Neue Messe Stuttgart.pdf - Wayss & Freytag Ingenieurbau AG

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Widerlager Messeseite Auf der Messeseite (Südwest) erfolgt die Anbindung der Parkhäuser an das Straßennetz über gegenläufige Doppelwendelrampen zu den zwei untersten Parkdecks. Die beiden Erschließungsspindeln der Messeseite bilden zusammen mit zahlreichen Wänden in Parkhauslängs- und querrichtung ein mit Erde verfülltes, kammerartiges Widerlager für beide Finger des Parkhauses. Horizontalkräfte aus dem Parkhaus und aus Erddruck werden durch das Widerlager in den Baugrund abgeleitet. Um die Gleitsicherheit des Parkhauses zu gewährleisten, sind die Zwischenräume zwischen den Wänden bis zur Decke Ebene 0 größtenteils mit Erde verfüllt. Die Wände sind überwiegend mit einer Dicke von 0,40 m ausgeführt und werden auf Streifenfundamentenangeordnet. Sechs "Hauptwände" werden für die Abtragung der horizontalen Lasten aus dem Parkhaus herangezogen. Die Längskräfte werden sowohl über die Decke Ebene 0 als auch über die Stahlträger des Parkhauses (Untergurte der Fachwerkträger) in die Wände eingeleitet; bei den beiden äußeren Längswänden ist hierzu eine Längsvorspannung der Wände vorhanden. Die Wendelplatten sind ähnlich denen der Spindeln Plieningen ausgeführt. Im Anschluss an das Widerlager wird eine Freitreppe angeordnet. Die seitlich abschließenden "Flügelwände" werden nach dem Prinzip der bewehrten Erde horizontal gestützt. Am Ende des nördlichen Parkhauses befindet sich die ca. 40 m x 7 m große Betriebszentrale. Ihre Rückwand ist gleichzeitig die Widerlagerrückwand. Aufzugs- und Treppenhausmodule Die Personenerschließung erfolgt über die Mittelzone des Autobahndeckels zwischen den beiden Parkhäusern. Von hier führen Treppen und Aufzüge zu den einzelnen Parkdecks. Die Erschließungsmodule sind Stahlskelettkonstruktionen, deren Aussteifung durch Windverbände, Hauptpodeste und Decken zwischen Aufzugsschacht und Treppenhaus erreicht wird. Den Zwängungen aus der Durchbiegung der Mittelzone durch Verkehrslasten wurde Rechnung getragen. Innenliegende Treppenhäuser Zusätzlich zu den sieben Treppen- und Aufzugsmodulen gibt es im südlichen Parkhausfinger noch zwei innenliegende Treppenhäuser, welche auch aus Fluchtweggründen notwendig sind. Das messeseitig gelegene Treppenhaus erstreckt sich über fünf Ebenen von Ebene -2 bis Ebene 2. Es ist eigenständig gegründet
und vom Parkhaus in allen Parkebenen mit einer Dehnfuge baulich getrennt. Das zweite Treppenhaus erstreckt sich über neun Ebenen von Ebene -3 bis Ebene 5. Um Zwängungen zu verhindern, ist das Treppenhaus in die Parkdecks eingehängt und somit frei schwebend. Gründung Der anstehende Baugrund besteht aus schichtweise gelagerten Sand-, Kalk- und Tonsteinen unterschiedlicher Güte überdeckt mit einer ca. 3 m mächtigen Schicht aus Filderlehm und Talablagerungen. Die Hauptstützen unter den Fachwerkträgern werden auf massiven Blockfundamenten mit Abmessungen bis zu 13,00 m x 10,00 m x 3,50 m direkt auf den Hauptsandsteinhorizont gegründet. Ausführung / Herstellverfahren Die Ausschreibung stellte den Bietern das Montageverfahren des Parkhauses grundsätzlich frei, beschrieb jedoch als Grundlage im Hinblick auf Bauzeit und Logistikkonzepte eine kleinteilige Montage der Stahl- und Stahlverbundkonstruktionen. Einzelne Bauteile, wie z.B. die Ober-, Untergurte, Diagonalen und Pfosten des Fachwerkes, wären demnach in Endposition verbracht und miteinander verbunden worden. Zur Sicherung der Umgebung, insbesondere des BAB-Verkehrs, sollte ein nahezu 20.000 m² großes Schutzgerüst die Autobahn sowie parallel verlaufende Straßen und Wege überspannen. Bauliche Maßnahmen im Gerüst, die auch einem Herabfallen von Stahlbauteilen widerstehen, Hubgerätekonzepte zur Verbringung schwerer Bauteile unter großer Ausladung und vor allen Dingen beträchtliche Verkehrseinschränkungen im BAB- Verkehr über Wochen zum Auf- und Abbau dieses Schutzgerüstes wären schwierig zu lösende Probleme gewesen. Aus diesem Grunde wurde ein alternatives Montageverfahren entwickelt, welches die geschilderte Sicherheits- und insbesondere Verkehrssicherheitsproblematik, die Schwierigkeiten im Hubkonzept und Verkehrseinschränkungen im BAB-Verkehr auf ein Minimum beschränkte. Man entschied sich für die Stahlbaumontage mit dem aus dem Brückenbau bekannten Taktschiebeverfahren mit gleichzeitiger Herstellung und Einschub des unteren Parkdecks, dem BAB-Deckel. Damit ließen sich die Vormontagen auf den Bereich außerhalb der Verkehrswege verlegen und die Funktion des Schutzgerüstes wurde von der mit eingeschobenen Betonplatte übernommen. Die Vorstellung dieses Konzeptes in detaillierter Ausarbeitung überzeugte letztendlich den Bauherrn und die genehmigenden Behörden sowohl in technischer als auch in gesamtwirtschaftlicher Hinsicht. Im Einzelnen lief die Herstellung folgendermaßen ab: Die drei Fachwerke eines jeden Fingers sind in vier Abschnitte, die sogenannten "Schüsse", unterteilt, wovon drei Abschnitte verschoben wurden.
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Seite 3 und 4: Beschreibung der Baumaßnahme Das P
Seite 5 und 6: Hauptstützen Die Fachwerkträger g
Seite 7: Aussteifung Die beiden Parkhäuser
Seite 11 und 12: Besonderheiten der Ausführung Bran

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