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Globalisierung als Ordnungsaufgabe - Die Sicht des ... - Ordo Socialis

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Alfred Schüller<br />

<strong>Globalisierung</strong> <strong>als</strong> <strong>Ordnungsaufgabe</strong> –<br />

<strong>Die</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>des</strong> Ordnungsökomomen<br />

Währungsreserven, gute Konjunktur- und Beschäftigungslage, Geldwertstabilität) hatte das<br />

erste Ziel absoluten Vorrang. <strong>Die</strong> Konjunktur erschien mehr oder minder <strong>als</strong> Schicksal. Man<br />

verließ sich auf die „selbstheilenden Kräfte“, in der Annahme: Wenn die Kosten (Löhne,<br />

Zinsen) genügend gesunken sind, dann erwacht die Unternehmungslust immer wieder aufs<br />

Neue (siehe Meyer, 1967, S. 23 ff.).<br />

Hierbei wird der Konjunkturzyklus <strong>als</strong> eine der Hauptquellen <strong>des</strong> technischen Fortschritts<br />

angesehen. Demzufolge dient in einer freien Marktwirtschaft nicht nur die aufsteigende<br />

Konjunktur mit der vollen Ausnutzung der persönlichen und sachlichen Produktionsmittel<br />

dem technischen Fortschritt, sondern sehr viel mehr noch der Niedergang der Konjunktur, vor<br />

allem die Krise. Mag sie <strong>als</strong> Leidenszeit empfunden werden, für die Volkswirtschaft <strong>als</strong><br />

Ganze wurde sie <strong>als</strong> leistungsstimulierend angesehen – nach dem Motto „Not macht<br />

erfinderisch“. Rückläufige Nachfrage und steigender Druck auf die Preise zwingen selbst<br />

immobile Unternehmer, nach neuen Gewinnchancen Ausschau zu halten und alles zu tun, um<br />

Zusammenbrüche zu vermeiden und den leistungsfähigsten Stand der Investitionen, der<br />

Produktionstechnik und <strong>des</strong> organisatorischen Wissens zu erreichen. Auf diesem Boden kann<br />

dann <strong>als</strong> Summe aller Einzelbemühungen eine Modernisierung der Betriebsorganisation und<br />

der produktionstechnischen Einrichtungen in der gesamten Volkswirtschaft entstehen.<br />

Für die Geldwertstabilität hatte man im Rahmen <strong>des</strong> Möglichen durch die Regeln und<br />

Funktionsbedingungen der Goldwährung gesorgt. <strong>Die</strong> Geldwertentwicklung war - im<br />

Gegensatz zur Zeit von 1914 bis in die 70er Jahre <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts - keine<br />

inflationistische Einbahnstraße, vielmehr gab es im Auf und Ab und blasenartigen<br />

Übertreibungen eine verlässliche Tendenz zur Sicherung <strong>des</strong> Geldwertes, zugleich auch fester<br />

Wechselkurse.<br />

Zu den historischen Erfahrungen gehört die Feststellung, dass am Anfang <strong>des</strong> Niedergangs<br />

von Fixkurssystemen eine inflationstreibende Staatsverschuldung oder ein geldpolitisches<br />

Missmanagement stand, so dass im Interesse <strong>des</strong> freien Handels- und Zahlungsverkehrs nichts<br />

anderes übrig blieb, <strong>als</strong> für den Ausgleich der internationalen Zahlungen zu einem System<br />

flexibler Wechselkurse überzugehen.<br />

b. Aktuelle Erkenntnisse<br />

Seit 1973 können die Mitgliedsländer <strong>des</strong> IWF prinzipiell frei ein Wechselkursregime<br />

zwischen Fixkursen (Bindung) und beweglichen Kursen (Floating) wählen. <strong>Die</strong>s ist eine<br />

wichtige wirtschaftspolitische Entscheidung.<br />

Vorteile und Anforderungen <strong>des</strong> Fixkursregimes<br />

Relativ stabile Wechselkurse, die nur innerhalb eines eng begrenzten Bereichs schwanken,<br />

bieten bei Währungskonvertibilität für den internationalen Handels- und Kapitalverkehr<br />

ungleich bessere Voraussetzungen <strong>als</strong> frei bewegliche Wechselkurse, dem sog. Floating.<br />

<strong>Die</strong>ses führt dazu, dass neben dem Produktpreis- auch noch ein Wechselkursrisiko besteht.<br />

Soweit man sich gegen dieses zusätzliche Risiko durch Kurssicherungsgeschäfte schützen<br />

kann, führen die damit verbundenen Kosten dazu, dass infolge der höheren Austauschkosten<br />

(Translokationskosten) der internationale Austausch erst bei größeren Preisdifferenzen in<br />

Gang kommen kann.<br />

Wo immer möglich, gebührt <strong>des</strong>halb dem Fixkurs der Vorzug vor dem Floating - allein schon<br />

wegen der Einsparung von Transaktionskosten im Güter- und <strong>Die</strong>nstleistungsaustausch sowie<br />

im Geld- und Kapitalverkehr. Der feste Wechselkurs kann darüber hinaus eine dämpfende<br />

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