 4 liegt der Fokus auf Konsum und Konsumverhalten. Dabei wird unterschieden zwischen<br />

„Konsum, der <strong>die</strong> Existenz von Mitmenschen beeinträchtigt und <strong>die</strong> Umwelt belastet“ 51 und einem<br />

„Konsum, der es ermöglicht, ein menschenwürdiges Dasein zu führen“ 52 . Themen sind hierbei auch<br />

<strong>die</strong> globalisierte Produktion, Müll („Schattenseiten <strong>des</strong> Konsumverhaltens“ 53 ) und das Problem der<br />

Entsorgung.<br />

Lernfeld 5: Kinder leben mit Kulturen und Me<strong>die</strong>n<br />

44 Rahmenplan Sachunterricht - Primarstufe 2002, S.4<br />

45 Rahmenplan Sachunterricht - Primarstufe 2002, S.4<br />

46 vgl. ebd.<br />

47 vgl. ebd.<br />

48 vgl. ebd.<br />

49 ebd., S.5<br />

50 vgl. ebd.<br />

51 ebd., S.5<br />

52 ebd.<br />

53 ebd.<br />

29


Dr. Martina Knörzer<br />

Neben einer Auseinandersetzung mit elektronischen neuen Me<strong>die</strong>n und Informationssystemen stehen<br />

kulturelle Erfahrungen der Kinder im Zentrum <strong>die</strong>ses Lernfel<strong>des</strong>. Der Umgang mit Kultur als das<br />

„künstlerische und geistige Potential der Gesellschaft, in der sie leben“ 54 soll Kindern Erlebnisse in<br />

der Gemeinschaft schaffen und freudvolle Begegnungen ermöglichen.<br />

Lernfeld 6: Kinder begegnen Arbeit, Produktion und Technik<br />

In der Auseinandersetzung mit der Rolle von Technik sollen auch unterschiedliche Energiequellen<br />

betrachtet werden und letztlich eine Reflexion über <strong>die</strong> Auswirkungen technischer Errungenschaften<br />

statt finden. Dabei können <strong>die</strong> Kinder differenzierte Haltungen entwickeln und aktiv mit Technik umgehen<br />

lernen. Darüber hinaus soll eine kritische Haltung gegenüber dem technisch Machbaren angebahnt<br />

werden. Neben Einblicken in <strong>die</strong> Arbeits- und Berufswelt werden auch Tätigkeiten jenseits der<br />

Erwerbstätigkeit - z.B. Ehrenämter - thematisiert („Wandel in der Gesellschaft“ 55 ).<br />

Rahmenplan Sachunterricht: Unterrichtsgestaltung<br />

Wichtige Prinzipien im Sachunterricht sind Sinnhaftigkeit und Realitätsnähe; darüber hinaus sollen<br />

durch partizipative Ansätze Kinder zu selbstständigem, solidarischem und verantwortlichem Handeln<br />

befähigt werden 56 . Auch Sinneserfahrung und emotionale Bezüge (z.B. beim Aufsuchen verschiedener<br />

Lernorte innerhalb und außerhalb der Schule) sollen beachtet werden. Methodisch gesehen sollen sich<br />

projektorientierter Unterricht („erste Einsichten in <strong>die</strong> Komplexität von Lebenswirklichkeiten“ 57 ),<br />

Erkundungen und Lehrgänge ergänzen.<br />

54 ebd.<br />

55 ebd.<br />

56 vgl. ebd.<br />

57 ebd., S.6<br />

30


Lernfelder im Sachunterricht<br />

Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Bremen<br />

2002<br />

Pädagogische<br />

Leitideen Primarstufe<br />

- allgemeineZielsetzungen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Primarstufe<br />

Aufgaben und<br />

Ziele <strong>des</strong> Sachunterrichts<br />

Lernfeld<br />

Intentionen -<br />

Inhalte / Themenvorschläge<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Erwerb von Sachkompetenzen, methodischen und personalen Kompetenzen sowie Sozialkompetenz<br />

Befähigung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong>, das Zusammenleben in der Gemeinschaft mit demokratischen<br />

Verhaltensweisen zunehmend mitzugestalten (Kind- und Umfeldorientierung)<br />

Entstehen von Handlungskompetenz:<br />

Die Kinder sollen dabei unterstützt werden,<br />

• <strong>die</strong> Vielfalt der natürlichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit differenziert<br />

wahrzunehmen und zunehmend mitzugestalten,<br />

• das Eigene zu schätzen, das Fremde anzuerkennen und sich mit anderen darüber<br />

verständigen zu können,<br />

• Wege verantwortbaren Handelns <strong>für</strong> sich selbst zu finden und mit anderen zu<br />

kooperieren und verantwortungsvoll mit sich umzugehen<br />

Auseinandersetzung <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> mit seiner Umwelt:<br />

Sachunterricht soll durch erste grundlegende Einsichten in gesellschaftliche und ökologische<br />

Zusammenhänge beim Kind <strong>die</strong> Fähigkeit zu einem selbstständigen und verantwortlichen<br />

Handeln zu entwickeln (Handlungskompetenz)<br />

(1) Lernfeld: Kinder entwickeln sich<br />

Ich- Identität und eine starke Persönlichkeit entwickeln:<br />

sich als Person unverwechselbar und einzigartig begreifen - jeder Mensch ist einmalig<br />

Körperlichkeit als Teil der Persönlichkeit verstehen<br />

Den Körper als Teil der Persönlichkeit begreifen, mit dem behutsam umgegangen werden<br />

muss<br />

Faktoren <strong>des</strong> Wohlfühlens kennen lernen - Bedeutung der Sinne bei der Umweltwahrnehmung<br />

Essen mit Genuss und Verstand - Ernährung und Gesundheit (Essgewohnheiten und<br />

Esskulturen, ausgewogene Mischkost etc.)<br />

Gesundheit und Krankheit als Lebenszustände bedenken<br />

Verantwortung <strong>für</strong> eine gesunde physische und psychische Lebensgestaltung annehmen -<br />

Suchtprävention, Suchtverhalten etc.<br />

Zugang gewinnen zu Grundfragen <strong>des</strong> Lebens<br />

Abschied nehmen als Übergangssituation erfahren - Begegnungen mit dem Tod (z.B.<br />

Katastrophen)<br />

Sich selbst als Teil verschiedener Gemeinschaften begreifen<br />

Mit Beziehungen verantwortungsvoll umgehen - Familien in ihren verschiedenen Formen,<br />

historische und kulturelle Vergleiche<br />

Den anderen in seiner Individualität wahrnehmen und respektieren - Kinder aus aller<br />

Welt, Wohnformen / Bekleidungen in historischem und kulturellem Vergleich<br />

Konfliktstrategien und Kompromissfähigkeit entwickeln - Streitkultur<br />

Freundschaften als wertvoll erkennen - gemeinsam Feste feiern, Unternehmungen planen<br />

Soziale Leistungen anderer Menschen und der Gesellschaft wert schätzen<br />

31


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Bremen<br />

2002<br />

Lernfeld<br />

Intentionen -<br />

Inhalte / Themenvorschläge<br />

Lernfeld<br />

Intentionen -<br />

Inhalte / Themenvorschläge<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Gestaltungskompetenzen entwickeln<br />

Veränderbarkeit verschiedener Umgebungen erfahren - Entwickeln von Zukunftsperspektiven<br />

(Zukunftswerkstatt zur Gestaltung <strong>des</strong> Schulhofes etc.)<br />

Wunschbilder entwerfen und eigene Interessen formulieren<br />

Für <strong>die</strong> Realisierung der eigenen Vorstellungen eintreten - Gestaltung von Vorhaben<br />

gemeinsam mit anderen<br />

Das aufeinander Angewiesensein im gemeinsamen Arbeitsprozess erfahren - Formen der<br />

demokratischen Beteiligung, der Präsentation und Argumentation<br />

(2) Lernfeld: Kinder erkunden ihr Gemeinwesen<br />

Erfahrungen mit Einrichtungen und öffentlichen Räumen im Stadtteil<br />

Im eigenen Stadtteil Menschen in ihrer Verschiedenartigkeit wahrnehmen - verschiedene<br />

Bevölkerungsgruppen im Stadtteil und ihre Gewohnheiten<br />

Die kulturelle Vielfalt als Bereicherung erfahren - Aktivitäten <strong>für</strong> eine andere Bevölkerungsgruppe<br />

(z.B. Sinnesrallye <strong>für</strong> einen Kindergarten, Theateraufführung in einem Seniorenheim<br />

etc.)<br />

Verschiedene Räume in ihrer Funktion <strong>für</strong> <strong>die</strong> Stadtteilbewohner wahrnehmen - Bedeutung<br />

von öffentlichen Räumen und ihre Entstehungsgeschichte (Parks, Plätze etc.)<br />

Verkehrserziehung/ Mobilitätserziehung<br />

Mit der Klasse unterwegs (Nahverkehrsmittel)<br />

Als Fahrradfahrer unterwegs<br />

Fähigkeiten zur Artikulation eigener Interessen entwickeln<br />

Sich als Teil eines Gemeinwesens erfahren - Beteiligung an kinderrelevanten Vorhaben<br />

(Ampel, Spielplatz, Skaterbahn etc.)<br />

Ansprechpartner und Regeln <strong>für</strong> das Vertreten eigener Interessen kennen - Kontakte zu<br />

Einrichtungen und Personen, <strong>die</strong> das Anliegen unterstützen können (Eltern, Parteien,<br />

Ortsamt etc.)<br />

Unterstützung durch andere als hilfreich erleben<br />

Streitkultur entwickeln - Formen der Präsentation (Zeichnungen, Landkarten etc.)<br />

Akzeptanz gegenüber der Meinung anderer entwickeln<br />

Interessen anderer berücksichtigen - Bilanzierung (Was konnte erreicht werden/ nicht<br />

erreicht werden)<br />

(3) Lernfeld: Kinder erleben Natur und Umwelt<br />

Eine ökologische Sichtweise entwickeln<br />

Zuneigung und Verantwortung gegenüber Tieren und Pflanzen entwickeln - artgerechtes<br />

Halten von Tieren und Pflanzen (im Klassenzimmer / auf dem Schulgelände etc.)<br />

Kenntnisse über das Leben von Pflanzen und Tieren in ihrem natürlichen Lebensraum<br />

gewinnen - Tiere und Pflanzen in ihren Lebensräumen (auf der Wiese, unter Steinen, auf<br />

dem Bauernhof etc.)<br />

Artenvielfalt und <strong>die</strong> komplexen Beziehungen in Lebensräumen kennen lernen - Anpassung<br />

von Tieren und Pflanzen an Jahreszeiten und Lebensräume, Schaffen von Lebensräumen<br />

(Nisthilfen, Hecken, Wandbegrünungen etc.)<br />

32


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Bremen<br />

2002<br />

Lernfeld<br />

Intentionen -<br />

Inhalte / Themenvorschläge<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Einblicke in das Verhältnis von Mensch und Natur gewinnen<br />

Die Abhängigkeit <strong>des</strong> Menschen von der Natur erkennen - <strong>die</strong> Bedeutung von Luft,<br />

Wasser, Boden <strong>für</strong> Pflanzen, Tiere und Menschen (Entstehungsgeschichte vom Baumwollbeutel,<br />

dem Kartoffelchip etc.), Kreislauf <strong>des</strong> Wassers<br />

Einen achtsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen einüben - Herkunft von Nahrungsmitteln<br />

(Milch, Brot, Orangen etc.), Herkunft und Entstehung von Kleidungsstücken<br />

aus natürlichen Rohstoffen (Wollpullover etc.)<br />

Erste Erfahrungen mit Naturgesetzen machen<br />

Erste Einsichten in naturwissenschaftliche Methoden und Fragestellungen erwerben<br />

„Modellbildung im Kleinen“: Bewusstmachen und weiter entwickeln eigener Vorstellungen<br />

im „Erklären“ von Phänomenen<br />

Eindrücke vom „blauen Planeten“ gewinnen<br />

Vorstellungen von der Erde als Teil <strong>des</strong> kosmischen Systems entwickeln - Sonne, Mond<br />

und Sterne, Zeit und Zeiteinteilungen, Lufthülle der Erde<br />

Einwirkungen von Himmelskörpern auf <strong>die</strong> Erde kennen lernen - <strong>die</strong> Sonne als Zentralgestirn<br />

und Energielieferantin der Erde<br />

Klimatische Einwirkungen auf Landschaften kennen lernen - Klima und Wetter als Bestimmungsfaktoren<br />

menschlicher Lebensgestaltung (Wohnen in anderen Ländern, Kleidung<br />

etc.), Veränderungen von Landschaften durch klimatische Einwirkungen (Moore,<br />

Treibhauseffekt etc.)<br />

Erfahren, dass Einfluss auf <strong>die</strong> Gestaltung der Lebensumwelt genommen werden<br />

kann<br />

Stadt als Gestaltungsraum der Menschen wahrnehmen - Vergleich von verschiedenen<br />

Räumen im Stadtteil, Umgestaltungen im Stadtteil (Baumfällaktion, Verkehrsberuhigung<br />

etc.)<br />

Verschiedene Interessen bei der Gestaltung städtischer Umwelt kennen lernen - Begegnung<br />

mit politischen Entscheidungsträgern (Ortsamt, Stadtplaner etc.)<br />

Kulturräume in der norddeutschen Region in ihrer Entstehungsgeschichte begreifen -<br />

Stadtgeschichte Bremens, <strong>die</strong> Weser und ihre Bedeutung <strong>für</strong> Bremen, Küste und Wattenmeer<br />

- Beispiele <strong>für</strong> <strong>die</strong> unterschiedlichen Nutzungsinteressen an einer Region<br />

(4) Lernfeld: Kinder machen Erfahrung mit Konsum, Versorgung und Entsorgung<br />

Zusammenhang zwischen Konsum, Grundbedürfnis und Werbung erfahren<br />

Menschliche Grundbedürfnisse kennen - was der Mensch zum Leben braucht (Essen,<br />

Trinken, Wohnung, Kleidung, Kultur)<br />

Bedeutung von immateriellen Gütern <strong>für</strong> Lebensglück und Lebenssinn erfahren<br />

Werbung kritisch hinterfragen - Funktionsweisen der Werbung (selbst <strong>für</strong> etwas Werbung<br />

gestalten), Mode und Trends<br />

Erste Einblicke in <strong>die</strong> globalisierte Produktion gewinnen - Entstehungsprozesse von<br />

Produkten (Turnschuhe, Jeans, T-Shirt etc.), Textilarbeit früher und heute (Weben eines<br />

Wandteppichs etc.).<br />

Kinderarbeit in „Drittwelt“-Ländern, Soziales Label <strong>für</strong> Textilien und Teppiche<br />

Einsichten in <strong>die</strong> Rolle als Verbraucher gewinnen<br />

33


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Bremen<br />

2002<br />

Lernfeld<br />

Intentionen -<br />

Inhalte / Themenvorschläge<br />

Lernfeld<br />

Intentionen -<br />

Inhalte / Themenvorschläge<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Kriterien <strong>für</strong> Konsumverhalten entwickeln - Einkaufsmöglichkeiten im Stadtteil (Supermarkt<br />

und Ökobauer etc.)<br />

Erste Einsichten in ökologische Kriterien gewinnen - Produktvergleiche (Äpfel aus Südafrika<br />

und aus dem Alten Land etc.)<br />

Soziale Kriterien kennen lernen - Einkaufen <strong>für</strong> ein gemeinsames Fest nach ökologischen<br />

und sozialen Kriterien („faire Preise“), Menschen anderer Länder decken den<br />

Tisch (Obst, Kuchen, Blumen etc.)<br />

Abfälle als Problem und als Wertstoffe wahrnehmen<br />

Einblicke in <strong>die</strong> Probleme der Entsorgung gewinnen - Müllbilanz im Klassenzimmer,<br />

Müllabfuhr, Recycling-Höfe, Weser-Kläranlage<br />

Den materiellen Wert von Müll kennen lernen - Einfälle statt Abfälle - Kreatives aus<br />

Müll, Textilien, Metall, Holz<br />

Konsequenzen <strong>des</strong> eigenen Konsumverhaltens auf Stoffströme nachvollziehen - Wege<br />

von Verpackungen<br />

(5) Lernfeld: Kinder leben mit Kultur und Me<strong>die</strong>n<br />

Sich in einer medialen Welt orientieren<br />

Ambivalenz von Me<strong>die</strong>n als Informationsquellen reflektieren - Glaubwürdigkeit von<br />

Fernsehen, Beeinflussung durch Me<strong>die</strong>n (Wünsche, Werte, Visionen etc.)<br />

Kommunikation als wesentliche Elemente der Menschheitsgeschichte erkennen - Formen<br />

der Information und Kommunikation<br />

Bildsprache - z.B. eine internationale Bilderschrift erfinden etc.<br />

Kulturelle und kommunikative Erfahrungen machen<br />

Sich mit Objekten und Situationen heimischer und fremder Kulturen auseinandersetzen -<br />

Sprache als Ausdruck von Kultur (z.B. Fremdsprachen etc.)<br />

Eigene kulturelle Produkte präsentieren - Feste und Feiern in verschiedenen Kulturen<br />

(6) Lernfeld: Kinder begegnen Arbeit, Produktion und Technik<br />

Erste Einblicke in Arbeit, Produktion und Technik und ihre wechselseitigen Zusammenhänge<br />

gewinnen<br />

Technik als Antwort auf praktische Probleme kennen lernen, <strong>die</strong> sich immer weiter entwickelt<br />

- Rolle der Technik bei Veränderungen<br />

Unterschiede zwischen handwerklicher und industrieller Fertigung erkennen - von der<br />

Einzelfertigung zur Serienfertigung (Kartonproduktion etc.)<br />

Nutzung von Energiequellen als Triebfeder menschlicher Entwicklung erkennen - Energiequellen<br />

(Feuer, Wind, Wasser, Arbeitstiere bis hin zu Dampfmaschinen, Atom- und<br />

Sonnenenergie)<br />

Aktiven und gestaltenden Umgang mit Technik entwickeln<br />

Erfahrungen mit Materialeigenschaften, Herstellungsprozessen und Arbeitsvorgängen<br />

machen - einfache technische Funktionen (z.B. Windmühle etc.), Produktion von Gegenständen<br />

(z.B. Armbändern etc.)<br />

Wege von der Idee zum Produkt und seiner Vermarktung nachvollziehen - Werbung und<br />

34


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Bremen<br />

2002<br />

Abschlussbeschreibung<br />

zum<br />

Ende <strong>des</strong> 4.<br />

Schuljahres:<br />

Kompetenzen<br />

(Sachkompetenz)<br />

Sachunterricht<br />

Verkauf von Produkten, Vor- und Nachteile von Kunststoff<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Kritische Haltung gegenüber dem Glauben an technische Machbarkeit entwickeln<br />

Grenzen technischer Lösungen erkennen - Erfinderwerkstatt: Lösungen <strong>für</strong> verschiedene<br />

Herausforderungen (z.B. Energieeinsparung etc.)<br />

Ethische Kriterien <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bewertung von Technik entwickeln - positive und negative<br />

Auswirkungen technischer Erfindungen (Haushaltsgeräte, Computer, Handys, Schwarzpulver<br />

etc.)<br />

• Prinzipien gesunder Lebensführung anwenden können<br />

• Für Konfliktsituationen sachgerechte Lösungsstrategien anbieten können<br />

• Eigene Interessen in Zusammenarbeit mit anderen und mit Respekt vor anderen<br />

Meinungen angemessen vertreten können<br />

• Unterschiedliche Einrichtungen <strong>des</strong> Gemeinwesens in ihren Funktionen nutzen<br />

können<br />

• Zusammenhänge, Beziehungen und Anpassungsvorgänge in ökologischen Systemen<br />

kennen<br />

• Die Abhängigkeit <strong>des</strong> Menschen von der Natur anhand von Beispielen darstellen<br />

können<br />

• Einfache Naturgesetze kennen und auf Alltagsphänomene beziehen können<br />

• Zusammenhänge zwischen Klima und menschlicher Lebensgestaltung und Kultur<br />

kennen<br />

• Die Entstehungsgeschichte und Faktoren der Veränderung von norddeutschen<br />

Kultur- und Naturräumen kennen<br />

• Zusammenhänge und Abläufe zwischen Konsum, Ver- und Entsorgung kennen<br />

• Menschliche Grundbedürfnisse kennen<br />

• Funktions- und Wirkungsweise von Werbung durchschauen können<br />

• Die eigene Rolle als Verbraucher kennen und wahrnehmen können<br />

• Sprache als wesentliches Element der Kommunikation der Menschen kennen<br />

und respektieren<br />

• Feste, Rituale und Kunst als Ausdrucksformen verschiedener Kulturen kennen<br />

und respektieren<br />

• Arbeit, Produktion und unterschiedliche Berufsgruppen in ihrer Bedeutung <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Gesellschaft einschätzen können<br />

• Zwischen handwerklicher und industrieller Produktion unterscheiden können<br />

• Nutzung von Energiequellen als zentrale Triebfeder menschlicher Entwicklung<br />

kennen<br />

• Technik und ihre Folgen im Spannungsfeld von Chancen und Risiken einordnen<br />

können<br />

35


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> Bildungsplans <strong>Grundschule</strong>:<br />

Freie Hansestadt Hamburg 2003<br />

Sachunterricht<br />

Behörde <strong>für</strong> Bildung und Sport, Hamburg 2003<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

<strong>Analyse</strong>kriterien<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung:<br />

Verknüpfung <strong>des</strong> Themas Umwelt mit Aspekten der Globalisierung und <strong>des</strong> Interkulturellen<br />

Lernens<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> Bildungsplans <strong>Grundschule</strong> der Freien Hansestadt<br />

Hamburg 2003 - Rahmenplan Sachunterricht<br />

Lehrplananalyse der Freien Hansestadt Hamburg<br />

Rahmenplan Sachunterricht <strong>Grundschule</strong> 2003<br />

Der Rahmenplan Sachunterricht der Freien Hansestadt Hamburg 2003 <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> weist<br />

schon in seinen grundlegenden Zielformulierungen <strong>für</strong> das Fach Elemente einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung und interkulturellen Lernens auf. Neben der allgemeinen Zielorientierung <strong>des</strong> Sachunterrichts,<br />

den Schülerinnen und Schülern <strong>die</strong> selbstständige Erschließung der sie umgebenden Welt mit<br />

ihren natürlichen, technischen, sozialen und gesellschaftlichen Gegebenheiten zu ermöglichen, soll<br />

verantwortliches Handeln in <strong>die</strong>ser Lebenswelt angebahnt werden und ein mehrperspektivisches Verständnis<br />

(Lernen in fünf Perspektiven) von Wirklichkeit angebahnt werden 58 .<br />

Darüber hinaus sollen <strong>die</strong> Erfahrungen der Kinder erweitert werden, in dem sie Einblicke in ferne<br />

Welten, fremde Kulturen, Denkweisen und Weltbilder erhalten. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang informieren<br />

sich <strong>die</strong> Schüler über <strong>die</strong> Herkunftsländer ihrer Mitschüler und „entwickeln Achtung und Toleranz<br />

gegenüber unterschiedlichen Lebensformen“ 59 , verbunden mit Offenheit und Neugierde gegenüber<br />

Neuem und Fremden. Darüber hinaus sollen <strong>die</strong> Schüler selbstständig Wissen erarbeiten, um ihre Lebenswelt<br />

„rational zu durchdringen“ 60 und auf <strong>die</strong>ser Basis mit Herausforderungen und Lösungswegen<br />

sachgerecht umgehen zu können. Das Erfassen und Deuten der Wirklichkeit beinhaltet mehrere Perspektiven:<br />

(1) naturbezogenes Lernen, (2) technisches Lernen, (3) raumbezogenes Lernen, (4) historisches<br />

Lernen und (5) sozial- und kulturbezogenes Lernen 61 .<br />

(1) Naturbezogenes Lernen<br />

Im Hinblick auf Themen nachhaltiger Bildung lassen sich in <strong>die</strong>sem Lernbereich vertiefte nachhaltige<br />

Bezüge finden: Neben dem Erkennen einfacher biologischer, physikalischer und chemischer Zusammenhänge<br />

belebter und unbelebter Naturerscheinungen stehen auch ethische Fragen im Umgang mit<br />

der Natur im Zentrum <strong>des</strong> Sachunterrichts 62 . In <strong>die</strong>sem Zusammenhang „entdecken <strong>die</strong> Kinder <strong>die</strong><br />

Einbindung <strong>des</strong> Menschen in natürliche Abläufe und seine Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen“<br />

63 und <strong>die</strong> Grenzen der Beherrschbarkeit der Natur. Letztlich werden <strong>die</strong> Schülerinnen und Schü-<br />

58 vgl. Rahmenplan Sachunterricht Freie Hansestadt Hamburg 2003, S.5<br />

59 ebd., S.5<br />

60 ebd.<br />

61 vgl. ebd.<br />

62 vgl. ebd.<br />

63 ebd., S.5<br />

36


Dr. Martina Knörzer<br />

ler in <strong>die</strong>sem Lernbereich an einen verantwortlichen Umgang mit der Natur „herangeführt“ 64 und dazu<br />

angeregt, umweltbewusstes und ethisch reflektiertes Verhalten zu zeigen.<br />

(2) Technisches Lernen<br />

Im Bereich <strong>des</strong> technischen Lernens sollen <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler elementare Kenntnisse über<br />

Technik in ihren gesellschaftlichen, natürlichen und geschichtlichen Wirklichkeit erwerben und darüber<br />

hinaus Einblicke in <strong>die</strong> Entwicklung und <strong>die</strong> Wirkungen von Technik erhalten - auch im Hinblick<br />

auf <strong>die</strong> Folgen. Dabei setzen sich <strong>die</strong> Kinder auch mit den Chancen und Grenzen technischer Entwicklungen<br />

auseinander und bedenken deren Auswirkungen auf Mensch, Umwelt und Gesellschaft. Die<br />

Schüler sollen zu einem verantwortlichen und zukunftsfähigen technischen Handeln befähigt werden<br />

65 .<br />

(3) Raumbezogenes Lernen<br />

Beim raumbezogenen Lernen erkennen <strong>die</strong> Kinder, dass Räume geschaffen und gestaltbar sind und sie<br />

selbst „Einfluss auf <strong>die</strong> Gestaltung ihrer natürlichen und kulturellen Umgebung nehmen können und<br />

dass Menschen Verantwortung tragen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Erhaltung, Pflege und Veränderung von Räumen“ 66 .<br />

(4) Historisches Lernen<br />

Aus der historischen Perspektive heraus sollen Schüler erfahren, dass „materielle Gegebenheiten, Lebensbedingungen,<br />

Denkweisen und Weltbilder von Menschen sich im Laufe der Zeit verändert haben<br />

und auch in Zukunft veränderbar sind, mitgestaltet werden können und verantwortet werden müssen“<br />

67 .<br />

(5) Sozial- und kulturbezogenes Lernen<br />

Dieser Lernbereich trägt zum Verständnis der Schüler von Gesellschaft, der Bedeutung von Religion,<br />

Bräuchen und Lebensweisen <strong>für</strong> <strong>die</strong> „Sinn- und Wertorientierung als Grundlage <strong>des</strong> Zusammenlebens“<br />

68 bei. Auch hier sollen <strong>die</strong> Kinder dabei unterstützt werden, ihre gesellschaftliche und soziale<br />

Umwelt aktiv mitzugestalten und verantwortlich zu handeln, sei es in öffentlichen wie auch in privaten<br />

Zusammenhängen. Das Interesse an der Mitwirkung im Gemeinschaftsleben soll gefördert werden.<br />

Weitere Themen <strong>des</strong> sozial- und kulturbezogenen Lernens beziehen sich auf <strong>die</strong> Auseinandersetzung<br />

mit sozialer bzw. gesellschaftlich bedingter Ungleichheit, mit Rollenerwartungen, Klischees und Vorurteilen.<br />

Eigene Vorurteile sollen reflektiert betrachtet werden. Im Unterricht sollen <strong>die</strong> Kinder lernen,<br />

sich ein eigenes Urteil zu bilden, eigene Standpunkte einzunehmen und <strong>die</strong>se auch zu vertreten. Darüber<br />

hinaus „zielt sozial- und kulturbezogenes Lernen auf Verständigung 69 “ untereinander. In <strong>die</strong>sem<br />

Zusammenhang sollen im Hinblick auf interkulturelles Lernen Fremdverstehen und Empathie gefördert<br />

werden und eine Haltung der „Neugier, <strong>des</strong> Respekts und der Toleranz gegenüber Ungewohntem<br />

und Fremden 70 “ angebahnt werden.<br />

Grundsätze <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gestaltung <strong>des</strong> Unterrichts<br />

Neben den Prinzipien Lebensweltbezug, Situationsbezug, Handlungsorientierung und der Vermittlung<br />

von methodischen Kompetenzen wird besonders Wert auf <strong>die</strong> Förderung <strong>des</strong> Reflexionsvermögens<br />

gelegt. Dies kann beispielsweise durch Nachdenk-Gespräche geschehen, <strong>die</strong> Kinder mit unterschiedlichen<br />

Deutungsmustern konfrontieren und <strong>die</strong> zum Austausch von Argumenten führen. Auch ethische<br />

Gesichtspunkte spielen hierbei eine Rolle, z.B. im Hinblick auf <strong>die</strong> (eigene) Verantwortung <strong>für</strong> Zustände<br />

und Entwicklungen 71 . Darüber hinaus sollen Kinder <strong>die</strong> Möglichkeit erhalten, sich an Aktionen<br />

64 ebd.<br />

65 vgl. ebd., S.6<br />

66 ebd., S.6<br />

67 ebd.<br />

vgl. „Gestaltungskompetenz“ (De Haan) als zukunftsfähige Schlüsselkompetenz einer Bildung <strong>für</strong> eine<br />

nachhaltige Entwicklung.<br />

68 ebd.<br />

69 ebd.<br />

70 ebd.<br />

71 ebd., S.8<br />

37


Dr. Martina Knörzer<br />

und örtlichen Ereignissen beteiligen zu können 72 . Dazu gehört auch <strong>die</strong> Mitgestaltung der sie umgebenden<br />

Umwelt (Klassenzimmer, Schulgebäude, Schulhof).<br />

Rahmenplan Sachunterricht: Inhalte<br />

Im Rahmenplan Sachunterricht der Freien Hansestadt Hamburg werden acht Lernfelder formuliert, <strong>die</strong><br />

bedeutsame Bereiche aus der Lebenswelt der Kinder widerspiegeln:<br />

1. Miteinander leben<br />

2. Ich und mein Körper<br />

3. Unsere nähere Umgebung<br />

4. Leben in Europa und in der Welt<br />

5. Umgang mit Zeit, Veränderung und Geschichte<br />

6. Natur<br />

7. Die technisch gestaltete Welt<br />

8. Arbeitswelten, Wirtschaft und Konsum<br />

Die Inhalte <strong>die</strong>ser Lernfelder sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> Klassenstufen 1/2 und 3/4 getrennt aufgeführt. Im Hinblick<br />

auf Themen nachhaltiger Bildung, interkulturellem und globalem Lernen sind vor allem <strong>die</strong> Lernfelder<br />

1.,3., 4., 6., 7. und 8. von Bedeutung.<br />

Übersicht über <strong>die</strong> ausgewählten Lernfelder<br />

Lernfeld Klassen 1 und 2 Klassen 3 und 4<br />

1. Miteinander leben Wir lernen zusammen, wir le- Wir lernen zusammen, wir leben<br />

zusammen - Lebensgeben zusammen - Lebensgemeinschaft<br />

Schule<br />

meinschaft Schule<br />

Öffentliche Gemeinschaft<br />

2. Ich und mein Körper Die eigene Person<br />

Die eigene Person<br />

Sinne<br />

Ernährung<br />

3. Unsere nähere Umgebung Schule, Schulgelände, Schul- Stadtteil als Lebensraum<br />

umgebung, Stadtteilerkundung Selbstständige Mobilität zu<br />

Fuß, mit Fahrrad, Bus und Bahn<br />

(HVV)<br />

4. Leben in Europa und in Kulturelle Vielfalt im Alltag Hamburg<br />

der Welt<br />

Kinder in verschiedenen Län- Europa<br />

dern der Erde<br />

Ferne Länder<br />

5. Umgang mit Zeit, Verän- Zeitläufe und Zeitbegriffe Zeitmessung und Zeiteinteilung<br />

derung und Geschichte Veränderung und Geschichte Leistungen früherer Kulturen<br />

6. Natur Pflanzen<br />

Pflanzen<br />

Tiere<br />

Tiere<br />

Luft oder Wasser, Feuer Luft, Wasser, Feuer, Erde<br />

Wetter<br />

Naturphänomene<br />

7. Die technisch gestaltete Herstellen von Produkten Herstellen von Produkten<br />

Welt<br />

Technische Problemstellungen Technische Erfindungen, Ent-<br />

lösen durch Bauen und Konwicklungen und Veränderungen<br />

struieren<br />

Technische Gegenstände als<br />

Funktionsweisen und Nutzen bedürfnisorientierte Problemlö-<br />

von Gebrauchsgegenständen sungen<br />

8. Arbeitswelten, Wirtschaft Wünsche und Bedürfnisse Wirtschaft, Konsum und Wer-<br />

und Konsum<br />

bung<br />

72 ebd., S.7<br />

38


Dr. Martina Knörzer<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung – Umwelt, Globalisierung, interkulturelles<br />

Lernen<br />

Lernfelder im Sachunterricht<br />

Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg<br />

2003<br />

Ziele und<br />

Aufgaben <strong>des</strong><br />

Sachunterrichts<br />

Lernfeld<br />

Ziele<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Sachunterricht<br />

Selbstständige Erschließung der Welt mit ihren natürlichen, technischen, sozialen und<br />

gesellschaftlichen Gegebenheiten<br />

Anbahnung verantwortlichen Handels in <strong>die</strong>ser Lebenswelt sowie eines mehrperspektivischen<br />

Verständnis von Wirklichkeit<br />

Erweiterung der Erfahrungen der Kinder (Einblicke in ferne Welten, fremde Kulturen,<br />

Denkweisen und Weltbilder)<br />

Achtung und Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lebensformen entwickeln, verbunden<br />

mit Offenheit und Neugierde gegenüber Neuem und Fremden<br />

Perspektiven der Wirklichkeit:<br />

• Naturbezogenes Lernen<br />

• Technisches Lernen<br />

• Raumbezogenes Lernen<br />

• Historisches Lernen<br />

• Sozial- und kulturbezogenes Lernen<br />

(1) Miteinander leben<br />

Klassen 1/2<br />

• Gelegenheiten bieten, Verantwortung <strong>für</strong> sich, <strong>für</strong> andere Menschen und <strong>für</strong><br />

Dinge zu übernehmen und Beziehungen zu anderen Menschen respektvoll und<br />

tolerant zu gestalten (Haltungen entwickeln)<br />

• Beteiligung an der Gestaltung von Räumen, Ritualen und Feiern<br />

• Ordnungen und Regeln als Basis <strong>für</strong> ein friedliches Zusammenleben erfahren<br />

Klassen 1/2<br />

Wir lernen zusammen, wir leben zusammen - Lebensgemeinschaft Schule<br />

Räume in der Klasse und auf dem Schulgelände mitgestalten („Patenschaften“ der Klasse<br />

z.B. <strong>für</strong> Bereiche <strong>des</strong> Schulgelän<strong>des</strong>, z.B. Beete anlegen, Bäume oder andere Pflanzen<br />

pflanzen, regelmäßig Müll auf dem Schulhof einsammeln)<br />

Verantwortung <strong>für</strong> ihre Pflege übernehmen( in wechselnder Verantwortung „Ämter“ <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Gemeinschaft übernehmen)<br />

Rituale, Feiern und feste mitgestalten, Verantwortung übernehmen (Klassenrat, Verantwortung<br />

<strong>für</strong> Lernaufgaben etc.)<br />

Wir wohnen zusammen, wir leben zusammen - Lebensgemeinschaft Familie<br />

Vielgestaltigkeit von Familien und unterschiedlichen Lebenssituationen von Kindern<br />

kennen lernen (Spiele aus anderen Ländern → LF Vielfalt in Europa)<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Wovon hängt es ab, ob man glücklich ist? Womit kann man einen Menschen glücklich<br />

machen?<br />

Welche Beispiele gibt es <strong>für</strong> „gerechtes Handeln“? Wozu brauchen Menschen Regeln?<br />

39


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg<br />

2003<br />

Ziele<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Ginge es auch ohne Regeln? Wer soll über <strong>die</strong> Regeln bestimmen dürfen? Müssen Erwachsene<br />

sich auch an Regeln halten? Muss man, um sich gut zu verstehen, einer Meinung<br />

sein?<br />

Klassen 3/4<br />

• Bewusstsein entwickeln, dass jeder Einzelne einen Beitrag zum friedlichen Miteinander<br />

leisten muss (Übernahme größerer Verantwortung bei der Gestaltung<br />

<strong>des</strong> Schullebens etc.)<br />

• Kennenlernen von Grundzügen demokratischer Entscheidungsprozesse (Erkunden<br />

kommunaler Einrichtungen etc.)<br />

• Mitwirkung und Mitgestaltung bei öffentlichen Projekten<br />

• Erwerb con Fähigkeiten und Kenntnissen, <strong>die</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Mitwirkung an der Gestaltung<br />

einer demokratischen Gesellschaft und <strong>für</strong> ein friedliches Zusammenleben<br />

aller Menschen grundlegend sind<br />

Klassen 3/4<br />

Wir lernen zusammen, wir leben zusammen - Lebensgemeinschaft Schule<br />

Planung von Lern- und Lebensräumen in der Schule, ästhetische, ökologische und ökonomische<br />

Aspekte beachten, Beteiligung bei der Durchführung (z.B. ein Beet auf dem<br />

Schulgelände)<br />

Feste und Feiern planen, gestalten und durchführen<br />

Demokratische Mitwirkung in der Schule praktizieren, Konfliktlösungsstrategien z.B. im<br />

Klassenrat entwickeln<br />

Wir wohnen zusammen, wir leben zusammen - Lebensgemeinschaft Familie<br />

Wohnen und Familienstrukturen hier und anderswo (Vergleich unterschiedlicher Lebensweisen<br />

und Bauweisen → LF Vielfalt in Europa)<br />

Kenntnis von Menschenrechten und Kinderrechten, Verletzungen im eigenen Lebensumfeld<br />

und anderswo (Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen 1989; „Selbstbestimmung“<br />

als ein wesentliches Kinderrecht; staatliche Einrichtungen, <strong>die</strong> Hilfe bei<br />

Problemen geben; Menschenrechte als Grundlage <strong>für</strong> <strong>die</strong> Regeln <strong>des</strong> Zusammenlebens in<br />

der Klasse)<br />

Öffentliche Gemeinschaft<br />

Kommunale demokratische Entscheidungsgremien kennen lernen (ggf. Einwirkungs-<br />

und Mitgestaltungsmöglichkeiten z.B. bei der Spielplatzgestaltung)<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Sollten Kinder mehr Mitspracherechte in der Schule haben? Kann man wissen, was ein<br />

anderer Mensch fühlt? Muss man an Regeln glauben oder ist es genug sie einzuhalten?<br />

Müssen Konflikte immer gelöst werden oder ist es genug nebeneinander zu leben? Welche<br />

Beispiele gibt es <strong>für</strong> gerechtes Handeln? Ist es gerecht, wenn immer gemacht wird,<br />

was <strong>die</strong> Mehrheit möchte?<br />

40


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg<br />

2003<br />

Lernfeld<br />

Ziele<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Ziele<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Lernfeld<br />

Ziele<br />

Sachunterricht<br />

(2) Ich und mein Körper<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder lernen, <strong>die</strong> eigenen Gefühle wahrzunehmen<br />

• Kinder lernen, <strong>die</strong> eigenen Besonderheiten, Stärken und Schwächen zu akzeptieren<br />

• Entwicklung eines positiven Identitätsbewusstseins, das Voraussetzung <strong>für</strong> Verständnis<br />

und Respekt gegenüber anderen Menschen und deren Besonderheiten<br />

ist<br />

Klassen 1/2<br />

Die eigene Person<br />

Jeder ist anders - ich bin unverwechselbar: <strong>die</strong> eigenen und <strong>die</strong> individuellen Merkmale<br />

anderer Menschen kennen und akzeptieren lernen<br />

Der Körper<br />

Sinneswahrnehmungen stärken und Schutz der Sinnesorgane<br />

Ernährung: Bedeutung gesunder Ernährung (Kennenlernen verschiedener Essgewohnheiten)<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Was habe ich mit anderen Menschen gemeinsam? Was ist einzigartig an mir?<br />

Klassen 3/4<br />

• Kinder entwickeln Selbstvertrauen und Sicherheit im Umgang mit anderen<br />

• Förderung emotionaler Kompetenzen<br />

• Zunehmend Verantwortung <strong>für</strong> den Erhalt von Gesundheit und Wohlbefinden<br />

Klassen 3/4<br />

Die eigene Person<br />

Selbsteinschätzung und Verantwortungsübernahme stärken<br />

Der Körper<br />

Ernährung: Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln, Bedeutung gesunder Ernährung (verschiedene<br />

Esskulturen vergleichen)<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Wie stellst du dir dein Leben vor, wenn du einmal groß bist?<br />

(3) Unsere nähere Umgebung<br />

Klassen 1/2<br />

• Erkundungen in der nahen Umgebung, z.B. auch Lebensräume von Pflanzen und<br />

Tieren (Schulgelände, Wildpark, Garten, Park etc.)<br />

41


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg<br />

2003<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Ziele<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

• Schule als Ort der Gemeinschaft kennen lernen, <strong>für</strong> den jede Person ein Stück<br />

Verantwortung übernehmen muss<br />

Klassen 1/2<br />

Die Schule, das Schulgelände, <strong>die</strong> Schulumgebung<br />

Pflanzen und Tiere auf dem Schulgelände (besondere Gegebenheiten, z.B. Parks, auffällige<br />

Bäume, Spielplätze erkunden)<br />

Stadtteilerkundung<br />

Pflanzen und Tiere im Stadtteil<br />

Besondere Gegebenheiten wie z.B. Bauwerke und ihre Funktionen erkunden (z.B. Wasserturm<br />

etc.)<br />

Klassen 3/4<br />

• Die Kinder erkunden Hamburg und das Umland als Lebensraum<br />

• Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme an kinderrelevanten Projekten im Stadtteil<br />

• Erwerb grundlegender Fähigkeiten zur Mitgestaltung ihrer natürlichen, technischen<br />

und kulturellen Umwelt und zur Interessenvertretung in demokratischen<br />

Prozessen<br />

• Erkundung naturnaher Biotope sowie technischer Einrichtungen und deren<br />

Funktionsweise<br />

Klassen 3/4<br />

Der Stadtteil als Lebensraum<br />

Lebensraum <strong>für</strong> Tiere und Pflanzen<br />

Vorzüge und Probleme <strong>des</strong> Stadtteils aus der Sicht der Kinder und anderer Bevölkerungsgruppen<br />

erkunden , ggf. Verbesserungen unterstützen (altersgemäße Informationsquellen<br />

auswerten z.B. zu Wohnverhältnissen, Konsum, Trinkwasserversorgung, Verkehr;<br />

Spielflächen aus Sicht der Kinder beschreiben)<br />

Hamburg und Umgebung<br />

Geografische und städtebauliche Gegebenheiten (z.B. Elbe, Hafen)<br />

Verhalten im Verkehr<br />

Das Streckennetz <strong>des</strong> HVV erkunden und nutzen<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Ist es möglich, das Leben im Stadtteil so zu gestalten, dass sich alle wohlfühlen können?<br />

Um wen können wir uns kümmern?<br />

42


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg<br />

2003<br />

Lernfeld<br />

Ziele<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Ziele<br />

Sachunterricht<br />

(4) Leben in Europa und in der Welt<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Klassen 1/2<br />

• Die Kinder beschäftigen sich mit Menschen und deren Lebensformen aus Ländern,<br />

zu denen es situationsbezogene Anknüpfungspunkte gibt (z.B. kulturelle<br />

Vielfalt im Stadtteil, Familienbeziehungen der Schüler in anderen Ländern)<br />

• Herausfinden von Ähnlichkeiten und Verschiedenheiten, Kennenlernen verschiedener<br />

Lebensformen und Sichtweisen der Wirklichkeit<br />

• Förderung einer Haltung der Neugier, <strong>des</strong> Verstehens, <strong>des</strong> Respekts und der Toleranz<br />

gegenüber allem, was fremd erscheint<br />

Klassen 1/2<br />

Kulturelle Vielfalt im Alltag<br />

Kulturelle Vielfalt in der Klasse: Eltern als Experten stellen kulturelle Gegebenheiten<br />

ihres Lan<strong>des</strong> vor (z.B. kochen, schreiben, singen, tanzen mit den Kindern)<br />

Dinge <strong>des</strong> alltäglichen Lebens (Erkundungen im Supermarkt: Welche Lebensmittel<br />

stammen von hier oder aus anderen Ländern? Seit wann gibt es sie bei uns? Woher<br />

stammen z.B. Schokolade, Kartoffeln, Papier, Schrift und Zahlen? Wie und wann gelangten<br />

sie zu uns?)<br />

Kinder in verschiedenen Ländern der Erde<br />

Ein Bereich, z.B. Sprache, klimatische Gegebenheiten, Familienstrukturen, Tiere und<br />

Pflanzen ist verbindlich (Orientierung auf der Weltkarte)<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Worin unterscheiden sich Menschen verschiedener Herkunft, worin sind sich alle Menschen<br />

gleich? Ist es gut oder nicht gut, dass Menschen auf unterschiedliche Art und Weise<br />

leben? Wür<strong>des</strong>t du gern eine Zeit lang deinem Platz mit einem Kind aus einem anderen<br />

Land tauschen/ in einem anderen Land leben?<br />

Klassen 3/4<br />

• Die Kinder vertiefen und erweitern ihr Wissen über das Leben in anderen Ländern<br />

• Beispiele <strong>für</strong> <strong>die</strong> vielfältigen Beziehungen zwischen einzelnen Regionen, Ländern<br />

und Kulturen<br />

• Untersuchen und Einblicke in <strong>die</strong> Lebensweisen der Menschen in einem anderen<br />

Land oder Kulturkreis gewinnen<br />

• Erfahren, dass Unterschiedlichkeit sowohl eine interessante und anregende Vielfalt<br />

im Alltag schafft als auch Konflikte mit sich bringen kann<br />

• Durch den Vergleich von Ernährung und Wohnen, Schule, Arbeit und Freizeit<br />

erkennen <strong>die</strong> Kinder <strong>die</strong> Andersartigkeit der Lebensbedingungen von Kindern<br />

und Erwachsenen in anderen Regionen der Erde<br />

• Erkennen, dass ähnliche Grundbedürfnisse auf andere Weise erfüllt werden<br />

• Kinder informieren sich über Ursachen <strong>für</strong> <strong>die</strong> ungleiche Verteilung von Reichtum<br />

und Armut in der Welt und Möglichkeiten, <strong>die</strong>sen Zustand zu verändern<br />

43


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg<br />

2003<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Lernfeld<br />

Ziele<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Sachunterricht<br />

Klassen 3/4<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Hamburg<br />

Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Ländern im Stadtteil oder in Hamburg<br />

(Alltag der Kinder in einem anderen europäischen Land unter den Aspekten Sprache,<br />

Leben in der Familie, Feste und Bräuche etc. beschreiben und darstellen)<br />

Ursachen <strong>für</strong> Migration (Erkundung der Lebensverhältnisse in unterschiedlichen Ländern<br />

z.B. durch Expertenbefragung von Kinderschutzorganisationen)<br />

Europa<br />

Europa: Orientierung auf der Landkarte, Alltag der Kinder in einem anderen europäischen<br />

Land (z.B. auch Erkundung der Pflanzen und Tiere in verschiedenen Regionen der<br />

Welt)<br />

Ferne Länder<br />

Orientierung auf der Weltkarte (Konfrontationen mit verschiedenen Darstellungen der<br />

Erde: Wo ist das Zentrum der Erde, wo ist <strong>die</strong> Mitte, wo sind oben und unten?)<br />

Vergleich der eigenen Lebensbedingungen mit denen von Kindern und Erwachsenen aus<br />

einem Land in Asien, Afrika oder Lateinamerika, z.B. Ernährung, Wohnen, Arbeit (Kinderarbeit),<br />

Freizeit<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Wie wäre es, wenn du in einem anderen Land aufgewachsen wärest? Wür<strong>des</strong>t du dann so<br />

denken und fühlen wie jetzt?<br />

(5) Umgang mit Zeit, Veränderung und Geschichte<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder lernen <strong>die</strong> natürlichen und von Menschen gesetzte Zeitabläufe und Zeitbegriffe<br />

zu unterscheiden<br />

• Auseinandersetzung mit dem natürlichen Rhythmus von Tag und Nacht sowie<br />

mit den Jahreszeiten<br />

• Kinder lernen vergangene und zukünftige Zeiträume zu überschauen und einzuteilen<br />

• Nachdenken über den eigenen Umgang mit Zeit und über zeitliche Fremdbestimmung<br />

• Bewusstsein <strong>für</strong> Zeit entwickeln<br />

• Erfahren, dass materielle Gegebenheiten, Lebensbedingungen, Handlungs- und<br />

Denkweisen der Menschen sich im Laufe der Zeit verändert haben<br />

Klassen 1/2<br />

Zeitabläufe und Zeitbegriffe<br />

Natürliche und von Menschen gesetzte Zeitabläufe wie Tag und Nacht, Jahreszeiten etc.<br />

( z.B. Feste und Gedenktage, Tag- und Nachtaktivitäten von Tieren, Öffnen und Schließen<br />

der Blumen beobachten und dokumentieren)<br />

Sonnenuhren erkunden, Sonnenuhren bauen und erproben<br />

44


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg<br />

2003<br />

Ziele<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Lernfeld<br />

Ziele<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Was werden <strong>die</strong> Zukunftsmenschen wohl von uns denken? Was wird sich in Zukunft in<br />

meinem Leben/ in der Welt verändern?<br />

Klassen 3/4<br />

• Kinder lernen, größere Zeiträume zu überblicken<br />

• Kinder erfahren Wandel und Veränderung als Wesen unseres Daseins<br />

Klassen 3/4<br />

Zeitmessung und Zeiteinteilung<br />

Vergleich von Kalendern aus verschiedenen Kulturen und Grundlagen <strong>des</strong> gregorianischen<br />

Kalenders<br />

Wasser-, Sand- und Sonnenuhren bauen<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Kann es eine Zeitmaschine geben, mit der jemand in <strong>die</strong> Vergangenheit und in <strong>die</strong> Zukunft<br />

reisen kann? Was verändert sich im Laufe der Zeit und wie kommen <strong>die</strong> Veränderungen<br />

zustande?<br />

(6) Natur<br />

Klassen 1/2<br />

• Umgang mit Naturphänomenen (geplant und situativ) - Stärkung <strong>des</strong> Vermögens<br />

der Kinder, zu staunen und den Dingen auf den Grund zu gehen<br />

• Entwicklung einer Haltung <strong>des</strong> Fragens und Forschens - forschender Zugang zu<br />

Naturphänomenen (gezielte Beobachtung, hinterfragen von Phänomenen, Zusammenhänge<br />

entdecken)<br />

• Erwerb naturwissenschaftlicher Kenntnisse und Entwicklung einer respektvollen<br />

und verantwortungsbewussten Haltung gegenüber der Natur<br />

• Erfahren, dass naturwissenschaftliche und technische Kenntnisse nützlich und<br />

wichtig <strong>für</strong> <strong>die</strong> Bewältigung von Alltagssituationen sind<br />

Klassen 1/2<br />

Pflanzen<br />

Pflanzenarten der Umgebung (Pflanzen z.B. auf dem Schulgelände, im Park, auf Wiesen,<br />

an Gewässern und im Wald erkunden, Früchte schmecken etc.)<br />

Aufbau der Pflanzen<br />

Veränderungen im Jahreslauf (ausgewählte Pflanzen im Jahreswechsel beobachten)<br />

Achtsamer und verantwortungsvoller Umgang mit Pflanzen (Marktangebot an Obst und<br />

Gemüse erkunden; Vielfalt der Obst- und Gemüsearten aus der Region, aus aller Welt<br />

vergleichen)<br />

45


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg<br />

2003<br />

Ziele<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Tiere<br />

Am Beispiel einer Tierart Lebens- und Verhaltensweisen in ihrer natürlichen Umgebung<br />

erkunden (z.B. Vögel, Schnecken)<br />

Achtsamer und verantwortungsvoller Umgang mit Tieren (Verhaltensregeln einüben)<br />

Luft oder Wasser<br />

Bedeutung <strong>für</strong> das Leben (Einfache Luftspielzeuge wie z.B. Windräder bauen, Versuche<br />

mit Luft/ Wasser zur Ausdehnung, Bewegung, Tragfähigkeit durchführen)<br />

Bewusster Umgang mit Wasser (Wasserverbrauch in der Schule und zu Hause erkunden,<br />

Möglichkeiten der Einsparung überlegen)<br />

Feuer<br />

Wärme, Licht<br />

Brennbare und nicht brennbare Stoffe<br />

Wetter<br />

Temperatur draußen und im Raum messen und vergleichen<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Was ist das? Was unterscheidet Pflanzen und Tiere und Menschen? Was können Tiere,<br />

Pflanzen, Menschen, das Menschen, Pflanzen, Tiere nicht können?<br />

Klassen 3/4<br />

• Vertiefung der naturwissenschaftlichen Kenntnisse und der experimentellen<br />

Kompetenzen<br />

• Einblicke in biologische, chemische, physikalische und technische Zusammenhänge<br />

gewinnen<br />

• Gefährdungen der Natur erkunden und nach Möglichkeiten, konkrete Beiträge<br />

zu ihrem Schutz zu leisten, suchen<br />

• Missstände im Umgang mit Tieren und Pflanzen erfahren, über mögliche Veränderungen<br />

zum Schutz der Tiere nachdenken und sich ggf. da<strong>für</strong> einsetzen<br />

• Verantwortlichen Umgang mit Natur und natürlichen Ressourcen einüben<br />

• Einblicke in <strong>die</strong> Begrenztheit und Vorläufigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse<br />

erhalten<br />

Klassen 3/4<br />

Pflanzen<br />

Jahreszyklus eines Baumes (z.B. Baumtagebuch)<br />

Keimung, Wachstumsbedingungen und Fortpflanzung am Beispiel einer Nutzpflanzenart<br />

(Beobachtung eines Wachstumszyklus, z.B. Kartoffel; Aufzucht und Pflege im Klassenzimmer,<br />

im Schulgarten)<br />

Achtsamer und verantwortungsvoller Umgang mit Pflanzen, Beispiele <strong>für</strong> geschützte<br />

Pflanzen<br />

Tiere<br />

Tiere eines Lebensraums (z.B. Wald, Teich, Wiese) oder<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> Nutztiere und ihre Produkte, ggf. Probleme bei der Massentierhaltung<br />

und Tiertransporten kennen lernen<br />

46


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg<br />

2003<br />

Lernfeld<br />

Ziele<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Sachunterricht<br />

Achtsamer und verantwortungsvoller Umgang mit Tieren<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Luft und Wasser<br />

Eigenschaften von Luft (Einfache Versuche zur Reinerhaltung der Luft/ <strong>des</strong> Wassers,<br />

Unterrichtsgang zum Wasserwerk/ zur Kläranlage, physikalische und technische Grundlagen<br />

wie z.B. das System der verbundenen Röhren/ Schritte zur Abwasserreinigung<br />

erfassen, einfache Absetzversuche durchführen, Experten befragen, Wasserversorgung<br />

darstellen<br />

Eigenschaften von Wasser (z.B. Wasserkraft: Wasser wird als Antrieb genutzt)<br />

Trinkwasserversorgung - Abwasserentsorgung<br />

Verfahren der Wasserreinigung<br />

Wasserkreislauf<br />

Erde<br />

Einblicke in den geologischen Aufbau der Erde, ggf. Ursachen von Erdbeben und Vulkanausbrüchen<br />

(Bedeutung der Sonne <strong>für</strong> das Leben auf der Erde, Auswirkungen <strong>des</strong><br />

Mon<strong>des</strong> untersuchen)<br />

Naturphänomene<br />

Elektrischer Strom: elektrische Stromquellen kennen, Strom sparen als Notwendigkeit<br />

begreifen (Möglichkeiten der Einsparung von Strom finden - in der Schule und zu Hause;<br />

Sensibilisierung <strong>für</strong> nötige und unnötige Energiekosten wie z.B. Stand-by-<br />

Schaltung); Stromzähler ablesen, erneuerbare Energiearten<br />

Wetter<br />

Wetterkatastrophen und möglichen Ursachen<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Was ist Natur? Gehört der Mensch zur Natur? Ist <strong>die</strong> Natur zu den Menschen eher<br />

freundlich oder eher feindlich? Kann der Mensch <strong>die</strong> Natur zerstören? Kann <strong>die</strong> Natur<br />

sich wehren? Wer ist stärker, <strong>die</strong> Natur oder der Mensch? Kann <strong>die</strong> Natur uns sagen, was<br />

gut und richtig ist und wie wir leben sollen? Können Pflanzen fühlen?<br />

(7) Die technisch gestaltete Welt<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder erwerben elementare Kenntnisse von Technik und ihren Wirkungs- und<br />

Bedingungszusammenhängen sowie darauf bezogene Fähigkeiten und Fertigkeiten<br />

• Erlernen grundlegender Formen technischen Handelns<br />

• Produkte fertigen, Einüben in sach- und umweltgerechten Umgang mit Werkstoffen<br />

Klassen 1/2<br />

Herstellen von Produkten<br />

Herstellen z.B. von Verpackungen<br />

Qualität der Produkte einschätzen lernen<br />

47


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg<br />

2003<br />

Ziele<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Lernfeld<br />

Ziele<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Sachunterricht<br />

Technische Problemstellungen durch Bauen und Konstruieren lösen<br />

Bauen von z.B. Wasser- und Windrädern<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Was sind Merkmale <strong>des</strong> Lebendigen? Was ist <strong>die</strong> wichtigste Erfindung gewesen?<br />

Klassen 3/4<br />

• Kinder entwerfen und fertigen technische Produkte, planen Herstellungsprozesse<br />

und überprüfen <strong>die</strong> Qualität der Produkte<br />

• Kinder erfahren den Wert der Kooperation mit anderen<br />

• Lernen, technische Erfindungen nachzuvollziehen und ihre Bedeutung <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Menschheit zu erfassen<br />

• Erfahren, dass technische Erfindungen positive und negative Folgen haben können<br />

und dass der Umgang mit technischen Neuerungen daher reflektiert und<br />

verantwortungsbewusst erfolgen muss<br />

Klassen 3/4<br />

Herstellen von Produkten<br />

Eigenschaften von Werkstoffen erkunden (Herstellen z.B. von Gefäßen aus Ton, Papier)<br />

Technische Erfindungen, Entwicklungen und Veränderungen<br />

Beispiel: Erfindung von Fahrzeugen, Papierherstellung früher und heute<br />

Auswirkungen <strong>die</strong>ser Veränderungen und Entwicklungen auf Mensch und Umwelt<br />

Technische Gegenstände als bedürfnisorientierte Problemlösungen<br />

Beispiel: Wind- und Wassermühlen untersuchen und in Modellen nachvollziehen<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Kann das Leben der Menschen mit technischen Geräten besser gemacht werden? Wie<br />

wäre ein Leben ohne Technik? Kann eine Maschine denken? Wäre es denkbar, einen<br />

Menschen technisch herzustellen? Gibt es Dinge in der Welt, <strong>die</strong> völlig unberührt von<br />

menschlichen Einflüssen sind?<br />

(8) Arbeitswelten, Wirtschaft und Konsum<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder nehmen eigene Bedürfnisse, Interessen und Wünsche wahr und vergleichen<br />

sie mit den Bedürfnissen und Interessen anderer<br />

• Sie erkennen den Zusammenhang von Bedürfnisbefriedigung und Geld und tauschen<br />

ihre Erfahrungen mit Taschengeld aus<br />

Klassen 1/2<br />

Wünsche und Bedürfnisse<br />

Spiele und Spielzeug im Vergleich: heute - Eltern/ Großeltern - hier und in anderen Län-<br />

48


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg<br />

2003<br />

Ziele<br />

Inhalte / Hinweise<br />

und Erläuterungen<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

dern<br />

(eigene Wünsche und Bedürfnisse untersuchen: Was <strong>für</strong> Wünsche habe ich? Bei welchen<br />

Wünschen kann ich selbst etwas da<strong>für</strong> tun, damit sie in Erfüllung gehen? Welche Dinge<br />

kann man kaufen? Welche Dinge kann man nicht kaufen?<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Was braucht ein neugeborenes Kind/ ein Baby/ ein Schulkind zum Leben? Was ist das<br />

Wichtigste von dem, was ein Kind braucht, das Zweitwichtigste, das Drittwichtigste?<br />

Worauf könntest du verzichten?<br />

Klassen 3/4<br />

• Kinder lernen <strong>die</strong> Bedeutung verschiedener Formen von Arbeit <strong>für</strong> das Zusammenleben<br />

und deren Wert <strong>für</strong> den Einzelnen einzuschätzen<br />

• Unterschiede zwischen handwerklicher und industrieller Fertigung kennen lernen<br />

• Auseinandersetzung mit Modetrends und Funktionsweisen der Werbung<br />

• Nachdenken über eigene Wünschen und Bedürfnisse<br />

• Bedenken von Konsequenzen <strong>des</strong> eigenen Handelns, Entwickeln von Kriterien<br />

<strong>für</strong> ein sozial und ökologisch verantwortliches Konsumverhalten<br />

Klassen 3/4<br />

Arbeitswelten<br />

Unterschiede zwischen handwerklicher und industrieller Fertigung darstellen (z.B. im<br />

Zusammenhang mit Nutzpflanzen und Nutztieren)<br />

Auswirkungen technischer Neuerungen am Arbeitsplatz, auf <strong>die</strong> Umwelt (z.B. Automaten<br />

übernehmen Produktionsabläufe)<br />

Beispiele <strong>für</strong> ehrenamtliche Tätigkeiten und ihre Bedeutung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gemeinschaft (Engagement<br />

<strong>für</strong> andere, Unterrichtsgang zu einer Hilfsorganisation)<br />

Wirtschaft, Konsum und Werbung<br />

Lebensnotwendiges und Luxusgüter, materielle und immaterielle Güter, ihre Bedeutung<br />

<strong>für</strong> Lebensglück und Lebenssinn<br />

Konsumverhalten und Werbung: Modetrends und Markendruck, Funktionsweisen von<br />

Werbung, Kriterien <strong>für</strong> verantwortliches Konsumverhalten erarbeiten (Produktionsprozesse<br />

in einem Betrieb der Region erkunden - Lebensmittel; Absatzwege, Konsum und<br />

Abfallverwendung verfolgen, Kreislauf <strong>des</strong> Produkts darstellen, Aufwand, Nutzen <strong>des</strong><br />

Produkts <strong>für</strong> den persönlichen Gebrauch und <strong>die</strong> Gesellschaft bewerten; Möglichkeiten<br />

der Abfallverwertung - Wiederverwertung, Wertstoffhof, Pfandsystem - erkunden und<br />

Abfallvermeidung in der Schule und zu Hause erproben<br />

Fragen zum Nachdenken:<br />

Kann man Arbeit abschaffen und wie soll das geschehen?<br />

49


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg<br />

2003<br />

Anforderungen<br />

und Beurteilungskriterien<br />

/<br />

LernfeldbezogeneAnforderungen<br />

Sachunterricht<br />

Lernfeld 1: Miteinander leben<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Die Kinder kennen<br />

• unterschiedliche Lebenssituationen von Mitschülerinnen und Mitschülern und<br />

anderen Kindern (Kl.2)<br />

• <strong>die</strong> Aufgaben von Klassenrat, Klassensprecher und Schulversammlung als Möglichkeiten<br />

demokratischer Mitwirkung in der Schule (Kl.4)<br />

• kommunale demokratische Entscheidungsgremien (Kl.4)<br />

• Familienstrukturen in verschiedenen Kulturkreisen(Kl.4)<br />

• Menschenrechte und Kinderrechte als weltweit geltende Vereinbarungen (Kl.4)<br />

Die Kinder können<br />

• Regeln <strong>des</strong> Zusammenlebens in der Schule formulieren und einhalten (Kl.2)<br />

• sich an der Planung und Gestaltung von Lern- und Lebensräumen in der Schule<br />

beteiligen sowie bei der Planung und Durchführung von Festen und Feiern Verantwortung<br />

<strong>für</strong> Aufgaben übernehmen (Kl. 2 und Kl.4)<br />

• Aufgaben im Rahmen der demokratischen Mitwirkung in der Schule übernehmen<br />

• das eigene Lernumfeld im Hinblick auf Verletzungen der Kinderrechte beobachten<br />

und Beispiele <strong>für</strong> Verletzungen in anderen Teilen der Welt nennen<br />

Lernfeld 2: Ich und mein Körper<br />

Die Kinder kennen<br />

• <strong>die</strong> Bedeutung von ausgewogener Ernährung (Kl.2)<br />

• Inhaltsstoffe von Nahrungsmitteln und deren Bedeutung <strong>für</strong> gesunde Ernährung<br />

(Kl.4)<br />

Die Kinder können<br />

• <strong>die</strong> eigenen und <strong>die</strong> individuellen Merkmale anderer Menschen wahrnehmen<br />

(Kl.2)<br />

• Rollen von Mutter und Vater, Töchter und Söhnen in vergangenen Generationen<br />

mit heutigen vergleichen (Kl.4)<br />

Lernfeld 3: Unsere nähere Umgebung<br />

Die Kinder kennen<br />

• Öffentliche Einrichtungen im Stadtteil (Kl.4)<br />

• Sich im Verkehrsnetz <strong>des</strong> HVV orientieren und <strong>die</strong>ses nutzen (Kl.4)<br />

Lernfeld 4: Leben in Europa und in der Welt<br />

Die Kinder kennen<br />

• Merkmale kultureller Vielfalt im Alltag (Kl.2)<br />

• Lebensbedingungen von Kindern (Sprache, Wohnverhältnisse, Familienstrukturen)<br />

in ausgewählten Ländern (Kl.2)<br />

• wichtige geografische und klimatische Gegebenheiten und Beispiele der Tier-<br />

und Pflanzenwelt in <strong>die</strong>sen Ländern (Kl.2)<br />

• Beispiele aus dem Alltag von Kindern und Erwachsenen in einem europäischen<br />

Land (Kl.4)<br />

50


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg<br />

2003<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Die Kinder können<br />

• Gemeinsamkeiten der Menschen und Unterschiede von Menschen verschiedener<br />

Herkunft darstellen (Kl.2)<br />

• Lebensbedingungen von Kindern und Erwachsenen in einem Land in Asien, Afrika<br />

oder Lateinamerika mit ihren eigenen Lebensbedingungen anhand ausgewählter<br />

Kriterien vergleichen (Kl.4)<br />

• unterschiedliche Lebensweisen und Lebenszusammenhänge von Menschen ihrer<br />

Umgebung in den jeweiligen kulturellen Kontext einordnen (Kl.4)<br />

• Konflikte, <strong>die</strong> sich aus dem Zusammenleben von Menschen verschiedener kultureller<br />

Herkunft in ihrem Umfeld ergeben, nach ihren Ursachen befragen (Kl.4)<br />

Lernfeld 5: Umgang mit Zeit, Veränderung und Geschichte<br />

Die Kinder kennen<br />

• Kalender aus anderen Kulturen und Grundlagen <strong>des</strong> gregorianischen Kalenders<br />

(Kl.4)<br />

• Ursprünge wichtiger Feste und Gedenktage (Kl.4)<br />

• an einem Beispiel den kulturellen und historischen Ursprung einer <strong>für</strong> uns heute<br />

selbstverständlichen Kulturtechnik oder technischen Errungenschaft (Kl.4)<br />

Die Kinder können<br />

• wiederkehrende und einmalige Ereignisse in ihrer Lebenswelt der Vergangenheit,<br />

Gegenwart und Zukunft (Kl.2)<br />

Lernfeld 5: Natur<br />

Die Kinder kennen<br />

• Namen, Aufbau und jahreszeitliche Veränderungen ausgewählter Pflanzenarten<br />

in der Umgebung (Kl.2)<br />

• Lebens- und Verhaltensweisen einer Tierart in ihrer natürlichen Umgebung<br />

(Kl.2)<br />

• Eigenschaften und Lebensweisen einer Nutztierart und Beispiele <strong>für</strong> ihre Produkte<br />

und deren Herstellungsverfahren (Kl.4)<br />

• Keimung, Wachstumsbedingungen und Fortpflanzung am Beispiel einer Nutzpflanzenart<br />

und Beispiele <strong>für</strong> deren Weiterverarbeitung (Kl.4)<br />

• Beispiele <strong>für</strong> geschützte Pflanzenarten (Kl.4)<br />

• Die Wege der Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung (Kl.4)<br />

Die Kinder können<br />

• Verantwortung übernehmen im Umgang mit Pflanzen und Tieren (Kl.2)<br />

• Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong> artgerechte Pflege und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Aufzucht von Pflanzen im<br />

Klassenzimmer oder im Schulgarten übernehmen (Kl.4)<br />

• Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Pflege eines Heimtieres in der Schule übernehmen (Kl.4)<br />

• Batterien sachgerecht handhaben und sicherheits- und umweltbewusst mit elektrischem<br />

Strom umgehen<br />

• Einfache Experimente zur Veranschaulichung <strong>des</strong> natürlichen Wasserkreislaufs<br />

planen und unter Anleitung durchführen (Kl.4)<br />

51


Rahmenplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg<br />

2003<br />

Ergänzung zum<br />

Bildungsplan<br />

Freie Hansestadt<br />

Hamburg:<br />

Rahmenplan<br />

Aufgabengebiete<br />

Aufgabengebiete<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Lernfeld 7: Die technisch gestaltete Welt<br />

Die Kinder können<br />

• bei der Herstellung eines Produktes mit Unterstützung den Arbeitsprozess planen,<br />

Sicherheitsregeln beachten und <strong>die</strong> Qualität <strong>des</strong> Arbeitsergebnisses überprüfen<br />

(Kl.4)<br />

• an einem Beispiel Weiterentwicklung, Veränderung und Folgen technischer Erfindungen<br />

im Laufe der Zeit erläutern (Kl.4)<br />

Lernfeld 8: Arbeitswelten, Wirtschaft und Konsum<br />

Die Kinder kennen<br />

• von ausgewählten Berufen grundlegende Arbeitsabläufe, Produktionsprozesse<br />

und spezifische Ausstattungen von Arbeitsplätzen (Kl.4)<br />

• Beispiele von ehrenamtlichen Tätigkeiten und deren Bedeutung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gemeinschaft<br />

(Kl.4)<br />

Die Kinder können<br />

• <strong>die</strong> Arbeit anderer Menschen beschreiben (Kl.2)<br />

• Wünsche und Bedürfnisse unterscheiden (Kl.2)<br />

• Beispiele <strong>für</strong> sozial und ökologisch verantwortliches Konsumverhalten nennen<br />

Ergänzung<br />

Hinweis:<br />

Der Bildungsplan <strong>Grundschule</strong> der Freien Hansestadt Hamburg wird ergänzt durch einen<br />

„Rahmenplan Aufgabengebiete“, in welchem folgende Themenbereiche explizit genannt<br />

werden:<br />

• Aufgabengebiet Gesundheitsförderung<br />

(Ernährungserziehung)<br />

• Aufgabengebiet Globales Lernen<br />

(Was uns mit Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika verbindet; Leben und Arbeiten<br />

in fremden Ländern)<br />

• Aufgabengebiet Interkulturelle Erziehung<br />

( Klasse: Alle sind gleich und alle sind verschieden; Feste und Bräuche begleiten<br />

unser Leben; Gott hat viele Namen; verschiedene Menschen - verschiedene<br />

Blickwinkel; Sprache und Sprechen; Kinderkultur in anderen Ländern; Europa)<br />

• Aufgabengebiet Sozial- und Rechtserziehung (Verantwortung; Willensbildung/<br />

Konflikt)<br />

• Aufgabengebiet Umwelterziehung (Wasser- und Gewässerverschmutzung -<br />

Wasserreinhaltung und Gewässerschutz; Bedrohung der Artenvielfalt - Artenschutz;<br />

Energienutzung und Energiesparen; Entsorgung - Abfallvermeidung und<br />

Abfallverminderung; Entwicklung der Menschheit bei gerechter Verteilung der<br />

Ressourcen)<br />

52


Anforderungen<br />

am Ende der<br />

4.Klasse in <strong>die</strong>sen<br />

Bereichen<br />

- Rahmenplan<br />

Aufgabengebiete<br />

Anforderungen am Ende der 4.Klasse in <strong>die</strong>sen Bereichen<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Aufgabengebiet Gesundheitsförderung<br />

Die Schülerinnen und Schüler können<br />

• gesunde Ernährung als wichtiges Element der Gesunderhaltung einschätzen<br />

• <strong>die</strong> Klassengemeinschaft durch Übernahme von Ämtern, Aufgaben und Verantwortung<br />

unterstützen<br />

Aufgabengebiet globales Lernen<br />

Die Schülerinnen und Schüler kennen<br />

• Produkte <strong>des</strong> täglichen Bedarfs, <strong>die</strong> aus Entwicklungsländern eingeführt werden<br />

(z.B. Südfrüchte, Blumen, Kakao)<br />

• <strong>die</strong> Bedeutung <strong>des</strong> Wassers als wichtiges Gemeinschaftsgut bei uns und in anderen<br />

Teilen der Welt<br />

Die Schülerinnen und Schüler können<br />

• Anbau- und Produktionsbedingungen eines Produktes aus Entwicklungsländern<br />

und in Ansätzen das Zustandekommen <strong>des</strong> Preises beschreiben<br />

• <strong>die</strong> Lebensverhältnisse eines etwa gleichaltrigen Kin<strong>des</strong> in einem afrikanischen,<br />

asiatischen oder lateinamerikanischen Land beschreiben und den Problemen positive<br />

Lebensaspekte gegenüberstellen<br />

• Vergleiche zwischen <strong>des</strong> Lebensverhältnissen von Kindern in einem Entwicklungsland<br />

und ihrer eigenen Lebenswelt ziehen<br />

• Fragen entwickeln, um behandelte Themen auch über den Unterricht hinaus zu<br />

verfolgen<br />

Aufgabengebiet interkulturelle Erziehung<br />

Die Schülerinnen und Schüler können<br />

• Unterschiede und Ähnlichkeiten untereinander wahrnehmen<br />

• sich Kenntnisse über eigene Lebensbedingungen und <strong>die</strong> anderer aneignen<br />

• kulturelle Kontexte und Hintergründe benennen und beschreiben<br />

• das eigene Handeln und das Handeln anderer in kulturelle Bezüge einordnen<br />

• den Perspektivenwechsel als einen Weg zum Verstehen der anderen nachvollziehen<br />

• <strong>die</strong> Andersartigkeit und Vielfalt als einen eigenständigen Wert wahrnehmen und<br />

schätzen<br />

Aufgabengebiet Sozial- und Rechtserziehung<br />

Die Schülerinnen und Schüler können<br />

• Anderen Schülerinnen und Schülern Zusammenarbeit und Hilfe anbieten<br />

• Verantwortung von Ämtern und Aufgaben übernehmen, Streitschlichtung einfordern<br />

und mit Unterstützung durchführen<br />

Aufgabengebiet Umwelterziehung<br />

Die Schülerinnen und Schüler kennen<br />

• <strong>die</strong> Bedeutung <strong>des</strong> Wassers und der Gewässer <strong>für</strong> Pflanzen, Tiere und Menschen<br />

• Eigenschaften <strong>des</strong> Trinkwassers und <strong>des</strong> Abwassers<br />

• augenfällige Beeinträchtigungen und Gefährdungen <strong>des</strong> Wassers und der Gewässer<br />

sowie von Pflanzen, Tieren und ihren Lebensräumen<br />

• Arten und ihre Ansprüche an den Lebensraum und Maßnahmen zur Erhaltung<br />

der Artenvielfalt<br />

Die Schülerinnen und Schüler können<br />

• das eigene Umweltverhalten und dasjenige Erwachsener erkunden und hinterfragen<br />

• Umweltbelastungen durch Energienutzung und Verpackung beschreiben<br />

• Umwelterkundungen zu Energie, Wasser und Abfall in Schule und Haushalt 53<br />

durchführen, Expertinnen und Experten befragen, <strong>die</strong> Ergebnisse auswerten und<br />

präsentieren


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> Rahmenplans <strong>Grundschule</strong>:<br />

Hessen 1995<br />

Sachunterricht<br />

Hessisches Kultusministerium, Wiesbaden 1995<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

<strong>Analyse</strong>kriterien<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung:<br />

Verknüpfung <strong>des</strong> Themas Umwelt mit Aspekten der Globalisierung und <strong>des</strong> Interkulturellen<br />

Lernens<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> Rahmenplans <strong>Grundschule</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Hessen<br />

1995- Fach Sachunterricht<br />

Lehrplananalyse <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Hessen<br />

Rahmenplan <strong>Grundschule</strong> 1995<br />

In den übergreifenden Orientierungen, <strong>die</strong> im Teil A <strong>des</strong> Rahmenplans <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Hessen formuliert<br />

werden, zeigen sich Ansatzpunkte, <strong>die</strong> <strong>für</strong> eine zukunftsfähige Bildung von Bedeutung sein können:<br />

Ziel ist eine Grundhaltung der gegenseitigen Achtung, Hilfsbereitschaft und Solidarität und damit<br />

verbunden <strong>die</strong> Aufgabe, Kindern <strong>die</strong> geistigen, moralischen und praktischen Grundlagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> künftigen<br />

Aufgaben in der Gesellschaft zu vermitteln 73 . Die Schule hat den Auftrag, Kinder zum Frieden<br />

zu erziehen sowie interkulturelles Verständnis und Toleranz gegenüber Fremdem und Fremdartigem<br />

auszubilden, z.B. durch eine möglichst frühe Begegnung mit fremden Sitten Gebräuchen und Sprachen.<br />

Darüber hinaus erfordert <strong>die</strong> bedrohliche Ausbeutung und Zerstörung der natürlichen Umwelt<br />

<strong>die</strong> Heranbildung eines vertieften ökologischen Bewusstseins und einen verantwortlichen Umgang mit<br />

der Natur und ihren Lebewesen 74 . Auch <strong>die</strong> Anbahnung eines Urteils- und Entscheidungsvermögens<br />

und von Verzichtbereitschaft soll als eine Bildungsaufgabe der <strong>Grundschule</strong> verstanden werden.<br />

Im Teil A <strong>des</strong> Rahmenplans werden zudem <strong>die</strong> Bereiche „Soziale Erfahrung“ (1.2), „Interkulturelle<br />

Erfahrung“ (1.3), „Sinnerfahrung, Werterfahrung, religiöse Erfahrung“ (1.4), „Ästhetische Erfahrung“<br />

(1.5), „Erfahrung mit Natur und Technik“ (1.9) und „Erfahrung mit Arbeit und Konsum“ (1.10) thematisiert.<br />

Im Hinblick auf <strong>die</strong> <strong>Analyse</strong>kriterien scheinen folgende Zielperspektiven und Anknüpfungspunkte<br />

interessant zu sein:<br />

Soziale Erfahrung<br />

Die Kinder sollen Sicherheit und Anerkennung erfahren und soziale Beziehungen aufbauen können.<br />

Dies ist „Voraussetzung <strong>für</strong> Offenheit gegenüber anderen, auch gegenüber Andersartigem und Fremdem,<br />

<strong>die</strong> es erst ermöglicht, gemeinsame Interessen aktiv zu vertreten oder sich mit Schwächeren zu<br />

solidarisieren“ (ebd., S.16). Dabei sollen Jungen und Mädchen sowie Kinder unterschiedlicher kultureller<br />

und religiöser Prägung ihre Identität bewahren und in gegenseitiger Achtung und Toleranz gemeinsam<br />

leben und lernen können (vgl. ebd.).<br />

Interkulturelle Erfahrung<br />

Als Ort interkultureller Erfahrung verfolgt <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> folgende Ziele:<br />

• das Zusammenleben von Kindern aus unterschiedlichen Kulturen und mit verschiedenen Muttersprachen<br />

in ihrer Vielfalt wahrzunehmen, aufzugreifen und als Bereicherung zu erfahren<br />

73 Rahmenplan <strong>Grundschule</strong> Hessen 1995, S.7<br />

74 vgl. ebd., S.8<br />

54


Dr. Martina Knörzer<br />

• Kinder unterschiedlicher sozialer, kultureller und sprachlicher Herkunft gleichermaßen ein<br />

humanes und akzeptieren<strong>des</strong> Zusammenleben in der Schule erfahren zu lassen und dadurch<br />

auch ihre Handlungsfähigkeit zu erweitern<br />

• das Interesse der Kinder an fremden Kulturen und Sprachen zu wecken und zu fördern<br />

• das Gemeinsame und Verbindende in den Kulturen zu entdecken, sich mit Unterschiedlichem<br />

auseinanderzusetzen, <strong>die</strong> kulturgeprägten Vorstellungen mit Hilfe neuer Erfahrungen weiterzuentwickeln<br />

und Unvereinbarkeiten aushalten zu lernen<br />

• ausländischen und deutschen Kindern Gelegenheiten zu schaffen, sich gegenseitig Einblicke<br />

in ihre Erfahrungen zu geben.<br />

Anknüpfungspunkte können hierbei folgende Aspekte sein: vielfältige Sitten und Gebräuche (z.B.<br />

persönliche und religiöse Feiern, Essgewohnheiten), Begegnungen mit fremden Sprachen, Spuren und<br />

Einflüsse anderer Kulturen im eigenen Alltag, Wahrnehmung von Multikulturalität in der Umgebung<br />

sowie Spiele, Lieder, Tänze und Traditionen aus anderen Ländern Europas und der Welt<br />

Sinnerfahrung, Werterfahrung, religiöse Erfahrung<br />

Kinder sollen in ihrer Suche nach dem Sinn und dem Wert ihrer selbst unterstützt werden. Deshalb hat<br />

<strong>die</strong> Schule <strong>die</strong> Aufgabe,<br />

• <strong>die</strong> emotionale, motivationale und soziale Entwicklung der Kinder zu begleiten<br />

• Fragen der Motivbildung, der Sinngebung und Sinnerhellung aufzugreifen<br />

• Hilfen zu leisten bei der Orientierungssuche <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> in einer bestaunenswerten, komplexen,<br />

aber auch bedrohten und bedrohlichen Welt<br />

• den Horizont <strong>für</strong> selbstbestimmte Entscheidungen zu klären und zu erweitern<br />

• Handlungsspielräume <strong>für</strong> zukünftiges Verhalten anzubahnen.<br />

Dazu findet sich im Rahmenplan folgende Aussage:<br />

„Um sich in der Welt zurechtfinden und in ihr bestehen zu können, um selbst erwachsen und mündig<br />

zu werden, brauchen Kinder Hilfen bei ihrer Orientierungssuche. Diese können sich nicht in formalen,<br />

ohne Einsicht übernommenen Verhaltensregeln erschöpfen ("So etwas tut man nicht", "das gehört sich<br />

nicht"), sondern müssen an Wertvorstellungen und ethische Grundsätze gebunden sein, <strong>die</strong> vom Kind<br />

als sinnvoll und hilfreich erfahren werden und auch emotional berühren. Es sind <strong>die</strong>s Werte und ethische<br />

Grundsätze, wie sie im Grundgesetz (z. B. Gleichheit, Freiheit, Leben, Gesundheit, Würde) bzw.<br />

in der Verfassung <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Hessen (z. B. Achtung, Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität, Friedfertigkeit,<br />

Nächstenliebe) formuliert sind“ (Rahmenplan Hessen 1995, S.18).<br />

Lebensschwierigkeiten und soziokulturelle Verständnisprobleme sind als Lernanlässe zu sehen.<br />

Ästhetische Erfahrung<br />

Ästhetische Erfahrungen können Kinder u.a. in der Wahrnehmung und Reflexion <strong>des</strong> „Naturschönen“<br />

(Pflanzen, Tiere, Landschaften) gewinnen. Dabei schärfen sie den Blick <strong>für</strong> eine humane Lebensgestaltung<br />

(Umweltzerstörung, verbaute Städte etc.); in <strong>die</strong>sem Sinne haben ästhetische Erfahrungen auch<br />

eine soziale, ethische und interkulturelle Dimension. Wenn <strong>die</strong> Schule Kinder ihre eigenen Wirkungs-<br />

und Gestaltungsmöglichkeiten erfahrbar werden lässt, können Kinder ihre kreativen Kräfte und ihre<br />

Wahrnehmungs- und Gestaltungsfähigkeit entdecken und weiterentwickeln. Themen <strong>für</strong> den Unterricht<br />

könnten sein: Wald und Wiese mit allen Sinnen erkunden, ein Stück Natur im Jahreslauf beobachten<br />

und <strong>die</strong> Wandlungen wahrnehmen, gemeinsam einen Schulgarten planen, anlegen und pflegen<br />

sowie <strong>die</strong> Schulung der Sinne.<br />

Erfahrung mit Natur und Technik<br />

Im Hinblick auf Erfahrungen mit Natur und Technik werden folgende Perspektive formuliert:<br />

• Kinder brauchen möglichst häufig Gelegenheiten, vielfältige und mit allen Sinnen erfassbare<br />

Erscheinungsformen der Natur wahrzunehmen, zu genießen, verantwortungsvoll zu nutzen<br />

bzw. zu pflegen und zu verstehen, um sie schließlich in ihrer Unersetzlichkeit wie Verletzlichkeit<br />

als Lebensgrundlage zu begreifen.<br />

• Demgegenüber sollen sie Erscheinungsformen der Technik exemplarisch als zweckvoll erfahren,<br />

sie in ihren Gesetzmäßigkeiten, Zusammenhängen, Wirkungen und Folgen verstehen, ih-<br />

55


Dr. Martina Knörzer<br />

ren Gebrauchswert kreativ und verantwortungsvoll nutzen - und dabei auch den Reiz von<br />

Funktion und Design bewusst genießen - können, um sie als vom Menschen erdacht und verantwortet<br />

- und damit veränderbar - zu erkennen.<br />

• Zunehmend gewinnen auch ökologische Fragestellungen und praktischer Umweltschutz <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Schule an Bedeutung, denn <strong>die</strong> Probleme an der Schnittstelle von Natur und Technik, der<br />

menschlichen Umwelt, werden immer ersichtlicher und dringlicher (vgl. dazu Teil C, 1.5<br />

Umwelterziehung) 75 .<br />

Als Anknüpfungspunkte <strong>für</strong> den schulischen Alltag werden hier beispielsweise <strong>die</strong> Anlage, Pflege und<br />

Nutzung eines Schulgartens und regelmäßige Naturbeobachtungen sowie Klassenfahrten in Naturräume<br />

gesehen. Darüber hinaus sollen Unterrichtsgespräche über Erwartungen und Ängste im Zusammenhang<br />

mit technischen und ökologischen Fragen geführt werden.<br />

Erfahrung mit Arbeit und Konsum<br />

In <strong>die</strong>sem Bereich sollen Schüler beispielsweise erfahren, dass in Selbst-Erarbeitetem und -<br />

Produziertem ein eigener persönlicher Wert liegen kann, den ein vorgefertigtes Produkt in <strong>die</strong>ser Art<br />

nicht bietet. Außerdem sollen <strong>die</strong> Kinder zu einem verantwortungsvollen Umgang mit schulischen<br />

Materialien angeleitet werden und schulische Dienstleistungen schätzen lernen. Auch ein kritisches<br />

Konsumverhalten soll angebahnt werden, indem über Wünschenswertes, Notwendiges und Verzichtbares<br />

reflektiert wird. Darüber hinaus kann <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> dazu beitragen, Kindern exemplarisch den<br />

Zusammenhang zwischen Konsumverhalten und gesellschaftlichen Gesamtzusammenhängen (z.B.<br />

Umwelt, „Dritte-Welt“-Länder) besser verständlich zu machen.<br />

Rahmenplan Sachunterricht (Teil B Pläne der Fächer/ Lernbereiche)<br />

Aufgaben und Ziele<br />

Grundlegen<strong>des</strong> Ziel <strong>des</strong> Sachunterrichts ist es, den Kindern zu helfen, sich mit Sachverhalten aus ihrer<br />

sozialen, natürlichen und technischen Umwelt auseinanderzusetzen. Von der eigenen Umwelt ausgehend<br />

sollen <strong>die</strong> Kinder befähigt werden, Fragen zu entwickeln, nach Erklärungen und alternativen<br />

Handlungsmöglichkeiten zu suchen und ihre aktuelle und zukünftige Lebenswirklichkeit selbstständig<br />

und kooperativ zu gestalten. Für je<strong>des</strong> Kind soll eine „Bildung in Richtung auf Schlüsselprobleme“ 76<br />

(z.B. Frieden, Umwelt, Me<strong>die</strong>n, soziale Beziehungen) ermöglicht werden. Dabei spielt <strong>die</strong> fächerübergreifende<br />

Perspektive eine bedeutsame Rolle. Die Kinder sollen im Sachunterricht befähigt werden,<br />

• neugierig und interessiert ihre Umwelt wahrzunehmen<br />

• nach Ursachen und Wirkungen zu fragen, Zusammenhänge zu erkennen<br />

• eigene begründete Urteile zu entwickeln<br />

• Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen<br />

• Initiativen zu entwickeln, individuelle und kooperative Aktionen zu planen und durchzuführen.<br />

Im Rahmenplan werden <strong>für</strong> den Sachunterricht 12 Lernfelder 77 formuliert, <strong>die</strong> Bereiche aus der natürlichen<br />

und sozialen Umwelt der Kinder bezeichnen und nach den Kriterien „Bedeutsamkeit“, „Zugänglichkeit“<br />

und „gesellschaftliche Relevanz“ ausgewählt wurden:<br />

(1) Zusammenleben<br />

(2) Öffentliches Leben<br />

(3) Spielen und Freizeit<br />

75 vgl. Rahmenplan Hessen 1995, S.25<br />

76 Rahmenplan <strong>Grundschule</strong> Hessen 1995, Teil B, Sachunterricht, S.122. Ein fachdidaktischer Grundsatz lautet<br />

in <strong>die</strong>sem Zusammenhang: „Die Themen <strong>des</strong> Sachunterrichts sind auf gesellschaftliche Schlüsselprobleme zu<br />

beziehen“ (ebd., S.123)<br />

77 Diese werden mit folgenden fachlichen Qualifikationen verknüpft: Mit anderen umgehen, sich in Zeit und<br />

Raum orientieren, beobachten, vergleichen - unterscheiden - messen, experimentieren - untersuchen - konstruieren,<br />

Probleme lösen und kritisch denken, Informationen sammeln, ordnen, weitergeben und planen, projektieren<br />

(ebd., S.122 u. S.125-127).<br />

56


(4) Arbeit<br />

(5) Technik<br />

(6) Raum<br />

(7) Zeit<br />

(8) Naturphänomene<br />

(9) Wasser<br />

(10) Pflanzen<br />

(11) Tiere<br />

(12) Körper<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Für <strong>die</strong> <strong>Analyse</strong>bausteine bzw. -kriterien sind vor allem <strong>die</strong> Lernfelder (1), (8), (9), (10) und (11) von<br />

Bedeutung, auch wenn sich in den anderen Bereichen ebenfalls Anknüpfungspunkte <strong>für</strong> <strong>die</strong> Themen<br />

Bildung <strong>für</strong> eine nachhaltige Entwicklung, Umwelt mit Aspekten der Globalisierung und interkulturelles<br />

Lernen finden lassen 78 .<br />

Der Sachunterrichtsplan ist <strong>für</strong> <strong>die</strong> Klassen 1/2 und 3/4 jahrgangsübergreifend angelegt.<br />

Die Themen „Umwelterziehung“, „Friedens- und Rechtserziehung“, „Gesundheitserziehung“ werden<br />

darüber hinaus im Teil C <strong>des</strong> Rahmenplanes, der fächerübergreifende Aufgabengebiete umfasst, detailliert<br />

aufgegriffen.<br />

78 Im Teil A <strong>des</strong> Rahmenplans, in welchem es ganz allgemein um übergreifende Orientierungen und um <strong>die</strong><br />

<strong>Grundschule</strong> als Ort grundlegender Erfahrungen geht, werden <strong>die</strong> Bereiche „Interkulturelle Erfahrung“ (1.3),<br />

„Ästhetische Erfahrung“ (1.5) und „Erfahrung mit Natur und Technik“ (1.9) vertieft angesprochen.<br />

57


Dr. Martina Knörzer<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung – Umwelt, Globalisierung, interkulturelles<br />

Lernen<br />

Lernfelder im Sachunterricht<br />

Rahmenplan<br />

Hessen 1995<br />

Ziele und<br />

Aufgaben <strong>des</strong><br />

Sachunterrichts<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Anregungen und<br />

Beispiele<br />

Sachunterricht<br />

Die Kinder sollen befähigt werden<br />

• neugierig und interessiert ihre Umwelt wahrzunehmen<br />

• nach Ursachen und Wirkungen zu fragen, Zusammenhänge zu erkennen<br />

• eigene begründete Urteile zu entwickeln<br />

• Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen<br />

• Initiativen zu entwickeln, individuelle und kooperative Aktionen zu planen und<br />

durchzuführen<br />

(1) Zusammenleben<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder entwickeln im gemeinsamen Leben und Lernen Offenheit und Respekt<br />

gegenüber anderen<br />

• Sie erfahren von Lebensumständen anderer Kinder und sollen Selbstbewusstsein<br />

und Einfühlungsvermögen gewinnen<br />

• Sie üben demokratische Spielregeln ein – in <strong>die</strong>sem Zusammenhang werden ihnen<br />

Mehrheitsentscheidungen und Minderheitenschutz einsichtig<br />

Klassen 3/4<br />

• Kinder beschäftigen sich zunehmend mit dem Leben von Kindern/Menschen in<br />

anderen Ländern und/ oder zu anderen Zeiten, anderer Herkunft und/oder anderen<br />

Glaubens und erfahren so von der Unterschiedlichkeit der Kinder/Menschen<br />

in <strong>die</strong>ser Welt. Sie sollen dabei eine Haltung entwickeln, <strong>die</strong> Unterschiede toleriert<br />

und gleiche Rechte <strong>für</strong> alle fordert<br />

Demokratische Spielregeln einüben<br />

In Klassenangelegenheiten Mehrheitsentscheidungen herbeiführen und akzeptieren (Kl.<br />

1/2)<br />

Möglichkeiten suchen, Konflikte gewaltfrei zu lösen (Kl. 1/2)<br />

Verantwortlichkeiten absprechen (Kl. 3/4)<br />

Gremien <strong>für</strong> Planung, Entscheidungen und Lösung von Konflikten einrichten (Klassenkonferenz,<br />

-rat) (Kl. 3/4)<br />

Mit anderen Klassen oder Gruppen Absprachen und Entscheidungen treffen (Kl. 3/4)<br />

Kinder/ Menschen in Deutschland, in Europa, in der Welt (Klassen 1/2 und 3/4)<br />

Geschichten von Kindern in verschiedenen Lebensverhältnissen lesen/vorlesen (Kl. 1-4)<br />

Herausfinden, wie Kinder in anderen Ländern spielen, lernen, wohnen, feiern, speisen<br />

usw. (Kl. 1-4)<br />

Gemeinsam Mahlzeiten unterschiedlichster Art einnehmen (Speiseverbote berücksichtigen,<br />

fremde Speisen kennenlernen) (Kl. 1-4)<br />

Zusammentragen, wie und wo Kinder leben: in Städten, in Dörfern, in kleinen oder großen<br />

Wohnungen, in Heimen, in Wohngemeinschaften usw. (Kl. 1/2)<br />

Unterschiedliche Familienformen kennenlernen (Kl. 1/2)<br />

Kinder aus der Klasse/ Schule erzählen lassen, wo sie herkommen, ihre Herkunftsländer<br />

auf der Weltkarte suchen bzw. zeigen, <strong>die</strong> Fahnen ihrer Länder malen (Kl. 1/2)<br />

58


Rahmenplan<br />

Hessen 1995<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Anregungen und<br />

Beispiele<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Gemeinschaftsveranstaltungen mit einer anderen Klasse/Gruppe (z.B. Flüchtlinge)<br />

durchführen (Kl. 3/4)<br />

Sich im Museum/ auf Ausstellungen/ durch Sachbücher über andere Kulturen informieren<br />

(Kl. 3/4)<br />

Einen Briefwechsel mit Kindern/ Schulklassen in anderen Ländern führen (Kl. 3/4)<br />

Etwas darüber in Erfahrung bringen, wie Menschen in anderen Ländern leben und arbeiten<br />

(Kl. 3/4)<br />

Darüber sprechen, daß Kinder Rechte haben (Kinderschutzbund, UNICEF) (Kl. 3/4)<br />

Ausländische Mitbürger/innen in <strong>die</strong> Schule/ Klasse einladen und über ihre Herkunftsländer,<br />

<strong>die</strong> Lebensumstände dort, über <strong>die</strong> Gründe ihres Hierseins, ihre Lebensgewohnheiten<br />

usw. erzählen lassen (Kl. 3/4)<br />

(2) Öffentliches Leben<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder haben im Rahmen der ihnen gegebenen Möglichkeiten teil am öffentlichen<br />

Leben<br />

Klassen 3/4<br />

• Kinder beschäftigen sie sich zunehmend mit öffentlichen Ereignissen und/oder<br />

Problemen, <strong>die</strong> sie und ihr Leben in und außerhalb der Schule betreffen, und<br />

tragen durch eigene Initiativen zu Bemühungen um Lösungsansätze bei<br />

Schule als öffentlicher Raum<br />

Informationsflächen (Pinwände, Litfaßsäule usw.) <strong>für</strong> Tauschbörse/ Nachrichten u. a.<br />

schaffen und nutzen (Kl. 1/2)<br />

Mit anderen Institutionen (Naturschutzverbänden, Vereinen, Kirchen usw.) zusammenarbeiten<br />

(Kl. 3/4)<br />

Eine Korrespondenz mit einer Partnerklasse führen (Kl. 3/4)<br />

Außerschulische Aktivitäten<br />

Öffentliche Einrichtungen besuchen (z.B. Klärwerk) (Kl. 1-4)<br />

Sich an öffentlichen Veranstaltungen beteiligen (Kl. 3/4)<br />

Sich öffentlich engagieren (Infostände, Flugblätter, Kundgebungen) (Kl. 3/4)<br />

Den öffentlichen Nahverkehr erkunden (Kl. 3/4)<br />

(3) Spielen und Freizeit<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder pflegen das gemeinsame Spielen in vielfältige Zusammenhängen<br />

Klassen 3/4<br />

• Kinder erkunden und nutzen sie verschiedene Spiel- und Freizeitmöglichkeiten<br />

in der Nähe ihrer Schule / ihrer Wohnung<br />

59


Rahmenplan<br />

Hessen 1995<br />

Anregungen und<br />

Beispiele<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Anregungen und<br />

Beispiele<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Spielen<br />

Spiele aus anderen Ländern in Erfahrung bringen und ausprobieren (Kl. 3/4)<br />

Den Schulhof mit neuen Spielflächen gestalten (Kl. 3/4)<br />

Veranstaltungen, Feste und Feiern (Kl. 1-4)<br />

Feste zu wiederkehrenden Anlässen feiern (Kl. 1-4)<br />

Freizeit<br />

Spielplätze in der Umgebung besuchen und bewerten (Kl. 1/2)<br />

(4) Arbeit<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder erhalten durch Unterrichtsgänge erste Einblicke in Arbeitszusammenhänge<br />

und -abläufe unterschiedlicher Berufsgruppen und Tätigkeitsbereiche. Indem<br />

sie gemeinsam <strong>die</strong> Herstellung eines einfachen Produkts planen und durchführen,<br />

gewinnen sie erste Einsichten in arbeitsteilige Verfahren.<br />

Klassen 3/4<br />

• Kinder erfahren auch von bezahlter Arbeit und unbezahlter Arbeit (ehrenamtliche<br />

Tätigkeiten)<br />

Arbeit beobachten und erkunden<br />

Ehrenamtlich Tätige einladen und sie über Motive und Aufgaben befragen (Kl. 3/4)<br />

Produktion erkunden<br />

Selbst ein Produkt herstellen (Marmelade, Apfelsaft..) und den Arbeitsablauf dokumentieren<br />

(Kl. 1/2)<br />

Die Arbeitswelt der Umgebung erkunden: Produktionsstätten im Schulumfeld besuchen<br />

(Kl. 3/4)<br />

Einen einfachen Produktionsablauf selbst planen und arbeitsteilig ein Produkt herstellen<br />

(Kl. 3/4)<br />

Einen Arbeitsablauf von früher und heute vergleichen (z. B. in der Landwirtschaft) (Kl.<br />

3/4)<br />

Hausarbeit erfahren<br />

Hausarbeit kann verständlich gemacht werden, je mehr sie einen festen Platz auch in der<br />

Schule hat (z.B. Müll wegbringen) (Kl. 1-4)<br />

(5) Technik<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder machen vielfältige Erfahrungen mit technischem Spielmaterial.<br />

• Sie erhalten sie erste Einblicke in Funktionsweisen und Zusammenhänge von<br />

Ursache und Wirkung<br />

60


Rahmenplan<br />

Hessen 1995<br />

Anregungen und<br />

Beispiele<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Anregungen und<br />

Beispiele<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Klassen 3/4<br />

• Kinder lernen zweckorientiertes Konstruieren und das Lösen einfacher technischer<br />

Probleme (Transport von Lasten, Einsatz von Energie)<br />

Bauen und Konstruieren<br />

Auf dem Schulgelände, im Wald Hütten bauen (Kl. 1-4)<br />

Mit strukturiertem Material (Baukästen) und unstrukturiertem Material (Abfallholz,<br />

Schachteln, usw.) Bauwerke schaffen (Kl. 1/2)<br />

Papier, Pappe so umformen, daß Stabilität erreicht wird (Träger, Stütze) (Kl. 3/4)<br />

Türme, Brücken in Skelettbauweise herstellen (Kl. 3/4)<br />

Nutzen von Energie<br />

Stromquellen und -verbraucher, elektrische Geräte in Schule und Haushalt suchen (über<br />

Wirkungsweisen und Gefahren sprechen) (Kl. 1/2)<br />

Spielerische Erfahrungen mit Wind/ Wasser/ Sonnenkraft (Brennglas) sammeln (Kl. 1/2)<br />

Maschinen kennenlernen, <strong>die</strong> durch Muskelkraft, Motorkraft, Wind- oder Wasserkraft<br />

angetrieben werden (Kl. 1/2)<br />

Ein Puppenhaus beleuchten und dabei verschiedene Probleme lösen (Kl. 3/4)<br />

Einen Kran, ein Auto mit Strom/ Batterie antreiben (Kl. 3/4)<br />

Erwärmte Luft als Antrieb <strong>für</strong> ein Mobile nutzen Wasserdampf als Antrieb nutzen (Kl.<br />

3/4)<br />

Wind- und Wasserräder bauen und über Einsatzmöglichkeiten nachdenken (Kl. 3/4)<br />

Eine Mühle besuchen (Kl. 3/4)<br />

Segelschiffe, Dampfboote bauen (Kl. 3/4)<br />

Heißes Wasser aus Sonnenwärme gewinnen (mit Hohlspiegeln) (Kl. 3/4)<br />

(6) Raum<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder entwickeln über vielfältige Raumerfahrungen zunehmende Sicherheit in<br />

der Raumorientierung<br />

Klassen 3/4<br />

• Kinder werden befähigt, sich unbekannte Räume (Regionen, Landschaften, Bun<strong>des</strong>land<br />

Hessen) zu erschließen und unterschiedliches Kartenmaterial zu nutzen.<br />

In <strong>die</strong>sem Zusammenhang beschäftigen sie sich auch mit Fragen der Verkehrsentwicklung.<br />

Raumerfahrungen<br />

Gelän<strong>des</strong>piele durchführen (z. B. im Kontext <strong>des</strong> Themas Wald) (Kl. 3/4)<br />

Den eigenen Wohnort erkunden (Kl. 3/4)<br />

Eine unbekannte Landschaft, Region erkunden (Kl. 3/4)<br />

Historische Veränderungen eines Ortes, einer<br />

Landschaft, einer Region herausfinden (Kl. 3/4)<br />

Ein Phantasiehaus, das eigene Wohnhaus, <strong>die</strong><br />

Schule als Modell herstellen (Kl. 3/4)<br />

Raumerkundungen<br />

Einen Globus betrachten, mit einer Landkarte vergleichen (Kl. 1-4)<br />

Pflanzen auf dem Schulgelände sammeln und auf einen Plan der Schule aufkleben (Kl.<br />

1/2)<br />

Darstellen, wo <strong>die</strong> Kinder wohnen (Kl. 1/2)<br />

61


Rahmenplan<br />

Hessen 1995<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Anregungen und<br />

Beispiele<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Als Gruppen- oder Klassenvorhaben ein Brettspiel <strong>für</strong> eine Landschaft herstellen (Kl.<br />

3/4)<br />

(7) Zeit<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder beschäftigen sich mit den natürlichen Zeitrhythmen (Tag und Nacht, Jahreszeiten)<br />

und ihrem Einfluß auf Natur und Mensch<br />

Klassen 3/4<br />

• Kinder sollen <strong>die</strong> Kinder verstärkt auch in <strong>die</strong> historische Dimension der Zeit<br />

eingeführt werden<br />

• Durch eigene Planungsvorhaben und Langzeitbeobachtungen werden sie angeregt,<br />

über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nachzudenken.<br />

Tageslauf / Wochenlauf / Jahreslauf<br />

Aktivitäten der Menschen/Vorgänge in der Natur den Tageszeiten/ Jahreszeiten zuordnen<br />

(Kl. 1/2)<br />

Längere Vorhaben planen, durchführen, dokumentieren (Kl. 3/4)<br />

Mit Zeit umgehen/ Zeit messen<br />

Zeitlängen ohne Uhr feststellen und vergleichen (z.B. durch Veränderungen von Schatten,<br />

tropfen<strong>des</strong> Wasser) (Kl. 1-4)<br />

Zeitmeßgeräte herstellen (Wasseruhr, Sanduhr, Sonnenuhr...) (Kl. 1-4)<br />

Einzelne Pflanzen längere Zeit beobachten (Kl. 1/2)<br />

Entwicklung einer Raupe zum Schmetterling beobachten (Kl. 1/2)<br />

Gezielte Wetterbeobachtungen durchführen (Kl. 3/4)<br />

Durch regelmäßige (z. B. monatliche) Unterrichtsgänge Veränderungen in der Umwelt<br />

feststellen und dokumentieren (Kl. 3/4)<br />

Die historische Dimension von Zeit<br />

Arbeiten früher und heute (Kl. 3/4)<br />

(8) Naturphänomene<br />

Klassen 1/2 und 3/4<br />

• Kinder werden angeregt, über das Beobachten von Naturphänomenen und das<br />

Untersuchen von Materialien und Materialeigenschaften Fragestellungen zu<br />

entwickeln, Experimente zur Klärung zu planen und durchzuführen sowie erste<br />

Erklärungen zu formulieren<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder beschäftigen sich mit Naturphänomenen eher im Rahmen spielerischer<br />

Aktivitäte<br />

Klassen 3/4<br />

• Kinder beschäftigen sich zunehmend mit zielorientierten, geplanten und selbständig<br />

durchgeführten Versuchsvorhaben<br />

62


Rahmenplan<br />

Hessen 1995<br />

Anregungen und<br />

Beispiele<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Anregungen und<br />

Beispiele<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Naturphänomene<br />

Mit Licht und Schatten spielen, Schatten erzeugen (Kl. 1-4)<br />

Beobachtungen zu den Wettererscheinungen/ Experimente mit Luft anstellen, Erfahrungen<br />

festhalten, bildlich darstellen und vergleichen (Kl. 1-4)<br />

Materialien/ Materialeigenschaften<br />

Mit unterschiedlichen Materialien bauen (Kl. 3/4)<br />

Verschiedene feste Materialien miteinander vergleichen (Kl. 1/2)<br />

Die Verwendung verschiedener Materialien in der Schule und im Haushalt erkunden (Kl.<br />

1/2)<br />

Verschiedene Flüssigkeitsarten (Öl, Wasser, Benzin, Alkohol usw.) sowie deren Lagerung,<br />

Verwendung, Gebrauch, Entsorgung kennenlernen (Kl. 3/4)<br />

Brennbare und nicht brennbare Stoffe kennenlernen (Kl. 3/4)<br />

(9) Wasser<br />

"Wasser" wurde als eigenes Lernfeld in den Sachunterrichtsplan aufgenommen, weil ihm<br />

eine besondere Bedeutung im Kontext der Umwelterziehung zukommt und weil Wasser<br />

<strong>für</strong> Kinder eine hohe Anmutungsqualität sowie einen hohen Aufforderungscharakter<br />

besitzt.<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder gewinnen erste Kenntnisse über <strong>des</strong>sen Eigenschaften und erkunden natürliche<br />

Wasservorkommen in ihrer Umgebung<br />

Klassen 3/4<br />

• Kinder beschäftigen sie sich mit der Frage der Bedeutung <strong>des</strong> Wassers, wie sich<br />

der Mensch mit Wasser versorgt und wo<strong>für</strong> er es nutzt. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

gewinnen sie erste Einsichten in Kreisläufe <strong>des</strong> Wassers und in ökologische<br />

Zusammenhänge.<br />

Erfahrungen/ Versuche mit Wasser<br />

In ersten Ansätzen unterschiedliche Wasserqualitäten feststellen ("Wassermuseum") (Kl.<br />

3/4)<br />

Ursachen <strong>für</strong> Wasserverschmutzung zusammentragen (Kl. 3/4)<br />

Wasserversorgung/ Wasservorkommen<br />

In der Umgebung natürliche Wasservorkommen erkunden (Kl. 1-4)<br />

Erfahrungen zur Wasserkraft sammeln (Kl. 1/2)<br />

Einen Staudamm am Bach bauen (Kl. 1/2)<br />

Eine Bewässerung <strong>für</strong> Topfpflanzen erfinden (Kl. 3/4)<br />

Wasser von unten nach oben transportieren (Kl. 3/4)<br />

Ein Quellmodell im Sandkasten bauen (Kl. 3/4)<br />

Eine einfache Wasserleitung bauen (Kl. 3/4)<br />

Versuchen, Schmutzwasser zu klären (Kl. 3/4)<br />

Ein Klärwerk besichtigen (Kl. 3/4)<br />

Einen Unterrichtsgang zu einem Staudamm/Brunnen/Wasserturm durchführen (Kl. 3/4)<br />

Wasser als Lebensgrundlage<br />

Zusammentragen, wo<strong>für</strong> Wasser benötigt, wo es verwendet wird (Kl. 1/2)<br />

Wasser als Lebensmittel kennenlernen (Kl. 1/2)<br />

Wasser in Entwicklungsländern thematisieren (Kl. 3/4)<br />

63


Rahmenplan<br />

Hessen 1995<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Anregungen und<br />

Beispiele<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Arbeit mit Bild und Textmaterial (wie es z. B. von der UNESCO angeboten wird) (Kl.<br />

3/4)<br />

Möglichkeiten <strong>des</strong> Wassersparens und der Vermeidung von Wasserverschmutzung erproben<br />

(Kl. 3/4)<br />

(10) Tiere<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder lernen über <strong>die</strong> exemplarische Beobachtung von Tieren in der freien Natur<br />

oder im Klassenraum deren Verhalten, Lebensweisen und Lebensbedürfnisse<br />

kennen und verstehen<br />

Klassen 3/4<br />

• Kinder erhalten über <strong>die</strong> Beschäftigung mit verschiedenen Tieren zunehmend eine<br />

Vorstellung von der Artenvielfalt und der menschlichen Verantwortung gegenüber<br />

der Natur<br />

Tiere kennen und verstehen<br />

Einen Bauernhof besuchen (Kl. 1-4)<br />

Mehlwürmer (aus der Zoohandlung)/Raupen/Schnecken in ihrer Entwicklung beobachten<br />

und dokumentieren (Kl. 1-4)<br />

Einen Patenhund suchen (Kl. 1/2)<br />

Lebensbedingungen von Tieren in der Obhut <strong>des</strong> Menschen und ihre natürlichen Bedürfnisse<br />

vergleichen (Zoo - freie Wildbahn) (Kl. 3/4)<br />

In Erfahrung bringen, wie Tiere sich vermehren (Kl. 3/4)<br />

Schnecken, Schmetterlingsraupen im Klassenzimmer halten und pflegen (Kl. 3/4)<br />

Tiere in ihrem Lebensraum<br />

Tiere am Schulgelände beobachten (Kl. 1-4)<br />

Unter der Rinde von alten Baumstämmen, im Komposthaufen, in der Laubstreuschicht<br />

unter Bäumen vorsichtig nach Lebewesen suchen (Kl. 1-4)<br />

Freilebende Tiere mit dem Förster beobachten (Kl. 1/2)<br />

Totholz-, Steinhaufen anlegen, Steinplatten auf der Wiese auslegen und beobachten,<br />

welche Tiere sich ansiedeln (Kl. 1/2)<br />

Lebewesen auf der Wiese, am bzw. im Teich, am und im Bach beobachten (Kl. 1/2)<br />

Neue Lebensräume <strong>für</strong> Tiere am Schulgelände schaffen: eine Wildwiese aussäen, eine<br />

Gartenarche bauen, Nisthilfen bauen und anbringen, kleine Tümpel und Biotope schaffen<br />

(Kl. 3/4)<br />

Wiese, Teich, Bach als Lebensraum erkunden (Kl. 3/4)<br />

(11) Pflanzen<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder gewinnen über vielfältige Naturerfahrungen eine erste Vorstellung von<br />

der Artenvielfalt im Pflanzenreich und lernen unterschiedliche Pflanzen kennen.<br />

Bei der Pflege von Pflanzen (im Klassenzimmer und/ oder im Schulgarten) erhalten<br />

sie über einen längeren Zeitraum erste Einblicke in deren Lebensbedingungen<br />

und den jahreszeitlichen Rhythmus.<br />

Klassen 3/4<br />

64


Rahmenplan<br />

Hessen 1995<br />

Anregungen und<br />

Beispiele<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Anregungen und<br />

Beispiele<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

• Kinder gewinnen vertiefte Kenntnisse von der Vermehrung von Pflanzen und von<br />

ihren Lebensgrundlagen (Licht, Wasser, Boden, Luft). Sie erhalten einen ersten<br />

Einblick in <strong>die</strong> Nutz- und Schutzfunktion <strong>des</strong> ökologischen Systems Wald. Dabei<br />

entwickeln sie zunehmend Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong> natürliche Umwelt.<br />

Aktivitäten zur sinnlichen Naturerfahrung<br />

Ein Pflanzenmemory herstellen und damit spielen (Kl. 1-4)<br />

Sich eine Sommerwiese "erriechen" (Kl. 1-4)<br />

Auf einer Wiese beobachten, wie viele verschiedene Pflanzen/ Tiere innerhalb eines<br />

abgesteckten Bereichs wachsen/ leben (Kl. 1-4)<br />

Pflege von Pflanzen im Klassenzimmer/ Schulgartenarbeit<br />

Beete mit Pflanzengemeinschaften / eine Kräuterspirale anlegen (Kl. 1-4)<br />

Natürliche Schädlingsbekämpfung betreiben, Bodenqualität durch natürliche Düngung<br />

verbessern (Kl. 1-4)<br />

Vogelschutzhecken anlegen, Beerensträucher pflegen (Kl. 1-4)<br />

Früchtesamen in Töpfen keimen lassen (Kl. 1/2)<br />

Bohnenpflanzen auf Sand, Kompost, Blumenerde, Lehm etc. wachsen lassen und vergleichen<br />

(Kl. 3/4)<br />

Ein Mini-Treibhaus ("Flaschengarten") bauen (Kl. 3/4)<br />

Versuche zur Lichtwendigkeit von Pflanzen durchführen (Kl. 3/4)<br />

Bäume und Wald<br />

Lebewesen in und um den Baum herum beobachten (Kl. 1-4)<br />

Blätter und Bäume einander zuordnen (Kl. 1/2)<br />

Im Herbst Blätter und Baumsamen sammeln (Kl. 1/2)<br />

Bäume, Rindenstücke ertasten, Rindenbilder herstellen (Rubbelbilder, Gipsabdrücke)<br />

(Kl. 1/2)<br />

Ein Blatt-, Samenmemory herstellen (Kl. 1/2)<br />

Obstbäume und ihre Früchte kennenlernen (Kl. 1/2)<br />

Apfelsaft, Pflaumenmus herstellen (Kl. 1/2)<br />

Keimversuche mit Baumsamen durchführen (Kl. 1/2)<br />

Eine Waldbegehung mit einem Förster durchführen (Kl. 3/4)<br />

Wurzelballen umgestürzter Bäume/ Laubschichten untersuchen (Kl. 3/4)<br />

Eine Waldrallye planen und organisieren (Kl. 3/4)<br />

Eine Baummeditation durchführen (Kl. 3/4)<br />

(12) Körper<br />

Klassen 1/2<br />

• Kinder lernen geeignete Maßnahmen zum Schutz <strong>des</strong> Körpers und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gesunderhaltung<br />

kennen<br />

Klassen 1-4<br />

• Kinder lernen <strong>die</strong> Ziele und Inhalte der altersgemäßen Gesundheitserziehung zu<br />

berücksichtigen<br />

Den Körper schützen und gesund erhalten<br />

65


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Lehrplans</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong>:<br />

Sachsen<br />

Sachunterricht 2004<br />

Sächsisches Staatsministerium <strong>für</strong> Kultus (Hrsg.), Dresden 2004.<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

<strong>Analyse</strong>kriterien<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung:<br />

Verknüpfung <strong>des</strong> Themas Umwelt mit Aspekten der Globalisierung und <strong>des</strong> Interkulturellen<br />

Lernens<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Lehrplans</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

Sachsen 2004 - Fach Sachunterricht<br />

Lehrplananalyse <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Sachsen<br />

Lehrplan <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> 2004<br />

Im Teil Grundlagen <strong>des</strong> <strong>Lehrplans</strong> werden allgemeine Bildungs- und Erziehungsziele formuliert. So<br />

sollen <strong>die</strong> Schüler im sozialen Miteinander lernen, verlässlich zu handeln, Verantwortung zu übernehmen,<br />

mit Kritik umzugehen und Konflikte gewaltfrei lösen können. Die Entwicklung eigener<br />

Wertvorstellungen geschieht durch schulische Erfahrungen <strong>des</strong> Wertseins, der Wertschätzung und der<br />

Anerkennung.<br />

Darüber hinaus erleben <strong>die</strong> Schüler laut Lehrplan <strong>die</strong> Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur und entwickeln<br />

ein „Gefühl <strong>für</strong> deren Schönheit sowie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Notwendigkeit eines sorgsamen Umgangs mit der<br />

Umwelt“ 79 . Auch <strong>die</strong> Bedeutung der eigenen Gesundheit und <strong>die</strong> individuelle Verantwortung <strong>für</strong> <strong>die</strong>selbe<br />

werden thematisiert. Im Hinblick auf fächerverbindenden Unterricht werden u.a. auch <strong>die</strong><br />

Grundfragen bzw. Perspektiven menschlichen Lebens „Individualität und Sozialität“ sowie „Natur und<br />

Kultur“ angegeben; <strong>die</strong> thematischen Bereiche hierbei umfassen Inhalte wie Gerechtigkeit, Eine Welt,<br />

Umwelt, Wirtschaft, Technik und Gesundheit 80 .<br />

Das Fach Sachunterricht<br />

Der Lehrplan <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Sachsen von 2004 <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> weist im Hinblick auf das Fach<br />

Sachunterricht Bezüge zu einer BfNE und den damit zusammenhängenden Themen interkulturelles<br />

Lernen und Globalisierung auf. In den Ausführungen <strong>des</strong> Faches zur allgemeinen Bildung wird - neben<br />

dem allgemeinen Ziel <strong>des</strong> Sachunterrichts, <strong>die</strong> Schüler dabei zu unterstützen, sich <strong>die</strong> Welt zu<br />

erschließen, zu verstehen und zu gestalten - als ein Ziel das Vertrautmachen mit der demokratischen<br />

Grundordnung und der damit verbundenen Entwicklung der Urteils- und Entscheidungsfähigkeit formuliert.<br />

Darüber hinaus geht es um <strong>die</strong> „Anbahnung von Weltverständnis“ 81 , um <strong>die</strong> Übernahme von<br />

Verantwortung und im Besonderen um <strong>die</strong> Entwicklung der Beobachtungsfähigkeit der Schüler als<br />

wesentliche Voraussetzung <strong>für</strong> das Erreichen einer positiven Einstellung zur Natur sowie eines aktiven<br />

Engagements zu ihrer Bewahrung und Gestaltung 82 . Die Schülerinnen und Schüler sollen <strong>die</strong> Fähigkeit<br />

entwickeln, sich in der sozial und kulturell gestalteten Umwelt zurechtzufinden und <strong>die</strong>se zu gestalten<br />

79 Lehrplan Sachsen 2004, Ziele und Aufgaben der <strong>Grundschule</strong>, S.IV<br />

80 Lehrplan Sachsen 2004, S.VI. Anzumerken ist hierbei, dass jeder Schüler pro Schuljahr min<strong>des</strong>tens zwei Wo-<br />

chen fächerverbindend lernt.<br />

81 Lehrplan Sachsen 2004, GS-SU, S.2<br />

82 vgl. ebd.<br />

66


Dr. Martina Knörzer<br />

und sich mit Erscheinungen in der Natur auseinander zu setzen 83 . Der Lehrplan <strong>für</strong> den Sachunterricht<br />

gliedert sich in fünf Lernbereiche:<br />

(1) Zusammen leben und lernen<br />

(2) Mein Körper und meine Gesundheit<br />

(3) Begegnungen mit Pflanzen und Tieren<br />

(4) Begegnungen mit Phänomenen der unbelebten Natur<br />

(5) Begegnung mit Raum und Zeit<br />

Im Folgenden sollen <strong>die</strong>se Lernbereiche auf <strong>die</strong> <strong>Analyse</strong>bereiche Bildung <strong>für</strong> eine nachhaltige Entwicklung,<br />

Umwelt, Globalisierung und Interkulturelles Lernen hin untersucht werden.<br />

Klassenstufen 1/2<br />

In der Klassenstufe 1/2 liegt der Fokus darauf, sich im Hinblick auf das allgemein fachliche Ziel, „sich<br />

in der sozial und kulturell gestalteten Umwelt zurechtzufinden und <strong>die</strong>se mitzugestalten 84 “mit den<br />

Bedingungen <strong>des</strong> Zusammenlebens innerhalb der Schulgemeinschaft auseinanderzusetzen. Explizit<br />

erwähnt wird das Thema „Gesundheit - Ernährung“. Darüber hinaus sollen sich <strong>die</strong> Schülerinnen und<br />

Schüler mit Naturphänomenen beschäftigen, ihr Verhalten beim Umgang mit Pflanzen reflektieren<br />

und im Schulgarten bei der Gestaltung mitwirken.<br />

Klassenstufe 3<br />

In der Klassenstufe 3 liegt der Schwerpunkt - wieder im Hinblick auf das allgemein fachliche Ziel,<br />

„sich in der sozial und kulturell gestalteten Umwelt zurechtzufinden“ 85 - auf der Auseinandersetzung<br />

der Schüler mit kultureller Verschiedenheit und den damit verbundenen Erfahrungen. Dabei spielt<br />

auch <strong>die</strong> geschichtliche Entwicklung <strong>des</strong> Lebens auf dem Land wird erkundet. Darüber hinaus beschäftigen<br />

sich <strong>die</strong> Schüler mit ihrer eigenen Gesundheit (Wirkung von Drogen) und „bedenken <strong>die</strong><br />

Einmaligkeit jeder Person“ 86 . Im Hinblick auf <strong>die</strong> Natur erweitern <strong>die</strong> Schüler ihre Artenkenntnisse<br />

und lernen den Anbau sowie <strong>die</strong> Bedeutung ausgewählter pflanzlicher Grundnahrungsmittel kennen.<br />

Auch Zusammenhänge zum Kreislauf <strong>des</strong> Wassers werden hergestellt. In der 3. Klasse erkunden <strong>die</strong><br />

Schüler weiterhin, wie sich durch kulturelle Veränderungen <strong>die</strong> Region verändert hat und Menschen<br />

<strong>für</strong> Gegenwärtiges und Zukünftiges Verantwortung tragen 87 .<br />

Klassenstufe 4<br />

Bedeutsame Themen der Klassenstufe 4 sind der ständige Wandel der Lebensbedingungen, das Kennenlernen<br />

weiterer Pflanzen und Tieren aus den Lebensräumen Wald und Gewässer und <strong>die</strong> dadurch<br />

implizierte Wertschätzung der Natur sowie das Hinführen zu der Erkenntnis, dass „gegenwärtiges<br />

Handeln <strong>die</strong> Zukunft beeinflusst“ 88 . Darüber hinaus sollen <strong>die</strong> Schüler Naturphänomene untersuchen<br />

und ihr Wissen über Wasser, Wärme und Boden in Alltagssituationen nutzen 89 .<br />

83 vgl. ebd.<br />

84 ebd., GS-SU, S.5<br />

85 Lehrplan <strong>Grundschule</strong> Sachsen, GS-SU, S.15<br />

86 ebd.<br />

87 vgl. ebd.<br />

88 ebd., S.21<br />

89 vgl. ebd.<br />

67


Dr. Martina Knörzer<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung – Umwelt, Globalisierung, interkulturelles<br />

Lernen<br />

Lehrplan Sachsen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Grundschule</strong><br />

2004<br />

Leitgedanken /<br />

Ziele und Aufgaben<br />

als Beitrag<br />

zur allgemeinen<br />

Bildung<br />

Allgemeine fachliche<br />

Ziele<br />

Lernbereich<br />

Inhalte<br />

Sachunterricht<br />

• SU unterstützt <strong>die</strong> Schüler, ihr Leben und <strong>die</strong> Welt erschließen, verstehen und<br />

gestalten zu können<br />

• Beitrag zum Vertrautmachen mit der demokratischen Grundordnung und zur<br />

Entwicklung der Urteils- und Entscheidungsfähigkeit<br />

• Anbahnung von Weltverständnis - Übernahme von Verantwortung<br />

• Entwicklung der Beobachtungsfähigkeit der Schüler als Voraussetzung <strong>für</strong> das<br />

Erreichen einer positiven Einstellung zur Natur sowie eines aktiven Engagements<br />

zu ihrer Bewahrung und Gestaltung<br />

• Entwickeln der Fähigkeit, sich in der sozial und kulturell gestalteten Umwelt zurechtzufinden<br />

und <strong>die</strong>se mitzugestalten (Kl.1-4)<br />

• Entwickeln der Fähigkeit, sich mit Erscheinungen in der Natur auseinander zu<br />

setzen (Kl.1-4)<br />

(1) Zusammen leben und lernen<br />

Klassen 1/2<br />

Anwenden von Formen <strong>des</strong> gemeinsamen und individuellen Lernens ausgehend von<br />

kultureller<br />

und sozialer Heterogenität<br />

voneinander und miteinander lernen (Sozialkompetenz)<br />

Gesundheit (regelmäßige Mahlzeiten, Bewegung)<br />

Mitgestalten der Lerngemeinschaft (demokratisches Aushandeln, Verantwortlichkeiten<br />

vereinbaren, ästhetisches Empfinden)<br />

Klasse 3<br />

Einblick gewinnen in <strong>die</strong> Lebensweise von Menschen anderer Kulturen -> Kommunikationsfähigkeit<br />

Begegnung mit kultureller Verschiedenheit (im Schul- und Familienalltag, öffentlichem<br />

Leben, Urlaub)<br />

• Kindern unterschiedlicher Herkunft begegnen<br />

• das Eigene am Fremden entdecken<br />

• unterschiedliche Perspektiven einnehmen<br />

• Globus, Atlas nutzen<br />

• Werteorientierung<br />

Sich informieren durch Aufsuchen von Internetseiten<br />

Einblick gewinnen in Lebensgewohnheiten der Region auf dem Land früher und heute<br />

(Veränderungen z.B. von Lebensformen, Rollenverständnis der Geschlechter, Berufsbilder,<br />

Freizeitverhalten)<br />

Klasse 4<br />

• Beurteilen der Me<strong>die</strong>neinflüsse auf das Freizeit-, Kauf- und Essverhalten - Werbung<br />

betrachten und ihre Wirkung untersuchen<br />

• gesunde Lebensweise - Werteorientierung<br />

68


Lehrplan Sachsen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Grundschule</strong><br />

2004<br />

Lernbereich<br />

Inhalte<br />

Lernbereich<br />

Inhalte<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

• Umgang mit elektronischen Me<strong>die</strong>n zur Kommunikation: Vor- und Nachteile von<br />

Telefon, E-Mail → Kontakt mit Partnerschulen<br />

• Veränderungen im Familienleben (Lebensformen, Ess- und Kleidungsgewohnheiten,<br />

Rollenverständnis der einzelnen Mitglieder → Sozialkompetenz)<br />

• Sich positionieren zu Veränderungen in der Stadt - z.B. Technisierung der Arbeitswelt<br />

(2) Mein Körper und meine Gesundheit<br />

Klassen 1/2<br />

• Kennen von wichtigen Verhaltensweise <strong>für</strong> <strong>die</strong> eigene Gesundheit (zunehmende Verantwortung<br />

<strong>für</strong> sich selbst, Bewegung)<br />

• Auswählen von Nahrungsmitteln <strong>für</strong> gesunde Ernährung (Zusammensetzung, Tischkultur,<br />

Formen der Fehlernährung)<br />

• tägliches Trinken (Bedeutung von Trinkwasser)<br />

• Gewürzkräuter (im Schulgarten oder als Topfpflanze anbauen)<br />

• Zusammenhang zwischen Ernährung, Bewegung und Gesundheit<br />

• Gestalten eines gesunden Frühstücks (Obst, Gemüse, Kräuter aus eigenem Anbau im<br />

Schulgarten, Vielfalt der Obst- und Gemüsearten aus der Region, aus aller Welt;<br />

Transportwege, fairer Handel)<br />

Klasse 3<br />

• Übertragen <strong>des</strong> Wissens zur Gesunderhaltung auf Verhaltensweisen (Stärkung <strong>des</strong><br />

Selbstwertgefühls, nein sagen, Standhalten unter Gruppendruck)<br />

Klasse 4<br />

• Sich positionieren zu gesunder Lebensweise: gesellschaftliche und individuellen Aspekte,<br />

gesundheitsschädigende Einflüsse durch Ess-, Mager-, Fernseh-, Spielsucht<br />

• Möglichkeiten der Vorbeugung (Ernährung, Bewegung, Freundschaft, Stärkung <strong>des</strong><br />

Selbstwertgefühls, gesunde Ernährung --> Sozialkompetenz)<br />

(3) Begegnungen mit Pflanzen und Tieren<br />

Klassen 1/2<br />

• durch differenzierte Wahrnehmung <strong>die</strong> Schönheit der Natur erleben -> ästhetisches<br />

Empfinden<br />

• Beherrschen von grundlegendem Wissen über Bäume -> aus regionalem Bestand<br />

auswählen<br />

• Lernort Schulgarten - gärtnerische Arbeiten<br />

• Säen und Pflanzen - Ernte durchführen<br />

• Wertorientierung: verantwortungsvoller Umgang mit Tieren<br />

• Erhalt der Artenvielfalt<br />

• Erzeugnisse der Tierhaltung (Lebensmittel, Rohstoffe)<br />

69


Lehrplan Sachsen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Grundschule</strong><br />

2004<br />

Lernbereich<br />

Inhalte<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Klasse 3<br />

• Sich positionieren im Umgang mit Nahrungsmitteln (Wertschätzung von Nahrungsmitteln)<br />

• Lebensraum Wiese: Artenschutz<br />

• Pflege-, Erntearbeiten im Schulgarten<br />

Klasse 4<br />

• Kennen <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> als Lebensgemeinschaft durch Exkursion (Pflanzen und Tiere<br />

mehrsinnig erleben, emotionale Erfahrung)<br />

• Artenkenntnis<br />

• Lebensweise ausgewählter Tierarten (regionale Vorkommen)<br />

• Bedeutung <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> <strong>für</strong> Mensch und Tier (Wasserspeicher, Holzlieferant, Erholungsfunktion)<br />

• Differenzierung: Schutz <strong>des</strong> Bodens, Erosionsschutz, Pflanzen zur Luftverbesserung<br />

• Gefährdung <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> (Auswirkungen durch Luftverschmutzung, Abholzen)<br />

• Werteorientierung: Nachhaltigkeit<br />

• Einblick gewinnen in <strong>die</strong> Bedeutung <strong>des</strong> Bodens (z.B. Grundwasserbildung, -schutz)<br />

• Untersuchen <strong>des</strong> Lebens im Boden (Kleinstlebewesen, Humusbildung, Kompost)<br />

• Verbessern der Bodenqualität (im Schulgarten mulchen, düngen, lockern, sinnvoll<br />

bewässern)<br />

• Kennen ausgewählter Gewässer als Lebensraum (Exkursion)<br />

• Lebewesen im und am Wasser (Ufer- und Wasserzone beobachten)<br />

• Beurteilen von Verhaltensweisen <strong>des</strong> Menschen in der Natur (Reflektieren <strong>des</strong> eigenen<br />

Verhaltens, Aktionen zum Schutz der Umwelt)<br />

(4) Begegnung mit Phänomenen der unbelebten Natur<br />

Klassen 1/2<br />

• Wirkungen <strong>des</strong> Sonnenlichts (Nutzen und Gefahren, natürliche Licht- und Wärmequelle)<br />

• Beobachten <strong>des</strong> Win<strong>des</strong> (windangetriebene Einrichtungen ausprobieren, Wirkungen<br />

<strong>des</strong> Win<strong>des</strong>)<br />

• Sich positionieren zur Bedeutung <strong>des</strong> Wassers (gesundheitliche Gefahren, Lebensgrundlage)<br />

Klasse 3<br />

• Übertragen <strong>des</strong> Wissens über Zustandsänderungen <strong>des</strong> Wassers auf den Kreislauf <strong>des</strong><br />

Wassers in der Natur - Schutz <strong>des</strong> Wasservorkommens<br />

Klasse 4<br />

• Kennen <strong>des</strong> Einflusses von Feuer auf das Leben der Menschen - Nutzen und Gefahren<br />

(z.B. Licht- und Wärmespender, Schädigungen durch Brände)<br />

• Grundbedingungen <strong>für</strong> das Entstehen eines Feuers (Brennbarkeit verschiedener Materialien)<br />

• Anwenden experimenteller Methoden zum Erkennen guter und schlechter Wärmeleiter<br />

(z.B. Natur- und Kunststoffe, Wasser, Luft)<br />

• Übertragen <strong>des</strong> Wissens über Wärmeleitung und -dämmung auf technische Einrichtungen<br />

im Haushalt (Nutzung schlechter Wärmeleiter zur Isolation, guter Wärmeleiter<br />

beim Kochen)<br />

70


Lehrplan Sachsen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Grundschule</strong><br />

2004<br />

Lernbereich<br />

Inhalte<br />

Wahlpflichtfächer<br />

Sachunterricht<br />

(5) Begegnung mit Raum und Zeit<br />

Klassen 1/2<br />

• Kennen <strong>des</strong> regionalen Umfel<strong>des</strong><br />

• Öffentliche Einrichtungen im Heimatort<br />

• Zeitvorstellungen differenzieren, Zeitorientierung<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Klasse 3<br />

• Kennen <strong>des</strong> Heimatkreises:<br />

landschaftlich (Lage, Orientierung in der Natur)<br />

wirtschaftlich (typische Industrie, technische Entwicklung)<br />

kulturell (Sitten, Bräuche, Möglichkeiten der Freizeitgestaltung)<br />

historisch (Werteorientierung: Bewahrung von Traditionen)<br />

Klasse 4<br />

• Kennen der Lan<strong>des</strong>hauptstadt Dresden - Sitz der Lan<strong>des</strong>regierung (politisches Zentrum)<br />

• Kunst und Kultur<br />

• Einblick gewinnen in <strong>die</strong> sorbische Kultur (regionale Zweisprachigkeit, Lebensweise,<br />

Brauchtum, Kulturstätten)<br />

Festigung und Vernetzung (Klassen 1/2)<br />

• Zusammenstellen persönlich bedeutsamer Pflanzen und Tiere<br />

Wahlpflicht 2: Umweltproblem Abfall (Kl.1/2)<br />

• Einblick gewinnen in das Umweltproblem Abfall<br />

• Möglichkeiten der Abfallreduzierung<br />

• Abfallvermeidung (Pfandflaschen, langlebige Produkte, Reduzieren der Verpackung,<br />

abfallarme Klassenfeste)<br />

• Abfalltrennung (getrennte Sammlung im Klassenzimmer, Komposthaufen nutzen,<br />

Batterien sammeln, Aufräumaktionen)<br />

• Abfallverwertung (duales System, sinnvolle Wiederverwertung, Mülldenkmal bauen)<br />

Wahlpflicht 2: Jahrtausendpflanzen (Kl.3)<br />

• Einblick gewinnen in jahrhundertelange Nutzung ausgewählter Pflanzen - Pflanzen<br />

anderer Kulturräume<br />

Wahlpflicht 3: Unser Schulgarten (Kl.1/2)<br />

• Beurteilen <strong>des</strong> Lernortes Schulgarten nach naturnahen Kriterien (z.B. günstige<br />

Wachstumsbedingungen <strong>für</strong> Pflanzen)<br />

• Schaffen von Lebensräumen <strong>für</strong> Tiere (Unterschlupf und Nahrungsangebote schaffen)<br />

• Schützen von Pflanzen (naturschutzgerechtes Handeln)<br />

Wahlpflicht 3: Steine und steinerne Kultur in der Region (Kl.3)<br />

• Natur- und Denkmalschutz - ästhetisches Empfinden<br />

Wahlpflicht 4: Ein Produkt unseres Lan<strong>des</strong> (Kl.4)<br />

• Einblick gewinnen in den Herstellungsprozess eines Produktes an einem Beispiel (Be-<br />

71


Lehrplan Sachsen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Grundschule</strong><br />

2004<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

trieb der Region aufsuchen, Prozesse erkunden und nachvollziehen)<br />

• Rohstoff, Zwischen- und Endprodukt<br />

• Verhältnis von Material-, Zeit- und Arbeitsaufwand --> Werteorientierung: Wertschätzung<br />

der Arbeit, Wirtschaftlichkeit<br />

• Sich positionieren zu Auswahlkriterien <strong>für</strong> den Kauf eines Produktes (Nutzen <strong>des</strong><br />

Produktes, Langlebigkeit, Transportwege, Abfallvermeidung)<br />

• Werteorientierung: ökologischer Aspekt, fairer Handel<br />

Wahlpflicht 5: Farben in der Pflanzenwelt (Kl.1/2)<br />

• Naturbeobachtungen → ästhetisches Empfinden<br />

• Blattgrün im Naturkreislauf<br />

• Erhalt der Art (z.B. Blütenpflanzen)<br />

• Übertragen <strong>des</strong> Wissens über Farbwirkungen auf den Anbau von Pflanzen im Garten<br />

• Nisthilfen <strong>für</strong> Insekten<br />

Wahlpflicht 5: Schlösser, Burgen und Gärten in Sachsen (Kl.4)<br />

• Sich positionieren zur Erhaltung der Schlösser, Burgen und Gärten in der Region<br />

• Werteorientierung: Umwelt- und Denkmalschutz<br />

Wahlpflicht 6: Kräfte von Wind und Wasser (Kl.1/2)<br />

• Einblick gewinnen in <strong>die</strong> Bedeutung von Wind und Wasser als Naturkräfte (naturgegebene<br />

Energie nutzbar gemacht, Jahrhundertflut 2002, bedingte Beherrschbarkeit der<br />

Natur)<br />

• historische Formen der Nutzung von Naturkräften (Windmühlen, Wasserrad, technische<br />

Denkmale, wirtschaftliche Bedeutung von Energieträgern in der Region, Veränderung<br />

der Lebensbedingungen)<br />

• Herstellen von frei erfundenen Wind- und Wassermaschinen (technische Problemlösungen<br />

in Gruppen entwickeln, erproben, optimieren -> Sozialkompetenz)<br />

Wahlpflicht 6: Ein Verfahren der Wasserwirtschaft (Kl.4)<br />

• Einblick gewinnen in ein technologisches Verfahren der Wasserwirtschaft (Trinkwasserversorgung<br />

oder Abwasseraufbereitung)<br />

• Sich positionieren zum Umgang mit Wasser (Sparsamkeit im Verbrauch, Schutz vor<br />

Verschmutzung durch Öl, Spülmittel, chemische Lösungen; Grundwasserschutz)<br />

Wahlpflicht 7: Steine (Kl.1/2)<br />

• Einblick gewinnen in <strong>die</strong> Vielfalt von Steinen -> ästhetisches Empfinden<br />

• Kennen von Steinen der Region<br />

• Fundorte in der Natur (Formung durch Naturkräfte entdecken)<br />

• Gestalten mit Steinen (eine Trockenmauer bauen)<br />

72


<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Lehrplans</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong>:<br />

Schleswig-Holstein 1997/1998<br />

Sachunterricht<br />

Ministerium <strong>für</strong> Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur<br />

<strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Schleswig-Holstein, Kiel 1997.<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

<strong>Analyse</strong>kriterien<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung:<br />

Verknüpfung <strong>des</strong> Themas Umwelt mit Aspekten der Globalisierung und <strong>des</strong> Interkulturellen<br />

Lernens<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg<br />

<strong>Analyse</strong> <strong>des</strong> <strong>Lehrplans</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong><br />

Schleswig-Holsteins 1997/1998 - Fach Sachunterricht<br />

Lehrplananalyse <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Schleswig-Holstein<br />

Lehrplan <strong>Grundschule</strong> 1997/1998<br />

In den Grundlagen und einführenden Bemerkungen <strong>des</strong> <strong>Lehrplans</strong> wird davon ausgegangen, dass Kinder<br />

und Jugendliche in einer Welt unterschiedlicher Lebensformen und Wertorientierungen heranwachsen.<br />

Sie haben laut Lehrplan den Wunsch, an dem Leben <strong>die</strong>ser pluralistischen Gesellschaft teilzunehmen,<br />

Verantwortung zu übernehmen und ihre jeweiligen Vorstellungen von einer wünschenswerten<br />

Zukunft verwirklichen zu können 90 . Im „Konzept der Grundbildung“ sollen <strong>die</strong> Schülerinnen<br />

und Schülern demnach darin unterstützt werden,<br />

• <strong>die</strong> Vielfalt der natürlichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit, in der sie leben, differenziert<br />

wahrzunehmen, zu empfinden und zu beurteilen<br />

• das Eigene zu schätzen, das Fremde anzuerkennen und sich mit anderen darüber verständigen<br />

zu können<br />

• Wege verantwortbaren Handelns zu finden und dabei mit anderen zusammenzuwirken<br />

• Verantwortung <strong>für</strong> sich selbst zu übernehmen und <strong>die</strong> eigene Persönlichkeit zu entwickeln. 91<br />

Darüber hinaus muss <strong>die</strong> Schule u.a. offen sein <strong>für</strong> den gemeinsamen Unterricht von Schülerinnen und<br />

Schüler verschiedener Kultur- und Sprachräume 92 .<br />

Durch <strong>die</strong> Beschäftigung mit „Kernproblemen“ sollen den Schülern Verantwortungs- und Handlungsräume<br />

eröffnet werden. Diese beziehen sich im Besonderen auf<br />

• <strong>die</strong> Bestimmung und Begründung von Grundwerten menschlichen Zusammenlebens sowie <strong>die</strong><br />

Untersuchung ihrer Ausgestaltungsmöglichkeiten und Gefährdungen. Solche Grundwerte sind<br />

der Frieden, <strong>die</strong> Menschenrechte, das Zusammenleben in der einen Welt mit unterschiedlichen<br />

Kulturen, Religionen, Gesellschaftsformen, Völkern und Nationen (Kernproblem 1: „Grundwerte“)<br />

• <strong>die</strong> Einsicht in den Wert der natürlichen Lebensgrundlagen und der eigenen Gesundheit, in <strong>die</strong><br />

Notwendigkeit ihrer Pflege und Erhaltung sowie in <strong>die</strong> Ursachen ihrer Bedrohung (Kernproblem<br />

2: „Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen“)<br />

90 Lehrplan Schleswig-Holstein 1997/1998, S.7<br />

91 ebd., S.7<br />

92 ebd., S.8<br />

73


Dr. Martina Knörzer<br />

• <strong>die</strong> Einsicht in Chancen und Risiken, <strong>die</strong> in der Veränderung der wirtschaftlichen, technischen<br />

und sozialen Lebensbedingungen liegen, und <strong>die</strong> Abschätzung ihrer Folgen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gestaltung<br />

unserer Lebensverhältnisse (Kernproblem 3: „Strukturwandel“) 93<br />

• <strong>die</strong> Bestimmung und Begründung <strong>des</strong> Rechts aller Menschen zur Gestaltung ihrer politischen,<br />

kulturellen und wirtschaftlichen Lebensverhältnisse, zur Mitwirkung und Mitverantwortung in<br />

allen Lebensbereichen sowie <strong>die</strong> Untersuchung der Ausgestaltungsmöglichkeiten und Gefährdungen<br />

<strong>die</strong>ses Rechts (Kernproblem 5: „Partizipation“).<br />

Im Hinblick auf den fächerübergreifenden Unterricht werden vierzehn Leitthemen formuliert, <strong>die</strong> im<br />

Lauf der vier Grundschuljahre erarbeitet werden sollen. Für <strong>die</strong> <strong>Analyse</strong> relevant erscheinen v.a. <strong>die</strong><br />

folgenden Leitthemen:<br />

• Sich selbst finden - mit anderen leben (Leitthema 1, Kl.1)<br />

• Gesund leben - sich wohlfühlen (Leitthema 3, Kl.1)<br />

• Lebensräume und Zeit gestalten (Leitthema 4, Kl.2)<br />

• Feuer, Wasser. Luft und Erde erforschen (Leitthema 5, Kl.2)<br />

• Natur und Umwelt erkunden (Leitthema 7, Kl.3)<br />

• Menschen verschiedener Länder und Kulturen kennenlernen und verstehen (Leitthema 8,<br />

Kl.3)<br />

• Schleswig-Holstein - das Land zwischen den Meeren - erfahren (Leitthema 9, Kl.3)<br />

• Erfinden- konstruieren - herstellen (Leitthema 12, Kl.4)<br />

• Wirtschaftlich planen und entscheiden (Leitthema 14, Kl.4) 94<br />

Als Aufgabenfelder von allgemeiner Bedeutung werden - mit Hinweis auf Erlasse und Materialien im<br />

Anhang II - <strong>die</strong> Bereiche Gesundheit, Umwelt, Interkulturelles Lernen, Europa und Eine Welt genannt<br />

95 .<br />

Das Fach Heimat- und Sachunterricht: Beitrag <strong>des</strong> Faches zur grundlegenden Bildung, zur Auseinandersetzung<br />

mit den Kernproblemen und zum Erwerb von Schlüsselqualifikationen<br />

Im Zentrum <strong>des</strong> Faches Heimat- und Sachunterricht steht <strong>die</strong> erkundende und gestaltende Auseinandersetzung<br />

mit der eigenen Um- und Mitwelt. Dabei wird der Grundlegung ökologischer Bildung große<br />

Bedeutung zugeschrieben. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang und mit Blick auf eine Bildung <strong>für</strong> nachhaltige<br />

Entwicklung ist dort Folgen<strong>des</strong> zu lesen: „Über erste Anmutungen, eindrucksvolle Erlebnisse und<br />

frühe, intensive Erfahrungen soll der Unterricht <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler zur Entwicklung nachhaltiger<br />

Interessen und Einstellungen <strong>für</strong> umwelt-aktives Handeln unterstützend begleiten“ (Lehrplan<br />

Schleswig-Holstein 1997/1998, S.93). In <strong>die</strong>sem Sinne sollen <strong>die</strong> Schüler sollen ihr Selbst-, Sach- und<br />

Weltverständnis sowie verantwortliches Handeln in Gesellschaft, Natur und Umwelt entwickeln und<br />

erweitern.<br />

Der Heimat- und Sachunterricht hat <strong>die</strong> Aufgabe, <strong>die</strong> Schüler anzuleiten, sich mit der sozialen, kulturellen,<br />

technischen und natürlichen Umwelt auseinanderzusetzen 96 . Dabei werden <strong>die</strong> Kinder immer<br />

auch zum verantwortlichen Umgang mit Dingen und Menschen erzogen. Der Heimat- und Sachunterricht<br />

beruht auf drei Schwerpunkten, <strong>die</strong> miteinander verknüpft werden sollen: der raum-zeitliche, der<br />

sachliche und der soziale Schwerpunkt 97 . Der sachliche Schwerpunkt liegt „in der Aneignung von<br />

Sachen, der natürlichen Dinge und der Natur“(ebd.). Dabei geht es um Antworten auf biologische,<br />

physikalisch-chemische und ökologische Fragen und ebenso darum, bei den Kindern Freude an Tieren,<br />

Pflanzen und an der Vielfalt der Natur zu wecken (vgl. edb.).<br />

Auch <strong>die</strong> Auseinandersetzung mit Kernproblemen <strong>des</strong> Lebens wird durch <strong>die</strong> vielfältigen Themen <strong>des</strong><br />

Heimat- und Sachunterrichts angeregt. Neu im Lehrplan ist demnach das Leitthema „Menschen verschiedener<br />

Länder und Kulturen kennenlernen und verstehen“, welches <strong>die</strong> Spannweite zwischen<br />

93<br />

Das Kernproblem 4: „Gleichstellung“ - wurde hier ausgelassen.<br />

94<br />

ebd., S.14<br />

95<br />

ebd., S.15<br />

96<br />

Lehrplan Schleswig-Holstein 1997/1998, S.93<br />

97 vgl. ebd.<br />

74


Dr. Martina Knörzer<br />

Heimat und Fremde verdeutlichen soll. Dazu heißt es im Lehrplan: „In kindgemäßer Form wird das<br />

den einen fremdartig Anmutende als Normalität <strong>des</strong> anderen erarbeitet“ (ebd., S.94).<br />

Als übergreifende Aufgabe <strong>für</strong> alle Schuljahre gilt der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen als<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gesundheit der Menschen, zu denen auch der Bereich der ökologischen Bildung<br />

bzw. der Umweltgrundbildung gehört. Auch technische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen in<br />

unserer Gesellschaft werden thematisiert. Das <strong>für</strong> Grundschüler eher abstrakte Recht auf Gestaltung<br />

ihres Lebens in politischer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht kann im Unterricht durch gelebte<br />

Eigenverantwortung und Mitverantwortung in unterschiedlichen Situationen praktisch erfahren und<br />

eingeübt werden (vgl. ebd.).<br />

Im Heimat- und Sachunterricht werden im Hinblick auf <strong>die</strong> <strong>Analyse</strong>kriterien folgende Schlüsselqualifikationen<br />

angestrebt:<br />

• Für sich selbst verantwortlich sein<br />

• Gegenüber anderen verantwortlich handeln<br />

• Mit Natur und Umwelt verantwortlich umgehen<br />

• Mit der eigenen Gesundheit verantwortlich umgehen<br />

• Vorstellungen von wirtschaftlichen Zusammenhängen entwickeln<br />

• Den Menschen als Teil der Natur begreifen<br />

• Mit Traditionen umgehen<br />

• Ethische Einstellungen anbahnen<br />

• Sich mit Benachteiligten solidarisieren<br />

• Demokratische Handlungsweisen kennenlernen und einüben 98<br />

Im Lehrplan <strong>für</strong> den Heimat- und Sachunterricht werden sechs Lernfelder thematisiert, in <strong>die</strong> jeweils<br />

ein bis drei Leitthemen integriert sind:<br />

(1) Ich und wir<br />

(2) Sicherung menschlichen Lebens<br />

(3) Raum und Zeit<br />

(4) Heimat und Fremde<br />

(5) Natur und Umwelt<br />

(6) Technik / Me<strong>die</strong>n / Wirtschaft<br />

Diese sind nach Klassenstufen (1-4) unterteilt.<br />

98 Lehrplan Heimat- und Sachunterricht Schleswig-Holstein 1997/1998, S.95<br />

75


Dr. Martina Knörzer<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung – Umwelt, Globalisierung, interkulturelles<br />

Lernen<br />

Lernfelder im Sachunterricht<br />

Lehrplan<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Ziele und<br />

Aufgaben <strong>des</strong><br />

Sachunterrichts<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Intentionen und<br />

Inhalte<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Intentionen und<br />

Inhalte<br />

Sachunterricht<br />

• Die Schüler sollen sich erkundend und gestaltend mit der eigenen Um- und Mitwelt<br />

auseinandersetzen.<br />

• Über erste Anmutungen, eindrucksvolle Erlebnisse und frühe, intensive Erfahrungen<br />

soll der Unterricht <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler zur Entwicklung nachhaltiger<br />

Interessen und Einstellungen <strong>für</strong> umwelt-aktives Handeln unterstützend<br />

begleiten<br />

• Die Schüler sollen ihr Selbst-, Sach- und Weltverständnis sowie verantwortliches<br />

Handeln in Gesellschaft, Natur und Umwelt entwickeln und erweitern.<br />

• Der Heimat- und Sachunterricht hat <strong>die</strong> Aufgabe, <strong>die</strong> Schüler anzuleiten, sich<br />

mit der sozialen, kulturellen, technischen und natürlichen Umwelt auseinanderzusetzen<br />

(1) Ich und wir<br />

• Entwicklung sozialen Handelns aus der Spannung zwischen Ich und Wir<br />

Sich selbst finden – mit anderen leben (Leitthema 2)<br />

Arbeitsteilung in der Familie kennen lernen (Veränderungen der Familienverhältnisse<br />

und Familienformen) (Kl. 3)<br />

Leben in Gemeinschaften verantwortungsvoll gestalten (Verschiedenartigkeit der Menschen)<br />

(Kl. 4)<br />

Wünschen und Träumen (Leitthema 6)<br />

Wunschbilder entwerfen und deren Realisierbarkeit überprüfen (z.B. Traumspielplatz)<br />

(Kl. 1-4)<br />

Schule gestalten - miteinander feiern (Leitthema 10)<br />

Für Müllvermeidung und Müllentsorgung verantwortlich sein<br />

(2) Sicherung menschlichen Lebens<br />

• Gesundheitsförderung<br />

• Verkehrsverhalten im Hinblick auf Umwelt- und Sozialverträglichkeit beurteilen<br />

lernen<br />

Gesund leben – sich wohlfühlen (Leitthema 3)<br />

Sich der elementaren Lebensbedürfnisse <strong>des</strong> Menschen bewußt werden (z.B. Schulfrühstück)<br />

(Kl. 1/2)<br />

Den Zusammenhang zwischen Ernährung Bewegung und Gesundheit erkennen (z.B.<br />

Vollwerternährung, Genußmittel, Genußgifte, vom Korn zum Brot) (Kl. 3)<br />

Umweltprobleme wahrnehmen (Kl. 4)<br />

Gesundheitsfördern<strong>des</strong> Verhalten über den Schulalltag hinaus praktizieren (z.B. richtige<br />

Ernährung und Fehlernährung) (Kl. 4)<br />

Wohnung<br />

Wohnung und Schule als Standorte von Umweltproblemen erkennen (z.B. Der Fernseher<br />

als Verursacher schädlicher Strahlen und Ausdünstungen, Der Teppichboden als Problemfall<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Entsorgung, Was können wir im Klassenraum [in der Schule] <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

76


Lehrplan<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Intentionen und<br />

Inhalte<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Intentionen und<br />

Inhalte<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Umwelt tun?) (Kl. 4)<br />

Erkennen, daß auch Tiere Wohnungen haben und begreifen, warum das so ist (z.B. Wespennest)<br />

(Kl. 4)<br />

Sich verkehrssicher verhalten<br />

Vor- und Nachteile der verschiedenen Verkehrsmittel erkennen und beschreiben<br />

(3) Raum und Zeit<br />

• Die Schülerinnen und Schüler sollen erfahren, dass sie selbst wahrnehmend<br />

und gestaltend in Raum und Zeit eingreifen können<br />

Sich in Raum und Zeit orientieren (Leitthema 1)<br />

Zeiteinteilungen nachvollziehen und vornehmen (z.B. Zeitleiste) (Kl. 1/2)<br />

Den umgebenden Raum als Mittelpunkt der Lebensbeziehungen wahrnehmen (z.B.<br />

Wohnort [Dorf, Kleinstadt, Großstadt]) (Kl. 1/2)<br />

Die Jahreszeiten und ein Jahr überblicken (z.B. Verfeinerte Zeitleiste) (Kl. 3)<br />

Den Kompaß kennenlernen (Kl. 3)<br />

Den Globus als Abbild der Erde kennenlernen (z.B. Styroporglobus herstellen) (Kl. 3)<br />

Mit Orientierungshilfe umgehen (z.B. vom Ortsplan zur Weltkarte) (Kl. 4)<br />

Karte und Kartensymbole (Kl. 4)<br />

Lebensräume und Zeit gestalten (Leitthema 4)<br />

Unseren Wohnort verschönern (z.B. Stadtpläne) (Kl.4)<br />

Früher und Heute erforschen (Leitthema 11)<br />

Den Verkehr als Mittler zwischen Menschen und Gütern erkennen (z.B. Fähren verbinden<br />

uns mit anderen Ländern [Nord- und Ostseefähren]) (Kl. 4)<br />

(4) Heimat und Fremde<br />

• Im eigenen Lebenszusammenhang erleben <strong>die</strong> Kinder Gemeinsamkeiten und<br />

unterschiedliche Formen von Normalität. Dies gilt auch <strong>für</strong> Menschen, <strong>die</strong><br />

aus anderen Kulturräumen zu uns kommen<br />

• Den Kindern soll der Blick aus der Perspektive <strong>des</strong> Fremden geöffnet werden<br />

(Perspektivenwechsel), seine Fremdartigkeit als eine andere Form von Normalität<br />

erscheinen (identitätsstiftende Sicherheit und Offenheit gegenüber<br />

Fremden, Andersartigen)<br />

Schleswig-Holstein - das Land zwischen den Meeren - erfahren (Leitthema 9)<br />

Regional zugängliche Landschaften und kulturelle Eigenarten erkunden (z.B. Besondere<br />

Punkte in der Umgebung, Zeugnisse der Vergangenheit) (Kl. 1/2)<br />

Sich über typische Lebensgrundlagen der Region informieren (z. B. an der Küste, Fischerei)<br />

(Kl. 1/2)<br />

Begreifen, daß der Wind einer der wichtigsten Aktivposten Schleswig-Holsteins ist (z.B.<br />

Schleswig - Holstein - Land im Wind: Der Wind erzeugt Brandung. Die Bedeutung der<br />

reinen Meeresluft , Windenergie-Erzeugung) (Kl. 3)<br />

Die Naturräume Schleswig-Holsteins kennenlernen (z.B. Kohl aus Dithmarschen, Baumschulen<br />

um Pinneberg, fruchtbare Knicklandschaft, von der Eiszeit bis heute) (Kl. 3)<br />

Die Städte als Lebensmittelpunkt vieler Menschen mit verschiedenen Bedürfnissen erkennen<br />

(z.B. Große För<strong>des</strong>tädte: Kiel, Lübeck, Flensburg) (Kl. 4)<br />

Die Landkreise als Schwerpunkte der ländlichen Bevölkerung erkennen (z.B. Bauernhöfe<br />

in Nordfriesland, Lauenburg usw.) (Kl. 4)<br />

Die Anziehungskraft <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> ermitteln (z.B. Naturparks, Nationalpark Wattenmeer,<br />

77


Lehrplan<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Intentionen und<br />

Inhalte<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Nord- und Ostseeküste) (Kl. 4)<br />

Politische Einheiten wahrnehmen (z.B. Heimatkreis, Bun<strong>des</strong>land Schleswig-Holstein)<br />

(Kl. 4)<br />

Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein<br />

Von der Landwirtschaft und ihren Problemen erfahren (z.B. Getreide und Milchprodukte<br />

- hergestellt in Schleswig-Holstein, Landwirtschaftliche Betriebe: Klein- und Mittelbetrieb,<br />

Gutshof) (Kl. 3/4)<br />

Erfahren, daß viele wichtige Industriegebiete ihren Standort in Schleswig-Holstein haben<br />

(z.B. Spezialschiffe entstehen auf schleswig-holsteinischen Werften) (Kl. 3/4)<br />

Menschen verschiedener Länder und Kulturen kennenlernen und verstehen (Leitthema<br />

8)<br />

Anderen Menschen offen begegnen (z.B. <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler berichten aus<br />

ihrer Heimat, Informationen über den Alltag in verschiedenen Ländern) (Kl. 1/2)<br />

Das Bewußtsein von der „Einen Welt“ stärken (z.B. Länder und Kulturen <strong>die</strong>ser Erde auf<br />

dem Globus, auf der Weltkarte vor Augen führen) (Kl. 3)<br />

Eine vorurteilsfreie Einstellung gegenüber Menschen aus verschiedenen Ländern und<br />

Kulturkreisen entwickeln (z.B. Namen, Bezeichnungen) (Kl. 3)<br />

Begreifen, daß alle Menschen <strong>die</strong>ser Erde gleiche Rechte besitzen (z.B. Lebensbilder,<br />

besonders von Kindern, aus der Sicht verschiedener Kulturen vorführen; Lernen in unserer<br />

Schule und anderswo) (Kl. 3)<br />

Das <strong>für</strong> den einen Menschen Fremdartige aus der Sicht <strong>des</strong> anderen als Normalität begreifen<br />

(z.B. Bekanntschaften mit verschiedenen Schriften machen) (Kl. 4)<br />

Sitten und Gebräuche, Lebensgewohnheiten und Lebensformen aus der Sicht verschiedener<br />

Menschen zu sehen versuchen (Kl. 4)<br />

Begreifen, daß das dem einen Menschen Vertraute woanders als fremdartig empfunden<br />

wird (Kl. 4)<br />

Die gewohnte Art, zu essen und sich zu kleiden, als nur eine von vielen möglichen begreifen<br />

(z.B. Wie kleiden sich <strong>die</strong> Menschen; handwerkliche Techniken und Kunsthandwerk)<br />

(Kl. 4)<br />

(5) Natur und Umwelt<br />

• Die Kinder in einfacher Form mit Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhängen<br />

der Natur und den von Menschenhand gestalteten Dingen vertraut machen<br />

• In <strong>die</strong>sem Lernfeld begegnen sich <strong>die</strong> belebte und <strong>die</strong> unbelebte Natur<br />

Feuer, Wasser, Luft und Erde erforschen (Leitthema 5)<br />

Die Luft als „mehr als nichts“ erkennen (z.B. Luft hat Farbe und Gewicht) (Kl. 1/2)<br />

Das Wetter als vorübergehenden Zustand der Atmosphäre erfahren (z.B. einfache Wetterelemente)<br />

(Kl. 1/2)<br />

Eigenschaften <strong>des</strong> Wassers kennenlernen (z.B. Temperaturen messen)<br />

Die Lufthülle als empfindlichen Schutzschild unserer Erde kennenlernen (z.B. saubere<br />

und schmutzige Luft) (Kl. 3)<br />

Die „Grundelemente“ als Phänomene erfahren (z.B. Wir Menschen und fast alle Tiere<br />

und Pflanzen brauchen Luft) (Kl. 3)<br />

Deren Nutzen und Gefahren <strong>für</strong> den Menschen erkennen (z.B. ohne Boden, Wasser, Luft<br />

keine Nahrung, Gefahren durch Überschwemmungen, Feuersbrünste, Vulkanausbrüche)<br />

(Kl. 3)<br />

Die Bedeutung <strong>des</strong> Wassers <strong>für</strong> den Menschen erfahren (z.B. Trinkwasserversorgung,<br />

78


Lehrplan<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Lernfeld<br />

Ziele <strong>des</strong> Lernfel<strong>des</strong><br />

Intentionen und<br />

Inhalte<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Wasserkreislauf) (Kl. 4.)<br />

Die Bedeutung von Wasser, Luft und Erde <strong>für</strong> eine gesunde Umwelt erschließen (z.B.<br />

das Zimmer muß gelüftet werden, Müll muß beseitigt werden, können wir noch im Meer<br />

baden?, wie können wir unser Trinkwasser sauber erhalten?) (Kl. 4.)<br />

Umweltveränderungen können auch unseren Nahraum betreffen (z.B. der Meeresspiegelanstieg<br />

verlangt mehr Küstenschutz) (Kl. 4.)<br />

Die Sonne als unser Zentralgestirn kennenlernen (z.B. <strong>die</strong> Sonne, nur ein winziges<br />

Pünktchen in unserem Spiralnebel; alles dreht sich um <strong>die</strong> Sonne; Erde und Mond) (Kl.<br />

4.)<br />

Natur und Umwelt erkunden I - Belebte Natur (Leitthema 7)<br />

Sich anderen Geschöpfen pflegend zuwenden (z.B. Haustiere, Zimmerpflanzen) (Kl. 1/2)<br />

Kenntnisse der Pflanzenarten aus der Umgebung gewinnen (z.B. Hauptgetreidearten;<br />

wichtige Nadelbäume; Wurzel, Stengel, Blätter, Blüten) (Kl. 1/2)<br />

Blütenpflanzen kennen (z.B. wildwachsende Pflanzen wie Blumen aus Wäldern, Blumen<br />

an Gewässern, Blumen auf Wiesen und Weiden, Frühblüher) (Kl. 1/2)<br />

Gezieltes Beobachten, Beschreiben und Bestimmen von Pflanzen und Tieren üben (Kl.<br />

3)<br />

Tiere und Pflanzen nach gemeinsamen Merkmalen ordnen und Verwandschaften erkennen<br />

(Kl. 3)<br />

Anpassung von Pflanzen und Tieren an einen Lebensraum und bestimmte Lebensverhältnisse<br />

erforschen (z.B. tages- und jahreszeitliche Anpassung) (Kl. 4)<br />

Natur und Umwelt erkunden II - Unbelebte Natur<br />

Umweltschutz zu Hause und in der Schule praktizieren (z.B. Arten von Verpackungen)<br />

(Kl. 1/2)<br />

Subjektive Temperaturmessung als nicht ausreichend erkennen (z.B. Temperaturmessungen:<br />

Zuverlässige Temperaturmessungen mit Hilfe von Thermometern) (Kl. 1/2)<br />

Stoffumwandlung durch hohe Temperaturen erkennen (z.B. Stoffumwandlungen durch<br />

Erhitzen und Verbrennen (Kl. 4)<br />

Nutzen und Gefahren <strong>des</strong> elektrischen Stroms erfahren (z.B. Warum der Strom aus der<br />

Steckdose kommt; Strom muß in Kraftwerken erzeugt werden und verursacht Umweltbelastungen)<br />

(Kl. 4)<br />

Die Müllbeseitigung als Umweltproblem erkennen (z.B. Wo bleibt unser Müll?; Besuch<br />

bei der Gemeindeverwaltung) (Kl. 4)<br />

Müllvermeidung praktizieren (z.B. Was wird aus wiederverwertbarem Müll hergestellt?)<br />

(Kl. 4)<br />

(6) Technik / Me<strong>die</strong>n / Wirtschaft<br />

• Den Kindern sollen erste Einblicke in <strong>die</strong> Welt der Technik, der rezeptive und<br />

produktive, reflektierende Umgang mit herkömmlichen und neuen Me<strong>die</strong>n<br />

sowie <strong>die</strong> Vorbereitung auf <strong>die</strong> Welt der Wirtschaft vermittelt werden.<br />

Erfinden - konstruieren - herstellen (Leitthema 12)<br />

Für Problemsituationen technische Lösungsmöglichkeiten erfinden (z.B. Wasser-<br />

Experimente in der Sandkiste [Bodenabtrag, Aufschüttungsformen]) (Kl. 3)<br />

Ein funktionstüchtiges Modell bauen (z.B. Windkraftwerk) (Kl. 4)<br />

79


Lehrplan<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Informationen gewinnen und verarbeiten - mit Me<strong>die</strong>n gestalten (Leitthema 13)<br />

Sich mit Informationen kritisch auseinandersetzen (Kl. 4)<br />

Durch Eigenproduktionen kreativ und sachgerecht mit Me<strong>die</strong>n umgehen (Kl. 4)<br />

Wirtschaftlich planen und entscheiden<br />

Zwischen Wünschen und Bedürfnissen unterscheiden (z.B. Fest, Basar) (Kl. 1/2)<br />

Bedürfnisse ermitteln (Kl. 1/2)<br />

Vorhandene Mittel wie Geld, Arbeitskraft und Zeit einteilen und mit ihnen auskommen<br />

(z.B. Taschengeld; miteinander arbeiten) (Kl. 1/2)<br />

Sich Gedanken über <strong>die</strong> Arbeitswelt machen (z.B. Betriebe in unserer Straße) (Kl. 1/2)<br />

Die Werbung als Anreiz zum Einkaufen erkennen (Kl. 3)<br />

Zum kritischen Einkaufen und Verbrauchen hinführen (Kl. 4)<br />

80


Dr. Martina Knörzer<br />

<strong>Analyse</strong> der Lehrpläne <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> und <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Förderschule mit dem Bildungsgang der <strong>Grundschule</strong><br />

Thüringen 1999<br />

Heimat- und Sachkunde<br />

Thüringer Kultusministerium, Erfurt 1999.<br />

<strong>Analyse</strong>kriterien<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung:<br />

Verknüpfung <strong>des</strong> Themas Umwelt mit Aspekten der Globalisierung und <strong>des</strong> Interkulturellen<br />

Lernens<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Pädagogische Hochschule Ludwigsburg<br />

<strong>Analyse</strong> der Lehrpläne <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> und <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Förderschule mit dem Bildungsgang der <strong>Grundschule</strong> <strong>des</strong><br />

Lan<strong>des</strong> Thüringen 1999 - Fach Heimat- und Sachkunde<br />

Lehrplananalyse <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Thüringen<br />

Lehrpläne <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderschule mit dem Bildungsgang der <strong>Grundschule</strong><br />

1999<br />

Die Thüringer Lehrpläne gehen von einem Orientierungsrahmen <strong>für</strong> fächerübergreifen<strong>des</strong> Lernen in<br />

der <strong>Grundschule</strong> aus, der Leitthemen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Unterrichtsgestaltung vorgibt. In <strong>die</strong>sen Leitthemen spiegeln<br />

sich Ansatzpunkte einer Bildung <strong>für</strong> nachhaltige Entwicklung wieder:<br />

Die Leitthemen<br />

• Umwelt erfahren, verstehen und gestalten<br />

• Sich in Raum und Zeit orientieren<br />

• Sich selbst finden - in Gemeinschaften leben<br />

• Mit Sprache, Me<strong>die</strong>n und Informationstechniken umgehen 99<br />

bilden den Rahmen <strong>für</strong> das Zusammenfließen fächerübergreifender und fachlicher Elemente der<br />

Grundbildung im Sinne einer didaktischen Vernetzung. Sie sind als inhaltliche Verbindung von gesellschaftlichen<br />

Kernproblemen zur Schulwirklichkeit zu verstehen, in <strong>die</strong> <strong>die</strong> fächerübergreifenden Themen<br />

(Erziehung zu Gewaltfreiheit, Toleranz und Frieden; Umwelterziehung; Gesundheitserziehung;<br />

Umgang mit Me<strong>die</strong>n und Informationstechniken; Berufswahlvorbereitung; Verkehrserziehung) integriert<br />

sind.<br />

Das Fach Heimat- und Sachkunde: Ziele und Aufgaben<br />

Hauptgegenstand <strong>des</strong> Faches ist <strong>die</strong> Lebenswelt der Schüler.<br />

Hauptanliegen sind demzufolge das Erleben, Erfahren sowie das Erschließen und Mitgestalten der<br />

Lebenswirklichkeit durch <strong>die</strong> Schüler.<br />

Die Schüler lernen, sich mit sozialen, natürlichen und technischen Erscheinungen ihrer Umwelt auseinander<br />

zu setzen. Dabei kommt es darauf an, <strong>die</strong> Vielfalt <strong>des</strong> Lebens zu entdecken und daraus Verantwortung<br />

<strong>für</strong> sich, den Anderen, <strong>die</strong> Gemeinschaft und <strong>die</strong> Natur abzuleiten sowie emotionale Bindungen<br />

an <strong>die</strong> heimatliche Umwelt aufzubauen.<br />

Gleichzeitig erwerben <strong>die</strong> Schüler Wert- und Normvorstellungen im sozialen Lernen.<br />

99 Thüringer Lehrpläne <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Grundschule</strong> und <strong>für</strong> <strong>die</strong> Förderschule mit dem Bildungsgang der <strong>Grundschule</strong><br />

1999, S.10<br />

81


Dr. Martina Knörzer<br />

Das Fach Heimat- und Sachkunde gliedert sich in folgende sechs Lernbereiche <strong>für</strong> <strong>die</strong> Klassenstufen<br />

1/2 und 3/4:<br />

(1) Sich selbst finden - in Gemeinschaften leben<br />

(2) Sich in Raum und Zeit zurechtfinden<br />

(3) Einblick in <strong>die</strong> Arbeitswelt gewinnen - Arbeit achten<br />

(4) Natur erfahren und verstehen<br />

(5) Mit Me<strong>die</strong>n und Informationstechniken umgehen<br />

(6) Gesundheit fördern - sich wohl fühlen<br />

Im Folgenden werden <strong>die</strong> <strong>Analyse</strong>kriterien auf <strong>die</strong> Lernbereiche angewendet.<br />

82


Dr. Martina Knörzer<br />

Themen einer Bildung <strong>für</strong> Nachhaltige Entwicklung – Umwelt, Globalisierung, interkulturelles<br />

Lernen<br />

Lehrplan Thüringen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Grundschule</strong><br />

1999<br />

Leitgedanken /<br />

Ziele und Aufgaben<br />

als Beitrag<br />

zur allgemeinen<br />

Bildung<br />

Lernbereich<br />

Ziele<br />

Lernziele / Inhalte<br />

/ Hinweise<br />

Lernbereich<br />

Ziele<br />

Sachunterricht<br />

• Hauptgegenstand <strong>des</strong> Faches ist <strong>die</strong> Lebenswelt der Schüler.<br />

• Hauptanliegen sind demzufolge das Erleben, Erfahren sowie das Erschließen<br />

und Mitgestalten der Lebenswirklichkeit durch <strong>die</strong> Schüler.<br />

• Die Schüler lernen, sich mit sozialen, natürlichen und technischen Erscheinungen<br />

ihrer Umwelt auseinander zu setzen. Dabei kommt es darauf an, <strong>die</strong> Vielfalt<br />

<strong>des</strong> Lebens zu entdecken und daraus Verantwortung <strong>für</strong> sich, den Anderen, <strong>die</strong><br />

Gemeinschaft und <strong>die</strong> Natur abzuleiten sowie emotionale Bindungen an <strong>die</strong><br />

heimatliche Umwelt aufzubauen.<br />

• Die Schüler erwerben Wert- und Normvorstellungen im sozialen Lernen.<br />

(1) Sich selbst finden - in Gemeinschaft leben<br />

• Die Schüler erfahren sich als Mitglieder der Klassen- und Schulgemeinschaft, erleben<br />

das Wirken sozialen Verhaltens, erwerben und üben gemeinschaftsfördernde<br />

Verhaltensweisen und gestalten Gemeinschaft mit.<br />

Lernziele/Inhalte<br />

Unsere Schulgemeinschaft<br />

Mitschüler in ihrem Anderssein akzeptieren<br />

und tolerieren<br />

– Rücksichtnahme<br />

– Konfliktbewältigung<br />

Feste feiern - Bräuche und Traditionen<br />

pflegen<br />

– Individuelle Feste<br />

– Schulische und regional bedeutsame<br />

Feste und Bräuche<br />

Straßenverkehr<br />

Kenntnisse über <strong>die</strong> Benutzung öffentlicher<br />

und privater Verkehrsmittel erwerben<br />

– Vor- und Nachteile<br />

Hinweise<br />

Geschlecht, körperliche Auffälligkeiten,<br />

soziale Stellung, Kinder anderer Kulturen<br />

u. a.<br />

Das "Anderssein" nicht herausheben<br />

Auswahl<br />

(3) Einblick in <strong>die</strong> Arbeitswelt gewinnen - Arbeit achten<br />

Einbringen von Festen und Bräuchen<br />

ausländischer Schüler<br />

Auswirkungen auf <strong>die</strong> Umwelt verdeutlichen<br />

Die Schüler gewinnen Einblicke in berufliche Tätigkeiten ihnen bekannter Personen,<br />

achten deren Arbeit und gehen achtsam mit ihrer Umwelt um.<br />

Lernziele/Inhalte<br />

Mit Produkten und Dienstleistungen pfleglich<br />

umgehen<br />

Hinweise<br />

Umgang mit Kleidung, Arbeitsmitteln,<br />

Schulinventar<br />

83


Lehrplan Thüringen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Grundschule</strong><br />

1999<br />

Lernbereich<br />

Ziele<br />

Lernbereich<br />

Ziele<br />

Sachunterricht<br />

– Sparsamer und pfleglicher Umgang<br />

(4) Natur erfahren und verstehen<br />

Abfallverringerung<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Die Schüler beobachten Pflanzen und Tiere sowie Wettererscheinungen in ihrer unmittelbaren<br />

Umwelt und erwerben Wissen über sie.<br />

Sie entwickeln Bereitschaft, ihre unmittelbare Umwelt zu schützen.<br />

Lernziele/Inhalte<br />

Erfahrungen mit dem Wetter im Jahreslauf<br />

Wetter über einen kurzen Zeitraum beobachten<br />

und Beobachtungsergebnisse notieren<br />

– Temperaturmessungen<br />

– Beobachtungsergebnisse<br />

Einfluss <strong>des</strong> Wetters auf das Leben der<br />

Pflanzen und Tiere erkennen<br />

Bäume in unserer Schulumgebung<br />

Veränderungen im Herbst und im Frühjahr<br />

erfassen<br />

– Knospe, Laubblatt, Blüte<br />

Bereitschaft entwickeln, Bäume pfleglich<br />

zu behandeln<br />

– Wechselbeziehungen Baum - Umwelt<br />

Blumen im Frühling<br />

Ausgewählte Blumen kennen und benennen<br />

– Wechselbeziehungen Blume - Umwelt<br />

– geschützte Pflanzen<br />

Freude an den ersten Blumen empfinden<br />

Vögel im Frühling<br />

Kenntnisse über ausgewählte heimische<br />

Vogelarten erweitern<br />

– Zugvogel, Standvogel<br />

– Lebensweise und Ernährung<br />

– Nestbau und Aufzucht der Jungen<br />

Bereitschaft entwickeln, Vögel zu schützen<br />

Klassenstufen 3/4<br />

(1) Sich selbst finden - in Gemeinschaften leben<br />

Hinweise<br />

Wetterberichte der Me<strong>die</strong>n nutzen<br />

Einbeziehung von Negativwerten beachten<br />

Varianten zum Notieren der Beobachtungsergebnisse<br />

von Schülern selbst finden<br />

Von konkreten Gegebenheiten ausgehen<br />

Langzeitbeobachtungen<br />

Beobachtungsergebnisse festhalten<br />

Baumpatenschaften<br />

Nicht nur auf Frühblüher beschränken<br />

Naturschutz<br />

Nistkästen, Vogeltränken<br />

Die Schüler erwerben Kenntnisse über ihre individuelle Entwicklung, ihre Einbindung in<br />

verschiedene Gemeinschaften und bringen sich zunehmend bewusst ein.<br />

84


Lehrplan Thüringen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Grundschule</strong><br />

1999<br />

Lernbereich<br />

Ziele<br />

Sachunterricht<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Sie lernen, sich tolerant zu verhalten sowie notwendige Norm- und Regelsysteme zu<br />

beachten.<br />

Lernziele / Inhalte<br />

Unsere Schulgemeinschaft<br />

Schulgemeinschaft erleben und mitgestalten<br />

– Schultradition<br />

– Mitverantwortung<br />

– Integration<br />

Gemeinschaftsaufgaben in der Gemeinde/Stadt<br />

Einblick in ausgewählte Gemeinschaftsaufgaben<br />

in der Gemeinde oder Stadt gewinnen<br />

– Planen, Beraten, Entscheiden, Umsetzen<br />

– Kooperation, Toleranz<br />

Straßenverkehr<br />

Vor- und Nachteile verschiedener Verkehrsarten<br />

erkennen<br />

– Zu Fuß gehen, Straßen- und Schienenverkehr,<br />

Verkehr zu Wasser und in der<br />

Luft<br />

– Leistungsfähigkeit, Schnelligkeit, Umweltfreundlichkeit,<br />

Kosten, Sicherheit u.a.<br />

Vorzüge <strong>des</strong> Verkehrsmittels Fahrrad erkennen<br />

– Umweltfreundlichkeit<br />

– Gesundheitsförderung<br />

– Freizeitwert<br />

– Kosten u. a.<br />

(2) Sich in Raum und Zeit zurechtfinden<br />

Hinweise<br />

Initiative und Kreativität der Schüler fördern<br />

Öffnung der Schule<br />

Schulprofilierung<br />

Örtlich aktuelle Beispiele aus den Bereichen<br />

Umwelt oder Schule oder Verkehr<br />

aufgreifen, erkunden, Verantwortliche<br />

befragen<br />

Rollenspiel nutzen<br />

Verkehrswege auf Plänen und Karten einbeziehen<br />

Ökologische und ökonomische Kriterien<br />

vergleichen<br />

Alternativen suchen<br />

Die Schüler erwerben lan<strong>des</strong>kundliche Kenntnisse und lernen, sich in der heimatlichen<br />

Landschaft zu orientieren. Sie erwerben zunehmend Sicherheit im Umgang mit Karten<br />

und gewinnen einen Überblick über das Land Thüringen.<br />

Lernziele/Inhalte<br />

Heimatgeschichte<br />

Kenntnisse über ausgewählte Ereignisse<br />

oder Natur- und Baudenkmale oder Personen<br />

<strong>des</strong> Heimatortes aneignen<br />

Pläne und Karten<br />

Hinweise<br />

Auf Denkmal- und Naturschutz eingehen<br />

85


Lehrplan Thüringen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Grundschule</strong><br />

1999<br />

Lernbereich<br />

Ziele<br />

Lernbereich<br />

Ziele<br />

Sachunterricht<br />

Einblick in Zusammenhänge von natürlichen<br />

Gegebenheiten und dem Leben der<br />

Bewohner gewinnen<br />

– Lage, Bodenarten, Vegetation, landwirtschaftliche,<br />

industrielle, forstwirtschaftliche<br />

Nutzung<br />

– Besiedlung, Produktionsstandorte, Verkehr<br />

Umweltschutz in der heimatlichen Landschaft<br />

kennen lernen und einsehen<br />

– Naturschönheiten<br />

– Gefährdungen<br />

– Maßnahmen<br />

(3) Einblick in <strong>die</strong> Arbeitswelt gewinnen - Arbeit achten<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Mit Bodenproben arbeiten<br />

Wetterbeobachtungen einbeziehen<br />

Typische Produkte auswählen<br />

Auf aktuelle Probleme eingehen<br />

Mit Einrichtungen <strong>des</strong> Umweltschutzes<br />

zusammenarbeiten, aktive Beteiligung<br />

Natur- und Landschaftsschutz<br />

Sie begreifen, dass <strong>die</strong> natürliche Umwelt Voraussetzung <strong>für</strong> das Leben <strong>des</strong> Menschen<br />

ist und dass er seine Umwelt durch Arbeit verändert.<br />

Die Schüler erkennen <strong>die</strong> Verantwortung <strong>des</strong> Menschen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Umwelt.<br />

Lernziele/Inhalte<br />

Herstellung von Produkten<br />

Durch Arbeit verursachte Veränderungen<br />

in der Umwelt erfassen<br />

– Wertung von Veränderungen<br />

– Einsatz von Technik<br />

– Verantwortung <strong>des</strong> Menschen<br />

– Beziehungen<br />

Mensch - Umwelt – Technik<br />

(4) Natur erfahren und verstehen<br />

Hinweise<br />

Regionale Beispiele aufgreifen wie:<br />

Kiesabbau - neuer Lebensraum See<br />

Talsperrenbau – Hochwasserschutz, Trinkwasserversorgung,<br />

Erholungszentrum<br />

Baumschutzgesetz, Aufforstung<br />

Müll/Abfall-Verringerung, Recycling<br />

Gefährdung der Natur - Naturschutz<br />

Die Schüler gewinnen erste Einsichten in Zusammenhänge der Entwicklung von Pflanzen<br />

und Tieren sowie deren Beziehungen in Lebensgemeinschaften.<br />

Durch Experimentieren lernen sie Eigenschaften <strong>des</strong> Wassers kennen und den natürlichen<br />

Wasserkreislauf sowie Wettererscheinungen verstehen.<br />

Sie erkennen <strong>die</strong> Veränderung der Natur durch <strong>die</strong> menschliche Nutzung. Sie leiten daraus<br />

Maßnahmen <strong>für</strong> den Umweltschutz sowie eigenes umweltgerechtes Verhalten ab.<br />

Lernziele/Inhalte<br />

Das Wetter in den vier Jahreszeiten<br />

Zusammenhänge zwischen jahreszeitlichen<br />

Langzeitbeobachtungen<br />

Veränderungen im Leben der Menschen,<br />

Tiere und Pflanzen erkennen<br />

Typisches Wetter der Jahreszeiten<br />

Hinweise<br />

Wetterbeobachtungstabellen aller vier<br />

86


Lehrplan Thüringen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Grundschule</strong><br />

1999<br />

Lernbereich<br />

Ziele<br />

Sachunterricht<br />

Bäume und Sträucher in allen vier Jahreszeiten<br />

Schönheit der Natur in den vier Jahreszeiten<br />

bewusst erleben<br />

Lebensgemeinschaft Wald<br />

Einfache Zusammenhänge in der Lebensgemeinschaft<br />

Wald erkennen<br />

– Pflanzen, Tiere<br />

– Abhängigkeit und Angepasstheit<br />

(Lebensraum, Jahreszeit)<br />

Bedeutung <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong> erkennen<br />

– Schutzfunktion<br />

– Nutzen, Erholung<br />

Notwendigkeit einsehen, den Wald zu<br />

schützen<br />

– Gefährdung<br />

– Maßnahmen zum Umweltschutz<br />

Lebensgemeinschaft Wiese<br />

Bereitschaft zum Naturschutz entwickeln<br />

– Geschützte Pflanzen und Tiere<br />

– Maßnahmen<br />

Wasser in der Umwelt<br />

Bedeutung <strong>des</strong> Wassers als Lebensgrundlage<br />

<strong>für</strong> Menschen, Tiere und Pflanzen<br />

erkennen<br />

Maßnahmen zum Gewässerschutz kennen<br />

lernen und einsehen<br />

Lebensgemeinschaften in und an Gewässern<br />

Notwendigkeit einsehen, Lebensgemeinschaften<br />

in und an Gewässern zu schützen<br />

– Gefährdung<br />

– Maßnahmen zum Umweltschutz<br />

Jahreszeiten auswerten<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Auf den Schutz der Natur eingehen<br />

Exkursion<br />

(5) Mit Me<strong>die</strong>n und Informationstechniken umgehen<br />

Auf Körperbau, Färbung, Lebensweise und<br />

Ernährung eingehen<br />

Nahrungskette aufzeigen<br />

Auf regionale Probleme eingehen<br />

Umwelteinrichtungen nutzen<br />

Aktuelle Probleme im Heimatgebiet und in<br />

der Welt aufgreifen<br />

Auf Wasserverbrauch eingehen<br />

Wasserverschmutzung untersuchen<br />

Auf Trinkwasserschutz hinweisen<br />

Umweltschutzeinrichtungen nutzen<br />

Naturschutz, Gewässerschutz<br />

Die Schüler untersuchen mediale Gestaltungsmittel und erkennen deren bewussten Einsatz<br />

zum Erzielen einer gewollten Wirkung.<br />

Lernziele/Inhalte<br />

Hinweise<br />

Me<strong>die</strong>nwirkung Wirkung durch den bewussten Einsatz von<br />

87


Lehrplan Thüringen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Grundschule</strong><br />

1999<br />

Lernbereich<br />

Ziele<br />

Sachunterricht<br />

– Erkennen und Aufarbeiten von Me<strong>die</strong>neinflüssen<br />

(6) Gesundheit fördern - sich wohl fühlen<br />

Dr. Martina Knörzer<br />

Gestaltungsmitteln feststellen, z.B. me<strong>die</strong>nbeeinflusste<br />

Verhaltensorientierungen<br />

Die Schüler gewinnen Einsichten und Kenntnisse, <strong>die</strong> ihnen helfen, ihre Gesundheit zu<br />

fördern und sich in Notsituationen richtig zu verhalten.<br />

Lernziele/Inhalte<br />

Gesundheitsförderung<br />

Erkenntnisse über eine gesundheitsfördernde<br />

Ernährung gewinnen<br />

– Regelmäßig<br />

– Vollwertig<br />

– Abwechslungsreich<br />

Essgewohnheiten bewusst machen und<br />

reflektieren<br />

Hinweise<br />

Frühstück, Salate u.a. zubereiten<br />

Speisepläne zusammenstellen<br />

Gesundheitseinrichtungen einbeziehen<br />

Auf Naschsucht aufmerksam machen<br />

Hilfe anbieten<br />

Kinder mit Gewichtsproblemen tolerieren<br />

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