Was heißt hier arm? (pdf) - Bildung trifft Entwicklung
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Vorwort<br />
Vorwort<br />
Auf dem Millenniumsgipfel im September 2000 hat sich die internationale Staatengemeinschaft<br />
das Ziel gesetzt, den Anteil der Menschen, die in extremer Armut leben, bis<br />
zum Jahre 2015 zu halbieren. Die Bundesregierung beschloss ihren Beitrag dazu im<br />
April 2001 mit dem Aktionsprogramm 2015 – kurz AP 2015 – (vgl. www.aktionsprogramm2015.de).<br />
Es umfasst ein Maßnahmenpaket mit Aktivitäten sowohl in den <strong>Entwicklung</strong>s-<br />
und Transformationsländern als auch in den Industrieländern.Auf internationaler<br />
Ebene strebt die Bundesregierung eine Veränderung verschiedener internationaler<br />
Regelwerke und Institutionen an, um eine gleichberechtigte Partnerschaft der <strong>Entwicklung</strong>sländer<br />
zu ermöglichen. Die Handelschancen der <strong>Entwicklung</strong>sländer sollen<br />
verbessert, ihre Schulden abgebaut werden.<br />
Um ihre Ernährung und ein ausreichendes Einkommen zu sichern, brauchen Arme<br />
einen Zugang zu lebensnotwendigen Ressourcen.Aber das allein reicht nicht:Armut<br />
drückt sich auch in Ausgrenzung aus.Wer sie mindern will, muss soziale Grunddienste<br />
wie Grundbildung und Gesundheit für alle gewährleisten und – ein häufig vernachlässigter<br />
Aspekt – die Teilhabe <strong>arm</strong>er Bevölkerungsgruppen an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen<br />
stärken. Diesen Anforderungen stellen sich das AP 2015 – und der<br />
DED.<br />
Der DED unterstützt die Umsetzung des Aktionsprogramms 2015 mit Aktivitäten zur<br />
Armutsminderung in seinen Partnerländern und mit entwicklungspolitischer <strong>Bildung</strong>sarbeit<br />
in Deutschland. Denn weltweite Armutsbekämpfung und damit auch das Aktionsprogramm<br />
2015 muss von der Bevölkerung in Deutschland getragen und unterstützt<br />
werden, soll sie längerfristig Erfolg haben. Dazu bedarf es eines breiten <strong>Bildung</strong>sansatzes.<br />
Mit der Initiative „<strong>Bildung</strong> <strong>trifft</strong> <strong>Entwicklung</strong>“ spricht der DED Zielgruppen in Deutschland<br />
an, in Erwachsenenbildung, Schule und außerschulischer Jugendarbeit. Über vier<br />
regionale <strong>Bildung</strong>sstellen und das Schulprogramm Berlin werden von Auslandseinsätzen<br />
zurückgekehrte DED-Fachkräfte als Referenten für <strong>Bildung</strong>sveranstaltungen vermittelt.<br />
Sie thematisieren anschaulich, authentisch und glaubwürdig die Nord-Süd-Beziehungen<br />
und die gerechte Gestaltung von Globalisierung und vermitteln, was dies<br />
mit unserer Lebenswelt in Deutschland zu tun hat und welche Handlungsoptionen jeder<br />
Einzelne hat. Solche Wissensvermittlung und Sensibilisierung sind ein wichtiger<br />
Baustein für die Schaffung einer breiten Basis zur Unterstützung der weltweiten Armutsbekämpfung.<br />
Diese Mappe möchte den <strong>Bildung</strong>sreferenten methodisch-didaktisch zur Seite stehen,<br />
ist aber auch für andere Multiplikatoren als Hilfestellung und Anregung gedacht. Die<br />
Bausteine enthalten Übungen für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen<br />
zur Auseinandersetzung mit der globalen Armutsfrage.<br />
Wir hoffen, dass sie vielfach und erfolgreich angewendet werden und bedanken uns für<br />
Ihr Engagement!<br />
Dr. Jürgen Wilhelm<br />
Geschäftsführer