SPECIAL BREMSEN
SPECIAL BREMSEN
SPECIAL BREMSEN
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www.mountainbike-magazin.de<br />
TEST, TRAILS & ACTION<br />
Alles über Wartung, Justage und Tuning<br />
Bremsen<br />
Special<br />
PREIS: 2,00 EURO<br />
© 2003 MOUNTAINBIKE-MAGAZIN.DE<br />
leserservice@mountainbike-magazin.de
<strong>SPECIAL</strong> <strong>BREMSEN</strong><br />
N BREMSKRAFT (NEWTON)<br />
750<br />
600<br />
450<br />
300<br />
120<br />
0<br />
HANDKRAFT (NEWTON)<br />
0<br />
1<br />
50 100 150 200<br />
N<br />
750<br />
600<br />
450<br />
300<br />
120<br />
0<br />
0 50 100 150 200<br />
2<br />
3<br />
AVID SINGLE DIGIT 7<br />
bauchiger Anstieg<br />
und langsames Absinken:<br />
Die Dosierbarkeit<br />
der V-Brake<br />
ist nicht optimal<br />
DREI ENTSCHEIDENDE PHASEN IM ÜBERBLICK<br />
1. In dieser Phase beginnt die Hand am Bremsgriff<br />
zu ziehen. Die spürbare Bremswirkung setzt ein,<br />
wenn sich die Kurve von der X-Achse löst.<br />
Phase 1 verdeutlicht somit das Ansprechverhalten<br />
der Bremse.<br />
2. Je steiler die Kurve in Phase 2 ansteigt, desto<br />
bissiger ist die Bremse. Je geradliniger, also linearer<br />
ihr Verlauf hier ist, desto leichter lässt sich<br />
N<br />
750<br />
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450<br />
300<br />
120<br />
0<br />
0 50 100 150 200<br />
MAGURA HS 33<br />
Besser zu dosieren<br />
als die Avid, verliert<br />
die hydraulische Felgenbremse<br />
HS 33 bei<br />
Nässe viel Power<br />
Disc oder V-Brake,<br />
hydraulisch oder mechanisch?<br />
Der MB-Vergleich<br />
klärt, welches Bremssystem<br />
die Nase vorne hat.<br />
SCHEIBEN- ODER FELG<br />
BREM<br />
BREM<br />
SO LESEN SIE DIE HYSTERESEKURVE WIE DOSIERBAR<br />
IST EIN BREMSSYSTEM BEI TROCKENHEIT UND NÄSSE? DIE MESSKURVE GIBT AUSKUNFT<br />
die zunehmende Bremskraft vom Piloten einschätzen<br />
und auch dosieren.<br />
3. Anfang Phase 3 geben die Finger den Bremshebel<br />
frei. Je schneller die Kurve und somit die<br />
Bremskraft wieder nach unten abfällt, desto feinfühliger<br />
lässt sich die Bremse dosieren. Insbesondere<br />
beim Trocken- (rote Kurve) und beim Nassbremsverhalten<br />
(blaue Kurve) werden die Unterschiede<br />
der Bremssysteme besonders deutlich.<br />
DIESE KURVEN VERDEUTLICHEN DIE UNTERSCHIEDE DER SYSTEME<br />
N<br />
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600<br />
450<br />
300<br />
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0<br />
0 50 100 150 200<br />
SHIMANO XT 756<br />
nahezu identisches<br />
Nass-/Trockenverhalten,erstklassige<br />
Dosierbarkeit der<br />
Discbrake<br />
FOTOS: STUDIO NORDBAHNHOF (1), BORIS WIECHULLA(1), MPS-FOTOSTUDIO (4)
BREMSSYSTEME IM VERGLEICH DREI BEWÄHRTE KLASSIKER<br />
AVID SINGLE DIGIT 7<br />
Preis*: ★★★★★ 170 Euro<br />
Im Preis ist die Avid unschlagbar<br />
Gewicht:★★★★★ 512 g<br />
Biker, die auf ultimativen Leichtbau setzen, kommen<br />
nach wie vor nicht an der V-Brake vorbei<br />
Maximale Bremskraft: ★★★✩✩<br />
Die Avid greift für eine V-Brake brachial zu, erreicht aber<br />
nicht das Niveau einer Disc. Bei Nässe starke Abnahme<br />
Dosierbarkeit: ★★★✩✩<br />
Keine andere V-Brake kann der Avid das Wasser reichen.<br />
Trotzdem verzögern die Disc und die HS 33 feinfühliger<br />
Wartung/ Verschleiß:★★★✩✩<br />
penible Ausrichtung der Beläge nötig, je nach Wetter relativ<br />
hoher Belags-, Felgen- und Zugverschleiß<br />
Eine V-Brake ist nach wie vor ein Tipp für<br />
Freunde des Leichtbaus. Die kraftvolle und<br />
FAZIT gut zu dosierende Avid ist hier erste Wahl.<br />
*Preis für ein komplettes Bremssystem für Vorder- und Hinterrad inklusive Hebeln<br />
Die eine ist in Sachen Gewicht<br />
unschlagbar, die andere punktet<br />
sich durch haltbare Technik<br />
für die Ewigkeit ins Herz vieler<br />
Biker. Und die dritte? Ein Sahnestückchen<br />
für innovationsverliebte Biker,<br />
die auf satte Brems-Power und feinste<br />
Dosierbarkeit setzen. Wer sich zwischen<br />
einer V-Brake, einer hydraulischen Felgenbremse<br />
oder Disc entscheiden will,<br />
hat es nicht leicht. Das beste Bremssystem?<br />
Bei dieser Frage hat sich schon so<br />
mancher kaufwillige Biker tagelang das<br />
Gehirn zermartert. Meist erfolglos. Denn<br />
Bremsen sind Vollblut- Spezialisten. Eine<br />
Bremse, die für den einen Biker das<br />
Nonplusultra ist, macht den anderen<br />
schon auf den ersten Kilometern todunglücklich.<br />
Deshalb: Prüfe, wer sich binden<br />
möchte.<br />
Die alles entscheidende Frage: Für<br />
welchen Einsatzbereich soll ein neuer<br />
MAGURA HS 33 SHIMANO XT 756<br />
Preis*: ★★★★✩ 189 Euro<br />
viel Bremse für faires Geld<br />
Gewicht: ★★✩✩✩ 895 g (inkl. Booster)<br />
Ein hydraulisches System bringt durch Kolben und Flüssigkeit<br />
ordentlich Gewicht auf die Waage<br />
Maximale Bremskraft: ★★★✩✩<br />
für Tourenbiker und Alpencrosser ausreichend Power.<br />
Einzig bei Nässe baut die HS 33 deutlich ab<br />
Dosierbarkeit: ★★★★✩<br />
hohes, aber nicht ganz das Niveau der Disc. Besonders<br />
bei Nässe zeigt die HS 33 ihre Nachteile<br />
Wartung/ Verschleiß: ★★★★✩<br />
perfektes Sorglospaket. Leichteste Montage, easy Belagwechsel.<br />
Einzig hoher Felgen- und Belagsverschleiß<br />
Die hydraulische Felgenbremse begeistert<br />
Tourenfahrer, die verlässliche und einfache<br />
FAZIT Technik und gute Dosierbarkeit suchen. FAZIT<br />
Stopper ans Bike? Steht kompromissloser<br />
Leichtbau auf der Prioritätenliste<br />
ganz oben? Dann kommen Sie um eine<br />
leichte V-Brake nicht herum. Und günstig<br />
sind sie zudem. Für gerade einmal 50<br />
Euro ist ein Set zu haben. Doch Vorsicht!<br />
Solche Verzögerer sind für eine lockere<br />
Feierabendrunde ganz o.k., für längere<br />
Touren hingegen taugen sie nicht. Auf<br />
langen Abfahrten lassen einen mäßige<br />
Bremsleistungen und hohe Handkräfte<br />
einen allzu günstigen Einkauf schnell<br />
bereuen. Wer hingegen gerne sportlicher<br />
unterwegs ist und einen gut zu dosierenden<br />
und verlässlichen Stopper<br />
sucht, sollte zu einer V-Brake vom Schlage<br />
einer Avid Single Digit 5 oder 7 greifen.<br />
Sie repräsentieren in puncto kräftigem<br />
Biss und super Dosierbarkeit die<br />
Referenzklasse bei den V-Brakes.<br />
Bei weitem nicht so leicht, aber ein Paradebeispiel<br />
für ein Sorglosprodukt: die<br />
Preis*: ★★★✩✩ 400 Euro<br />
angemessener, aber hoher Preis<br />
Gewicht: ★★✩✩✩ 916 g<br />
Die XT teilt sich mit der HS 33 eine Wertungsklasse, fast<br />
ein Kilo Gewicht wandern ans Bike<br />
Maximale Bremskraft: ★★★★★<br />
Eine Scheibenbremse ist in maximaler Bremspower<br />
unschlagbar – und zwar bei jeder Wetterlage<br />
Dosierbarkeit: ★★★★★<br />
wieder voller Punktegewinn für die Disc. Mit ihr gelingen<br />
auch auf Schotter dosierte Bremsmanöver<br />
Wartung/ Verschleiß: ★★★★✩<br />
aufwendig in der Montage und anspruchsvoll in der<br />
Wartung. Optimal montiert aber geringe Folgekosten<br />
Wer satte Power und feinfühlige Dosierbarkeit<br />
für rasante Trails sucht, kommt um eine<br />
Disc vom Schlage einer XT nicht herum.<br />
ENBREMSE – WELCHES SYSTEM VERZÖGERT AM BESTEN?<br />
SEN SEN IM IM CHECK<br />
CHECK<br />
hydraulische Felgenbremse. Insbesondere<br />
Maguras HS 33 hat in den letzten<br />
Jahren eine treue Fan-Gemeinde um<br />
sich geschart. Fix montiert, begeistert<br />
sie mit kräftigem Biss und einer feinen<br />
Dosierbarkeit, die nahe an eine Scheibenbremse<br />
herankommt. Ein heißer<br />
Tipp für Tourenfahrer und Fernreisende.<br />
Eine Klasse für sich sind die Scheibenbremsen.<br />
Von ultraleichten CC-Stoppern<br />
bis hin zu schweren DH-Bremsen vom<br />
Schlage einer Magura Gustav M reicht<br />
das Angebot. Und allen ist eines gemein:<br />
Sie bieten satte Brems-Power mit<br />
einer einzigartigen Dosierbarkeit. Ihr<br />
größtes Plus: Die Bremskraft ist bei<br />
Trockenheit und Nässe weitestgehend<br />
konstant, selbst Graupelschauer, die<br />
den Verschleiß einer Felgenbremse<br />
enorm forcieren, lassen sie unbeeindruckt.<br />
Ihr größtes Minus: die aufwendige<br />
und schwierige Montage.<br />
Mountain BIKE<br />
63
<strong>SPECIAL</strong> <strong>BREMSEN</strong><br />
Hier sind die ultimativen<br />
Bremsen, die sich im harten<br />
Labor- und ausgiebigen<br />
Praxistest<br />
bewährt haben.<br />
Eine gute Bremse sichert die optimale<br />
Kontrolle über das Bike und<br />
sorgt somit für ungetrübten Fahrspaß<br />
auch auf anspruchsvollen Trails.<br />
Damit jeder Biker seine persönliche<br />
Traumbremse findet, testet Mountain<br />
BIKE unablässig alle wichtigen aktuellen<br />
Stopper. Von der federleichten V-<br />
Brake bis zur schweren Downhill-Bremse,<br />
jeder Verzögerer muss sich immer<br />
wieder bei unterschiedlichsten Bedingungen<br />
bewähren. Auf diesen beiden<br />
Seiten finden Sie die klaren Favoriten<br />
der Testfahrer, die sich im harten Dauertest<br />
der letzten Monate ihre Sporen verdient<br />
haben.<br />
NUR DAS BESTE: SECHS TOP-<strong>BREMSEN</strong><br />
DIE DIE SUPER SUPER<br />
STOPPER<br />
STOPPER<br />
Keine Frage: Bei den V-Brakes gibt’s<br />
derzeit keinen Mitbewerber, der sich mit<br />
der kraftvollen und fein dosierbaren<br />
Avid Single Digit 7 aus den USA messen<br />
kann. Lästiges Rubbeln oder lautstarkes<br />
Quietschen ist bei ihr eine Erscheinung<br />
mit absolutem Seltenheitswert,<br />
die meist mit schlechter Montage<br />
oder verschlissenen Felgen einhergeht.<br />
Mit gerade einmal 512 Gramm für ein<br />
komplettes Set katapultiert sich das<br />
Leichtgewicht zudem in die Herzen von<br />
allen Tunern, die auch das letzte Quäntchen<br />
Übergewicht aus ihrem Bike<br />
schwitzen wollen.<br />
Und bei den hydraulischen<br />
Felgenbremsen? Nicht nur,<br />
weil es keine potenten Mitbewerber<br />
gibt: Die Magura<br />
HS 33 ist nach wie<br />
vor das Spitzenprodukt.<br />
Gerade Biker, denen aufwendiges<br />
Justieren und<br />
ständiger Service ein<br />
Greuel sind, finden in ihr<br />
einen problemlosen und<br />
zuverlässigen Begleiter.<br />
Freunde hydraulischer<br />
In puncto Standfestigkeit über jeden Zweifel erhaben, empfiehlt<br />
sich Maguras Gustav M als reinrassige FR- und DH-Bremse.<br />
Scheibenbremsen hingegen haben die<br />
Qual der Wahl. Cross-Country-Racer<br />
setzen auf die superleichte Magura Marta<br />
SL, die mit viel Biss und hartem<br />
Druckpunkt für mächtige Verzögerung<br />
sorgt. Freerider und Downhill-Verliebte<br />
setzen dagegen auf den großen Bruder<br />
der Magura-Familie, die enorm standfeste<br />
und unverwüstliche Gustav M.<br />
Tourenfahrer und Endurobiker haben<br />
die Auswahl aus der Hayes HFX Magnesium,<br />
der Magura Louise oder der Shimano<br />
XT. Wer das Gewicht möglichst<br />
gering halten möchte, bestellt die<br />
schicken Teilchen mit kleinen Scheiben.<br />
Wer hingegen mehr Power, deutlich feinere<br />
Dosierbarkeit und noch bessere<br />
Standfestigkeit verlangt, sollte große<br />
Scheiben fahren. Insbesondere die Hayes<br />
avanciert durch größere Scheiben zu<br />
einer erstklassigen Freeride-Bremse.<br />
Doch auch Tourenfahrer profitieren<br />
vom Umbau. Wenn’s auf langen und<br />
steilen Abfahrten richtig heiß zur Sache<br />
geht, sichert insbesondere an der strapazierten<br />
Hinterradbremse die bessere<br />
Hitzeableitung einer größeren Scheibe<br />
eine hohe Standfestigkeit.
FOTOS: STUDIO NORDBAHNHOF (1), MPS-FOTOSTUDIO (4), BORIS WIECHULLA (9)<br />
VERZÖGERUNG VOM FEINSTEN DIE SECHS MB-FAVORITEN<br />
Avid Single Digit 7 Hayes HFX Mag. Magura HS 33 Magura Louise FR Magura Marta SL Shimano XT 756<br />
Preis (VORDER-/HINTERRADBREMSE<br />
KOMPLETT): 170 Euro<br />
Gewicht KOMPLETT OHNE ZÜGE: 512 g<br />
Technik: mechanische V-Brake,<br />
Griffweiteneinstellung, Druckpunktjustage<br />
und Verstellung des<br />
Übersetzungsverhältnisses am<br />
Bremsgriff (roter Knopf)<br />
FAZIT: Die Avid ist die Crème de la<br />
crème unter den V-Brakes. Keine<br />
andere geht ähnlich kraftvoll und<br />
gut dosierbar ans Werk. Einzig bei<br />
Nässe kleine Schwäche. Tipp:<br />
Swissstopbeläge verwenden.<br />
RACE TOUR ENDURO<br />
Preis (VORDER-/HINTERRADBREMSE<br />
KOMPLETT): 500 Euro<br />
Gewicht VORNE/HINTEN KOMPL.: 918 g<br />
Technik: hydraulische Zweikolben-Festsattelbremse,Griffweitenverstellung<br />
und Ausgleichsbehälter<br />
am Bremsgriff, automatische<br />
Belagsnachstellung<br />
FAZIT: Ein brettharter Druckpunkt<br />
und mächtige Verzögerungswerte<br />
prädestinieren die HFX für sportliche<br />
Touren- und Enduropiloten.<br />
Mit den 200-mm-Scheiben ein Gedicht<br />
in Sachen Dosierbarkeit.<br />
Preis (VORDER-/HINTERRADBREMSE<br />
KOMPLETT): 190 Euro<br />
Gewicht VORNE/HINTEN KOMPL.: 890 g<br />
Technik: hydraul. Felgenbremse,<br />
geschlossenes System ohne Ausgleichsbehälter,Druckpunkteinstellung,<br />
Brakebooster Serie,<br />
RAT-Booster für Manitou exkl.<br />
FAZIT: Keine Felgenbremse lässt<br />
sich besser dosieren als die HS<br />
33. Die Power stimmt, auch wenn<br />
sie nicht die Macht einer Disc<br />
entwickelt. Tipp für Tourenfahrer,<br />
die ein Sorglosprodukt suchen.<br />
Preis (VORDER-/HINTERRADBREMSE<br />
KOMPLETT): 440 Euro<br />
Gewicht VORNE/HINTEN KOMPL.: 905 g<br />
Technik: hydraulische Zweikolben-Festsattelbremse,Griffweitenverstellung<br />
und Ausgleichsbehälter<br />
am Bremsgriff, automatische<br />
Belagsnachstellung<br />
FAZIT: Die Louise ist ein perfekter<br />
Kompromiss aus geringem Gewicht<br />
und enormer Standfestigkeit.<br />
Ob Tourenfahrer, Marathonisti<br />
oder Enduropilot: Die Höhenmeter<br />
verlieren ihren Schrecken.<br />
Preis (VORDER-/HINTERRADBREMSE<br />
KOMPLETT): 660 Euro<br />
Gewicht VORNE/HINTEN KOMPL.: 701 g<br />
Technik: hydraulische Zweikolben-Festsattelbremse,Griffweitenverstellung<br />
und Ausgleichsbehälter<br />
am Bremsgriff, automatische<br />
Belagsnachstellung<br />
FAZIT: Die federleichte Marta ist<br />
eine rassige CC-Bremse. Ein Muster<br />
an Dosierbarkeit, zeigt sie harte<br />
Nehmerqualitäten in der Standfestigkeit<br />
und offenbart erst bei<br />
alpinen Einsätzen Schwächen.<br />
Einsatzbereich: Einsatzbereich: Einsatzbereich: Einsatzbereich: Einsatzbereich: Einsatzbereich:<br />
Preis (VORDER-/HINTERRADBREMSE<br />
KOMPLETT): 400 Euro<br />
Gewicht VORNE/HINTEN KOMPL.: 916 g<br />
Technik: hydraulische Vierkolben-Festsattelbremse,Griffweitenverstellung<br />
und Ausgleichsbehälter<br />
am Bremsgriff, automatische<br />
Belagsnachstellung<br />
FAZIT: Mit top Dosierbarkeit und<br />
kräftigem Biss ist die XT eine klasse<br />
Touren- und Marathonbremse.<br />
Für Endurobiker oder bei Einsätzen<br />
mit mächtig Höhenmetern<br />
muss die große Scheibe ans Bike.<br />
RACE TOUR ENDURO RACE TOUR ENDURO RACE TOUR ENDURO RACE TOUR ENDURO RACE TOUR ENDURO
<strong>SPECIAL</strong> <strong>BREMSEN</strong><br />
Fräsen Nicht nur wenn die Scheibe<br />
am äußeren Bremsbelag schleift,<br />
sollte am Rahmen gefräst werden.<br />
Mit einem professionellen Werkzeug<br />
kann der Sitz des Sattels so korrigiert<br />
werden, dass er vorne wie hinten exakt<br />
im selben Abstand und perfekt<br />
parallel zur Scheibe sitzt.<br />
66 Mountain BIKE<br />
GRUNDMONTAGE DISC NUR SO FUNKTIONIERT’S<br />
Distanzieren Wurde mit dem Fräser<br />
erfolgreich gearbeitet, kann über<br />
Distanzscheiben, nötigenfalls in 1/10mm-Schritten,<br />
der Sattel parallel und<br />
mittig über der Scheibe zentriert<br />
werden. Wer hier nicht penibel arbeitet,<br />
wird mit Schleifen und lautstarkem<br />
Quietschen bestraft.<br />
Torx Mittlerweile setzt nahezu jeder<br />
Hersteller bei der Befestigung<br />
der Scheiben auf Torx-Schrauben.<br />
Ihre Verzahnung ist haltbarer als<br />
bei einer Inbus-Schraube und wird<br />
deshalb nicht so schnell „rundgenudelt“.<br />
Für die Verschraubung<br />
gilt: Verwenden Sie einen<br />
Drehmomentschlüssel, und beachten<br />
Sie die vorgeschriebenen<br />
Anzugsmomente des Herstellers.<br />
Das ist deutlich besser als Loctite.<br />
SHO<br />
SHO<br />
Postmount Einfacher geht’s kaum.<br />
Über ein Langloch im Bremssattel kann<br />
dieser, ohne lästiges Ausdistanzieren,<br />
justiert werden. Einfach die Scheibe<br />
exakt mittig im Sattel ausrichten und<br />
Schrauben festziehen. Falls die Kolben<br />
einseitig weiter ausrücken, muss gegebenenfalls<br />
korrigiert werden.<br />
FOTOS: STUDIO NORDBAHNHOF (1), BORIS WIECHULLA (3)
WICHTIGE KNIFFE FÜR V-BRAKE, DISC UND HS 33<br />
TROUBLE TROUBLE<br />
OTING<br />
Bremse bringt nicht die volle<br />
Leistung? Hier finden Sie alle Tipps<br />
bei Problemen mit dem Stopper.<br />
OTING Ihre<br />
Fünf häufige Probleme mit der Disc<br />
1 Schlechte Bremsleistung Mangelnde<br />
Power und Quietschen gehen oft Hand in<br />
Hand. Erster Schritt: die Montage überprüfen<br />
(siehe Grundmontage Disc). Ist<br />
hier alles im Lot, hilft oft eine Reinigung<br />
der Scheibe. Simples Seifenwasser<br />
tut’s, besser sind<br />
hochwirksame Bremsenreiniger.<br />
Beläge verglast?<br />
Dann müssen<br />
neue montiert werden.<br />
2 Schleifende Bremse<br />
Auch hier gilt der erste<br />
Blick der Montage. Alles<br />
o.k.? Dann nochmals den<br />
Sitz des Schnellspanners und des Laufrads<br />
kontrollieren. Schon ein leicht schräg<br />
montiertes Laufrad sorgt für schleifende<br />
Beläge. Auch ein kraftloser Spanner<br />
kommt in Frage. Tipp: Kräftige Spanner<br />
gibt’s von Salsa, Mavic und Shimano (LX<br />
und XT). Auch ein Check der Lager an der<br />
Nabe lohnt. Bei Spiel unbedingt nachziehen<br />
oder erneuern. Eine Scheibe mit<br />
leichtem Schlag kann von erfahrenen<br />
Bastlern mit einer Zange vorsichtig zurechtgebogen<br />
werden.<br />
3 Quietschende Bremse Als<br />
letzter Rettungsanker erweist<br />
sich oft ein dünner Film Kupferpaste<br />
auf der Belagsrückseite<br />
(sparsam!). Auch sehr<br />
hilfreich: die Belagskanten<br />
mit einer Feile leicht entgraten.<br />
Meist ist Quietschen aber<br />
auf ein weiches Laufrad<br />
zurückzuführen. Hier gilt: je<br />
mehr Speichen, desto leiser.<br />
4 Schlabbrige Gabeln<br />
Jede Scheibenbremse<br />
ist nur so gut wie die<br />
Gabel, die sie trägt. Ultraleicht-Gabeln<br />
wie eine<br />
Rock Shox SID oder<br />
eine Manitou Skareb<br />
verfügen zwar ebenfalls<br />
über Scheibenbremsaufnahmen,<br />
doch bei starken Bremsmanöver<br />
verzieht es die schwindligen<br />
Dinger enorm. Wenn schon Leichtbaugabel,<br />
dann bitte mit Felgenbremse! Welche<br />
Gabeln sich für den Betrieb mit Scheibenbremsen<br />
eignen, zeigt der Federgabeltest<br />
aus Mountain BIKE Ausgabe 03/2003.<br />
5 Klemmende Kolben Ein bekanntes<br />
Problem, vor allem an Magura-Bremsen.<br />
Zur Behebung Sicherungsschraube des<br />
Belags entfernen. Bremsbelag auf der<br />
Seite des festsitzenden Kolbens herausnehmen<br />
(oberer Kolben). Der untere Kolben<br />
stützt sich nun an der Scheibe ab, der<br />
festsitzende wird an die Scheibe gepumpt<br />
(Bild links unten).<br />
Der Kolben hat sich nun hoffentlich aus<br />
dem festen Sitz gelöst und arbeitet wieder<br />
frei. Nochmals zurückdrücken (Vorsicht:<br />
Die Kolben sind glashart – Bruchgefahr.<br />
Nur Kunststoffwerkzeug verwenden).<br />
Prozedere wiederholen. Niemals die<br />
Dichtringe der Zange fetten (Bild rechts).<br />
SIEBEN TODSÜNDEN:<br />
WOVOR SICH BIKER HÜTEN SOLLTEN.<br />
� LEICHTBAU Sowohl das Laufrad wie<br />
auch der Schnellspanner müssen in erster<br />
Linie stabil sein. Ein 16-Speichen-Laufrad<br />
mag im Renneinsatz aus Gewichtsgründen<br />
Sinn machen. Für Marathonisti, Tourenfahrer<br />
oder Freerider zählt aber in erster Linie<br />
die Stabilität und Haltbarkeit. Zudem<br />
neigen Leichtbaulaufräder bei Bremsungen<br />
zu Vibrationen und infernalischen<br />
Kreischkonzerten.<br />
� SCHEIBE FETTEN Ob beim Fetten der<br />
Kette, der Bike-Wäsche oder beim Entlüften<br />
der Bremse: Schützen Sie die Scheibe<br />
und die Beläge vor Verschmutzung und der<br />
Bremsflüssigkeit. Verschmiert bringt die Disc<br />
keine Leistung mehr!<br />
� DAUER<strong>BREMSEN</strong> Nichts killt eine Scheibenbremse<br />
schneller. Bremsen Sie daher<br />
kurz und beherzt, und öffnen Sie den Hebel<br />
nach einer Bremsung wieder komplett. Bei<br />
teils gezogener Bremse liegen die Beläge<br />
noch an der Scheibe an. Ergebnis: Scheibe<br />
verglüht, Bremsbeläge verglasen, Ende<br />
der Vorstellung. Wichtig: Setzen Sie die<br />
Vorderradbremse kräftig ein. Das Rad<br />
rutscht viel später, als Sie glauben!<br />
� KRUMM NEHMEN Vorsicht bei Radständern.<br />
Hier lassen sich beim Abstellen des<br />
Bikes die Scheiben im Handumdrehen in<br />
der Halterung verbiegen.<br />
� COCKTAILS MIXEN Ist der Anfang vom<br />
Ende. In jede Bremse<br />
gehört die vom Hersteller<br />
empfohlene Bremsflüssigkeit.<br />
Keine andere<br />
und auch kein Gemisch.<br />
Ansonsten drohen quellende<br />
Dichtungen und<br />
Totalausfall. Und natürlich<br />
Garantieverlust.<br />
� FALSCH SICHERN<br />
Wer die Schrauben der<br />
Bremsscheibe mit Loctite<br />
sichert, sollte äußerst<br />
sparsam damit umgehen. Loctite verflüssigt<br />
sich bei hohen Temperaturen und<br />
kann dann zwischen Nabe und Scheibe<br />
fließen. Tipp: besser das vom Hersteller angegebene<br />
Drehmoment befolgen und alle<br />
Schrauben gleichmäßig anziehen.<br />
� BELÜFTEN Ziehen Sie niemals den<br />
Bremshebel, wenn Ihr Bike auf dem Kopf<br />
steht. Meist befindet sich eine winzige Luftblase<br />
im Ausgleichsbehälter, die in dieser<br />
Position durch Ziehen des Bremshebels ins<br />
System gelangen kann. Folge: plötzlicher<br />
Funktionsverlust! Daher nach dem Transport<br />
des Bikes die Bremse durch mehrmaliges<br />
Pumpen kontrollieren.
<strong>SPECIAL</strong> <strong>BREMSEN</strong><br />
So treiben Sie der V-Brake die Zicken aus<br />
1 Bremse zieht ungleichmäßig Wenn ein<br />
Belag früher an der Felge anliegt als der<br />
andere, stimmt die Feineinstellung<br />
nicht. Diese wird über die kleine 2-mm-<br />
Inbusschraube vorgenommen (Bild 1<br />
oben). Durch ein Drehen im Uhrzeigersinn<br />
wird eine kleine Feder vorgespannt,<br />
der Belag bewegt sich von der Felge<br />
weg. Durch ein Herausdrehen der<br />
Schraube nähert er sich der Felge an. Da<br />
eine Veränderung auf der einen Seite<br />
auch eine Veränderung auf der anderen<br />
Seite nach sich zieht, ist eine Korrektur<br />
nur dann erfolgreich, wenn die Vorspannung<br />
von der linken und rechten Feder<br />
aufeinander abgestimmt ist.<br />
2 Nervendes Quietschen und Rubbeln<br />
Im Extremfall ist Ihre Felge in die Jahre<br />
gekommen und die Wandstärke auf ein<br />
Minimum geschrumpft. Unbedingt kon-<br />
Drei Top-Tipps für eine<br />
sorgenfreie HS 33<br />
1 Zu weiter Hebelweg Über die rote Rändelschraube<br />
am Bremsgriff sollten Magura-Piloten<br />
nur einen leichten Belagsverschleiß<br />
nachjustieren. Primär muss der Sitz der<br />
Beläge direkt am Bremsbelag eingestellt<br />
werden (siehe Bild 1). Hierzu die Verschraubung<br />
des Abstützbügels lösen, den Belag<br />
näher an der Felge positionieren und wieder<br />
verschrauben.<br />
2 Unpassende Griffweite Die passende<br />
Griffweite justiert die kleine<br />
Madenschraube im Brems-<br />
1<br />
2<br />
trollieren und bei Bedarf erneuern. In<br />
den meisten Fällen sind jedoch Fehler<br />
bei der Montage die Ursache. Kontrollieren<br />
Sie daher nochmals die Schritte<br />
der „Grundmontage“ im nebenstehenden<br />
Kasten. Wenn auch das keine Besserung<br />
bringt, reinigen Sie die Felge<br />
mit einem speziellen Reinigungsklotz.<br />
Sind im Fachhandel zu erhalten. Häufig<br />
haben sich kleine Steinchen oder<br />
Staubpartikel im Belag festgesetzt.<br />
Schleifen Sie diesen daher mit einem<br />
120er-Schmirgelpapier an, und entgraten<br />
Sie bei der Gelegenheit gleich noch<br />
die Kanten des Belags.<br />
3 Unklare Verschleißgrenzen Der gravierendste<br />
Nachteil einer V-Brake: die<br />
Felge muss als Verschleißteil herhalten.<br />
Was bei trockenen, staubfreien Bedingungen<br />
kein Problem darstellt, kann<br />
griff (siehe Pfeil in Bild 2). Die rote Rändelschraube<br />
am Bremsgriff kommt nur ins<br />
Spiel, wenn ein leichter Belagsverschleiß<br />
ausgeglichen werden soll.<br />
3 Schwammiger Druckpunkt Die Bremsleistung<br />
hat deutlich nachgelassen? Der Hebel<br />
lässt sich weit durchziehen? Keine Frage:<br />
Das vollhydraulische System hat Luft. Ein<br />
eher seltenes Phänomen bei<br />
der HS 33, doch jetzt hilft<br />
nur noch Entlüften. Hilfreiche<br />
Tipps und FAQs<br />
finden Sie unter<br />
www.magura.com.<br />
1<br />
FOTOS: MPS-FOTOSTUDIO (1)<br />
bei widrigen Wetterbedingungen wie etwas<br />
Schneegraupel oder Matsch zu<br />
massiven Verschleißerscheinungen<br />
führen. Schon eine Abfahrt ins Tal hat so<br />
mancher fast neuwertigen Felge den<br />
Garaus bereitet. Umso wichtiger: Kontrollieren<br />
Sie regelmäßig die Stärke des<br />
Felgenflansches. Spätestens wenn<br />
beim Bremsen der Belag mächtig zu<br />
rubbeln beginnt oder sich der Flansch<br />
beim Nachpumpen nach außen wölbt,<br />
muss die Felge erneuert werden.<br />
4 Schlechte Bremsleistung Gehen Sie<br />
auch hier nochmals alle Schritte der<br />
2<br />
Grundmontage durch, und kontrollieren<br />
Sie auch die Verlegung der Züge. Enge<br />
Radien führen oft zu hohen Handkräften<br />
und subjektiv schlechten Bremsleistungen.<br />
Stimmt die Montage, können Sie<br />
nun die Beläge noch leicht V-förmig anstellen.<br />
Hierzu sollten die Beläge hinten<br />
ca. 0,5 Millimeter mehr Abstand zur Felge<br />
haben als vorne (Bild 2).<br />
5 Schlechte Dosierbarkeit Ist der Bremszug<br />
leichtgängig? Wenn nein, sollten Sie<br />
diesen reinigen und fetten. Unbedingt<br />
auch auf Knicke kontrollieren! Einmal ordentlich<br />
verbogen, sollten Sie den Zug<br />
erneuern. Wenn der Bremsarm schwergängig<br />
läuft, hilft eine ordentliche Fettpackung<br />
fürs Innenleben (Bild 3).<br />
3
GRUNDMONTAGE V-BRAKE DIE BASICS<br />
Spacer versetzen Eine V-Brake kann nur dann richtig<br />
kraftvoll zupacken, wenn die Arme beim Felgenkontakt<br />
exakt senkrecht stehen. Je nach Felgenausführung<br />
und Breite müssen daher die U-Scheiben<br />
(Spacer) unter dem Belag von innen nach<br />
außen oder umgekehrt getauscht werden. Bremsschuh<br />
kräftig festziehen, so dass er sich während<br />
der Fahrt nicht lockert. Achten Sie darauf, dass die<br />
Beläge links und rechts gleich hoch sitzen und im<br />
gleichen Winkel zur Felge angreifen.<br />
Belagstellung justieren Der Belag sollte nun über den Exzenter auf<br />
der Belagrückseite genau parallel zur Felgenflanke eingestellt werden.<br />
Tipp: Orientieren Sie sich an der Unterseite der Felge, so können<br />
Sie vermeiden, dass der Befestigungssplint des Belags den Reifen<br />
berührt und diesen womöglich beschädigt. Bei der Erstmontage<br />
sollten die Beläge möglichst parallel zur Felge ausgerichtet werden.<br />
Erst wenn Quietschen auftritt, empfiehlt sich eine leichte V-Stellung.<br />
Kabelspannung Hier hilft<br />
ein kleiner Umweg.<br />
Schrauben Sie erst die<br />
Zugspannschraube am<br />
Bremsgriff zwei bis drei<br />
Umdrehungen heraus.<br />
Hängen Sie jetzt den<br />
Bremszug ein und spannen<br />
Sie ihn so weit, dass<br />
beide Beläge mit Druck an<br />
der Felgenflanke anliegen<br />
und schrauben Sie ihn<br />
fest. Jetzt die Zugspannschraube<br />
so weit<br />
öffnen, dass die Beläge<br />
sich von der Felge entfernen<br />
und bei drehendem<br />
Rad nicht schleifen.<br />
Druckpunkt Einige V-Brakes gehen<br />
bissig ans Werk. Die Druckpunkteinstellung<br />
hilft, den „Biss“ zu kontrollieren.<br />
Besonders einfach funktioniert<br />
das über die Rändelschraube an der<br />
Avid SD 5 und 7. Bei der Shimano LX<br />
sind am Griff drei Einstellungen über<br />
eine Inbusschraube möglich, bei XT<br />
und XTR sitzt hinter der Zugaufhängung<br />
am Griff ein Keil. Entfernen<br />
Sie diesen, und der Druckpunkt<br />
wird weicher.
<strong>SPECIAL</strong> <strong>BREMSEN</strong><br />
14 BREMSBELÄGE IM HARTEN PRAXISCHECK<br />
BELAGSARBEITEN<br />
BELAGSARBEITEN<br />
Ob V-Brake oder Scheibenbremse: Mit den richtigen Brems-<br />
BELAGS-TUNING: belägen lässt sich aus den Verzögerern ein Optimum an<br />
WAS BRINGT DER WECHSEL? Bremspower und problemloser Performance zaubern.<br />
Nachrüsthersteller EBC hat für jede Scheibenbremse<br />
gleich drei verschiedene Belagsmischungen im Angebot.<br />
Top-Tuning oder Placebo?<br />
� ROTE BELÄGE Für Freerider und Downhiller,<br />
die ihrer Disc noch mehr Power einhauchen<br />
möchten. Mächtige Verzögerungswerte<br />
stehen allerdings einem hohen<br />
Verschleiß gegenüber.<br />
� GRÜNE BELÄGE Die Allrounder. Immer<br />
noch sehr gute Bremskraft und lange<br />
Haltbarkeit. Tipp für Tourer.<br />
� GOLDENE BELÄGE Unschlagbar<br />
in der Langlebigkeit<br />
und bei nassem Wetter. Tipp für Alpencrosser,<br />
die für alle Wetterbedingungen<br />
bestens gerüstet sein wollen und auf maximale<br />
Bremskraft verzichten können.<br />
Tuning ist in. Nichts bereitet technikverliebten<br />
Bikern mehr Freude,<br />
als aus bewährten Parts noch ein<br />
bisschen mehr Leistung zu kitzeln.<br />
Gerade bei den V-Brakes kann ein guter<br />
Bremsgummi aus dem Zubehör ungeahnte<br />
Kräfte freisetzen und die Dosierbarkeit<br />
spürbar verbessern (siehe<br />
Testkasten). Die im Test vorgestellen<br />
Beläge sind speziell für Alufelgen entwickelt<br />
und auch auf solchen getestet.<br />
Auf sie bezieht sich auch das Fazit der<br />
jeweiligen Testresultate. Für andere Felgentypen,<br />
wie etwa eloxierte, bieten die<br />
Hersteller andere Beläge an.<br />
Bei Tuningversuchen an Scheibenbremsen<br />
ist allerdings Vorsicht angesagt.<br />
Während einige Hersteller von<br />
Scheibenbremsen, wie beispielsweise<br />
Shimano und Magura, für ihre Bremsen<br />
immer zwei Original-Belagsvarianten<br />
anbieten und dafür auch die volle<br />
Gewährleistung übernehmen, sieht es<br />
mit Tuningbelägen von Fremdherstellern<br />
bedauerlicherweise ganz anders<br />
Garantieansprüche gewährt Shimano nur<br />
bei Verwendung von Originalbelägen.<br />
Kunstharz- oder gesinterte<br />
Beläge: Shimano bietet immer zwei<br />
Mischungen für seine Discs an.<br />
aus. Wer demnach Beläge von EBC,<br />
Kool-Stop, Jagwire oder sonst einem<br />
Hersteller verbaut, verspielt seine Garantie.<br />
Nahezu alle Hersteller von Scheibenbremsen<br />
beziehen hierbei eindeutig<br />
Stellung: Wer keine Original-Beläge verbaut,<br />
verliert jegliche Garantieansprüche.<br />
Einzige Ausnahme ist Hope.<br />
Die englische Firma vertraut auf die<br />
Qualität der EBC-Beläge und gibt ihre<br />
Freigabe für diese Produkte.<br />
Biker mit Tuning-Ambitionen sollten<br />
sich also im Klaren darüber sein, dass<br />
sie bei Verwendung von Zubehörbelägen<br />
auf eigenes Risiko handeln.
FOTOS: STUDIO NORDBAHNHOF (1), MPS-FOTOSTUDIO (11), BORIS WIECHULLA (1) NEUN<br />
V-BRAKE-BELÄGE IM TEST DAS KÖNNEN SIE WIRKLICH<br />
Avid<br />
RimWrangler 2<br />
Preis ★★★✩✩<br />
18 Euro/Paar<br />
Bremspower<br />
★★★★★<br />
Oberliga in Sachen<br />
kräftiges Zupacken.<br />
Massig Power auch<br />
für schwere Fahrer<br />
Dosierbarkeit<br />
★★★★★<br />
feinfühlig vom ersten<br />
bis zum letzten Moment.<br />
Für einen Serienbelag<br />
erste Sahne<br />
Nassbremsverhalten<br />
★★✩✩✩<br />
hin und wieder Rubbeln,<br />
stark steigende<br />
Handkräfte. Dosierbarkeit<br />
leidet stark<br />
FAZIT: Bei Trockenheit<br />
punktet sich der<br />
Avid ins Herz vieler<br />
Biker. Bei Nässe ist<br />
er allerdings nur gutes<br />
Mittelmaß.<br />
BBB<br />
Triplecolor<br />
Preis ★★★★★<br />
27 Euro/4 Stück<br />
Bremspower<br />
★★★✩✩<br />
Der Triplecolor geht<br />
kräftig ans Werk,<br />
obenraus fehlt ihm<br />
aber ein wenig Biss<br />
Dosierbarkeit<br />
★★★✩✩<br />
gut zu dosieren. Das<br />
letzte Quäntchen<br />
Feingefühl geht ihm<br />
aber ab<br />
Nassbremsverhalten<br />
★★✩✩✩<br />
baut bei Feuchtigkeit<br />
stark ab und bleibt<br />
auf äußerst geringem<br />
Niveau konstant<br />
FAZIT: Der BBB liefert<br />
eine gute Vorstellung<br />
ab. Die V-BraketypischenSchwächen<br />
bei Nässe kosten<br />
aber Punkte.<br />
Jagwire<br />
Switchback Extr.<br />
Preis ★ ✩✩✩✩<br />
25 Euro/Paar<br />
Bremspower<br />
★★✩✩✩<br />
relativ schwache<br />
Verzögerungswerte,<br />
hohe Handkräfte für<br />
flotte Stopps nötig<br />
Dosierbarkeit<br />
★★★★★<br />
Was ihm an Power<br />
fehlt, macht der Extreme<br />
mit sagenhafter<br />
Dosierbarkeit wett<br />
Nassbremsverhalten<br />
★★★★✩<br />
sehr gutes Bremsverhalten<br />
mit geringen<br />
Handkräften, gute Dosierbarkeit<br />
FAZIT: Teurer Allrounder<br />
für alle Wetterlagen.<br />
Tipp für Biker,<br />
die gute Dosierbarkeit<br />
über brachiale<br />
Bremspower stellen.<br />
Jagwire<br />
Switchback<br />
Preis ★★★★★<br />
13 Euro/Paar<br />
Bremspower<br />
★★★★★<br />
Der Switchback geht<br />
mit mächtig Bums zur<br />
Sache, hier bleiben<br />
keine Wünsche offen<br />
Dosierbarkeit<br />
★★✩✩✩<br />
Der weiche Gummi<br />
verbeißt sich auf Kosten<br />
der Dosierbarkeit<br />
in der Felge<br />
Nassbremsverhalten<br />
★★✩✩✩<br />
starke Abnahme der<br />
Kraft, ABS-Feeling<br />
mit leichtem Rubbeln,<br />
mittlere Verzögerung<br />
FAZIT: Die enorme<br />
Bremsleistung des<br />
günstigen Switchback<br />
lässt sich nur<br />
schwierig kontrollieren.<br />
For Pros only!<br />
Kool-Stop<br />
Thinline schwarz<br />
Preis ★★★✩✩<br />
17 Euro/Paar<br />
Bremspower<br />
★★★★★<br />
schon mit geringen<br />
Handkräften sorgt der<br />
Kool-Stop für erstklassige<br />
Bremswerte<br />
Dosierbarkeit<br />
★★★★★<br />
löst sich beim Bremsen<br />
wieder gut von<br />
der Felge, daher sehr<br />
feinfühlig zu dosieren<br />
Nassbremsverhalten<br />
★★✩✩✩<br />
starker Verlust der<br />
Bremspower, trotz<br />
hoher Handkräfte ordentlich<br />
zu dosieren<br />
FAZIT: Bei Trockenheit<br />
ein Gedicht, offenbart<br />
der Belag bei<br />
Nässe Schwächen.<br />
Tipp für staubige<br />
Rennstrecken.<br />
Kool-Stop<br />
Thinline rot<br />
Preis ★★★✩✩<br />
17 Euro/Paar<br />
Bremspower<br />
★★✩✩✩<br />
Nach fünf Bremsungen<br />
mit brachialer<br />
Kraft geht die Leistung<br />
in den Keller<br />
Dosierbarkeit<br />
★★✩✩✩<br />
Insbesondere nach<br />
mehreren Bremsungen<br />
nimmt die Dosierbarkeit<br />
beständig ab<br />
Nassbremsverhalten<br />
★★✩✩✩<br />
bewegt sich bei Nässe<br />
auf einem Niveau<br />
mit dem schwarzen<br />
Belag<br />
FAZIT: Die anfangs<br />
brachiale Bremskraft<br />
und gute Dosierbarkeit<br />
rettet der rote<br />
Thinline nicht über<br />
die Testdistanz.<br />
Kool-Stop<br />
Mountainpad weiß<br />
Preis ★★★✩✩<br />
17 Euro/Paar<br />
Bremspower<br />
★★✩✩✩<br />
Das sehr weiche<br />
Gummi gibt weit nach<br />
und baut keine<br />
Bremskraft auf<br />
Dosierbarkeit<br />
★★✩✩✩<br />
hohe Handkräfte, geringe<br />
Leistung. Darunter<br />
leidet auch die<br />
Dosierbarkeit<br />
Nassbremsverhalten<br />
★★✩✩✩<br />
bei einsetzendem Regen<br />
kurze Zeit konstant,<br />
dann starke Abnahme<br />
der Power<br />
FAZIT: Der weiße<br />
Thinline von Kool-<br />
Stop konnte nicht<br />
überzeugen. Sein roter<br />
Bruder hat ihm<br />
den Rang abgelaufen.<br />
Kool-Stop<br />
Duo Compound<br />
Preis ★★★✩✩<br />
17 Euro/Paar<br />
Bremspower<br />
★★★★★<br />
Der Duo Compound<br />
ist eine Macht. Ausreichend<br />
Kraft zu jedem<br />
Zeitpunkt<br />
Dosierbarkeit<br />
★★★★★<br />
Selbst kontrollierte<br />
Nosewheelies gelingen<br />
mit ihm. Bester<br />
Belag im Test!<br />
Nassbremsverhalten<br />
★★✩✩✩<br />
seine schwächste<br />
Seite. Kein Rubbeln,<br />
aber enorme Rückgang<br />
der Bremskraft<br />
FAZIT: Bei Trockenheit<br />
mit Abstand der<br />
beste Belag im Test.<br />
Bei Nässe geht ihm<br />
allerdings viel seines<br />
Potenzials verloren.<br />
Swissstop<br />
Viking<br />
Preis ★★★★★<br />
24,20 Euro/4 Stück<br />
Bremspower<br />
★★★★★<br />
Mit ungeheuerlicher<br />
Kraft verbeißt sich der<br />
Wikinger in die Felge.<br />
Spitzenklasse!<br />
Dosierbarkeit<br />
★★★★★<br />
nur knapp vom Kool-<br />
Stop geschlagen. Für<br />
einen V-Brake-Belag<br />
legendär gut<br />
Nassbremsverhalten<br />
★★★★★<br />
Fantastico! Als einziger<br />
Belag im Test bietet<br />
der Swissstop gute<br />
Nassbremswerte<br />
FAZIT: Bei Trockenheit<br />
und Nässe überzeugt<br />
der günstige<br />
Swissstop mit solider<br />
Bremspower und sehr<br />
guter Dosierbarkeit.