AVE 3/2011
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In dieser Ausgabe<br />
Lourdespredigten 4<br />
Heilungen in Lourdes 10<br />
Bilder zur Wallfahrt 11<br />
Ophite 17<br />
<strong>AVE</strong> – 3 – Juni <strong>2011</strong>
Impressum<br />
Organ des Vereins der<br />
Interdiözesanen Lourdeswallfahrt<br />
Deutsche und Rätoromanische<br />
Schweiz und der Regionalvereine<br />
<strong>AVE</strong> 59. Jahrgang<br />
Es erscheint 6-mal pro Jahr<br />
(Abonnement 1 Jahr Fr. 17.–,<br />
2 Jahre Fr. 32.–, 3 Jahre Fr. 48.–):<br />
je Ende Januar, März, Mai, Juli,<br />
September, November<br />
Pilgerbüro, St.Otmarsberg<br />
Administration<br />
8730 Uznach<br />
Tel. 055 285 81 15 (Mo–Fr, 14–17 Uhr)<br />
Fax 055 285 81 00, PK 90-8242-9<br />
Wallfahrt: www.lourdes.ch<br />
Abonnement: www.abo.otmarsberg.ch<br />
E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch<br />
Redaktion, Vereinsmitteilungen<br />
P. Emmanuel Rutz, 8730 Uznach<br />
Tel. 055 285 81 02<br />
E-Mail: p.emmanuel@otmarsberg.ch<br />
Titelbild<br />
Einzug zum Eröffnungsgottesdienst der<br />
115. Lourdeswallfahrt der Deutschen<br />
und Rätoromanischen Schweiz.<br />
Fotos<br />
Hans Schorno: S. 1, 3, 4, 6, 8, 11, 12, 13, 14,<br />
24; Lourdes-Photo: S. 7, 10; Peter Allenspach:<br />
S. 16; Archiv Uznach: S. 17, 19, 22;<br />
Marianne Mächler: S. 23.<br />
Druck<br />
Druckerei Oberholzer AG, Uznach<br />
Das nächste <strong>AVE</strong><br />
erscheint Ende Juli <strong>2011</strong><br />
Redaktionsschluss: 27. Juni <strong>2011</strong><br />
Zum Geleit<br />
115. Lourdeswallfahrt<br />
Mit Bernadette das Vaterunser beten<br />
M it dem 13. Mai fand die<br />
115. Interdiözesane Lourdeswallfahrt<br />
der Deutschen und<br />
Rätoromanischen Schweiz ihren<br />
Abschluss. Am 7. und 8. Mai<br />
machten sich insgesamt 1883<br />
PilgerInnen auf den Weg nach<br />
Lourdes.<br />
Sicherlich gehen die Tage dieser<br />
Wallfahrt in ganz besonderer<br />
Weise in die Annalen ein, nicht<br />
zuletzt deswegen, weil zum ersten<br />
Mal zur obligaten Zugswallfahrt<br />
auch eine Flugwallfahrt angeboten<br />
wurde. Aber auch darü-<br />
2<br />
ber hinaus war diese 115. Lourdeswallfahrt<br />
einmal mehr eine<br />
Gnadenzeit für die ganze Pilgerfamilie.<br />
Dabei sollen die Herausforderungen<br />
menschlicher und<br />
organisatorischer Art nicht verschwiegen<br />
werden. Denn gerade<br />
sie wollen in Lourdes ebenfalls an<br />
der Grotte verwandelt sein.<br />
Als Pilgerbischof durften wir<br />
zum ersten Mal Bischof Felix<br />
Gmür von Basel begrüssen. Auf<br />
der Hinfahrt reiste er im Tageszug.<br />
Die Rückreise trat er mit<br />
dem Flugzeug an, da ihn schon
ald wieder andere Termine erwarteten.<br />
Doch die Tage dazwischen<br />
war Bischof Felix einerseits<br />
einer von vielen Pilgern und andererseits<br />
aber auch ein zugänglicher<br />
und freundlicher Bischof,<br />
der es verstand, den Gläubigen<br />
Nirgends scheint<br />
das Gebet so<br />
«leicht» zu gehen<br />
wie in Lourdes.<br />
in klaren und dennoch tiefen<br />
Worten die Botschaft des Evangeliums,<br />
der Kirche und unseres<br />
Glaubens zu vermitteln. Seine<br />
Predigten waren durchdrungen<br />
von einer grossen Liebe zum<br />
Wort Gottes – zur Heiligen<br />
Schrift – und zu den Sakramenten.<br />
Diese innige Verbindung ist<br />
nicht nur eine theologische Frage,<br />
sondern vielleicht die entscheidende<br />
Botschaft unserer<br />
Zeit. Dass wir gerade in Lourdes<br />
diese Verbindung in menschlicher<br />
Liebe und Hingabe erfahren<br />
dürfen, zeigt die Aktualität seiner<br />
Predigten.<br />
Doch darüber hinaus leuchtet<br />
diese Einheit nicht nur in der<br />
Verbindung vom Wort Gottes<br />
und den Sakramenten auf. Gerade<br />
unsere Wallfahrtstage liessen<br />
die Gemeinschaftserfahrung in<br />
allen gefeierten Liturgien aufleuchten.<br />
Angefangen bei den<br />
Vorbereitungen vor der Wallfahrt<br />
bis hin zum Ministrantendienst<br />
zeigte sich eine grosse Einheit,<br />
die sehr wohl als befreiend<br />
erfahren werden konnte. Nicht<br />
zuletzt trug der Pilgerchor unter<br />
Zum Geleit<br />
der Leitung von Sr. Mirjam<br />
Oeschger wesentlich dazu bei.<br />
Und diese Einheit zog sich durch<br />
all die Wallfahrtstage durch.<br />
Sommerliche Temperaturen ersparten<br />
nicht nur dem Personal<br />
viele Arbeiten, sondern liessen<br />
die PilgerInnen zu einer grossen<br />
Familie verschmelzen. Sowohl<br />
im Heiligen Bezirk wie auch in<br />
den Strassencafés sah man immer<br />
wieder grössere und kleinere Pilgergruppen<br />
aus der Schweiz, die<br />
sich in sichtbarer Freude und<br />
Dankbarkeit miteinander austauschten.<br />
Dass dabei auch das Gebet ein<br />
wesentlicher Bestandteil unserer<br />
gemeinsamen Tage blieb, mag<br />
der Grund in der Botschaft von<br />
Lourdes haben. Nirgends scheint<br />
das Gebet so «leicht» zu gehen<br />
wie in Lourdes: Das persönliche<br />
Gebet an der Grotte, das gemeinsame<br />
Rosenkranzgebet an den<br />
Lichterprozessionen und um<br />
18 Uhr in der St.Bernadettekirche,<br />
das Betrachten der Kreuzwegstationen,<br />
die gemeinsame<br />
Maiandacht kurz vor der Abfahrt<br />
der Nachtzüge und vieles mehr.<br />
In all diesen Begegnungen kam<br />
auch immer wieder das Vaterunser<br />
in besonderer Weise ins Blickfeld.<br />
Ja, es wurde zur Mitte unserer<br />
Wallfahrt.<br />
Nicht zuletzt mag auch erwähnt<br />
sein, dass sich bei aller äusseren<br />
Wahrnehmung die Geheimnisse<br />
Gottes in den einzelnen Gläubigen<br />
persönliche Gotteserfahrungen<br />
bleiben. Beides zusammen<br />
mag für uns alle diese 115. Lourdeswallfahrt<br />
zu einer echten<br />
Christusbegegnung verwandelt<br />
haben. So lässt sich das «Wunder<br />
von Lourdes» wohl mit folgen-<br />
3<br />
den Worten zusammenfassen:<br />
Die Erfahrung gelebter Gemeinschaft<br />
unter den PilgernInnen<br />
darf vom einzelnen Gläubigen<br />
als Christusbegegnung erfahren<br />
werden.<br />
Dafür und für alle Dienste sei<br />
an dieser Stelle allen ein herzliches<br />
Dankeschön ausgesprochen.<br />
Dank sei Gott für die gesegneten<br />
Tage von Lourdes.<br />
So bleibt mir lediglich noch ein<br />
Hinweis. Bis zum nächsten Jahr<br />
– 28. April bis 4. Mai – wenn es<br />
wiederum heisst: 116. Lourdeswallfahrt<br />
der Deutschen und Rätoromanischen<br />
Schweiz.<br />
Ihr P. Emmanuel Rutz osb<br />
In diesem Heft<br />
finden Sie<br />
Zum Geleit 2<br />
Lourdespredigten 4<br />
Wallfahrtsmotto 7<br />
Heilungen in Lourdes 10<br />
Einige Impressionen 11<br />
Vaterunser – im Alltag 15<br />
Ophite 17<br />
Antonius von Padua 19<br />
Vereinsmitteilungen 21
Lieber Bischof Felix,<br />
liebe kranke Pilger und<br />
Pilgerinnen, Brüder und<br />
Schwestern im Herrn<br />
Bischof Stephan Ackermann von<br />
Trier – mein ehemaliger Regens<br />
im Priesterseminar – sagte anlässlich<br />
der diesjährigen Chrisammesse<br />
zur versammelten Gottesdienstgemeinschaft:<br />
«Wo Menschen<br />
ihre Würde und ihr Selbstbewusstsein<br />
entdecken, wachsen<br />
ihnen Kräfte zu, die man ihnen<br />
vorher nicht zugetraut hätte. Ja,<br />
ungeahnte Veränderungen werden<br />
möglich.» Mit diesen Worten<br />
ignorierte er keineswegs die<br />
Situation der Kirche und unseres<br />
Glaubens, sondern sagte ebenso<br />
deutlich: Doch «ein recht verstandener<br />
Stolz auf die Kirche<br />
will sich kaum einstellen. Da<br />
Wallfahrt <strong>2011</strong><br />
Lourdespredigten<br />
Eucharistiefeier mit Krankensalbung<br />
sind zu viele kritische Anfragen.<br />
Da ist die spürbare Ausdünnung<br />
der Gemeinden. Da sind so viele<br />
strukturelle und personelle Veränderungen<br />
in den Pfarreigemeinschaften,<br />
von denen man<br />
noch nicht weiss, ob sie wirklich<br />
funktionieren und auf Dauer<br />
tragfähig sind.»<br />
Meine Lieben, wenn wir uns<br />
heute zum Gottesdienst mit<br />
Krankensalbung versammelt haben,<br />
dann mag es uns in vielerlei<br />
Hinsicht genauso gehen. Einerseits<br />
dürfen wir in dieser Stunde<br />
4<br />
einmal mehr erfahren, wie gut es<br />
tut – und das im wahrsten Sinne<br />
des Wortes – als Gemeinschaft<br />
von Gesunden und Kranken,<br />
von jungen und älteren Menschen<br />
um den Altar Christi versammelt<br />
zu sein. Ja, wir dürfen<br />
erfahren oder erahnen, wie tragfähig<br />
Christsein in Gemeinschaft<br />
sein kann; was es heisst, mit<br />
Christus als Pilger oder Pilgerin<br />
unterwegs zu sein. Und irgendwie<br />
scheinen sich jene Worte zu<br />
bewahrheiten, die Bischof Stephan<br />
in der Chrisammesse aussprach:<br />
«Wo Menschen ihre<br />
Würde und ihr Selbstbewusstsein<br />
entdecken, wachsen ihnen<br />
Kräfte zu, die man ihnen vorher<br />
nicht zugetraut hätte. Ja, ungeahnte<br />
Veränderungen werden<br />
möglich.» Doch bei all diesen berechtigten<br />
Gedanken mag sich<br />
ein rechtverstandener Stolz dennoch<br />
nur zögerlich einstellen,<br />
denn wir wissen allzu sehr um<br />
unsere Unzulänglichkeiten. Zu<br />
oft werden wir gerade auch in der<br />
Kirche und durch die Glaubensgemeinschaft<br />
von unserem eigenen<br />
Menschsein eingeholt, so<br />
Prediger:<br />
P. Emmanuel Rutz<br />
Texte:<br />
Jak 5,13–16<br />
Joh 3, 30–35
dass wir – ob gesund oder krank<br />
– immer wieder wie eine Schraube<br />
hinuntergezogen werden, sei<br />
es durch strukturelle oder personelle<br />
Herausforderungen in unseren<br />
Familien, an unserem Arbeitsplatz,<br />
in der Kirche oder<br />
gar auf unserer Interdiözesanen<br />
Lourdeswallfahrt der Deutschen<br />
und Rätoromanischen Schweiz.<br />
Liebe Brüder und Schwestern im<br />
Herrn, dieses Wechselbad von<br />
ungeahnten Veränderungen einerseits<br />
und kritischen Anfragen<br />
andererseits scheint irgendwie zu<br />
unserem Leben, zu unserem<br />
Menschsein, auch zu unserem<br />
Menschsein in Christus zu gehören.<br />
Ich bin versucht zu sagen: Es<br />
hilft uns sogar, in der Liebe<br />
zu Christus und zu uns selber<br />
ganz wesentlich zu wachsen. Ja,<br />
dieses Wechselbad von Christuserkenntnis<br />
und menschlicher<br />
Selbsterkenntnis ist ganz wesentlich<br />
Weg unserer Heiligkeit. Und<br />
damit diese Aussage nicht in Spekulationen<br />
ausufert, sind wir – so<br />
denke ich – mehr als eingeladen,<br />
auf das Leben der hl. Bernadette<br />
zu schauen, das sich im Jahre<br />
1858 in den 18 Erscheinungen<br />
exakt in diesen Spannungsbogen<br />
von ungeahnten Veränderungen<br />
und kritischen Anfragen begab.<br />
Wir alle wissen, dass sie sich am<br />
11. Februar aufmachte, um Holz<br />
zu sammeln und so etwas zum<br />
Broterwerb der Familie beizutragen.<br />
Ein erstes Mal wurde der<br />
Weg zur Grotte ein Weg der ungeahnten<br />
Veränderungen und<br />
zwar durch Maria in Jesus. Doch<br />
dieser erste Tag war nur ein Anfang<br />
dieses Spannungsbogens.<br />
Bald kamen weit grössere Herausforderungen<br />
hinzu. Da war<br />
Wallfahrt <strong>2011</strong><br />
der wohl berechtigte Zweifel ihrer<br />
Familie, da war der Druck der<br />
öffentlichen Behörde, der Widerstand<br />
der Kirche und die Gafferei<br />
der Schaulustigen an der<br />
Grotte. Und ich brauche Ihnen<br />
nicht zu sagen, dass dieses dumme<br />
Mädchen vom Cachot niemals<br />
mit ihren eigenen Kräften<br />
all dem zu widerstehen vermochte,<br />
das ihr auf den Wegen zur<br />
Grotte an Missgunst und Neid<br />
begegnete. Allein schon der<br />
Gang nach Massabielle muss für<br />
Bernadette eine ungeahnte Veränderung<br />
gewesen sein. Doch<br />
das eigentlich Göttliche spielte<br />
sich dann in noch wunderbarerer<br />
Form an der Grotte ab, wo sie in<br />
der Tat über sich hinauswuchs, ja<br />
ganz in, mit und durch Christus<br />
eins wurde. Und mir scheint,<br />
dass in diesen wenigen Wochen<br />
der Erscheinungen mit Bernadette<br />
exakt das heutige Evangelium<br />
aufleuchtet. Das, was sie in<br />
den bis dahin geschenkten 17 Erscheinungen<br />
an der Grotte erleben<br />
durfte – ganz im Spannungsbereich<br />
von ungeahnten Veränderungen<br />
und kritischen Anfragen<br />
– mündete ein in den Empfang<br />
der 1. Hl. Kommunion im<br />
Hospiz, der sie und uns nicht<br />
mehr hungern und dürsten lässt.<br />
Aber Bernadette hatte diesen<br />
Weg von der äusseren Brotsuche<br />
an der Grotte exakt so zu gehen,<br />
wie die Israeliten auf der Wüstenwanderung<br />
und wie wir ihn<br />
in unserem Alltag zu gehen haben,<br />
ob in gesunden oder in kranken<br />
Tagen.<br />
Liebe Brüder und Schwestern im<br />
Herrn, wenn in dieser Eucharistiefeier<br />
auch das Sakrament der<br />
Krankensalbung gespendet wird,<br />
5<br />
dann zeigt uns der Blick auf Bernadette<br />
und auch auf unser Leben,<br />
dass wir uns alle unweigerlich<br />
in diesem Spannungsbogen<br />
bewegen. Ganz besonders trifft<br />
das auf unsere Kranken und Behinderten<br />
zu. So oft fühlt ihr<br />
euch wahrscheinlich kritischen<br />
Anfragen ausgesetzt und Zweifel,<br />
Ängste, Schuldgefühle, ja vielleicht<br />
sogar Verzweiflung holen<br />
euch ein. Kann ich meine Krankheit<br />
überhaupt tragen? Finde ich<br />
Kraft dazu? Werde ich nicht zur<br />
Belastung für unsere postmoder-<br />
«Ja, ungeahnte<br />
Veränderungen<br />
werden möglich.»<br />
ne Gesellschaft, für die Pflegenden,<br />
für die Angehörigen etc?<br />
Diese oder andere Fragen mögen<br />
euch in Beschlag nehmen, so<br />
dass ein recht verstandener Stolz<br />
in der Tat nur schwer aufkommen<br />
mag.<br />
Aber ich glaube, wir würden,<br />
wenn wir in dieser Perspektive<br />
verharren, die Gnade dieser<br />
Stunde, die Gnade dieses hl. Ortes<br />
und die Gnade unseres<br />
Christseins verkennen, wenn wir<br />
in diesem Blick und in diesen<br />
Fragen nicht über uns hinaussteigen.<br />
Ich meine auch – und das<br />
trifft in ganz besonderer Weise<br />
auf Lourdes, auf diese Stunde<br />
und auch auf das Sakrament der<br />
Krankensalbung zu, dass wir hier<br />
erfahren dürfen, dass Christus<br />
uns unsere Würde und unser<br />
Selbstvertrauen über die Massen
hinaus zukommen lässt bzw. uns<br />
schenkt.<br />
Wie dürfen wir das doch als Priester<br />
erfahren, die wir dieses Sakrament<br />
spenden. Ich frage euch:<br />
Erfahren wir in der Spendung, in<br />
der Feier der Sakramente nicht<br />
Gesunde und Kranke vereinen<br />
sich zur Gottesdienstgemeinschaft.<br />
unsere Würde und unser Selbstvertrauen<br />
unseres Priesterseins in<br />
ganz besonderer Weise?<br />
Dann: Wie dürft ihr, die Pflegenden<br />
und alle versammelten Gläubigen,<br />
hier das erfahren, was eure<br />
Berufung in ihren Fundamenten<br />
Wallfahrt <strong>2011</strong><br />
stärkt. Erkennt ihr in dieser<br />
Stunde nicht in ganz besonderer<br />
Weise die Würde und das Selbstvertrauen<br />
eures Menschseins in<br />
Christus.<br />
Und nun zu euch, liebe Kranke<br />
und Behinderte: Dürft ihr in<br />
dieser Stunde nicht erkennen<br />
und zwar zutiefst, wie ihr in<br />
eurer Krankheit von der Liebe<br />
und Gnade Gottes umarmt werdet<br />
durch die Handauflegung<br />
und die Salbung mit hl. Chrisam?<br />
Und dürft ihr nicht auch wahrnehmen,<br />
wie eure Krankheit<br />
oder eure Behinderung uns als<br />
versammelte Pilgergemeinschaft<br />
bereichert und uns als Pilgergemeinschaft<br />
über unsere Würde<br />
und unser Selbstvertrauen hinaus<br />
stärkt?<br />
6<br />
Meine Lieben, Bernadette hat<br />
auf die Frage: «Was hat dich<br />
denn glücklicher gemacht, die<br />
Erstkommunion oder die Erscheinungen?»,<br />
klar und unmissverständlich<br />
geantwortet: «Diese<br />
beiden Dinge gehören zusammen,<br />
ohne dass man sie vergleichen<br />
kann. Ich war bei beiden<br />
glücklich.» Und diese Lektion<br />
scheint auch auf uns zuzutreffen.<br />
«Da sind vielleicht zu viele kritische<br />
Anfragen. Da ist die spürbare<br />
Ausdünnung der Gemeinden»<br />
– auch auf unserer Wallfahrt.<br />
«Da sind so viele strukturelle und<br />
personelle Veränderungen in den<br />
Pfarreigemeinschaften» – auch in<br />
unserer Wallfahrt, «von denen<br />
man noch nicht weiss, ob sie<br />
wirklich funktionieren und auf<br />
Dauer tragfähig sind.» Und dennoch<br />
werden wir nicht müde zu<br />
bekennen: «Wo Menschen ihre<br />
Würde und ihr Selbstbewusstsein<br />
entdecken» – auch in Lourdes<br />
– «wachsen ihnen Kräfte zu,<br />
die man ihnen vorher nicht zugetraut<br />
hätte. Ja, ungeahnte Veränderungen<br />
werden möglich.» Das<br />
ist die Freude von Lourdes, die<br />
Freude dieser Stunde und die<br />
Freude unseres Glaubens an Jesus<br />
Christus. Amen.
Die Bitte um das tägliche Brot<br />
im Gebet des Herrn, die<br />
uns durch diese dritte Betrachtung<br />
begleiten möchte, greift<br />
mindestens zwei Linien auf, denen<br />
wir in den kommenden Zeilen<br />
etwas Raum geben möchten.<br />
Einerseits geht es Jesus hier ganz<br />
klar um die menschliche Existenz,<br />
um unser Grundbedürfnis<br />
der täglichen Nahrungsaufnahme.<br />
Andererseits führt er uns<br />
durch diese Bitte des Vaterunsers<br />
auch in die Aktualität des «heute»<br />
ein. Damit hat das Vaterunser<br />
nicht bloss für Generationen Aktualität,<br />
sondern zeigt uns auch<br />
den Blick auf das «Heute». Unzählige<br />
Bibelstellen lassen uns<br />
dieses «Heute» und seine Bedeutung<br />
aufleuchten. So bin ich z.B.<br />
ganz persönlich in Lourdes immer<br />
wieder neu ergriffen von den<br />
Wallfahrtsmotto<br />
Worten Jesu zum Schächer:<br />
«Amen, ich sage dir: Heute noch<br />
wirst du mit mir im Paradies<br />
sein», wenn ich oben auf dem<br />
Kreuzweg stehe und die 12. Station<br />
betrachte.<br />
An jenem 11. Februar 1858 – am<br />
ersten Erscheinungstag in Lourdes<br />
– war Bernadette nichts anderes<br />
aufgetragen, als eben diese<br />
Bitte des Vaterunsers umzusetzen.<br />
Wir alle wissen, sie war vom<br />
Cachot aufgebrochen, um an der<br />
Gave Holz zu sammeln, aus dessen<br />
Erlös die Familie Soubirous<br />
7<br />
Vaterunser<br />
Unser tägliches Brot gib uns heute<br />
die nötigen Nahrungsmittel für<br />
die Familie kaufen wollte. Doch<br />
Bernadette brachte wohl an jenem<br />
Tag kein Holz mit nach<br />
Hause. Vielmehr begann für<br />
sie mit diesem «Heute» – dem<br />
11. Februar – der Schlussspurt<br />
Betende Gottesdienstgemeinschaft<br />
von heute in Lourdes.
zum Empfang der Erstkommunion.<br />
Denn sie war ja einige Wochen<br />
zuvor wegen der Vorbereitung<br />
auf den Empfang der<br />
Hl. Kommunion nach Lourdes<br />
zu ihrer Familie zurückgekehrt.<br />
Und damals wie heute verbindet<br />
sich in allen Getauften, die den<br />
Weg zur Erstkommunion gehen,<br />
das doppelte Verlangen nach<br />
dem täglichen Brot wie auch<br />
nach dem Brot des ewigen Lebens.<br />
Bernadette bringt diese<br />
Verbindung in einem Gebet so<br />
wunderschön zum Ausdruck, an<br />
dem sie uns bis heute teilhaben<br />
lässt: «Gib mir, ich bitte dich, das<br />
Brot der Demut, das Brot des<br />
Gehorsams, das Brot der Liebe,<br />
das Brot der Kraft, um meinen<br />
Willen zu brechen und ihn mit<br />
deinem Willen gleichförmig werden<br />
zu lassen, das Brot der inne-<br />
Wallfahrtsmotto<br />
ren Abtötung, das Brot der Geduld,<br />
um die Leiden meines Herzens<br />
zu ertragen. O Jesus, du<br />
willst für mich das Kreuz! Dein<br />
Wille geschehe! Gib mir das Brot<br />
der Kraft, um die Leiden zu ertragen,<br />
das Brot, nur dich immer<br />
und überall zu sehen.»<br />
Wenn wir einmal mehr den Weg<br />
vom Cachot zur Grotte von jenem<br />
11. Februar gehen und ihn<br />
weitergehen bis zum 3. Juni, an<br />
dem Bernadette die Erstkommunion<br />
empfing, dann erfahren wir,<br />
dass in der Zeit dieser vier Monate<br />
wiederum das «Tägliche» wie<br />
auch das «Heute» aufleuchten.<br />
Da sind einmal die 17 Erscheinungen,<br />
in denen Bernadette immer<br />
an der Unmittelbarkeit des<br />
«Heute» teilhaben darf. Für sie<br />
wird in jeder Erscheinung von<br />
neuem klar, was schon der Psal-<br />
8<br />
mist betete: «Heute, wenn ihr<br />
seine Stimme hört, verhärtet eure<br />
Herzen nicht.»<br />
So viele Herzen verhärteten sich<br />
um Bernadette herum. Ja, sie<br />
musste viel Leid, viele Kreuzeserfahrungen<br />
über sich ergehen<br />
«Heute, wenn ihr<br />
seine Stimme hört,<br />
verhärtet eure<br />
Herzen nicht.»<br />
lassen, bis sie das Brot der Kraft<br />
empfangen durfte. Doch ihr<br />
Herz durfte in all den Begegnungen<br />
mit der Schönen Dame an<br />
der Grotte in der Tat jene Herzensweite<br />
erfahren und ausstrahlen,<br />
die mehr und mehr auch die<br />
Leute, die Gaffer, wie auch die<br />
Betenden, an der Grotte ergriff,<br />
und zwar so innig, dass auch sie<br />
das Heute, die Unmittelbarkeit<br />
Gottes erfahren und glauben<br />
durften.<br />
Doch Bernadette besucht in diesen<br />
Wochen vor ihrer Erstkommunion<br />
auch den Schulunterricht<br />
und erlebt in dieser täglichen<br />
Verpflichtung die Dimension<br />
des Alltäglichen. Wir sind<br />
gut beraten, diesen Blickwinkel<br />
nicht aus unserem Leben zu verlieren.<br />
Und Bernadette bestätigt<br />
uns diese Wahrheit, indem sie<br />
auf die Frage von Emmanuelite<br />
Estrade: «Was hat dich denn<br />
glücklicher gemacht, die Erstkommunion<br />
oder die Erscheinungen?»,<br />
klar und unmissverständlich<br />
antwortet: «Diese beiden<br />
Dinge gehören zusammen,<br />
ohne dass man sie vergleichen
kann. Ich war bei beiden glücklich.»<br />
Wenn wir uns in dieser Betrachtung<br />
über die Vaterunser-Bitte<br />
«unser tägliches Brot gib uns<br />
heute» einmal mehr mit Bernadette<br />
auf den Weg gemacht haben,<br />
dann erfahren wir, dass diese<br />
Bitte auch unseren Alltag, unser<br />
Leben erfüllen möchte. Auch<br />
wir brechen jeden Tag neu auf,<br />
um unserer Arbeit nachzugehen,<br />
damit wir das nötige Kleingeld<br />
für das tägliche Brot zusammenbringen.<br />
Und dieser Weg mag<br />
uns an Quellen lebendigen Wassers<br />
führen, an denen wir in der<br />
Tat reichlich beschenkt werden<br />
wie Bernadette an der Grotte.<br />
Aber dieser Weg, unser Alltag,<br />
bringt uns auch immer wieder<br />
schwere Gänge, schwere Stunden<br />
und Probleme mit. Manchmal,<br />
Bücher<br />
Die 18 Erscheinungen<br />
von Lourdes und ihre Bedeutung<br />
für den inneren Weg,<br />
von Franz-Toni Schallberger<br />
200 Seiten Fr. 25.–<br />
Das Geheimnis von Lourdes,<br />
von Odilo Lechner Fr. 16.–<br />
Das Licht der Wahrheit. Weg<br />
einer Familie in die katholische<br />
Kirche, von Jürg F. Berchtold<br />
95 Seiten Fr. 23.–<br />
Wallfahrtsmotto<br />
oder sogar öfters geraten wir in<br />
Zweifel, ob sich dieser tägliche<br />
Gang wirklich lohnt, letztlich<br />
wirklich im Plan Gottes ist? Vielleicht<br />
sind wir in diesen Stunden<br />
sogar an die herben Worte Bernadettes<br />
im oben erwähnten Gebet<br />
erinnert: «Gib mir, ich bitte<br />
dich, das Brot der Demut, das<br />
Brot des Gehorsams, das Brot<br />
der Liebe, das Brot der Kraft, um<br />
meinen Willen zu brechen und<br />
ihn mit deinem Willen gleichförmig<br />
werden zu lassen…» Doch<br />
unser Alltag wäre unvollkommen,<br />
wenn wir nur jeden Tag<br />
neu aufbrechen, um unseren<br />
Hunger nach dem täglichen Brot<br />
zu stillen. Denn gerade unsere<br />
aktuelle Gesellschaft in unseren<br />
Breitengraden lehrt uns, dass<br />
nicht allein ein reich gedeckter<br />
Tisch die Bedürfnisse der Men-<br />
Vertiefen Sie Ihre Lourdeswallfahrt<br />
Lourdes – Stätte des Lichts,<br />
von Andreas Drouve Fr. 23.–<br />
DVD/CD<br />
Bernadette Soubirous<br />
(ca. 2 Std.) Fr. 40.–<br />
Prozessionen in Lourdes:<br />
Es singt der Süddeutsche-Pilger-Chor<br />
Leitung: Leander Prinz Fr. 20.–<br />
Marienlieder in Lourdes:<br />
Es singt der Süddeutsche-Pilger-Chor<br />
Leitung: Leander Prinz Fr. 20.–<br />
9<br />
schen zu stillen vermag. Mehr<br />
und mehr erkennt die heutige<br />
Gesellschaft, dass unser Alltag<br />
ebenso vom göttlichen «Heute»<br />
erfüllt werden muss; von der Begegnung<br />
Jesu mit den Menschen<br />
im Sakrament der Eucharistie,<br />
von der Begegnung Jesu mit uns<br />
Menschen im Sakrament der<br />
Beichte und nicht zuletzt auch<br />
von der Begegnung Jesu mit den<br />
Menschen im Gebet.<br />
So möchte ich Sie einladen, am<br />
Ende dieser Betrachtung von der<br />
Grotte den Blick auf den Kreuzweg<br />
in Lourdes zu richten, um<br />
betend und meditierend mit den<br />
Worten «unser tägliches Brot gib<br />
uns heute» den Weg zur 12. Station<br />
zu gehen, wo Jesus dem<br />
Schächer zuspricht: «Amen, ich<br />
sage dir: Heute noch wirst du<br />
mit mir im Paradies sein.»<br />
Die Preise verstehen sich exkl. Porto<br />
und Verpackung. Bei Bestellung bitte<br />
das Gewünschte ankreuzen.<br />
Pilgerbüro, 8730 Uznach<br />
Telefon 055 285 81 15<br />
Telefax 055 285 81 00<br />
E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch
In den vergangenen Wochen<br />
konnten in den Medien – vor<br />
allem im Internet – immer wieder<br />
Berichte über ein allfälliges<br />
68. Wunder von Lourdes gelesen<br />
werden.<br />
Wir alle wissen, dass jedes kirchlich<br />
anerkannte Wunder einem<br />
strengen Prüfverfahren unterliegt,<br />
bis es zur offiziellen Anerkennung<br />
durch den Bischof<br />
kommt. Es gilt zu betonen, dass<br />
im aktuellen Fall noch nicht alle<br />
Vorgaben für eine offizielle Anerkennung<br />
erfüllt sind. Dennoch<br />
dürfen wir uns an den «good<br />
news» freuen und Gott danken,<br />
dass er uns und vielen Pilgern in<br />
Lourdes immer wieder «Wunder»<br />
schenkt, die unsere Liebe zu<br />
Gott und zueinander vertiefen.<br />
Ganz aus dieser Blickrichtung<br />
soll nachfolgend in aller Kürze<br />
Wallfahrtsmotto<br />
Heilungen in Lourdes<br />
das Zeugnis von Serge François<br />
abgedruckt sein.<br />
Der Fernsehmechaniker Serge<br />
François aus La Salle-et-Chapelle-Aubry<br />
in Maine litt unter<br />
einem Bandscheibenvorfall. Zwei<br />
Operationen blieben ohne Erfolg.<br />
Sein linkes Bein war gelähmt<br />
und er litt zudem unter<br />
starken Schmerzen. Um diese zu<br />
lindern, musste er täglich starke<br />
Schmerzmittel einnehmen.<br />
In diesem Zustand kam er im<br />
Jahre 2002 zur Grotte von Massabielle.<br />
Betend harrte er vor der<br />
10<br />
Grotte aus, in der im Jahre 1858<br />
die Schöne Dame dem Kind<br />
Bernadette Soubirous erschienen<br />
war. Plötzlich verspürte er im linken<br />
Bein ein warmes Gefühl.<br />
Darauf hin seien plötzlich all seine<br />
Leiden und Beschwerden verschwunden<br />
gewesen.<br />
Nachdem Serge François seine<br />
komplette Gesundheit wiedererlangt<br />
hatte, machte er sich<br />
auf den Jakobsweg und brachte<br />
1000 km hinter sich – zu Fuss!<br />
Bischof Emmanuel Delmas von<br />
Angers berichtete nun, dass das<br />
medizinische Büro von Lourdes<br />
die Heilung als «plötzlich, vollständig,<br />
ohne Therapie, sowie<br />
dauerhaft» eingestuft habe. Die<br />
Heilung, so der Bischof weiter,<br />
könne «als persönliche Gabe von<br />
Gott für diesen Menschen» verstanden<br />
werden, als einen Gnadenerweis,<br />
als ein Zeichen von<br />
Christus, dem Heiland. Dann<br />
schliesst der Bischof seine Stellungnahme<br />
mit den Worten: «Im<br />
Namen der Kirche erkenne ich<br />
den ‹aussergewöhnlichen› Charakter<br />
der Heilung an.»<br />
Als grösstes Wunder<br />
von Lourdes dürfen wir<br />
jedes Jahr neu die betende<br />
Pilgergemeinschaft erleben.
Wallfahrt <strong>2011</strong><br />
11
Wallfahrt <strong>2011</strong><br />
12
Wallfahrt <strong>2011</strong><br />
13
Wallfahrt <strong>2011</strong><br />
14
In diesen Zeilen lässt uns Sr. Cäcilia<br />
Allenspach, die nun schon<br />
seit Jahren als Verantwortliche<br />
der Krankenpflege auf unserer<br />
Wallfahrt wirkt, an ihren ganz<br />
persönlichen «Vaterunser-Erlebnissen»<br />
teilhaben.<br />
VATER UNSER<br />
Wenn ich zurückschaue und dieses<br />
Wort langsam ausspreche,<br />
wende und drehe, so denke ich<br />
an meinen Vater. Bei ihm erlebte<br />
ich als ganz kleines Kind diese<br />
Geborgenheit und Sicherheit.<br />
Vater unser – unser Vater; Sicherheit<br />
im Kreis der Familie. Eigentlich<br />
konnte mich nichts schrecken,<br />
wenn der Vater da war.<br />
Ich kann mich erinnern – wohl<br />
meine erste bewusste Erinnerung<br />
– wie wir mit dem Vater im<br />
Frühjahr 1945 auf einer Anhöhe<br />
in unserem Land standen und<br />
von dort das Bombardement<br />
über Friedrichshafen sahen. Dabei<br />
durfte ich auf dem Arm des<br />
Vaters sitzen. Ich habe mich<br />
nicht gefürchtet, denn mein Vater<br />
war ja da.<br />
Vater unser, der du bist im Himmel!<br />
Für mich war und ist dieses<br />
Glaubensgeheimnis befreiend<br />
und beglückend.<br />
GEHEILIGT WERDE<br />
DEIN NAME<br />
Wir erlebten zu Hause diese<br />
Gegenwart immer, ohne Angst<br />
oder Einengung. Das Kirchenjahr<br />
prägte unser Leben. An Advent<br />
und Weihnachten war unser<br />
Warten spürbar und das nicht<br />
nur auf kleine Geschenke. Nein,<br />
wir wussten, das Christkind<br />
kommt auf die Welt: Sei es beim<br />
morgendlichen Gang zur Rora-<br />
Wallfahrtsmotto<br />
temesse oder beim Anzünden der<br />
Adventskerzen. Und nicht zu<br />
vergessen ist für mich das Geheimnisvolle<br />
um das Guetzli-Backen.<br />
Ebenso zur Fasnacht und Fastenzeit,<br />
die uns auf Ostern bereit<br />
machten. Sicher half beim Warten<br />
auch die Freude mit, dass es<br />
nach Ostern wieder Confi zum<br />
Frühstück gab und dass wir wieder<br />
Jassen durften (dies war das<br />
grösste Fastenopfer).<br />
Von Christi Himmelfahrt bis<br />
Pfingsten hielten wir jeweils am<br />
Abend Pfingstnovene. Eines der<br />
Kinder durfte immer gehen,<br />
auch dann, als zu Hause viel Arbeit<br />
anstand. Die Maiandachten<br />
am Sonntagabend waren spezielle<br />
Anlässe. Der Heimweg war sowieso<br />
immer ganz speziell.<br />
Weiter waren Fronleichnam, Allerheiligen<br />
und das Patrozinium<br />
der Pfarrei Höhepunkte in unserem<br />
Jahr. So schloss sich unser<br />
Kirchenjahr und darin erlebte<br />
ich die Heiligung des Namen<br />
Gottes.<br />
Beim Tod eines lieben Nachbarn<br />
erlebte ich zum ersten Mal bewusst<br />
das Beten der «fünf Wunden».<br />
Dabei wird jeweils das «Vaterunser»<br />
vorangestellt mit der<br />
jeweiligen Anrufung einer Wunde<br />
Jesu. Ich empfand bei dieser<br />
Gelegenheit das «Vaterunser» anders,<br />
wie mit Leid beladen, um<br />
dann beim folgenden Glaubens-<br />
15<br />
Vaterunser<br />
Im Alltag<br />
bekenntnis einzumünden in die<br />
Auferstehung und das ewige Leben.<br />
DEIN WILLE GESCHEHE<br />
Unser Vater war nach einem<br />
Schlaganfall gelähmt. Jede Woche<br />
brachte der Kaplan die hl.<br />
Kommunion. Dazu wurde jeweils<br />
ein kleiner Hausaltar hergerichtet.<br />
Nun war es wieder so weit. Doch<br />
ein heftiges Unwetter mit starkem<br />
Hagelschlag verwüstete am<br />
Vorabend alles. Ich fühlte mich<br />
berechtigt, zu murren und sagte<br />
zum Vater: «Ich werde keine Blumen<br />
richten.» Dann war es still<br />
in der Kammer. Doch plötzlich<br />
sagte der Vater in die Stille hinein:<br />
«Der Herr hat es gegeben,<br />
der Herr hat es genommen, sein<br />
Wille geschehe.» Jahre später<br />
habe ich diese Aussage einordnen<br />
können.<br />
UNSER TÄGLICHES BROT<br />
GIB UNS HEUTE<br />
Ich wusste aus eigener Erfahrung,<br />
wie viel Arbeit es braucht,<br />
bis Mehl und Brot vorhanden<br />
waren. Ich weiss auch, wie gerne<br />
wir Brot assen. Deshalb durften<br />
wir mit Brot und «Brotkrumen»<br />
nie spielen. Brot sei etwas Heiliges.<br />
Schon das irdische Brot,<br />
mehr noch das himmlische Brot.<br />
Bei uns zu Hause wurde jeder<br />
Brotlaib vor dem Anschneiden
mit 3 Kreuzen bezeichnet. Genug<br />
Brot zu haben war und ist<br />
ein Geschenk. Früh lernte ich bei<br />
Vater und Mutter das Brot in allen<br />
Formen mit den Armen zu<br />
teilen. Dies geschah so selbstverständlich,<br />
dass es einfach dazu<br />
gehörte. Teilen mit den Ärmeren,<br />
keinen Bedürftigen oder<br />
Landstreicher ohne etwas weiterziehen<br />
zu lassen, das war für<br />
uns Kinder oft interessant und<br />
lehrreich.<br />
VERGIB UNS UNSERE<br />
SCHULD…<br />
Ich kann mich an eine Predigt in<br />
meiner Kinderzeit erinnern, in<br />
der uns gesagt wurde: Vergib, so<br />
wird dir vergeben.<br />
Kleine Kindersünden, Krach mit<br />
dem Schulgspänli, zu Hause<br />
nicht gehorchen etc. Alles soll in<br />
Ordnung gebracht werden!?<br />
Da dachte ich mir, diese Bitte lasse<br />
ich lieber einmal aus, bis alles<br />
wieder gut ist.<br />
Ja, das mache ich heute noch<br />
so, wenn es noch nicht gelingen<br />
will. Vergib, so wird dir vergeben!<br />
FÜHRE UNS NICHT IN<br />
VERSUCHUNG<br />
Was verbirgt sich hinter diesem<br />
Wort für ein Kind? Schoggi,<br />
Guetzli, etc.? Als junger Mensch<br />
nicht mehr folgen wollen, eigene<br />
Wege gehen? Ja, die Versuchungen<br />
passen sich dem Lebensalter<br />
an. Wird dies wohl so bleiben bis<br />
zu unserem Ende?<br />
Ja, Herr, erlöse uns in deiner<br />
Barmherzigkeit. Denn dein ist<br />
die Herrlichkeit, in Ewigkeit.<br />
Amen.<br />
Sr. Cäcilia Allenspach<br />
Wallfahrtsmotto<br />
16<br />
Sr. Cäcilia Allenspach<br />
als kleines Mädchen<br />
im Schutz ihres Vaters.
Seit 25 Jahren bewohnen drei<br />
Schwestern der Gemeinschaft<br />
von Nevers eine Sozialwohnung<br />
in der Siedlung «Ophite»<br />
am Stadtrand von Lourdes<br />
und teilen dort das Leben der Armen<br />
und Benachteiligten unserer<br />
Zeit. Freilich ist es nicht das<br />
Cachot der Familie Soubirous,<br />
aber dennoch kann «Ophite»<br />
vielleicht als Cachot unserer Zeit<br />
umschrieben werden.<br />
Der Name «Ophite» erinnert an<br />
den alten Steinbruch in Lourdes.<br />
Während Jahren wurde dort das<br />
Glaube<br />
Ophit-Gestein gebrochen, ein<br />
Marmor, der für seine Härte bekannt<br />
ist. Entlang dieser Marmorwand<br />
entstand in den<br />
1970er Jahren nach und nach<br />
eine Wohnsiedlung aus langgezogenen<br />
Wohnblöcken. «Ein<br />
17<br />
Ophite<br />
Das «moderne» Cachot<br />
Dominospiel von über fünfhundert<br />
Wohnungen für etwa 1500<br />
Seelen.»<br />
Die Schwestern von Nevers bewohnen<br />
dort im Schatten eines<br />
quadratischen Hochhauses eine<br />
Wohnung im 9. Stock. Eine Metalltreppe<br />
mit klebrigen Stufen<br />
führt zur Wohnungstür. Dort ist<br />
ein blaues Schild angebracht:<br />
«Schwestern von Nevers.» Die<br />
Graffiti, die die Mauern der ersten<br />
Treppen beflecken, gehen<br />
kaum über das 4. Stockwerk hinaus.<br />
Weiter hoch scheint sich<br />
niemand zu wagen. Dennoch<br />
teilen die Schwestern von Nevers<br />
seit dem 9. Januar 1986 den Alltag<br />
mit den Nachbarn und allen<br />
Bewohnern von «Ophite».<br />
Die Idee, eine kleine Kommunität<br />
in diesem sozialen Brennpunkt<br />
zu gründen, geht auf die<br />
damalige Generaloberin zurück.<br />
Anlässlich einer Versammlung<br />
bedauerte sie, dass die Kongregation<br />
in «Ophite» nicht vertreten<br />
ist. Sie war sich sicher, dass Bernadette<br />
mit ihrer ganzen Familie<br />
wohl dort gelebt hätte, wenn sie<br />
eine Zeitgenossin von uns wäre.<br />
Die Schwestern von Nevers<br />
teilen den Alltag der Bewohner<br />
im «Ophite».
Nach weiteren Besprechungen<br />
wagten drei Schwestern dieses<br />
Abenteuer.<br />
Schwester Odile, die seit dem<br />
Beginn im Jahre 1986 zur kleinen<br />
Kommunität gehört, erzählt<br />
von ihren ersten Eindrücken. Bei<br />
«Die Aufgabe …<br />
ist der Dienst<br />
am Nächsten<br />
und das Teilen<br />
des Kummers<br />
und der<br />
alltäglichen<br />
Sorgen.»<br />
einem ersten Besuch vor der Ankunft<br />
der Schwestern wunderten<br />
sich Jugendliche über die Anwesenheit<br />
von uns. Sie fragten:<br />
«Was machen Sie hier? Hier ist<br />
Chicago!», liessen sie uns wissen<br />
und wölbten dabei ihre Brüste.<br />
Die zukünftigen Mieterinnen<br />
liessen sich jedoch nicht von ihren<br />
Plänen abbringen, da sie darin<br />
mitunter auch dem Auftrag<br />
ihres Gründers Jean-Baptiste de<br />
Laveyne erkennen, der sie aufforderte,<br />
«auf einer Ebene mit den<br />
Menschen zu leben».<br />
Bernadette gehört zu uns<br />
Die Schwestern wurden von ihren<br />
Nachbarn gut aufgenommen.<br />
Den schlechten Ruf der<br />
Siedlung können die Schwestern<br />
nicht bestätigen. Schwester<br />
Odile knüpfte sofort verschie-<br />
Glaube<br />
denste Kontakte. Bald engagierte<br />
sie sich in der Armenküche,<br />
setzte sich zusammen mit der<br />
Pfarrei Lourdes für die Katechese<br />
der Kinder ein und half eine<br />
Zeit lang in einem Kinderclub<br />
mit. «Die Solidarität und die gegenseitige<br />
Hilfe sind hier echte<br />
Werte.»<br />
Doch im Laufe der 25 Jahre hat<br />
sich der Aufgabenbereich auch<br />
verändert. Heute sehen sich die<br />
Schwestern von Nevers einer älter<br />
werdenden Bevölkerung ausgesetzt.<br />
Die jungen Menschen<br />
verlassen mehr und mehr die<br />
Siedlung oder bleiben nur für<br />
kurze Zeit hier. Unsere neue<br />
Priorität gilt deswegen dem<br />
Kampf gegen die Vereinsamung.<br />
Im Turm nebenan wohnt sogar<br />
eine 100-jährige Frau. Alle kennen<br />
sie und fragen regelmässig,<br />
wie es ihr geht.<br />
Die Aufgabe der kleinen Schwesternkommunität<br />
ist der Dienst<br />
am Nächsten und das Teilen des<br />
Kummers und der alltäglichen<br />
Sorgen. Und darin folgen sie<br />
ganz dem Beispiel der hl. Bernadette.<br />
Sie hilft ihnen durch ihre<br />
Einfachheit und Demut. «Wir<br />
sprechen mit den Menschen<br />
über Bernadette und sie interessieren<br />
sich für sie. Sie war ebenso<br />
eine Ausgeschlossene wie viele<br />
unter uns. Sie sagen deshalb<br />
immer wieder gern: Bernadette<br />
gehört zu uns, sie ist wie wir.»<br />
Schwester Odile meint: «Wichtig<br />
ist nicht so sehr, was wir sagen,<br />
sondern das tägliche Miteinander.»<br />
18<br />
Unsere<br />
Verstorbenen<br />
Altbüron: Adolf Bossert-Meier<br />
Altdorf UR: Josefina Zurfluh-Welti<br />
Altstätten SG: Marianne Seitz<br />
Basel: Margaritha Studer<br />
Disentis/Mustér: Barla Desax<br />
Eschenbach SG: Sebastian Steiner<br />
Jona: Agnes Huser-Isenring<br />
Lachen SZ: Elisabeth Zindel-Kessler<br />
Rossrüti: Berta Wiesli-Imhof<br />
Rothenburg: Agatha Ruckli<br />
Ruswil: Josef Stadelmann-Frey<br />
Sarnen: Rita Wallimann-Brunner<br />
Schwarzenberg LU: Josef Camenzind-<br />
Husistein<br />
Sisseln AG: Maria Heiny<br />
Zeihen: Linus Meier; Pauline Suter<br />
Wir empfehlen unsere Heimgegangenen<br />
der Fürbitte Mariens und dem Gebet<br />
der <strong>AVE</strong>-Leser.<br />
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hinaus eine aktuelle Adressverwaltung.<br />
Herzlichen Dank!
Der hl. Antonius ist ein Heiliger<br />
auch unserer Zeit. Nicht<br />
nur in seiner Heimatstadt Lissabon<br />
und in Padua knien unzählige<br />
Gläubige vor einer Statue des<br />
hl. Antonius nieder, auch bei<br />
uns nehmen viele Menschen Zuflucht<br />
bei ihm. So finden wir in<br />
vielen Kirchen eine Statue des hl.<br />
Antonius und nicht weit entfernt<br />
davon ein «Kässeli» für Spenden<br />
an die Armen unserer Welt.<br />
Doch vor allem verweist uns der<br />
hl. Antonius auf Christus. Seit<br />
dem 15. Jahrhundert wird der<br />
Jünger des hl. Franziskus deshalb<br />
zurecht mit Lilie und dem Jesuskind<br />
dargestellt.<br />
Antonius und sein Leben<br />
Als Sohn adeliger Eltern wurde<br />
der hl. Antonius 1195 in Lissabon<br />
geboren und auf den Namen<br />
Fernando getauft. Bereits<br />
mit 15 Jahren trat er in das Augustiner-ChorherrenstiftSt.Vicente<br />
de Fora bei Lissabon ein,<br />
um sich zwei Jahre später in<br />
Coimbra den Bibelwissenschaften<br />
und der Väterlehre zu widmen.<br />
Nach 9-jährigem Studium<br />
wurde er 1219 zum Priester geweiht.<br />
Doch schon ein Jahr später<br />
kam es zu jenem prägenden<br />
Ereignis, das sein Leben fundamental<br />
verändert. Durch die<br />
Rückkehr der Leichen der fünf<br />
franziskanischen Protomärtyrer,<br />
deren Mission in Marokko tragisch<br />
missglückt war, erwachte in<br />
ihm der Wunsch, dem Franziskanerorden<br />
beizutreten. Dort erhielt<br />
er den Namen Antonius<br />
und brach bereits im Herbst des<br />
Jahres 1220 als Ersatz für die<br />
Märtyrer nach Marokko auf.<br />
Schon bald zwang ihn eine<br />
Glaube<br />
Marianische Heilige<br />
Krankheit zur Rückkehr nach<br />
Portugal. Das Schiff geriet jedoch<br />
in einen schweren Sturm,<br />
so dass er im Frühjahr 1221 unverhofft<br />
in Sizilien strandete, von<br />
wo aus er nach Assisi kam. Da<br />
für ihn keine Aufgabe zu finden<br />
war, zog er sich als Einsiedler zurück.<br />
Erst durch eine Primizpredigt,<br />
die er einzig und allein wegen<br />
fehlender Alternativen halten<br />
durfte, erkannten die Gläubigen<br />
seine grossen Fähigkeiten.<br />
Der hl. Franziskus bat ihn nun<br />
persönlich, für seine Brüder theo-<br />
19<br />
Hl. Antonius von Padua (21)<br />
logische Vorlesungen zu halten.<br />
Dazu schrieb er ihm: «Meinem<br />
Bischof Antonius Heil! Es gefällt<br />
mir, dass du die Heilige Theologie<br />
dozierst und den Brüdern<br />
beibringst, dabei darf aber nicht<br />
der Geist der Frömmigkeit und<br />
des Gebetes fehlen, wie es unserer<br />
hl. Regel entspricht.»<br />
So war Antonius zunächst Lehrer<br />
im Konvent von Bologna. Zugleich<br />
wirkte er als Volksmissionar,<br />
der sich mit seinem geisterfüllten<br />
Wort den Irrlehren der<br />
Albigenser und Waldenser stellte.
Nach 1227 predigte er in Padua.<br />
Vor allem seine Fastenpredigten<br />
im Jahre 1231 waren ein grosser<br />
Erfolg. Doch bald darauf erkrankte<br />
Antonius an Wassersucht<br />
und starb am 13. Juni desselben<br />
Jahres im Kloster von Arcella<br />
bei Padua.<br />
Infolge der grossen Verehrung<br />
fand sich Papst Gregor IX. bei<br />
seinem Aufenthalt in Spoleto im<br />
Jahre 1232 genötigt, Antonius<br />
heilig zu sprechen. Mit dem<br />
16. Januar 1946 ernannte ihn<br />
Papst Pius XII. zum Kirchenleh-<br />
«So selig<br />
ist kein Seliger,<br />
so glücklich<br />
ist kein Glücklicher,<br />
wie ein Mensch,<br />
der Gott im Herzen<br />
hat.»<br />
rer und würdigte damit seine<br />
profunden Kenntnisse über die<br />
Lehre der Kirche.<br />
Antonius und Jesus<br />
Von Antonius sind eine ganze<br />
Reihe seiner Predigten erhalten.<br />
Kaum ein Thema hat er ausgelassen.<br />
Dennoch schenkte er<br />
der «Erlösung durch Christus»<br />
eine besondere Aufmerksamkeit.<br />
Vielleicht ist diese intensive Auseinandersetzung<br />
eine Antwort<br />
auf die Erscheinung des Jesuskindes<br />
vor Antonius. Jesus war ihm<br />
Glaube<br />
höchstes Vorbild in den Tugenden<br />
der Demut und Liebe zur<br />
Armut. Als ein ganz in der franziskanischen<br />
Tradition stehender<br />
Prediger sah er diese Demut und<br />
Armut vor allem in der Menschwerdung<br />
von Jesus aufleuchten.<br />
In ihr erkannte Antonius eine<br />
dreifache Vermählung. Die erste<br />
umschrieb er als «Vermählung<br />
der Rechtfertigung». Um die<br />
grosse Kluft zwischen Gott und<br />
der Schöpfung zu überwinden,<br />
bediente sich Gott des Menschen.<br />
Viele Boten, Propheten<br />
und Mittler rief Gott in seinen<br />
Dienst, um sich endlich mit der<br />
allerseligsten Jungfrau zu vermählen.<br />
Ihr Leib vermochte jenen<br />
zu tragen, der grösser ist als<br />
alle Welt. Gott macht sich klein,<br />
demütig und arm, um uns Menschen<br />
als Mensch zu begegnen.<br />
Die zweite Vermählung wird<br />
nach dem hl. Antonius dann gefeiert,<br />
«wenn die Gnade des Heiligen<br />
Geistes auf eine Seele herabkommt<br />
und sie sich bekehrt».<br />
Umkehr, Neuaufbruch und Vereinigung<br />
mit dem liebenden und<br />
barmherzigen Gottessohn waren<br />
nicht nur Tugenden des hl. Antonius,<br />
sondern sollten jedes<br />
christliche Menschenherz erfüllen.<br />
Dabei dürfen wir in dieser<br />
Berufung auf den hl. Geist vertrauen.<br />
Er leitet und lehrt uns<br />
und führt uns – leise und sanft –<br />
zur Umkehr, zu Jesus Christus.<br />
In Christus allein kommt der<br />
Mensch zum Ziel. Doch dazu<br />
müssen wir sein offenes Herz annehmen.<br />
Und dies sollen wir<br />
nach dem hl. Antonius so oft<br />
tun, bis wir bereit sind zur dritten<br />
Vermählung und zwar «am<br />
Tage des Gerichts, wenn Jesus<br />
20<br />
Christus als Bräutigam kommt<br />
und es heisst: ‹Siehe, der Bräutigam<br />
kommt! Geht ihm entgegen!›»<br />
(Mt 25,6). Dann ist der<br />
Tod nicht mehr bloss ein Sterben<br />
im menschlichen Sinn, sondern<br />
Übergang, Eintritt in das ewige<br />
Leben. Mit dem hl. Paulus dürfen<br />
wir ausrufen: «Verschlungen<br />
ist der Tod vom Sieg» (1 Kor<br />
15,54). Und die hl. Bernadette<br />
lässt mit uns die Hoffnung teilen:<br />
«Der Gerechte braucht in<br />
keiner Weise die Auflösung seines<br />
Leibes zu fürchten, denn er<br />
muss eines Tages verklärt und<br />
ganz in Herrlichkeit erstrahlend<br />
auferstehen.»<br />
Antonius und Maria<br />
Diese Verklärung in die Herrlichkeit<br />
Gottes hinein wurde an Maria<br />
vollbracht und liess den hl.<br />
Antonius in einer Predigt zu Maria<br />
Himmelfahrt ausrufen: «Die<br />
allerseligste Jungfrau besitzt die<br />
Liebe der ganzen Welt, da sie uns<br />
den Erlöser geschenkt hat. Sie ist<br />
unsere glorreiche Ester, die […]<br />
aufgenommen ward in das<br />
himmlische Gemach, wo als König<br />
der Könige und Freude der<br />
Engel Jesus Christus auf dem<br />
Sternenthrone sitzt.» Diese Liebe<br />
der Gottesmutter zur ganzen<br />
Welt packte den jungen Antonius<br />
im wahrsten Sinne des Wortes.<br />
Ja, im Leben, im Eintauchen in<br />
den Willen des Vaters, konnte<br />
Gott an Maria das Wunder der<br />
Liebe vollbringen. Davon war<br />
der hl. Antonius nicht nur fasziniert,<br />
sondern liess sich ebenso zu<br />
einem wunderbaren Werkzeug<br />
Gottes formen, das sich im Gebet<br />
mit ihr vereinte und so zur Liebe<br />
und Demut in Christus fand.
Nach der Begrüssung aller Anwesenden<br />
durch den Präsidenten, Herrn Stephan<br />
Ritter, wurden im Speziellen unser Präses,<br />
Vikar Richard Strassmann, sowie<br />
Pfarrer Lorenz Baur begrüsst. Ebenfalls<br />
dankte der Präsident Vreni und Hans<br />
Keusch für die schönen Blumen, die den<br />
Dachsaal im Pflegeheim Muri dekorierten.<br />
Mit dem Lied «Erhebt in vollen Chören»<br />
wurde die Generalversammlung eröffnet.<br />
Als Tagespräsident wurde Präses Richard<br />
Strassmann einstimmig gewählt<br />
und als Stimmenzähler stellten sich Theres<br />
Abt und Christa Geu zur Verfügung.<br />
Anschliessend wurden die traktandierten<br />
Geschäfte behandelt. Zuerst gedachten<br />
wir der 38 Verstorbenen unseres<br />
Vereins. Für sie wurde eine Kerze an-<br />
Vereinsmitteilungen<br />
LPV Basel: Jahresrückblick 2010<br />
gezündet und Präses Richard Strassmann<br />
gedachte ihrer mit besinnlichen<br />
Worten. Unter «Wahlen» wurde der gesamte<br />
Vorstand für weitere zwei Jahre<br />
wiedergewählt. Zusätzlich wurde Frau<br />
Patricia Simeoli als weiteres Vorstandsmitglied<br />
aufgenommen und übernahm<br />
das Ressort Medien und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Leider gab unser Fähnrich, Herr Hans<br />
Bütler, aus gesundheitlichen Gründen<br />
seinen Rücktritt bekannt. Da Herr Bütler<br />
nicht anwesend sein konnte, wurde ihm<br />
ein kleines Präsent persönlich überbracht.<br />
In Herrn Benedikt Geiger von<br />
Muri konnte sein Nachfolger bekanntgegeben<br />
werden. Herzlichen Dank für<br />
die Bereitschaft zu diesem Dienst an unserem<br />
Verein und zur Ehre der Mutter-<br />
21<br />
gottes. Ihm zur Seite stehen die bisherigen<br />
Fähnriche, Herr Jakob Küng und<br />
Herr Josef Meister.<br />
Das diesjährige Jahresprogramm wurde<br />
den Vereinsmitgliedern mit der Einladung<br />
versandt. Der Präsident erwähnte<br />
insbesondere nochmals die Maiandachten<br />
in Muri und an der Grotte in Boswil,<br />
sowie die Jahreswallfahrt am 15. August<br />
ins Kloster Ingenbohl.<br />
Zum Abschluss stimmten alle ins beliebte<br />
Lourdeslied «Die Glocken verkünden»<br />
ein. An der Versammlung trafen<br />
sich 126 Lourdesfreunde.<br />
Danach wurde vom Lourdespilgerverein<br />
noch Kaffee oder sonst ein Getränk als<br />
Dank an die Vereinsmitglieder offeriert.<br />
Patricia Simeoli<br />
Medien und Öffentlichkeitsarbeit<br />
LPV ZH-TG-SH: Einkehrtag und Jahresprogramm<br />
Einkehrtag in Zürich-Seebach<br />
Zum Einkehrtag in der Maria-Lourdeskirche<br />
in Zürich-Seebach versammelten<br />
sich 1000 Gläubige. In den Vorträgen<br />
von Sr. Briege McKenna und P. Kevin<br />
Scallon erhielten wir eine echte Vertiefung<br />
des Glaubens. Ihre Charismen sind<br />
wahre Gnadengeschenke. Eine Anbetungsgruppe<br />
aus dem Walllis vertiefte<br />
durch ihre Beiträge die Begegnungen<br />
mit Jesus, der unter uns in der Hl. Eucharistie<br />
gegenwärtig war.<br />
Dabei durften wir Heilung auf verschiedene<br />
Arten erfahren:<br />
Vergebung der Sünden in der Beichte<br />
und Ja-sagen zum Willen Gottes.<br />
Von Herzen danken wir allen, die zum<br />
Gelingen dieser Tagung beigetragen haben:<br />
der Übersetzerin, den beiden Musikgruppen,<br />
der Organisation im Hintergrund<br />
und der Pfarrei für die Benutzung<br />
der Kirche und des Pfarrsaals. Gott segne<br />
sie alle für ihren Einsatz.<br />
Eine Pilgerin<br />
Weiteres Jahresprogramm<br />
17. September <strong>2011</strong><br />
Fusswallfahrt nach Sachseln-Flüeli-<br />
Melchtal<br />
17.–21. Oktober <strong>2011</strong><br />
Flugwallfahrt von Zürich nach Lourdes.<br />
Vollpension im Hotel «Roc de Massabielle<br />
& Lisieux»<br />
Pilgerleitung: P. Raphael und P. Gérard<br />
Kosten: Fr. 900.– alles inkl.<br />
23. Oktober <strong>2011</strong><br />
Treffen mit P. Gérard in Sachseln<br />
19. November <strong>2011</strong><br />
Einkehrtag mit Prof. Dr. Manfred Lütz<br />
11. Dezember <strong>2011</strong><br />
Adventfeier in Maria Lourdes, Zürich-<br />
Seebach<br />
Alle Anmeldungen ans Sekretariat:<br />
041 787 10 52
Am 27. Februar begrüsste im Namen des<br />
Vorstandes unsere Präsidentin, Frau Doris<br />
Hayoz, die zahlreich anwesenden<br />
Muttergottesverehrer ganz herzlich. Sie<br />
stellte die Versammlung unter den<br />
Schutz der Muttergottes und rief den<br />
Hl. Geist um seinen Beistand an. Alle zusammen<br />
grüssten Maria mit dem<br />
Lourdeslied.<br />
Durch den Jahresbericht der Präsidentin<br />
wurden schöne Erinnerungen vom<br />
vergangenen Vereinsjahr aufgefrischt.<br />
Einige davon sind:<br />
Am 11. Februar besuchten wir den Festgottesdienst<br />
in der Maria-Lourdeskirche<br />
in Dussnang mit der Vereinsfahne<br />
und einer schönen Schar treuer Mitglieder.<br />
Mit der Vereinsfahne begleitet,<br />
durften wir unsere Votivkerze am<br />
Bei strömendem<br />
Regen brach plötzlich<br />
die Sonne durch<br />
die Wolken hindurch,<br />
begann sich zu<br />
drehen und bewegte<br />
sich Richtung Erde.<br />
Gleichzeitig wurden<br />
viele Menschen<br />
geheilt und viele<br />
kamen zum Glauben.<br />
2. März der Pfarrei Bütschwil schenken<br />
und von Herrn Pfarrer Josef Manser<br />
segnen lassen. 1814 Pilger nahmen an<br />
der 114. Lourdeswallfahrt vom 24.–30.<br />
April teil. Die Vereinswallfahrt führte<br />
uns am 6. Juli mit 147 Pilgern nach Stühlingen<br />
ins Loreto-Heiligtum. In Maria<br />
Vereinsmitteilungen<br />
LPV Wil und Umgebung: Hauptversammlung<br />
Bühl hielten wir die eucharistische<br />
Nachmittagsandacht bei der Hl. Notburga.<br />
Mit Pater Meinrad Manser feierten<br />
wir am 8. August die Hl. Messe im Ahorn.<br />
Und das Jahresprogramm brachten wir<br />
mit dem Wallfahrtsnachmittag in Maria<br />
Dreibrunnen zum Abschluss.<br />
Nachdem die offiziellen Geschäfte abgewickelt<br />
waren, sowie nach einer Pause,<br />
zeigten wir unseren geschätzten<br />
Mitgliedern eine DVD über die Muttergotteserscheinungen<br />
in Fatima.<br />
Die Muttergottes erschien 1917 in Fatima<br />
den drei Seherkindern Francisco, Jacinta<br />
und Lucia. Durch ihre Erscheinung<br />
will sie die Menschen von ihrem gottlosen<br />
Leben wachrütteln und zu einem<br />
Gott wohlgefälligen Lebenswandel hinführen.<br />
Sie wünscht, dass die Menschen<br />
Gott nicht mehr länger beleidigen, sondern<br />
dass wir beten, uns bekehren und<br />
Busse tun. Zudem soll man am Erscheinungsort<br />
eine Kapelle bauen.<br />
Die damalige Regierung in Portugal war<br />
atheistisch und verfolgte sogar katholische<br />
Priester, welche sich dem Zeitgeist<br />
nicht anpassten. Auch die drei Seherkinder<br />
wurden von Regierungsbeamten<br />
bedroht. Sie würden bei lebendigem<br />
Leib verbrannt, falls sie die angeblichen<br />
Erscheinungen nicht widerrufen. Die Seherkinder<br />
litten sehr darunter, blieben<br />
der Muttergottes dennoch treu, beteten<br />
gemäss ihrem Wunsch täglich den Rosenkranz<br />
und widerstanden allen Anfeindungen.<br />
In all diesen Anfeindungen<br />
stand ihnen jedoch die Muttergottes<br />
treu zur Seite und kündigte auf den 13.<br />
Oktober ein Wunder an. Viele Menschen<br />
kamen an diesem Oktobertag nach Fatima,<br />
um das vorhergesagte Wunder zu<br />
erleben und das bei strömendem Regen.<br />
Natürlich gab es dazu ganz ver-<br />
22<br />
schiedene Beweggründe; die einen kamen<br />
aus purer Neugier, andere hielten<br />
ein Wunder für unmöglich und wieder<br />
andere wollten die Kinder verspotten.<br />
Dennoch versammelten sich auch Tiefgläubige,<br />
die an das prophezeite Wunder<br />
glaubten. Und was sahen sie: Bei<br />
strömendem Regen brach plötzlich die<br />
Sonne durch die Wolken hindurch, begann<br />
sich zu drehen und bewegte sich<br />
Richtung Erde. Gleichzeitig wurden viele<br />
Menschen geheilt und viele kamen<br />
zum Glauben.<br />
Zum Abschluss richtete die Präsidentin<br />
Dankesworte an alle Mitglieder, um<br />
dann den kurzweiligen Versammlungsnachmittag<br />
mit dem Muttergotteslied<br />
«Gott hat dich von Ewigkeit her, heilge<br />
Jungfrau auserwählt…» zu beenden.<br />
Josef Allenspach<br />
Niederwil
Am 27. März <strong>2011</strong> nachmittags hielten<br />
wir in der Turnhalle St.Gallenkappel unsere<br />
53. Hauptversammlung. Zuvor feierten<br />
wir, zusammen mit Pfarrer Eugen<br />
Wehrli, in der Pfarrkirche miteinander<br />
die Hl. Eucharistie.<br />
Unser langjähriger Präsident Toni Marty<br />
begrüsste alle Marienverehrer, ehemaligen<br />
Vorstandsmitglieder, alle EinzügerInnen<br />
aus den Regionen March-<br />
Höfe, See und Gaster und dem Glarnerland.<br />
Einen besonderen Willkommensgruss<br />
richtete er an die Delegationen<br />
der LPV Sarganserland und Surselva.<br />
Einstimmig wurden Rosalia Thoma und<br />
Hilde Schmucki als Stimmenzählerinnen<br />
gewählt.<br />
Danach verlas Marianne Mächler das<br />
Protokoll der letzten HV. Mit einem Applaus<br />
wurde es genehmigt und zugleich<br />
verdankt.<br />
In seinem Jahresbericht griff Toni Marty<br />
nochmals das vergangene Vereinsjahr<br />
auf. Insbesondere verwies er auf<br />
die HV in Benken, die Lourdeswallfahrt<br />
und die Vereinswallfahrt nach St.Gallen<br />
und Altstätten. Ebenso liess er uns in<br />
Vereinsmitteilungen<br />
LPV Maria Bildstein: Hauptversammlung<br />
Gedanken an den gemeinsam gefeierten<br />
Gottesdienst auf Maria Bildstein und<br />
an der Ortsvertreterversammlung in<br />
Schmerikon teilhaben. Am Festtag des<br />
jubilierenden Pilgervereins Sarganserland<br />
durften wir ebenso gratulieren.<br />
Nicht zu vergessen sind in all diesen offiziellen<br />
Anlässen der alltägliche Vereinsauftrag,<br />
die Verehrung der Muttergottes<br />
und den Dienst am Nächsten. Dafür<br />
allen ein besonders herzliches Dankeschön.<br />
Im Anschluss an den Bericht des Präsidenten<br />
präsentierte Elisabeth Landolt<br />
die Jahresrechung. Emil Romer bedankte<br />
sich als Revisor für die saubere und<br />
ordnungsgemässe Führung der Vereinsfinanzen.<br />
Einmal mehr galt es auch die Vorstandsmitglieder<br />
in ihrem Amt zu bestätigen.<br />
Die Befürchtungen des Präsidenten,<br />
dass sich Vorstandsmitglieder kurzfristig<br />
zurückziehen könnten, war unberechtigt.<br />
Alle wurden in ihren Ämtern<br />
bestätigt. Neu amtet Frau Marianne<br />
Mächler als Aktuarin und Herr Stefan<br />
Landolt nimmt als Beisitzer im Vorstand<br />
23<br />
Einsitz. Damit ist auch wieder das Glarnerland<br />
im Vorstand vertreten. Herzlich<br />
willkommen! Nicht zuletzt wurde auch<br />
unser Präsident Toni Marty in seinem<br />
Amt bestätigt.<br />
Auf diese Hauptversammlung trat auch<br />
unser Präses, Pfarrer Josef Kaiser, von<br />
seinem Amt zurück. Während 10 Jahren<br />
stellte er seinen Dienst unserem Verein<br />
zur Verfügung. Der Präsident bedankte<br />
sich ganz herzlich und wünschte ihm<br />
Gottes Segen für die Zukunft.<br />
Am Ende der Versammlung gab unser<br />
Präsident einen Einblick in das Jahresprogramm.<br />
Folgende Termine sind bekannt:<br />
15. August <strong>2011</strong>:<br />
19.30 Uhr Festgottesdienst auf Maria<br />
Bildstein<br />
18. September <strong>2011</strong>:<br />
Einkehrtag mit Bischof Vitus Huonder in<br />
Buttikon<br />
20. November <strong>2011</strong>:<br />
Einzügerversammlung in Ernetschwil<br />
11. Februar 2012:<br />
19.30 Uhr Festgottesdienst auf Maria<br />
Bildstein<br />
Zum Abschluss richtete Toni an alle anwesenden<br />
Mitglieder, Ehrenmitglieder,<br />
EinzügerInnen und alle HelferInnen ein<br />
herzliches Dankeschön. Danach wurde<br />
eine feine Suppe serviert, wozu noch einige<br />
Fotos vom vergangenen Vereinsjahr<br />
gezeigt wurden.<br />
Marianne Mächler<br />
Siebnen
Lourdes-<br />
Stationen<br />
Der Kreuzweg auf dem<br />
Kalvarienberg in Lourdes<br />
schlängelt sich über 1500 m<br />
durch ein steiles Waldgebiet.<br />
115 gusseiserne Figuren sind<br />
an den 15 Stationen aufgestellt.<br />
Er wurde zwischen<br />
1898 und 1911 erstellt und<br />
somit vor genau 100 Jahren<br />
eingeweiht.<br />
Schon seit vielen Jahrhunderten machen<br />
sich Menschen auf, um den Weg<br />
Jesu zum Kalvarienberg nachzugehen.<br />
In Jerusalem legen sie 15 Stationen<br />
zurück, die durch 15 behauene Steine<br />
gekennzeichnet sind. Sie führen bis<br />
zum Heiligen Grab und zu dem Ort,<br />
an dem Jesus gekreuzigt worden ist.<br />
AZB<br />
8730 Uznach<br />
Da sich nicht jeder in die Heilige<br />
Stadt begeben kann, entstand im Mittelalter<br />
der Brauch, vor allem auf dem<br />
Hintergrund der franziskanischen<br />
Spiritualität die 15 Stationen des<br />
Kreuzwegs in den Kirchen oder im<br />
Freien, wie hier in Lourdes, darzustellen.