AVE 1/2011
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In dieser Ausgabe<br />
Lourdes <strong>2011</strong> 2<br />
Ein Dialysezentrum 7<br />
Kardinal Kurt Koch 13<br />
Anmeldeformular 12/13<br />
115. Lourdeswallfahrt<br />
vom 7.–13. Mai <strong>2011</strong><br />
3 Extrazüge und 1 Charterflug<br />
<strong>AVE</strong> – 1 – Februar <strong>2011</strong>
Impressum<br />
Organ des Vereins der<br />
Interdiözesanen Lourdeswallfahrt<br />
Deutsche und Rätoromanische<br />
Schweiz und der Regionalvereine<br />
<strong>AVE</strong> 59. Jahrgang<br />
Es erscheint 6-mal pro Jahr<br />
(Abonnement 1 Jahr Fr. 17.–,<br />
2 Jahre Fr. 32.–, 3 Jahre Fr. 48.–):<br />
je Ende Januar, März, Mai, Juli,<br />
September, November<br />
Pilgerbüro, St.Otmarsberg<br />
Administration<br />
8730 Uznach<br />
Tel. 055 285 81 15 (Mo–Fr, 14–17 Uhr)<br />
Fax 055 285 81 00, PK 90-8242-9<br />
Wallfahrt: www.lourdes.ch<br />
Abonnement: www.abo.otmarsberg.ch<br />
E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch<br />
Redaktion, Vereinsmitteilungen<br />
P. Emmanuel Rutz, 8730 Uznach<br />
Tel. 055 285 81 02<br />
E-Mail: p.emmanuel@otmarsberg.ch<br />
Titelbild<br />
Freiwillige Helfer verteilen vor dem Accueil<br />
Notre Dame an die Kranken die<br />
nötigen Wärmedecken. Wallfahrt 2010.<br />
Fotos<br />
Hans Schorno: S. 1, 4, 8; Bistum Basel:<br />
S. 3; Lourdes-Photo: S. 5, 10, 11, 14, 15, 24;<br />
Archiv Uznach: S. 9, 13, 16 18, 19; Renato<br />
Gollino: S. 20; Beatrice Greber: S. 21.<br />
Druck<br />
Druckerei Oberholzer AG, Uznach<br />
Das nächste <strong>AVE</strong><br />
erscheint Ende März <strong>2011</strong><br />
Redaktionsschluss: 26. Februar <strong>2011</strong><br />
Zum Geleit<br />
Nachdem wir im vergangenen<br />
Jahr lernten, mit Bernadette<br />
das Kreuzzeichen zu machen,<br />
lautet das Pastoralthema<br />
von Lourdes in diesem Jahr «Mit<br />
Bernadette das Vaterunser beten».<br />
Bernadette hat vor allem<br />
zu Christus gebetet: «Niemand<br />
kommt zum Vater ausser durch<br />
mich.» Indem sie den Blick auf<br />
Christus richtete, war sie damit<br />
zugleich ganz auf den göttlichen<br />
Vater ausgerichtet.<br />
Mit grosser Freude darf ich Msgr.<br />
Dr. Felix Gmür, Bischof von Basel,<br />
auf unserer Pilgerfahrt zu<br />
«Unserer lieben Frau in Lourdes»<br />
begrüssen.<br />
Bischof Felix wurde am 16. Januar<br />
<strong>2011</strong> in Solothurn von seinem<br />
Vorgänger Kardinal Kurt<br />
Koch geweiht. «Er wolle sein Leben<br />
mit den Menschen teilen,<br />
denn das sei die erste Aufgabe eines<br />
Bischofs», sagte Bischof Felix<br />
an der Pressekonferenz anlässlich<br />
der Bestätigung seiner Wahl<br />
durch Papst Benedikt.<br />
Lieber Bischof Felix, wir freuen<br />
uns, dass du uns schon wenige Monate<br />
nach deiner Amtsübernahme<br />
auf der Pilgerfahrt nach Lourdes<br />
begleiten wirst. Wenn man von<br />
Lourdes spricht, dann denkt man<br />
unweigerlich an wunderbare Heilungen.<br />
Es sind allerdings nicht<br />
spektakuläre Heilungen, die die<br />
2<br />
Lourdes <strong>2011</strong><br />
Mit Bernadette das Vaterunser beten<br />
Menschen nach Lourdes führen,<br />
sondern eher die unzähligen kleinen<br />
Wunder, die tagtäglich in<br />
Lourdes geschehen: die Kranken<br />
schöpfen, auch wenn sie nicht geheilt<br />
werden, wieder Mut, weil sie<br />
hier ganz und gar dazu gehören,<br />
weil man sie hier achtet und unterstützt<br />
oder anders gesagt, weil man<br />
sie liebt. Das Leben mit den Menschen<br />
teilen fällt in Lourdes besonders<br />
leicht. Wir freuen uns auf deine<br />
Begleitung, dein Mitgehen mit<br />
den kranken und gesunden Pilgern,<br />
auf unkomplizierte Begegnungen<br />
und Gespräche und auf<br />
deine Predigten und danken dir<br />
bereits jetzt herzlichst. Möge die<br />
Wallfahrt auch für dich persönlich<br />
zu einer eindrücklichen Erfahrung<br />
werden.<br />
«Herr, lehre uns beten» baten die<br />
Apostel Jesus, dem sie mit grosser<br />
Begeisterung nachfolgten.<br />
Auf diese Bitte hin offenbarte Jesus<br />
ihnen im «Vaterunser» das<br />
Geheimnis seines spirituellen Lebens.<br />
Im Gebet des Herrn ist das<br />
ganze Evangelium zusammengefasst:<br />
Gott ist unser Vater und<br />
seine Liebe zu uns ist unendlich.<br />
Dieses schlichte, klare und wesentliche<br />
Gebet macht uns die<br />
Barmherzigkeit des himmlischen<br />
Vaters deutlich. Er wendet alles<br />
zum Guten, wenn wir uns nur<br />
wie die Kinder ganz vertrauensvoll<br />
in seine Hände geben.
Bernadette hatte eine sehr feine<br />
Wahrnehmung für die Ehre Gottes.<br />
Bei der 8. Erscheinung am<br />
24. Februar 1858 sagte die Jungfrau<br />
zu ihr: «Busse! Busse! Busse!<br />
Beten Sie zu Gott für die Sünder»<br />
und sie widmete sich dieser<br />
Aufgabe Tag für Tag. Die Jungfrau<br />
Maria kam nach Lourdes,<br />
um den Sündern die Quelle der<br />
göttlichen Vergebung zu zeigen.<br />
Durch die Worte, die sie an Bernadette<br />
richtete, entstand eine<br />
Wallfahrtsstätte, zu der Millionen<br />
von Menschen aus aller Welt<br />
kommen, um sich der Versöhnung<br />
zu öffnen und Vergebung<br />
zu erhalten. Lernen wir miteinander,<br />
in diesem Geiste das<br />
«Vaterunser» zu sprechen. Lassen<br />
wir uns dabei vom Gebet der<br />
ganzen Kirche tragen. So gelangen<br />
wir Schritt für Schritt zur<br />
Zum Geleit<br />
vollkommenen Freude der Vergebung.<br />
Wenn wir beten, wenden wir uns<br />
in der Regel ganz spontan an<br />
Christus. Christus ist Mensch<br />
geworden, einer von uns und daher<br />
ist es nicht verwunderlich,<br />
dass wir uns meist an ihn wenden.<br />
Wann immer Christus vom<br />
Gebet redet, lädt er uns ein, zum<br />
göttlichen Vater zu beten, sein<br />
und unser Vater. «Wenn ihr betet,<br />
so sprecht: Vater …»<br />
Die Pilgerfahrt nach Lourdes<br />
lädt uns in diesem Jahr besonders<br />
dazu ein, das «Vaterunser» bewusst<br />
zu beten und zu meditieren.<br />
Dazu hilft uns Bernadette<br />
mit ihrem reichen Erfahrungsschatz<br />
im Beten. Dazu hilft uns<br />
Lourdes, wo wir in den gemeinsamen<br />
Feiern miteinander beten.<br />
Ebenso unzählige Ort, die sich<br />
3<br />
Felix Gmür, Bischof von Basel.<br />
mit den Bitten des Vaterunser’s<br />
verbinden lassen. Bischof Jacques<br />
von Tarbes und Lourdes empfiehlt<br />
z.B. die Quelle, Wasserhähne<br />
oder Bäder, die uns daran<br />
erinnern, dass wir aus dem Wasser<br />
und dem Heiligen Geist als<br />
Kinder Gottes geboren sind.<br />
Ich freue mich mit Ihnen auf<br />
eine gnadenreiche Pilgerfahrt<br />
nach Lourdes.<br />
Herzlichst,<br />
Ihr Pfr. Urs Steiner<br />
In diesem Heft<br />
finden Sie<br />
Zum Geleit 2<br />
Wallfahrtsmotto 4<br />
Dialysezentrum 7<br />
Mit Bernadette beten 10<br />
Kardinal Kurt Koch 13<br />
Nachrichten aus Lourdes 14<br />
Marianische Heilige 16<br />
Aus dem Archiv 19<br />
Vereinsmitteilungen 21
Der Gruss an den Vater und<br />
der damit verbundene Lobpreis<br />
wollen den Reigen zu einigen<br />
Betrachtungen zum diesjährigen<br />
Jahresmotto von Lourdes<br />
eröffnen. Dabei sind wir einerseits<br />
unweigerlich an unser Beten<br />
erinnert, doch andererseits auch<br />
an das Beten der hl. Bernadette.<br />
Beinahe automatisch richtet sich<br />
unser Blick auf die Grotte, wo<br />
wir mit Bernadette aufschauen<br />
und den Gruss der schönen<br />
Dame entgegennehmen. Und<br />
exakt in dieser Haltung wollen<br />
wir unser Gebet – das Vaterunser<br />
– in diesem und in den kommenden<br />
Artikeln etwas näher betrachten.<br />
Die Anrede Gottes als Vater war<br />
keineswegs eine Neuentdeckung<br />
von Jesus. Sowohl die Griechen<br />
Wallfahrtsmotto <strong>2011</strong><br />
wie auch die Juden richteten sich<br />
mit «Pater» bzw. «Abba» an Gott.<br />
Dennoch darf wohl gesagt werden,<br />
dass niemand dieses Wort<br />
«Vater» so innig, so zärtlich, so<br />
verbindlich ausgesprochen hat<br />
wie Jesus selber. Wenn wir das<br />
Neue Testament auf diese Begegnungen<br />
zwischen dem Vater und<br />
dem Sohn betrachten, dann steht<br />
die Unterweisung über das Gebet,<br />
in der Jesus seine Jünger in<br />
das Vaterunser einführt, in der<br />
Mitte der Bergpredigt. Ganz offensichtlich<br />
gibt es einen Weg<br />
4<br />
Vaterunser<br />
Vaterunser – geheiligt werde dein Name<br />
von den Seligpreisungen zum<br />
Vaterunser und wieder zurück<br />
zum Gleichnis vom Hausbau, in<br />
dem Jesus eben nicht auf Sand,<br />
sondern auf Felsen baut. Und wir<br />
müssen keineswegs überrascht<br />
sein, dass auf diesem Weg unser<br />
ganzes Leben gestreift wird. Jesus<br />
spricht dabei vom Gesetz Gottes,<br />
von der Liebe, vom Fasten, von<br />
der Nachfolge etc., alles aktuelle<br />
Themen unseres Tagesgeschehens.<br />
Aus dieser Perspektive dürfen<br />
wir auch erfahren, dass unser<br />
Beten – in welcher Form auch<br />
immer – ein Beten aus dem Lobpreis<br />
– selig, die Armen – hinein<br />
in das Wohnen auf dem Felsen<br />
führt. Dass dabei unser Blick sich<br />
zum Vater ausrichtet, mag sozusagen<br />
die logische Folge unseres<br />
Christseins sein. Denn Christus<br />
ist uns darin vorangegangen. In<br />
dieser Ausrichtung betete er an einem<br />
stillen Ort, fernab der Menschenmenge;<br />
in dieser Ausrichtung<br />
betete er im Garten Gethsemane<br />
und in dieser Ausrichtung<br />
betete bzw. sprach er in der grossen<br />
Abschiedsrede im 15. Kapitel<br />
des Johannesevangeliums zu seinen<br />
Jüngern. «Wie mich der Vater<br />
geliebt hat, so habe auch ich<br />
euch geliebt. Bleibt in meiner<br />
Liebe! Wenn ihr meine Gebote<br />
haltet, werdet ihr in meiner Liebe<br />
bleiben, so wie ich die Gebote<br />
meines Vaters gehalten habe<br />
und in seiner Liebe bleibe. …
Dann wird euch der Vater alles<br />
geben, um was ihr ihn in meinem<br />
Namen bittet. Dies trage<br />
ich euch auf: Liebt einander.»<br />
Exakt dieselbe Haltung lehrt uns<br />
die hl. Bernadette. Mit ihr stehen<br />
wir an der Grotte als Getaufte,<br />
als Christ oder Christin. Und dabei<br />
lehrt uns Bernadette vom ersten<br />
Augenblick ihres öffentlichen<br />
Wirkens, dass wir, wenn wir<br />
richtig beten wollen, die Haltung<br />
der Armut einnehmen müssen.<br />
Dabei mag uns zuerst die äussere<br />
Armut aufleuchten. Ja, mit nichts<br />
stehen wir an der Grotte – meistens<br />
wohl mit einer Bitte!, womit<br />
wir schon bei der inneren Armut<br />
sind. Beides hat die hl. Bernadette<br />
in ihrer ganzen Ausprägung<br />
sozusagen bis aufs Blut erfahren.<br />
Sie konnte nicht einmal<br />
«Und wir müssen<br />
keineswegs<br />
überrascht sein,<br />
dass auf diesem<br />
Weg unser ganzes<br />
Leben gestreift<br />
wird.»<br />
mehr das Kreuzzeichen machen<br />
– eine Aussage, die uns das letztjährige<br />
Motto immer und immer<br />
wieder vor Augen geführt hat –<br />
ausser sie tat es mit der Hilfe von<br />
Maria. Und gerade beim Beten<br />
geht es uns doch oft so. Auch<br />
Wallfahrtsmotto <strong>2011</strong><br />
wenn wir noch beten wollen,<br />
wenn wir uns bewusst zum Gebet<br />
niederwerfen bzw. Zeit nehmen,<br />
wir können nur beten,<br />
wenn Gott mit uns betet, wenn<br />
Christus uns zum Vater führt.<br />
Die Haltungen der Seligpreisungen<br />
sind also nicht nur fromme<br />
Theorie, sondern nehmen auf<br />
einzigartige Weise unser Christsein<br />
auf, um es in Verbindung<br />
zum Vater zu führen. Erstaunlich,<br />
was uns von der ersten Erscheinung,<br />
also vom ersten Versuch<br />
zum Beten an der Grotte<br />
von Massabielle von Bernadette<br />
überliefert ist:<br />
«Ohne recht gewahr zu werden,<br />
was ich tue, nehme ich den Rosenkranz<br />
aus meiner Tasche und knie<br />
nieder. Durch ein Zeichen billigt<br />
mir die Dame zu und erfasst selbst<br />
5<br />
Zusammen mit den Bischöfen –<br />
unter ihnen ist auch Bischof<br />
Markus von St.Gallen – beten<br />
die Kinder das Vaterunser.<br />
einen Rosenkranz, den sie an ihrem<br />
rechten Arme trägt. Als ich<br />
mein Gebet beginnen und meine<br />
Hand zur Stirne heben will, bleibt<br />
mein Arm wie gelähmt, und erst,<br />
nachdem sich die Dame selbst bekreuzigt<br />
hat, kann ich tun wie sie.<br />
Die Dame lässt mich ganz allein<br />
beten: wohl lässt sie die Perlen ihres<br />
Rosenkranzes durch ihre Finger<br />
gleiten; aber sie spricht nicht dabei<br />
und erst am Ende jeden Gesetzes<br />
sagt sie mit mir: ‹Gloria Patri et<br />
Filio et Spiritui sancto›. Als der<br />
Rosenkranz fertig gebetet ist, zieht
sich die Dame in das Innere der<br />
Grotte zurück und der Goldnebel<br />
verschwindet mit ihr.»<br />
In dieser Überlieferung leuchtet<br />
uns so schön die Mitte der Bergpredigt<br />
und dann das Wohnen<br />
im Felsen Gottes auf. Nachdem<br />
Bernadette ihre ganze Armut erkannt<br />
hat, greift sie zum Rosenkranz.<br />
Es ist uns nicht überliefert,<br />
wieso sie das tat. Vielleicht<br />
aus Gewohnheit, vielleicht aus<br />
Verlegenheit, wir wissen es nicht.<br />
Doch dann kommt das alles Entscheidende:<br />
Sie betet das «Ave<br />
Maria» nachdem sie nach Maria<br />
das Kreuzzeichen machte und<br />
am Ende jeden Gesetzes beten sie<br />
gemeinsam «Gloria Patri et Filio<br />
et Spiritui sancto». Mit Christus<br />
Bücher<br />
Ich wurde in Lourdes geheilt,<br />
von Ida Lüthold.<br />
Bericht über die Heilung<br />
von Br. Leo Schwager<br />
124 Seiten Fr. 11.–<br />
Die 18 Erscheinungen<br />
von Lourdes und ihre Bedeutung<br />
für den inneren Weg,<br />
von Franz-Toni Schallberger<br />
200 Seiten Fr. 25.–<br />
Das Geheimnis von Lourdes,<br />
von Odilo Lechner Fr. 16.–<br />
Wallfahrtsmotto <strong>2011</strong><br />
stehen sowohl Maria wie auch<br />
die hl. Bernadette vor Gott Vater<br />
und stimmen wieder gemeinsam<br />
mit ein in den grossen, ja in den<br />
grössten Lobpreis auf den dreifaltigen<br />
Gott mit den Worten:<br />
Ehre sei dem Vater und dem<br />
Sohn und dem Heiligen Geist!<br />
Das ist der einzige Grund, dass<br />
wir überhaupt die ersten Worte<br />
vom Vaterunser in den Mund<br />
nehmen können und in unseren<br />
Lobpreis einstimmen dürfen.<br />
Hier treten wir mit Maria und<br />
der hl. Bernadette in jene Haltung<br />
ein, die uns mit Millionen,<br />
ja Milliarden im Gebet vereinen<br />
lässt. Dabei scheint mir wichtig<br />
zu sein, dass wir auch den letzten<br />
Satz der ersten Erscheinung von<br />
Lourdes noch beachten, da wir<br />
Bereiten Sie Ihre Lourdeswallfahrt vor<br />
Das Licht der Wahrheit. Weg<br />
einer Familie in die katholische<br />
Kirche, von Jürg F. Berchtold<br />
95 Seiten Fr. 23.–<br />
Lourdes – Stätte des Lichts,<br />
von Andreas Drouve Fr. 23.–<br />
DVD/CD<br />
Bernadette Soubirous<br />
(ca. 2 Std.) Fr. 45.–<br />
Prozessionen in Lourdes:<br />
Es singt der Süddeutsche-Pilger-Chor<br />
Leitung: Leander Prinz Fr. 20.–<br />
6<br />
darin sozusagen dem Schluss der<br />
Bergpredigt begegnen. «Als der<br />
Rosenkranz fertig gebetet ist,<br />
zieht sich die Dame in das Innere<br />
der Grotte zurück und der<br />
Goldnebel verschwindet mit<br />
ihr.» Wenn wir den Lobpreis auf<br />
den dreifaltigen Gott anstimmen<br />
und all das Gesprochene – ob leise<br />
oder laut – mit dem Amen besiegeln,<br />
ja dann dürfen wir sicher<br />
sein, dass unser Haus, unser Stehen<br />
vor Gott nicht auf Sand,<br />
sondern auf Felsen gebaut ist.<br />
Und diese Aussage ist nicht nur<br />
eine Wiederholung einer Evangeliumsperikope,<br />
sondern gerade<br />
Lourdes, die Grotte von Lourdes,<br />
lässt uns das jedes Jahr neu erleben.<br />
Vater unser im Himmel – geheiligt<br />
werde dein Name!<br />
Marienlieder in Lourdes:<br />
Es singt der Süddeutsche-Pilger-Chor<br />
Leitung: Leander Prinz Fr. 20.–<br />
Die Preise verstehen sich exkl. Porto<br />
und Verpackung.<br />
Bestellungen bitte an:<br />
Pilgerbüro, 8730 Uznach<br />
Telefon 055 285 81 15<br />
Telefax 055 285 81 00<br />
E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch
Eine einmalige,<br />
aber anfällige Organisation<br />
Das Dialysezentrum in Lourdes<br />
ist einmalig. Jedes Jahr werden<br />
dort beinahe 600 Personen aller<br />
Nationalitäten aufgenommen,<br />
die an Niereninsuffizienz leiden.<br />
In zwanzig Jahren hat das Zentrum<br />
Saint-Jean-le-Baptiste über<br />
12’000 Aufenthalte registriert.<br />
Ausser dem Nephrologen, der<br />
bei allen Dialysen anwesend ist,<br />
sind im Zentrum etwa 20 Angestellte:<br />
Krankenschwestern,<br />
Schwesternhilfen, Techniker, Verwaltungspersonal<br />
etc. Im Jahr<br />
2008 wurde die Dialysestation<br />
von der Gesundheitsbehörde<br />
ohne Vorbehalte bestätigt und<br />
der Empfang der Pilger wurde<br />
von den Gutachtern, die das<br />
Zentrum aufgesucht hatten, be-<br />
Unsere Wallfahrt nach Lourdes<br />
gilt vor allem auch den kranken<br />
und behinderten Menschen.<br />
Sie stehen nicht nur im Mittelpunkt –<br />
sie sind das Herz unserer Wallfahrt.<br />
So soll während des Jahres <strong>2011</strong><br />
auch in der Zeitschrift <strong>AVE</strong><br />
für einmal das Jahresmotto<br />
aus dem Blick der Ärzte und<br />
Pflegenden unserer Wallfahrt<br />
betrachtet werden.<br />
Das «Vaterunser», das uns durch<br />
dieses Jahr begleiten möchte,<br />
spricht uns an, ja führt uns<br />
mit unserem Leben zum Vater,<br />
zu unserem Vater.<br />
Als «Einstimmung» soll diese Reihe<br />
mit einem zusammenfassenden<br />
Bericht aus der Zeitschrift<br />
«Fons Vitae» über das Dialysezentrum<br />
in Lourdes eröffnet werden.<br />
Wallfahrtsmotto <strong>2011</strong><br />
Ein Dialysezentrum –<br />
sonders hervorgehoben und als<br />
in Frankreich einmalig bezeichnet.<br />
Natürlich steht bei allen Bemühungen<br />
das Wohl der Patienten<br />
im Mittelpunkt. Dennoch ist es<br />
vor allem auf wirtschaftlicher<br />
Ebene eine echte Herausforderung,<br />
denn es gilt die technische<br />
Ausstattung und das fachkundige<br />
Personal zu stellen, um den<br />
Stosszeiten der Wallfahrt von<br />
Lourdes gerecht zu werden. Es ist<br />
deshalb wichtig – so die Verantwortlichen<br />
– dass die Zahl der<br />
Pilger, die eine Dialyse bekommen,<br />
in den kommenden Jahren<br />
ansteigt, um den Budgetzwängen<br />
entsprechen zu können, die auf<br />
dieser Einrichtung lasten.<br />
Die «Geschichte» des Dialysezentrums<br />
Saint-Jean-le-Bapiste<br />
«Wenn ich da davonkomme:<br />
Lourdes…» Pausenlos bombardierten<br />
die vietnamesischen Granatwerfer<br />
die Basis Eliane II. Innerhalb<br />
von zwei Stunden gab es<br />
300 Tote. Die Morgendämmerung<br />
des 21. April 1954 zeichnete<br />
sich auf dieser blutüberströmten<br />
Bergspitze ab, die sich über<br />
Dien-Bien-Phu erhebt. Bernard<br />
Hay, 24 Jahre, Fallschirmlehrer<br />
der auf dem Luftweg beförderten<br />
Truppen von Pau, der sich frei-<br />
7<br />
für die Pilger in Lourdes<br />
willig gemeldet hatte, brauchte<br />
keine Extraerklärung: Er war voller<br />
Granatsplitter auf den Boden<br />
gefesselt. Ein Stück einer Sprengstoffkugel<br />
traf seine rechte Niere.<br />
Als Totgeglaubter wurde er liegengelassen.<br />
In der folgenden<br />
Nacht vertrieb der Gegenangriff<br />
eines Bataillons der Legion um<br />
2 Uhr morgens den Feind von<br />
neuem. Ein Arzt beugte sich über<br />
den Leib von Bernard Hay: «Guter<br />
Gott, er ist nicht tot!» Die<br />
vorgeschobene Sanitätseinheit<br />
nahm sich nun seiner an bis am<br />
7. Mai die Kapitulation der<br />
Franzosen den Weg in die Gefangenschaft<br />
öffnete.<br />
Acht Monate später begann die<br />
Befreiung. Bernard Hay wog auf<br />
seiner Bahre nur noch 32 kg, er<br />
hatte 40 kg verloren. Ein erstes<br />
Mal erfolgte eine Operation in<br />
Hanoi. 32 Granatsplitter wurden<br />
seiner Wirbelsäule entnommen.<br />
Doch seine Beine waren weiterhin<br />
gelähmt. Nun kehrte er via<br />
Saigon und Marseille nach Paris<br />
zurück. Im Krankenhaus «Les<br />
Invalides» wurde er nachbehandelt,<br />
doch die Lähmung blieb erhalten<br />
und die rechte Niere war<br />
auch verloren.<br />
Im Jahr 1956 sollte sich nun sein<br />
Versprechen erfüllen. Bernard<br />
Hay nahm gegen den ausdrücklichen<br />
Rat seines Arztes an der
Der Dienst an den Kranken<br />
steht in Lourdes immer wieder<br />
im Mittelpunkt.<br />
Soldatenwallfahrt teil. «Meine<br />
Bahre wurde von Fallschirmspringern<br />
getragen, deren Lehrer<br />
ich in Pau gewesen war…» Anstatt<br />
mich in den Bädern sanft<br />
ins Wasser zu tauchen, liessen sie<br />
ihn auf die Granitkante der<br />
Wanne fallen. «Wie üblich hat<br />
meine Wirbelsäule alles abbekommen.<br />
Aber auch wie üblich<br />
habe ich praktisch nichts gespürt.»<br />
Nach der Wallfahrt kehrte<br />
ich ins Krankenhaus in Paris<br />
zurück. Da bemerkte eine Krankenschwester,<br />
die Bernard Hay<br />
pflegte, dass er die rechte Zehe<br />
bewegen konnte. «Was kein Arzt<br />
in vier Jahren erreichen konnte,<br />
das hatte dieser Sturz bewirkt:<br />
die Entspannung des Druckes<br />
auf das Rückenmark. Ich begann<br />
sofort eine intensive Rehabilitation.<br />
Das war ganz schön hart:<br />
Wallfahrtsmotto <strong>2011</strong><br />
zweieinhalb Jahre, um wieder gehen<br />
zu können.»<br />
Im Jahre 1962 kehrte Bernard<br />
Hay ein zweites Mal nach Lourdes<br />
zurück. Nun konnte er an einem<br />
Stock gehen und stellte sich<br />
in den Dienst der Hospitalité<br />
Notre-Dame de Lourdes. Er hatte<br />
die Aufgabe, sich um das Protokoll<br />
an der Grotte zu kümmern.<br />
Diesen Dienst tat er während<br />
fünf Monaten pro Jahr.<br />
Die Niereninsuffizienz<br />
Zwölf Jahre vergingen. «Eines<br />
Tages sagte mir der Chirurg des<br />
Krankenhauses ‹Les Invalides›:<br />
Sie sollten sich untersuchen lassen.»<br />
Der Untersuch überbrachte<br />
mir die harte Botschaft: Niereninsuffizienz!<br />
Diese Nachricht<br />
traf Bernard umso härter, da er<br />
während seines Aufenthaltes in<br />
Lourdes im Vorjahr Anne-Marie<br />
wieder getroffen hatte, eine Hospitalière<br />
und Hebamme von Beruf,<br />
die er sympathisch gefunden<br />
hatte, als er – 15 Jahre zuvor – ei-<br />
8<br />
nen einzigen Abend mit ihr verbrachte.<br />
Diesmal stellte sich die<br />
Frage der Heirat. «Doch wir<br />
brauchten eine Bedenkzeit», bemerkte<br />
er. «Mit 45 Jahren hatte<br />
ich alle Fehler eines alten Junggesellen<br />
und dazu eine schlechte<br />
physische Verfassung.» Doch innerhalb<br />
von acht Tagen heiratete<br />
Bernard Anne-Marie und hatte<br />
seine erste Dialyse. Nun begann<br />
ein neues Leben und eine neue<br />
Prüfung. Aber sie trugen sie zusammen!<br />
Und Lourdes? Es kam nicht in<br />
Frage, auf Lourdes zu verzichten.<br />
So entdeckten Bernard und<br />
Anne-Marie, was für einen Hindernislauf<br />
Tausende von Pilgern<br />
auf sich nehmen müssen, die<br />
eine Dialyse brauchen. Eines Tages<br />
fuhr nun Bernard Hay im<br />
Auto eines befreundeten Priesters,<br />
Abbé Lhomme, in das Dialysezentrum<br />
von Pau. «Ich erinnere<br />
mich nicht mehr, wer von<br />
uns beiden auf dem Rückweg am<br />
Steuer sass, aber wir wären beinahe<br />
nie mehr heimgekommen.<br />
Fünf Stunden Blutreinigung, das<br />
ist anstrengend. Wir mussten sofort<br />
am Strassenrand anhalten.<br />
Als der Abbé erwachte, sagte er<br />
zu mir: Bernard, wir sind Idioten!<br />
Warum gründen wir nicht<br />
ein Dialysezentrum in Lourdes?»<br />
Das war 1978. Der Gedanke<br />
reifte innerhalb von zwei Jahren<br />
heran. «Wir sind auf viel Skepsis<br />
gestossen», sagt Anne-Marie<br />
Hay, «aber man muss auch zugeben,<br />
dass es auf den ersten Blick<br />
verrückt war. Schon ein Generator<br />
für eine Blutdialyse kostete<br />
mehrere 10’000 Euro. Und auch<br />
noch ein ganzes Zentrum bau-
en… Und doch haben sich in<br />
diesem Jahr – 1980 – als alles<br />
blockiert zu sein schien, die Türen<br />
geöffnet. Rückblickend betrachtet<br />
haben wir gemerkt, dass<br />
die Dinge direkt nach dem Tod<br />
von Abbé Lhomme begonnen<br />
«Wir sind auf viel<br />
Skepsis gestossen,<br />
aber man muss auch<br />
zugeben, dass es<br />
verrückt war.»<br />
haben. Er war damals auf diesen<br />
Gedanken gekommen und vom<br />
Himmel aus begann er nun, ihn<br />
zu verwirklichen.»<br />
Am 29. September 1981 wurde<br />
unter dem Vorsitz von Bernard<br />
Hay die Vereinigung «Amis des<br />
Pèlerins Dialyses à Lourdes<br />
(APDI)» gegründet. Doch als<br />
grösste Herausforderung stand<br />
ihnen nun der Erhalt der Genehmigung<br />
des Gesundheitsministeriums<br />
zur Führung eines<br />
«Feriendialysezentrums». Es gab<br />
und gibt in Frankreich nichts<br />
vergleichbares und der damalige<br />
Gesundheitsminister lehnte das<br />
Dossier ab. Erst das zweite Dossier,<br />
das Bernard und Anne-Marie<br />
einreichten, wurde akzeptiert.<br />
Der entsprechende Erlass wurde<br />
«als Neuerung und Experiment»<br />
umschrieben. Seit diesem Sieg<br />
ging alles sehr schnell, aber dennoch<br />
nicht von allein. Auf dem<br />
Hang von Bartrès wurde ein Gelände<br />
gefunden. Von dieser Stätte<br />
aus haben die Kranken freien<br />
Blick auf die Wallfahrtsstätte der<br />
Grotte und auf die Pyrenäen.<br />
Wallfahrtsmotto <strong>2011</strong><br />
Es brauchte nun 17 Millionen<br />
Francs (2,6 Millionen Euro), um<br />
die gesamten Baukosten zu decken.<br />
Doch das Zentrum löste in<br />
ganz Frankreich wie auch im<br />
Ausland eine riesige Solidaritätsbewegung<br />
aus. «Man bräuchte<br />
ein ganzes Buch, um über die tief<br />
bewegenden Gesten der Grosszügigkeit<br />
zu berichten, die unserer<br />
Vereinigung Tag für Tag zugutekommen»,<br />
bemerkt Anne-<br />
Marie Hay. Anfang April 1986<br />
war alles beendet und es erfolgte<br />
die Eröffnung des Dialysezent-<br />
rums Saint-Jean-le-Baptiste. Bernard<br />
war noch immer schwer<br />
krank, doch er liess sich nichts<br />
anmerken. Unablässig setzte er<br />
mit Würde seinen Kampf für seine<br />
Freunde, die Dialysepatienten<br />
fort. Aber schon 1990 begann<br />
eine dritte Etappe auf seinem<br />
Leidensweg. In den folgenden<br />
zwei Jahren musste er beide Beine<br />
abnehmen lassen. Doch in<br />
dem Mass, in dem er in seinem<br />
Körper geprüft wurde, nahm seine<br />
Ausstrahlung zu. Bernard<br />
starb am 5. September 1995. Er<br />
9<br />
ruht im Park des Dialysezentrums<br />
Saint-Jean-le-Baptiste. Getreu<br />
seinem Versprechen von<br />
1954 ist er in Lourdes.<br />
Getreu dieser Verheissung «Wenn<br />
ich da davonkomme: Lourdes…»<br />
sind auch wir eingeladen,<br />
Dialysepatienten nach Lourdes<br />
einzuladen. Schon einige Male<br />
durften wir sie auf unserer Wallfahrt<br />
begrüssen. Es wäre schön,<br />
wenn ihre Anwesenheit zu einer<br />
festen Begleitung werden könnte.<br />
Das 1986 eröffnete Dialysezentrum<br />
Saint-Jean-le-Baptiste<br />
in Lourdes.
«Mit Bernadette das Vaterunser<br />
beten», was heisst das? Das Vaterunser<br />
ist das Gebet, welches JE-<br />
SUS selbst seine Jünger gelehrt<br />
hat. Bernadette hat es sicher mit<br />
viel Liebe und Andacht verrichtet.<br />
Machen wir uns mit dem Vaterunser<br />
auf den Weg nach Lourdes:<br />
Vater unser im Himmel<br />
Lourdes ist für viele Pilger ein<br />
kleines Stück Himmel auf Erden,<br />
in Lourdes scheint die Sonne<br />
Wallfahrtsmotto <strong>2011</strong><br />
Mit Bernadette<br />
das Vaterunser beten<br />
auch bei bewölktem Himmel, da<br />
in Lourdes die Liebe Gottes zu<br />
uns Menschen greifbar, spürbar<br />
ist. Vor allen Dingen für die<br />
Kranken, welche die Mühen dieser<br />
Wallfahrt auf sich nehmen.<br />
Die vielen liebevollen Helfer las-<br />
10<br />
sen Krankheit, Schmerzen, Einsamkeit<br />
und das Gefühl zu nichts<br />
mehr nütze zu sein, für einige<br />
Tage vergessen. Ja, wir finden die<br />
Liebe unseres Himmlischen Vaters<br />
auf dem Weg nach Lourdes<br />
und in Lourdes. Es ist seine zärtliche<br />
Vaterliebe zu uns Menschen,<br />
seinen Kindern, die uns<br />
Lourdes geschenkt hat.<br />
Geheiligt werde Dein Name<br />
In Lourdes gibt es nicht nur an<br />
der Grotte, wo die Mutter Gottes<br />
dem Kind Bernadette erschienen<br />
ist, die Möglichkeit zum Beten,<br />
sondern es gibt auch Gelegenheit<br />
das Allerheiligste Altarssakrament,<br />
in dem JESUS<br />
CHRISTUS, der Sohn Gottes<br />
leibhaftig gegenwärtig ist, anzubeten.<br />
Jesus hat einmal gesagt,<br />
wer mich sieht, sieht den Vater.<br />
Wenn wir also Jesus im Sakrament<br />
des Altars verehren und anbeten,<br />
dann beten wir gleichzeitig<br />
Gott Vater an und heiligen so<br />
Seinen Namen. In Lourdes hat<br />
man die Möglichkeit, den Namen<br />
Gottes auf vielfältigste Weise<br />
zu heiligen: Im stillen Gebet<br />
an der Grotte, auf dem Kreuzweg,<br />
in der Anbetung, in der<br />
Hl. Messe bei der Teilnahme am<br />
unblutigen Kreuzesopfer Christi,<br />
bei der Sakramentsprozession<br />
und am Abend bei der Lichterprozession.<br />
Eine wunderbare<br />
Weise den Namen Gottes zu hei-
ligen, bietet sich auch in der Begegnung<br />
mit den Kranken, mit<br />
den Leidenden.<br />
Dein Reich komme<br />
Ja, Dein Reich komme! In<br />
Lourdes im Heiligen Bezirk ist es<br />
möglich, ein klein wenig vom<br />
anbrechenden Reich Gottes zu<br />
verkosten. Menschen aus allen<br />
Nationen und Völkern beten gemeinsam,<br />
feiern Gott gemeinsam,<br />
leben in Liebe miteinander.<br />
Die gegenseitige Hilfsbereitschaft<br />
ist gross und es braucht<br />
nicht viel Anstrengung, in ein<br />
bedrücktes Gesicht ein kleines<br />
Lächeln zu zaubern. Oft genügt<br />
ein liebender Blick, ein Wort des<br />
Grusses, ein frohes Lächeln, um<br />
das Reich Gottes im Herzen des<br />
Nächsten ankommen zu lassen.<br />
Dein Wille geschehe,<br />
wie im Himmel so auf Erden<br />
Wie schwierig ist es oft für uns<br />
Menschen, den Willen Gottes zu<br />
erkennen und wenn wir ihn erkannt<br />
haben, unser Leben danach<br />
auszurichten. Ja, Gottes<br />
Wille geschieht im Himmel auf<br />
jeden Fall, geschieht er aber auch<br />
in unserm Leben? In Lourdes ist<br />
es möglich, sein Leben zu überprüfen.<br />
Stimmt das, was ich tue<br />
mit dem Willen Gottes überein?<br />
Bin ich auf dem richtigen Weg?<br />
Versuche ich Gottes Wille für<br />
mein Leben hier auf Erden zu<br />
verwirklichen? Oder bin ich<br />
ständig auf der Flucht? Lourdes<br />
bietet die Möglichkeit, sich<br />
vom Willen Gottes einholen zu<br />
lassen. Zugegeben, sich auf<br />
den Willen Gottes einzulassen<br />
braucht Mut, denn unversehens<br />
kann das Leben eine ganz andere<br />
Wallfahrtsmotto <strong>2011</strong><br />
Richtung nehmen. In den Willen<br />
Gottes für das eigene Leben<br />
einwilligen braucht – Mut zum<br />
Abenteuer!<br />
Unser tägliches Brot<br />
gib uns heute<br />
Das tägliche Brot, das Brot des<br />
Lebens, JESUS, können wir in<br />
Lourdes jeden Tag empfangen.<br />
JESUS schenkt sich uns im eucharistischen<br />
Brot, mit Fleisch<br />
und Blut. Das Wunder der Eucharistie,<br />
des Kreuzesopfers<br />
Christi, vollzieht sich in Lourdes<br />
11<br />
jeden Tag mehrfach. JESUS sagt:<br />
Wer mein Fleisch isst und mein<br />
Blut trinkt, hat das ewige Leben!<br />
Dieses Brot ist das kostbarste, das<br />
es auf Erden gibt, da in ihm zwar<br />
unsichtbar aber trotzdem wahrhaftig<br />
Gott ganz und gar gegenwärtig<br />
ist! Unser grosser Gott<br />
lässt sich von seinen Geschöpfen<br />
essen!<br />
Und vergib uns unsere Schuld<br />
Gelegenheit, sich in Lourdes von<br />
Gott die Schuld vergeben zu lassen,<br />
gibt es jeden Tag! In der
Beichtkirche lassen sich täglich<br />
Priester finden, die mit Liebe<br />
und Hingabe das Sakrament der<br />
Vergebung spenden! Welches<br />
Aufatmen für die Seele, wenn der<br />
Schmutz der Sünden vergeben<br />
und das Licht Gottes den kleinsten<br />
Winkel der Seele wieder<br />
durchstrahlt. Wenn die Seele<br />
wieder in der Reinheit der<br />
Taufgnade aufleuchtet. Ja, Vater,<br />
vergib uns durch JESUS, der im<br />
Moment der Absolution an die<br />
Stelle des Priesters tritt, unsere<br />
Schuld und lass uns vertieft mit<br />
Dir verbunden sein in der Reinheit<br />
des Herzens.<br />
Wie auch wir vergeben<br />
unsern Schuldnern<br />
Gott vergibt uns unsere Schuld<br />
im Sakrament der Versöhnung.<br />
In diesem Sakrament dürfen wir<br />
auch all unseren Groll, den wir<br />
gegen unsere Mitmenschen hegen,<br />
begraben. So werden auch<br />
wir fähig, den Menschen zu<br />
vergeben, die uns in unserem<br />
Leben Leid zugefügt haben.<br />
Das fällt mitunter sehr schwer,<br />
doch es ist ein heilsames und be-<br />
Wallfahrtsmotto <strong>2011</strong><br />
freiendes Unterfangen, den Mitmenschen<br />
die Schuld nachzulassen.<br />
Und führe uns nicht<br />
in Versuchung<br />
Ja, führe uns nicht in Versuchung,<br />
uns von Dir abzuwenden.<br />
Lass uns der Versuchung<br />
nicht erliegen, dem Geist der<br />
Welt nachzulaufen, der uns im<br />
Zeitlichen festhalten und uns die<br />
ewige Heimat im Himmel als<br />
Hirngespinst und Altweibergewäsch<br />
aufzeigen will. Hilf uns<br />
Menschen, Christen zu sein, die<br />
wohl in der Welt leben, aber<br />
nicht von der Welt sind.<br />
Sondern erlöse uns<br />
von dem Bösen<br />
Schenke uns die Gnade, dass wir<br />
nicht in die Fallstricke des Bösen<br />
geraten, dass wir stets mit Kraft<br />
und Entschiedenheit an der Seite<br />
Christi gegen die Mächte der<br />
Finsternis kämpfen. Schenke uns<br />
die Gabe der Unterscheidung der<br />
Geister, die wir in unserer Zeit so<br />
dringend benötigen und erlöse<br />
uns vom Bösen. Amen.<br />
12<br />
Liebe Leserin, lieber Leser, pilgern<br />
Sie mit uns das Vaterunser<br />
betend und meditierend nach<br />
Lourdes! Die Wallfahrt mit dem<br />
Zug hat sicher anstrengende Aspekte.<br />
Eine Wallfahrt ist keine<br />
Urlaubsreise, doch das Aufgehobensein<br />
in einer grossen Gemeinschaft,<br />
die es auch möglich<br />
macht, Zeiten der Stille und Einkehr<br />
zu erleben, ist eine beglückende<br />
Erfahrung. Stress und<br />
Ärger lässt man am Besten zu<br />
Hause! Sicher kann man sich<br />
auch auf der langen Fahrt nach<br />
oder in Lourdes über alles Mögliche<br />
und Unmögliche aufregen<br />
und ärgern wenn man will, aber<br />
man ist dazu nie verpflichtet!<br />
Würden Sie gerne mitkommen<br />
nach Lourdes, haben aber nicht<br />
die nötigen Mittel? Sprechen Sie<br />
ohne Scheu mit den Verantwortlichen<br />
der regionalen Lourdespilgervereine,<br />
niemand soll wegen<br />
Geldmangels auf die Wallfahrt<br />
nach Lourdes verzichten müssen!<br />
Helfen Sie uns mit, Ihre Adresse aktuell zu halten!<br />
Folgende Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung:<br />
– <strong>AVE</strong>-Versandstelle, Pilgerbüro, 8730 Uznach<br />
– Internet: www.abo.otmarsberg.ch<br />
– E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch<br />
Sr. Elisabeth Stengele OCV<br />
LPV Zürcher Oberland<br />
Durch Ihre Mithilfe ermöglichen Sie uns weiterhin eine tadellose Zustellung der Zeitschrift <strong>AVE</strong> und darüber hinaus eine aktuelle<br />
Adressverwaltung.<br />
Herzlichen Dank!
Nachdem Papst Benedikt<br />
XVI. Bischof Kurt Koch<br />
von Basel am 30. Juni zum Präsidenten<br />
des Päpstlichen Rates<br />
zur Förderung der Einheit der<br />
Christen nach Rom berufen hat,<br />
erfolgte am 21. Oktober die Ernennung<br />
zum Kurienkardinal.<br />
Die Überreichung des Kardinalspurpur<br />
fand am 20. November<br />
zusammen mit 23 weiteren Bischöfen<br />
in Rom statt.<br />
In Namen der Interdiözesanen<br />
Lourdeswallfahrt der Deutschen<br />
und Rätoromanischen Schweiz<br />
gratulieren wir unserem ehemaligen<br />
Vereinsmitglied Kardinal<br />
Koch ganz herzlich und wünschen<br />
ihm den Segen Gottes und<br />
die Fürsprache der Gottesmutter<br />
Maria.<br />
Neben Kardinal Koch gehören<br />
drei weitere Schweizer dem Kardinalskollegium<br />
an. Es sind dies:<br />
Georges Cottier OP<br />
Kadinaldiakon<br />
Kardinal seit 2003<br />
Gilberto Agustoni<br />
ehemals Präfekt des Obersten<br />
Gerichtshofes der Ap. Signatur<br />
Kardinal seit 1994<br />
Henri Schwery<br />
emeritierter Bischof von Sitten<br />
Kardinal seit 1991<br />
Die Kardinäle bilden das Kardinalskollegium<br />
der Römisch-katholische<br />
Kirche unter der Leitung<br />
des Kardinaldekans; dieses<br />
Amt wird seit Mai 2005 von<br />
Kardinal Angelo Sodano bekleidet.<br />
Die Kardinäle werden vom<br />
Wallfahrt<br />
Kardinal Kurt Koch<br />
Papst ernannt und feierlich in einem<br />
Konsistorium «kreiert». Sie<br />
sind seine unmittelbaren Gehilfen<br />
in der Leitung der Gesamtkirche.<br />
Die wahlberechtigten<br />
Kardinäle wählen während der<br />
Vakanz des Apostolischen Stuhles<br />
im Konklave den neuen<br />
Papst. Wahlberechtigt sind seit<br />
einer 1968 durch Papst Paul VI.<br />
erlassenen Regelung alle Kardinäle,<br />
die am Tag vor der Vakanz<br />
das 80. Lebensjahr noch nicht<br />
vollendet haben. Die Höchstzahl<br />
der wahlberechtigten Kardinäle<br />
13<br />
Herzliche Gratulation<br />
darf seit einer von Paul VI. erlassenen<br />
und am 22. Februar 1996<br />
durch Papst Johannes Paul II. bestätigten<br />
Regelung nicht mehr<br />
als 120 betragen. Diese Zahl<br />
wurde durch die im Februar<br />
2001 und im Oktober 2003 gehaltenen<br />
Konsistorien vorübergehend<br />
jeweils auf 135 erhöht.
100 Jahre Schwestern<br />
von Never in Lourdes<br />
Die Schwestern von der Nächstenliebe<br />
von Nevers leiteten bereits<br />
seit dem 6. August 1834 das<br />
städtische Hospiz von Lourdes.<br />
Nun wurden sie aufgerufen,<br />
auch die Leitung der Krankenherberge<br />
Asile Notre Dame zu<br />
übernehmen, das das Oeuvre de<br />
la Grotte im Jahre 1909 in der<br />
Wallfahrtsstätte eingerichtet hatte.<br />
Im Sommer 1910 konnte die<br />
neue Krankenherberge die ersten<br />
Kranken aufnehmen.<br />
In den Annalen vom Dezember<br />
1910 ist folgendes vermerkt:<br />
«Zwei Schwestern der Ordensgemeinschaft<br />
der Schwestern von<br />
der Nächstenliebe von Nevers<br />
mit Krankenschwesterdiplom<br />
wurden an die Spitze des neuen<br />
Heimes … gestellt.»<br />
25 Jahre Oblaten<br />
der Makellosen Jungfrau Maria<br />
in Lourdes<br />
Am 19. September 1985 wurde<br />
die internationale Kommunität<br />
der Ordensgemeinschaft der<br />
Missionare Oblaten der Makellosen<br />
Jungfrau Maria in Lourdes<br />
gegründet. Vor 25 Jahren vertraute<br />
Bischof Henri Donze, Bischof<br />
von Tarbes und Lourdes,<br />
ihnen zunächst die Jugendseelsorge<br />
an, später übernahmen sie<br />
auch die internationale Pastoral<br />
der Wallfahrtsstätte. Heute zählt<br />
die Gemeinschaft 12 Oblaten<br />
aus 8 Ländern.<br />
Im Rahmen einer internationalen<br />
Messe, zelebriert von Bischof<br />
Jaques Perrier am Mittwoch, 20.<br />
Oktober, dankte die Gemein-<br />
Lourdes<br />
Nachrichten aus Lourdes<br />
schaft der Oblaten von Lourdes<br />
Gott für all das Wunderbare, das<br />
sie mit den Wallfahrern im<br />
Schatten der Grotte von Massabielle<br />
erleben und teilen dürfen.<br />
Zur Sicherheit<br />
Seit 1992 wurde der Sicherheitsdienst<br />
im Heiligen Bezirk massiv<br />
aufgestockt. Damals zählte die<br />
Wallfahrtsstätte 17 Sicherheitskräfte.<br />
Heute zählt der Präventions-<br />
und Sicherheitsdienst etwas<br />
mehr als 40 Angestellte. Fünf<br />
14<br />
Gruppen sind in drei Schichten<br />
in der Wallfahrtsstätte im Einsatz<br />
und eine zusätzliche Gruppe ist<br />
mit einer speziellen Aufgabe betraut.<br />
Jedes Jahr von April bis<br />
Oktober wird die ganzjährige Sicherheitsmannschaft<br />
durch zehn<br />
weitere Mitarbeiter verstärkt.<br />
Der Aufgabenbereich erstreckt<br />
sich auf drei Bereiche: Empfang,<br />
Prävention und Sicherheit. Die<br />
Statistik vom Jahre 2009 lässt<br />
uns die Details des Dienstes erkennen:
– 455 Einsätze zur Hilfeleistung<br />
– 210 Einsätze zur Unterstützung<br />
von Personen<br />
– 205 Einsätze zum Schutz von<br />
Eigentum<br />
– 83 Einsätze zur Suche von Vermissten<br />
– 20 Einsätze bei Wasser- und<br />
Gasaustritten und Elektrizitätsproblemen<br />
Bauarbeiten am Wasserwerk<br />
am Quai Saint-Jean in Lourdes<br />
Der Gave de Pau unterliegt ab<br />
der Brücke von Luz-Saint-Sauveur<br />
dem Umweltschutz. Aufgrund<br />
dieser Einordnung sind<br />
die Eigentümer der Einrichtung<br />
entlang des Flusswerkes angehalten,<br />
für eine freie Passage der<br />
Wanderfische zu sorgen. Dazu<br />
sind zur Zeit die nötigen Anpas-<br />
Lourdes<br />
sungsarbeiten im Gang, bei dem<br />
auch ein neuer Treibgutrechen<br />
eingebaut wird. Der Kostenvoranschlag<br />
beläuft sich auf Euro<br />
300’000.–.<br />
Arbeiten an der Grotte<br />
Vom 4. Januar bis zum 8. Februar<br />
werden an der Grotte die<br />
nötigen Bauarbeiten ausgeführt.<br />
Die Arbeiter werden entweder<br />
angeseilt oder von einem Arbeitskorb<br />
aus arbeiten. Die Arbeiten<br />
bestehen zum einen darin,<br />
den Fels aufzubohren, um Gewindestangen<br />
anzubringen, die<br />
die schwächsten Bereiche stützen<br />
werden und zum anderen wird<br />
ein Schutznetz angebracht, das<br />
Steinschläge verhindern wird.<br />
Die Sicherheitsarbeiten werden<br />
die Vegetation um die Grotte he-<br />
15<br />
rum für einige Monate verändern,<br />
da diese entfernt werden<br />
muss. Die Arbeiten belaufen sich<br />
auf Euro 60’000.–.<br />
Mühle Boly<br />
Die Verantwortlichen des Technischen<br />
Dienstes haben sich mit<br />
dem Eigentümer der Wassermühle<br />
in Saint-Marie de Campan<br />
getroffen. Der Mechanismus<br />
dieser Mühle ist identisch mit<br />
der Mühle Boly, da diese restauriert<br />
werden soll. Das geplante<br />
Budget beträgt Euro 70’000.–<br />
Mit den Arbeiten soll die Mühle<br />
mit einem geschlossenen Wasserkreislauf<br />
wieder in Funktion gesetzt<br />
werden. Zudem wird der an<br />
das Elternzimmer angrenzende<br />
Raum wieder eingerichtet und<br />
ein weiteres Zimmer in einen<br />
Gebetsraum umgestaltet.<br />
Behindertengerecht<br />
Ein staatliches Gesetz verpflichtet<br />
ab dem 1. Januar 2015 sämtliche<br />
öffentliche Einrichtungen,<br />
allen behinderten Menschen einen<br />
Zugang zu ermöglichen.<br />
Ein Ausschuss arbeitet an einer<br />
Arbeitsmappe mit der Aufstellung<br />
aller notwendigen Arbeiten<br />
in der Wallfahrtsstätte. Ausgehend<br />
von dieser Aufstellung wird<br />
die Priorisierung der anstehenden<br />
Arbeiten im Heiligen Bezirk<br />
vorgenommen.<br />
Als erste Folge dieser Arbeitsgruppe<br />
wurde die Instandsetzung<br />
der Brücke über den Gave<br />
verschoben, um sicherzustellen,<br />
dass die durchgeführten Arbeiten<br />
den neuen Anforderungen des<br />
Gesetzes entsprechen.
Wenn wir in den kommenden<br />
Zeilen dem hl. Johannes<br />
von Gott nachspüren, dann<br />
begegnen wir einem Heiligen aus<br />
einer politisch und religiös<br />
schwierigen Zeit. Zu Beginn des<br />
16. Jahrhunderts erlebten wir in<br />
unserer Region die Reformation,<br />
Wien war bedrängt von den Türken,<br />
England trennte sich unter<br />
Heinrich VIII. von Rom und erst<br />
wenige Jahrzehnte zuvor erfolgte<br />
in Andalusien der Sieg über die<br />
Mauren. Diese schwierige und<br />
unruhige Zeit prägte auch das<br />
Leben des hl. Johannes von Gott,<br />
der unter anderem im Jahre 1532<br />
im spanischen Heer diente, das<br />
gegen die Türken vor Wien ankämpfte.<br />
Gründer des Hospitalordens<br />
Johannes von Gott, mit bürgerlichem<br />
Namen João Cidadale<br />
Duarte, wurde am 8. März 1495<br />
in Montmor-o-Novo, südöstlich<br />
von Lissabon als Sohn eines Gemüsehändlers<br />
geboren. Schon als<br />
8-jähriger verlässt er sein Elternhaus.<br />
Bis heute bleiben die<br />
Gründe dafür unbekannt. In Toledo,<br />
im Hause eines Verwalters,<br />
findet der Junge bis 1532 Unterkunft.<br />
Nach seiner Rückkehr<br />
vom Feldzug gegen die Türken<br />
1533/1534 besucht er seinen<br />
Geburtsort in Portugal und<br />
kommt nach Andalusien. Über<br />
Sevilla und Gibraltar gelangt er<br />
bis nach Ceuta in Nordafrika<br />
und arbeitet beim Festungsbau.<br />
Ab 1538 bestreitet er als fahrender<br />
Buchhändler in Gibraltar seinen<br />
Lebensunterhalt. Inzwischen<br />
bereits über 40 Jahre alt, war er<br />
des unbeständigen Lebens müde<br />
Glaube<br />
Marianische Heilige (20)<br />
und seine Suche wird mehr und<br />
mehr eine geistige. Johannes von<br />
Gott liest viel und seine Gottesbeziehung<br />
erfährt eine Neubelebung.<br />
In Granada erhofft er sich<br />
einen Unterhalt als Buchhändler<br />
und erwirbt ein kleines Gassenlokal.<br />
Doch schon 1539 begegnet<br />
er dem faszinierenden Prediger<br />
Johannes von Avila. Seine<br />
Worte treffen den zugewanderten<br />
Buchhändler derart, dass er<br />
völlig ausser sich gerät. Er verschenkt<br />
sein Hab und Gut. Man<br />
bringt den vermeintlich Tob-<br />
16<br />
Johannes von Gott, 8. März<br />
süchtigen in das königliche Hospital.<br />
Dort lernt Johannes von<br />
Gott die Not und Krankheiten,<br />
besonderes das Elend der Geisteskranken,<br />
kennen. Die Armut<br />
und Schreie der Schattenwelt erreichen<br />
sein Herz. Von nun an<br />
Johannes von Gott<br />
1495–1550.
will er seine Kraft und seine Liebe<br />
der Armut dieser Metropole<br />
verschenken. Doch bevor er sich<br />
ganz in deren Dienst stellt, unternimmt<br />
er eine Wallfahrt nach<br />
Guadalupe.<br />
Zurückgekehrt nach Granada<br />
beginnt er unter dem Torbogen<br />
des Hauses einer befreundeten,<br />
konvertierten Maurenfamilie<br />
Kranke zu pflegen. Diese Toreinfahrt,<br />
mit dem Wahlspruch der<br />
Familie: «Das Herz befehle», hat<br />
sich bis heute erhalten. Bald füllt<br />
sich das Haus und nimmt den<br />
«Doch bald<br />
findet sein Werk<br />
Beachtung,<br />
auch vom Bischof<br />
von Tuy,<br />
der Johannes<br />
den Beinamen<br />
‹von Gott› gab.»<br />
Charakter einer Herberge an. Johannes<br />
von Gott beginnt mit<br />
Geisteskranken in einer neuen<br />
Art umzugehen. Wohl unbeabsichtigt<br />
schuf er damit das erste<br />
Krankenhaus für die Akutversorgung<br />
im modernen Sinn. Mit<br />
dem Ruf «Tut Gutes, Brüder»<br />
sammelt er abends Brot, Speisereste<br />
und Geld, um die Kranken<br />
zu verköstigen. Dass diese Tat<br />
anfangs auch Missverständnis<br />
hervorrief, überrascht wenig.<br />
Doch bald findet sein Werk Beachtung,<br />
auch vom Bischof von<br />
Glaube<br />
Tuy, der Johannes den Beinamen<br />
«von Gott» gab.<br />
Sein Leben verläuft von nun an in<br />
der Zone der Armen und Kleinen.<br />
Er kümmert sich um Prostituierte<br />
und findet im Zuhältermilieu<br />
seine ersten Helfer, den<br />
Rächer eines Ermordeten, Anton<br />
Martin und den Mörder, Pedro<br />
Velasco. Es gelingt ihm, die beiden<br />
auf so eindrucksvolle Art zu<br />
versöhnen, dass sie sich ihm anschliessen.<br />
Bereits acht Jahre später<br />
braucht Johannes von Gott<br />
mehr Platz. Diesen findet er in einem<br />
ehemaligen Kloster, wo er<br />
bereits über 100 Kranke aufnehmen<br />
kann. In den kommenden<br />
Jahren drängen wirtschaftliche<br />
Bedürfnisse Johannes von Gott<br />
auf Reisen. Dabei kommt es auch<br />
zu einer Begegnung mit König<br />
Philipp II. Eine Adressatin seiner<br />
wenigen erhaltenen Bittbriefe ist<br />
auch die Herzogin von Sessa. Sie<br />
wird eine grosse Förderin seines<br />
Werkes. Im Jahre 1549 sucht eine<br />
Feuersbrunst das königliche Hospital<br />
in Granada heim. Durch seinen<br />
Wagemut kann Johannes von<br />
Gott die Kranken retten. Diese<br />
Tat nahm bei den Bewohnern der<br />
Stadt Wundercharakter an. Dagegen<br />
brachte ihm eine Rettung eines<br />
Ertrinkenden im eiskalten<br />
Gentile-Fluss eine schwere Erkrankung<br />
ein. Im Hause der Pisa,<br />
einer befreundeten Familie, wird<br />
der Todkranke gepflegt und stirbt<br />
dort am 8. März 1550.<br />
Seine Beerdigung war ein Zeichen<br />
für die Weiterführung seines<br />
Werkes. Die ganze Stadt von<br />
Granada war auf den Beinen, alle<br />
Glocken läuteten und es gab keinen<br />
Unterschied zwischen den<br />
Religionen. Johannes von Gott<br />
17<br />
pflegte alle Menschen und nun<br />
trauerten alle um ihn. Im Laufe<br />
der Jahre fand sein Werk die nötige<br />
Konsolidierung. Schon 1571<br />
finden die Hospitalbrüder ihre<br />
kirchliche Anerkennung durch<br />
Papst Pius V. 1630 wird Johannes<br />
von Gott seliggesprochen<br />
und 1690 erfolgte die Heiligsprechung.<br />
Charismatiker und Prophet<br />
Johannes von Gott sah das grosse<br />
Problem der Welt im Mangel<br />
an Liebe, «denn wo keine Liebe<br />
ist, da ist auch Gott nicht». Diese<br />
Worte prägten sein Leben und<br />
Wirken, auch innerhalb der Gemeinschaft.<br />
Der starke Zulauf an<br />
Männern, die sich in den Dienst<br />
der Kranken stellen wollten, geht<br />
auf den nachhaltigen Einfluss<br />
von Johannes von Gott zurück.<br />
Vor allem durch Zeichen gab er<br />
ein authentisches Beispiel. Sein<br />
Leben hat alle Facetten durchlaufen.<br />
Auf diesem Hintergrund<br />
wuchs ein von Gott berührter<br />
Mensch heran. Letztlich war ihm<br />
nur noch eines wichtig: «Übt<br />
stets die Nächstenliebe, denn wo<br />
keine Liebe ist, da ist auch Gott<br />
nicht, obwohl Gott doch überall<br />
ist.» Johannes von Gott muss in<br />
der Tat ein leuchtender Mann<br />
gewesen sein, denn auch seine<br />
Weggefährten hatten ein bewegtes<br />
Leben hinter sich, das der<br />
Heilung in Christus bedurfte.<br />
Doch nicht nur innerhalb seines<br />
Kreises pochte er auf die Nächstenliebe.<br />
Nein, diese christliche<br />
Tugend verkündete er geradezu<br />
prophetisch auch in der Gesellschaft.<br />
Er scheute sich nicht, zu<br />
den Mächtigen und Reichen zu
Der Sammelkorb,<br />
mit dem Johannes von Gott<br />
durch die Gassen ging<br />
und damit den Grundstein<br />
für sein Werk legte.<br />
gehen und sie über die Situation<br />
der Armen und Kranken zu unterrichten.<br />
Die neue Gerechtigkeit<br />
des Teilens<br />
«Tut Gutes, Brüder!» – Dieser<br />
Ruf des Johannes findet seine<br />
Wurzeln in seiner Überzeugung,<br />
dass man sich dabei selbst etwas<br />
Gutes tut. Sein Hospital gründete<br />
er aus seiner eigenen leidvollen<br />
Erfahrung heraus, «damit ich die<br />
armen Menschen, die verlassen<br />
Glaube<br />
und der Vernunft beraubt sind,<br />
sammeln kann, um ihnen zu dienen,<br />
wie ich es wünsche». Die<br />
Mittel dazu musste er sich jedoch<br />
mehrheitlich erbetteln. Sammelkorb<br />
und Wanderstab sind die<br />
einzigen persönlichen Gegenstände,<br />
die von Johannes von<br />
Gott erhalten geblieben sind und<br />
sind wie ein Vermächtnis. Selber<br />
arm und mager ging er damit<br />
bettelnd durch die Strassen. In<br />
seinen Briefen an reiche Spender<br />
stellt er die Nächstenliebe und<br />
das Teilen überzeugend als<br />
«günstige Gelegenheit» und eine<br />
besonders vorteilhafte Geldanlage<br />
gegenüber den Scheingewinnen<br />
dieser Erde dar. Johannes<br />
von Gott verstand sein Rufen<br />
nicht als Betteln um Almosen,<br />
sondern als Chance zum Teilen,<br />
als Teilen in Gerechtigkeit.<br />
18<br />
Das Abbild von Maria<br />
Johannes von Gott verehrte Maria<br />
nicht nur an Pilgerorten wie<br />
Guadalupe, sondern gab durch<br />
sein Leben ein authentisches Abbild<br />
von ihr. Vor allem in der Inschrift<br />
über dem Torbogen seiner<br />
ersten Krankenherberge «das<br />
Herz befehle», lässt Johannes von<br />
Gott Maria erkennen. Wie sie<br />
sich ganz auf die Regungen des<br />
Herzens einliess, indem sie alles<br />
in ihrem Herzen bewahrte, so<br />
leuchtet auch im Leben und in<br />
«Übt stets<br />
die Nächstenliebe,<br />
denn wo keine<br />
Liebe ist, da ist<br />
auch Gott nicht,<br />
obwohl Gott doch<br />
überall ist.»<br />
den Taten der Nächstenliebe von<br />
Johannes von Gott diese Haltung<br />
auf.<br />
Er traf seine Entscheidungen<br />
nicht auf dem Hintergrund logischer<br />
Überlegungen, sondern<br />
vertraute ganz und gar auf die<br />
Führung des Heiligen Geistes,<br />
der Leben schenkt, erhält und<br />
leitet. Seine Sendung zu den<br />
Armen und Kranken hat damit<br />
unweigerlich Parallelen zur Verkündigungsszene:<br />
Sei gegrüsst,<br />
du Begnadete, der Herr ist mit<br />
dir.
Im Jahre 1914 fand in Lourdes<br />
vom 22.–26. Juli der 25. Eucharistische<br />
Weltkongress statt.<br />
Der Eucharistische Kongress entstand<br />
durch die Initiative einer<br />
Frau, die von tiefer Liebe zur Eucharistie<br />
erfüllt war. Im späten<br />
19. Jahrhundert hatten viele<br />
Menschen in Frankreich Wertempfinden<br />
und Glaubensfreude<br />
verloren. Die Französische Revolution<br />
hatte Unordnung in die<br />
Gesellschaft gebracht, Atheismus<br />
und Säkularismus waren offizielle<br />
Werte, Materialismus griff in<br />
den Mittelschichten um sich.<br />
Emilie Tamisier (1834–1910) erkannte<br />
die zentrale Stellung der<br />
Eucharistie, als sie zu den Stätten<br />
pilgerte, an denen eucharistische<br />
Wunder geschehen waren. Ermutigt<br />
durch Pater Pierre Julien<br />
Eymard, dem Gründer der Kon-<br />
Empfang seiner Eminenz<br />
Granito Pegnatelli di Belmonte<br />
nach der Begrüssung<br />
im Hotel Terminus in Lourdes.<br />
Geschichtliches<br />
Aus dem Archiv<br />
gregation vom Allerheiligsten Sakrament,<br />
startete Emilie Tamisier<br />
die «Eucharistische Kampagne».<br />
Schliesslich fand mit dem Segen<br />
von Papst Leo XIII. in Lille<br />
(Frankreich) 1881 der erste Eucharistische<br />
Kongress statt.<br />
Im Laufe der Jahre beinhalteten<br />
die Themenstellungen immer<br />
wieder eine Aufforderung an die<br />
Menschen, ihr Leben zu ändern.<br />
Thema des 40. Eucharistischen<br />
Kongresses in Melbourne (Australien)<br />
1973 war «Liebt einander,<br />
wie ich euch geliebt habe», das<br />
19<br />
Eucharistischer Weltkongress<br />
des 41. Kongresses in Philadelphia<br />
(USA) «Die Eucharistie und<br />
der Hunger der menschlichen<br />
Familie». Zum 100-jährigen Bestehen<br />
Eucharistischer Weltkongresse<br />
wurde 1981 der 42. Kongress<br />
in Lourdes unter dem Thema<br />
«Jesus Christus – das Brot,<br />
gebrochen für eine Welt» veranstaltet<br />
– eine Aufforderung an<br />
uns, das Reich Gottes hier in dieser<br />
Welt zu erkennen.<br />
Der nächste Eucharistische Weltkongress<br />
findet vom 10.–17. Juni<br />
2012 in Dublin, Irland, statt.
Altendorf: Rudolf Walder-Hediger<br />
Basel: Berta Koster-Riechsteiner<br />
Chur: Florian Spescha-Sievi<br />
Ermenswil: Josefine Scheffknecht-Jöhl<br />
Freienwil: Kaspar Wyss-Mathys<br />
Gommiswald: Karl Hüppi-Schmid<br />
Günsberg: Marie Lischer-Zeller<br />
Ibach: Anna Inderbitzin-Steiner<br />
Krankenpflegevereinigung:<br />
Ehrenmitglied<br />
Herr Franz Achermann<br />
Altishofen<br />
12. Mai 1933 – 13. Dezember 2010<br />
23 Dienstjahre<br />
Vereinsmitteilungen<br />
Unsere Verstorbenen<br />
Illgau: Josef Rickenbacher-Nauer<br />
Illgau: Marie Betschart-Betschart<br />
Kottwil: Moritz Schmid-Arnet<br />
Malters: Josef Baumeler-Bachmann<br />
Oberiberg: Ida Holdener-Metz<br />
Oberwil b. Zug: Josy Engetschwiler<br />
Reiden: Franz Achermann-Bucher<br />
Ried (Muotathal): Jost Frank-Gwerder<br />
Ehrenmitglied<br />
Frau Rosa Fux-Schüpfer<br />
Zermatt<br />
1915–2010<br />
28 Dienstjahre<br />
20<br />
Sargans: Maria Rosenkranz-Thuli<br />
Steinerberg: Robert Styger-Betschart<br />
Uznach: Josef Oberholzer-Landolt<br />
Wangen SZ: Zita Schumacher-Fritschi<br />
Wetzikon ZH: Hermine Oberrauter<br />
Zürich: Erika Strotz-Hengartner<br />
Ehrenmitglied<br />
Frau Maria Brändle-Lämmli<br />
Niedergösgen<br />
17. Mai 1928 – 20. Dezember 2010<br />
25 Dienstjahre<br />
Wir empfehlen unsere Heimgegangenen<br />
der Fürbitte Mariens<br />
und dem Gebet der <strong>AVE</strong>-Leser.
Am Sonntag, 22. August 2010, haben<br />
sich bei strahlend schönem Wetter<br />
42 Pilger des Lourdespilgervereins Luzern<br />
2 zur Vereinswallfahrt ins appenzellische<br />
Haslen aufgemacht.<br />
Wie immer zu Beginn unserer Reise galt<br />
der erste Gruss in Form eines Rosenkranzgebetes<br />
der lieben Muttergottes.<br />
Nach dem Kaffeehalt im Restaurant Krone<br />
in Haslen war bis zum Gottesdienst<br />
noch genügend Zeit, die wunderschöne<br />
Kirche mit ihrer Umgebung zu bestaunen.<br />
Haslen ist seit mehr als 300 Jahren ein<br />
beliebter Wallfahrtsort. Die Kirche wurde<br />
1657 unter dem Titel «Maria, Hilfe der<br />
Christen» geweiht. Der Anstoss, eine eigene<br />
Kirche zu bauen, ging von der Hasler<br />
Bevölkerung aus. Für den Baubeginn<br />
am 20. Oktober 1648 haben sich alle<br />
Leute von Innerrhoden zu Fronarbeiten<br />
zur Verfügung gestellt. Als 1887 eine<br />
Glocke zersprang, musste man an die<br />
Anschaffung eines neuen Geläutes denken.<br />
Gleichzeitig war der Wunsch nach<br />
einer Vergrösserung der Kirche ver-<br />
Vereinsmitteilungen<br />
LPV Luzern 2: Sommerwallfahrt<br />
nehmbar. Die alte Kirche wurde abgerissen<br />
und nach langer Planungszeit<br />
schritt man 1901 zur Ausführung des<br />
neuen Kirchenbaus, der sich wiederum<br />
über Jahre hinzog. Die Innenraumausmalung<br />
wurde sogar erst 1927 vollendet.<br />
Weitere Veränderungen und Erneuerungen<br />
hat die Hasler Pfarr- und Wallfahrtskirche<br />
im Verlauf des 20. Jahrhunderts<br />
erfahren.<br />
In dieser wunderschönen Kirche feierten<br />
wir mit unserem Präses Georg Pfister<br />
die Sonntagsmesse der Gemeinde<br />
mit.<br />
In seiner Predigt ging Präses Pfister auf<br />
das Lebensgesetz des Evangeliums ein.<br />
«Das Lebensgesetz des Evangeliums<br />
führt uns immer wieder durch enge Türen,<br />
aber eröffnet uns schon jetzt in un-<br />
serer Glaubenserfahrung einen neuen<br />
Horizont, eine neue Fülle des Lebens.<br />
Darum ist für mich das Bild von der engen<br />
Tür nicht eine Drohung, sondern<br />
eine ernstgemeinte Einladung. Und<br />
wenn ich sie annehme, dann muss ich<br />
mich nicht sorgen, dass die Tür ge-<br />
21<br />
schlossen ist, bevor ich drinnen bin.<br />
Maria ist uns dabei Vorbild und Hilfe: sie<br />
hat die Tür ganz geöffnet, als Gott bei<br />
ihr anklopfte. Und sie sagt uns: Macht es<br />
auch so wie ich. Dann werdet auch ihr<br />
sagen können: der Mächtige hat Grosses<br />
an mir getan. Ich bin euch dabei<br />
eine starke Hilfe.»<br />
Nach der heiligen Messe drängte die<br />
Zeit zur Weiterfahrt nach Appenzell.<br />
Nach einem kurzen Photostopp mit der<br />
Reisegruppe, wurde uns im Hotel Rest.<br />
Säntis das Mittagessen serviert.<br />
Schon bald mussten wir wieder an unsere<br />
Heimreise denken. Der Chauffeur<br />
wählte mit dem Rickenpass eine besonders<br />
schöne Route. Im Mittelalter diente<br />
der Rickenpass als Pilgerweg. Um<br />
1695 planten Schwyz und die Fürstabtei<br />
St.Gallen, eine Strasse über den Ricken<br />
zu bauen, um die katholischen Gebiete<br />
unter Umgehung der protestantischen<br />
Stadt Zürich auf dem Landweg miteinander<br />
zu verbinden. Diese Pläne wurden<br />
jedoch nicht verwirklicht. 1788 entstand<br />
ein durchgehender befahrbarer<br />
Weg zwischen der Innerschweiz und<br />
St.Gallen. Unsere Fahrt führte uns durch<br />
eine besonders schöne und eindrückliche<br />
Landschaft.<br />
Nach dem Zvierihalt auf dem Feusisberg<br />
hiess es Abschied nehmen von einem<br />
schönen Tag. Gestärkt an Körper,<br />
Geist und Seele ging es zurück nach Luzern.
Am Sonntag, 21. November 2010, fanden<br />
sich 35 Mitglieder des Lourdespilgervereins<br />
Luzern 2 im Restaurant Thorenberg<br />
in Littau ein. Die Präsidentin, Frau<br />
Rosmarie Renggli-Thalmann, begrüsste<br />
die Anwesenden. Mit dem Lourdeslied<br />
ging ein erster Gruss an die Gottesmutter<br />
und die Teilnehmer stimmten sich<br />
auf die Generalversammlung ein.<br />
Als Stimmenzähler wurden Frau Koller<br />
und Herr Bütler gewählt. Das Protokoll<br />
der GV 2008 trug die Aktuarin vor und<br />
wurde ohne Wortmeldung genehmigt.<br />
Danach blickte die Präsidentin auf die<br />
Jahre 2008–2010 zurück. Immer wieder<br />
ein tiefes Erlebnis sind die Wallfahrten<br />
nach Lourdes. Aus unserem Vereinsgebiet<br />
konnten insgesamt 56 Pilger aus<br />
der Vereinskasse finanziell unterstützt<br />
werden. Besondere Höhepunkte sind<br />
auch die Sommerwallfahrten. 2009 führte<br />
sie uns nach Lungern und Schwendi<br />
Kaltbad und 2010 nach Haslen ins Appenzellerland.<br />
Am 25. Mai 2010 hielten<br />
wir in der Klosterkirche in Werthenstein<br />
unsere erste Maiandacht, die unser<br />
Präses eindrücklich gestaltete. Der Vorstand<br />
freut sich, dass die Andacht recht<br />
guten Anklang fand und wird diesen<br />
Anlass für das Jahr <strong>2011</strong> beibehalten.<br />
Mit unserer Fahne folgten wir diversen<br />
Einladungen: Am 7. Februar 2009 zur<br />
Lourdes-Gedenkfeier nach Villmergen,<br />
am 24. Januar 2010 zum 25-Jahr-Vereinsjubiläum<br />
des LPV Basel, sowie am<br />
14. März 2010 zum 50-Jahr-Jubiläum des<br />
LPV Sarganserland. Zudem durften wir<br />
mehreren verstorbenen Mitgliedern den<br />
letzten Fahnengruss schenken. Des Weiteren<br />
nahmen jeweils einzelne Vereinsmitglieder<br />
am Lourdestreffen mit Pater<br />
Gerard im Flüeli Ranft und Sachseln teil.<br />
Vereinsmitteilungen<br />
LPV Luzern 2: Generalversammlung<br />
Die Präsidentin bedankte sich noch einmal<br />
bei allen Beteiligten und beendete<br />
den Bericht mit folgenden Worten:<br />
«Mit Freude erfüllte Pflicht<br />
macht glücklich.<br />
Mit Freude<br />
getragene Verantwortung<br />
macht rücksichtsvoll.<br />
Mit Freude gelebter Glaube<br />
macht tolerant.<br />
So will ich glücklich,<br />
rücksichtsvoll und tolerant diesen<br />
Jahresbericht schliessen.»<br />
Die Jahresrechnungen 2008/2009 stellte<br />
Hans Grüter vor und den Revisorenbericht<br />
verlas Peter Amrein. Die Jahresrechnungen<br />
wurden einstimmig genehmigt.<br />
Als Nächstes stand das Traktandum<br />
Wahlen an. Die Präsidentin dankte dem<br />
Vorstand für die kollegiale Zusammenarbeit.<br />
Dieser Dank galt auch all den<br />
treuen Mitgliedern. Der Vorstand wurde<br />
in Globo einstimmig und unter Applaus<br />
wieder gewählt, ebenso die Revisoren<br />
Peter Amrein und Ernst Keller. Für ihre<br />
20-jährige Tätigkeit als Revisoren überreichte<br />
die Präsidentin ein Geschenk<br />
und sprach ihren Dank aus.<br />
Seit der letzten GV 2008 konnten wir<br />
8 Neumitglieder in den Verein aufnehmen,<br />
die wir herzlich begrüssten. Leider<br />
sind in der gleichen Zeitspanne 14 Mitglieder<br />
ausgetreten und 22 verstorben.<br />
Die verstorbenen Vereinsmitglieder der<br />
vergangenen zwei Jahre wurden na-<br />
22<br />
mentlich erwähnt und zur Ehrerweisung<br />
hielten wir eine Schweigeminute.<br />
Zum Abschluss informierte die Präsidentin<br />
über Neuerungen für die<br />
Lourdeswallfahrt <strong>2011</strong>.<br />
Präses Georg Pfister dankte dem Vorstand,<br />
allen voran Frau Rosmarie Renggli<br />
und allen, die dem Verein die Treue<br />
halten. Die Mitgliedschaft ist ein Dienst<br />
am Mitmenschen und hilft mit am Bestand<br />
des Vereins. Der Verein hat eine<br />
schöne Aufgabe, Wallfahrten an den Ort<br />
des Gebetes zu organisieren. Der Präses<br />
Georg Pfister verwies dabei auf das<br />
Evangelium vom Christkönigstag und<br />
ermunterte uns, unter diesen Worten zu<br />
wirken.<br />
Beatrice Greber<br />
Emmen
LPV Albula<br />
P: Herr Jakob Tomaschett<br />
Casa Veglia, 7082 Vaz/Obervaz<br />
Telefon 081 384 25 60<br />
K: Frau Adelheid Hohlwegler<br />
Veia Principala 32, 7451 Alvaschein<br />
Telefon 081 681 10 45<br />
Raiffeisenbank Albula,<br />
7450 Tiefencastel<br />
Kto. 1775.40 BC 81124/PK 70-3768-9<br />
LPV Baden<br />
P: Frau Elisabeth Suter<br />
Dättwilerstr. 13a, 5405 Dättwil<br />
Telefon 056 493 34 29<br />
K: Frau Vreni von Felten<br />
Rufibachstr. 5, 8865 Bilten<br />
Telefon 055 615 38 63<br />
Postkonto 50-13439-9<br />
LPV Basel & Umgebung<br />
P: Herr Dominik Bader<br />
Auf Leymen 4,<br />
4246 Wahlen b. Laufen<br />
Telefon 061 761 30 53<br />
K: Herr Leo Lachenmeier<br />
Rebgasse 35, 4058 Basel<br />
Telefon 061 692 54 67<br />
Postkonto 40-797440-1<br />
LPV Berner Oberland<br />
P: Frau Dorothea Wyss<br />
Jungfraustr. 62, 3800 Interlaken<br />
Telefon 033 823 66 82<br />
K: Herr René Müller<br />
Hännisweg 8, 3645 Gwatt<br />
Telefon 033 335 20 66<br />
Postkonto 80-680272-4<br />
LPV Freiamt<br />
P: Herr Stephan Ritter-Heeb<br />
Fahrenweidstr. 33, 5630 Muri AG<br />
Telefon 056 664 28 17<br />
K: Frau Christine Kuhn-Frey<br />
Verenagässli 16, 5630 Muri AG<br />
Telefon 056 664 27 69<br />
Postkonto 50-18072-0<br />
LPV Fricktal<br />
P: Herr Arthur Schlienger-Widmer<br />
Wissler 35, 4317 Wegenstetten<br />
Telefon 061 871 01 37<br />
K: Frau Monika Broquet-Wülser<br />
Rheinstr. 48, 4323 Wallbach<br />
Telefon 061 861 00 50<br />
Postkonto 50-14255-6<br />
Vereinsmitteilungen<br />
Lourdespilgervereine<br />
LPV Graubünden<br />
P: Herr Meinrad Aschwanden<br />
Sur Rieven 9, 7013 Domat/Ems<br />
Telefon 081 633 16 17<br />
K: Frau Elisabeth Michel-Landolt<br />
Via Caguils 8, 7013 Domat/Ems<br />
Telefon 081 633 38 55<br />
Postkonto 70-8290-3<br />
LPV Luzern 1<br />
P: Frau Charlotte Müller<br />
Dörndlen, 6285 Hitzkirch<br />
Telefon 041 917 21 17<br />
K: Frau Theres Landolt<br />
Fadenweg 12, 6247 Schötz<br />
Telefon 041 980 29 93<br />
Postkonto 60-2182-2<br />
LPV Luzern 2<br />
P: Frau Rosmarie Renggli-<br />
Thalmann<br />
Gehrenweg 3, 6243 Egolzwil<br />
Telefon 041 980 35 87<br />
K: Frau Käthi Grüter-Schnider<br />
Bergstr. 36, 6242 Wauwil<br />
Telefon 041 980 33 29<br />
Postkonto 60-41-2<br />
LPV Maria-Bildstein<br />
P: Herr Toni Marty-Kühne<br />
Oberlandstr. 113, 8610 Uster<br />
Telefon 044 940 20 64<br />
K: Frau Elisabeth Landolt-Fritschi<br />
Haslen, 8737 Gommiswald<br />
Telefon 055 280 19 85<br />
Postkonto 90-15212-4<br />
LPV Nidwalden<br />
P: Herr Andreas Furger<br />
Wangweg 2, 6370 Stans<br />
Telefon 041 610 50 73<br />
K: Frau Antoinette Longhi<br />
Aemättlihof 108, 6370 Stans<br />
Telefon 041 610 56 74<br />
LPV Obwalden<br />
P: Herr Gregor Kathriner-Mauel<br />
Pfarrgässli 4, 6060 Sarnen<br />
Telefon 041 660 37 53<br />
K: Frau Maria Ackermann-von Flüe<br />
Edisriederstr. 86, 6072 Sachseln<br />
Telefon 041 660 69 58<br />
Postkonto 60-9-9<br />
LPV Rorschach & Umgebung<br />
P: Frau Margrith Frei-Frei<br />
Kirchstr. 13, 9400 Rorschach<br />
Telefon 071 841 35 31<br />
23<br />
K: Herr Pius Fritschi-Tremp<br />
Bachwiesstr. 12,<br />
9404 Rorschacherberg<br />
Telefon 071 855 10 34<br />
Postkonto 90-821-0<br />
LPV St.Gallen<br />
P: Herr Arthur Bihr<br />
Kolumbanstr. 56,<br />
9008 St.Gallen<br />
Telefon 071 244 34 15<br />
K: Frau Helen Ackermann<br />
Oberglatt 3971, 9230 Flawil<br />
Telefon 071 393 69 87<br />
Postkonto 90-10953-6<br />
LPV Sarganserland<br />
P: Herr Jürg Bernasconi<br />
Mittelgasse 2, 8888 Heiligkreuz<br />
(Mels)<br />
Telefon 081 723 18 78<br />
K: Herr Josef Grun<br />
Bahnweg 49, 8887 Mels<br />
Telefon 081 723 59 63<br />
Postkonto 90-7654-6<br />
Schwyzer Lourdespilgerverein<br />
P: Herr Kaspar Betschart-<br />
Schmidig<br />
Laubstr. 14, PF 19, 6431 Schwyz<br />
Telefon 041 811 48 14<br />
K: Herr Josef Suter-Morath<br />
Oberfeld 22, 6430 Schwyz<br />
Telefon 041 811 31 72<br />
Postkonto 60-11242-7<br />
LPV Solothurn<br />
P: Frau Gertrud von Däniken<br />
Rosengasse 8, 4657 Dulliken<br />
Telefon 062 295 11 34<br />
K: Herr Jörg Kocher<br />
Girardstr. 8, 2540 Grenchen<br />
Telefon 032 653 25 87<br />
Postkonto 46-4905-9<br />
LPV Surselva<br />
P: Frau Ruth Good-Kocherhans<br />
Ragazerstr. 15, 7320 Sargans<br />
Telefon 081 723 70 87<br />
K: Herr Isidor Bundi-Loretz<br />
Via Bual 13, 7130 Ilanz<br />
Telefon 081 925 17 39<br />
Postkonto 70-9192-9<br />
LPV Uri<br />
P: Frau Bernadette Wyrsch-Gerig<br />
Kirchstr. 62, 6454 Flüelen<br />
Telefon 041 870 40 20<br />
K: Herr Camille Zgraggen<br />
Walsermätteli 21, 6463 Bürglen<br />
Telefon 041 870 52 16<br />
Postkonto 60-6517-6<br />
LPV Wil & Umgebung<br />
P: Frau Doris Hayoz-Manser<br />
Grubenstr. 57, 9500 Wil<br />
Telefon 071 911 56 80<br />
K: Herr Beat Gubser<br />
Oberbürerstr. 22, PF 17,<br />
9203 Niederwil<br />
Telefon 071 393 34 86<br />
Postkonto 90-8535-3<br />
LPV ZH/TG/SH<br />
P: Herr Felix Städler<br />
Ebnetstr. 11, 8424 Embrach<br />
Telefon 044 865 25 56<br />
K: Herr Andreas Hottinger<br />
Lufingerstr. 21, 8185 Winkel<br />
Telefon 044 861 05 10<br />
Postkonto 80-5653-6<br />
LPV Zürcher-Oberland<br />
P: Herr Otmar Kocherhans<br />
Ametsberg 11, 8625 Gossau ZH<br />
Telefon 044 935 18 39<br />
K: Herr Bernhard Pertusini<br />
Schneggenstr. 28, 8620 Wetzikon<br />
Telefon 044 915 11 68<br />
Postkonto 87-102640-6<br />
LPV linkes Zürichseeufer<br />
P: Herr Giovanni Roggen<br />
Büelenweg 5, 8820 Wädenswil<br />
Telefon 044 780 29 45<br />
K: Frau Anni Horr<br />
Grünaustr. 37, 8820 Wädenswil<br />
Telefon 043 780 77 83<br />
Postkonto 30-38138-8<br />
Krankenpflegevereinigung<br />
P: Herr Renato Gollino<br />
Wolfganghof 7c, 9014 St.Gallen<br />
Telefon 071 278 88 26<br />
K: Herr Roger Schirmer<br />
Zeughausstr. 8, 8730 Uznach<br />
Telefon 055 280 60 25
Diese Mosaike, ein grossartiger<br />
Mantel mit einer geschätzten<br />
Gesamtfläche um 2000 m 2 , sind<br />
in einem Zeitraum von fast 12<br />
Jahren von dem unbestrittenen<br />
Meister der Mosaikkunst des<br />
19. Jahrhundert, G. D. Facchina,<br />
realisiert worden. Dieser Künstler<br />
hat unter anderem die Fresken<br />
der Garnier-Oper in Paris,<br />
die des Herrscherpalasts von<br />
Kyoto und der Basilika Notre-<br />
Dame de Sion in Jerusalem geschaffen.<br />
AZB<br />
8730 Uznach<br />
Lourdes-<br />
Stationen<br />
Die Rosenkranzbasilika<br />
gilt mit ihrem Altarkranz<br />
als das Schmuckstück von<br />
Lourdes. Tausende<br />
von kleinsten Steinen<br />
wurden an den 15 Altären zu<br />
wunderbaren Kunstwerken<br />
zusammengefügt.