Was heißt hier arm? (pdf) - Bildung trifft Entwicklung
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<strong>Was</strong> <strong>heißt</strong> <strong>hier</strong> <strong>arm</strong>? | Anregungen zur entwicklungspolitischen <strong>Bildung</strong>sarbeit des DED mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern<br />
A 4. Moment mal! –<br />
Schweigediskussion<br />
(nach einer Idee von Heidrun Siebeneicker)<br />
Übung A 4. Moment mal! – Schweigediskussion Seite 25<br />
Ziel: Spontane Assoziationen zum Thema wachrufen, Betroffenheit ausdrücken<br />
auf nonverbale, schriftliche Art; aufeinander Bezug nehmen<br />
<br />
Zielgruppe: Erwachsene / Jugendliche ab 15 Jahre<br />
Teilnehmerzahl: Beliebig viele Kleingruppen à 6-8 Personen<br />
Zeitrahmen: Je nach Anzahl der Gruppen und ihrer Größe 15 - 30 Minuten<br />
Methoden: Interaktion durch schweigende schriftliche Assoziationen zu einem Wort oder einer<br />
Frage in kleinen Gruppen, gelenktes Gespräch<br />
Material: Ein Tisch pro Gruppe mit großem Papierbogen, mehrere Stifte und Marker pro Tisch<br />
Einführung:<br />
Die Methode des Diskutierens ohne zu sprechen hat sich besonders<br />
bei Teenagern bewährt.Viele machen sich Gedanken über Werte wie<br />
Gerechtigkeit in der Welt oder Umgang mit sozialen Fragen in ihrem<br />
Leben und ihrer Umwelt. Oft ist jedoch der Raum für Diskussionen<br />
nicht gegeben, entweder reden nur die, die immer reden, oder flapsige<br />
Bemerkungen anderer Teilnehmender ersticken die Gedanken<br />
im Ansatz. In der geschriebenen Diskussion ohne Worte gibt es andere<br />
Spielregeln und Gedanken werden oft tiefer entfaltet. Diese<br />
Methode kann daher gut für eine Einführung in das Thema zur Armutsbekämpfung<br />
genutzt werden, da es inhaltlich frei ist und Raum<br />
gibt zur persönlichen Auseinandersetzung mit dem Begriff Armut<br />
und zur Stellungnahme auf die Bemerkungen der anderen.<br />
Verlauf:<br />
<br />
1. Schweigediskussion<br />
Jede Kleingruppe begibt sich an einen Tisch, in dessen Mitte ein<br />
großer Bogen Papier liegt. In der Mitte des Bogens steht ein provokativer<br />
Kernsatz oder nur ein Wort.<br />
Beispiele für mögliche Ausgangssätze/-worte:<br />
● „Armut“<br />
● „Wer <strong>arm</strong> ist, ist selber schuld.“<br />
● „Armut – was geht mich das an?“<br />
● „Armut macht uns alle ärmer.“<br />
Nun wird reihum geschrieben (vgl. Beispiel im Anhang). Die Regeln<br />
sind wie folgt:<br />
● Es soll nicht geredet werden!<br />
● Es dürfen mehrere Personen gleichzeitig schreiben; sie dürfen<br />
nicht unterbrochen werden.<br />
● Alle schriftlichen Aussagen sind erlaubt.<br />
● Aussagen von anderen dürfen kommentiert, aber nicht durchgestrichen<br />
werden.<br />
● Von Zeit zu Zeit wird das Blatt gedreht, so dass alle die Texte lesen<br />
können oder die Gruppe bewegt sich um den Tisch herum.<br />
Kommt eine Gruppe längere Zeit ins Stocken, kann der Gruppenleiter<br />
auch ein paar provokante Sätze hinzuschreiben, ansonsten sollte<br />
er sich nicht beteiligen.<br />
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