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Technik Ketten - Pedale

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138 Mountain BIKE<br />

SPECIAL<br />

☞TECHNIK<br />

☞TECHNIK<br />

LEXIKON<br />

Ritzel/<strong>Ketten</strong>-Basics<br />

Die Kombination aus Ritzel, Kassette und<br />

Kette ist Hightech pur.<br />

� DIRECTIONAL<br />

DESIGN Flanschlose<br />

Nabenform aus der<br />

Deore-Gruppe. Diese<br />

Bauweise spart Gewicht<br />

und ermöglicht<br />

das Einziehen einer<br />

Speiche ohne Demontage von Kassette<br />

oder Bremsscheibe.<br />

� KASSETTENNABE Bei dieser<br />

typischen Nabenform ist der Freilauf<br />

gleich in den Nabenkörper integriert.<br />

� PANTOGRAPH Bei Pantograph-Doppelservo<br />

steht die<br />

Leitrolle des Schaltwerks unabhängig<br />

vom Gang immer gleich<br />

dicht am jeweiligen Ritzel.<br />

DANIEL GEIGER<br />

Sind die Zähne gesund, freut sich der Biker. Deshalb<br />

sollte man dem hinteren Laufrad, seinem Ritzelpaket<br />

und der Kette, die das Paket umschlingt, besonders<br />

viel Aufmerksamkeit widmen. Denn nur ein im wahren<br />

Wortsinn reibungslos laufender Antriebsstrang macht die<br />

Tour richtig gut. Es empfiehlt sich deshalb, die Kette regelmäßig<br />

mit einem mit Citrus-Entfetter getränkten Lappen zu<br />

reinigen und sie dann mit einem Öl vor den Attacken der<br />

metallischen Zinken der Ritzel zu schützen. Die Ritzel brauchen<br />

ebenfalls ein Mindestmaß an Pflege, damit sie lange<br />

einsatzbereit bleiben. Schmutz gefährdet ihre Funktion,<br />

schließlich sind Zahnkränze heutzutage Präzisionsprodukte.<br />

Beispiel Hyperglide: Die computerberechneten HG-Ritzel<br />

weisen spezielle Zahnprofile sowie Schaltrampen auf, die<br />

die Führung der Kette im Schaltvorgang optimieren. Dies<br />

führt zu schnelleren, präziseren Schaltvorgängen. Daher die<br />

High-Tech-Ritzel regelmäßig mit einer Zahnbürste reinigen.<br />

Das Zauberwort schlechthin aber heißt „Komplettlaufräder“.<br />

War es früher reizvoll, sich ein Laufrad aus Rohstoffen<br />

verschiedener Hersteller zu basteln, so ist es heute attraktiver,<br />

zu einem Laufrad aus einem Guss zu greifen. Vorteil:<br />

Die Einzelteile sind aufeinander abgestimmt, so dass am<br />

Ende ein leichtes, seitensteifes und trotzdem robustes<br />

sowie preislich attraktives Produkt das Bike schmückt.<br />

TOP-TIPPS Was Sie wissen müssen<br />

Ritzel- und <strong>Ketten</strong>-Know-how<br />

Wer sich mit Laufrädern beschäftigt, kommt um die Begriffe<br />

„IG“ und „HG“ nicht herum. MB liefert die Erklärungen.<br />

� IG steht bei Shimano für<br />

„Interactive Glide“. Der Begriff<br />

bezeichnet ein integriertes Antriebssystem,<br />

das aus Schaltwerk,<br />

Kurbelgarnitur, Kette<br />

und Kassette besteht. Dieses<br />

System verbessert die Schaltfunktion<br />

deutlich. Die Kette<br />

trennt sich vorne und hinten<br />

vom IG-Ritzel nur an bestimmten<br />

definierten Punkten. Dank<br />

ihres besonderen Profils sind<br />

alle aktuellen HG-Ritzel kompatibel<br />

mit IG-<strong>Ketten</strong>. Wenn<br />

ZAHN<br />

Sie aber eine HG-Kette mit einer<br />

7-fachen IG-Kassette kombinieren,<br />

wird die Einstellung<br />

des Schaltwerks schwer. Auf<br />

jeden Fall die Kombination aus<br />

HG-Kette und IG-spezifischer<br />

Kurbelgarnitur vermeiden!<br />

� SCHNELLSPANNER Leider<br />

kommt es immer wieder zu Unfällen<br />

mit falsch montierten<br />

Schnellspannern. Dabei ist das<br />

Prinzip völlig simpel: Der Spanner<br />

wird geöffnet (auf dem Hebel<br />

ist „open“ zu lesen), in den<br />

Rahmen/die Gabel gesteckt<br />

und dann durch Drehen der<br />

Gegenmutter leicht fixiert.<br />

Zum Schluss legt man den Hebel<br />

um, so dass „close“ darauf<br />

zu lesen ist. Achtung: Beim<br />

Schließen nicht zuviel Kraft<br />

aufwenden, ansonsten die Gegenmutter<br />

etwas lockern und<br />

dann erneut anziehen.<br />

☞<br />

PREIS: 0,50 EURO © 2003 MOUNTAINBIKE-MAGAZIN.DE<br />

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RITZEL- UND KETTEN-WERKSTATT<br />

Nicht die sauberste Arbeit, aber eine der<br />

lohnendsten:Wer seine Laufräder in<br />

PFLEGE<br />

FOTOS: BJÖRN HÄNSSLER<br />

MOMENT MAL<br />

Beim abschließenden Zusammenbau<br />

des Kranzes sollten Sie wieder<br />

viel Sorgfalt walten lassen.<br />

Zunächst einmal gelingt Ihnen das<br />

Aufsetzen der einzelnen Ritzel nur,<br />

wenn Sie a) die richtige Aussparung<br />

finden und b) die Ritzel<br />

nicht verkehrt herum aufstecken.<br />

Etwas Geduld bitte. Sonst vergessen<br />

Sie vielleicht noch die Unterlegscheiben<br />

zwischen den Ritzeln.<br />

Anschließend wird der Sicherungsring<br />

aufgesetzt und am besten<br />

mit dem Drehmomentschlüssel<br />

(30 Nm) im Abzieher wieder festgeschraubt.<br />

RUTSCHFEST<br />

Ständig Ärger mit abrutschendem<br />

Zahnkranzabzieher? Das<br />

muss nicht mehr sein. Dieser<br />

Shimano-Abzieher hat einen<br />

Stiel, der in die Achse geschoben<br />

wird. Das Werkzeug kann<br />

dann selbst bei allzu mannhaftem<br />

Krafteinsatz nicht mehr abrutschen,<br />

der Verschlussring zum<br />

Befestigen des Zahnkranzes wird<br />

nicht mehr beschädigt. Eine feine<br />

Sache, die die Nerven schont.<br />

Schließlich ist es wenig erfolgversprechend,<br />

wenn Sie ein zermürbtes<br />

Gewinde um gedeihliche<br />

Zusammenarbeit bitten.<br />

FAQ-TOPS<br />

Häufige Fragen zu Ritzel/Kette<br />

Noch mehr FAQs zu Shimano-Produkten finden Sie im<br />

Internet unter www.paul-lange.de, Rubrik „Support“.<br />

Kann ich jede beliebige Kette<br />

auf meinem Bike fahren?<br />

� Nein, denn je nach Anzahl<br />

der Ritzel benötigt man eine<br />

andere Kette. So sind<br />

die 9-fach <strong>Ketten</strong> von Sram<br />

und Shimano zum Beispiel-<br />

Schuss hält, kommt mächtig in Fahrt.<br />

deutlich schmaler als ihre<br />

8-fach Ausführungen. Achtung:<br />

IG-<strong>Ketten</strong>blätter wie<br />

an einer Alivio Kurbel von<br />

Shimano dürfen nur mit<br />

entsprechenden IG-<strong>Ketten</strong><br />

gefahren werden.<br />

GEGENHALT<br />

Nachdem Sie den Zahnkranzabzieher<br />

eingeführt haben,<br />

setzen Sie den 24er-Gabelschlüssel<br />

an und drehen<br />

den Verschluss gegen den<br />

Uhrzeigersinn auf. Geht<br />

nicht? Stimmt. Sie brauchen<br />

einen Gegenhalter, am besten<br />

in Form des gezeigten<br />

<strong>Ketten</strong>hebels. Mit dessen Hilfe<br />

nehmen Sie den Zahnkranz<br />

in den Schwitzkasten, er kann<br />

ihrem Zug am Abzieher nun<br />

nicht mehr ausweichen. Sie<br />

können den Sicherungsring<br />

herausdrehen und die Ritzel<br />

bzw. Kassette abnehmen.<br />

VERKETTUNG<br />

<strong>Ketten</strong> müssen barbarische Kräfte ertragen. Sie sollten deshalb<br />

optimal vernietet sein, sonst kann es passieren, dass der Strang<br />

an seinem schwächsten Glied reißt – und Sie unangenehme Bekanntschaft<br />

mit dem Oberrohr machen.<br />

Mit einem <strong>Ketten</strong>nieter ist das Öffnen und Schließen der Kette<br />

kein Problem. Sie können den Nietstift kaum zu weit herausdrehen,<br />

da gutes Werkzeug den Weg des Stifts begrenzt. Beim Eindrehen<br />

des Stifts sollten Sie behutsam vorgehen und darauf achten,<br />

dass der Stift nicht zu weit auf der Gegenseite herausragt.<br />

Welche Komponenten<br />

benötige ich zum Umrüsten<br />

von 8-fach auf 9-fach?<br />

� Damit reibungslose Schaltvorgänge<br />

gewährleistet<br />

sind, müssen Sie den gesamten<br />

Antrieb austauschen,<br />

also Kassette, Kette,<br />

Schaltwerk, Kurbelgarnitur,<br />

Innenlager, Umwerfer und<br />

Schalthebel. Ansonsten<br />

treten Schaltprobleme unterschiedlicher<br />

Natur auf.<br />

So kann es etwa passieren,<br />

dass eine 8-fach-Kette von<br />

den Transporthilfen einer<br />

9-fach-Kurbel ständig wieder<br />

abgeworfen wird,<br />

schließlich harmonieren<br />

die Abmessungen wie <strong>Ketten</strong>blatt-Abstand<br />

oder <strong>Ketten</strong>breite<br />

nicht miteinander.<br />

Mountain BIKE 139


140 Mountain BIKE<br />

☞TECHNIK SPECIAL<br />

Die Zahl der Trittbrettfahrer mit<br />

Sicherheitsbewusstsein<br />

steigt ständig: Klickpedale sind für<br />

Biker längst unverzichtbar geworden;<br />

langsam, aber stetig erobern<br />

„Clickies“ auch den Markt der<br />

Trekking- und Reiseradler.<br />

Die Vorteile liegen auf dem Fuß:<br />

Schuh und Pedal gehen eine feste,<br />

aber leicht zu lösende Verbindung<br />

ein, die Kraftübertragung verbessert<br />

sich, die Sicherheit gegenüber<br />

den einst verbreiteten Pedalhaken<br />

steigt deutlich.<br />

Wichtig: Die optimale Funktion<br />

und Sicherheit erreichen Klickpedale<br />

nur, wenn sie mit den Original-Cleats<br />

des Pedalherstellers<br />

verwendet werden.<br />

WORKSHOP<br />

PEDALE 123456<br />

FOTOS: BJÖRN HÄNSSLER<br />

FETTES VERGNÜGEN<br />

Bevor Sie das Pedal einschrauben, müssen Sie<br />

die Achse fetten, weil sich das Pedal sonst im<br />

Kurbelgewinde festfrisst. Beachten Sie beim<br />

Eindrehen des Pedals (Markierung für rechts<br />

und links beachten) die<br />

Einschraubrichtung: Sie<br />

ziehen ein Pedal immer<br />

in Fahrtrichtung an. So<br />

wird ein zu leichtes<br />

Lockern vermieden.<br />

☞<br />

Pedal-Know-how<br />

Sicherheitspedale müssen – wie eine Skibindung – optimal<br />

eingestellt werden. Sonst mangelt’s an der Funktion.<br />

SCHRAUBKRAM<br />

Die Härte der beiden Bindungen (Oberund<br />

Unterseite) lässt sich jeweils mit den<br />

Einstellschrauben an den Pedalhinterkanten<br />

regulieren. Drehen im Uhrzeigersinn<br />

erhöht die Federspannung, Drehen gegen<br />

den Uhrzeigersinn reduziert sie.<br />

RICHTUNGSWEISEND<br />

Die Grundeinstellung des Cleats so wählen, dass<br />

der Fuß in Längsrichtung gerade und auf Höhe des<br />

Großzehengrundgelenks auf dem Pedal steht.<br />

TOP-TIPPS Was Sie wissen müssen<br />

� SPD heißt das von Shimano<br />

entwickelte Pedal-System.<br />

Dieser Standard hat viele<br />

Nachahmer gefunden,<br />

wobei nur Ritchey<br />

offiziell die<br />

Erlaubnis hat, <strong>Pedale</strong><br />

und Haken zu<br />

DANIEL GEIGER<br />

bauen, die den Shimano-Modellen<br />

genau entsprechen.<br />

Die anderen <strong>Pedale</strong> und<br />

Cleats sehen aber oft sehr<br />

ähnlich aus, und funktionieren<br />

meist auch gut. Achtung: Wer<br />

<strong>Pedale</strong> mit Cleats anderer Anbieter<br />

fährt, riskiert eine deut-<br />

lich schlechtere Ein- und Ausstiegsfunktion.<br />

In Extremsituationen,<br />

wenn schnelles<br />

Ausklicken gefragt ist, kann<br />

das zu großen Problemen<br />

führen.<br />

� ÜBUNGSZEIT Wenn Sie<br />

auf Klickpedale umsteigen,<br />

müssen Sie das Ein- und Aussteigen<br />

unbedingt „trocken“<br />

trainieren. So beugen Sie bösen<br />

Überraschungen vor.

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