Unternehmen & Entwicklungshilfe - Welthaus Bielefeld
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Was bewegt <strong>Unternehmen</strong>, ihr<br />
Geld für <strong>Welthaus</strong>-Projekte zu<br />
geben? Was bedeutet »Corporate<br />
Social Responsibility« für sie?<br />
Cordula Helmig fragt drei<br />
Förderer des <strong>Welthaus</strong> <strong>Bielefeld</strong>.<br />
Marita Witte ist Geschäftsführerin<br />
von Tiffany Glaskunst in Schloss<br />
Holte-Stukenbrock. Tiffany unterstützt<br />
das <strong>Welthaus</strong> <strong>Bielefeld</strong> seit vielen Jahren.<br />
Hartmut Höhn ist Geschäftsführer des<br />
Reisebüroverbundes AER und Mitglied<br />
im <strong>Welthaus</strong>. Sein Verband unterstützt<br />
die Arbeit des <strong>Welthaus</strong> seit drei Jahren<br />
finanziell. Martin Stukenkemper arbeitet<br />
für JAB Anstoetz im Bereich Marketing.<br />
Seine Firma hat im vorletzten Jahr<br />
zum ersten Mal Geld gegeben für ein<br />
Projekt des <strong>Welthaus</strong>es: eine Station des<br />
Millennium-Radwegs.<br />
Bei den Kunden gut angekommen<br />
»Es waren persönliche Kontakte, die uns<br />
zum <strong>Welthaus</strong> gebracht haben«, erzählt<br />
Marita Witte. Die Entscheidung vor 20<br />
Jahren, die Weihnachtsgeschenke abzuschaffen<br />
und stattdessen das Geld einem<br />
»guten Zweck« zuzuführen – das sei bei<br />
allen Kunden und Mitarbeitern positiv<br />
aufgenommen worden. »Unsere Kunden<br />
waren sehr angetan davon. Wir unterstützten<br />
zu Anfang ein Projekt zu traumatisierten<br />
Kindern in Mosambik.«<br />
Auf die Missstände von Frauen<br />
aufmerksam machen<br />
JAB Anstoetz halte sich im lokalen Bereich<br />
eigentlich zurück mit Spenden, sagt<br />
Martin Stukenkemper: »Wir wollen generell<br />
etwas für die Umwelt tun. Wir<br />
haben eine Photovoltaikanlage auf dem<br />
Dach und ein Biogasblockheitzkraftwerk.<br />
Das ist aber nur ein Aspekt von<br />
Corporate Social Responsibility. Außerdem<br />
haben wir Anfang der 1980er Jahre<br />
eine Stiftung gegründet, die Mädchen in<br />
Indien hilft. Die liegt in den Händen der<br />
Unternehmer-Familie. Diese Stiftung<br />
betreibt Schulen für blinde Mädchen. Im<br />
Augenblick werden dort über 300 Mäd-<br />
Martin Stukenkemper,<br />
JAB Anstoetz<br />
»Keiner kann sagen: Man kann nichts tun«<br />
9<br />
chen ausgebildet und auf den Start ins<br />
Berufsleben vorbereitet. Aber auch kleinere<br />
Projekte in Guatemala für Straßenkinder<br />
gehören zum Programm. Das<br />
läuft in dem Fall über das Erzbistum Paderborn.«<br />
Anstoetz sei als Familienunternehmen<br />
»typisch ostwestfälisch zurückhaltend«,<br />
erklärt Stukenkemper. Inzwischen<br />
gelte aber: »Wenn wir Gutes<br />
tun, reden wir jetzt auch darüber.« Dass<br />
sich Anstoetz bei dem Millenniums-<br />
Radweg doch entschied, auf lokaler<br />
Ebene aktiv zu werden, hänge mit dem<br />
Thema des Projekts zusammen. Auf die<br />
Missstände von Frauen in aller Welt aufmerksam<br />
zu machen ist dem <strong>Unternehmen</strong><br />
ein wichtiges Anliegen.<br />
Mit Flügen für<br />
Nicaragua-Brigaden begonnen<br />
Bei Hartmut Höhn ist es eine sehr persönliche<br />
Geschichte, die ihn und seinen