adecap - Welthaus Bielefeld
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hauptsächlich ein Kultur- und Wissensverlust, durch den die Bauern nicht mehr vielseitige<br />
und mehrere Produkte gleichzeitig auf einem Feld anbauen, keine Fruchtwechselwirtschaft<br />
betreiben, keinen ökologischen Dünger herstellen etc. Um der daraus resultierenden<br />
einseitigen Ernährung vorzubeugen, legt das Gesundheitsteam mit den Familien<br />
Gemüsegärten an und zeigt in Infoveranstaltungen, welche Bestandteile eine ausgewogene<br />
Mahlzeit enthalten muss.<br />
Außerdem helfen sie Leuten, die keinen Ausweis besitzen, einen zu bekommen, weil man<br />
ohne Ausweis für den peruanischen Staat nicht existiert und damit auch keine Rechte geltend<br />
machen und z.B. im Krankenhaus nicht behandelt werden kann.<br />
Vor kurzem haben wir bei der End-Evaluation des Gesundheitsprojekts geholfen, das ebenso<br />
wie die anderen beiden Projekte im Dezember nach drei Jahren ausläuft. Wir haben uns in die<br />
Fragenbögen eingearbeitet, gelernt, wie sie digitalisiert werden, und Pamela und ich haben<br />
mithilfe der Beschreibungen anderer ADECAP-Mitarbeiter Pläne der comunidades gemalt,<br />
damit die Interviewer die richtigen Familien finden (wobei ich gelernt habe, wie hier bei<br />
Buntstiften die Farbe heißt, die man im Deutschen rassistischer Weise als „Hautfarbe“<br />
bezeichnet).<br />
Pamela beim Malen der Pläne<br />
Dann wurden drei Tage lang Fragebögen ausgefüllt und abgetippt. Das Ergebnis: ein klarer<br />
Erfolg! Die chronische Unterernährungsrate von Kindern unter fünf Jahren wurde in den<br />
comunidades, in denen das Gesundheitsprojekt arbeitet, auf 26,5% gesenkt, der Prozentsatz<br />
der Familien, die agrarökologische Anbaumethoden nutzen, stieg von 50% auf 95%, derer,<br />
die sich regelmäßig die Hände waschen, von 76% auf 99% und derer, die eine Wohnung ohne<br />
Gesundheitsrisiken haben (Latrine, Waschbecken, verbesserte Kochstelle, keine Tiere in der<br />
Küche) von 25% auf 75%, um nur einige Beispiele zu nennen. Einen Ausweis hatten<br />
mittlerweile sogar alle der befragten Personen. Dieser Erfolg ist zwar nicht nur ADECAP<br />
zuzuschreiben, da der Staat und andere Organisationen wie z.B. Caritas ebenfalls an diesen<br />
Problemen arbeiten, doch hat ADECAP sicherlich einen großen Beitrag dazu geleistet.<br />
Natürlich bleibt trotzdem noch viel zu tun und das Gesundheitsprojekt wird, soweit ich weiß,<br />
ab Januar in eine neue Phase starten.