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Was heißt hier arm? (pdf) - Bildung trifft Entwicklung

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<strong>Was</strong> <strong>heißt</strong> <strong>hier</strong> <strong>arm</strong>? | Anregungen zur entwicklungspolitischen <strong>Bildung</strong>sarbeit des DED mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern<br />

A 1. Armut – was ist das?<br />

(nach einer Idee von Heidrun Siebeneicker)<br />

Einführung<br />

Übung A 1. Armut – <strong>Was</strong> ist das? Seite 9<br />

Ziel: Als erste Annäherung den eigenen Bezug zur Armutsfrage reflektieren<br />

und in den gemeinsamen Prozess einbringen; absolute und relative Armut unterscheiden<br />

Zielgruppe: Erwachsene / Jugendliche ab 14 Jahren<br />

Teilnehmerzahl: Beliebig<br />

<br />

Zeitrahmen: 30 Minuten<br />

Methoden: Individuelle Satzassoziationen, Vergleich, gelenktes Gespräch<br />

Material: Flipchart oder Tafel, leere Karten, Filzstifte, ggf. Kreide und Magnete; Folie,<br />

Tageslichtprojektor (oder Kopien für alle)<br />

Wenn wir an den Begriff Armut denken, mag uns vieles einfallen: die<br />

aktuelle bundesdeutsche Diskussion, Katastrophenbilder aus dem<br />

Fernsehen, die eigene Suche nach Einkommen oder der Spendenaufruf<br />

auf einer Plakatwand.Alles ist bei diesem Einstieg „erlaubt“.<br />

Aus solchen Berührungspunkten mit dem sehr weiten Thema „Armut“<br />

heraus soll <strong>hier</strong> eine Beschreibung des Phänomens erfolgen,<br />

die spontane Assoziationen zulässt und in die ganze Breite der Thematik<br />

einführt, aber die persönliche Betroffenheit nicht außer Acht<br />

lässt, um das möglicherweise „ferne“ Thema in die Nähe zu holen.<br />

Dabei werden bereits verschiedene Facetten deutlich, die das Bild<br />

der Armut differenzieren helfen. Diesem Zweck dienen auch Zitate<br />

aus verschiedenen Ländern und Kontinenten. Es wird deutlich, dass<br />

Armut nicht nur eine materielle Seite hat, sondern Lebensperspektiven<br />

in vielerlei Hinsicht einschränkt (vgl. Einführung sowie B 7,<br />

B 8 u.a.). Sie kann unterschiedliche Reaktionen von Mitmenschen<br />

hervorrufen. Sie kann politische Betätigung verhindern oder sie geradezu<br />

provozieren. Sie kann lähmen oder Kreativität und Selbsthilfekräfte<br />

hervorrufen.<br />

Mit dieser Übung sollen potentielle Blockaden, sich mit dem Armutsthema<br />

zu befassen, beseitigt werden. Rat- und Hilflosigkeit dürfen<br />

ausgedrückt werden.<br />

Verlauf<br />

1. Sätze vervollständigen<br />

Die folgenden Satzanfänge stehen je auf einem Flipchart/an der<br />

Tafel:<br />

➜ (1) Arm ist, wer …<br />

➜ (2) Wenn ich <strong>arm</strong> wäre, fände ich besonders schlimm, dass…<br />

➜ (3) … und dann würde ich …<br />

➜ (4) Wenn ich <strong>arm</strong>e Menschen träfe, würde ich …<br />

Die TN erhalten für jeden Satz je eine Karte, auf der sie die Sätze für<br />

sich vervollständigen. Die Karten werden aufgehängt, nach Aussagen<br />

sortiert und verglichen.Als Zusammenfassung kann die Frage dienen:<br />

„Wie bin ich selbst bereits mit Armut in Kontakt gekommen?"<br />

2. Armut – was ist das?<br />

Die Aussagen der abgebildeten Menschen („Armut – was ist das?“<br />

als Folie oder Kopie) stehen stellvertretend für die über 1,2 Milliarden<br />

Menschen weltweit, die unter der Armutsgrenze leben.<br />

Sie werden besprochen und mit den Aussagen der eigenen Karten<br />

verglichen. Es kann u.a. – mit Verweis auf den Unterschied zwischen<br />

absoluter und relativer Armut – der Frage nachgegangen werden:<br />

„Ist Armut in der BRD mit Armut in der Dritten Welt vergleichbar?“<br />

3. Metareflexion<br />

Gemeinsam wird überlegt, wie der heutige Lernprozess das eigene<br />

Denken beeinflusst hat.<br />

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