Ukiyo-e - Kunsthandel Klefisch
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fast genau so verpflichtet, wie der Shunga-Tradition: Ai no korida hatte den großen Verdienst, die Öffentlichkeit dazu anzuregen, Pornographie - falls mit hohen formalen und visuellen Standards ausgestattet – als eine bedeutende, nicht minderwertige Kunstgattung zu betrachten. Und deshalb hat Lane bereits seine entscheidende Studie zur Aufwertung von Shunga in einem Essay herausgebracht, der zugleich in Deutsch in dem Buch „Die erotische Kunst des Ostens“ erschien (herausgegeben von P. Rawson im Jahre 1969) – parallel zu den Studien von Howard Hibbet: The Floating World in Japanese Fiction, 1959 und Donald Keene: World within Walls. Japanese Literature of the Pre-Modern Era 1600-1867, 1976. Es ist das entscheidende Verdienst von Oshimas Film, die breite Öffentlichkeit des Kinos in das Verständnis der ästhetischen Qualitäten von Erotik einzuführen. Das zweite entscheidende Ereignis für eine neue Annäherung an Shunga war die große Ausstellung im Musee d’Ixelles in Brüssel von Oktober bis Dezember 1989. Es ist nicht passend für mich, hier eine Ausstellung zu rühmen, bei der ich der Kurator war, aber die Bedeutung dieses Ereignisses wurde nicht nur durch die beträchtliche Reklame, die in den Zeitungen und Spezialzeitschriften erfolgte, anerkannt, sondern auch von Richard Lane, der mir einen Brief der Anerkennung sandte und den ich eifersüchtig hüte. Dank der Großzügigkeit von Matthi Forrer, der mich als Schüler von Nicole d’Huart und Jan Coquelet – Verwalterin und ehemaliger Verwalter des Musee d’Ixelles – auswies, hatte ich die Möglichkeit, vor siebzehn Jahren der Kurator der größten Ausstellung von Shunga zu sein, die jemals in einem Museum gezeigt wurde. Es ist lohnend, zu erwähnen, dass die Ausstellung nur dank der Entschlossenheit von Mme d’Huart und Herrn Coquelet stattfand, und einen enormen Erfolg in der Öffentlichkeit hatte. In Bezug auf das Projekt war die Ausstellung als Teil der großen Europalia-Ausstellung geplant, die sich zusammen mit anderen denkwürdigen Ausstellungen von Skulptur, Malerei und Kleidung und der berühmten Sammlung von Holzschnitten des Musee du Cinquantenaire dem Thema ‚Japan’ widmete; aber die japanischen Autoritäten hatten einige Vorbehalte zur moralischen Legitimität der ausgestellten Werke und schließlich fand die Ausstellung ohne offizielles Logo statt. Der Katalog dieser Ausstellung, veröffentlicht in Französisch und Flämisch („Shunga, images du printemps. L’erotisme dans l’estampe japonaise“) ist mit seinen 101 Artikeln über die individuellen Stücke das vollständigste Repertoire zu diesem Thema. Die Holzschnitte und Bücher, die ausgestellt wurden, waren aus den Sammlungen der Bibliotheque Nationale de Paris, dem Victoria and Albert Museum in London und den privaten Sammlungen von Mme Huguette Beres und Mme Janette Ostier in Paris, von Professor Pulverer in Köln und von mir ausgewählt worden. Jack Hillier und Richard Lane waren (wie angegeben in der Note de l’Auteur) die unverhohlenen und wertvollen Souffleure einiger kritischer Aussagen. Es war das Verdienst dieser Ausstellung, kurz und prägnant die ganze Geschichte der Gattung Shunga innerhalb des Ukiyo-e zu dokumentieren. In dem Katalog wurden zum ersten Mal Artikel über die Werke, die Geschichte und kritische Bewertungen der zahlreichen Zuordnungen publiziert und einige vorherige Missverständnisse korrigiert. Unter den zahlreichen Korrekturen falscher Zuschreibungen der Vergangenheit möchte ich gerne den Holzschnitt Nr. 94 (Seite 140) erwähnen, ein Blatt aus
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