AVE 3/2010

uns mehr schenken als das ewige
Leben?
Deshalb müssen wir uns bewusst
werden, was das heisst: «Ich gebe
ihnen ewiges Leben.» Wir müssen
uns bewusst werden, was das
ewige Leben eigentlich bedeutet.
Ewiges Leben ist Leben in Gott;
ist Leben im Geheimnis des dreifaltigen
Gottes; ist Leben in der
Gemeinschaft mit dem Vater,
dem Sohn und dem Heiligen
Geist; ist Leben in vollendeter
Glückseligkeit; ist Leben ohne
Schmerz, ohne Krankheit, ohne
«Weil er uns kennt,
ist ihm bekannt,
was wir brauchen.»
Leiden, ohne Trauer, ohne Verzweiflung.
Eben das schenkt uns
der Gute Hirt und löst uns damit
heraus aus dem Teufelskreis der
Sünde und des Versagens. Deshalb
sagt uns der Herr auch deutlich:
«Sie werden niemals zugrunde
gehen, und niemand wird sie
meiner Hand entreissen» (Joh
10,28).
Es wird also nicht mehr so sein,
dass die Sünde, dass der Urheber
der Sünde, der Satan, zwischen
uns und den Herrn tritt. Denn
durch ihn würden wir zugrunde
gehen. Doch das lässt der Herr
nicht zu. Wir sind in seiner
Hand.
Die Hand bedeutet Macht und
Schutz. Der Herr hat Macht
über uns. Er hat Macht über unsere
Herzen. Er vermag uns zu
Wallfahrt 2010
führen und zu leiten. Das ist eine
gute Macht, eine positive Macht.
Eine Macht, die wir brauchen. –
Er hat aber auch Macht über
jene, welche uns ihre Macht spüren
lassen möchten, welche über
uns verfügen möchten. Sie können
mit ihrer Macht nichts mehr
erreichen. Denn in der mächtigen
Hand des Herrn sind wir geschützt
und aufgehoben: «Niemand
kann sie meiner Hand entreissen.»
In seiner Hand sind wir
in Sicherheit, sind wir unantastbar,
unberührbar.
Der Herr lässt uns alsdann das
innerste Geheimnis dieser Macht,
dieser befreienden, erlösenden
und zum Glück führenden
Macht erfahren: «Mein Vater, der
sie mir gab, ist grösser als alle,
und niemand kann sie der Hand
meines Vaters entreissen. Ich und
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Am Felsen von Massabielle
erfahren wir die führende Hand
Gottes.
der Vater sind eins» (Joh 10,29–
30). Das innerste Geheimnis der
Macht, der erlösenden und befreienden
Macht des Sohnes ist
der Vater. Der Sohn kommt vom
Vater her und führt uns zum Vater,
zum Ursprung des Lebens,
zum Schöpfer, in dem alles Sein
seinen Ursprung hat.
Meine Lieben, mit diesem Wort
zum heutigen Evangelium wollte
ich Euch auf die Tage, die wir
hier, an dieser Stätte miteinander
verbringen dürfen, vorbereiten
und einstimmen. Denn hier er-