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Was heißt hier arm? (pdf) - Bildung trifft Entwicklung

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<strong>Was</strong> <strong>heißt</strong> <strong>hier</strong> <strong>arm</strong>? | Anregungen zur entwicklungspolitischen <strong>Bildung</strong>sarbeit des DED mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern<br />

Das Weltdorf<br />

Übung B 6. Wer bekommt was? Seite 35<br />

Stell' Dir vor, unsere Welt ist ein Dorf mit 1000 Einwohnern...<br />

...dann sind von den Bewohnerinnen und Bewohnern<br />

<br />

608 asiatisch<br />

129 afrikanisch<br />

123 europäisch<br />

84 lateinamerikanisch<br />

51 nordamerikanisch<br />

5 ozeanisch<br />

360 Kinder und Jugendliche wohnen in dem Dorf. 17 von ihnen haben kein<br />

Dach über dem Kopf und leben auf der Straße. 42 Kinder müssen durch Lohnarbeit<br />

zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen.Von den 640 Erwachsenen<br />

können 180 weder lesen noch schreiben.<br />

In diesem Jahr werden 22 Kinder geboren. 9 Menschen werden sterben, drei<br />

von ihnen an den Folgen unzureichender Ernährung. Zwei der Toten, die das<br />

Dorf in diesem Jahr zu beklagen hat, sind Kinder. Im kommenden Jahr wird das<br />

Dorf bereits 1013 EinwohnerInnen zählen.<br />

64 der Bewohnerinnen und Bewohner können im Internet surfen. Doch 800<br />

haben noch nicht einmal einen eigenen Telefonanschluss. Der Stromverbrauch<br />

des Dorfes hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren fast verdoppelt. Er beträgt<br />

in diesem Jahr rund 2,38 Millionen Kilowattstunden. 140 Menschen leben<br />

in vornehmen Villen und Bungalows im reichen Teil des Dorfes. Sie beanspruchen<br />

auch den größten Teil des Stromverbrauchs für sich, nämlich 1,52 Millionen<br />

Kilowattstunden im Jahr.<br />

Das Dorf erwirtschaftet ein jährliches Gesamteinkommen von 6,8 Millionen<br />

Euro. Dennoch müssen 203 der Bewohnerinnen und Bewohner in absoluter Armut<br />

leben. Sie haben insgesamt nur 1% des gesamten Dorfeinkommens zur Verfügung,<br />

d.h. 68 000 EU, während die 200 reichsten DorfbewohnerInnen 86%<br />

des Vermögens besitzen. Das Dorf gibt im Jahr mehr als 170 000 EU für seine<br />

militärische Verteidigung aus.<br />

280 DorfbewohnerInnen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.<br />

Fünf Menschen sind mit dem HIV/AIDS-Virus infiziert.<br />

Klaus Seitz<br />

Quelle: „21 – das Leben gestalten lernen", Heft 3/Juni 2001, S. 10)<br />

➜<br />

Aufgaben:<br />

Stellt die ungleichen Verteilungen auf der Welt in geeigneter<br />

Weise dar (vgl. thematische Karten auf der Weltkarte, zu beziehen<br />

durch das BMZ).<br />

Diskutiert:Welche Unterschiede erscheinen Euch unproblematisch/<br />

Betroffenheit erzeugend/ konfliktvoll/ veränderbar/<br />

Aktionen erfordernd etc.

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