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PDF: Rede Reinhard Gödel - VR-Leasing AG

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Maike C. Denk<br />

Hanswolf Hohn<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Telefon 0 61 96.99 35 78<br />

Telefax 0 61 96.99 35 70<br />

maike.denk@vr-leasing.de<br />

Eschborn, 21. April 2010<br />

<strong>Rede</strong> von <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong>,<br />

Vorstandsvorsitzender der <strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong>,<br />

anlässlich der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt/Main<br />

Es gilt das gesprochene Wort!<br />

Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />

herzlich willkommen im Frankfurter Hof zur Bilanzpressekonferenz der<br />

<strong>VR</strong> LEASING – auch im Namen meiner drei Vorstandskollegen Peter<br />

Dieckmann, Ludwig W. Schott und Dr. Ferdinand Vogel.<br />

Im vergangenen Jahr, fast zur gleichen Zeit, haben wir hier mehrfach<br />

über die Herausforderungen gesprochen, die vor uns liegen. Ich denke,<br />

wir lagen richtig mit dieser Bewertung. Das abgelaufene Geschäftsjahr<br />

war reich an Klippen und Hürden. Um das aber gleich am Anfang zu<br />

sagen: Unser Haus ist mit den vielen großen und kleinen Problemen,<br />

die unsere ganze Branche bewegen, fertig geworden.<br />

Dies wird deutlich an der Entwicklung unseres Substanzwertes, der sich<br />

trotz der Krise gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent auf<br />

697,4 Millionen Euro gesteigert hat. Letztendlich stellt dieser<br />

Substanzwert die Risikodeckungsmasse unseres Geschäftes dar. Dies<br />

zeigt, dass wir aufgrund dieser Kennzahlen den Rahmen für weiteres<br />

Wachstum haben. Noch eine gute Nachricht: Das Teilbetriebsergebnis<br />

vor Risikovorsorge kletterte 2009 deutlich, um 38,1 Prozent. Es liegt<br />

<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 1 von 9


jetzt bei 96,7 Millionen Euro (2008: 70 Mio. Euro). Damit wird klar: Wir<br />

haben Geld verdient im vergangenen Jahr, meine Damen und Herren!<br />

Dennoch: Allen ist klar geworden, dass die Wachstumslokomotive<br />

<strong>Leasing</strong> im vergangenen Jahr an Zugkraft eingebüßt hat. Wir stehen<br />

nicht direkt auf dem Abstellgleis, aber die Nachfrage hat aufgrund der<br />

Konjunkturdelle spürbar an Fahrt verloren. Von einer Kreditklemme<br />

können wir deshalb nicht sprechen. Aber hierzu später mehr.<br />

Das größte Problem war und ist die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise.<br />

Als Finanzierungspartner des Mittelstands bekommen wir die aktuellen<br />

Probleme der kleinen und mittleren Unternehmen hautnah, schmerzhaft<br />

und direkt zu spüren. Der Rückgang der gesamtwirtschaftlichen<br />

Investitionen ist erheblich. Ein weiterer Punkt: Die Zahl der Insolvenzen<br />

ist 2009 deutlich gestiegen. Sie sehen das auf der Folie, die wir Ihnen<br />

aufgelegt haben. Nach Berechnungen der Wirtschaftsauskunftsdatei<br />

Bürgel gab es deutlich mehr als 33.000 Unternehmenspleiten. Für 2010<br />

wird sogar mit bis zu 40.000 Firmenpleiten gerechnet. Dazu kommen<br />

schlechtere Bonitäten und Ratings – und eine problematische<br />

Wiedervermarktung. Das alles zusammen ist schwer zu verdauen.<br />

Entsprechend stark sind die <strong>Leasing</strong>investitionen in Deutschland im<br />

vergangenen Jahr eingebrochen.<br />

Umso erfreulicher ist, meine Damen und Herren, dass wir uns unterm<br />

Strich ordentlich geschlagen haben. Mit unserem Neugeschäftsvolumen<br />

von 2,24 Milliarden Euro im Inland haben wir annähernd das Niveau<br />

des Vorjahres gehalten. Im Ausland, also in Mittel- und Osteuropa, gab<br />

es beim Neugeschäft einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen. 2009<br />

kamen wir hier auf 1,25 Milliarden Euro – nach 2,31 Milliarden Euro im<br />

Jahr zuvor. Das ist ein Rückgang um 46,1 Prozent. Das ist allerdings<br />

planvoll und bewusst geschehen. Wir haben dort gezielt Geschäft<br />

heruntergefahren. Das Bild im Ausland ist also differenzierter, als<br />

manche meinen. Ich komme darauf nachher noch zu sprechen. Die<br />

Zahl der im In- und Ausland abgeschlossenen Neuverträge ging 2009<br />

auf 126.601 Stück zurück (2008: 155.817 Stück). Der komplette<br />

Vertragsbestand sank leicht auf 495.951 Stück. 2008 lagen wir bei<br />

knapp über 500.000.<br />

Wir haben 2009, wie eben schon gesagt, mit einem positiven<br />

Teilkonzernbetriebsergebnis von 96,7 Millionen Euro vor Risikovorsorge<br />

abgeschlossen. Wir haben einen soliden Substanzwert. Die Folie zeigt<br />

die beeindruckende Entwicklung unserer Gesellschaft in den<br />

vergangenen Jahren. Trotzdem haben wir, erstmals in der Geschichte<br />

unserer Gruppe, ein negatives Ergebnis der gewöhnlichen<br />

<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 2 von 9


Geschäftstätigkeit von -18,8 Millionen Euro eingefahren. Diese rote<br />

Zahl hatten wir bereits erwartet und auch kommuniziert, sie hat uns<br />

nicht überrascht. Denn wegen der gestiegenen Risiken mussten wir<br />

unsere Risikovorsorge deutlich aufstocken.<br />

Nach 46 Millionen im Geschäftsjahr 2008 stiegen die Kosten für diese<br />

Abschirmung im In- und Ausland auf 117,1 Millionen Euro. Blickt man<br />

allein auf die Mobilien im Inland ergibt sich ein ähnliches Bild. Die<br />

Schäden stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 6.321 Fälle. Im<br />

Jahr 2008 waren es noch rund 4.500. Das ist ein Anstieg um<br />

39 Prozent! Entsprechend stark mussten wir die Risikovorsorge nach<br />

oben schrauben: Sie lag 2009 bei 47,4 Millionen Euro. Im Jahr zuvor<br />

waren es noch 24 Millionen Euro. Interessant ist, dass wir im Ausland<br />

insgesamt trotz gestiegener Schäden positiv abgeschlossen haben.<br />

Unser Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Ungarn und<br />

Russland betrug 5,5 Millionen Euro.<br />

Bei uns stimmt die Substanz, auch inmitten der Krise. Ich hatte das<br />

eingangs schon dargestellt. Der Substanzwert stieg um 3,4 Prozent:<br />

von 674,5 Millionen Euro auf jetzt 697,4 Millionen Euro. Unser<br />

Eigenkapital lag zum Stichtag bei 393 Millionen Euro, ist also um<br />

3,4 Prozent zurückgegangen – unter anderem bedingt durch unseren<br />

Jahresfehlbetrag. Aber auch das ist immer noch eine relativ komfortable<br />

Ausstattung. Die Cost-Income-Ratio betrug 63,7 Prozent. Verglichen<br />

mit dem Vorjahr ist das eine Verbesserung um rund 5 Prozentpunkte.<br />

Schauen wir etwas genauer auf ausgewählte Geschäftsfelder. Bei der<br />

Finanzierung von Fahrzeugen, also Pkw und Kombis, Busse, Lkw und<br />

Anhänger, haben wir uns 2009 verbessert: Das Neugeschäftsvolumen<br />

stieg um 8 Prozent auf 877,3 Millionen Euro (2008: 812,7 Mio. Euro).<br />

Weniger gut lief es bei der Finanzierung von Investitionsgütern mit<br />

692,3 Millionen Euro (2008: 860,4 Mio. Euro). Das Minus belief sich auf<br />

19,5 Prozent. Die schwere Krise auf dem Maschinenmarkt ist hier<br />

deutlich zu spüren.<br />

Das Neugeschäftsvolumen von Immobilien und der <strong>VR</strong> BAUREGIE<br />

wuchs zusammengenommen um 6,2 Prozent und lag zum Stichtag bei<br />

253,4 Millionen Euro (2008: 238,5 Mio. Euro).<br />

Der generierte Factoringumsatz der <strong>VR</strong> FACTOREM war mit<br />

1,83 Milliarden Euro leicht rückläufig (2008: 1,88 Mrd. Euro), ein Minus<br />

von 2,9 Prozent. Demgegenüber verbesserte sich der Umsatz der<br />

Zentralregulierung der <strong>VR</strong> DISKONTBANK um 4,7 Prozent auf<br />

6,88 Milliarden Euro (2008: 6,57 Mrd. Euro).<br />

<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 3 von 9


Meine Damen und Herren,<br />

wir sagen das nicht, weil es hier im FinanzVerbund „zum guten Ton“<br />

gehört, sondern weil es so ist: Ohne die Volksbanken Raiffeisenbanken<br />

an unserer Seite, ohne den FinanzVerbund, wären wir nicht die, die wir<br />

sind – gerade in dieser turbulenten Zeit.<br />

Ein Blick auf die Zahlen belegt das: Im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

haben unsere Partnerbanken Verträge mit einem Volumen von rund<br />

1,5 Milliarden Euro an uns vermittelt. Gut zwei Drittel unseres<br />

Neugeschäfts im Inland gehen auf die erfolgreiche Vermittlungstätigkeit<br />

unserer Partnerbanken vor Ort zurück. Und dank unserer festen<br />

Verwurzelung im FinanzVerbund stehen wir auch in der Refinanzierung<br />

stabil und sicher da. Manche unserer Wettbewerber klagten und klagen<br />

über Liquiditätsengpässe. Das ist bei uns, zum Glück, kein Thema.<br />

Die Potenziale im FinanzVerbund sind groß, und sie sind noch lange<br />

nicht ausgeschöpft. Wir wissen das, weil wir das ermittelt haben.<br />

Deshalb konzentrieren wir uns künftig noch mehr auf die enge<br />

Zusammenarbeit mit unseren Partnerbanken. Unsere Analyse hat ein<br />

<strong>Leasing</strong>potenzial von mehr als 7 Milliarden Euro bei den Gewerbe- und<br />

Firmenkunden der Volks- und Raiffeisenbanken zu Tage gebracht. Ein<br />

Großteil verbirgt sich bei den kleinen Objektwerten bis 125.000 Euro.<br />

Wir wollen ran an diesen Speck! Denn genau da, bei den kleinen<br />

Losgrößen, liegt unsere Kernkompetenz. Aber wie heben wir diese<br />

Potenziale? Beispielsweise, indem wir die Online-Anbindung der<br />

Volksbanken Raiffeisenbanken weiter verbessern. Denn damit kann<br />

schnell und direkt mehr Geschäft gestemmt werden. Die Partnerbanken<br />

haben davon mehr als interessante Provisionen. Denn mit uns an ihrer<br />

Seite können sie ihren Firmenkunden schlicht mehr bieten. Und indem<br />

wir das bankvermittelte Vertriebspartnergeschäft, zum Beispiel mit<br />

Autohäusern ausbauen, holen wir außerdem interessante Potenziale<br />

zurück in die Bank.<br />

Zudem bieten wir – auch wieder direkt in den Banken – echte<br />

Zukunftsprodukte. So können beispielsweise Photovoltaik- oder<br />

Biogasanlagen über uns geleast werden. Damit finanzieren wir<br />

Klimaschutz! Im Segment Energie & Umwelt haben wir 2009 Verträge<br />

mit einem Volumen von rund 76 Millionen Euro realisiert. Mehr als<br />

80 Prozent davon über unsere Partnerbanken vor Ort. Auf sehr großes<br />

Interesse stößt bei den Landwirten unsere Kooperation mit der<br />

Landwirtschaftlichen Rentenbank, das Programm „Energie vom Land“.<br />

Es ermöglicht <strong>Leasing</strong> mit Förderung für Kunden aus der Agrar- und<br />

<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 4 von 9


Ernährungswirtschaft.<br />

Wenn Sie uns schon über Jahre begleiten – wie das manche von Ihnen<br />

tun – dann wissen Sie, dass wir traditionell breit aufgestellt sind. Zu<br />

unserem Produktportfolio zählen <strong>Leasing</strong>- und Kreditangebote – für<br />

Fahrzeuge genauso wie für Maschinen, um mal zwei Beispiele zu<br />

nennen. Neben der Absatz- und Einkaufsfinanzierung bietet die<br />

<strong>VR</strong> LEASING-Gruppe auch Factoring und Zentralregulierung an.<br />

Ein weiteres Markenzeichen: Wir betreiben kleinvolumiges<br />

Standardmengengeschäft. Das heißt: kleine Losgrößen! Und es heißt:<br />

Fräsmaschinen statt Flugzeuge.<br />

Entsprechend haben wir uns organisatorisch aufgestellt. Seit 2008<br />

haben wir alle zentralen Arbeitsprozesse optimiert. Wir haben viel Kraft<br />

darauf konzentriert, effizienter zu werden. Wir verbessern die Abläufe,<br />

wir modernisieren unsere IT, wir bringen neueste Technologien zum<br />

Einsatz. Und Gleiches tun wir mit Blick auf den Markt.<br />

Auch da helfen uns automatisierte Prozesse. Schon vor fünf Jahren<br />

haben wir erkannt, wie wichtig das ist. Denn das Online-Geschäft ist<br />

effizient für unsere Kunden, da sie so zu schnellen Entscheidungen<br />

kommen. Mit Hilfe der Online-Anwendungen haben wir 2009 ein<br />

Neugeschäft von insgesamt 685,6 Millionen Euro realisiert. Das ist eine<br />

Steigerung um 52 Prozent. Unsere Online-Tools sind nicht nur schnell<br />

und komfortabel. Sie haben einen zusätzlichen Vorteil, denn sie<br />

gestatten vollautomatisierte Kreditanfragen. Damit kommen unsere<br />

Kunden zu sicheren, klaren und, vor allem, transparenten<br />

Entscheidungen. Sie merken, wir kümmern uns um unsere<br />

mittelständischen Kunden.<br />

Und wir beachten die Risiken, die mit Kosten verbunden sind. Denn wir<br />

sind nicht blauäugig. Wir gehen also an Neugeschäft nicht vorbei, wie<br />

das manche Wettbewerber derzeit tun. Aber wir nehmen nicht mehr<br />

jedes Geschäft um jeden Preis mit. Stattdessen handeln wir selektiver,<br />

achten noch genauer als bisher auf die vorhandenen Bonitäten und<br />

Risiken – im besten Sinne unternehmerischer Verantwortung. Unsere<br />

Devise ist: Ertrag vor Wachstum!<br />

Gestatten Sie mir ein paar Bemerkungen zu unserem Engagement im<br />

Ausland, also zu Mittel- und Osteuropa. Wir unterhalten dort<br />

gemeinsam mit der Österreichischen Volksbanken <strong>AG</strong> acht<br />

Beteiligungsgesellschaften. Und zwar über die Wiener VB <strong>Leasing</strong><br />

International (VBLI), eine Holding-Gesellschaft. Dazu sind wir in Ungarn<br />

mit der Lombard Lízing und in Russland mit der FB LEASING am<br />

<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 5 von 9


Markt. Macht insgesamt zehn Tochter- und Beteiligungsgesellschaften.<br />

Ich habe schon über das zurückgegangene Neugeschäftsvolumen in<br />

diesen Ländern berichtet.<br />

Aber lassen Sie es mich deutlich sagen: Die von mir eingangs<br />

benannten aktuellen Probleme in Deutschland gibt es so – oder so<br />

ähnlich – auch in Mittel- und Osteuropa. Und zwar mit ähnlichen<br />

Auswirkungen auf die <strong>Leasing</strong>branche. Dennoch: Wir bleiben dort aktiv<br />

und präsent. Denn wir versprechen uns mittelfristig gerade in Mittel-<br />

und Osteuropa sehr viel. Dies lässt sich am Besten anhand von<br />

Ertragszahlen begründen, denn im Ausland haben wir nach<br />

Risikovorsorge immer noch eine Nettomarge von gut 5 bis 6 Prozent<br />

auf den Objektwert, während sie im Inland, bei erheblich höheren<br />

Personal- und Sachkosten, deutlich niedriger liegt – im Schnitt unter<br />

3 Prozent.<br />

Aber wir setzen auch dort auf Sicherheit. Bonitäten rücken deutlich<br />

stärker in den Blickpunkt. Das bedeutet dann in der Konsequenz eben<br />

auch deutlich weniger Neugeschäft. Der insgesamt gerade<br />

schwächelnde Markt in Mittel- und Osteuropa spielt da natürlich auch<br />

mit hinein.<br />

Lassen Sie mich die Situation am Beispiel Ungarns erklären: Dort<br />

haben wir das Neugeschäft mit Lkws deutlich heruntergefahren, weil<br />

der Markt dort aktuell sehr schwierig ist. Bedingt durch die Krise wird<br />

auf den Straßen deutlich weniger transportiert. In Russland war das<br />

„Kuchenstück Lkw“ 2008 sogar noch größer. Auch hier ist es aus<br />

ähnlichen Gründen um einiges kleiner geworden. „Hochgestuft“ haben<br />

wir hier hingegen die Segmente Maschinen und Pkw. Bei all diesen<br />

Herausforderungen sind wir mit den Erträgen, die wir insgesamt im<br />

Ausland haben, zufrieden. Und wir sind auch deshalb für diese Region<br />

optimistisch, weil dort mittel- und langfristig ordentliche<br />

Wachstumsperspektiven bestehen. Nicht zu vergessen: Die Kosten dort<br />

liegen, wie Sie wissen, immer noch deutlich unter denen hierzulande.<br />

Meine Damen und Herren,<br />

die Vermarktungserlöse am Ende der Wertschöpfungskette sind<br />

zurückgegangen. Aber <strong>Leasing</strong>rückläufer monatelang bei uns auf dem<br />

Hof – das mögen wir nicht! Und es rechnet sich betriebswirtschaftlich<br />

auch nicht. Deshalb kümmern wir uns sehr offensiv um ihre<br />

Wiedervermarktung. Wir haben eine neue, internetbasierte<br />

Gebrauchtwagenplattform – vr-gebrauchtwagen.de – errichtet.<br />

Autohäuser und Händler, die mit uns zusammenarbeiten, bekommen<br />

damit einen zusätzlichen Marktplatz, eine Art virtuelles Lager. Sie<br />

<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 6 von 9


können für ihre Kunden aus einigen hundert, täglich neuen<br />

<strong>Leasing</strong>rückläufern auswählen. Jedes Fahrzeug hat ein neutrales<br />

Sachverständigengutachten der DEKRA. Und weil die Frage der<br />

Vermarktung für uns auch eine internationale Komponente hat,<br />

funktioniert sie seit wenigen Tagen auch international. Das heißt<br />

konkret: Ein Autohaus in Bad Vilbel, das mit uns zusammenarbeitet,<br />

kann bequem per Mausklick einen <strong>Leasing</strong>rückläufer aus Bratislava<br />

abrufen.<br />

Meine Damen und Herren, wir wissen genau, wie sehr klassische<br />

Mittelstandsbetriebe im Moment, in diesem heiklen Jahr 2010, frische<br />

Liquidität brauchen. Ich hatte Ihnen bereits dargestellt, dass die<br />

<strong>VR</strong> LEASING aufgrund ihrer Kapitalkraft bzw. Risikodeckungsmasse<br />

und aufgrund ihrer starken Refinanzierungsfunktion jederzeit mit<br />

Kunden Verträge abschließen kann. In dieser schwierigen Situation<br />

helfen wir den kleinen und mittleren Unternehmen tatkräftig. Und mit<br />

einigem Erfolg. Denn angesichts der von mir beschriebenen<br />

Herausforderungen haben wir einen ordentlichen Auftakt ins neue<br />

Geschäftsjahr geschafft. Bei den Vertragsstückzahlen in den Bereichen<br />

Automotive und Machinery sind wir in den ersten drei Monaten des<br />

neuen Geschäftsjahres gewachsen: Plus 6,9 Prozent bei Automotive,<br />

plus 8,9 Prozent bei Machinery. Positiv auch die deutliche<br />

Volumensteigerung bei der <strong>VR</strong> FACTOREM mit plus 13,4 Prozent.<br />

Ebenso erfreulich die Steigerung bei der Zentralregulierung der<br />

<strong>VR</strong> DISKONTBANK: plus 6,4 Prozent.<br />

Die Devise aber ist und bleibt: Ertrag vor Wachstum. Wir nehmen<br />

Rückgänge beim Volumen nicht nur in Kauf, wir machen das bewusst,<br />

weil wir die Risiken genau im Auge haben. Ein weiterer wichtiger Hebel<br />

für unseren Geschäftserfolg sind die Stückkosten pro Vertrag. Hier<br />

wollen wir noch besser werden. Und zwar, indem wir die Produktivität<br />

steigern, um so die Stückkosten pro Vertrag herunterzufahren. Wir<br />

haben gesehen, dass unsere Kreditprodukte gut ankommen. Diesen<br />

Pfad werden wir weiter gehen. Und wir konzentrieren uns auf das<br />

kleinteilige, risikoarme, online abgewickelte Geschäft. Das mag etwas<br />

unaufregend klingen. Aber genau das ist unser Erfolgsrezept!<br />

Bei allen Fragezeichen und Unwägbarkeiten, die die globale Wirtschaft<br />

im Moment betreffen: Für 2010 streben wir ein Teilbetriebsergebnis im<br />

Konzern in Höhe von 101,2 Millionen Euro an und gehen davon aus,<br />

dass bei sinkenden Risikokosten wieder schwarze Zahlen erreichbar<br />

sind. Wir halten deshalb ein Ergebnis der gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit von rund 20 Millionen Euro für realistisch. Die<br />

zentrale Größe dafür wird nicht das Neugeschäft sein, sondern die<br />

<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 7 von 9


Risikovorsorge. Je mehr wir diese reduzieren können, desto besser<br />

wird unser Ergebnis ausfallen. Und natürlich: Je schneller und kräftiger<br />

sich die Volkswirtschaften in Deutschland und in Mittel- und Osteuropa<br />

erholen, desto besser ist das auch für uns.<br />

Ein Unternehmen wie die <strong>VR</strong> LEASING will auch gesellschaftliche<br />

Verantwortung tragen. Das tun wir mit voller Überzeugung. Und wir tun<br />

es auch bei wirtschaftlichem Gegenwind. In unseren „Eschborner<br />

Gesprächen“ diskutieren wir einmal im Jahr in prominenter<br />

Podiumsbesetzung über gesellschaftliche Probleme. Das öffentliche<br />

Interesse an der Diskussionsreihe ist groß. Manche und mancher von<br />

Ihnen war auch schon da.<br />

Eine andere Sache, die uns am Herzen liegt, ist die Mikrofinanzierung,<br />

für die wir uns seit 2007 gemeinsam mit der Frankfurt School of<br />

Finance & Management engagieren. In Moldawien und Tadschikistan<br />

beispielsweise, wo wir helfen, Finanzseminare auszurichten, also<br />

„Trainings rund ums Geld“. Das bedeutet konkret: Wir geben Menschen<br />

Hilfestellung beim Berechnen von Einnahmen und Ausgaben sowie bei<br />

der Haushaltsplanung. Wir sind das erste privatwirtschaftliche<br />

Unternehmen, das Mikrofinanzierungsinstitute finanziell fördert und an<br />

sie Know-how vermittelt. Das gute alte genossenschaftliche Motto „Hilfe<br />

zur Selbsthilfe“ erfährt hier eine sehr schöne Renaissance.<br />

Wir sind aber auch hier in Deutschland „einfach näher dran“ und tun<br />

was! So unterstützen wir seit Jahren schon das Wohnheim „Villa Luce“<br />

für geistig behinderte Menschen bei uns direkt um die Ecke.<br />

Erstmals gab es bei uns im vergangenen Jahr einen firmeneigenen<br />

„Charity-Lauf“, den unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

kompletter Eigenregie geplant und durchgeführt haben. Dabei kam eine<br />

Menge Geld zusammen, mehr als 6.000 Euro. Auch dies zugunsten der<br />

Bewohner der „Villa Luce“.<br />

Wir nehmen unsere Verantwortung ernst und wir nehmen sie an –<br />

gesellschaftlich und betriebswirtschaftlich. Und wir profitieren davon,<br />

dass die Menschen, dass unsere Partner und Kunden, uns das auch<br />

abnehmen. Wo andere Vertrauen verloren haben, haben wir – und hat<br />

der FinanzVerbund – neues Vertrauen hinzugewonnnen. Auch deshalb<br />

blicken wir optimistisch nach vorne!<br />

Ich habe Ihnen ausführlich erläutert, dass wir uns mit voller Kraft weiter<br />

unseren Kunden stellen können und wollen. Ich hoffe, dass unsere<br />

Kunden nicht zu viel von ihrer wirtschaftlichen Kraft verloren haben.<br />

<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 8 von 9


Wir haben in diesen Monaten gelernt, dass es nicht glücklich macht,<br />

viele Kunden zu haben, sondern, dass es glücklich macht, viele gute<br />

Kunden zu gewinnen.<br />

Wir denken, dass unsere Saat aufgeht! In diesem Sinne: Vielen Dank<br />

für Ihre Aufmerksamkeit! Und hiermit eröffne ich die Diskussion!<br />

Die <strong>VR</strong> LEASING-Gruppe (Eschborn) verschafft kleinen und mittleren Unternehmen neue Freiräume. Dazu arbeitet der Spezialanbieter für<br />

mittelstandsorientierte Finanzierungen im FinanzVerbund der Volksbanken Raiffeisenbanken mit rund 1.100 Partnerbanken zusammen. Mehr als<br />

2.500 mittelständische Händler und Hersteller sind Vertriebs- und Kooperationspartner. Zum Produktportfolio zählen <strong>Leasing</strong>- und Kreditangebote<br />

für Fahrzeuge, Maschinen, Energie- und Umwelttechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie gewerbliche Immobilien. Neben der<br />

Absatz- und Einkaufsfinanzierung bietet die <strong>VR</strong> LEASING-Gruppe auch Factoring und Zentralregulierung an. In zehn mittel- und osteuropäischen<br />

Ländern sind eigene Tochter- und Beteiligungsgesellschaften aktiv. Getreu dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ übernimmt das Haus gesellschaftliche<br />

Verantwortung, beispielsweise durch die Förderung von Mikrokrediten in Osteuropa.<br />

Zu den Unternehmen der <strong>VR</strong> LEASING-Gruppe gehören BFL <strong>Leasing</strong>, Lombard Pénzügyi és, Ungarn, VB LEASING International Holding, Wien,<br />

FB-LEASING OOO, Moskau, <strong>VR</strong> BAUREGIE, <strong>VR</strong> DISKONTBANK, <strong>VR</strong> FACTOREM, <strong>VR</strong> medico LEASING.<br />

Für weitere Fragen: Maike C. Denk, Leiterin Unternehmenskommunikation, <strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong>, Hauptstraße 131-137, 65760 Eschborn,<br />

Tel.: 06196.99.3578, Fax: 06196.99.3570, E-Mail: maike.denk@vr-leasing.de, Internet: www.vr-leasing.de<br />

<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 9 von 9

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