AVE 3/2010
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In dieser Ausgabe<br />
Lourdespredigten 4<br />
Bilderrückblick der<br />
114. Lourdeswallfahrt 11–14<br />
Das Kreuz umarmen 16<br />
<strong>AVE</strong> – 3 – Juni <strong>2010</strong>
Impressum<br />
Organ des Vereins der<br />
Interdiözesanen Lourdeswallfahrt<br />
Deutsche und Rätoromanische<br />
Schweiz und der Regionalvereine<br />
<strong>AVE</strong> 58. Jahrgang<br />
Es erscheint 6-mal pro Jahr<br />
(Abonnement 1 Jahr Fr. 15.–,<br />
2 Jahre Fr. 28.–, 3 Jahre Fr. 41.–):<br />
je Ende Januar, März, Mai, Juli,<br />
September, November<br />
Pilgerbüro, St.Otmarsberg<br />
8730 Uznach<br />
Tel. 055 285 81 15 (Mo–Fr, 14–17 Uhr)<br />
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Wallfahrt Internet: www.lourdes.ch<br />
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Redaktion, Vereinsmitteilungen<br />
P. Emmanuel Rutz, 8730 Uznach<br />
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Fotos<br />
Hans Schorno: S. 1, 3, 4, 5, 8, 11–14; 16, 24;<br />
Neustifter: S. 7; Lourdes Photo: S. 9, 17;<br />
Werner Reichlin: S. 10; Bistum St.Gallen:<br />
S. 19; H. Good: S. 21; Josef Allenspach:<br />
S. 22; Archiv Uznach: S. 23.<br />
Druck<br />
Druckerei Oberholzer AG, Uznach<br />
Das nächste <strong>AVE</strong><br />
erscheint Ende Juli <strong>2010</strong><br />
Redaktionsschluss: 25. Juni <strong>2010</strong><br />
Zum Geleit<br />
114. Lourdeswallfahrt<br />
Schon gehört die 114. Lourdeswallfahrt<br />
der Deutschen<br />
und Rätoromanischen Schweiz<br />
der Vergangenheit an. Bei<br />
schönstem Wetter waren gut<br />
1800 PilgerInnen eingeladen,<br />
mit Bernadette das Kreuzzeichen<br />
zu machen. Dabei soll dieses Tun<br />
nicht bloss äusserlich bleiben,<br />
vielmehr soll das Zeichen des<br />
Kreuzes im Herzen erfahren, im<br />
Herzen gemacht werden. Bischof<br />
Vitus Huonder von Chur führte<br />
uns in seinen Predigten exakt in<br />
dieses Geheimnis ein. Lourdes<br />
bot uns dazu eine «geistliche<br />
Plattform»; das Personal wirkte<br />
als Kreuzwegbegleiter und die<br />
Pilgergemeinschaft teilte mit jedem<br />
einzelnen Pilger und jeder<br />
einzelnen Pilgerin die Begegnung<br />
mit dem gekreuzigten und<br />
auferstandenen Herrn. Darin erkannten<br />
wir Glauben, darin erkannten<br />
wir Hoffnung und darin<br />
erkannten wir Liebe. Dass das<br />
Wetter sich in diesen Frühlingstagen<br />
auch noch von der besten<br />
Seite zeigte, mag das Tüpfchen<br />
auf dem «i» gewesen sein.<br />
Wenn wir auf die Tage der diesjährigen<br />
Wallfahrt zurückblicken,<br />
dann mögen sie im Tagesgebet<br />
vom Mittwoch der vierten<br />
Osterwoche zusammengefasst<br />
sein. Bischof Vitus nahm dieses<br />
Gebet in seiner Predigt in der<br />
Personalmesse auf. Im Verweis<br />
auf das Jahresmotto «Mit Berna-<br />
2<br />
«Mit Bernadette lernen,<br />
das Kreuzzeichen zu machen»<br />
dette lernen, das Kreuzzeichen zu<br />
machen» zeigte er uns auf, dass<br />
das Kreuz nicht nur drei Enden<br />
hat, sondern vier.<br />
Zur Dreifaltigkeit, die Vater,<br />
Sohn und Heiliger Geist in sich<br />
vereint, kommt als vierter Pol<br />
Wir sehnen uns<br />
nach deinen<br />
Verheissungen.<br />
ganz konkret der von Gott geschaffene<br />
Mensch dazu. Erst in<br />
der Vierzahl wird das Kreuz zum<br />
Zeichen des Todes und der Auferstehung<br />
und genau in diese Bewegung<br />
wird der Mensch durch<br />
die hl. Taufe aufgenommen. Wir<br />
Menschen sind zutiefst in das<br />
Geheimnis des dreifaltigen Gottes<br />
hineingenommen, wozu uns<br />
das oben erwähnte Gebet Schritt<br />
für Schritt einführen mag. Dabei<br />
lässt uns Gott Vater in einem ersten<br />
Schritt die Sehnsucht erkennen.<br />
Was in der Schöpfung aus<br />
Liebe an uns geschehen ist, will<br />
zurückgeführt werden; die sehnende<br />
Liebe des Vaters will uns<br />
berühren, bzw. anrühren. Und<br />
damit das in menschlicher, für<br />
uns Menschen sozusagen in<br />
verständlicher Form geschehen<br />
kann, wurde Gott Mensch in Je-
sus Christus. Und ihn erkennen<br />
wir im zweiten Schritt, denn er<br />
gibt uns die Antwort auf unsere<br />
Sehnsucht in der Hoffnung.<br />
Hoffnung kam in die Welt durch<br />
die Menschwerdung und Hoffnung<br />
ist und bleibt das Schlagwort<br />
des Ostermorgens. An beiden<br />
Fixpunkten christlichen Lebens<br />
leuchtet sowohl Tod und<br />
Auferstehung auf; an beiden Fixpunkten<br />
sehen wir das Kreuz, in<br />
das wir als Menschen ganz wesentlich<br />
miteinbezogen sind.<br />
Exakt diese Ausrichtung mündet<br />
Zum Geleit<br />
im dritten Schritt ein in die Verheissung<br />
des Hl. Geistes, der uns<br />
die Fülle der Erkenntnis schenkt.<br />
Der Hl. Geist ist es, der unser<br />
Herz, unsere Seele bewegt, der<br />
uns Gott in unbeschreiblicher<br />
Weise erkennen lässt. Maria selber<br />
lässt uns dazu im Magnificat<br />
an ihrer Herzensregung teilhaben:<br />
«Meine Seele preist die<br />
Grösse des Herrn und mein<br />
Geist frohlockt über Gott meinen<br />
Retter, denn Grosses hat der<br />
Herr an uns getan.»<br />
Ist das nicht das, was unser Herz<br />
3<br />
bewegt, wenn wir unser Leben in<br />
die Sehnsucht des Vaters, in die<br />
Hoffnung des Sohnes und in die<br />
Verheissung des Hl. Geistes legen?<br />
Und ist diese Bewegung<br />
nicht exakt das, was wir in den<br />
Tagen der diesjährigen Wallfahrt<br />
in Lourdes erleben durften – als<br />
PilgerIn, als HelferIn, als Kranke<br />
und Behinderte und als Glied<br />
der einen Kirche?<br />
Diese Fragen sollen uns Anlass<br />
sein, unsere persönlichen Eindrücke<br />
nochmals vor Gott hinzulegen<br />
– vielleicht sogar in der<br />
Form einer Meditation oder eines<br />
Gebetes. Dazu mögen die<br />
Bilder in der Heftmitte eine kleine<br />
Hilfe sein.<br />
Ihr P. Emmanuel Rutz osb<br />
In diesem Heft<br />
finden Sie<br />
114. Lourdeswallfahrt 2<br />
Lourdespredigten 4<br />
Bernadette und Benedikt 7<br />
Pilgerjubiläum 10<br />
Bilderrückblick 11<br />
Nachrichten aus Lourdes 15<br />
Wallfahrtsmotto 16<br />
Unsere Verstorbenen 18<br />
Vereinsmitteilungen 19
Brüder und Schwestern<br />
im Herrn<br />
Wir sind hier, weil wir die Stimme<br />
des Hirten, des guten Hirten<br />
vernommen haben und auf sie<br />
hören, auf die Stimme unseres<br />
Herrn und Erlösers. Er hat uns<br />
hergerufen. Jede heilige Messe<br />
insbesondere ist ein Ruf des<br />
Herrn, ein Ruf des Hirten, ein<br />
Ruf nach den Schafen. Heute,<br />
am Sonntag des Guten Hirten,<br />
wird uns diese Wahrheit ganz besonders<br />
bewusst, und unsere<br />
Freude ist überwältigend, da wir<br />
dem guten Hirten begegnen und<br />
beten dürfen: «Dein Stock und<br />
dein Stab geben mir Zuversicht»<br />
(Ps 23,4).<br />
Wir hören auf die Stimme des<br />
Herrn, weil sie uns vertraut ist;<br />
Wallfahrt <strong>2010</strong><br />
Lourdespredigten<br />
weil sie uns Gutes mitteilt; weil<br />
wir wissen, dass diese Stimme<br />
eine Stimme der Liebe ist. Jesus<br />
sagt ja, er kenne die Schafe (vgl.<br />
Joh10,27). Das bedeutet so viel<br />
wie: Jesus wendet sich uns in Liebe<br />
zu und weiss, was in uns vor-<br />
geht. Er kennt unsere Not, er<br />
kennt unser Verlangen, er kennt<br />
jedes Leiden, jeden Schmerz.<br />
Weil er uns kennt, ist ihm bekannt,<br />
was wir brauchen. Er<br />
weiss, was wir nötig haben. Deshalb<br />
sagt er: «Ich gebe ihnen ewi-<br />
4<br />
Eröffnungsgottesdienst<br />
ges Leben» (Joh 10,28). Dieses<br />
Wort wollen wir tief in unser<br />
Herz aufnehmen: «Ich gebe ihnen<br />
ewiges Leben.» Ja, das ewige<br />
Leben, das ist es, was wir brauchen,<br />
was uns Not tut; das ist es,<br />
was uns vollendet, was uns beglückt<br />
und was uns Seligkeit<br />
schenkt.<br />
Das ewige Leben ist das Ziel unserer<br />
Existenz. Dieses Ziel ist uns<br />
eingeprägt. Es ist uns eingeschaffen.<br />
Wir sind durch den Schöpfer<br />
für das ewige Leben bestimmt.<br />
Er hat uns sozusagen für<br />
das ewige Leben programmiert.<br />
Seit dem Schöpfungsmorgen<br />
schlummert in jedem Menschen<br />
die Sehnsucht nach dem ewigen<br />
Leben, und seit dem Sündenfall<br />
klafft eine tiefe Wunde in jedem<br />
menschlichen Herzen, weil das<br />
ewige Leben auf dem Spiel steht.<br />
In der Tiefe unseres Seins spüren<br />
wir:<br />
Durch die Sünde sind wir von<br />
Gott getrennt und unsere Existenz<br />
ist gefährdet. Was muss da<br />
das Wort unseres Herrn in uns<br />
auslösen: «Ich gebe ihnen ewiges<br />
Leben.» Was könnte der Herr<br />
Prediger:<br />
Bischof Vitus Huonder<br />
Texte:<br />
Apg 13,14.43b–52<br />
Offb 7,9.14b–17<br />
Joh 10,27–30
uns mehr schenken als das ewige<br />
Leben?<br />
Deshalb müssen wir uns bewusst<br />
werden, was das heisst: «Ich gebe<br />
ihnen ewiges Leben.» Wir müssen<br />
uns bewusst werden, was das<br />
ewige Leben eigentlich bedeutet.<br />
Ewiges Leben ist Leben in Gott;<br />
ist Leben im Geheimnis des dreifaltigen<br />
Gottes; ist Leben in der<br />
Gemeinschaft mit dem Vater,<br />
dem Sohn und dem Heiligen<br />
Geist; ist Leben in vollendeter<br />
Glückseligkeit; ist Leben ohne<br />
Schmerz, ohne Krankheit, ohne<br />
«Weil er uns kennt,<br />
ist ihm bekannt,<br />
was wir brauchen.»<br />
Leiden, ohne Trauer, ohne Verzweiflung.<br />
Eben das schenkt uns<br />
der Gute Hirt und löst uns damit<br />
heraus aus dem Teufelskreis der<br />
Sünde und des Versagens. Deshalb<br />
sagt uns der Herr auch deutlich:<br />
«Sie werden niemals zugrunde<br />
gehen, und niemand wird sie<br />
meiner Hand entreissen» (Joh<br />
10,28).<br />
Es wird also nicht mehr so sein,<br />
dass die Sünde, dass der Urheber<br />
der Sünde, der Satan, zwischen<br />
uns und den Herrn tritt. Denn<br />
durch ihn würden wir zugrunde<br />
gehen. Doch das lässt der Herr<br />
nicht zu. Wir sind in seiner<br />
Hand.<br />
Die Hand bedeutet Macht und<br />
Schutz. Der Herr hat Macht<br />
über uns. Er hat Macht über unsere<br />
Herzen. Er vermag uns zu<br />
Wallfahrt <strong>2010</strong><br />
führen und zu leiten. Das ist eine<br />
gute Macht, eine positive Macht.<br />
Eine Macht, die wir brauchen. –<br />
Er hat aber auch Macht über<br />
jene, welche uns ihre Macht spüren<br />
lassen möchten, welche über<br />
uns verfügen möchten. Sie können<br />
mit ihrer Macht nichts mehr<br />
erreichen. Denn in der mächtigen<br />
Hand des Herrn sind wir geschützt<br />
und aufgehoben: «Niemand<br />
kann sie meiner Hand entreissen.»<br />
In seiner Hand sind wir<br />
in Sicherheit, sind wir unantastbar,<br />
unberührbar.<br />
Der Herr lässt uns alsdann das<br />
innerste Geheimnis dieser Macht,<br />
dieser befreienden, erlösenden<br />
und zum Glück führenden<br />
Macht erfahren: «Mein Vater, der<br />
sie mir gab, ist grösser als alle,<br />
und niemand kann sie der Hand<br />
meines Vaters entreissen. Ich und<br />
5<br />
Am Felsen von Massabielle<br />
erfahren wir die führende Hand<br />
Gottes.<br />
der Vater sind eins» (Joh 10,29–<br />
30). Das innerste Geheimnis der<br />
Macht, der erlösenden und befreienden<br />
Macht des Sohnes ist<br />
der Vater. Der Sohn kommt vom<br />
Vater her und führt uns zum Vater,<br />
zum Ursprung des Lebens,<br />
zum Schöpfer, in dem alles Sein<br />
seinen Ursprung hat.<br />
Meine Lieben, mit diesem Wort<br />
zum heutigen Evangelium wollte<br />
ich Euch auf die Tage, die wir<br />
hier, an dieser Stätte miteinander<br />
verbringen dürfen, vorbereiten<br />
und einstimmen. Denn hier er-
fahren wir nichts anderes als die<br />
Liebe des Guten Hirten, seine<br />
Sorge um unser Leben in dieser<br />
Zeit, vor allem aber seine Sorge<br />
um unser ewiges Leben.<br />
Hier bringt er diese Sorge und<br />
Liebe ganz besonders durch seine<br />
Mutter zum Ausdruck. Er will<br />
uns seine Liebe kund tun durch<br />
jene Frau, die von Anfang an in<br />
der Hand des Vaters war, und die<br />
niemand seiner Hand zu entreissen<br />
vermochte. Diese Wahrheit<br />
kommt im Titel dieser Frau zum<br />
Ausdruck, in ihrem Namen Un-<br />
Bücher<br />
Ich wurde in Lourdes geheilt,<br />
von Ida Lüthold.<br />
Bericht über die Heilung<br />
von Br. Leo Schwager<br />
124 Seiten Fr. 11.–<br />
Die 18 Erscheinungen<br />
von Lourdes und ihre Bedeutung<br />
für den inneren Weg,<br />
von Franz-Toni Schallberger<br />
200 Seiten Fr. 25.–<br />
Das Licht der Wahrheit.<br />
Weg einer Familie<br />
in die katholische Kirche,<br />
von Jürg F. Berchtold<br />
95 Seiten Fr. 23.–<br />
Wallfahrt <strong>2010</strong><br />
befleckte Empfängnis, in diesem<br />
Namen, der für immer mit diesem<br />
Ort verbunden ist. Ja, sie ist<br />
die Unbefleckte Empfängnis,<br />
weil sie niemand, weil sie die<br />
Bosheit Satans, nicht der Hand<br />
des Vaters entreissen konnte. Sie,<br />
ihre Existenz, bestätigt uns, was<br />
der Herr heute im Evangelium<br />
kundtut: «Mein Vater … ist grösser<br />
als alle, und niemand kann sie<br />
der Hand meines Vaters entreissen.»<br />
Ja, niemand konnte und<br />
kann Maria der Hand des Vaters<br />
entreissen, so dass sie durch alle<br />
Vertiefen Sie Ihre Lourdeswallfahrt<br />
Das Geheimnis von Lourdes,<br />
von Odilo Lechner Fr. 16.–<br />
Lourdes – Stätte des Lichts,<br />
von Andreas Drouve Fr. 22.90<br />
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Bernadette Soubirous<br />
(ca. 2 Std.) Fr. 45.–<br />
Lourdeswallfahrt 2002:<br />
Lourdes im Dienste der Pilger 2002,<br />
von Marco Hess Fr. 10.–<br />
Prozessionen in Lourdes:<br />
Es singt der Süddeutsche-Pilger-Chor<br />
Leitung: Leander Prinz Fr. 20.–<br />
6<br />
Zeiten das einzigartige Zeichen<br />
der Grösse, der Allmacht des Vaters<br />
ist und bleibt. An diesem<br />
Ort dürfen wir das von neuem<br />
erleben und betrachten und uns<br />
auf diese Weise an Leib und Seele<br />
stärken. Wir sind dankbar, wir<br />
sind glücklich. Amen.<br />
Marienlieder in Lourdes:<br />
Es singt der Süddeutsche-Pilger-Chor<br />
Leitung: Leander Prinz Fr. 20.–<br />
Die Preise verstehen sich exkl. Porto<br />
und Verpackung. Bei Bestellung bitte<br />
das Gewünschte ankreuzen.<br />
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8730 Uznach<br />
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In unserem 6-teiligen Zyklus<br />
«Hl. Bernadette hl. Benedikt»<br />
wenden wir uns in dieser Betrachtung<br />
einer Wahrheit zu, die uns<br />
immer wieder herausfordert – ein<br />
Aufstieg, den wir nur schwer bezwingen<br />
können. Dennoch dürfen<br />
wir auch oder gerade im Ausharren<br />
erkennen, dass wir durch<br />
die Bedrängnisse geheimnisvoll in<br />
der Liebe wachsen. Bernadette<br />
wie auch Benedikt scheinen darin<br />
wahre Lehrer zu sein.<br />
Der hl. Benedikt fordert vom<br />
Neuankömmling im Kloster, ob<br />
Bernadette Soubirous wurde<br />
am 9. Januar 1844 mit dem<br />
Wasser des Lebens und dem<br />
Kreuz der Auferstehung getauft.<br />
Glaube<br />
Hl. Bernadette<br />
hl. Benedikt<br />
er «fähig ist, Widerwärtiges zu ertragen».<br />
Diese Forderung ist Teil<br />
eines Anforderungskatalogs, der<br />
ganz klar im Kontext der Gottsuche<br />
steht. Allein schon aus diesem<br />
Kontext heraus lässt sich<br />
nicht vorschnell auf Demütigun-<br />
gen abzielen, die nun ganz einfach<br />
mal da sind, damit «die<br />
Jungs» auch schön brav bleiben<br />
und damit nun ja nicht versucht<br />
sind, irgendwelche aufmüpfigen<br />
Gedanken in sich zu tragen.<br />
Vielmehr sieht Benedikt in dieser<br />
7<br />
Ausharren in der Bedrängnis<br />
Forderung ganz offensichtlich einen<br />
Wegweiser, der uns zur wahren<br />
Erkenntnis von Jesus Christus<br />
führt. Und diese Absicht unterstreicht<br />
er damit, dass er das<br />
Wort «Widerwärtigkeiten» (lat.<br />
obprobria) noch zweimal in seiner<br />
Regel erwähnt und zwar als<br />
Schriftzitate. Im Demutskapitel<br />
zieht er dafür die Psalmen heran.<br />
«Ich aber bin ein Wurm und kein<br />
Mensch, der Leute Spott (obprobrium),<br />
vom Volk verachtet. […]<br />
Gut war es für mich, dass du<br />
mich erniedrigt hast; so lerne ich<br />
deine Gebote.» Eindeutig geht es<br />
hier Benedikt um die Weggemeinschaft<br />
mit dem demütigen<br />
Christus, der sich unseretwillen<br />
erniedrigt hat. Die Psalmenworte<br />
verweisen eindeutig auf den<br />
leidenden Herrn. Sie dienen jedoch<br />
auch dazu, dieser Haltung<br />
Jesu nahe zu kommen, sie einzuüben.<br />
Wenn wir die Verse genau<br />
betrachten, so dürfen wir erkennen,<br />
dass wir in unserem Lernprozess<br />
direkt Gott ansprechen:<br />
DU hast mich erniedrigt! Alles,<br />
was in und mit und durch dieses<br />
DU geschieht, hat was mit mir<br />
zu tun. Freilich ist das nur für<br />
diejenigen nachvollziehbar, die<br />
mit ganzem Herzen glauben,<br />
dass alles uns zum Guten gereicht.<br />
Bei der anderen Stelle, an der Benedikt<br />
von den «Widerwärtigkeiten»<br />
spricht, geht es um die
Frage nach dem Menschen, der<br />
auf Gottes heiligem Berg wohnen<br />
darf. Die Antwort gibt Benedikt<br />
mit Psalm 15: «Der seinem<br />
Freund nichts Böses antut und<br />
seinen Nächsten nicht schmäht»<br />
(obprobrium). Schmähungen gegenüber<br />
anderen werden entschieden<br />
verurteilt. Wer das tut, darf<br />
nicht auf Gottes heiligem Berg<br />
wohnen; der gehört nicht Gott<br />
an.<br />
Diese beiden Stellen rücken den<br />
richtig verstandenen Zugang zu<br />
den Widerwärtigkeiten unseres<br />
Alltags ins rechte Licht. Es gibt<br />
demnach ganz klar solche, die<br />
haben mit Gott zu tun und ihnen<br />
dürfen wir nicht ausweichen.<br />
Doch es gibt auch solche,<br />
die tun Menschen sich in ihrer<br />
Bosheit an und das ist unbedingt<br />
zu verurteilen. Hier ist freilich<br />
noch zu sagen, dass Gott auch<br />
über das, was Menschen einander<br />
antun, unser Heil wirken<br />
kann. Doch Benedikt zielt in<br />
eine andere Richtung, die uns<br />
vom hl. Basilius überliefert ist.<br />
Dort heisst es: Ob sie «bereit seien<br />
zu aller Demut und ohne<br />
Scheu die einfachsten und niedrigsten<br />
Arbeiten übernehmen,<br />
wenn die Vernunft es einfordert».<br />
Benedikt und Basilius<br />
wollten also von einem jungen<br />
Mann wissen, der ins Kloster<br />
eintreten wollte, ob er zu Diensten<br />
bereit ist, die «Weltleute»<br />
nicht als passend und standesgemäss<br />
ansahen. Damit ist nichts<br />
anderes als unser Ehrgefühl angesprochen.<br />
So etwas tue ich doch<br />
nicht. In der damaligen Zeit: Dafür<br />
gibt es Sklaven! Und für uns<br />
heute: Schliesslich bin ich Akademiker,<br />
oder: Meine Qualifika-<br />
Glaube<br />
tion lässt das nicht zu! Allein in<br />
dieser Blickrichtung sah und<br />
sieht Benedikt die Aussage, «ob<br />
er bereit ist, Widerwärtiges zu ertragen».<br />
Und diese Blickrichtung<br />
lässt uns unweigerlich auf Jesus<br />
blicken, auf die Fusswaschung<br />
im Abendmahlssaal. Zu den Jüngern<br />
sagt er: «Ein Beispiel habe<br />
ich euch gegeben, damit auch ihr<br />
so handelt, wie ich an euch gehandelt<br />
habe» (Joh 13). Hier führt<br />
uns Benedikt in die Schule von<br />
Jesus Christus. Er allein ist unser<br />
Lehrer und dieser Lehrer ist uns<br />
im Beispiel vorangegangen.<br />
Ist uns in diesem Beispiel nicht<br />
auch die hl. Bernadette vorangegangen?<br />
Ist sie uns nicht auch<br />
eine Schule, die uns Jesus zeigt?<br />
Ist sie uns nicht eine «authentica»,<br />
die uns Jesus geradezu erspü-<br />
8<br />
ren, erahnen lässt. Unweigerlich<br />
werden wir bei dieser Betrachtung<br />
an jene Erniedrigung, an jene<br />
Schmach der neunten Erscheinung,<br />
am Morgen des 25. Februar<br />
1858 erinnert. Während das<br />
versammelte Volk den Rosen-<br />
kranz betet, erscheint die schöne<br />
Dame und fordert Bernadette<br />
auf: «Würde es Ihnen etwas ausmachen,<br />
für die Sünder die Erde<br />
zu küssen, für die Sünder auf den<br />
Knien zu rutschen und von diesem<br />
Gras hier zu essen. Trinken<br />
Sie aus der Quelle und waschen<br />
Sie sich darin.» Bernadette tut all<br />
das, was ihr die schöne Dame<br />
eingibt. Sie will auch zur Gave<br />
gehen, um Wasser zu trinken.<br />
Doch für diese Geste verweist sie<br />
die Muttergottes unter den Felsen.<br />
Dort gräbt Bernadette ein
Loch, schöpft Wasser, kann es jedoch<br />
nicht trinken. Erst beim<br />
vierten Versuch vermag sie das<br />
Schlammwasser zu trinken, damit<br />
wir es heute, jetzt in dieser<br />
Stunde trinken können. Abt Benedikt<br />
Müntnich vom Kloster<br />
Maria Laach schreibt im Zusammenhang<br />
mit dem Widerwärtigen<br />
in der Nachfolge des hl. Benedikt:<br />
«Es versteht sich von<br />
selbst, dass solches Dienen mit<br />
Widerwärtigem verbunden ist,<br />
wie die Fusswaschung im Abendmahlssaal<br />
auch keine angenehme<br />
Handlung war. Dienen nach<br />
dem Beispiel Christi hat immer<br />
diese Dimension des Niedrigen,<br />
wie der Bericht des Johannesevangeliums<br />
zeigt: Jesus «stand<br />
vom Mahl auf, legte sein Gewand<br />
ab (von je her ein Symbol<br />
Glaube<br />
der Selbsterniedrigung) und umgürtete<br />
sich mit einem Leinentuch.<br />
Dann goss er Wasser in<br />
eine Schüssel und begann, den<br />
Jüngern die Füsse zu waschen<br />
und sie mit dem Leinentuch abzutrocknen».»<br />
Lässt sich diese Szene nicht in<br />
Lourdes wieder und wieder sehen<br />
– bis heute. Bernadette hat<br />
sich in die Schule von Jesus<br />
Christus rufen lassen. Widerwärtigkeiten<br />
galt es sozusagen am<br />
Laufmeter zu ertragen, doch es<br />
waren Widerwärtigkeiten die<br />
Rosen tragen. Wie heisst es so<br />
treffend: Geduld bringt Rosen –<br />
aber auch diese haben Dornen!<br />
Doch dabei gilt es eines zu beachten.<br />
Wir können Widerwärtiges<br />
niemals von uns selbst heraus<br />
ertragen. Es ist einzig und allein<br />
die Kraft Christi, die uns dazu<br />
verhilft. Auch dafür scheint mir<br />
Bernadette nun wirklich ein<br />
leuchtendes Beispiel zu sein. Des<br />
weiteren erkennen wir klar, dass<br />
wir in diese Fähigkeit hineinwachsen<br />
müssen und es auch<br />
können. Benedikt wie auch Bernadette<br />
lehren uns die Widerwärtigkeiten<br />
als eine Sache des<br />
Alltags. Das Klosterleben wie<br />
auch unseren Dienst an der Wallfahrt<br />
– sei es als Pilger oder als<br />
Helfer – werden oft mit einem<br />
gewissen Enthusiasmus begonnen.<br />
Aber dann wird es auf einmal<br />
alltäglich, normal und wir<br />
erfahren, dass das Zusammenleben,<br />
das gemeinsame Wallfahren,<br />
der Dienst am Nächsten gar<br />
nicht so leicht ist. Wer sich aber<br />
diesem Alltag stellt, der wächst in<br />
der Liebe und dem wird das Herz<br />
weit, wie es an Bernadette und<br />
Benedikt geschehen ist.<br />
9<br />
Es ist sicherlich gut, ja sehr gut,<br />
wenn wir heutzutage gegenüber<br />
gezielten Demütigungen und eigenem<br />
Klein-Sein-Wollen vorsichtig<br />
geworden sind. Doch<br />
sollten wir – und das zeigt gerade<br />
auch Lourdes – nicht vergessen,<br />
dass die biblisch-geistliche<br />
Tradition der Widerwärtigkeit<br />
gewissermassen als «Ort» der<br />
Gottesbegegnung verstanden<br />
werden darf. Bei Benedikt stehen<br />
sie ganz klar im Kontext der<br />
Gottsuche. Er schreibt: «Man<br />
achte genau darauf, ob der Novi-<br />
«Ein Beispiel habe<br />
ich euch gegeben, damit<br />
auch ihr so handelt,<br />
wie ich an euch<br />
gehandelt habe.»<br />
ze wirklich Gott sucht, ob er Eifer<br />
hat für den Gottesdienst, ob<br />
er bereit ist zu gehorchen und<br />
ob er fähig ist, Widerwärtiges zu<br />
ertragen.» Und bei Bernadette<br />
genau so. Dazu sei vielleicht<br />
nochmals an die erste Erscheinung<br />
erinnert. Françoise Vayne<br />
schreibt: «Bei der ersten Begegnung<br />
schien ‹Aquero› Bernadette<br />
das Wenige nehmen zu wollen,<br />
was sie zu kennen glaubte, ihr<br />
Kreuzzeichen! Sie konnte es<br />
nicht einmal mehr machen. Und<br />
dabei musstest du schon auf so<br />
viel verzichten.» Doch dann<br />
schenkte sie dir – durch die Widerwärtigkeit<br />
hindurch – ein<br />
neues Kreuzzeichen. «Es ist so<br />
schön, so gross und eindringlich,<br />
dass es deine erste stille Predigt<br />
war, die das Herz derjenigen veränderte,<br />
die es sahen.»
Viele Millionen von Pilgern<br />
strömen jährlich nach Lourdes<br />
in den französischen Pyrenäen<br />
– manche können davon<br />
nur träumen, für andere geht<br />
dieser Traum in Erfüllung.<br />
Umso beachtlicher ist es, wenn<br />
es solche Pilger und Pilgerinnen<br />
gibt, die es sogar jedes Jahr<br />
zur Grotte von Massabielle zur<br />
«schönen Dame» zieht.<br />
Eine dieser treuen Pilgerinnen ist<br />
Frau Eugenia Herzig-Denoth aus<br />
dem hohen Dorf Samnaun im<br />
Unterengadin.<br />
Wallfahrt <strong>2010</strong><br />
Goldenes Pilgerjubiläum<br />
Das erste Mal pilgerte sie mit ihrer<br />
Schwester Hedwig im Jahr<br />
1959 zur Gnadengrotte, die sie<br />
seitdem fast ununterbrochen begleitet<br />
hat. Einmal durfte sie sogar<br />
gleich im Anschluss nach<br />
Lourdes mit ihrem geliebten<br />
10<br />
Gatten Fredy (welcher allzufrüh<br />
verschied) nach Cascia zur heiligen<br />
Rita und zu ihrem geliebten<br />
grossen heiligen Antonius nach<br />
Padua reisen.<br />
Schon zum fünfzigsten Mal besuchte<br />
sie heuer nun, selber achtzigjährig,<br />
Lourdes, ohne dass ihr<br />
dieser Gnadenort jemals zu beschwerlich<br />
geworden wäre. Viele<br />
tiefe Eindrücke und schöne Bekanntschaften<br />
mit Gleichgesinnten<br />
bleiben ihr in guter Erinnerung.<br />
Mehr als vierzig Mal ging<br />
sie davon mit dem schweizerischen<br />
Pilgerzug mit und nahm<br />
bis ins hohe Alter die damit verbundene<br />
Reise auf sich!<br />
Die letzten Jahre aber nimmt sie<br />
in Begleitung von lieben Verwandten<br />
das Flugzeug von Zürich<br />
aus, da die Arbeit im eigenen<br />
Hotel in Samnaun doch wieder<br />
eine ausgeruhte Chefin zurück<br />
erwartet.<br />
Nun gratulieren wir Frau Herzig<br />
von ganzem Herzen zu ihrem<br />
goldenen Pilgerjubiläum und für<br />
ihre Treue und wünschen ihr<br />
noch viele gesunde und erfüllte<br />
Pilgerjahre!<br />
Werner Maria Reichlin,<br />
Steinen
Wallfahrt <strong>2010</strong><br />
11
Wallfahrt <strong>2010</strong><br />
12
Wallfahrt <strong>2010</strong><br />
13
Wallfahrt <strong>2010</strong><br />
14
Ein kleines Haus mit langer<br />
Vorgeschichte: Bernadette<br />
liebte Kinder. Sie hat immer<br />
gern mit ihnen gespielt, ob<br />
in Lourdes oder in Nevers. Die<br />
Mädels behaupteten dass, wenn<br />
Bernadette in der Schule ihre<br />
Lehrerin gewesen wäre, sie Heilige<br />
geworden wären. Wer’s glaubt!<br />
Als wir in Lourdes das 150. Jubiläum<br />
der Erscheinungen vorbereiteten,<br />
hatten wir uns gefragt,<br />
bei welchen Missionen der Kirche<br />
Lourdes mitarbeiten könnte.<br />
Damals haben wir zwölf solcher<br />
«Ich würde mich<br />
gerne mit viel<br />
Freude<br />
um kleine Kinder<br />
kümmern.»<br />
Missionen definiert. Die Familie<br />
zählte nicht zu ihnen. Das haben<br />
uns viele zum Vorwurf gemacht.<br />
Aber es musste ehrlich eingestanden<br />
werden, dass Lourdes nur<br />
wenig für die Familien tat. Sicherlich<br />
konnten alle Generationen<br />
in Lourdes etwas für sich finden.<br />
Immer schon haben Eltern<br />
und Grosseltern ihre Kinder mit<br />
nach Lourdes genommen. Der<br />
Pavillon der Familienpastoral<br />
hatte stets kompetente Eheberater<br />
zur Verfügung. Aber es gab<br />
kein Angebot für eine gemeinsa-<br />
Lourdes<br />
Nachrichten aus Lourdes<br />
Das kleine Haus der Bernadette<br />
me Aktivität von Kindern mit ihren<br />
Eltern oder einem anderen<br />
Erwachsenen der Familie.<br />
Als in Lourdes das Jubiläumsjahr<br />
eröffnet wurde, fand zeitgleich<br />
eine landesweite Zusammenkunft<br />
für die Katechese, «Ecclesia<br />
2007», statt. Einer der Akzente,<br />
der während dieser weit über die<br />
Grenzen der Katechese hinausreichenden<br />
Zusammenkunft der<br />
Kirche gesetzt wurde, beinhaltete<br />
den Austausch unter den Generationen.<br />
Viele kirchliche Bewegungen<br />
oder Gemeinschaften<br />
haben Angebote in dieser Richtung<br />
während ihrer Sommersessionen<br />
oder Bildungswochenenden,<br />
mit Gewinn für alle Teilnehmenden.<br />
Diese Argumente<br />
hätten an sich schon ausgereicht,<br />
um uns ebenfalls auf ein Experiment<br />
einzulassen. Aber ganz einfache<br />
Überlegungen haben diese<br />
schon gewachsene Überzeugung<br />
noch verstärkt. Die Jungfrau<br />
wollte, dass Lourdes eine spezielle<br />
Bestimmung für die Kranken<br />
haben sollte. Aber in unserer<br />
heutigen Gesellschaft, wer ist<br />
kränker als die Familie? Ziehen<br />
Sie selbst Ihre Schlussfolgerungen<br />
und wünschen Sie dem kleinen<br />
Haus der Bernadette viel<br />
Glück. Verlangen Sie nicht von<br />
ihm, dass es sofort fest und sicher<br />
dasteht, aber ich habe grosse<br />
Hoffnung, dass es gut angenommen<br />
wird. Im alltäglichen Leben<br />
15<br />
ist es so, dass Kinder bestimmte<br />
Orte nicht ohne die Begleitung<br />
ihrer Eltern betreten dürfen. Das<br />
ist hier auch so, aber gleichzeitig<br />
gilt auch das Gegenteil: kein Erwachsener<br />
kann hier eintreten,<br />
ohne von einem Kind begleitet<br />
zu werden. Wer wird wohl glücklicher<br />
wieder herauskommen?<br />
Welche Bestimmung hat das<br />
kleine Haus der Bernadette?<br />
Das kleine Haus der Bernadette<br />
empfängt in den Räumlichkeiten<br />
des Hemicycle Kinder und ihre<br />
Familien. Bernadette hat den<br />
Blick der Jungfrau Maria wahrgenommen:<br />
«Sie sah mich an wie<br />
eine Person, die zu einer anderen<br />
Person spricht.» Bernadette,<br />
selbst noch Kind, hat in den Augen<br />
der Jungfrau gesehen, dass<br />
sie vor ihr wertvoll war. Sie hat<br />
ausserdem sehr gerne mit Kindern<br />
gespielt: «Ich würde mich<br />
gern mit viel Freude um kleine<br />
Kinder kümmern.» Durch verschiedene<br />
Aktivitäten sollen die<br />
Kinder, von Erwachsenen begleitet,<br />
die Botschaft von Lourdes,<br />
Bernadette und die Jungfrau Maria<br />
kennen lernen.<br />
+ Jacques Perrier<br />
Bischof v. Tarbes und Lourdes
Als mich P. Emmanuel anfragte,<br />
einige Zeilen über<br />
das diesjährige Wallfahrtsmotto<br />
«Mit Bernadette lernen, das<br />
Kreuzzeichen machen» zu schreiben,<br />
dachte ich mir: Das ist was<br />
für Theologen! Dennoch habe<br />
ich zugesagt und versuche in den<br />
folgenden Zeilen meine Erfahrung,<br />
meinen persönlichen Zugang<br />
und vielleicht auch meine<br />
Schwierigkeiten zum Kreuz, zum<br />
Kreuzzeichen, zu meinem Kreuz<br />
darzulegen. Natürlich habe ich<br />
dabei immer Lourdes im Blick<br />
und ganz besonderes meinen<br />
Dienst im Bad, den ich während<br />
der Bahnwallfahrt, aber auch jedes<br />
Jahr als Stage gerne an den<br />
Pilgerinnen leiste.<br />
Die Bäder in Lourdes sind vielleicht<br />
nicht so leicht mit einem<br />
anderen Ort zu vergleichen. Irgendwie<br />
sind sie speziell. Viele<br />
PilgerInnen brauchen gerade<br />
beim ersten Mal sozusagen einen<br />
Anstoss von anderen. Aber auch<br />
im eigentlichen Bad erlebe ich<br />
immer wieder das Spezielle. Da<br />
ist nicht nur das Wasser, die<br />
Quelle, die Bernadette geöffnet<br />
hat. Sondern ebenso dicht erlebe<br />
ich auch das Kreuz, das manchmal<br />
ganz schwer auf den Badenden<br />
liegt, das sich aber auch ganz<br />
schnell öffnen kann. Die Querbalken<br />
mögen dafür ein Symbol<br />
sein. Immer wieder kommt es<br />
vor, dass ich die Pilgerinnen nach<br />
dem Bad in den Arm nehmen<br />
darf. Ein Moment, der auch für<br />
mich immer wieder ein wenig<br />
das Geheimnis des Kreuzes aufbrechen<br />
lässt. Das Kreuz ist nicht<br />
starr, sondern wird zur Umarmung.<br />
Egal wer die Gebende<br />
oder die Empfangende ist, im<br />
Wallfahrtsmotto <strong>2010</strong><br />
Im Bad das Kreuz<br />
umarmen<br />
Akt der Umarmung erfahre ich<br />
ganz intensiv das Geheimnis von<br />
Lourdes.<br />
Was wir alle auf dem Rosenkranzplatz,<br />
bei der Grotte oder<br />
bei den Eucharistiefeiern immer<br />
wieder sehen und erleben: In<br />
Lourdes wird das Kreuz leicht,<br />
weil es in Gemeinschaft getragen<br />
wird, in Lourdes wird das Kreuz<br />
verwandelt und verliert deshalb<br />
nichts an seinem Geheimnis<br />
und; in Lourdes wird das Kreuz<br />
zum Leben, weil es im Wasser<br />
der Bäder irgendwie zur Erneue-<br />
16<br />
Maria Kretz<br />
während der Lourdeswallfahrt<br />
als freiwillige Helferin.<br />
rung der Taufe wird. Und dieses<br />
Geheimnis – das schwer in Worte<br />
zu fassen ist – darf ich irgendwie<br />
in komprimierter Form bei<br />
meinem Dienst in den Bädern<br />
erleben. Dafür bin ich sehr, sehr<br />
dankbar.
Diese eine Erfahrung erinnert<br />
mich natürlich sofort an die Gottesdienste<br />
von Lourdes, wo sich<br />
all das wieder zu bündeln<br />
scheint. Die Eucharistiefeiern,<br />
die Andachten und Rosenkränze<br />
zeigen mir gerade diese Verwandlung<br />
des Kreuzes unseres Alltags,<br />
wobei das Geheimnis nicht aufgelöst<br />
oder gar aus der Welt geschaffen<br />
ist, sondern «tragbar»<br />
wird. Gerade in den Eucharistiefeiern,<br />
die im Gegensatz zu unseren<br />
Pfarreien ja echte Glaubensfeste<br />
sind, geht mir dieser Gedanke<br />
immer wieder durch den<br />
Kopf.<br />
Die schönen Gesänge, die volle<br />
Kirche, jung und alt – alles trägt<br />
wohl dazu bei und lässt uns das<br />
gemeinsame Kreuztragen erfahren.<br />
Irgendwie darf ich die starke<br />
Erfahrung machen, dass das<br />
Kreuz nicht nur im Sakrament<br />
zur Auferstehung verwandelt<br />
wird, sondern dass exakt das<br />
auch an mir geschieht. Das gibt<br />
mir Kraft, mein Kreuz besser zu<br />
tragen. Komme ich auch körperlich<br />
müde nach Hause, so fühle<br />
ich mich innerlich gut, erleich-<br />
«Trinkt aus der<br />
Quelle und wascht<br />
euch mit dem<br />
Wasser.»<br />
tert und vor allem auch getragen<br />
und getröstet.<br />
Wenn ich nun seit 33 Jahren regelmässig<br />
an der Wallfahrt nach<br />
Lourdes teilnehme, so ist es mir<br />
auch ein grosses Anliegen, zu<br />
danken. Deshalb ist mein erster<br />
Wallfahrtsmotto <strong>2010</strong><br />
Gang in Lourdes immer zur<br />
Grotte, wo ich ganz bewusst vor<br />
Gott und die Muttergottes hintrete<br />
und dafür danke, dass ich<br />
hier sein kann. Für mich war und<br />
ist das nicht selbstverständlich.<br />
Aber ich durfte erfahren, dass<br />
Gott immer dafür geschaut hat,<br />
dass ich gehen konnte. Früher<br />
musste mein Mann für diese Zeit<br />
Ferien nehmen. Als meine Eltern<br />
und auch der Schwiegervater älter<br />
wurden und somit auch der<br />
Pflege bedurften, erlebte ich<br />
zweimal, dass sie kurz vor der<br />
Wallfahrt zum Vater heimkehren<br />
konnten und ich somit an der jeweiligen<br />
Zugswallfahrt teilnehmen<br />
konnte.<br />
So ist für mich Lourdes zu einem<br />
Ort geworden, der mir nicht nur<br />
lieb und teuer ist, sondern vor allem<br />
mein ganz persönliches<br />
Kreuz auf Gott hin öffnet und<br />
meinen Alltag ebenso zur Öffnung<br />
führt. Wenn ich das Kreuz<br />
im Blick auf die Krankheiten, auf<br />
die Behinderungen, auf das Leid<br />
der Menschen betrachte, dann<br />
ist Lourdes für mich vor allem<br />
ein Ort des gegenseitigen Kreuz-<br />
17<br />
Das zum Teil lange Warten<br />
vor den Bädern wird oft<br />
im gemeinsamen Gebet geteilt.<br />
tragens. Und im Blick auf die Jugendlichen,<br />
die in Lourdes in<br />
keinster Weise fehlen, meine ich,<br />
dass das Kreuz für sie zu einer<br />
Wahrheit wird, die sie nicht nur<br />
begleitet, sondern ihr Leben in<br />
den richtigen Horizont stellt,<br />
nämlich in den Horizont von<br />
Tod und Auferstehung Jesu<br />
Christi.<br />
Maria Kretz,<br />
Ernetschwil
Altdorf UR: Karl Perren-Walker<br />
Amriswil: Margrit Egli-Fürer<br />
Andwil SG: Elisabeth Allenspach-Marty<br />
Baden: Cresentia Caviezel-Giger<br />
Balzers: Hedwig Nigg-Nigg<br />
Bennau: Elisa Kälin-Kälin<br />
Bütschwil: Willi Stadler-Fust<br />
Dättwil AG: Alois Huwiler<br />
Dietikon: Gertrud Bürgisser<br />
Ebnat-Kappel: Christina Koller-Gehrig<br />
Ehrendingen: Anna Haas-Meier<br />
Einsiedeln: Sr. Urbana De Carlo<br />
Entlebuch: Anna Brun-Renner<br />
Gebertingen: Kaspar Bächtiger-Rickli<br />
Goldingen: Hanni Wirth-Fischer<br />
Härkingen: Anna Flury-Galli<br />
Krankenpflegevereinigung:<br />
Mitglied Madeleine Allenspach<br />
Gossau<br />
25. Oktober 1925 – 21. Januar <strong>2010</strong><br />
12 Dienstjahre<br />
Vereinsmitteilungen<br />
Unsere Verstorbenen<br />
Hochdorf: Jost Sticher<br />
Horn: Maria Meier-Koller<br />
Horw: Anton Helfenstein<br />
Lostorf: Rosa Bitterli-Lochmann<br />
Luzern: Dorli Glanzmann<br />
Muotathal: Adolf Gwerder-Bürgler<br />
Muri AG: Alfred Berger<br />
Niederuzwil:<br />
Agnes Ehrensperger-Ricklin<br />
Oberiberg: Werner Reichmuth-Marty<br />
Olten: Maria Stampfli-Kaufmann<br />
Plons: Paula Suter-Zimmermann<br />
Rapperswil SG: Josefina Feusi-Zäch<br />
Rapperswil SG: Wolfram Weber-Rusch<br />
Ricken SG: Bruno Eichmann-Seliner<br />
Rickenbach LU: Martha Weibel-Balmer<br />
18<br />
Ehrenmitglied Rainer Hollenstein<br />
Wil<br />
5. Juli 1944 – 29. März <strong>2010</strong><br />
39 Dienstjahre<br />
Schötz: Marie Thüring-Geisseler<br />
Schüpfheim: Rosa Emmenegger<br />
Schwyz: Maria Gwerder-Christen<br />
St-Ursanne: Hilde Marchand-Brunner<br />
St.Gallenkappel:<br />
Margrit Hofstetter-Marty<br />
Thun: Richard Schnetzer<br />
Triengen: Hans Hunkeler-Lang<br />
Trun: Maria Maissen-Soliva<br />
Uznach: Hilda Egli-Meier<br />
Wir empfehlen die Heimgegangenen der<br />
Fürbitte Mariens und dem Gebet der<br />
<strong>AVE</strong>-Leser.
Jedes zweite Jahr laden wir Sie zu einer<br />
Vereinswallfahrt ein. Nachdem wir zum<br />
50-Jahr-Vereinsjubiläum zu unserem<br />
Landesheiligen Br. Klaus gepilgert sind,<br />
möchten wir Sie nun zu einer Reise in<br />
den östlichen Teil unseres Landes einladen.<br />
Am Sonntag, 4. Juli <strong>2010</strong>, brechen wir<br />
mit den Cars nach St.Gallen auf. Um<br />
11 Uhr feiern wir in der Kathedrale, zusammen<br />
mit Bischof Markus Büchel, die<br />
hl. Eucharistie. Bischof Markus ist uns<br />
allen noch in bester Erinnerung. Im<br />
Jahre 2009 begleitete er zum ersten<br />
Mal unsere Interdiözesane Lourdeswallfahrt.<br />
In der ehemaligen Klosterkirche<br />
von St.Gallen wird die Muttergottes als<br />
«Maria vom Siege» verehrt. Sicherlich<br />
werden wir Zeit finden, betend vor dem<br />
Gnadenbild zu verweilen.<br />
Nach einem Mittagessen in der Gallusstadt<br />
besuchen wir via Gais und Stoos<br />
das Kapuzinerinnenkloster Maria Hilf in<br />
Altstätten. Dort verbrachte Mutter Bernarda<br />
Bütler die Jahre vor ihrem Missionseinsatz<br />
in Kolumbien. Für sie war<br />
Maria Hilf ein Ort der Gottsuche, der inneren<br />
Läuterung und vor allem ein Ort<br />
der Berufung zum Missionseinsatz. Zuerst<br />
wirkte sie als Cellerarin, dann als<br />
Novizenmeisterin und schon bald als<br />
Oberin. Das äussere Wachstum der Gemeinschaft<br />
verband sie mit der inneren<br />
Hinführung zu Christus. Dazu führte sie<br />
die ewige Anbetung ein. Ihr Ort war der<br />
Tabernakel.<br />
Gemeinsame Wallfahrten – wir erleben<br />
es jedes Jahr – sind Kraftquellen: Gemeinsam<br />
auf dem Weg sein, gemeinsam<br />
beten und gemeinsam den Alltag teilen,<br />
ist tief christliches Leben. Mit und durch<br />
unsere Mutter Maria wollen wir Jesus<br />
Christus loben und preisen.<br />
Vereinsmitteilungen<br />
LPV Bildstein: Sommerwallfahrt<br />
Reliquienkreuz von Mutter<br />
Maria Bernarda Bütler in Altstätten.<br />
Kosten: Fr. 75.– inkl. Carfahrt, Kaffee und<br />
Gipfeli, Mittagessen mit Getränken,<br />
Zvieri.<br />
Anmeldungen für die Wallfahrt ab sofort<br />
bis zum 25. Juni schriftlich oder telefonisch:<br />
19<br />
March – Höfe an:<br />
Mächler Reisen<br />
Glarnerstrasse 1<br />
8854 Siebnen<br />
055 216 11 61<br />
See – Gaster – Glarnerland an:<br />
Schneider Reisen AG<br />
St.Gallerstrasse 25<br />
Postfach 2333<br />
8645 Jona<br />
055 216 11 61<br />
Pilger im Rollstuhl melden sich bitte bei:<br />
Herr Toni Marty<br />
Oberlandstrasse 113<br />
8610 Uster
Präsident Arthur Schlienger durfte im<br />
vollbesetzten Rösslisaal in Eiken die<br />
46. Generalversammlung eröffnen. Spezielle<br />
Willkommensgrüsse gingen an<br />
den Präses, Pfarrer Fabian Schneider<br />
und Pater Ramm. Zur Einstimmung erfreute<br />
uns das Ehepaar Leubin aus Laufenburg<br />
mit dem Stück «Echo» von<br />
Haydn, gespielt auf Querflöte und Oboe.<br />
Für alle verstorbenen Mitglieder des<br />
vergangenen Jahres wurde nun ein<br />
Lichtlein angezündet und ihrer im Gebet<br />
gedacht.<br />
Höhepunkt des verflossenen Jahres war<br />
die Wallfahrt nach Lourdes im April.<br />
53 Personen aus unserem Verein pilgerten<br />
ins Pyrenäenstädtchen, um Kraft<br />
und Trost zu suchen und gesellige Stunden<br />
zu geniessen. Im Mai feierte unser<br />
Präses mit vielen Marienverehrern eine<br />
wunderschöne Andacht in der Lourdesgrotte<br />
in Wegenstetten, und nur wenig<br />
Folgende Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung:<br />
– <strong>AVE</strong>-Versandstelle, Pilgerbüro, 8730 Uznach<br />
– Internet: www.abo.otmarsberg.ch<br />
– E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch<br />
Vereinsmitteilungen<br />
LPV Fricktal: Hauptversammlung<br />
später, im Juni, erlebten wir einen herrlichen<br />
Ausflug auf die Insel Rheinau.<br />
Orientiert wurde im Weiteren über die<br />
bevorstehende 114. Lourdeswallfahrt<br />
vom 24.–30. April <strong>2010</strong>. Die Wallfahrt<br />
steht unter dem Leitgedanken «Mit Bernadette<br />
das Kreuzzeichen machen» und<br />
wird von Bischof Vitus Huonder begleitet.<br />
Es fahren zwei Nachtzüge und ein<br />
Tageszug nach Lourdes. Kinderaktion<br />
<strong>2010</strong>: Kinder unter 12 Jahren in Begleitung<br />
der Eltern können gratis an der<br />
Lourdeswallfahrt teilnehmen.<br />
Als Nachfolgerin der im Oktober verstorbenen<br />
Kassierin Margrit Waldmeier<br />
wurde Frau Monika Broquet aus Wallbach<br />
einstimmig in den Vorstand gewählt.<br />
Nach 30 Jahren konnte im Verein über<br />
neu erarbeitete Statuten abgestimmt<br />
werden, welche nun ab sofort in Kraft<br />
treten.<br />
20<br />
Zum Abschluss des ersten Teiles zeigte<br />
Vicepräsident Mathias Schreiber eine<br />
Fotodokumentation über die vergangene<br />
Lourdeswallfahrt, sowie die Sommerreise<br />
und liess vergangene Erinnerungen<br />
neu aufleben.<br />
Passend zum Jahr des Priesters zeigte<br />
Pater Ramm nach der Pause Dias über<br />
das Leben des hl. Pfarrers von Ars. Eindrücklich<br />
schilderte er uns das intensive<br />
Gebetsleben des Heiligen und seine<br />
grosse Arbeit im Beichtstuhl, welche<br />
aus dem verwahrlosten Dorf Ars in kurzer<br />
Zeit einen Anziehungspunkt unzähliger<br />
Pilgerscharen aus aller Welt gemacht<br />
hat.<br />
Bei einem feinen Zobig fand die Generalversammlung<br />
einen gemütlichen<br />
Ausklang.<br />
Renate Schmid,<br />
Gipf-Oberfrick<br />
Helfen Sie uns mit, Ihre Adresse aktuell zu halten!<br />
Durch Ihre Mithilfe ermöglichen Sie uns weiterhin eine tadellose Zustellung der Zeitschrift <strong>AVE</strong> und darüber hinaus eine aktuelle<br />
Adressverwaltung.<br />
Herzlichen Dank!
Kürzlich feierte der Lourdespilgerverein<br />
Sarganserland, welchem auch die Pilger<br />
vom Fürstentum Liechtenstein angeschlossen<br />
sind, sein 50-Jahr-Jubiläum.<br />
Mit einem Festgottesdienst und der Weihe<br />
der neuen Fahne zusammen mit Bischof<br />
Markus Büchel, Pilgerdirektor<br />
Pfarrer Urs Steiner, sowie Pfarrer<br />
Andrzej Kaczor und Kapuzinerpater<br />
Adelhard wurde in der Pfarrkirche Mels<br />
gefeiert. Das anschliessende Mittages-<br />
sen und die 50. Generalversammlung<br />
(oder Jubiläumsversammlung) rundeten<br />
den Anlass ab.<br />
Zahlreiche Gäste und Mitglieder des<br />
Lourdespilgervereins Sarganserland<br />
und aus dem angrenzenden Fürstentum<br />
Liechtenstein, Delegationen von 19<br />
Lourdespilgervereinen der deutschen<br />
und der rätoromanischen Schweiz, Vertreter<br />
vom Land Liechtenstein, welche<br />
eine eigene Fahne haben und die Krankenpflegevereinigung<br />
erwiesen dem jubilierenden<br />
Verein die Ehre und feierten<br />
mit Bischof Markus Büchel die heilige<br />
Messe.<br />
Vereinsmitteilungen<br />
LPV Sarganserland: Jubiläumsfeier<br />
Bischof Markus, mitten in der Fastenzeit<br />
in Festfarbe einziehend, gratulierte dem<br />
jubilierenden Verein von ganzem Herzen<br />
und hat die Gläubigen für ihren weiteren<br />
Lebensweg motiviert. In der vollbesetzten<br />
Pfarrkirche Mels liess er wissen,<br />
dass bewusst eine Feststimmung<br />
aufkommen dürfe. Bischof Markus ging<br />
in seiner Predigt auf die mütterliche Hilfe<br />
ein – mütterliche Menschen seien<br />
hilfreich auf Erden. Er warb für den Auf-<br />
bruch und für das Setzen von Zeichen.<br />
Wir sind eine neue Schöpfung in Christus.<br />
Zum katholischen Angebot der Lossprechung<br />
der Sünden ermunterte der Bischof<br />
die Gläubigen mit den Worten:<br />
«Dies soll uns tief erfreuen und uns<br />
Kraft geben.» Dabei dachte er an Mitmenschen<br />
in Not, Elend und mit Krankheit.<br />
Die Weihe der neuen Fahne durch Bischof<br />
Markus und der feierliche Gottesdienst<br />
mit hochstehender musikalischer<br />
Begleitung bildeten einen ersten<br />
Höhepunkt an diesem Tag.<br />
21<br />
Mit dem gemeinsamen Mittagessen im<br />
Hotel Sternen in Wangs, musikalisch<br />
umrahmt von der Jungmusik Sargans<br />
und der anschliessenden Eröffnung der<br />
50. Generalversammlung durch den<br />
Präsidenten Jürg Bernasconi fand der<br />
Festanlass seine Fortsetzung.<br />
In einer Rückschau und Erinnerung an<br />
die damaligen Vereinsgründer gedachte<br />
der Präsident ihrer und begrüsste die<br />
zwei noch lebenden und anwesenden<br />
Gründungsmitglieder Maria Rosenkranz,<br />
Sargans und Albertina Müller,<br />
Mels. Sie wurden geehrt und mit einem<br />
Blumenstrauss und einer Jubiläumskerze<br />
beschenkt. Alle Vorstandsmitglieder<br />
stellten sich auch im Jubiläumsjahr für<br />
eine weitere Amtsperiode zur Verfügung<br />
und wurden einstimmig und mit<br />
grossem Applaus wiedergewählt. Was<br />
vor 50 Jahren mit 16 Gründungsmitgliedern<br />
begann, ist heute zu einem Verein<br />
mit 1315 Mitgliedern angewachsen. Das<br />
Vereinsziel besteht in der christlichen<br />
Nächstenliebe, der Unterstützung von<br />
bedürftigen Mitmenschen mittels Unterstützung<br />
von Hilfsprojekten in der<br />
ganzen Welt und den Missionen, sowie<br />
die Ermöglichung einer Wallfahrt nach<br />
Lourdes – vor allem für Kranke und Bedürftige.<br />
Schon früh reifte im Verein der Wunsch<br />
nach einer Nachbildung der Grotte von<br />
Lourdes. Dieser Wunsch konnte 1968 in<br />
Mels verwirklicht werden. Für den<br />
Lourdespilgerverein Sarganserland ist<br />
die Grotte das eigentliche Vereinslokal.<br />
Sie ist immer offen und für jedermann<br />
zugänglich. Für viele Menschen ist die<br />
Grotte ein Ort der Zuflucht in bangen<br />
Stunden mit der Hoffnung, dass die Muttergottes<br />
ihnen hilft und beisteht, sowie<br />
Kraft schenkt.
Mit einer Hl. Messe in der Kirche St.Peter<br />
in Wil eröffneten wir am 28. Februar<br />
die Jahresversammlung. Im Gottesdienst<br />
erklärte unser Präses, Herr<br />
Pfarrer Josef Eicher, das diesjährige<br />
Lourdes-Wallfahrtsmotto: «Mit Bernadette<br />
lernen, das Kreuzzeichen zu machen.»<br />
Wir sollen wie die hl. Bernadette<br />
in die Schule Mariens gehen. Erst als die<br />
Erscheinung sie das Kreuzzeichen lehrte,<br />
gelang es ihr selbst. Vorher gehorchte<br />
ihr die Hand nicht und fiel hinunter.<br />
Für uns Christen ist das Kreuzzeichen<br />
ein Bekennungszeichen für unseren<br />
Glauben, den wir mit Freude und Vertrauen<br />
im Alltag leben sollen. Als Abschluss<br />
des Gottesdienstes sangen wir,<br />
von der Orgel begleitet, mehrere Strophen<br />
des schönen Lourdesliedes.<br />
Anschliessend hielten wir unsere Jahresversammlung<br />
im neu renovierten<br />
Pfarreizentrum Wil ab. Unsere Präsidentin,<br />
Frau Doris Hayoz, begrüsste im Namen<br />
des Vorstandes die zahlreich anwesenden<br />
Muttergottesverehrer ganz<br />
herzlich. Besondere Höhepunkte im<br />
verflossenen Vereinsjahr waren die<br />
Lourdeswallfahrt vom 25. April bis<br />
1. Mai, sowie unsere Vereinswallfahrt<br />
vom 6. Juli zur kürzlich heiliggesprochenen<br />
Mutter Maria Bernarda Bütler<br />
nach Auw.<br />
Unser Präses, Pfarrer Josef Eicher,<br />
reichte seine Demission ein. Die Präsidentin<br />
würdigte ihn für seine langjährige<br />
Mitarbeit ganz herzlich. Als Dank und<br />
Erinnerung wurde ihm eine Lourdesmuttergottes-Statue<br />
und eine Flasche<br />
«Natur-Medizin» überreicht, wofür sich<br />
unser scheidender Präses ganz herzlich<br />
bedankte.<br />
Zum Jahr des Priesters hob die Präsidentin<br />
die Wichtigkeit des Gebets für<br />
Vereinsmitteilungen<br />
LPV Wil und Umgebung: Hauptversammlung<br />
die Priester und um gute Priesterberufungen<br />
hervor. Sie bekräftigte ihr Anliegen,<br />
indem sie uns ein sehr schönes<br />
Priestergebet vorlas.<br />
Nach der allgemeinen Umfrage betraten<br />
als Überraschung drei Trachtenkinder<br />
den Saal. Mit volkstümlichen und<br />
frohen Liedern erfreuten sie die Anwesenden<br />
und stiessen damit auf ein riesiges<br />
Echo. Zum Lied «Blumen sind Kinder<br />
der Liebe» verteilte ein kleiner Bub<br />
einige rote Rosen.<br />
Die Präsidentin bedankte sich bei allen,<br />
die sich übers Jahr hindurch und an dieser<br />
Versammlung zum Wohle unseres<br />
Vereins eingesetzt haben. Unser scheidender<br />
Präses gab uns im Schlusswort<br />
mehrere gute Gedanken mit auf den<br />
Weg und erteilte den Segen.<br />
Josef Allenspach,<br />
Niederwil<br />
22<br />
Gebet um Berufungen<br />
mit dem heiligen Pfarrer von Ars<br />
Ewiger Vater,<br />
in diesem Priesterjahr,<br />
das Du Deiner Kirche schenkst,<br />
bitten wir Dich für alle Priester<br />
der ganzen Welt.<br />
Segne sie<br />
und lass ihren Dienst<br />
fruchtbar werden.<br />
Gib Deinen Hirten<br />
durch die Fürsprache<br />
des Hl. Pfarrers von Ars,<br />
ein Herz,<br />
das dem Herzen Deines Sohnes<br />
immer ähnlicher wird.<br />
Schenke<br />
durch Deinen Heiligen Geist<br />
zahlreiche neue Priesterberufungen.<br />
Amen.
Kommenden Herbst – am 18. September<br />
– machen wir uns als Mitglieder der<br />
Krankenpflegevereinigung auf die Pilgerfahrt<br />
zu unserem Landesvater Bruder<br />
Klaus. Gemeinsam wollen wir jenen<br />
Geist, der im Ranft bis heute eine lebendige<br />
Sprache spricht, erspüren und ihn<br />
in unserer Vereinsgemeinschaft zur<br />
Frucht werden lassen.<br />
Flüeli Ranft –<br />
ein Ort der der Schöpfung,<br />
ein Ort der Ruhe,<br />
ein Ort des Gebetes,<br />
ein Ort der Gotteserkenntnis.<br />
Pilgern heisst nicht bloss geben bzw.<br />
selber aktiv sein, sondern ein aufrichtiger,<br />
ein hörender Wallfahrer lässt sich<br />
Vereinsmitteilungen<br />
Krankenpflegevereinigung: Herbstwallfahrt<br />
auch immer wieder beschenken. Das ist<br />
das, was uns der hl. Bruder Klaus so<br />
wunderbar, so schön und edel allein<br />
schon aus seinem Leben erkennen<br />
lässt. Und dieses Beschenktsein führt<br />
ganz offensichtlich zur Gotteserkenntnis,<br />
zu Trost in der Bedrängnis, zum<br />
Glauben in unausprechlicher Hingabe<br />
und Liebe.<br />
Dieses Geheimnis innerer wie auch äusserer<br />
Gotteserfahrung wollen wir auf<br />
unserer Wallfahrt an uns geschehen lassen.<br />
Im Namen des Vorstandes der<br />
Krankenpflegevereinigung lade ich Sie<br />
herzlich ein.<br />
Sr. Cäcilia Allenspach,<br />
Brunnen<br />
23<br />
Tagesprogramm<br />
– Ankunft der verschiedenen Züge zwischen<br />
9.30 und 10.15 Uhr bei Anreise<br />
mit der Bahn<br />
– Autobahn Luzern Interlaken Ausfahrt<br />
Sachseln, bei Anreise mit dem Auto<br />
(Fahrgemeinschaften sind erwünscht)<br />
– 10.30 Uhr hl. Messe in Sachseln mit Pater<br />
Emmeram Stacheder<br />
– Mittagessen; fakultativ im Flüeli oder<br />
Sachseln.<br />
– im Flüeli können Getränke gekauft<br />
werden<br />
– 13.30 Uhr Führung durch das Geburtshaus,<br />
das Wohnhaus und die Obere<br />
Ranftkapelle in Gruppen<br />
– 15.30 Uhr Wortgottesdienst auf dem<br />
Festplatz im Flüeli<br />
– 16.45 Uhr Abfahrt der Züge in Sachseln<br />
Für die Unkosten steht im Flüeli ein<br />
Körbli bereit.<br />
Anmeldung ist nicht obligatorisch, aber<br />
erwünscht.<br />
Kontaktperson:<br />
Sr. Cäcilia Allenspach<br />
Telefon 041 825 22 97<br />
oder 079 572 77 37<br />
Übernachtungsmöglichkeiten:<br />
– Bruderklausenhof<br />
– Hotel Pax Montana, etc.
Zur Hundertjahrfeier der Erscheinungen<br />
wurde 1958 die grösste<br />
Kirche von Lourdes gebaut, die<br />
unterirdische Basilika Pius X. Der<br />
erste der 29 Spannbetonbögen<br />
wurde am 18. Juli 1957 gegossen,<br />
die Weihe der Kirche erfolgte am<br />
25. März 1958 durch den Patriarchen<br />
von Venedig, Kardinal Roncalli,<br />
der einige Monate später<br />
Papst Johannes XXIII. wurde. Die<br />
191 m lange und am Zentralaltar<br />
80 m breite Basilika fasst bis zu<br />
30 000 Menschen.<br />
AZB<br />
8730 Uznach<br />
Lourdes-<br />
Stationen<br />
Hier finden jeden<br />
Mittwoch und Sonntag<br />
die grossen Internationalen<br />
Gottesdienste statt,<br />
sowie eigene Feiern<br />
besonders grosser<br />
Wallfahrten.