Was heißt hier arm? (pdf) - Bildung trifft Entwicklung
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<strong>Was</strong> <strong>heißt</strong> <strong>hier</strong> <strong>arm</strong>? | Anregungen zur entwicklungspolitischen <strong>Bildung</strong>sarbeit des DED mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern<br />
C 17. Aktiv werden/sein<br />
Übung C 17. Aktiv werden / sein Seite 84<br />
Ziel: Möglichkeiten zum eigenen Engagement, z.B. durch Beteiligung am Fairen Handel und in<br />
Kampagnen, werden aufgezeigt; zur weiteren Recherche wird angeregt; der Begriff „fair“<br />
wird in verschiedenen Alltagsbereichen erläutert und mit Gerechtigkeit in Verbindung<br />
gesetzt<br />
Zielgruppe: Erwachsene, Jugendliche, Kinder ab 12 Jahren<br />
Teilnehmerzahl: Ca. 20<br />
Zeitrahmen: Ca. 30 Minuten<br />
Methoden: Assoziationen zu Gegenständen aus dem fairen Handel, Soziometrische Übung,<br />
gelenktes Gespräch<br />
Material: Produkte aus dem fairen Handel, z.B. Kaffee, Kakao, Orangensaft, Honig, Bonbons,<br />
Bananen, Fußbälle (ggf. auch eine der entsprechenden Aktionskisten, vgl. Liste mit<br />
Ausleihern nach Postleitzahl geordnet beim Comenius-Institut); Logos des fairen Handels<br />
als Folie<br />
Einführung:<br />
In den verschiedenen Quellen (vgl. B 9, B 12, C 15) wurde auf externe<br />
ungerechte Bedingun-gen im Welthandel hingewiesen. Daraus ergeben<br />
sich Fragen nach Gerechtigkeit im Weltmaßstab.Wie könnten<br />
die Lebensbedingungen benachteiligter Produzenten in den südlichen<br />
Ländern verbessert werden, die für ihre Produkte zu geringe<br />
und schwankende Preise erhalten? Durch den sog. „Fairen Handel“<br />
wird ihnen eine Möglichkeit geboten, unter fairen Bedingungen am<br />
Marktgeschehen teilzunehmen und aus eigener Kraft für ihren Lebensunterhalt<br />
zu sorgen. „Der Faire Handel unterstützt über direkte<br />
Handelsbeziehungen, Einhaltung von sozialen Mindeststandards sowie<br />
einen angemessenen Preisaufschlag benachteiligte Produzentinnen<br />
und Produzenten in <strong>Entwicklung</strong>sländern bei der Verbesserung<br />
ihrer Produktionsbedingungen und Einkommenschancen. Er leistet<br />
damit einen unmittelbaren Beitrag zur Armutsbekämpfung. Nach<br />
Schätzungen profitieren mittlerweile 800.000 zumeist kleinbäuerliche<br />
Familien vom Fairen Handel, dessen Potenzial jedoch weitaus<br />
höher liegt“ (aus der CD Rom „Armut bekämpfen. Gemeinsam handeln"<br />
des BMZ 2004).<br />
Verlauf:<br />
1. Einführung von fair gehandelten Produkten<br />
In der Raummitte werden Gegenstände aus dem fairen Handel ausgelegt,<br />
wie sie in Weltläden (oder bei manchen Produkten auch in<br />
Supermärkten) zu finden sind.<strong>Was</strong> fällt bei allen Produkten ins Auge?<br />
<strong>Was</strong> mag dieses Logo bedeuten? Die Teilnehmenden äußern ihre<br />
Vorstellungen über den Aussagegehalt der beiden Logos. Es wird ergänzend<br />
erläutert, dass bis 2003 das rechte Siegel in Deutschland<br />
verwendet wurde, während dann das bunte Siegel als allgemein anerkanntes<br />
europäisches Siegel eingeführt wurde – vgl. die Homepage<br />
des Siegel vergebenden „TransFair“ Vereins zur Förderung des<br />
Fairen Handels mit der „Dritten Welt“ e.V. (www.transfair.de) oder<br />
auch die Handelskriterien der GEPA (bei www.gepa3.de).<strong>Was</strong><br />
macht es für die Produzenten attraktiv, am fairen Handel teilzunehmen?<br />
2.<strong>Was</strong> bedeutet „fair“?<br />
Daran kann sich die Frage anschließen, was eigentlich „fair“ bedeutet.<br />
Der Begriff stammt ja aus der englischen Sprache, wo es „ehrlich“,<br />
„gerecht“ bedeutet, während es in seiner überwiegenden Anwendung<br />
bei uns im Sport nur bedeutet, die Regeln zu beachten, anständig<br />
zu spielen.Von seiner Ursprungsbedeutung her kommt also<br />
die Frage nach Menschenrechten und globaler Gerechtigkeit in den<br />
Blick.<strong>Was</strong> sind faire/gerechte Lebensverhältnisse auf der Welt? Anhand<br />
der Geschichte von Nnoko aus Kamerun (B 9) und den Fallbeispielen<br />
zur Kinderarbeit aus B 10 kann dieser Frage nachgegangen<br />
werden:<strong>Was</strong> können Kakaoproduzenten und arbeitende Kinder auf<br />
ihrem Kongress für mehr Gerechtigkeit fordern?<br />
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