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In unserem 6-teiligen Zyklus<br />

«Hl. Bernadette hl. Benedikt»<br />

wenden wir uns in dieser Betrachtung<br />

einer Wahrheit zu, die uns<br />

immer wieder herausfordert – ein<br />

Aufstieg, den wir nur schwer bezwingen<br />

können. Dennoch dürfen<br />

wir auch oder gerade im Ausharren<br />

erkennen, dass wir durch<br />

die Bedrängnisse geheimnisvoll in<br />

der Liebe wachsen. Bernadette<br />

wie auch Benedikt scheinen darin<br />

wahre Lehrer zu sein.<br />

Der hl. Benedikt fordert vom<br />

Neuankömmling im Kloster, ob<br />

Bernadette Soubirous wurde<br />

am 9. Januar 1844 mit dem<br />

Wasser des Lebens und dem<br />

Kreuz der Auferstehung getauft.<br />

Glaube<br />

Hl. Bernadette<br />

hl. Benedikt<br />

er «fähig ist, Widerwärtiges zu ertragen».<br />

Diese Forderung ist Teil<br />

eines Anforderungskatalogs, der<br />

ganz klar im Kontext der Gottsuche<br />

steht. Allein schon aus diesem<br />

Kontext heraus lässt sich<br />

nicht vorschnell auf Demütigun-<br />

gen abzielen, die nun ganz einfach<br />

mal da sind, damit «die<br />

Jungs» auch schön brav bleiben<br />

und damit nun ja nicht versucht<br />

sind, irgendwelche aufmüpfigen<br />

Gedanken in sich zu tragen.<br />

Vielmehr sieht Benedikt in dieser<br />

7<br />

Ausharren in der Bedrängnis<br />

Forderung ganz offensichtlich einen<br />

Wegweiser, der uns zur wahren<br />

Erkenntnis von Jesus Christus<br />

führt. Und diese Absicht unterstreicht<br />

er damit, dass er das<br />

Wort «Widerwärtigkeiten» (lat.<br />

obprobria) noch zweimal in seiner<br />

Regel erwähnt und zwar als<br />

Schriftzitate. Im Demutskapitel<br />

zieht er dafür die Psalmen heran.<br />

«Ich aber bin ein Wurm und kein<br />

Mensch, der Leute Spott (obprobrium),<br />

vom Volk verachtet. […]<br />

Gut war es für mich, dass du<br />

mich erniedrigt hast; so lerne ich<br />

deine Gebote.» Eindeutig geht es<br />

hier Benedikt um die Weggemeinschaft<br />

mit dem demütigen<br />

Christus, der sich unseretwillen<br />

erniedrigt hat. Die Psalmenworte<br />

verweisen eindeutig auf den<br />

leidenden Herrn. Sie dienen jedoch<br />

auch dazu, dieser Haltung<br />

Jesu nahe zu kommen, sie einzuüben.<br />

Wenn wir die Verse genau<br />

betrachten, so dürfen wir erkennen,<br />

dass wir in unserem Lernprozess<br />

direkt Gott ansprechen:<br />

DU hast mich erniedrigt! Alles,<br />

was in und mit und durch dieses<br />

DU geschieht, hat was mit mir<br />

zu tun. Freilich ist das nur für<br />

diejenigen nachvollziehbar, die<br />

mit ganzem Herzen glauben,<br />

dass alles uns zum Guten gereicht.<br />

Bei der anderen Stelle, an der Benedikt<br />

von den «Widerwärtigkeiten»<br />

spricht, geht es um die

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