15.06.2013 Aufrufe

AVE 3/2011

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

In dieser Ausgabe<br />

Lourdespredigten 4<br />

Heilungen in Lourdes 10<br />

Bilder zur Wallfahrt 11<br />

Ophite 17<br />

<strong>AVE</strong> – 3 – Juni <strong>2011</strong>


Impressum<br />

Organ des Vereins der<br />

Interdiözesanen Lourdeswallfahrt<br />

Deutsche und Rätoromanische<br />

Schweiz und der Regionalvereine<br />

<strong>AVE</strong> 59. Jahrgang<br />

Es erscheint 6-mal pro Jahr<br />

(Abonnement 1 Jahr Fr. 17.–,<br />

2 Jahre Fr. 32.–, 3 Jahre Fr. 48.–):<br />

je Ende Januar, März, Mai, Juli,<br />

September, November<br />

Pilgerbüro, St.Otmarsberg<br />

Administration<br />

8730 Uznach<br />

Tel. 055 285 81 15 (Mo–Fr, 14–17 Uhr)<br />

Fax 055 285 81 00, PK 90-8242-9<br />

Wallfahrt: www.lourdes.ch<br />

Abonnement: www.abo.otmarsberg.ch<br />

E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch<br />

Redaktion, Vereinsmitteilungen<br />

P. Emmanuel Rutz, 8730 Uznach<br />

Tel. 055 285 81 02<br />

E-Mail: p.emmanuel@otmarsberg.ch<br />

Titelbild<br />

Einzug zum Eröffnungsgottesdienst der<br />

115. Lourdeswallfahrt der Deutschen<br />

und Rätoromanischen Schweiz.<br />

Fotos<br />

Hans Schorno: S. 1, 3, 4, 6, 8, 11, 12, 13, 14,<br />

24; Lourdes-Photo: S. 7, 10; Peter Allenspach:<br />

S. 16; Archiv Uznach: S. 17, 19, 22;<br />

Marianne Mächler: S. 23.<br />

Druck<br />

Druckerei Oberholzer AG, Uznach<br />

Das nächste <strong>AVE</strong><br />

erscheint Ende Juli <strong>2011</strong><br />

Redaktionsschluss: 27. Juni <strong>2011</strong><br />

Zum Geleit<br />

115. Lourdeswallfahrt<br />

Mit Bernadette das Vaterunser beten<br />

M it dem 13. Mai fand die<br />

115. Interdiözesane Lourdeswallfahrt<br />

der Deutschen und<br />

Rätoromanischen Schweiz ihren<br />

Abschluss. Am 7. und 8. Mai<br />

machten sich insgesamt 1883<br />

PilgerInnen auf den Weg nach<br />

Lourdes.<br />

Sicherlich gehen die Tage dieser<br />

Wallfahrt in ganz besonderer<br />

Weise in die Annalen ein, nicht<br />

zuletzt deswegen, weil zum ersten<br />

Mal zur obligaten Zugswallfahrt<br />

auch eine Flugwallfahrt angeboten<br />

wurde. Aber auch darü-<br />

2<br />

ber hinaus war diese 115. Lourdeswallfahrt<br />

einmal mehr eine<br />

Gnadenzeit für die ganze Pilgerfamilie.<br />

Dabei sollen die Herausforderungen<br />

menschlicher und<br />

organisatorischer Art nicht verschwiegen<br />

werden. Denn gerade<br />

sie wollen in Lourdes ebenfalls an<br />

der Grotte verwandelt sein.<br />

Als Pilgerbischof durften wir<br />

zum ersten Mal Bischof Felix<br />

Gmür von Basel begrüssen. Auf<br />

der Hinfahrt reiste er im Tageszug.<br />

Die Rückreise trat er mit<br />

dem Flugzeug an, da ihn schon


ald wieder andere Termine erwarteten.<br />

Doch die Tage dazwischen<br />

war Bischof Felix einerseits<br />

einer von vielen Pilgern und andererseits<br />

aber auch ein zugänglicher<br />

und freundlicher Bischof,<br />

der es verstand, den Gläubigen<br />

Nirgends scheint<br />

das Gebet so<br />

«leicht» zu gehen<br />

wie in Lourdes.<br />

in klaren und dennoch tiefen<br />

Worten die Botschaft des Evangeliums,<br />

der Kirche und unseres<br />

Glaubens zu vermitteln. Seine<br />

Predigten waren durchdrungen<br />

von einer grossen Liebe zum<br />

Wort Gottes – zur Heiligen<br />

Schrift – und zu den Sakramenten.<br />

Diese innige Verbindung ist<br />

nicht nur eine theologische Frage,<br />

sondern vielleicht die entscheidende<br />

Botschaft unserer<br />

Zeit. Dass wir gerade in Lourdes<br />

diese Verbindung in menschlicher<br />

Liebe und Hingabe erfahren<br />

dürfen, zeigt die Aktualität seiner<br />

Predigten.<br />

Doch darüber hinaus leuchtet<br />

diese Einheit nicht nur in der<br />

Verbindung vom Wort Gottes<br />

und den Sakramenten auf. Gerade<br />

unsere Wallfahrtstage liessen<br />

die Gemeinschaftserfahrung in<br />

allen gefeierten Liturgien aufleuchten.<br />

Angefangen bei den<br />

Vorbereitungen vor der Wallfahrt<br />

bis hin zum Ministrantendienst<br />

zeigte sich eine grosse Einheit,<br />

die sehr wohl als befreiend<br />

erfahren werden konnte. Nicht<br />

zuletzt trug der Pilgerchor unter<br />

Zum Geleit<br />

der Leitung von Sr. Mirjam<br />

Oeschger wesentlich dazu bei.<br />

Und diese Einheit zog sich durch<br />

all die Wallfahrtstage durch.<br />

Sommerliche Temperaturen ersparten<br />

nicht nur dem Personal<br />

viele Arbeiten, sondern liessen<br />

die PilgerInnen zu einer grossen<br />

Familie verschmelzen. Sowohl<br />

im Heiligen Bezirk wie auch in<br />

den Strassencafés sah man immer<br />

wieder grössere und kleinere Pilgergruppen<br />

aus der Schweiz, die<br />

sich in sichtbarer Freude und<br />

Dankbarkeit miteinander austauschten.<br />

Dass dabei auch das Gebet ein<br />

wesentlicher Bestandteil unserer<br />

gemeinsamen Tage blieb, mag<br />

der Grund in der Botschaft von<br />

Lourdes haben. Nirgends scheint<br />

das Gebet so «leicht» zu gehen<br />

wie in Lourdes: Das persönliche<br />

Gebet an der Grotte, das gemeinsame<br />

Rosenkranzgebet an den<br />

Lichterprozessionen und um<br />

18 Uhr in der St.Bernadettekirche,<br />

das Betrachten der Kreuzwegstationen,<br />

die gemeinsame<br />

Maiandacht kurz vor der Abfahrt<br />

der Nachtzüge und vieles mehr.<br />

In all diesen Begegnungen kam<br />

auch immer wieder das Vaterunser<br />

in besonderer Weise ins Blickfeld.<br />

Ja, es wurde zur Mitte unserer<br />

Wallfahrt.<br />

Nicht zuletzt mag auch erwähnt<br />

sein, dass sich bei aller äusseren<br />

Wahrnehmung die Geheimnisse<br />

Gottes in den einzelnen Gläubigen<br />

persönliche Gotteserfahrungen<br />

bleiben. Beides zusammen<br />

mag für uns alle diese 115. Lourdeswallfahrt<br />

zu einer echten<br />

Christusbegegnung verwandelt<br />

haben. So lässt sich das «Wunder<br />

von Lourdes» wohl mit folgen-<br />

3<br />

den Worten zusammenfassen:<br />

Die Erfahrung gelebter Gemeinschaft<br />

unter den PilgernInnen<br />

darf vom einzelnen Gläubigen<br />

als Christusbegegnung erfahren<br />

werden.<br />

Dafür und für alle Dienste sei<br />

an dieser Stelle allen ein herzliches<br />

Dankeschön ausgesprochen.<br />

Dank sei Gott für die gesegneten<br />

Tage von Lourdes.<br />

So bleibt mir lediglich noch ein<br />

Hinweis. Bis zum nächsten Jahr<br />

– 28. April bis 4. Mai – wenn es<br />

wiederum heisst: 116. Lourdeswallfahrt<br />

der Deutschen und Rätoromanischen<br />

Schweiz.<br />

Ihr P. Emmanuel Rutz osb<br />

In diesem Heft<br />

finden Sie<br />

Zum Geleit 2<br />

Lourdespredigten 4<br />

Wallfahrtsmotto 7<br />

Heilungen in Lourdes 10<br />

Einige Impressionen 11<br />

Vaterunser – im Alltag 15<br />

Ophite 17<br />

Antonius von Padua 19<br />

Vereinsmitteilungen 21


Lieber Bischof Felix,<br />

liebe kranke Pilger und<br />

Pilgerinnen, Brüder und<br />

Schwestern im Herrn<br />

Bischof Stephan Ackermann von<br />

Trier – mein ehemaliger Regens<br />

im Priesterseminar – sagte anlässlich<br />

der diesjährigen Chrisammesse<br />

zur versammelten Gottesdienstgemeinschaft:<br />

«Wo Menschen<br />

ihre Würde und ihr Selbstbewusstsein<br />

entdecken, wachsen<br />

ihnen Kräfte zu, die man ihnen<br />

vorher nicht zugetraut hätte. Ja,<br />

ungeahnte Veränderungen werden<br />

möglich.» Mit diesen Worten<br />

ignorierte er keineswegs die<br />

Situation der Kirche und unseres<br />

Glaubens, sondern sagte ebenso<br />

deutlich: Doch «ein recht verstandener<br />

Stolz auf die Kirche<br />

will sich kaum einstellen. Da<br />

Wallfahrt <strong>2011</strong><br />

Lourdespredigten<br />

Eucharistiefeier mit Krankensalbung<br />

sind zu viele kritische Anfragen.<br />

Da ist die spürbare Ausdünnung<br />

der Gemeinden. Da sind so viele<br />

strukturelle und personelle Veränderungen<br />

in den Pfarreigemeinschaften,<br />

von denen man<br />

noch nicht weiss, ob sie wirklich<br />

funktionieren und auf Dauer<br />

tragfähig sind.»<br />

Meine Lieben, wenn wir uns<br />

heute zum Gottesdienst mit<br />

Krankensalbung versammelt haben,<br />

dann mag es uns in vielerlei<br />

Hinsicht genauso gehen. Einerseits<br />

dürfen wir in dieser Stunde<br />

4<br />

einmal mehr erfahren, wie gut es<br />

tut – und das im wahrsten Sinne<br />

des Wortes – als Gemeinschaft<br />

von Gesunden und Kranken,<br />

von jungen und älteren Menschen<br />

um den Altar Christi versammelt<br />

zu sein. Ja, wir dürfen<br />

erfahren oder erahnen, wie tragfähig<br />

Christsein in Gemeinschaft<br />

sein kann; was es heisst, mit<br />

Christus als Pilger oder Pilgerin<br />

unterwegs zu sein. Und irgendwie<br />

scheinen sich jene Worte zu<br />

bewahrheiten, die Bischof Stephan<br />

in der Chrisammesse aussprach:<br />

«Wo Menschen ihre<br />

Würde und ihr Selbstbewusstsein<br />

entdecken, wachsen ihnen<br />

Kräfte zu, die man ihnen vorher<br />

nicht zugetraut hätte. Ja, ungeahnte<br />

Veränderungen werden<br />

möglich.» Doch bei all diesen berechtigten<br />

Gedanken mag sich<br />

ein rechtverstandener Stolz dennoch<br />

nur zögerlich einstellen,<br />

denn wir wissen allzu sehr um<br />

unsere Unzulänglichkeiten. Zu<br />

oft werden wir gerade auch in der<br />

Kirche und durch die Glaubensgemeinschaft<br />

von unserem eigenen<br />

Menschsein eingeholt, so<br />

Prediger:<br />

P. Emmanuel Rutz<br />

Texte:<br />

Jak 5,13–16<br />

Joh 3, 30–35


dass wir – ob gesund oder krank<br />

– immer wieder wie eine Schraube<br />

hinuntergezogen werden, sei<br />

es durch strukturelle oder personelle<br />

Herausforderungen in unseren<br />

Familien, an unserem Arbeitsplatz,<br />

in der Kirche oder<br />

gar auf unserer Interdiözesanen<br />

Lourdeswallfahrt der Deutschen<br />

und Rätoromanischen Schweiz.<br />

Liebe Brüder und Schwestern im<br />

Herrn, dieses Wechselbad von<br />

ungeahnten Veränderungen einerseits<br />

und kritischen Anfragen<br />

andererseits scheint irgendwie zu<br />

unserem Leben, zu unserem<br />

Menschsein, auch zu unserem<br />

Menschsein in Christus zu gehören.<br />

Ich bin versucht zu sagen: Es<br />

hilft uns sogar, in der Liebe<br />

zu Christus und zu uns selber<br />

ganz wesentlich zu wachsen. Ja,<br />

dieses Wechselbad von Christuserkenntnis<br />

und menschlicher<br />

Selbsterkenntnis ist ganz wesentlich<br />

Weg unserer Heiligkeit. Und<br />

damit diese Aussage nicht in Spekulationen<br />

ausufert, sind wir – so<br />

denke ich – mehr als eingeladen,<br />

auf das Leben der hl. Bernadette<br />

zu schauen, das sich im Jahre<br />

1858 in den 18 Erscheinungen<br />

exakt in diesen Spannungsbogen<br />

von ungeahnten Veränderungen<br />

und kritischen Anfragen begab.<br />

Wir alle wissen, dass sie sich am<br />

11. Februar aufmachte, um Holz<br />

zu sammeln und so etwas zum<br />

Broterwerb der Familie beizutragen.<br />

Ein erstes Mal wurde der<br />

Weg zur Grotte ein Weg der ungeahnten<br />

Veränderungen und<br />

zwar durch Maria in Jesus. Doch<br />

dieser erste Tag war nur ein Anfang<br />

dieses Spannungsbogens.<br />

Bald kamen weit grössere Herausforderungen<br />

hinzu. Da war<br />

Wallfahrt <strong>2011</strong><br />

der wohl berechtigte Zweifel ihrer<br />

Familie, da war der Druck der<br />

öffentlichen Behörde, der Widerstand<br />

der Kirche und die Gafferei<br />

der Schaulustigen an der<br />

Grotte. Und ich brauche Ihnen<br />

nicht zu sagen, dass dieses dumme<br />

Mädchen vom Cachot niemals<br />

mit ihren eigenen Kräften<br />

all dem zu widerstehen vermochte,<br />

das ihr auf den Wegen zur<br />

Grotte an Missgunst und Neid<br />

begegnete. Allein schon der<br />

Gang nach Massabielle muss für<br />

Bernadette eine ungeahnte Veränderung<br />

gewesen sein. Doch<br />

das eigentlich Göttliche spielte<br />

sich dann in noch wunderbarerer<br />

Form an der Grotte ab, wo sie in<br />

der Tat über sich hinauswuchs, ja<br />

ganz in, mit und durch Christus<br />

eins wurde. Und mir scheint,<br />

dass in diesen wenigen Wochen<br />

der Erscheinungen mit Bernadette<br />

exakt das heutige Evangelium<br />

aufleuchtet. Das, was sie in<br />

den bis dahin geschenkten 17 Erscheinungen<br />

an der Grotte erleben<br />

durfte – ganz im Spannungsbereich<br />

von ungeahnten Veränderungen<br />

und kritischen Anfragen<br />

– mündete ein in den Empfang<br />

der 1. Hl. Kommunion im<br />

Hospiz, der sie und uns nicht<br />

mehr hungern und dürsten lässt.<br />

Aber Bernadette hatte diesen<br />

Weg von der äusseren Brotsuche<br />

an der Grotte exakt so zu gehen,<br />

wie die Israeliten auf der Wüstenwanderung<br />

und wie wir ihn<br />

in unserem Alltag zu gehen haben,<br />

ob in gesunden oder in kranken<br />

Tagen.<br />

Liebe Brüder und Schwestern im<br />

Herrn, wenn in dieser Eucharistiefeier<br />

auch das Sakrament der<br />

Krankensalbung gespendet wird,<br />

5<br />

dann zeigt uns der Blick auf Bernadette<br />

und auch auf unser Leben,<br />

dass wir uns alle unweigerlich<br />

in diesem Spannungsbogen<br />

bewegen. Ganz besonders trifft<br />

das auf unsere Kranken und Behinderten<br />

zu. So oft fühlt ihr<br />

euch wahrscheinlich kritischen<br />

Anfragen ausgesetzt und Zweifel,<br />

Ängste, Schuldgefühle, ja vielleicht<br />

sogar Verzweiflung holen<br />

euch ein. Kann ich meine Krankheit<br />

überhaupt tragen? Finde ich<br />

Kraft dazu? Werde ich nicht zur<br />

Belastung für unsere postmoder-<br />

«Ja, ungeahnte<br />

Veränderungen<br />

werden möglich.»<br />

ne Gesellschaft, für die Pflegenden,<br />

für die Angehörigen etc?<br />

Diese oder andere Fragen mögen<br />

euch in Beschlag nehmen, so<br />

dass ein recht verstandener Stolz<br />

in der Tat nur schwer aufkommen<br />

mag.<br />

Aber ich glaube, wir würden,<br />

wenn wir in dieser Perspektive<br />

verharren, die Gnade dieser<br />

Stunde, die Gnade dieses hl. Ortes<br />

und die Gnade unseres<br />

Christseins verkennen, wenn wir<br />

in diesem Blick und in diesen<br />

Fragen nicht über uns hinaussteigen.<br />

Ich meine auch – und das<br />

trifft in ganz besonderer Weise<br />

auf Lourdes, auf diese Stunde<br />

und auch auf das Sakrament der<br />

Krankensalbung zu, dass wir hier<br />

erfahren dürfen, dass Christus<br />

uns unsere Würde und unser<br />

Selbstvertrauen über die Massen


hinaus zukommen lässt bzw. uns<br />

schenkt.<br />

Wie dürfen wir das doch als Priester<br />

erfahren, die wir dieses Sakrament<br />

spenden. Ich frage euch:<br />

Erfahren wir in der Spendung, in<br />

der Feier der Sakramente nicht<br />

Gesunde und Kranke vereinen<br />

sich zur Gottesdienstgemeinschaft.<br />

unsere Würde und unser Selbstvertrauen<br />

unseres Priesterseins in<br />

ganz besonderer Weise?<br />

Dann: Wie dürft ihr, die Pflegenden<br />

und alle versammelten Gläubigen,<br />

hier das erfahren, was eure<br />

Berufung in ihren Fundamenten<br />

Wallfahrt <strong>2011</strong><br />

stärkt. Erkennt ihr in dieser<br />

Stunde nicht in ganz besonderer<br />

Weise die Würde und das Selbstvertrauen<br />

eures Menschseins in<br />

Christus.<br />

Und nun zu euch, liebe Kranke<br />

und Behinderte: Dürft ihr in<br />

dieser Stunde nicht erkennen<br />

und zwar zutiefst, wie ihr in<br />

eurer Krankheit von der Liebe<br />

und Gnade Gottes umarmt werdet<br />

durch die Handauflegung<br />

und die Salbung mit hl. Chrisam?<br />

Und dürft ihr nicht auch wahrnehmen,<br />

wie eure Krankheit<br />

oder eure Behinderung uns als<br />

versammelte Pilgergemeinschaft<br />

bereichert und uns als Pilgergemeinschaft<br />

über unsere Würde<br />

und unser Selbstvertrauen hinaus<br />

stärkt?<br />

6<br />

Meine Lieben, Bernadette hat<br />

auf die Frage: «Was hat dich<br />

denn glücklicher gemacht, die<br />

Erstkommunion oder die Erscheinungen?»,<br />

klar und unmissverständlich<br />

geantwortet: «Diese<br />

beiden Dinge gehören zusammen,<br />

ohne dass man sie vergleichen<br />

kann. Ich war bei beiden<br />

glücklich.» Und diese Lektion<br />

scheint auch auf uns zuzutreffen.<br />

«Da sind vielleicht zu viele kritische<br />

Anfragen. Da ist die spürbare<br />

Ausdünnung der Gemeinden»<br />

– auch auf unserer Wallfahrt.<br />

«Da sind so viele strukturelle und<br />

personelle Veränderungen in den<br />

Pfarreigemeinschaften» – auch in<br />

unserer Wallfahrt, «von denen<br />

man noch nicht weiss, ob sie<br />

wirklich funktionieren und auf<br />

Dauer tragfähig sind.» Und dennoch<br />

werden wir nicht müde zu<br />

bekennen: «Wo Menschen ihre<br />

Würde und ihr Selbstbewusstsein<br />

entdecken» – auch in Lourdes<br />

– «wachsen ihnen Kräfte zu,<br />

die man ihnen vorher nicht zugetraut<br />

hätte. Ja, ungeahnte Veränderungen<br />

werden möglich.» Das<br />

ist die Freude von Lourdes, die<br />

Freude dieser Stunde und die<br />

Freude unseres Glaubens an Jesus<br />

Christus. Amen.


Die Bitte um das tägliche Brot<br />

im Gebet des Herrn, die<br />

uns durch diese dritte Betrachtung<br />

begleiten möchte, greift<br />

mindestens zwei Linien auf, denen<br />

wir in den kommenden Zeilen<br />

etwas Raum geben möchten.<br />

Einerseits geht es Jesus hier ganz<br />

klar um die menschliche Existenz,<br />

um unser Grundbedürfnis<br />

der täglichen Nahrungsaufnahme.<br />

Andererseits führt er uns<br />

durch diese Bitte des Vaterunsers<br />

auch in die Aktualität des «heute»<br />

ein. Damit hat das Vaterunser<br />

nicht bloss für Generationen Aktualität,<br />

sondern zeigt uns auch<br />

den Blick auf das «Heute». Unzählige<br />

Bibelstellen lassen uns<br />

dieses «Heute» und seine Bedeutung<br />

aufleuchten. So bin ich z.B.<br />

ganz persönlich in Lourdes immer<br />

wieder neu ergriffen von den<br />

Wallfahrtsmotto<br />

Worten Jesu zum Schächer:<br />

«Amen, ich sage dir: Heute noch<br />

wirst du mit mir im Paradies<br />

sein», wenn ich oben auf dem<br />

Kreuzweg stehe und die 12. Station<br />

betrachte.<br />

An jenem 11. Februar 1858 – am<br />

ersten Erscheinungstag in Lourdes<br />

– war Bernadette nichts anderes<br />

aufgetragen, als eben diese<br />

Bitte des Vaterunsers umzusetzen.<br />

Wir alle wissen, sie war vom<br />

Cachot aufgebrochen, um an der<br />

Gave Holz zu sammeln, aus dessen<br />

Erlös die Familie Soubirous<br />

7<br />

Vaterunser<br />

Unser tägliches Brot gib uns heute<br />

die nötigen Nahrungsmittel für<br />

die Familie kaufen wollte. Doch<br />

Bernadette brachte wohl an jenem<br />

Tag kein Holz mit nach<br />

Hause. Vielmehr begann für<br />

sie mit diesem «Heute» – dem<br />

11. Februar – der Schlussspurt<br />

Betende Gottesdienstgemeinschaft<br />

von heute in Lourdes.


zum Empfang der Erstkommunion.<br />

Denn sie war ja einige Wochen<br />

zuvor wegen der Vorbereitung<br />

auf den Empfang der<br />

Hl. Kommunion nach Lourdes<br />

zu ihrer Familie zurückgekehrt.<br />

Und damals wie heute verbindet<br />

sich in allen Getauften, die den<br />

Weg zur Erstkommunion gehen,<br />

das doppelte Verlangen nach<br />

dem täglichen Brot wie auch<br />

nach dem Brot des ewigen Lebens.<br />

Bernadette bringt diese<br />

Verbindung in einem Gebet so<br />

wunderschön zum Ausdruck, an<br />

dem sie uns bis heute teilhaben<br />

lässt: «Gib mir, ich bitte dich, das<br />

Brot der Demut, das Brot des<br />

Gehorsams, das Brot der Liebe,<br />

das Brot der Kraft, um meinen<br />

Willen zu brechen und ihn mit<br />

deinem Willen gleichförmig werden<br />

zu lassen, das Brot der inne-<br />

Wallfahrtsmotto<br />

ren Abtötung, das Brot der Geduld,<br />

um die Leiden meines Herzens<br />

zu ertragen. O Jesus, du<br />

willst für mich das Kreuz! Dein<br />

Wille geschehe! Gib mir das Brot<br />

der Kraft, um die Leiden zu ertragen,<br />

das Brot, nur dich immer<br />

und überall zu sehen.»<br />

Wenn wir einmal mehr den Weg<br />

vom Cachot zur Grotte von jenem<br />

11. Februar gehen und ihn<br />

weitergehen bis zum 3. Juni, an<br />

dem Bernadette die Erstkommunion<br />

empfing, dann erfahren wir,<br />

dass in der Zeit dieser vier Monate<br />

wiederum das «Tägliche» wie<br />

auch das «Heute» aufleuchten.<br />

Da sind einmal die 17 Erscheinungen,<br />

in denen Bernadette immer<br />

an der Unmittelbarkeit des<br />

«Heute» teilhaben darf. Für sie<br />

wird in jeder Erscheinung von<br />

neuem klar, was schon der Psal-<br />

8<br />

mist betete: «Heute, wenn ihr<br />

seine Stimme hört, verhärtet eure<br />

Herzen nicht.»<br />

So viele Herzen verhärteten sich<br />

um Bernadette herum. Ja, sie<br />

musste viel Leid, viele Kreuzeserfahrungen<br />

über sich ergehen<br />

«Heute, wenn ihr<br />

seine Stimme hört,<br />

verhärtet eure<br />

Herzen nicht.»<br />

lassen, bis sie das Brot der Kraft<br />

empfangen durfte. Doch ihr<br />

Herz durfte in all den Begegnungen<br />

mit der Schönen Dame an<br />

der Grotte in der Tat jene Herzensweite<br />

erfahren und ausstrahlen,<br />

die mehr und mehr auch die<br />

Leute, die Gaffer, wie auch die<br />

Betenden, an der Grotte ergriff,<br />

und zwar so innig, dass auch sie<br />

das Heute, die Unmittelbarkeit<br />

Gottes erfahren und glauben<br />

durften.<br />

Doch Bernadette besucht in diesen<br />

Wochen vor ihrer Erstkommunion<br />

auch den Schulunterricht<br />

und erlebt in dieser täglichen<br />

Verpflichtung die Dimension<br />

des Alltäglichen. Wir sind<br />

gut beraten, diesen Blickwinkel<br />

nicht aus unserem Leben zu verlieren.<br />

Und Bernadette bestätigt<br />

uns diese Wahrheit, indem sie<br />

auf die Frage von Emmanuelite<br />

Estrade: «Was hat dich denn<br />

glücklicher gemacht, die Erstkommunion<br />

oder die Erscheinungen?»,<br />

klar und unmissverständlich<br />

antwortet: «Diese beiden<br />

Dinge gehören zusammen,<br />

ohne dass man sie vergleichen


kann. Ich war bei beiden glücklich.»<br />

Wenn wir uns in dieser Betrachtung<br />

über die Vaterunser-Bitte<br />

«unser tägliches Brot gib uns<br />

heute» einmal mehr mit Bernadette<br />

auf den Weg gemacht haben,<br />

dann erfahren wir, dass diese<br />

Bitte auch unseren Alltag, unser<br />

Leben erfüllen möchte. Auch<br />

wir brechen jeden Tag neu auf,<br />

um unserer Arbeit nachzugehen,<br />

damit wir das nötige Kleingeld<br />

für das tägliche Brot zusammenbringen.<br />

Und dieser Weg mag<br />

uns an Quellen lebendigen Wassers<br />

führen, an denen wir in der<br />

Tat reichlich beschenkt werden<br />

wie Bernadette an der Grotte.<br />

Aber dieser Weg, unser Alltag,<br />

bringt uns auch immer wieder<br />

schwere Gänge, schwere Stunden<br />

und Probleme mit. Manchmal,<br />

Bücher<br />

Die 18 Erscheinungen<br />

von Lourdes und ihre Bedeutung<br />

für den inneren Weg,<br />

von Franz-Toni Schallberger<br />

200 Seiten Fr. 25.–<br />

Das Geheimnis von Lourdes,<br />

von Odilo Lechner Fr. 16.–<br />

Das Licht der Wahrheit. Weg<br />

einer Familie in die katholische<br />

Kirche, von Jürg F. Berchtold<br />

95 Seiten Fr. 23.–<br />

Wallfahrtsmotto<br />

oder sogar öfters geraten wir in<br />

Zweifel, ob sich dieser tägliche<br />

Gang wirklich lohnt, letztlich<br />

wirklich im Plan Gottes ist? Vielleicht<br />

sind wir in diesen Stunden<br />

sogar an die herben Worte Bernadettes<br />

im oben erwähnten Gebet<br />

erinnert: «Gib mir, ich bitte<br />

dich, das Brot der Demut, das<br />

Brot des Gehorsams, das Brot<br />

der Liebe, das Brot der Kraft, um<br />

meinen Willen zu brechen und<br />

ihn mit deinem Willen gleichförmig<br />

werden zu lassen…» Doch<br />

unser Alltag wäre unvollkommen,<br />

wenn wir nur jeden Tag<br />

neu aufbrechen, um unseren<br />

Hunger nach dem täglichen Brot<br />

zu stillen. Denn gerade unsere<br />

aktuelle Gesellschaft in unseren<br />

Breitengraden lehrt uns, dass<br />

nicht allein ein reich gedeckter<br />

Tisch die Bedürfnisse der Men-<br />

Vertiefen Sie Ihre Lourdeswallfahrt<br />

Lourdes – Stätte des Lichts,<br />

von Andreas Drouve Fr. 23.–<br />

DVD/CD<br />

Bernadette Soubirous<br />

(ca. 2 Std.) Fr. 40.–<br />

Prozessionen in Lourdes:<br />

Es singt der Süddeutsche-Pilger-Chor<br />

Leitung: Leander Prinz Fr. 20.–<br />

Marienlieder in Lourdes:<br />

Es singt der Süddeutsche-Pilger-Chor<br />

Leitung: Leander Prinz Fr. 20.–<br />

9<br />

schen zu stillen vermag. Mehr<br />

und mehr erkennt die heutige<br />

Gesellschaft, dass unser Alltag<br />

ebenso vom göttlichen «Heute»<br />

erfüllt werden muss; von der Begegnung<br />

Jesu mit den Menschen<br />

im Sakrament der Eucharistie,<br />

von der Begegnung Jesu mit uns<br />

Menschen im Sakrament der<br />

Beichte und nicht zuletzt auch<br />

von der Begegnung Jesu mit den<br />

Menschen im Gebet.<br />

So möchte ich Sie einladen, am<br />

Ende dieser Betrachtung von der<br />

Grotte den Blick auf den Kreuzweg<br />

in Lourdes zu richten, um<br />

betend und meditierend mit den<br />

Worten «unser tägliches Brot gib<br />

uns heute» den Weg zur 12. Station<br />

zu gehen, wo Jesus dem<br />

Schächer zuspricht: «Amen, ich<br />

sage dir: Heute noch wirst du<br />

mit mir im Paradies sein.»<br />

Die Preise verstehen sich exkl. Porto<br />

und Verpackung. Bei Bestellung bitte<br />

das Gewünschte ankreuzen.<br />

Pilgerbüro, 8730 Uznach<br />

Telefon 055 285 81 15<br />

Telefax 055 285 81 00<br />

E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch


In den vergangenen Wochen<br />

konnten in den Medien – vor<br />

allem im Internet – immer wieder<br />

Berichte über ein allfälliges<br />

68. Wunder von Lourdes gelesen<br />

werden.<br />

Wir alle wissen, dass jedes kirchlich<br />

anerkannte Wunder einem<br />

strengen Prüfverfahren unterliegt,<br />

bis es zur offiziellen Anerkennung<br />

durch den Bischof<br />

kommt. Es gilt zu betonen, dass<br />

im aktuellen Fall noch nicht alle<br />

Vorgaben für eine offizielle Anerkennung<br />

erfüllt sind. Dennoch<br />

dürfen wir uns an den «good<br />

news» freuen und Gott danken,<br />

dass er uns und vielen Pilgern in<br />

Lourdes immer wieder «Wunder»<br />

schenkt, die unsere Liebe zu<br />

Gott und zueinander vertiefen.<br />

Ganz aus dieser Blickrichtung<br />

soll nachfolgend in aller Kürze<br />

Wallfahrtsmotto<br />

Heilungen in Lourdes<br />

das Zeugnis von Serge François<br />

abgedruckt sein.<br />

Der Fernsehmechaniker Serge<br />

François aus La Salle-et-Chapelle-Aubry<br />

in Maine litt unter<br />

einem Bandscheibenvorfall. Zwei<br />

Operationen blieben ohne Erfolg.<br />

Sein linkes Bein war gelähmt<br />

und er litt zudem unter<br />

starken Schmerzen. Um diese zu<br />

lindern, musste er täglich starke<br />

Schmerzmittel einnehmen.<br />

In diesem Zustand kam er im<br />

Jahre 2002 zur Grotte von Massabielle.<br />

Betend harrte er vor der<br />

10<br />

Grotte aus, in der im Jahre 1858<br />

die Schöne Dame dem Kind<br />

Bernadette Soubirous erschienen<br />

war. Plötzlich verspürte er im linken<br />

Bein ein warmes Gefühl.<br />

Darauf hin seien plötzlich all seine<br />

Leiden und Beschwerden verschwunden<br />

gewesen.<br />

Nachdem Serge François seine<br />

komplette Gesundheit wiedererlangt<br />

hatte, machte er sich<br />

auf den Jakobsweg und brachte<br />

1000 km hinter sich – zu Fuss!<br />

Bischof Emmanuel Delmas von<br />

Angers berichtete nun, dass das<br />

medizinische Büro von Lourdes<br />

die Heilung als «plötzlich, vollständig,<br />

ohne Therapie, sowie<br />

dauerhaft» eingestuft habe. Die<br />

Heilung, so der Bischof weiter,<br />

könne «als persönliche Gabe von<br />

Gott für diesen Menschen» verstanden<br />

werden, als einen Gnadenerweis,<br />

als ein Zeichen von<br />

Christus, dem Heiland. Dann<br />

schliesst der Bischof seine Stellungnahme<br />

mit den Worten: «Im<br />

Namen der Kirche erkenne ich<br />

den ‹aussergewöhnlichen› Charakter<br />

der Heilung an.»<br />

Als grösstes Wunder<br />

von Lourdes dürfen wir<br />

jedes Jahr neu die betende<br />

Pilgergemeinschaft erleben.


Wallfahrt <strong>2011</strong><br />

11


Wallfahrt <strong>2011</strong><br />

12


Wallfahrt <strong>2011</strong><br />

13


Wallfahrt <strong>2011</strong><br />

14


In diesen Zeilen lässt uns Sr. Cäcilia<br />

Allenspach, die nun schon<br />

seit Jahren als Verantwortliche<br />

der Krankenpflege auf unserer<br />

Wallfahrt wirkt, an ihren ganz<br />

persönlichen «Vaterunser-Erlebnissen»<br />

teilhaben.<br />

VATER UNSER<br />

Wenn ich zurückschaue und dieses<br />

Wort langsam ausspreche,<br />

wende und drehe, so denke ich<br />

an meinen Vater. Bei ihm erlebte<br />

ich als ganz kleines Kind diese<br />

Geborgenheit und Sicherheit.<br />

Vater unser – unser Vater; Sicherheit<br />

im Kreis der Familie. Eigentlich<br />

konnte mich nichts schrecken,<br />

wenn der Vater da war.<br />

Ich kann mich erinnern – wohl<br />

meine erste bewusste Erinnerung<br />

– wie wir mit dem Vater im<br />

Frühjahr 1945 auf einer Anhöhe<br />

in unserem Land standen und<br />

von dort das Bombardement<br />

über Friedrichshafen sahen. Dabei<br />

durfte ich auf dem Arm des<br />

Vaters sitzen. Ich habe mich<br />

nicht gefürchtet, denn mein Vater<br />

war ja da.<br />

Vater unser, der du bist im Himmel!<br />

Für mich war und ist dieses<br />

Glaubensgeheimnis befreiend<br />

und beglückend.<br />

GEHEILIGT WERDE<br />

DEIN NAME<br />

Wir erlebten zu Hause diese<br />

Gegenwart immer, ohne Angst<br />

oder Einengung. Das Kirchenjahr<br />

prägte unser Leben. An Advent<br />

und Weihnachten war unser<br />

Warten spürbar und das nicht<br />

nur auf kleine Geschenke. Nein,<br />

wir wussten, das Christkind<br />

kommt auf die Welt: Sei es beim<br />

morgendlichen Gang zur Rora-<br />

Wallfahrtsmotto<br />

temesse oder beim Anzünden der<br />

Adventskerzen. Und nicht zu<br />

vergessen ist für mich das Geheimnisvolle<br />

um das Guetzli-Backen.<br />

Ebenso zur Fasnacht und Fastenzeit,<br />

die uns auf Ostern bereit<br />

machten. Sicher half beim Warten<br />

auch die Freude mit, dass es<br />

nach Ostern wieder Confi zum<br />

Frühstück gab und dass wir wieder<br />

Jassen durften (dies war das<br />

grösste Fastenopfer).<br />

Von Christi Himmelfahrt bis<br />

Pfingsten hielten wir jeweils am<br />

Abend Pfingstnovene. Eines der<br />

Kinder durfte immer gehen,<br />

auch dann, als zu Hause viel Arbeit<br />

anstand. Die Maiandachten<br />

am Sonntagabend waren spezielle<br />

Anlässe. Der Heimweg war sowieso<br />

immer ganz speziell.<br />

Weiter waren Fronleichnam, Allerheiligen<br />

und das Patrozinium<br />

der Pfarrei Höhepunkte in unserem<br />

Jahr. So schloss sich unser<br />

Kirchenjahr und darin erlebte<br />

ich die Heiligung des Namen<br />

Gottes.<br />

Beim Tod eines lieben Nachbarn<br />

erlebte ich zum ersten Mal bewusst<br />

das Beten der «fünf Wunden».<br />

Dabei wird jeweils das «Vaterunser»<br />

vorangestellt mit der<br />

jeweiligen Anrufung einer Wunde<br />

Jesu. Ich empfand bei dieser<br />

Gelegenheit das «Vaterunser» anders,<br />

wie mit Leid beladen, um<br />

dann beim folgenden Glaubens-<br />

15<br />

Vaterunser<br />

Im Alltag<br />

bekenntnis einzumünden in die<br />

Auferstehung und das ewige Leben.<br />

DEIN WILLE GESCHEHE<br />

Unser Vater war nach einem<br />

Schlaganfall gelähmt. Jede Woche<br />

brachte der Kaplan die hl.<br />

Kommunion. Dazu wurde jeweils<br />

ein kleiner Hausaltar hergerichtet.<br />

Nun war es wieder so weit. Doch<br />

ein heftiges Unwetter mit starkem<br />

Hagelschlag verwüstete am<br />

Vorabend alles. Ich fühlte mich<br />

berechtigt, zu murren und sagte<br />

zum Vater: «Ich werde keine Blumen<br />

richten.» Dann war es still<br />

in der Kammer. Doch plötzlich<br />

sagte der Vater in die Stille hinein:<br />

«Der Herr hat es gegeben,<br />

der Herr hat es genommen, sein<br />

Wille geschehe.» Jahre später<br />

habe ich diese Aussage einordnen<br />

können.<br />

UNSER TÄGLICHES BROT<br />

GIB UNS HEUTE<br />

Ich wusste aus eigener Erfahrung,<br />

wie viel Arbeit es braucht,<br />

bis Mehl und Brot vorhanden<br />

waren. Ich weiss auch, wie gerne<br />

wir Brot assen. Deshalb durften<br />

wir mit Brot und «Brotkrumen»<br />

nie spielen. Brot sei etwas Heiliges.<br />

Schon das irdische Brot,<br />

mehr noch das himmlische Brot.<br />

Bei uns zu Hause wurde jeder<br />

Brotlaib vor dem Anschneiden


mit 3 Kreuzen bezeichnet. Genug<br />

Brot zu haben war und ist<br />

ein Geschenk. Früh lernte ich bei<br />

Vater und Mutter das Brot in allen<br />

Formen mit den Armen zu<br />

teilen. Dies geschah so selbstverständlich,<br />

dass es einfach dazu<br />

gehörte. Teilen mit den Ärmeren,<br />

keinen Bedürftigen oder<br />

Landstreicher ohne etwas weiterziehen<br />

zu lassen, das war für<br />

uns Kinder oft interessant und<br />

lehrreich.<br />

VERGIB UNS UNSERE<br />

SCHULD…<br />

Ich kann mich an eine Predigt in<br />

meiner Kinderzeit erinnern, in<br />

der uns gesagt wurde: Vergib, so<br />

wird dir vergeben.<br />

Kleine Kindersünden, Krach mit<br />

dem Schulgspänli, zu Hause<br />

nicht gehorchen etc. Alles soll in<br />

Ordnung gebracht werden!?<br />

Da dachte ich mir, diese Bitte lasse<br />

ich lieber einmal aus, bis alles<br />

wieder gut ist.<br />

Ja, das mache ich heute noch<br />

so, wenn es noch nicht gelingen<br />

will. Vergib, so wird dir vergeben!<br />

FÜHRE UNS NICHT IN<br />

VERSUCHUNG<br />

Was verbirgt sich hinter diesem<br />

Wort für ein Kind? Schoggi,<br />

Guetzli, etc.? Als junger Mensch<br />

nicht mehr folgen wollen, eigene<br />

Wege gehen? Ja, die Versuchungen<br />

passen sich dem Lebensalter<br />

an. Wird dies wohl so bleiben bis<br />

zu unserem Ende?<br />

Ja, Herr, erlöse uns in deiner<br />

Barmherzigkeit. Denn dein ist<br />

die Herrlichkeit, in Ewigkeit.<br />

Amen.<br />

Sr. Cäcilia Allenspach<br />

Wallfahrtsmotto<br />

16<br />

Sr. Cäcilia Allenspach<br />

als kleines Mädchen<br />

im Schutz ihres Vaters.


Seit 25 Jahren bewohnen drei<br />

Schwestern der Gemeinschaft<br />

von Nevers eine Sozialwohnung<br />

in der Siedlung «Ophite»<br />

am Stadtrand von Lourdes<br />

und teilen dort das Leben der Armen<br />

und Benachteiligten unserer<br />

Zeit. Freilich ist es nicht das<br />

Cachot der Familie Soubirous,<br />

aber dennoch kann «Ophite»<br />

vielleicht als Cachot unserer Zeit<br />

umschrieben werden.<br />

Der Name «Ophite» erinnert an<br />

den alten Steinbruch in Lourdes.<br />

Während Jahren wurde dort das<br />

Glaube<br />

Ophit-Gestein gebrochen, ein<br />

Marmor, der für seine Härte bekannt<br />

ist. Entlang dieser Marmorwand<br />

entstand in den<br />

1970er Jahren nach und nach<br />

eine Wohnsiedlung aus langgezogenen<br />

Wohnblöcken. «Ein<br />

17<br />

Ophite<br />

Das «moderne» Cachot<br />

Dominospiel von über fünfhundert<br />

Wohnungen für etwa 1500<br />

Seelen.»<br />

Die Schwestern von Nevers bewohnen<br />

dort im Schatten eines<br />

quadratischen Hochhauses eine<br />

Wohnung im 9. Stock. Eine Metalltreppe<br />

mit klebrigen Stufen<br />

führt zur Wohnungstür. Dort ist<br />

ein blaues Schild angebracht:<br />

«Schwestern von Nevers.» Die<br />

Graffiti, die die Mauern der ersten<br />

Treppen beflecken, gehen<br />

kaum über das 4. Stockwerk hinaus.<br />

Weiter hoch scheint sich<br />

niemand zu wagen. Dennoch<br />

teilen die Schwestern von Nevers<br />

seit dem 9. Januar 1986 den Alltag<br />

mit den Nachbarn und allen<br />

Bewohnern von «Ophite».<br />

Die Idee, eine kleine Kommunität<br />

in diesem sozialen Brennpunkt<br />

zu gründen, geht auf die<br />

damalige Generaloberin zurück.<br />

Anlässlich einer Versammlung<br />

bedauerte sie, dass die Kongregation<br />

in «Ophite» nicht vertreten<br />

ist. Sie war sich sicher, dass Bernadette<br />

mit ihrer ganzen Familie<br />

wohl dort gelebt hätte, wenn sie<br />

eine Zeitgenossin von uns wäre.<br />

Die Schwestern von Nevers<br />

teilen den Alltag der Bewohner<br />

im «Ophite».


Nach weiteren Besprechungen<br />

wagten drei Schwestern dieses<br />

Abenteuer.<br />

Schwester Odile, die seit dem<br />

Beginn im Jahre 1986 zur kleinen<br />

Kommunität gehört, erzählt<br />

von ihren ersten Eindrücken. Bei<br />

«Die Aufgabe …<br />

ist der Dienst<br />

am Nächsten<br />

und das Teilen<br />

des Kummers<br />

und der<br />

alltäglichen<br />

Sorgen.»<br />

einem ersten Besuch vor der Ankunft<br />

der Schwestern wunderten<br />

sich Jugendliche über die Anwesenheit<br />

von uns. Sie fragten:<br />

«Was machen Sie hier? Hier ist<br />

Chicago!», liessen sie uns wissen<br />

und wölbten dabei ihre Brüste.<br />

Die zukünftigen Mieterinnen<br />

liessen sich jedoch nicht von ihren<br />

Plänen abbringen, da sie darin<br />

mitunter auch dem Auftrag<br />

ihres Gründers Jean-Baptiste de<br />

Laveyne erkennen, der sie aufforderte,<br />

«auf einer Ebene mit den<br />

Menschen zu leben».<br />

Bernadette gehört zu uns<br />

Die Schwestern wurden von ihren<br />

Nachbarn gut aufgenommen.<br />

Den schlechten Ruf der<br />

Siedlung können die Schwestern<br />

nicht bestätigen. Schwester<br />

Odile knüpfte sofort verschie-<br />

Glaube<br />

denste Kontakte. Bald engagierte<br />

sie sich in der Armenküche,<br />

setzte sich zusammen mit der<br />

Pfarrei Lourdes für die Katechese<br />

der Kinder ein und half eine<br />

Zeit lang in einem Kinderclub<br />

mit. «Die Solidarität und die gegenseitige<br />

Hilfe sind hier echte<br />

Werte.»<br />

Doch im Laufe der 25 Jahre hat<br />

sich der Aufgabenbereich auch<br />

verändert. Heute sehen sich die<br />

Schwestern von Nevers einer älter<br />

werdenden Bevölkerung ausgesetzt.<br />

Die jungen Menschen<br />

verlassen mehr und mehr die<br />

Siedlung oder bleiben nur für<br />

kurze Zeit hier. Unsere neue<br />

Priorität gilt deswegen dem<br />

Kampf gegen die Vereinsamung.<br />

Im Turm nebenan wohnt sogar<br />

eine 100-jährige Frau. Alle kennen<br />

sie und fragen regelmässig,<br />

wie es ihr geht.<br />

Die Aufgabe der kleinen Schwesternkommunität<br />

ist der Dienst<br />

am Nächsten und das Teilen des<br />

Kummers und der alltäglichen<br />

Sorgen. Und darin folgen sie<br />

ganz dem Beispiel der hl. Bernadette.<br />

Sie hilft ihnen durch ihre<br />

Einfachheit und Demut. «Wir<br />

sprechen mit den Menschen<br />

über Bernadette und sie interessieren<br />

sich für sie. Sie war ebenso<br />

eine Ausgeschlossene wie viele<br />

unter uns. Sie sagen deshalb<br />

immer wieder gern: Bernadette<br />

gehört zu uns, sie ist wie wir.»<br />

Schwester Odile meint: «Wichtig<br />

ist nicht so sehr, was wir sagen,<br />

sondern das tägliche Miteinander.»<br />

18<br />

Unsere<br />

Verstorbenen<br />

Altbüron: Adolf Bossert-Meier<br />

Altdorf UR: Josefina Zurfluh-Welti<br />

Altstätten SG: Marianne Seitz<br />

Basel: Margaritha Studer<br />

Disentis/Mustér: Barla Desax<br />

Eschenbach SG: Sebastian Steiner<br />

Jona: Agnes Huser-Isenring<br />

Lachen SZ: Elisabeth Zindel-Kessler<br />

Rossrüti: Berta Wiesli-Imhof<br />

Rothenburg: Agatha Ruckli<br />

Ruswil: Josef Stadelmann-Frey<br />

Sarnen: Rita Wallimann-Brunner<br />

Schwarzenberg LU: Josef Camenzind-<br />

Husistein<br />

Sisseln AG: Maria Heiny<br />

Zeihen: Linus Meier; Pauline Suter<br />

Wir empfehlen unsere Heimgegangenen<br />

der Fürbitte Mariens und dem Gebet<br />

der <strong>AVE</strong>-Leser.<br />

Helfen Sie uns mit,<br />

Ihre Adresse aktuell<br />

zu halten!<br />

Folgende Möglichkeiten stehen Ihnen<br />

zur Verfügung:<br />

– <strong>AVE</strong>-Versandstelle, Pilgerbüro,<br />

8730 Uznach<br />

– Internet: www.abo.otmarsberg.ch<br />

– E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch<br />

Durch Ihre Mithilfe ermöglichen Sie<br />

uns weiterhin eine tadellose Zustellung<br />

der Zeitschrift <strong>AVE</strong> und darüber<br />

hinaus eine aktuelle Adressverwaltung.<br />

Herzlichen Dank!


Der hl. Antonius ist ein Heiliger<br />

auch unserer Zeit. Nicht<br />

nur in seiner Heimatstadt Lissabon<br />

und in Padua knien unzählige<br />

Gläubige vor einer Statue des<br />

hl. Antonius nieder, auch bei<br />

uns nehmen viele Menschen Zuflucht<br />

bei ihm. So finden wir in<br />

vielen Kirchen eine Statue des hl.<br />

Antonius und nicht weit entfernt<br />

davon ein «Kässeli» für Spenden<br />

an die Armen unserer Welt.<br />

Doch vor allem verweist uns der<br />

hl. Antonius auf Christus. Seit<br />

dem 15. Jahrhundert wird der<br />

Jünger des hl. Franziskus deshalb<br />

zurecht mit Lilie und dem Jesuskind<br />

dargestellt.<br />

Antonius und sein Leben<br />

Als Sohn adeliger Eltern wurde<br />

der hl. Antonius 1195 in Lissabon<br />

geboren und auf den Namen<br />

Fernando getauft. Bereits<br />

mit 15 Jahren trat er in das Augustiner-ChorherrenstiftSt.Vicente<br />

de Fora bei Lissabon ein,<br />

um sich zwei Jahre später in<br />

Coimbra den Bibelwissenschaften<br />

und der Väterlehre zu widmen.<br />

Nach 9-jährigem Studium<br />

wurde er 1219 zum Priester geweiht.<br />

Doch schon ein Jahr später<br />

kam es zu jenem prägenden<br />

Ereignis, das sein Leben fundamental<br />

verändert. Durch die<br />

Rückkehr der Leichen der fünf<br />

franziskanischen Protomärtyrer,<br />

deren Mission in Marokko tragisch<br />

missglückt war, erwachte in<br />

ihm der Wunsch, dem Franziskanerorden<br />

beizutreten. Dort erhielt<br />

er den Namen Antonius<br />

und brach bereits im Herbst des<br />

Jahres 1220 als Ersatz für die<br />

Märtyrer nach Marokko auf.<br />

Schon bald zwang ihn eine<br />

Glaube<br />

Marianische Heilige<br />

Krankheit zur Rückkehr nach<br />

Portugal. Das Schiff geriet jedoch<br />

in einen schweren Sturm,<br />

so dass er im Frühjahr 1221 unverhofft<br />

in Sizilien strandete, von<br />

wo aus er nach Assisi kam. Da<br />

für ihn keine Aufgabe zu finden<br />

war, zog er sich als Einsiedler zurück.<br />

Erst durch eine Primizpredigt,<br />

die er einzig und allein wegen<br />

fehlender Alternativen halten<br />

durfte, erkannten die Gläubigen<br />

seine grossen Fähigkeiten.<br />

Der hl. Franziskus bat ihn nun<br />

persönlich, für seine Brüder theo-<br />

19<br />

Hl. Antonius von Padua (21)<br />

logische Vorlesungen zu halten.<br />

Dazu schrieb er ihm: «Meinem<br />

Bischof Antonius Heil! Es gefällt<br />

mir, dass du die Heilige Theologie<br />

dozierst und den Brüdern<br />

beibringst, dabei darf aber nicht<br />

der Geist der Frömmigkeit und<br />

des Gebetes fehlen, wie es unserer<br />

hl. Regel entspricht.»<br />

So war Antonius zunächst Lehrer<br />

im Konvent von Bologna. Zugleich<br />

wirkte er als Volksmissionar,<br />

der sich mit seinem geisterfüllten<br />

Wort den Irrlehren der<br />

Albigenser und Waldenser stellte.


Nach 1227 predigte er in Padua.<br />

Vor allem seine Fastenpredigten<br />

im Jahre 1231 waren ein grosser<br />

Erfolg. Doch bald darauf erkrankte<br />

Antonius an Wassersucht<br />

und starb am 13. Juni desselben<br />

Jahres im Kloster von Arcella<br />

bei Padua.<br />

Infolge der grossen Verehrung<br />

fand sich Papst Gregor IX. bei<br />

seinem Aufenthalt in Spoleto im<br />

Jahre 1232 genötigt, Antonius<br />

heilig zu sprechen. Mit dem<br />

16. Januar 1946 ernannte ihn<br />

Papst Pius XII. zum Kirchenleh-<br />

«So selig<br />

ist kein Seliger,<br />

so glücklich<br />

ist kein Glücklicher,<br />

wie ein Mensch,<br />

der Gott im Herzen<br />

hat.»<br />

rer und würdigte damit seine<br />

profunden Kenntnisse über die<br />

Lehre der Kirche.<br />

Antonius und Jesus<br />

Von Antonius sind eine ganze<br />

Reihe seiner Predigten erhalten.<br />

Kaum ein Thema hat er ausgelassen.<br />

Dennoch schenkte er<br />

der «Erlösung durch Christus»<br />

eine besondere Aufmerksamkeit.<br />

Vielleicht ist diese intensive Auseinandersetzung<br />

eine Antwort<br />

auf die Erscheinung des Jesuskindes<br />

vor Antonius. Jesus war ihm<br />

Glaube<br />

höchstes Vorbild in den Tugenden<br />

der Demut und Liebe zur<br />

Armut. Als ein ganz in der franziskanischen<br />

Tradition stehender<br />

Prediger sah er diese Demut und<br />

Armut vor allem in der Menschwerdung<br />

von Jesus aufleuchten.<br />

In ihr erkannte Antonius eine<br />

dreifache Vermählung. Die erste<br />

umschrieb er als «Vermählung<br />

der Rechtfertigung». Um die<br />

grosse Kluft zwischen Gott und<br />

der Schöpfung zu überwinden,<br />

bediente sich Gott des Menschen.<br />

Viele Boten, Propheten<br />

und Mittler rief Gott in seinen<br />

Dienst, um sich endlich mit der<br />

allerseligsten Jungfrau zu vermählen.<br />

Ihr Leib vermochte jenen<br />

zu tragen, der grösser ist als<br />

alle Welt. Gott macht sich klein,<br />

demütig und arm, um uns Menschen<br />

als Mensch zu begegnen.<br />

Die zweite Vermählung wird<br />

nach dem hl. Antonius dann gefeiert,<br />

«wenn die Gnade des Heiligen<br />

Geistes auf eine Seele herabkommt<br />

und sie sich bekehrt».<br />

Umkehr, Neuaufbruch und Vereinigung<br />

mit dem liebenden und<br />

barmherzigen Gottessohn waren<br />

nicht nur Tugenden des hl. Antonius,<br />

sondern sollten jedes<br />

christliche Menschenherz erfüllen.<br />

Dabei dürfen wir in dieser<br />

Berufung auf den hl. Geist vertrauen.<br />

Er leitet und lehrt uns<br />

und führt uns – leise und sanft –<br />

zur Umkehr, zu Jesus Christus.<br />

In Christus allein kommt der<br />

Mensch zum Ziel. Doch dazu<br />

müssen wir sein offenes Herz annehmen.<br />

Und dies sollen wir<br />

nach dem hl. Antonius so oft<br />

tun, bis wir bereit sind zur dritten<br />

Vermählung und zwar «am<br />

Tage des Gerichts, wenn Jesus<br />

20<br />

Christus als Bräutigam kommt<br />

und es heisst: ‹Siehe, der Bräutigam<br />

kommt! Geht ihm entgegen!›»<br />

(Mt 25,6). Dann ist der<br />

Tod nicht mehr bloss ein Sterben<br />

im menschlichen Sinn, sondern<br />

Übergang, Eintritt in das ewige<br />

Leben. Mit dem hl. Paulus dürfen<br />

wir ausrufen: «Verschlungen<br />

ist der Tod vom Sieg» (1 Kor<br />

15,54). Und die hl. Bernadette<br />

lässt mit uns die Hoffnung teilen:<br />

«Der Gerechte braucht in<br />

keiner Weise die Auflösung seines<br />

Leibes zu fürchten, denn er<br />

muss eines Tages verklärt und<br />

ganz in Herrlichkeit erstrahlend<br />

auferstehen.»<br />

Antonius und Maria<br />

Diese Verklärung in die Herrlichkeit<br />

Gottes hinein wurde an Maria<br />

vollbracht und liess den hl.<br />

Antonius in einer Predigt zu Maria<br />

Himmelfahrt ausrufen: «Die<br />

allerseligste Jungfrau besitzt die<br />

Liebe der ganzen Welt, da sie uns<br />

den Erlöser geschenkt hat. Sie ist<br />

unsere glorreiche Ester, die […]<br />

aufgenommen ward in das<br />

himmlische Gemach, wo als König<br />

der Könige und Freude der<br />

Engel Jesus Christus auf dem<br />

Sternenthrone sitzt.» Diese Liebe<br />

der Gottesmutter zur ganzen<br />

Welt packte den jungen Antonius<br />

im wahrsten Sinne des Wortes.<br />

Ja, im Leben, im Eintauchen in<br />

den Willen des Vaters, konnte<br />

Gott an Maria das Wunder der<br />

Liebe vollbringen. Davon war<br />

der hl. Antonius nicht nur fasziniert,<br />

sondern liess sich ebenso zu<br />

einem wunderbaren Werkzeug<br />

Gottes formen, das sich im Gebet<br />

mit ihr vereinte und so zur Liebe<br />

und Demut in Christus fand.


Nach der Begrüssung aller Anwesenden<br />

durch den Präsidenten, Herrn Stephan<br />

Ritter, wurden im Speziellen unser Präses,<br />

Vikar Richard Strassmann, sowie<br />

Pfarrer Lorenz Baur begrüsst. Ebenfalls<br />

dankte der Präsident Vreni und Hans<br />

Keusch für die schönen Blumen, die den<br />

Dachsaal im Pflegeheim Muri dekorierten.<br />

Mit dem Lied «Erhebt in vollen Chören»<br />

wurde die Generalversammlung eröffnet.<br />

Als Tagespräsident wurde Präses Richard<br />

Strassmann einstimmig gewählt<br />

und als Stimmenzähler stellten sich Theres<br />

Abt und Christa Geu zur Verfügung.<br />

Anschliessend wurden die traktandierten<br />

Geschäfte behandelt. Zuerst gedachten<br />

wir der 38 Verstorbenen unseres<br />

Vereins. Für sie wurde eine Kerze an-<br />

Vereinsmitteilungen<br />

LPV Basel: Jahresrückblick 2010<br />

gezündet und Präses Richard Strassmann<br />

gedachte ihrer mit besinnlichen<br />

Worten. Unter «Wahlen» wurde der gesamte<br />

Vorstand für weitere zwei Jahre<br />

wiedergewählt. Zusätzlich wurde Frau<br />

Patricia Simeoli als weiteres Vorstandsmitglied<br />

aufgenommen und übernahm<br />

das Ressort Medien und Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Leider gab unser Fähnrich, Herr Hans<br />

Bütler, aus gesundheitlichen Gründen<br />

seinen Rücktritt bekannt. Da Herr Bütler<br />

nicht anwesend sein konnte, wurde ihm<br />

ein kleines Präsent persönlich überbracht.<br />

In Herrn Benedikt Geiger von<br />

Muri konnte sein Nachfolger bekanntgegeben<br />

werden. Herzlichen Dank für<br />

die Bereitschaft zu diesem Dienst an unserem<br />

Verein und zur Ehre der Mutter-<br />

21<br />

gottes. Ihm zur Seite stehen die bisherigen<br />

Fähnriche, Herr Jakob Küng und<br />

Herr Josef Meister.<br />

Das diesjährige Jahresprogramm wurde<br />

den Vereinsmitgliedern mit der Einladung<br />

versandt. Der Präsident erwähnte<br />

insbesondere nochmals die Maiandachten<br />

in Muri und an der Grotte in Boswil,<br />

sowie die Jahreswallfahrt am 15. August<br />

ins Kloster Ingenbohl.<br />

Zum Abschluss stimmten alle ins beliebte<br />

Lourdeslied «Die Glocken verkünden»<br />

ein. An der Versammlung trafen<br />

sich 126 Lourdesfreunde.<br />

Danach wurde vom Lourdespilgerverein<br />

noch Kaffee oder sonst ein Getränk als<br />

Dank an die Vereinsmitglieder offeriert.<br />

Patricia Simeoli<br />

Medien und Öffentlichkeitsarbeit<br />

LPV ZH-TG-SH: Einkehrtag und Jahresprogramm<br />

Einkehrtag in Zürich-Seebach<br />

Zum Einkehrtag in der Maria-Lourdeskirche<br />

in Zürich-Seebach versammelten<br />

sich 1000 Gläubige. In den Vorträgen<br />

von Sr. Briege McKenna und P. Kevin<br />

Scallon erhielten wir eine echte Vertiefung<br />

des Glaubens. Ihre Charismen sind<br />

wahre Gnadengeschenke. Eine Anbetungsgruppe<br />

aus dem Walllis vertiefte<br />

durch ihre Beiträge die Begegnungen<br />

mit Jesus, der unter uns in der Hl. Eucharistie<br />

gegenwärtig war.<br />

Dabei durften wir Heilung auf verschiedene<br />

Arten erfahren:<br />

Vergebung der Sünden in der Beichte<br />

und Ja-sagen zum Willen Gottes.<br />

Von Herzen danken wir allen, die zum<br />

Gelingen dieser Tagung beigetragen haben:<br />

der Übersetzerin, den beiden Musikgruppen,<br />

der Organisation im Hintergrund<br />

und der Pfarrei für die Benutzung<br />

der Kirche und des Pfarrsaals. Gott segne<br />

sie alle für ihren Einsatz.<br />

Eine Pilgerin<br />

Weiteres Jahresprogramm<br />

17. September <strong>2011</strong><br />

Fusswallfahrt nach Sachseln-Flüeli-<br />

Melchtal<br />

17.–21. Oktober <strong>2011</strong><br />

Flugwallfahrt von Zürich nach Lourdes.<br />

Vollpension im Hotel «Roc de Massabielle<br />

& Lisieux»<br />

Pilgerleitung: P. Raphael und P. Gérard<br />

Kosten: Fr. 900.– alles inkl.<br />

23. Oktober <strong>2011</strong><br />

Treffen mit P. Gérard in Sachseln<br />

19. November <strong>2011</strong><br />

Einkehrtag mit Prof. Dr. Manfred Lütz<br />

11. Dezember <strong>2011</strong><br />

Adventfeier in Maria Lourdes, Zürich-<br />

Seebach<br />

Alle Anmeldungen ans Sekretariat:<br />

041 787 10 52


Am 27. Februar begrüsste im Namen des<br />

Vorstandes unsere Präsidentin, Frau Doris<br />

Hayoz, die zahlreich anwesenden<br />

Muttergottesverehrer ganz herzlich. Sie<br />

stellte die Versammlung unter den<br />

Schutz der Muttergottes und rief den<br />

Hl. Geist um seinen Beistand an. Alle zusammen<br />

grüssten Maria mit dem<br />

Lourdeslied.<br />

Durch den Jahresbericht der Präsidentin<br />

wurden schöne Erinnerungen vom<br />

vergangenen Vereinsjahr aufgefrischt.<br />

Einige davon sind:<br />

Am 11. Februar besuchten wir den Festgottesdienst<br />

in der Maria-Lourdeskirche<br />

in Dussnang mit der Vereinsfahne<br />

und einer schönen Schar treuer Mitglieder.<br />

Mit der Vereinsfahne begleitet,<br />

durften wir unsere Votivkerze am<br />

Bei strömendem<br />

Regen brach plötzlich<br />

die Sonne durch<br />

die Wolken hindurch,<br />

begann sich zu<br />

drehen und bewegte<br />

sich Richtung Erde.<br />

Gleichzeitig wurden<br />

viele Menschen<br />

geheilt und viele<br />

kamen zum Glauben.<br />

2. März der Pfarrei Bütschwil schenken<br />

und von Herrn Pfarrer Josef Manser<br />

segnen lassen. 1814 Pilger nahmen an<br />

der 114. Lourdeswallfahrt vom 24.–30.<br />

April teil. Die Vereinswallfahrt führte<br />

uns am 6. Juli mit 147 Pilgern nach Stühlingen<br />

ins Loreto-Heiligtum. In Maria<br />

Vereinsmitteilungen<br />

LPV Wil und Umgebung: Hauptversammlung<br />

Bühl hielten wir die eucharistische<br />

Nachmittagsandacht bei der Hl. Notburga.<br />

Mit Pater Meinrad Manser feierten<br />

wir am 8. August die Hl. Messe im Ahorn.<br />

Und das Jahresprogramm brachten wir<br />

mit dem Wallfahrtsnachmittag in Maria<br />

Dreibrunnen zum Abschluss.<br />

Nachdem die offiziellen Geschäfte abgewickelt<br />

waren, sowie nach einer Pause,<br />

zeigten wir unseren geschätzten<br />

Mitgliedern eine DVD über die Muttergotteserscheinungen<br />

in Fatima.<br />

Die Muttergottes erschien 1917 in Fatima<br />

den drei Seherkindern Francisco, Jacinta<br />

und Lucia. Durch ihre Erscheinung<br />

will sie die Menschen von ihrem gottlosen<br />

Leben wachrütteln und zu einem<br />

Gott wohlgefälligen Lebenswandel hinführen.<br />

Sie wünscht, dass die Menschen<br />

Gott nicht mehr länger beleidigen, sondern<br />

dass wir beten, uns bekehren und<br />

Busse tun. Zudem soll man am Erscheinungsort<br />

eine Kapelle bauen.<br />

Die damalige Regierung in Portugal war<br />

atheistisch und verfolgte sogar katholische<br />

Priester, welche sich dem Zeitgeist<br />

nicht anpassten. Auch die drei Seherkinder<br />

wurden von Regierungsbeamten<br />

bedroht. Sie würden bei lebendigem<br />

Leib verbrannt, falls sie die angeblichen<br />

Erscheinungen nicht widerrufen. Die Seherkinder<br />

litten sehr darunter, blieben<br />

der Muttergottes dennoch treu, beteten<br />

gemäss ihrem Wunsch täglich den Rosenkranz<br />

und widerstanden allen Anfeindungen.<br />

In all diesen Anfeindungen<br />

stand ihnen jedoch die Muttergottes<br />

treu zur Seite und kündigte auf den 13.<br />

Oktober ein Wunder an. Viele Menschen<br />

kamen an diesem Oktobertag nach Fatima,<br />

um das vorhergesagte Wunder zu<br />

erleben und das bei strömendem Regen.<br />

Natürlich gab es dazu ganz ver-<br />

22<br />

schiedene Beweggründe; die einen kamen<br />

aus purer Neugier, andere hielten<br />

ein Wunder für unmöglich und wieder<br />

andere wollten die Kinder verspotten.<br />

Dennoch versammelten sich auch Tiefgläubige,<br />

die an das prophezeite Wunder<br />

glaubten. Und was sahen sie: Bei<br />

strömendem Regen brach plötzlich die<br />

Sonne durch die Wolken hindurch, begann<br />

sich zu drehen und bewegte sich<br />

Richtung Erde. Gleichzeitig wurden viele<br />

Menschen geheilt und viele kamen<br />

zum Glauben.<br />

Zum Abschluss richtete die Präsidentin<br />

Dankesworte an alle Mitglieder, um<br />

dann den kurzweiligen Versammlungsnachmittag<br />

mit dem Muttergotteslied<br />

«Gott hat dich von Ewigkeit her, heilge<br />

Jungfrau auserwählt…» zu beenden.<br />

Josef Allenspach<br />

Niederwil


Am 27. März <strong>2011</strong> nachmittags hielten<br />

wir in der Turnhalle St.Gallenkappel unsere<br />

53. Hauptversammlung. Zuvor feierten<br />

wir, zusammen mit Pfarrer Eugen<br />

Wehrli, in der Pfarrkirche miteinander<br />

die Hl. Eucharistie.<br />

Unser langjähriger Präsident Toni Marty<br />

begrüsste alle Marienverehrer, ehemaligen<br />

Vorstandsmitglieder, alle EinzügerInnen<br />

aus den Regionen March-<br />

Höfe, See und Gaster und dem Glarnerland.<br />

Einen besonderen Willkommensgruss<br />

richtete er an die Delegationen<br />

der LPV Sarganserland und Surselva.<br />

Einstimmig wurden Rosalia Thoma und<br />

Hilde Schmucki als Stimmenzählerinnen<br />

gewählt.<br />

Danach verlas Marianne Mächler das<br />

Protokoll der letzten HV. Mit einem Applaus<br />

wurde es genehmigt und zugleich<br />

verdankt.<br />

In seinem Jahresbericht griff Toni Marty<br />

nochmals das vergangene Vereinsjahr<br />

auf. Insbesondere verwies er auf<br />

die HV in Benken, die Lourdeswallfahrt<br />

und die Vereinswallfahrt nach St.Gallen<br />

und Altstätten. Ebenso liess er uns in<br />

Vereinsmitteilungen<br />

LPV Maria Bildstein: Hauptversammlung<br />

Gedanken an den gemeinsam gefeierten<br />

Gottesdienst auf Maria Bildstein und<br />

an der Ortsvertreterversammlung in<br />

Schmerikon teilhaben. Am Festtag des<br />

jubilierenden Pilgervereins Sarganserland<br />

durften wir ebenso gratulieren.<br />

Nicht zu vergessen sind in all diesen offiziellen<br />

Anlässen der alltägliche Vereinsauftrag,<br />

die Verehrung der Muttergottes<br />

und den Dienst am Nächsten. Dafür<br />

allen ein besonders herzliches Dankeschön.<br />

Im Anschluss an den Bericht des Präsidenten<br />

präsentierte Elisabeth Landolt<br />

die Jahresrechung. Emil Romer bedankte<br />

sich als Revisor für die saubere und<br />

ordnungsgemässe Führung der Vereinsfinanzen.<br />

Einmal mehr galt es auch die Vorstandsmitglieder<br />

in ihrem Amt zu bestätigen.<br />

Die Befürchtungen des Präsidenten,<br />

dass sich Vorstandsmitglieder kurzfristig<br />

zurückziehen könnten, war unberechtigt.<br />

Alle wurden in ihren Ämtern<br />

bestätigt. Neu amtet Frau Marianne<br />

Mächler als Aktuarin und Herr Stefan<br />

Landolt nimmt als Beisitzer im Vorstand<br />

23<br />

Einsitz. Damit ist auch wieder das Glarnerland<br />

im Vorstand vertreten. Herzlich<br />

willkommen! Nicht zuletzt wurde auch<br />

unser Präsident Toni Marty in seinem<br />

Amt bestätigt.<br />

Auf diese Hauptversammlung trat auch<br />

unser Präses, Pfarrer Josef Kaiser, von<br />

seinem Amt zurück. Während 10 Jahren<br />

stellte er seinen Dienst unserem Verein<br />

zur Verfügung. Der Präsident bedankte<br />

sich ganz herzlich und wünschte ihm<br />

Gottes Segen für die Zukunft.<br />

Am Ende der Versammlung gab unser<br />

Präsident einen Einblick in das Jahresprogramm.<br />

Folgende Termine sind bekannt:<br />

15. August <strong>2011</strong>:<br />

19.30 Uhr Festgottesdienst auf Maria<br />

Bildstein<br />

18. September <strong>2011</strong>:<br />

Einkehrtag mit Bischof Vitus Huonder in<br />

Buttikon<br />

20. November <strong>2011</strong>:<br />

Einzügerversammlung in Ernetschwil<br />

11. Februar 2012:<br />

19.30 Uhr Festgottesdienst auf Maria<br />

Bildstein<br />

Zum Abschluss richtete Toni an alle anwesenden<br />

Mitglieder, Ehrenmitglieder,<br />

EinzügerInnen und alle HelferInnen ein<br />

herzliches Dankeschön. Danach wurde<br />

eine feine Suppe serviert, wozu noch einige<br />

Fotos vom vergangenen Vereinsjahr<br />

gezeigt wurden.<br />

Marianne Mächler<br />

Siebnen


Lourdes-<br />

Stationen<br />

Der Kreuzweg auf dem<br />

Kalvarienberg in Lourdes<br />

schlängelt sich über 1500 m<br />

durch ein steiles Waldgebiet.<br />

115 gusseiserne Figuren sind<br />

an den 15 Stationen aufgestellt.<br />

Er wurde zwischen<br />

1898 und 1911 erstellt und<br />

somit vor genau 100 Jahren<br />

eingeweiht.<br />

Schon seit vielen Jahrhunderten machen<br />

sich Menschen auf, um den Weg<br />

Jesu zum Kalvarienberg nachzugehen.<br />

In Jerusalem legen sie 15 Stationen<br />

zurück, die durch 15 behauene Steine<br />

gekennzeichnet sind. Sie führen bis<br />

zum Heiligen Grab und zu dem Ort,<br />

an dem Jesus gekreuzigt worden ist.<br />

AZB<br />

8730 Uznach<br />

Da sich nicht jeder in die Heilige<br />

Stadt begeben kann, entstand im Mittelalter<br />

der Brauch, vor allem auf dem<br />

Hintergrund der franziskanischen<br />

Spiritualität die 15 Stationen des<br />

Kreuzwegs in den Kirchen oder im<br />

Freien, wie hier in Lourdes, darzustellen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!