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Was heißt hier arm? (pdf) - Bildung trifft Entwicklung

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<strong>Was</strong> <strong>heißt</strong> <strong>hier</strong> <strong>arm</strong>? | Anregungen zur entwicklungspolitischen <strong>Bildung</strong>sarbeit des DED mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern<br />

B 7. „Armut ist illegal!“<br />

Stimmen aus Partnerländern<br />

<br />

Übung B 7. „Armut ist illegal!“ Seite 36<br />

Ziel: Vorstellungen von Armut aus DED-Partnerländern (Niger, Sudan, Afghanistan, Vietnam,<br />

Bolivien, Honduras) wahrnehmen, kontextuell analysieren und vergleichen; Identifikation<br />

mit Einzelschicksalen – zum Teil für Fremdsprachenunterricht geeignet<br />

Zielgruppe: Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren<br />

Teilnehmerzahl: Beliebig (ggf. Auswahl von Texten)<br />

Zeitrahmen: 90 Minuten<br />

Methoden: Gruppenarbeit: Textanalyse, Identifikation, Präsentation, gelenktes Gespräch<br />

Material: Länderbezogene Interviews und Texte (z.T. auf Französisch und Spanisch) mit Fotos von<br />

Betroffenen; Weltkarte (gegen Portokosten zu beziehen über BMZ)<br />

Einführung:<br />

Armut scheint ein relativ klarer Begriff zu sein, denn er lässt sich ja<br />

einfach damit umschreiben, dass man zu wenig Geld für seine täglichen<br />

Bedürfnisse hat.Aber wenn man Menschen selbst zu Wort<br />

kommen lässt, so gibt es doch erhebliche kontextuelle Unterschiede<br />

in der Bewertung und der Betonung der Engpässe. Es spiegelt sich<br />

in dem, was Menschen über ihre eigene Situation ausdrücken, nicht<br />

nur die existentielle Unsicherheit, sondern auch Scham,Verzweiflung,Ausgrenzung,Wut,<br />

Hilflosigkeit, aktiver Zorn und Solidarität –<br />

je nachdem, wie allein man mit diesem Problem da steht, wie die Ursachen<br />

analysiert werden oder wie andere Teile der Gesellschaft darauf<br />

reagieren (vgl. Einführung und A 1). Damit erhellen sich in diesen,<br />

von <strong>Entwicklung</strong>shelfer/innen im Sommer 2004 eingeholten<br />

Aussagen einzelner Betroffener länderspezifische und sozial bestimmte<br />

Lebensbedingungen, die uns das Wesen von Armut und ihre<br />

vielen Facetten näher bringen.<br />

In dieser Übung sollen solche Stimmen wahr- und ernst genommen<br />

werden. Sie können als Anlass dienen, sich in andere hinein zu versetzen<br />

und Empathie zu entwickeln. Es kann auch deutlich werden,<br />

dass die Menschen ganz konkret ihre Probleme zu lösen versuchen<br />

(vgl. B 11). Gleichzeitig wird relativiert und differenziert: Bevor mit<br />

fertigen Rezepten <strong>Entwicklung</strong>sprojekte begonnen werden, müssen<br />

Ursachen analysiert und Betroffene befragt werden.<br />

Verlauf:<br />

1. Erarbeitung<br />

Die Länder werden vorgestellt und auf einer Weltkarte markiert. In<br />

Gruppen werden aus den Texten länderspezifische Besonderheiten<br />

schwerpunktmäßig zusammengestellt:Welche Zeichen von Armut<br />

werden genannt? Macht eine Übersichtsliste. Erstellt einen Bogen<br />

mit Sprechblasen (vgl.A 1) und füllt sie mit wichtigen Zitaten aus<br />

den Ländern. Gebt Namen,Alter und sonstiges der Personen hinzu.<br />

Stellt sie den anderen vor.<br />

2.Vergleich und Diskussion der Ergebnisse<br />

Nach der Vorstellung wird in vergleichender Analyse untersucht,<br />

welche unterschiedlichen Charakteristika und spezifischen regionalen<br />

Kontexte zum Ausdruck kommen. Es sollten eigene Fragestellungen<br />

entworfen werden (z.B.Armut als individuelles oder politisches<br />

Problem; Gegensätze zwischen Stadt und Land,Tradition und<br />

Moderne; Rolle der Industrienationen). Zur Verallgemeinerung und<br />

Vertiefung können Daten der UNDP (s. www.undp.org; vgl.<br />

www.socialwatch.org) hinzugenommen werden.<br />

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