Operation am offenen Herzen - InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG
Operation am offenen Herzen - InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG
Operation am offenen Herzen - InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
„Ohne Pumpen läuft hier nichts.<br />
Sie sind das Herz der chemischen<br />
Industrie und sorgen dafür, dass<br />
die Medien und Produkte mit<br />
dem entsprechenden Druck und<br />
Förderhöhe transportiert werden“,<br />
erklärt der Happich.<br />
Entsprechend wichtig ist, dass die<br />
eingesetzten Pumpe zuverlässig<br />
und in den vorgegebenen Par<strong>am</strong>etern<br />
laufen. Angesichts der<br />
rund 6.500 Pumpen und Antriebe,<br />
für die Infraserv Knap sack die Verantwortung<br />
trägt, ist dies durchaus<br />
eine gewaltige Herausforderung.<br />
„Der Ausfall einer Pumpe löst bei<br />
uns immer zwei Prozesse aus“, erklärt<br />
Thomas Schuster, Mitar -<br />
beiter im Bereich Pumpen. „Zum<br />
einen erfolgt unmittelbar der Ersatz<br />
des ausgefallenen Aggregats,<br />
um die Verfügbarkeit der Anlage<br />
schnellstmöglich wieder sicher-<br />
September 2012 M A N A G E M E N T & T E C H N O L O G I E www.b-und-i.de 11<br />
<strong>Operation</strong> <strong>am</strong> <strong>offenen</strong> <strong>Herzen</strong><br />
Ein Chemieparkbesuch zeigt, wie aufwendig die Instandhaltung von Pumpen ist<br />
Mit einer Ges<strong>am</strong>tfläche von circa 180 Hektar, rund 2.225 Beschäftigten und einer Historie, die<br />
bis ins Jahr 1906 zurückreicht, gehört der Chemiepark <strong>Knapsack</strong>, gelegen vor den Toren von<br />
Köln, zu den bedeutendsten Ansiedlungen der chemischen Industrie hierzulande. Als Dienstleis -<br />
ter für die Planung, den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung ist die Infraserv <strong>Knapsack</strong> für<br />
viele der Anlagen vor Ort verantwortlich. Thomas Happich, zuständig für den Bereich Mainte -<br />
nance und Mitglied der Unternehmensleitung, gibt Einblicke in die Herausforderungen.<br />
zustellen. In einem zweiten<br />
Schritt wird das ausgefallene Aggregat<br />
in der Werkstatt wieder instand<br />
gesetzt. Danach erfolgt<br />
eine entsprechende Überprüfung<br />
auf dem Pumpenleistungsprüfstand,<br />
bevor die Pumpe<br />
sachgerecht eingelagert wird<br />
und auf ihren nächsten Einsatz<br />
wartet“, so Schuster weiter.<br />
In besonders wichtigen Produktionsbereichen<br />
werden auch<br />
redundante Lösungen gefahren,<br />
d.h., es wurden bereits zwei<br />
Pumpen an der entsprechenden<br />
Förderstelle eingebaut, obwohl<br />
eine reicht, um die Produktion<br />
aufrechtzuerhalten. „Fällt eine<br />
Pumpe aus, kann trotzdem weiter<br />
Das neue TS IT Rack mit<br />
Snap-In-Technologie.<br />
Schnell und einfach montiert.<br />
produziert werden. Natürlich<br />
wechseln wir aber dann schnellstmöglich<br />
auch das defekte Aggregat<br />
aus, d<strong>am</strong>it unser Kunde<br />
wieder die volle Ausfallsicherheit<br />
hat“, so Schuster.<br />
Um die Logistik zu meistern, hat<br />
jede Pumpe und jedes Aggregat<br />
eine eigene Nummer, und zwar<br />
über die komplette Lebensphase<br />
hinweg. Und mit dieser Nummer<br />
ist die Pumpe im SAP-System zu<br />
identifizieren. Dank des Plant-<br />
Maintenance-Moduls in SAP lässt<br />
sich genau nachvollziehen, was<br />
im Bereich der Instandhaltung<br />
mit der Pumpe bis dato gelaufen<br />
ist und wo diese eingesetzt<br />
wurde.<br />
„Rund 60 Prozent der Pumpen, die<br />
hier genutzt werden, sind Standardmodelle,<br />
also Pumpen, die<br />
an mehreren Stellen in der Anlage<br />
eingesetzt werden können“,<br />
erklärt Schuster. Umgekehrt be -<br />
deutet dies, dass 40 Prozent<br />
Spezialpumpen sind, die eben<br />
nur an ganz bestimmten Stellen<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Die meisten Pumpen gehören<br />
übrigens dem industriellen<br />
Dienstleister. „Für unsere Kunden<br />
hat dies den Vorteil, dass diese<br />
nicht selber investieren müssen.<br />
Statt dessen kaufen sie bei uns<br />
eine bestimmte Pumpenleistung<br />
und die Verfügbarkeit“, erklärt<br />
Happich.<br />
Dieses Konzept funktioniert<br />
natürlich umso besser und ist für<br />
alle Beteiligten umso preiswerter,<br />
je mehr Standardpumpen und je<br />
weniger Individuallösungen zum<br />
Einsatz kommen. „Als industrieller<br />
Dienstleister bilden wir den ge-<br />
Make IT easy.<br />
InnoTrans in Berlin,<br />
18.–21. 09. 2012<br />
Halle 15.1, Stand 230<br />
Volle Ausfallsicherheit<br />
für die Kunden<br />
Hinter den beiden Pumpenprüfständen steht Thomas Schuster. Er zeigt, wie Pumpen überprüft<br />
werden, bevor sie im Lager auf den nächsten Einsatz warten. Natürlich sind die Lager entsprechend<br />
klimatisiert und weit von den Anlagen entfernt, d<strong>am</strong>it Vibrationen die Antriebe und<br />
Pumpen nicht schädigen. Bilder: B&I<br />
HUSUM WindEnergy,<br />
18.–22. 09. 2012<br />
Halle 2, Stand 2F19<br />
Prokurist Thomas Happich, zuständig für den Bereich Maintenance bei Infraserv <strong>Knapsack</strong>, verdeutlicht<br />
die individuellen Herausforderungen der Instandhaltung in einem Chemiepark.<br />
s<strong>am</strong>ten Lebenszyklus einer Anlage<br />
ab. Das fängt nicht erst an,<br />
wenn die Pumpe eingebaut ist,<br />
sondern viel früher“, so Happich.<br />
Denn Infraserv <strong>Knapsack</strong> übernimmt<br />
nicht nur die Anlagen-Instandhaltung,<br />
sondern auf<br />
Wunsch auch die Planung und<br />
den Bau von Anlagen.<br />
„Da wir im Bereich der Instand -<br />
haltung und Revision viel Erfahrung<br />
haben, wissen wir genau,<br />
auf was wir zu achten haben. Wir<br />
überlegen uns schon im Vorfeld,<br />
wie sich eine Pumpe, ein Antrieb<br />
oder ein Behälter einmal auswechseln<br />
lässt, wenn dies nötig<br />
ist“, betont Happich.<br />
3D-Planung für<br />
Um- und Neubau<br />
Wie eine solche Planung aussieht,<br />
zeigt sich beim Besuch im<br />
Planungsbüro. Hier werden <strong>am</strong><br />
<strong>Co</strong>mputer alle Anlagen in 3D geplant,<br />
sodass man die chemische<br />
Produktionsanlage, die oftmals<br />
über mehrere Stockwerke geht,<br />
aus jeder nur erdenklichen Perspektive<br />
betrachten kann.<br />
„Wir können selbst einen Stapler<br />
in 3D durch das Gebäude fahren<br />
lassen, um zu sehen, ob der Platz<br />
AMB in Stuttgart,<br />
18.–22. 09. 2012<br />
Halle 4, Stand A71<br />
reicht, um beispielsweise einen<br />
besonders großen Behälter oder<br />
Antrieb auszutauschen“, so ein<br />
Mitarbeiter aus dem Engineering.<br />
Bei einer kompletten Neu pla -<br />
nung einer Anlage, die Infraserv<br />
<strong>Knapsack</strong> nicht nur für Kunden im<br />
Chemiepark <strong>Knapsack</strong>, sondern<br />
auch für zahlreiche Unternehmen<br />
im internationalen Umfeld ausund<br />
durchführt, ist dies kein Problem.<br />
„Wenn genügend Platz vorhanden<br />
ist, kann man die neue<br />
Anlage so bauen, dass alles locker<br />
unterkommt“, bestätigt ein Mitarbeiter<br />
und verweist auf die eigentliche<br />
Herausforderung: „Erweiterungen,<br />
Umbauten oder Ergänzungen<br />
an bestehenden<br />
An lagen sind dafür oftmals eine<br />
Herausforderung.“<br />
Soll beispielsweise ein kleiner<br />
Behälter durch einen großen<br />
ersetzt werden, ist zu klären, ob<br />
der Platz und die Statik hierfür<br />
ausreichen. Zudem gilt es einen<br />
Weg zu finden, wie der Behälter<br />
an den vorhandenen Rohren,<br />
Stahlträgern, Leitungen und Be -<br />
hältern vorbei zum Zielort transportiert<br />
werden kann. Manchmal<br />
ist dies so kompliziert, dass der<br />
Einbau aufwendiger und teurer<br />
ist, als die Komponente an sich.<br />
Weiter auf Seite 12
12 www.b-und-i.de M A N A G E M E N T & T E C H N O L O G I E September 2012<br />
Fortsetzung von Seite 11<br />
„Um derartige Berechnungen und<br />
Planungen überhaupt durchführen<br />
zu können, müssen bereits<br />
bestehende Anlagen digitalisiert<br />
und in 3D aufbereitet werden“, erklärt<br />
Michael Strack, Leiter<br />
Engineering und Mitglied der<br />
Unternehmensleitung.<br />
Das bedeutet zwar im ersten<br />
Moment einen deutlichen Mehraufwand,<br />
doch in der Summe<br />
profitieren alle davon.<br />
„Wir können durch eine de tail -<br />
lierte Planung die Stillstandszeiten<br />
bei derartigen Um- und<br />
Anbauten deutlich verkürzen,<br />
und jeder Tag weniger bedeutet<br />
Infraserv <strong>Knapsack</strong> beschäftigt derzeit rund 825 Mitarbeiter, wovon 205 im Bereich Maintenance<br />
und 90 im Bereich Engineering tätig sind.<br />
für den Anlagenbetreiber bares<br />
Geld“, betont Strack.<br />
Er verweist auf eine weitere Besonderheit<br />
in der chemischen Industrie:<br />
Hier gibt es Anlagen, die<br />
jahrelang laufen, ohne je abgeschaltet<br />
zu werden. Wenn allerdings<br />
bei derartigen Anlagen<br />
dann ein geplanter Stillstand und<br />
eine Revision erfolgt - dies wird<br />
Turnaround genannt - dann ist<br />
dies eben entsprechend aufwendig.<br />
Doch modernes Stillstandsmanagement<br />
erleichtert<br />
auch bei solch komplexen Aufgaben<br />
mittlerweile die Arbeit.<br />
„Früher sind dann hunderte von<br />
Handwerkern, teils auch von<br />
Fremdfirmen gekommen, haben<br />
die Anlage komplett zerlegt, um<br />
zu sehen, was defekt ist und er -<br />
setzt werden muss. Das war oft -<br />
mals ziemlich unkoordiniert und<br />
dauerte entsprechend lange.<br />
Heute strukturieren wir einen<br />
solchen Turnaround in allen De -<br />
tails schon vor dem Stillstand und<br />
haben einen genauen Plan, wann,<br />
was, von wem zu erledigen bzw.<br />
zu kontrollieren ist. Durch diese<br />
genaue Planung können wir ei -<br />
nen Zeitplan einhalten, der noch<br />
vor wenigen Jahren undenkbar<br />
war“, betont Happich.<br />
Infraserv <strong>Knapsack</strong> ist als Betreiber<br />
des Chemieparks auch für<br />
Für unsere Kunden<br />
hängen wir uns<br />
voll rein!<br />
Leinen los für<br />
eine Crew, die auch<br />
die anspruchvollsten<br />
Manöver souverän beherrscht!<br />
Über 700 Fachkräfte stehen für<br />
kompetente Instandhaltung und<br />
Optimierung Ihrer Produktionsanlagen<br />
von Einzelleistungen bis zum<br />
Full-Service.<br />
Zu unseren Fachwerkstätten gehören<br />
��������������������������������<br />
���������������������������<br />
��������������������������������������������������<br />
���������������������������<br />
��������������������������������������������<br />
und vieles mehr!<br />
���������������������������������������������������<br />
������������������<br />
�������������������������������������<br />
Infracor <strong>GmbH</strong><br />
�����������������������<br />
����������������������<br />
��������������<br />
Fon 02365 492867<br />
kundencenter.technik@infracor.de<br />
www.infracor.de<br />
Die chemische Industrie ist energieaufwendig: Der Chemiepark benötigt, wie die Verantwortlichen<br />
bestätigen, so viel Strom wie alle Privathaushalte von Köln zus<strong>am</strong>men.<br />
den Betrieb der Ver- und Entsor -<br />
gungsanlagen zuständig. Das betrifft<br />
beispielsweise den Betrieb<br />
der Abwasserreinigungsanlagen<br />
oder die Versorgung der Anlagen<br />
mit elektrischer Energie.<br />
Vor Kurzem hat man d<strong>am</strong>it begonnen,<br />
eine von mehreren Verteileranlagen<br />
auf dem Gelände<br />
auf den neuesten Stand zu<br />
bringen, denn die alte Anlage<br />
hatte nach rund 30 Jahren ihr<br />
Dienstende erreicht.<br />
„Was sich so einfach anhört, war in<br />
der Tat ein überaus komplexes<br />
Unterfangen, denn wir können<br />
nicht einfach den Strom für ein<br />
paar Tage ausschalten, um die<br />
Anlage zu überholen.<br />
Stattdessen mussten wir wäh -<br />
rend des Betriebs den Umbau<br />
organisieren, was auch in Bezug<br />
auf den Arbeitsschutz anspruchsvoll<br />
war“, betont Happich.<br />
Mittlerweile ist ein Großteil des<br />
Umbaus an dieser Verteileranlage<br />
abgeschlossen, doch andere Ver-<br />
teileranlagen stehen noch an.<br />
„Wir suchen immer maßgeschneiderte<br />
Lösungen unter<br />
Einhaltung der höchsten Sicherheitsstandards“,<br />
bringt es<br />
Happich auf den Punkt und<br />
untermauert:<br />
„Eine individuelle und flexible Zus<strong>am</strong>menarbeit<br />
im Hinblick auf<br />
eine nachhaltige Partnerschaft,<br />
das ist uns wichtig.“<br />
Übrigens: Wenn Sie noch mehr<br />
über die Dienste und technischen<br />
Möglichkeiten von Infraserv<br />
<strong>Knapsack</strong> wissen wollen, schauen<br />
Sie doch während der Instandhaltungsmesse<br />
Maintain<br />
(16. bis 18. Oktober in München<br />
auf dem M.O.C.) <strong>am</strong> Stand 312 in<br />
Der 3D-Planung kommt eine enorme Bedeutung zu, egal ob es um den Neubau bzw. die Erweiterung<br />
einer Anlage oder um die Planung eines Turnarounds geht. Derartige Engineering-<br />
Leis tungen bietet der Betreiber des Chemieparks auch an.<br />
Halle 3 vorbei. Hier geben die Instandhaltungsprofis<br />
Einblick in<br />
ihre Tätigkeiten und stehen für<br />
ausführliche Gespräche und Diskussionen<br />
zur Verfügung.<br />
www.infraserv-knapsack.de<br />
www.chemiepark-knapsack.de<br />
www.maintain-europe.com<br />
Die Herren über die Pumpen: Thomas Happich neben Thomas Schuster im Pumpenlager.