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AVE 6 / 2012

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In dieser Ausgabe<br />

Wo der Glaube ein- und<br />

ausging 11<br />

Unwetter in Lourdes 12<br />

Die Zukunft der Bäder 14<br />

<strong>AVE</strong>–6–Dezember <strong>2012</strong>


Impressum<br />

Organ desVereins der<br />

Interdiözesanen Lourdeswallfahrt<br />

Deutsche und Rätoromanische<br />

Schweiz und der Regionalvereine<br />

<strong>AVE</strong>60. Jahrgang<br />

Es erscheint 6-mal proJahr<br />

(Abonnement 1Jahr Fr.17.—,<br />

2JahreFr. 32.—, 3JahreFr. 48.—):<br />

je Ende Januar,März, Mai, Juli,<br />

September,November<br />

Pilgerbüro, St.Otmarsberg<br />

Administration, 8730 Uznach<br />

Tel. 055285 81 15 (Mo—Fr, 14—17Uhr)<br />

Fax055 2858100, PK 90-8242-9<br />

Wallfahrt: www.lourdes.ch<br />

Abonnement:www.abo.otmarsberg.ch<br />

E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch<br />

Redaktion, Vereinsmitteilungen<br />

P. Emmanuel Rutz,8730Uznach<br />

Tel. 055285 81 02<br />

E-Mail: p.emmanuel@otmarsberg.ch<br />

Titelbild<br />

Das «neue»Mosaik auf der linken Seite<br />

der Rosenkranzbasilikazeigt uns die<br />

Muttergottesvon Guadalupe.<br />

Fotos<br />

Hans Schorno: Seite 1, 2, 5, 11, 24;<br />

Lourdes-Photo:Seite6,7,8,9,12, 13,14;<br />

Pfarramt Wittnau: Seite 16, 17; Nikolaus<br />

Zwichy: Seite 20; Archiv Uznach: Seite<br />

21; Marianne Baldinger: Seite 22; BernhardBislin:<br />

Seite23.<br />

Druck<br />

Druckerei Oberholzer AG,Uznach<br />

Das nächste <strong>AVE</strong><br />

erscheint Ende Januar 2013<br />

Redaktionsschluss: 22.Dezember <strong>2012</strong><br />

Zum Geleit<br />

Liebe Lourdesfreunde<br />

Ein bekanntes Kirchenlied, das<br />

wir in den kommenden Adventstagen<br />

immer wieder singen, lädt<br />

uns ein, die Türen zu öffnen.<br />

«Macht hoch die Tür, die Tor<br />

macht weit, es kommt der Herr,<br />

der Herrlichkeit…» Diese Worte<br />

sind uns nicht nur Einladung<br />

für die nächsten Tage und Wochen,<br />

sondern wollen uns für ein<br />

ganzes Jahr auch in und durch<br />

Lourdes begleiten. Bekanntlich<br />

haben uns ja die Verantwortlichen<br />

der Lourdeswallfahrt für<br />

das Jahr 2013 das Motto<br />

«Lourdes – eine Tür für den<br />

Glauben» mit auf den Weggegeben.<br />

In der Tatein sehr authentisches<br />

Motto, das sowohl für<br />

unsere ganz persönliche Beziehung<br />

zu Lourdes wie auch die<br />

2<br />

Zum Geleit<br />

Botschaft, die uns an der Grotte<br />

von Lourdes seit 1858 Tagfür<br />

Tagverkündet wird, aufleuchten<br />

lässt. Allein die Erfahrung der<br />

grossen Glaubensgemeinschaft<br />

lässt uns diesen Glauben, der<br />

sehr eng mit der christlichen<br />

«Lourdes –<br />

eine Tür<br />

für den Glauben.»<br />

Hoffnung verbunden ist, erfahren.<br />

Darauf,und auf vieles mehr,<br />

dürfen wir uns im kommenden<br />

Jahr freuen.<br />

Doch es wäre nach dem christlichen<br />

Verständnis auch naiv,<br />

wenn wir in unserem Glaubens-


alltag nur Hoffnung aus Freude<br />

oder aus Frieden schöpfen könnten.<br />

DieHeilige Schriftwie auch<br />

die Kirchengeschichte – und<br />

nicht zuletzt auch unser Alltag –<br />

lehren uns, dass wahrhaftige<br />

Hoffnung aus unserem reellen<br />

Glaubensalltag wachsen kann.<br />

Hoffnung ohne Glauben, Hoffnung<br />

ohne Hindernisse und Widerstände<br />

gibt es lediglich in<br />

unseren Phantasievorstellungen.<br />

Denn Hoffnung kann nur dort<br />

entstehen oder sein, wo wir in<br />

der Tatglauben. Wo der Weg<br />

Es besteht<br />

sogar berechtigte<br />

Hoffnung,<br />

dass diese «Tür<br />

des Glaubens»<br />

uns neue Wege<br />

aufzeigt und<br />

Wunden heilt.<br />

schon frei oder gar erreicht ist,<br />

kann esnicht mehr Hoffnung<br />

sein. Dann ist es vielmehr Dankbarkeit<br />

oder Lobpreis für die<br />

Offenbarung Gottes in unserem<br />

Leben.<br />

Und dennoch kennen wir den<br />

Weisheitsspruch: «Die Hoffnung<br />

stirbt zuletzt.» Diese Aussage, so<br />

nüchtern sie auch sein mag, hat<br />

seine Richtigkeit. Daszeigt unsere<br />

aktuelle Situation auf unserer<br />

Lourdeswallfahrt. Nicht nur die<br />

bereits angekündigten Änderungen<br />

für die kommende Lourdes-<br />

Zum Geleit<br />

wallfahrt vom 12.–18. April<br />

2013 bestätigen diese Aussage,<br />

da wir nicht wissen, wie die getroffenen<br />

Entscheidungen greifen.<br />

Letztlich bleibt in der Tatdie<br />

Hoffnung, es möge alles zum<br />

Wohl der PilgerInnen und zur<br />

Ehre Gottes geschehen. Wie<br />

schnell solche Hoffnungen im<br />

Alltag durchkreuzt werden können,<br />

zeigen zwei Ereignisse, die<br />

sich dem Einsatz unseres Engagements<br />

entziehen. Einerseits<br />

denke ich an die immensen<br />

Überschwemmungen, die im<br />

Oktober Lourdes heimsuchten.<br />

Viele Mühen und persönliches<br />

Engagement waren in wenigen<br />

Stunden zerstört und dennoch<br />

geht es weiter.Ja, es besteht sogar<br />

berechtigte Hoffnung, dass diese<br />

«Tür des Glaubens» uns neue<br />

Wege aufzeigt und Wunden<br />

heilt.<br />

Daszweite Ereignis, der Konkurs<br />

der Fluggesellschaft Hello, bei<br />

der wir für die nächste Wallfahrt<br />

zwei Charterflüge gebucht hatten,<br />

mag ebenso ein sprechendes<br />

Beispiel für gelebte Hoffnung<br />

sein. Natürlich waren einige der<br />

Meinung «Der Kluge reist mit<br />

dem Fluge», da ja die Bahnen so<br />

viele Fragen und Probleme verursachen.<br />

Dass mit dem Abheben<br />

des ersten «Pilgerfluges»<br />

nicht alle Probleme vom Tisch<br />

gewischt waren, zeigten schon<br />

die ersten kurzfristigen Änderungen<br />

der Abflugszeiten. Unddennoch<br />

ist die Flugwallfahrt nach<br />

wie vor ein hoffnungsvolles Projekt,<br />

zumal die Nachfrage ungebrochen<br />

ist.<br />

Inzwischen konnten zwei Ersatzflüge<br />

gebuchtwerden, so dass die<br />

117. Lourdeswallfahrtunter dem<br />

3<br />

Motto «Lourdes –eine Tür für<br />

den Glauben» wie geplant<br />

durchgeführtwerden kann.<br />

In dieser Ausgabe finden Sie in<br />

der Heftmitte das Anmeldeformular<br />

mit allen Informationen<br />

zur Wallfahrt. Ebenso möchte<br />

ein Bilderrückblick mit einigen<br />

Informationen das Unwetter von<br />

Lourdes in Erinnerung behalten.<br />

Beide Ereignisse mögen uns in<br />

den Vorbereitungen begleiten<br />

und zugleich die Tür der Glaubens<br />

und der Hoffnung von<br />

Lourdesöffnen, die uns ins Zentrum<br />

führt, zu Jesus Christus<br />

und unserer Fürsprecherin Maria.<br />

In ihnen ist Heil und Hoffnung.<br />

IhrP.Emmanuel Rutz osb<br />

In diesem Heft<br />

finden Sie<br />

ZumGeleit 2<br />

Maria im Heilsplan 4<br />

Die Mosaiken 8<br />

Wallfahrtsbetrachtung 11<br />

Unwetter in Lourdes 12<br />

Die Zukunftder Bäder 14<br />

Lourdesgrotten 16<br />

Vereinsnachrichten 19


Diese zweite Betrachtung zum<br />

«Jahr des Glaubens» und<br />

dem damit eng verbundenen<br />

Wallfahrtsmotto des Jahres 2013<br />

führtuns zu einer wichtigen Frage<br />

auch unserer Tage. Gerade die<br />

vergangenen Jahre haben gezeigt,<br />

dass diese immer wieder<br />

aktuell ist, nämlich: Welchen<br />

Platz nimmt die selige Jungfrau<br />

Maria am Heilswirken Gottes an<br />

uns Menschen ein? In der Tat<br />

eine Frage, die die Kirche immer<br />

klar umschrieben hat! Und dennoch<br />

gab es hin und wieder Irri-<br />

Und dieses<br />

Hören –«Gegrüsst<br />

seist duMaria …» –<br />

schenkt Maria<br />

durch den<br />

Heiligen Geist<br />

gewissermassen<br />

eine «neue<br />

Kreatur».<br />

tationen. Die Konstitution über<br />

die Kirche des zweiten vatikanischen<br />

Konzils greift sie ganz zu<br />

Beginn des 8. Kapitels auf,wenn<br />

sie die Frage auch nicht in allen<br />

theologischen Nuancen klären<br />

will. Nichtsdestotrotz verweist<br />

uns die «Konstitution über die<br />

Kirche» auf die «Heilige Schrift<br />

des Alten und Neuen Testamentes»,<br />

sowie die «verehrungswürdige<br />

Überlieferung». Und darin<br />

wollen auch wir aufbauen. Natürlich<br />

lässt sich der richtige<br />

Blick einzig und allein auf Jesus<br />

Jahr des Glaubens<br />

Christus ausrichten, daerallein<br />

der Heilsbringer,der Heiland für<br />

alle Menschen ist.<br />

Altes Testament<br />

Jahr des Glaubens<br />

DieAufgabe der seligen Jungfrau Maria<br />

in der Heilsökonomie<br />

Exakt diese Blickrichtung nimmt<br />

das Alte Testament auf, das in<br />

seiner gesamten Ausgestaltung<br />

auf die Menschwerdung Gottes<br />

in Jesus Christus zuführt. «Die<br />

Bücher des Alten Testamentes<br />

beschreiben die Heilsgeschichte,<br />

durch die die Ankunft Christi in<br />

der Welt in langsamem Voranschreiten<br />

vorbereitet wird»,<br />

schreibt das Konzil. Dabei spielt<br />

jene Frau, die die Ankunft des<br />

Messias möglich macht und deshalb<br />

zu Recht «Mutter des Erlösers»<br />

genannt wird, immer wieder<br />

eine Rolle. Sie leuchtet als<br />

solche schon in der Verheissung<br />

vomSieg über die Schlange (Gen<br />

3,15) auf, die den in die Sünde<br />

verfallenen Stammeltern gegeben<br />

wurde. Adam und Eva sind<br />

durch den Stolz in die Sünde gefallen<br />

und finden in der Frau, die<br />

diesen Stolz besiegt, Glaube und<br />

Hoffnung. Ja, eine Tür für den<br />

Glauben! Dieselbe Frau, die<br />

nicht vom Stolz geblendet, sondern<br />

vom Akt des Dienens beseelt<br />

ist, leuchtet ebenso stark in<br />

jener jungen Frau auf, die in Jesaja<br />

7 (vgl. Mich 5,2–3, Mt<br />

1,22–23) empfangen und einen<br />

Sohn gebären wird. In dieser<br />

4<br />

Haltung wird sie als Vorbild, als<br />

Tochter Zion, gepriesen, die die<br />

Verheissung inder Zeit erfüllen<br />

wird.<br />

Neues Testament<br />

Und inder Tat; diese Verheissung<br />

zieht sich wie ein roter Faden<br />

durch das Neue Testament.<br />

MitMaria dürfen wir uns in dieser<br />

Betrachtung auf den Erlösungsweg<br />

machen, der uns zugleich<br />

in unser Mittun am Heilswirken<br />

Gottes an und mit uns<br />

einbezieht. Lourdes mag dafür in<br />

der Tat prädestiniert sein und<br />

uns helfen, diesen Wegmit Maria<br />

besser zuverstehen. Sie gibt<br />

uns dazu einige Wegstationen an<br />

die Hand, zusammen mit dem<br />

Konzilsdokument über die Kirche.<br />

Als erste Station möge unser<br />

Blick auf die Verkündigung gerichtet<br />

sein. Das ist jene Station,<br />

die das Nein der Eva imAve des<br />

Engels Maria anvertraut. Undin<br />

diesem Geschehen leuchtet zum<br />

ersten Malder Glanz der Tochter<br />

Zion, der neuen Eva, auf. Sie<br />

lässt sich auf die Worte des Engels<br />

Gabriel ein –sie hört auf<br />

Gott. Und dieses Hören –«Gegrüsst<br />

seist du Maria…» –<br />

schenkt Maria durch den Heiligen<br />

Geist gewissermassen eine<br />

«neue Kreatur». WasEva durch<br />

ihr «Nicht-Hören» sich selber


Im internationalen Gottesdienst<br />

fügt sich unser Pilgerchor<br />

in den Lobpreis der Singenden<br />

aus allen Nationen ein. Wahrlich<br />

ein Zeichen des Glaubens.<br />

verwehrt hat, schenkt das Ave<br />

in unglaublicher Heiligkeit der<br />

Jungfrau Maria. Ja,sie ist voll der<br />

Gnade und durch ihr Ja wird sie<br />

auserwählt zum Heilswirken an<br />

der Schöpfung Gottes, allem voran<br />

am Menschen. Diese erste<br />

Wegstation lädt uns ein, unser<br />

«Tor zum Glauben» zu öffnen.<br />

Und Lourdes verweist uns auf<br />

Bernadette, die ebenso eine Frau<br />

des Ja-Wortes ist. Vielleicht mag<br />

das kommende Jahr uns immer<br />

mehr zu Menschen eines aufrichtigen<br />

Ja-Wortes werden lassen,<br />

Jahr des Glaubens<br />

damit auch wir mehr und mehr<br />

PilgerInnen auf dem Heilsweg<br />

Jesu Christi sind.<br />

Dann, als zweite Station, wollen<br />

wir unseren Blick auf die Begegnung<br />

Marias mit Elisabeth richten.<br />

Zwei Frauen begegnen sich.<br />

Maria macht sich auf als Pilgerin<br />

und erfährt durch Elisabeth den<br />

Lobpreis auf Gott: «Meine Seele<br />

preist die Grösse des Herrn und<br />

mein Geist jubelt über Gott meinen<br />

Heiland. Denn auf die Niedrigkeit<br />

seiner Magd hat er geschaut…»<br />

DasHeilswirken Gottes<br />

an uns Menschen nimmt<br />

nicht nur Einzelne in den<br />

Dienst, sondern will global –katholisch<br />

verkündet sein. Dazu<br />

ruft uns die Kirche zum Pilgern<br />

auf.Maria macht sich auf zu Elisabeth<br />

und Elisabeth lässt Maria<br />

im Heiligen Geist den Lobpreis<br />

5<br />

zukommen. Wir machen uns<br />

ebenso auf zum Dienen wie Maria.<br />

Und dürfen wir dabei nicht<br />

ebenso den Lobpreis empfangen<br />

–einen Lobpreis, der uns das<br />

Wirken des Heiligen Geistes<br />

zeigt? Und ist nicht deshalb unsere<br />

Lourdeswallfahrtsoheilsam,<br />

ja sogarheilswirksam für uns wie<br />

auch für die uns Anvertrauten?<br />

Die dritte Station lädt uns ein,<br />

auf die GeburtimStall zu Betlehem<br />

zu blicken. Maria schenkt<br />

in dieser Armut, auf der Suche<br />

nach einer Herberge, menschliches<br />

und göttliches Leben. Der<br />

Heiland und Erlöser,der verheissene<br />

Messias im Alten Testament,<br />

lebt greifbar unter uns.<br />

Maria schenkt uns dieses Leben<br />

und zwar nicht in Reichtum und<br />

Glorie, sondern in Armut und<br />

Angst. Diese Tatsache mag an


dieser Stelle für einmal etwas betrachtet<br />

werden. Denn die Auserwählung<br />

Gottes an uns kann in<br />

die gleichen Pfade führen. Mag<br />

uns der Wegdes Heilswirkens zu<br />

Beginn auch in Freude aufbrechen<br />

lassen, so lehrt diese dritte<br />

DasKreuz ist aufgerichtet –auch<br />

in der Grotte vonMassabielle.<br />

Jahr des Glaubens<br />

Station, dass wir dabei unserewie<br />

auch fremde Armuterfahren und,<br />

dass wir dabei ebenso unserewie<br />

auch fremde Angst erfahren.<br />

Eine Tatsache, die nicht attraktiv<br />

ist, dieaber unserem Menschsein<br />

entspricht, ob es uns passt oder<br />

nicht. Maria hat sich in dieser<br />

Situation führen lassen. Doch<br />

auch Bernadette liess sich in dieser<br />

Situation führen, denn Massabielle<br />

ist ebenso ein Ortder Armut.<br />

Zwar hielten sich dort keine<br />

Esel und Ochsen auf, dafür<br />

aber Schweine und die armen<br />

6<br />

Leute von Lourdes. Und dieser<br />

Ort ist durch das Wirken des<br />

Heiligen Geistes und durch den<br />

Besuch der «Schönen Frau» zum<br />

Geburtsort wahrer Menschlichkeit<br />

und wahrer Göttlichkeit geworden<br />

–auch für uns! Wahrlich<br />

eine Einladung für uns, um<br />

durch unser Menschsein der<br />

Welt Göttlichkeit zu schenken –<br />

vielleicht auch auf der Lourdeswallfahrt?<br />

Nicht weniger gehört die vierte<br />

Station, die Hochzeit von Kana,<br />

zum Pilgerweg von Maria und<br />

vonuns. DieHochzeit vonKana<br />

nimmt das öffentliche Wirken<br />

Jesu auf und zugleich bringt sie<br />

die Ehe inden Fokus. Maria ist<br />

ebenso in dieser Station mit dabei.<br />

Jesus bleibt mit Maria auf<br />

dem Weg, auch wenn er vonnun<br />

an im Mittelpunkt stehen wird.<br />

Maria nimmt deswegen nicht<br />

eine wesentlich andereRolle ein.<br />

Sie bleibt die Dienende, sie<br />

bleibt die Treue und sie bleibt<br />

auch die Demütige. Zwei Situationen<br />

stechen dabei heraus. Einerseits<br />

ist Maria die besorgte<br />

Gastgeberin. Sie sorgt für Wein.<br />

Andererseits sehen wir auch das<br />

Aushalten im Leid. Jesus fährtsie<br />

harsch an, doch sie bleibt treu.<br />

Diese beiden vermeintlichen<br />

Widersprüchlichkeiten begegnen<br />

uns auch auf unserer Lourdeswallfahrt.<br />

Wir alle kennen die<br />

Gemütlichkeit, ja das gemeinschaftliche<br />

Beisammensein der<br />

grossen Pilgerschar. Nichts<br />

scheint uns in unserem Alltag in<br />

der Gemeinschaftserfahrung störenzukönnen!<br />

Undwir nehmen<br />

so gerne den Dienst von Maria<br />

ein, damit alle in ihrer je eigenen<br />

Situation bedient sind. Doch all


das mag nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass uns ebenso Worte<br />

treffen können, die uns verletzen,<br />

die uns ganz einfach wehtun<br />

und uns vielleicht fragen lassen:<br />

Warum ich? Warum immer diese<br />

Menschlichkeit? Diese bekannte<br />

Evangeliumsperikope gibt<br />

uns auf dieses «Warum» keine<br />

Antwort. Sie gibt uns aber eine<br />

Antwort imVerhalten Marias,<br />

die wir in dieser Meditation an<br />

ihrem Heilswirken begleiten<br />

dürfen.<br />

Schlicht und einfach richtet sie<br />

die Worte ans uns: «Tut, was er<br />

euch sagt!» Unddiese Wortetragen<br />

wesentlich zum Heil in der<br />

Welt bei. Vielleicht kann diese<br />

Szene auch uns am Heilswirken<br />

in unsererZeit helfen. MitMaria<br />

dürfen wir auf alle Fälle auf dem<br />

Wegsein. Erinnern wir uns daran!<br />

Doch Maria ging mit Jesus weiter.<br />

Das Konzil schreibt dazu:<br />

«Im Verlaufe seiner Verkündigung<br />

nahm sie die Worte auf, in<br />

denen der Sohn das die Ansprüche<br />

und Bande von Fleisch und<br />

Blut übersteigende Reich predig-<br />

Mit Maria<br />

dürfen wir auf<br />

alle Fälle auf dem<br />

Weg sein.<br />

te und die seligpries, die das<br />

Wort Gottes hören und bewahren,<br />

wie sie selbst es getreuchlich<br />

tat» (vgl. Lk 2, 19,51). Diese<br />

Treue, die Maria ans Kreuz führte,<br />

mag uns abschrecken auf unserem<br />

Pilgerweg imMitwirken<br />

Jahr des Glaubens<br />

am Heil. Vielleicht zählt hier<br />

mehr das Schweigen als viele<br />

Worte. Doch ein Hinweis sei erlaubt:<br />

Durch diesen Pilgerweg<br />

wurde Maria zur Mutter der<br />

Kirche. «Frau, siehe dein Sohn.»<br />

Als letzte Station in unserer Be-<br />

trachtung am Heilswirken der<br />

seligen Jungfrau und Gottesmutter<br />

Maria werden wir in den<br />

Abendmahlssaal geführt. Das<br />

Pfingstfest ist angebrochen.<br />

DieGeburtsstunde der Kirche ist<br />

angebrochen; jene Stunde, in der<br />

Gott durch den Heiligen Geist<br />

das Heilswirken der Kirche anvertraut.<br />

Maria ist mit dabei und<br />

auf ihrem Schoss liegt in vielen<br />

bildlichen Darstellungen die Heilige<br />

Schrift –das Heilswerkzeug<br />

auch unserer Zeit. Pfingsten, diese<br />

Wegstation, lädt uns ein, unseren<br />

Schoss ebenso für die Bibel<br />

zu öffnen. Aufunserer Wallfahrt<br />

und in Lourdes möchte jeder<br />

Schoss ein solcher Ort sein, in<br />

dem die Bibel einen Platz findet<br />

und das Wort Gottes hervorbringt.<br />

Diese Berufung mag uns<br />

auf den ersten Blick etwas über-<br />

7<br />

raschen. Ich sitze doch nicht im<br />

Abendmahlssaal, ich bin doch<br />

nicht im Kreis der Apostel –heute<br />

Bischöfe –und ich bin doch<br />

nicht Maria. Ja, all diese Personen<br />

sind wir zwar nicht. Und<br />

dennoch sind wir getauft sowie<br />

DasWortGottes ist auch uns<br />

in den Schoss –inunseren Alltag<br />

hinein gelegt.<br />

gefirmt und haben so Anteil am<br />

König-, Priester- und Prophetentum<br />

Jesu Christi.<br />

Vielleicht darf ich Sie einladen,<br />

diesen Dienst auf der nächsten<br />

Wallfahrt ganz bewusst zu wagen.<br />

Dann wird sich der Kreis<br />

vom «Jahr des Glaubens» mit jenem<br />

der Betrachtung über die<br />

Aufgabe am Heilswirken Gottes<br />

von Maria schliessen und wir<br />

dürfen dabei sowohl ein glaubwürdiges<br />

und nicht zuletzt auch<br />

interessantes Christsein –Pilgersein<br />

erfahren.


Wegen eines Problems mit meiner<br />

E-Mailadresse konnte dieser Artikel<br />

im letzten <strong>AVE</strong> nicht publiziert werden.<br />

Nun möge er dennoch die Betrachtungen<br />

zum Rosenkranz und<br />

den Mosaiken abschliessen.<br />

Jesus, der uns das Reich Gottes<br />

verkündet.» So lautet das<br />

dritte Geheimnis des Lichtreichen<br />

Rosenkranzes, den wir anhand<br />

der Mosaiken an der Fassade<br />

der Rosenkranzbasilika in<br />

Lourdes betrachtet haben. Ich<br />

nehme dieses Geheimnis als letztes,<br />

weil es die Reihenfolge, wie<br />

wir sie betrachtet haben, gut zusammenfasst.<br />

Das erste Wort der Verkündigung<br />

Jesu lautet: «Kehrt um,<br />

denn das Reich Gottes ist nahe.»<br />

(Mt 4, 17) «Er zog in ganz Galiläa<br />

umher, lehrte in den Synagogen,<br />

verkündete das Evangelium<br />

vom Reich und heilte im<br />

Volk alle Krankheiten und Leiden.»<br />

(Mt 4, 23) Und den Jüngern<br />

erteilt er den Auftrag: «Geht<br />

hinaus in die ganze Welt, und<br />

verkündet das Evangelium allen<br />

Geschöpfen.» (Mk 16, 15) «Heilt<br />

die Kranken und sagt den Leuten,<br />

das Reich Gottes ist euch<br />

nahe.» (Lk 10, 9)<br />

Diebeiden Bilder am linken und<br />

rechten Treppenaufgang an der<br />

Fassade zeigen zwei Szenen zu<br />

diesem Geheimnis. Links erscheint<br />

Jesus den Aposteln am<br />

Osterabend. Er verweist mit seiner<br />

rechten Hand auf seine Seitenwunde<br />

und mit der linken<br />

macht er eine Geste des Friedens.<br />

«Der Friede sei mit euch! Habt<br />

keine Angst, ich bin es.» Damit<br />

verbindet Jesus eine weitereAus-<br />

Jahr des Glaubens<br />

Lichtreicher Rosenkranz<br />

Deruns das Reich Gottes verkündet hat<br />

sendungsrede: «Wie mich der<br />

Vater gesandt hat, so sende ich<br />

euch. Dann hauchte er sie an<br />

und sprach: Empfanget den Heiligen<br />

Geist! Wemihr die Sünden<br />

vergebt, dem sind sie vergeben;<br />

wem ihr die Vergebung verwei-<br />

8<br />

gert,dem ist sie verweigert.» (Joh<br />

20, 21–23) Er gibt ihnen den<br />

Heiligen Geist und die Vollmacht<br />

Sünden zu vergeben.<br />

Das rechte Bild zeigt, wie Menschen<br />

einen Gelähmten zu Jesus<br />

herablassen. «Als Jesus ihren


Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten:<br />

Deine Sünden sind dir<br />

vergeben.» Die Umstehenden<br />

sind empört, weil Jesus sich göttliche<br />

Macht aneignet. Aber Jesus<br />

geht noch weiter. Erheilt den<br />

Kranken und stellt ihn wieder<br />

auf seine Beine. Jesus will das<br />

Heil des ganzen Menschen, an<br />

Leib und Seele. Unddies ist eine<br />

der Kernaussagen seiner Botschaft<br />

und der Verkündigung derer,<br />

die er in seinem Namen zu<br />

den Menschen sendet. Darum<br />

gehört zuihrer Sendung neben<br />

Wallfahrtsmotto<br />

der Kraft Zeichen zu wirken und<br />

Kranke zu heilen wie er,die Vollmacht<br />

Sünden zu vergeben.<br />

An Seele und Leib gesunden, darin<br />

besteht das Heil des Menschen.<br />

Die Botschaft vom Reich<br />

Gottes ist darum ausgerichtet auf<br />

das Wort des Heils in der Vergebung<br />

der Sünden und auf das<br />

Wort des Trostes und des Beistandes<br />

in Zeiten der Krankheit<br />

im Sakrament der Salbung. Neben<br />

der äusseren Sorge um den<br />

Menschen gehörtauch die Sorge<br />

um den inneren Menschen, die<br />

9<br />

Seele, das Herz. Hier in Lourdes<br />

erfahren es viele Menschen und<br />

haben es erfahren, im Sakrament<br />

der Krankensalbung und Sakrament<br />

der Versöhnung. Das sind<br />

hier in Lourdes die zentralen Zeichen<br />

für das Heil an Seele und<br />

Leib, neben der Eucharistie.<br />

Johannes nennt die Wunder Jesu<br />

«Zeichen». Zeichen, die zeigen<br />

sollen, dass durch ihn das Reich<br />

Gottes in die Welt gekommen<br />

ist. Darumsagt Jesus zu den Jüngern:<br />

«Amen, amen, ich sage<br />

euch: Weranmich glaubt, wird<br />

die Werke, die ich vollbringe,<br />

auch vollbringen, denn ich gehe<br />

zum Vater. Alles, um was ihr in<br />

meinem Namen bittet, werdeich<br />

tun, damit der Vater im Sohn<br />

verherrlicht wird.» (Joh 14, 12f)<br />

Wo beginnt das Reich Gottes?<br />

Dort,woGott in den Herzen der<br />

Menschen einen Platz hat und<br />

wohnen darf. Dort, wo Menschen<br />

beginnen zu lieben, so wie<br />

Jesus geliebt hat. Und diese Liebe<br />

will, dass niemand verlorengeht.<br />

Darumverkündet Jesus die<br />

Botschaft vomReich und unterstreicht<br />

deren Wirkung und<br />

Wichtigkeit durch die Wunder-<br />

Zeichen die er wirkt. «Und<br />

durch die, welche zum Glauben<br />

kommen, werden folgende Zeichen<br />

geschehen: In meinem Namen<br />

werden sie Dämonen austreiben;<br />

sie werden in neuen<br />

Sprachen reden; wenn sie Schlangen<br />

anfassen oder tödliches Gift<br />

trinken, wird es ihnen nicht<br />

schaden; und die Kranken, denen<br />

sie die Hände auflegen, werden<br />

gesund werden.» (Mk 16,<br />

17f)<br />

Am Schluss dieser Betrachtungen<br />

zu den Lichtreichen Ge-


heimnissen möchte ich noch<br />

zwei Stimmen zu Wort kommen<br />

lassen, die an diesen Bildern gearbeitet<br />

haben: Eva, eine junge<br />

Künstlerin aus Slowenien und<br />

den Künstler selbst.<br />

«Bevor ich hierher kam, war<br />

Lourdes für mich zwar ein bekannter<br />

und bedeutender Ort,<br />

aber weit weg von meinem Leben<br />

als junge Frau. Doch schon<br />

bei meinem ersten Besuch war<br />

ich beeindruckt vom Glauben<br />

und von der Hoffnung, die ich<br />

auf den Gesichtern der Pilger<br />

An Seele und Leib<br />

gesunden,<br />

darin besteht das<br />

Heil des Menschen.<br />

sah, die ihre Leiden trugen. Unsere<br />

Arbeit wird eine Veränderung<br />

am Äusseren der Rosenkranzbasilika<br />

sein, aber auch eine<br />

Botschaft des christlichen Glaubens<br />

durch die Lichtreichen Geheimnisse.»<br />

(Eva)<br />

«Ineinem Europa, das sich seines<br />

Rationalismus und seines Intellektualismus<br />

bewusst ist, stellt<br />

Lourdes eine absolute Weisheit<br />

in den Mittelpunkt. Mankommt<br />

mit gebrochenem, reumütigem,<br />

betendem Herzen dorthin. Die<br />

Barmherzigkeit Gottes, die geistige<br />

und religiöse Lesart des persönlichen<br />

und gemeinschaftlichen<br />

Bösen, die Demut der heiligen<br />

Bernadette, das sind die<br />

wertvollen Botschaften für unsere<br />

Welt, die über die körperliche<br />

Gegenwart der heiligen Bernadette<br />

hinausgehen. Im Laufe der<br />

Wallfahrtsmotto<br />

Abende, die wir gemeinsam mit<br />

den Familien der ‹Casa di Maria›<br />

verbracht haben, haben wir die<br />

Botschaft von Lourdes in ihrer<br />

ganzen Schönheit immer mehr<br />

verstanden und weitergegeben,<br />

so wie man heute sprechen muss,<br />

um das Herz der Menschen zu<br />

erreichen.»<br />

Jesus, der die Botschaft vom<br />

Reich Gottes verkündet hat. –<br />

Wie die Mosaiken die Fassade<br />

der Basilika verändertund bereicherthaben,<br />

so will die Botschaft<br />

Jesu vomReich Gottes die Menschen<br />

und ihr Leben verändern,<br />

bereichern. Und: Die Botschaft<br />

von Lourdes ist letztlich nichts<br />

anderes als die Botschaft des<br />

Evangeliums, die wirksam wird<br />

im Leben und die sich zeigt in<br />

den täglichen «wunderbaren Ereignissen»<br />

die hier an und durch<br />

Menschen geschehen, ähnlich<br />

wie die Heiligung des Gelähmten<br />

durch Jesus.<br />

«Mit Bernadette den Rosenkranz<br />

beten» –solautete das Motto<br />

dieses Wallfahrtsjahres. «Mit Bernadette<br />

bitten wir dich, Maria:<br />

Lass uns, wie sie, eintreten in den<br />

Geist der Seligpreisungen. Dann<br />

werden wir beginnen, schon hier<br />

auf Erden, die Freuden des König-Reiches<br />

Gottes kennenzulernen<br />

und mit dir singen: Meine<br />

Seele preist die Grösse des<br />

Herrn!» (Gebet zu Unserer Lieben<br />

Frau vonLourdes)<br />

P. Emmeram Stacheder OFM<br />

10<br />

Unsere<br />

Verstorbenen<br />

Alpnach Dorf:Helen Küchler-Bättig<br />

Altendorf:Anne-Marie Holdener-Kälin<br />

Andiast: Elisabeth Sgier-Spescha<br />

Andwil SG:Werner Wick-Keller<br />

Disentis/Mustér:Rosina Lozza-Foppa<br />

Lachen SZ:Rene Cuenin<br />

Lachen SZ:Ruth Hegner-Schnellmann<br />

Linthal: Hans Thalmann<br />

Morschach: Ottilia Immoos-Inderbitzin<br />

Muotathal: Anna Suter-Schelbert<br />

Neuhaus SG:Theres Marty-Marty<br />

Uznach: Alois Schubiger-Tremp<br />

Wir empfehlen unsere Heimgegangenen<br />

der Fürbitte Mariens und dem Gebetder<br />

<strong>AVE</strong>-Leser.


Die Zugswallfahrtnach Lourdes<br />

bringt mich auf einen<br />

Vergleich, nämlich: Der Glaube<br />

ist ein Zug, der an jeder Lebensstation<br />

hält und zum Einsteigen<br />

einlädt. Mit anderen Worten<br />

und ich sage es mit Absicht:<br />

Glaube ist (schier) voraussetzungslos,<br />

indem ihm als einzige<br />

Grundlage das pureLeben dient,<br />

welches es verdient, genauer angeschaut<br />

zu werden. Undwer das<br />

tut, befindet sich auf einem Weg<br />

des Glaubens und schon fast im<br />

Zugdes Glaubens.<br />

Damit will ich sagen: beim Glauben<br />

kann man nie sagen, es ist zu<br />

spät… Überall und jederzeit<br />

kann zugestiegen werden. Alles<br />

im Leben, Schönes und Schweres<br />

kann zum Anhaltspunkt für eine<br />

Glaubenserfahrung werden. Alles<br />

kann ins Gespräch mit Gott<br />

eingebracht resp. überhaupt ins<br />

Gespräch mit Gott führen. Ja,<br />

wer das Leben nicht einfach für<br />

selbstverständlich nimmt, gar<br />

hinnimmt, sondern es als ihm/<br />

ihr aufgegeben sieht, hat glaubensmässig<br />

den Einstieg geschafft.<br />

Manchmal wird heutzutage diskutiert,<br />

ob wir uns mehr in einer<br />

Glaubens- oder Kirchenkrise befinden?<br />

Vielleicht steht am Anfang<br />

von allem ein Drittes; eine<br />

veritable, weit verbreitete Lebenskrise,<br />

d.h. die Unfähigkeit,<br />

im Leben mehr zu sehen als eine<br />

befristete Anzahl von Arbeitsund<br />

Ferientagen.<br />

Doch wie gesagt, jede Lebensstation<br />

und Situation kann zur Einstiegsmöglichkeit<br />

werden in den<br />

grossen Zug des Glaubens, der<br />

sich durch alle Generationen<br />

und Völker zieht. Wer glaubt,<br />

Lourdes<br />

kehrtdem Leben eben nicht den<br />

Rücken zu, sondern wendet sich<br />

ihm in neuer Weise zu; wird zu<br />

einem Schatzsucher im eigenen<br />

Lebensacker oder eben zu einem<br />

Fahrgast im grossen Zug des<br />

Glaubens.<br />

Einsteigen ist immer möglich –<br />

und aussteigen?<br />

Gewiss, mit dem Halt an jeder<br />

Station ist auch diese Möglichkeit<br />

gegeben. Es scheint dem<br />

göttlichen Konzept zu entsprechen,<br />

niemanden festzuhalten.<br />

Als liebendes Gegenüber ist Ihm<br />

das freie Ja,das marianische «mir<br />

geschehe», wichtig. Undmanchmal<br />

kann es geschehen, dass es<br />

einen Menschen auf seinem Lebensweg<br />

unfreiwillig aus dem<br />

Zug des Glaubens wirft, gleichsam<br />

hinauswirft in die dunkle<br />

11<br />

Lourdes<br />

Wo der Glaube ein- und ausging<br />

Nacht des Glaubens. Die Mystiker<br />

reden von ihr und erkennen<br />

gerade in ihr eine besondere<br />

(Wieder-) Einstiegsmöglichkeit<br />

in den Zug des Glaubens. Denn<br />

wo nichts mehr läuftund scheinbar<br />

alles gegen uns spricht, auch<br />

da verläuft eine Linie des grossen<br />

göttlichen Glaubenszuges. Dieser<br />

fährt alle Stationen an; von<br />

der kleinen alltäglichen Haltestelle<br />

auf Verlangen bis hin zum<br />

gottesdienstlichen Zentralbahnhof.Überall<br />

und durch alles lädt<br />

Gott uns ein, neu Anschluss zu<br />

suchen und zu finden an den lebendigen<br />

Strom seiner Liebe.<br />

Amen.<br />

Pfr. Stefan Staubli, Winterthur


Am Samstag, 20. Oktober<br />

führten heftige Regenschauer<br />

im Südwesten Frankreichs<br />

zu starken Überschwemmungen<br />

am Wallfahrtsort Lourdes.<br />

An mehreren Orten der<br />

Stadt Lourdes trat der Gave de<br />

Paue über die Ufer und hinterliess<br />

Schlamm und immense<br />

Wasserschäden.<br />

In den ersten Stunden der Unwetterkatastrophe<br />

lag das Hauptaugenmerk<br />

des Einsatzes der<br />

Rettungskräfte der Evakuierung<br />

mehrerer Hundert PilgerInnen.<br />

Lourdes<br />

Unwetter in Lourdes<br />

Sie mussten zum Teil durch die<br />

reissenden Fluten evakuiert und<br />

mit Bussen in Notunterkünfte<br />

gebracht werden. Dazu standen<br />

ihnen ein Kongresszentrum sowie<br />

eine Sporthalle zur Verfügung.<br />

Danach galt es vor allem<br />

12<br />

die Schäden an den Häusern und<br />

der Infrastruktur der Stadt und<br />

des Wallfahrtsheiligtums zu minimieren.<br />

Dass diese Aufgabe<br />

nicht nur schwierig, sondern beinahe<br />

unmöglich war, dasolche<br />

Wassermassen nicht zu bändigen


sind, wissen wir aus eigener Erfahrung.<br />

Deshalb gab es keine<br />

andereWahl, als die Stunden abzuwarten,<br />

bis sich der Gave wieder<br />

in sein Flussbett zurückzog.<br />

So bekamen die Verantwortlichen<br />

erst im Laufe des Sonntags<br />

Lourdes<br />

einen ersten Einblick in die<br />

Schäden der Überflutungen. Im<br />

Wallfahrtsbezirk standen die<br />

meisten Gebäude unter Wasser.<br />

Verschont blieb die Rosenkranzbasilika<br />

mit der Krypta und der<br />

Oberen Basilika. DieGrotte von<br />

13<br />

Massabielle stand zeitweise über<br />

einem Meter unter Wasser, so<br />

dass vom Altar nur noch wenig<br />

zu erkennen war. Natürlich waren<br />

auch die Sakristei bei der<br />

Grotte und die nachfolgenden<br />

Bäder überflutet. Sand und Geröll<br />

mussten in harter Handarbeit<br />

entfernt werden. Dass dabei<br />

auch die Installationen und das<br />

Mobiliar in Mitleidenschaft gezogen<br />

wurden, braucht nicht<br />

weiter erörtert zuwerden. Die<br />

Schäden belaufen sich auf mehrere<br />

Millionen.


Seit einiger Zeit hören wir hin<br />

und wieder einige News zum<br />

Projekt «Schiloach», das das Augenmerk<br />

vor allem auf die Einladung<br />

der Muttergottes wirft<br />

«trinket aus der Quelle und waschet<br />

euch».<br />

Die Bäder vonLourdes<br />

gehören auch in Zukunft<br />

zum Kern der Wallfahrt.<br />

Nun hat Bischof Brouwet von<br />

Tarbes und Lourdes auf die<br />

Nachfrage von zahlreichen Interessierten<br />

ausführlich Stellung<br />

genommen. Nachfolgend finden<br />

Sie den Text aus dem Lourdes-<br />

Magazine.<br />

Lourdes<br />

Die Zukunft der Bäder<br />

Seit einigen Jahren ist die Rede davon,<br />

neue Bäder zu bauen: Wie<br />

steht es damit?<br />

Als ich an der Wallfahrtsstätte angekommen<br />

bin, habe ich ein bereits<br />

weit fortgeschrittenes Bauvorhaben<br />

für neue Bäder vorgefunden.<br />

Es hatte sogar ein Auswahlverfahren<br />

unter mehreren<br />

Architektengegeben, bei dem ein<br />

Sieger bestimmt worden war.<br />

Ich habe versucht, die Gründe<br />

genau zu verstehen, die der<br />

Grund für diese neue Einrichtung<br />

waren. Ich glaube, dass es<br />

14<br />

im Grund um die Frage der Zahl<br />

geht: Mehr und mehr Leute gehen<br />

in die Bäder, mehr als in der<br />

Vergangenheit, so dass die Personen,<br />

die ins Wasser eintauchen<br />

wollen, eventuell mehrere Stunden<br />

warten müssen.<br />

So kam es zu folgender,doppelter<br />

Feststellung: Erstens weiss man<br />

nicht, wie man die Pilger auf das<br />

Bad vorbereiten soll. Freilich<br />

wird während der Wartezeit gebetet,<br />

und das ist gut so. Aber es<br />

wurde nie eine besondere Liturgie<br />

entwickelt, es gibt keine ge-


naue Katechese im Zusammenhang<br />

mit der Frage des Bades,<br />

und es wird nicht erklärt, worin<br />

dieses Badsich vonder Taufe unterscheidet.<br />

Auch ist in den Bädern<br />

kein Seelsorger zugeordnet.<br />

Zudem wurde auch festgestellt,<br />

dass die einfache «Geste des Wassers»<br />

vielleicht in Vergessenheit<br />

gerät, das heisst eine Geste, um<br />

die die Heilige Jungfrau Bernadette<br />

gebeten hatte, nämlich aus<br />

der Quelle zu trinken und sich zu<br />

waschen. Es geht einfach darum,<br />

Wasser aus der Quelle zu trinken<br />

und sich das Gesicht, die Hände,<br />

den Hals zu waschen, ohne ein<br />

Vollbad zu nehmen.<br />

Ichverstehe, dass die Einrichtungen<br />

einen Raum der Vorbereitung<br />

und der Katechese fördern<br />

könnten sowie auch einen Raum,<br />

wo man aus der Quelle trinken<br />

und sich waschen kann, ohne<br />

sich in die Bäder eintauchen zu<br />

lassen.<br />

Aber ich bin im Moment nicht<br />

sicher,dass dies absolut erforderlich<br />

ist. Insbesondere weil diese<br />

Bauten einerseits auf der anderen<br />

Seite des Gave auf der grossen<br />

Wiese, also ziemlich weit entfernt<br />

Wie wäre esmit einem Geschenkgutschein<br />

für ein <strong>AVE</strong>-Abonnement?<br />

Unsere Zeitschrift lässt die LeserInnen<br />

an der Glaubensfreude der Getauften<br />

und am Geschehen der Wallfahrt von<br />

Lourdesteilhaben.<br />

Lourdes<br />

von der Grotte und der Quelle<br />

vorgesehen sind, und andererseits<br />

weil die Kosten für einen solchen<br />

Bau mehrere Millionen Euro betragen.<br />

Istesklug, sich in Krisenzeiten<br />

auf ein solches Unternehmen<br />

einzulassen?<br />

Wasschlagen Siealso vor?<br />

Ichschlage vor, dass wir zwei Jahre<br />

lang –oder genauer gesagt zwei<br />

Saisons lang –mit dem Rektor<br />

der Wallfahrtsstätte, den Seelsorgern,den<br />

Mitgliedern der Hospitalité<br />

Notre-Dame de Lourdes,<br />

unserem Ökonomen und den<br />

Diensten der Wallfahrtsstätte die<br />

Frage der Bäder unter einem seelsorglichen<br />

Blickwinkel überdenken.<br />

Waswollen wir mit den Bädern<br />

erreichen? Wasist der Sinn<br />

eines Bades im Wasser von<br />

Lourdes für die kranken Menschen<br />

einerseits und für die gesunden<br />

Menschen andererseits?<br />

Wie wird die Verbindung mit<br />

dem Sakrament der Taufe und<br />

dem Busssakrament hergestellt?<br />

Wie kann man die Geste des<br />

Wassers erklären, um die Maria<br />

Bernadette gebeten hat, und den<br />

Pilgern die Möglichkeit geben,<br />

Gerne lassen wir Ihnen Geschenkgutscheine<br />

zukommen oder stellen der uns<br />

mitgeteilten Adresse das <strong>AVE</strong> inIhrem<br />

Namen zu.<br />

15<br />

sie unter guten Bedingungen zu<br />

vollziehen? Braucht es einen Seelsorger<br />

in den Bädern? Braucht es<br />

einen Seelsorger an den Wasserhähnen,<br />

um die Geste des Wassers<br />

zu begleiten? Muss der Platz,<br />

an dem sich die Wasserhähne befinden,<br />

der Geste des Wassers<br />

vorbehaltenwerden, auch auf die<br />

Gefahr hin, dass man woanders<br />

einen Ort einrichten muss, an<br />

dem man die Behälter mit dem<br />

Wasser der Grotte füllen kann?<br />

Zudem braucht es sicher mehr<br />

Hospitaliers in den Bädern. Um<br />

endlose Wartezeiten zu vermeiden,<br />

wäre esideal, wenn sie vom<br />

frühen Morgen bis zum späten<br />

Abend geöffnet wären. Das alles<br />

verlangt Organisation und Verfügbarkeit.<br />

Zwei Jahre sind nicht viel, um<br />

über all das nachzudenken und zu<br />

beginnen, Vorschläge umzusetzen.<br />

Ichverlasse mich auf das Gebet<br />

und die Unterstützung aller,<br />

damit wir die beste seelsorgliche<br />

Entscheidung treffen. Zum Heil<br />

der Pilger und zur Ehre Gottes.<br />

DasGespräch führte<br />

François Vayne.<br />

Eine Geschenkidee auf Weihnachten<br />

Abopreise: 1Jahr Fr. 17.–<br />

2Jahre Fr. 32.–<br />

3Jahre Fr. 48.–<br />

Pilgerbüro, St.Otmarsberg1,<br />

8730 Uznach, Telefon055 2858115


Das StrassendorfWittnau liegt<br />

im Kanton Aargau 5 km<br />

südwestlich von Frick im Bezirk<br />

Laufenburg. Ausdem Einzugsgebiet<br />

vonWittnau führen mehrere<br />

Pässe über den Jura ins Aaretal<br />

und ein Übergang ins oberste<br />

Ergolztal. Das Dorf ist mit dem<br />

Postauto Frick–Aarau gut erreichbar.<br />

Diese wenigen Worte zur Lage<br />

der Gemeinde und Pfarrei Wittnau<br />

lassen ein wenig erahnen,<br />

was wir im Zusammenhang der<br />

Vorstellung der Lourdesgrotten<br />

Diese Votivtafel<br />

im Kloster Mariastein<br />

erzählt vomWunder<br />

am Kienberg.<br />

Wittnau erfahren dürfen. Dieim<br />

Jahre 1902 erstellte und eingeweihte<br />

Lourdesgrotte steht nicht<br />

alleine da. Vielmehr bilden mehrere<br />

Gebetsstationen und Kapellen<br />

eine Einheit, die uns einladen,<br />

nicht bloss das Heiligtum<br />

Lourdes<br />

Lourdesgrotten<br />

der Muttergottes vonLourdes zu<br />

betrachten.<br />

Ja, vielleicht kann dieser Bericht<br />

sogar eine Einladung sein, die<br />

Stationen vor Ort zu besuchen<br />

und sich vom Zauber der Gebetsstätten<br />

in schönster Land-<br />

schaft beschenken zu lassen. So<br />

heisst es im Wallfahrtsführer:<br />

«Von der Station Wittnau-Dorfplatz<br />

führtder bequemste Wegin<br />

etwa einer Stunde Marschzeit<br />

über die Lourdesgrotte dem<br />

Kreuzweg entlang auf den<br />

Buschberg. Dort befindet sich<br />

das vielbesuchte Wallfahrtskreuz<br />

mit einem kleinen überdachten<br />

Betraum. (…) DieWallfahrtskapelle<br />

ist eingebettet in eine wunderschöne<br />

Landschaft auf dem<br />

Hochplateau zwischen Homberg<br />

und Limperg.»<br />

16<br />

Wittnau<br />

Blick zurück<br />

Im Jahre 1668 geschah auf dem<br />

genannten Wegdes Buschberges<br />

ein wunderbares Ereignis. Das<br />

Mirakelbuch der Abtei Mariastein<br />

bei Basel weiss folgendes zu<br />

berichten.<br />

Benedikt Martin, ein Müller von<br />

Kienberg, hatte in Degerfelden<br />

gegenüber von Rheinfelden in<br />

Sandsteinbrüchen einen 23 Zentner<br />

schweren Mühlstein gekauft<br />

und musste denselben auf einem<br />

Wagen über die Rheinbrücke in<br />

Rheinfelden, durch das Möhlinbachtal<br />

nach Wegenstetten und<br />

über den Buschberg nach Kienberg<br />

bringen. Auf dem Buschberg<br />

kam Benedikt Martin jedoch<br />

zu Fall, so dass ihm der Wagen<br />

über beide Beine fuhr. Der<br />

zweite Fuhrmann namens Johann<br />

Rim sah dieses Unglück<br />

und sogleich rief er die Muttergottes<br />

von Mariastein an: «Jesus<br />

und Maria, kemmet ihm zu Hilfe!<br />

Indessen gingen ihm die Räder<br />

mit der aufhabenden Last<br />

über beide Schienbein. Wersollte<br />

nicht vermeint haben, dass<br />

eine solche 23 Zentner schwere<br />

Last diesem frommen Mann das<br />

Mark nicht aus den Beinen gepresst<br />

haben. Ohne Zweifel natürlicher<br />

Weis hätte solches geschehen<br />

sollen, wo nicht ein<br />

hochbewährter Glücks-Stein sich<br />

dazwischengelegt hatte. Owundersame<br />

Kraft dieses Mariani-


schen Stein’s!» Aus Dankbarkeit<br />

über diesen glücklichen Ausgang<br />

liess Benedikt Martin an diesem<br />

Ort ein Kreuz errichten und in<br />

Mariastein in der Wallfahrtskirche<br />

eine Votivtafel anbringen,<br />

die dieses wunderbare Gesche-<br />

Überall wo das<br />

Gebet zuChristus,<br />

dem Sohn Gottes<br />

in der Einheit des<br />

Heiligen Geistes<br />

gepflegt wird,<br />

steht der Mensch<br />

im Zentrum dieses<br />

Kraftfeldes.<br />

hen darstellt. Im Laufe der Jahre<br />

kam zum Kreuz auf dem Buschberg<br />

eine schlichte Kapelle hinzu,<br />

die noch heute einzelne Beter<br />

und Pilgergruppen zum Gebet<br />

und Gottesdienst versammelt.<br />

Bis ins Jahr 1914 zogen regelmässig<br />

Wallfahrten auf den<br />

Buschberg hinauf.Sie kamen aus<br />

dem Elsass und dem benachbarten<br />

Baden. Auch die umliegenden<br />

Pfarreien pilgerten regelmässig<br />

in Prozession zum Kreuz auf<br />

den Buschberg.<br />

Heute hält die Pfarrei Wittnau<br />

den Fronleichnamsgottesdienst<br />

in der Waldkapelle und in der<br />

Passionswoche wird der Stationenweg<br />

betend begangen.<br />

Im Mai finden zudem regelmässig<br />

Andachten statt und in neuerer<br />

Zeit spendet sich das eine<br />

oder andere Brautpaar in der<br />

Lourdes<br />

schlichten Kapelledas Ehesakrament.<br />

Blick nach Lourdes<br />

Jahre nach dem oben erwähnten<br />

Wunder, nämlich 1861, wurden<br />

auf dem Buschberg 14 Kreuzwegstationen<br />

angelegt. Diese<br />

führten die Pilger vom Dorf direkt<br />

zur Kapelle auf dem Berg.<br />

Im Jahre1900 wurden die ersten<br />

hölzernen Stationen durch eiserne<br />

ersetzt.Doch schon zwei Jahre<br />

später entstand am Fusse des<br />

Kreuzweges die Lourdesgrotte.<br />

17<br />

Klein, aber fein –<br />

die Lourdesgrotte am Kienberg.<br />

Sie gehört damit zu den frühen<br />

Zeugen der Verehrung der Muttergottes<br />

von Lourdes in der<br />

Schweiz. Wenn es auch ein «kleines»<br />

Heiligtum geblieben ist, so<br />

waren die Anfänge rein äusserlich<br />

betrachtet nicht so.Zur Ein-


weihung der Grotte am 27. Juli<br />

1902 kamen über 1000 Gläubige.<br />

Wahrlich ein starkes Zeichen<br />

des Glaubens und der Fürsprache<br />

der Muttergottes Maria.<br />

Wohl nicht viel weniger Einzelpersonen<br />

trugen zum Bau dieses<br />

Heiligtums bei, allen voran aus<br />

der näheren Umgebung. Das<br />

Bächlein, das in unmittelbarer<br />

Nähe aus dem Berg tritt, verleiht<br />

dem Gnadenort seine enge Verbindung<br />

mit der Grotte von<br />

Massabielle. Im Jahre 2003 erfuhr<br />

der Kreuzweg eine Erneuerung<br />

durch zwölf Bildtafeln aus<br />

Glas. «Inder Gestaltung des neuen<br />

Stationenweges werden Sprache<br />

und Bilder mit dem Wechselspiel<br />

der Natur verknüpft», so<br />

der Wallfahrtsführer.<br />

Bücher<br />

Lourdes–Quelle der Hoffnung<br />

vonRoland W. Moser<br />

196Seiten Fr.22.–<br />

Die 18 Erscheinungen<br />

vonLourdesund ihreBedeutung<br />

für den inneren Weg,<br />

vonFranz-Toni Schallberger<br />

200Seiten Fr.25.–<br />

Das Licht der Wahrheit.Weg<br />

einer Familie in die katholische<br />

Kirche,von JürgF.Berchtold<br />

95 Seiten Fr.23.–<br />

Das Geheimnis vonLourdes,<br />

vonOdilo Lechner Fr.16.–<br />

Lourdes<br />

Blick in die Gegenwart und<br />

in die Zukunft<br />

In den 1990er-Jahren sorgte ein<br />

Artikel in der Zeitschrift PARA<br />

für Wirbel. In diesem Artikel ist<br />

die Sprache von einem gewissen<br />

«Erd-Energiezentrum» bei der<br />

Buschbergkapelle. Einenglischer<br />

Heiler möchte in unmittelbarer<br />

Nähe der Kapelle vier aufeinander<br />

folgende Töne aus der Erde<br />

gehört haben. Diese Meldung<br />

sorgte für viele Diskussionen.<br />

Klar scheint zu sein, dass viele<br />

Wallfahrtsorte sogenannte Kraftorte<br />

sind.<br />

Dastrifft sicherlich auch auf den<br />

Buschberg in Wittnau zu, der<br />

eine lange Tradition von der Begegnung<br />

Gottes mit den Menschen<br />

kennt. Überall wo das Ge-<br />

Lourdes–Stätte desLichts,<br />

vonAndreasDrouve Fr. 23.–<br />

DVD/CD<br />

BernadetteSoubirous<br />

(ca. 2Std.)/DVD Fr.40.–<br />

Ich wurde in Lourdesgeheilt.<br />

Interview<br />

mit Br.Leo Schwager/DVD Fr.20.–<br />

Prozessionen in Lourdes: Es singt<br />

der Süddeutsche-Pilger-Chor<br />

Leitung: Leander Prinz/CD Fr.20.–<br />

Marienlieder in Lourdes: Es singt<br />

der Süddeutsche-Pilger-Chor<br />

Leitung: Leander Prinz/CD Fr.20.–<br />

18<br />

bet zu Christus, dem Sohn Gottes<br />

in der Einheit des Heiligen<br />

Geistes gepflegt wird, steht der<br />

Mensch im Zentrum dieses<br />

Kraftfeldes. Dass die Natur, die<br />

Teil der Schöpfung Gottes ist,<br />

darin als Werkzeug wirken kann,<br />

liegt durchaus in der Tradition<br />

des Christentums und wird ja<br />

gerade durch den Wallfahrtsort<br />

Lourdes bestätigt. Möge auf dem<br />

Buschberg in Wittnau weiterhin<br />

Jesus und Maria vielen PilgernInnen<br />

zur Hilfe kommen<br />

und dieser Gnadenort auch in<br />

die Zukunft hinein den kommenden<br />

Generationen als Christusort<br />

bekannt sein. Dazu können<br />

wir durch unser Gebet und<br />

unseren lebendigen Glauben beitragen.<br />

Bereiten Sie Ihre Lourdeswallfahrt vor<br />

Die Preise verstehen sich exkl. Porto<br />

und Verpackung.<br />

BeiBestellung bitte das Gewünschteankreuzen.<br />

Pilgerbüro, 8730 Uznach<br />

Telefon055 2858115<br />

Telefax055 2858100<br />

E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch


Am 18. März<strong>2012</strong> durftenwir in Niederbuchsiten<br />

unser 40-Jahr-Jubiläum feiern.<br />

Mit einer festlichen Prozession<br />

machten wir uns auf den Weg von der<br />

Mehrzweckhalle zurKirche zu unserem<br />

Festgottesdienst. Begleitet wurde die<br />

Prozession von der Musikgesellschaft<br />

Niederbuchsiten, vier Schweizergardisten,<br />

vomSchweizer Kavallerieverein 72,<br />

von vielen Fahnendelegationen verschiedener<br />

kantonaler Lourdespilgervereine,den<br />

geladenen Gästenund vielen<br />

Gläubigen.<br />

Unser Weihbischof Martin Gächter, die<br />

zwei Pfarrherren Markus Ntetem und<br />

Josef Schenker, Ständerat Pirmin Bischof<br />

und Gründungsmitglied Marlies<br />

Brunner durftendie Prozession in einer<br />

Kutsche mit Pferdegespann begleiten.<br />

Um 10 Uhr feiertenwir in der Kirche Niederbuchsiten<br />

mit Weihbischof Martin<br />

Gächter und drei Konzelebranten unseren<br />

Festgottesdienst. Musikalisch wurde<br />

er feierlich durch den Jodlerclub Rosinlital,<br />

Welschenrohr,dem Alphorn-Trio<br />

Horngraben und dem OrganistenPatrik<br />

Fluri umrahmt.AmSchlussdes Gottesdienstesdurftenwir<br />

den Segen desBischofs<br />

empfangen und den feierlichen<br />

Betruf vonOskar Röthlin hören.<br />

Nachher zogen wir wieder in einer Prozession<br />

zurück zurMehrzweckhalle,wo<br />

uns ein feiner Apéro erwartete. Anschliessend<br />

durften wir in der festlich<br />

geschmückten Halle mit unseren geladenen<br />

Gästenund Mitgliedernzum Mittagessen<br />

Platz nehmen. Uns wurde ein<br />

vorzüglichesEssenmit Dessert serviert.<br />

Während des Essens überraschten uns<br />

die MusikgesellschaftNiederbuchsiten,<br />

Vereinsmitteilungen<br />

LPV Solothurn: 40 Jahre Pilgerverein<br />

der Jodlerclub Rosinlital und das Alphorntrio<br />

Horngraben mit musikalischen<br />

Delikatessen.<br />

Nach dem Dessert begrüsste uns der<br />

OK-Präsident René Allemann aus Welschenrohr.<br />

Die Festansprache hielt<br />

Ständerat Pirmin Bischofaus Solothurn<br />

mit tiefgründigen Worten. Danach gab<br />

es die Gratulationsrunde und wir wurden<br />

mit vielen Geschenken verwöhnt.<br />

Gegen den späten Nachmittag leerte<br />

sich die Festhalle und das Fest neigte<br />

sich dem Ende entgegen. Ein gelungener<br />

Tagwurde uns geschenkt.<br />

Zum Schluss möchten wir allen, die zu<br />

diesemFesttagbeigetragen haben, vor<br />

allem unserem OK-Präsidenten René Allemann,<br />

der Küchenmannschaft, dem<br />

Servicepersonal, unseren grosszügigen<br />

Sponsoren und allen freiwilligen Helfern<br />

und Helferinnen ein herzlichesVergelt’s<br />

Gott sagen.<br />

Das Jubiläumsjahr rundeten wir mit<br />

einer Wallfahrtam25. August<strong>2012</strong> zum<br />

hl. Burkardnach Beinwil b. Muri und zur<br />

hl. Mutter Maria Bernarda Bütler nach<br />

Auwab.<br />

19<br />

Silvia Jeker<br />

Erneuerung<br />

<strong>AVE</strong>-Abonnement<br />

Vor einigen Tagen erhielten Sie –sofern<br />

fällig –die Rechnung zurErneuerung<br />

des<strong>AVE</strong>-Abonnements.<br />

WieSie der Rechnung entnehmen können,<br />

besteht die Möglichkeit, unsere<br />

Zeitschrift für 1Jahr zum Preis von<br />

Fr.17.–zuabonnieren.<br />

Bei einer Verlängerung von zwei bzw.<br />

drei Jahren sparen Sie, wie auch wir,<br />

Kosten.<br />

Wir freuen uns, wenn wir Sie auch im<br />

kommenden Jahr zu unseren LeserInnen<br />

zählen dürfen.<br />

Bei Fragen oder weiteren Auskünften<br />

wenden Sie sich bitte an:<br />

Pilgerbüro<br />

St.Otmarsberg1<br />

8730 Uznach<br />

Telefon055 2858115<br />

E-Mail: pilgerbuero@lourdes.ch<br />

Internet: www.abo.otmarsberg.ch<br />

Gesegnete Adventstage!<br />

Ihr P. Emmanuel Rutz osb


Vereinsmitteilungen<br />

LPV Berner Oberland: Wallfahrt nach Mariazell und Gormund<br />

Nach der Fahrt imbewährten Grindelwald-Bus<br />

via Autobahnraststätte Grauholz,<br />

wo die Pilger aus den Dörfern Urtenen,<br />

Zollikofen und Moosseedorf zu<br />

uns gestossen waren, wurden wir am<br />

22. September in der Wallfahrtskapelle<br />

Mariazell in Sursee von Kaplan Gerold<br />

Beck herzlich empfangen. Begeistert<br />

und begeisternd erklärte er uns 54 Pilgerinnen<br />

und Pilgern, auch auf die Geschichteeingehend,<br />

das Innereder Ka-<br />

pelle mit dem Gnadenbild «Pietà» und<br />

den drei Altären, über denen sich Altarkammern<br />

mit halblebensgrossen, plastischen,<br />

bunt gefassten Figuren befinden;<br />

über dem linken Seitenaltar die Geburt<br />

Mariens, über dem Hauptaltar die<br />

Verkündigung durch den Engel Gabriel,<br />

über dem rechten Seitenaltar der Heimgang<br />

Mariens. Besondere Beachtung<br />

verdient auch die Decke, welche 35 Bildtafeln<br />

mit marianischen Symbolen aus<br />

der Lauretanischen Litanei enthält,den<br />

Bildern der Kapelle im Hergiswald nachempfunden.<br />

Mit seiner lebhaftenSchilderung<br />

hielt uns Kaplan Beck eine Mari-<br />

enkatechese,die zu Jesus Christushinführt,<br />

der auch in diesem Gotteshaus<br />

ganz im Zentrum steht mit dem eindrücklichen<br />

Chorbogenkreuz und dem<br />

darunter sich befindenden Altar, auf<br />

dem die Hl. Eucharistie gefeiert wird.<br />

Nach der Hl. Messe,die PaterVarghese<br />

(zudeutsch: Georgbzw.Jürg) aus Kerala,<br />

gegenwärtig in Interlaken, mit uns<br />

feierte, verliessen wir diesen schönen<br />

Ort und machten uns auf zum feinen<br />

MittagessenimLandgasthaus Gormund,<br />

wo die fröhliche Pilgerschar auch reichlich<br />

Gelegenheit zum angeregten Gedankenaustausch<br />

hatte.<br />

Ein kurzer Spaziergang auf eine kleine<br />

Anhöhe führte in die Wallfahrtskapelle<br />

«Maria Mitleiden» auf Gormund, wo uns<br />

der Wallfahrtskaplan, PaterBeatZuber,<br />

willkommen hiess. Erhielt Rückschau<br />

auf die Zeit des Kapellenbaus am Anfang<br />

des16. Jahrhunderts,als die Menschen<br />

ganz natürlich an die Anwesenheit<br />

undHilfeGottesglaubten; die Grenze<br />

von Himmel und Erde war noch<br />

20<br />

durchlässig. Die Durchlässigkeit aufrecht<br />

zu erhalten sei der Zweck des<br />

Wallfahrens. Nach dieser tiefgründigen<br />

Einführung durch Kaplan Zuber hielt PaterVarghese<br />

mit uns eine Andacht,ausgehend<br />

von Mt1,18–23 mit der Verheissung:<br />

«Seht,die Jungfrau wirdein Kind<br />

empfangen, einen Sohn wird sie gebären,<br />

und man wird ihm den Namen Immanuel<br />

geben, das heisst übersetzt:<br />

Gott istmit uns.» In seiner Betrachtung<br />

dazu unterstrich Pater Varghese, dass<br />

Gott nicht ohne Maria in die Welt kommen<br />

wollte. Nach dem Lied «Maria breit<br />

den Mantel aus»und dem Schlusssegen<br />

verliessen wir diesen Gnadenort und<br />

wurden durch Herrn Franz Wyrsch via<br />

Sempach, Huttwil, Burgdorf und Grauholz<br />

sicher ins Oberland zurück chauffiert.<br />

Herzlichen Dank an unserePräsidentin,<br />

Frau DorotheaWyssund alle andern, die<br />

zum Gelingen dieser Wallfahrt, die, wie<br />

wir gelernt haben, die Durchlässigkeit<br />

der Grenze zwischen Erde und Himmel<br />

verbessern helfen soll, beigetragen haben.<br />

Ein besonderer Dank geht an Pater<br />

Varghese, der im Verlauf des nächsten<br />

Jahres nach Indien zurückkehren wird,<br />

nachdem er an der Universität Fribourg<br />

erfolgreich seine Dissertation abgeschlossen<br />

hat. Wir wünschen ihm für<br />

seine zukünftige Tätigkeit, die neben<br />

der Seelsorge auch eine starkePräsenz<br />

im Schulwesenbeinhalten wird, viel Erfolg<br />

und Gottes reichen Segen. Wir begleiten<br />

ihn im Gebet.<br />

Nikolaus Zwicky-Aeberhard


Am 23.August<strong>2012</strong> haben sich bei strahlend<br />

schönem Wetter 44 Pilger aufgemacht,<br />

umander traditionellen Sommerwallfahrt<br />

des Lourdespilgervereins<br />

Luzern 2teilzunehmen. Ziele der Pilger<br />

waren die Klosterkirche Hermetschwil<br />

und Maria Bernardas HeimatortAuw.<br />

Wieimmer zu Beginn unserer Reisegalt<br />

der ersteGrussder lieben Muttergottes<br />

in Form einesRosenkranzgebetes. Nach<br />

dem Kaffeehalt im Restaurant Hörnli,<br />

Knonau und einer kurzen Carfahrt, war<br />

bis zumGottesdienstbeginn noch genügend<br />

Zeit, das Kloster mit seiner schönen<br />

Umgebung von aussen zubestaunen.<br />

Das Benediktinerinnen-Kloster<br />

St.Martin liegt im aargauischen Freiamt,<br />

nahe bei Bremgarten. Die im Jahr 1082<br />

gegründete Klosteranlage ist eine der<br />

eindrucksvollstenKulturstättender Region.<br />

Die Klosterkirche (1603–1605) gehörtder<br />

römisch-katholischen Kirchgemeinde,ist<br />

aber seit Jahrhundertenein<br />

Teil des Klosters und wird durch die<br />

Klosterfrauen sehr belebt und von ihnen<br />

täglich genutzt.<br />

Um 11 Uhr begann der feierliche Gottesdienst<br />

mit Pfarrer Schuler aus Villmergen<br />

und unserem Präses GeorgPfister.<br />

Ein herzlicher Dank geht an Hans Bachmann,<br />

für die Verschönerung der Messe<br />

mit seinem Euphonium.<br />

Schon etwas hungrig ging es weiter<br />

zumLandgasthofHecht in Rottenschwil.<br />

Dort wartete das verdiente Mittagessenauf<br />

uns.Nach einer kurzen Weiterfahrterreichten<br />

wir den Heimatortder<br />

hl. MutterBernarda Bütler.Inder Kirche<br />

St.Nikolaus warteteSr. Konzilia auf uns.<br />

Mit Begeisterung erzählte sie aus dem<br />

Vereinsmitteilungen<br />

LPV Luzern 2: Vereinswallfahrt<br />

Leben von Mutter Bernarda. Am<br />

28. Mai 1848 erblickte Verena Bütler in<br />

Auw als viertes von acht Kindern das<br />

Licht der Welt. Als Kind war sie lustig,<br />

keck, aber auch fromm. Mit 19 Jahren<br />

trat sie im Kapuzinnerinnenkloster Maria<br />

Hilf in AltstättenSGein, wo sie ihren<br />

Ordensnamen Maria Bernarda erhielt.<br />

1888 brach sie als Missionarin nach Südamerika<br />

auf, zunächst nach Ecuador.<br />

Aufgrund einer ausgebrochenen Revo-<br />

lution flüchtete sie nach Kolumbien.<br />

Nebst ihrer Wohltätigkeit warenesauch<br />

kleine und grosse Wunder, die Maria<br />

Bernarda in Kolumbien so beliebtmachten.<br />

Die Heiligsprechung erfolgte im<br />

Jahre 2008. Nach dem gemeinsamen<br />

Gebet zur hl. Maria Bernarda, bestand<br />

21<br />

noch die Möglichkeit zur Besichtigung<br />

desGeburtshauses.<br />

Gestärktund zufrieden brachen wir zur<br />

Heimreise auf, welche uns durch eine<br />

sehenswerte Landschaft, nach Sempach<br />

führte.<br />

Nach dem Zvierihalt im Restaurant<br />

Schlacht hiess es Abschied nehmen von<br />

einem schönen Tag.<br />

Das Geburtshaus der<br />

hl. Maria Bernarda Bütler in Auw.


Der Lourdespilgerverein Baden und Umgebung<br />

pilgerte zur Gnadenstätte im<br />

Schwarzwald. UnserePilgerschar wurde<br />

am Dienstag, 28. August <strong>2012</strong> mit zwei<br />

Cars, begleitet von Präses Pfarrer Stefan<br />

Essig und der Präsidentin Lisabeth<br />

Suter, an diesenGnadenortgeführt. Die<br />

Reiseging über Leuggern oder BadZurzach<br />

entlang dem schönen Rhein bis<br />

Rheinfelden. Die Schweiz Richtung Todtmoosverlassend,<br />

konnten die Pilger die<br />

Gegend geniessen.<br />

Der Schwarzwald mit den tiefgrünen<br />

Tannenwäldern und den sanftenHügeln<br />

mitden blumengeschmücktenSchwarzwaldhäusern<br />

konnten bewundert werden.<br />

Während der Fahrt wurde der Rosenkranz<br />

gebetet inall unseren Anliegen:<br />

Dank, Freude, Liebe, Sorgen und<br />

Bitten.<br />

Zur Legende von Todtmoos und der<br />

Gnadenstätte zu «Unserer Lieben Frau»<br />

hörten die Pilger: Einen grausamen<br />

«pestilenzialischen Sumpf» soll es an<br />

dieser Stätte gegeben haben, dass sogar<br />

die Vögel in der Luft vomDampfhinuntergezogen<br />

wurden und erstickten.<br />

So entstand der Name Todt-Moos. Da ist<br />

die Gottesmutter Maria im Jahre 1255<br />

dem Priester Dietrich von Rickenbach<br />

erschienen mit dem Auftrag: Er solle die<br />

mit einem Kreuz bezeichnete Tanne fällenund<br />

dorteine Kapelle bauen und der<br />

Fluch würdevon dieserGegend genommen.<br />

Noch heuteist der Raum unter der<br />

obersten Altarstufe der rechten Seitenkapelle<br />

mit der darunterliegenden früheren<br />

Kirche verbunden, wo der Standortder<br />

Tanne war, und der als ein Platz<br />

besonderer Kraftund Wirkung vonden<br />

Besuchern aufgesucht wird.<br />

Durch eine Umleitung hatte der eine Car<br />

eine halbe Stunde Verspätung, wasnur<br />

Vereinsmitteilungen<br />

LPV Baden und Umgebung: Vereinswallfahrt<br />

zu einem schnellen Kaffeehalt in Todtmoos<br />

führte. Doch um 10.45 Uhr konnten<br />

alle Pilger an der Eucharistiefeier<br />

teilnehmen, zelebriert von Pfarrer StefanEssig<br />

in der Pfarr-und Wallfahrtskirche<br />

«Maria Himmelfahrt» Todtmoos.<br />

Aus dem Matthäusevangelium hörten<br />

die Gläubigen: «In jener Zeit als Jesus<br />

die vielen Menschen sah, die im folgten,<br />

stieg er auf einen Berg. Ersetzte sich<br />

und seine Jünger traten zu ihm. Dann<br />

begann er zu reden und lehrte sie.» Und<br />

aus der Predigt kamen die Worte: «Was<br />

Jesus da sagte, ist keine Vertröstung.<br />

Jesus spielt keine Zukunftsmusik, sondern<br />

meint unser Gemeindeleben hier<br />

und heute, und er will in schweren Tagen<br />

trösten.»<br />

Anschliessend an den Gottesdienstbegaben<br />

wir uns ins Raststüble zum Mittagessen.<br />

Bei feinen Spätzle, Plätzli an<br />

Rahmsauce und Schwarzwäldertorte<br />

konnteauch das leibliche Wohl gestärkt<br />

werden.<br />

Danach war noch Zeit zum «Lädele»<br />

oder zurBesichtigung der Wallfahrtskir-<br />

22<br />

che mit dem Gnadenbild «Maria von<br />

Todmooslässt niemand hilflos!».<br />

Um 15.30Uhr versammelten sich die Pilger<br />

und fuhren über St.Blasien, Häusern<br />

nach Waldshut weiter.Inder lieben Heimat<br />

zurück, ging die Reiseweiter nach<br />

Leuggern. An der Lourdesgrotte von<br />

Leuggern hielten die Wallfahrer noch<br />

eine Andacht. Inseiner Predigt ging<br />

Pfarrer Essig auf das diesjährige Thema<br />

von Lourdes ein: «Mit Bernadette den<br />

Rosenkranz beten.» Es istein Gebet, das<br />

alleine oder mit andern gebetetwerden<br />

kann und zwar im Licht vonBernadette<br />

–imLicht, das die Gottesmutter während<br />

der Erscheinung umgab.Esist das<br />

Licht,das Gott uns schenkt, damit auch<br />

wir den Weg mit Jesus gehen. Darauf<br />

durften wir gemeinsam einstimmen.<br />

Zum Schluss segnete Pfarrer Essig die<br />

gekauften Andachtsgegenstände von<br />

Todtmoos.<br />

Nun kehrtenalle Pilger gestärktanLeib<br />

und Seele an die Einstiegsorte zurück.<br />

Marianne Baldinger,Lengnau


Am Samstag, 20.Oktober fand in Einsiedeln<br />

die jährliche Hauptversammlung<br />

der Krankenpflegevereinigung mit Einkehrtag<br />

statt. Bei schönstem Herbstwetter<br />

durfte der Präsident schon zum<br />

Einkehrtag amMorgen im Theatersaal<br />

desKlostersEinsiedeln über 130Mitglieder<br />

desVereins begrüssen.<br />

Der Präses,P.Emmanuel, führte die Zuhörenden<br />

in zwei Vorträgen in die Fussstapfen<br />

unseres Herrn Jesus Christus.<br />

Diese Betrachtungen bauteerauf dem<br />

aktuellen «Jahredes Glaubens»auf.Die<br />

Glaubensfreude möchte indiesem Gedenkjahr<br />

zurEröffnung desII. Vatikanischen<br />

Konzils neu entfacht werden.<br />

Papst Benediktsieht dazudie Grundlage<br />

in den Kenntnissendes Glaubens,die<br />

uns in der Bibel, in der kirchlichen Tradition<br />

und eben auch in den Texten des<br />

Konzils überliefert sind. Dass die Glaubensfreude<br />

auf gutem Boden stehen<br />

darf, wenn wir die Wegstationen Jesu<br />

kennen, zeigte P.Emmanuel im ersten<br />

Vortrag inenger Verbindung mit Wegstationen<br />

vonLourdesauf.Inder zweiten<br />

Meditation lud er die Anwesenden<br />

ein, die eigenen Fussspuren aus Anlass<br />

der 1400 Jahrfeier seit der Ankunft des<br />

hl. Gallus am Steinachtobel zu legen.<br />

Den Bezug inunsere Zeit der Postmoderne<br />

schaffteP.Emmanuel mit konkretenHinweisen<br />

zumWirken dessel. PapstesJohannesPaul<br />

II.<br />

Nach dem Mittagessen versammelten<br />

sich die anwesenden Vereinsmitglieder<br />

und Gäste zur gemeinsamen Eucharistiefeier<br />

in der Jugendkirche. Dieser<br />

stand ebenso P.Emmanuel vor. Im Anschluss<br />

daran fand im Theatersaal die<br />

Hauptversammlung statt. Dazu durfte<br />

der Präsident,Herr Paul Metzger,mehr<br />

als 200 Vereinsmitglieder begrüssen.<br />

Vereinsmitteilungen<br />

Krankenpflegevereinigung: Einkehrtag und HV<br />

Neben den üblichen Traktanden nahmen<br />

die Ehrungen und Neuaufnahmen<br />

einen wichtigen Platz ein. Besondere<br />

Freude bereitetedie Neuaufnahme von<br />

13 HelferInnen in den Verein. Während<br />

drei Jahren dienten sie als Hilfspersonal<br />

den Kranken und Behinderten der<br />

Lourdeswallfahrt. Mit der Aufnahme in<br />

den Verein setzten sie ein klares Zeichen,<br />

dass sie diesen Liebesdienst am<br />

Nächstenauch in den kommenden Jahrenleistenwollen.<br />

Es sind dies:<br />

Frau Ursula Allenspach<br />

Frau Marina Amann<br />

Frau MargitaBogic<br />

Frau Rosmarie Jerjen<br />

Herr Stefan Landolt<br />

Frau Blandina Prinz<br />

Herr Ludwig Roos<br />

Frau Pia Schwendener<br />

Herr Felix Stadler<br />

Frau Elisabeth Stengele<br />

Herr Roland Tanner<br />

Herr Karl Tiefenthal<br />

Frau Ludmilla Veseli<br />

23<br />

Die Aufnahmen und Ehrungen, wie auch<br />

die Hauptversammlung fanden ihren<br />

Abschlussmit dem gemeinsamen Beten<br />

Unsereneuen Vereinsmitglieder<br />

betenmit uns das Weihegebet.<br />

des «Gebetes der Bereitschaft». Möge<br />

diese Bereitschaftund das Bemühen aller<br />

Vereinsmitglieder die Verehrung der<br />

Botschaft von Lourdes fördern und so<br />

zur Glaubensfreude in unserem Land<br />

und in der ganzen Kirche beitragen.<br />

Nach dem offiziellen Teil warenalle zum<br />

gemeinsamen Abendessen eingeladen,<br />

das zu einem lebendigen Austausch<br />

wurde. Einige harrten länger aus und<br />

verbrachten auch den Sonntagmorgen<br />

in Einsiedeln. Um 8Uhr trafen sie sich<br />

zum gemeinsamen Kreuzweg, um anschliessend<br />

dem Konventamt in der<br />

Klosterkirche beizuwohnen.


Die Kranken und Behinderten<br />

prägen Lourdes bis in die Details<br />

hinein. Sie stehen nicht bloss<br />

während der Sakramentsprozession,<br />

in den Bädern oder im Krankensalbungsgottesdienst<br />

im Mittelpunkt.<br />

Vielmehr wollen uns<br />

viele kleine Details immer wieder<br />

Lourdes-<br />

Stationen<br />

Jeder Ruheplatz inLourdes<br />

–und ist esbloss eine einfache<br />

Bank –laden uns ein,<br />

über unser Leben nachzudenken;<br />

ganz konkret jedoch<br />

über unser Leben mit<br />

Christus. Sitzt er nicht mit<br />

uns auf einer Bank?<br />

AZB<br />

8730 Uznach<br />

daran erinnern, dass jede Krankheit<br />

im persönlichen Alltag ihren<br />

Platz haben muss. Und bekanntlich<br />

gibt es ja nicht nur eine körperliche,<br />

sondern auch eine seelische<br />

Krankheit. Beide wollen angenommen<br />

und von Christus begleitet<br />

sein.

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