PDF: Rede Reinhard Gödel - VR-Leasing AG
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Maike C. Denk<br />
Hanswolf Hohn<br />
Unternehmenskommunikation<br />
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Telefax 0 61 96.99 35 70<br />
maike.denk@vr-leasing.de<br />
Eschborn, 21. April 2010<br />
<strong>Rede</strong> von <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong>,<br />
Vorstandsvorsitzender der <strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong>,<br />
anlässlich der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt/Main<br />
Es gilt das gesprochene Wort!<br />
Meine sehr geehrten Damen und Herren,<br />
herzlich willkommen im Frankfurter Hof zur Bilanzpressekonferenz der<br />
<strong>VR</strong> LEASING – auch im Namen meiner drei Vorstandskollegen Peter<br />
Dieckmann, Ludwig W. Schott und Dr. Ferdinand Vogel.<br />
Im vergangenen Jahr, fast zur gleichen Zeit, haben wir hier mehrfach<br />
über die Herausforderungen gesprochen, die vor uns liegen. Ich denke,<br />
wir lagen richtig mit dieser Bewertung. Das abgelaufene Geschäftsjahr<br />
war reich an Klippen und Hürden. Um das aber gleich am Anfang zu<br />
sagen: Unser Haus ist mit den vielen großen und kleinen Problemen,<br />
die unsere ganze Branche bewegen, fertig geworden.<br />
Dies wird deutlich an der Entwicklung unseres Substanzwertes, der sich<br />
trotz der Krise gegenüber dem Vorjahr um 3,4 Prozent auf<br />
697,4 Millionen Euro gesteigert hat. Letztendlich stellt dieser<br />
Substanzwert die Risikodeckungsmasse unseres Geschäftes dar. Dies<br />
zeigt, dass wir aufgrund dieser Kennzahlen den Rahmen für weiteres<br />
Wachstum haben. Noch eine gute Nachricht: Das Teilbetriebsergebnis<br />
vor Risikovorsorge kletterte 2009 deutlich, um 38,1 Prozent. Es liegt<br />
<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 1 von 9
jetzt bei 96,7 Millionen Euro (2008: 70 Mio. Euro). Damit wird klar: Wir<br />
haben Geld verdient im vergangenen Jahr, meine Damen und Herren!<br />
Dennoch: Allen ist klar geworden, dass die Wachstumslokomotive<br />
<strong>Leasing</strong> im vergangenen Jahr an Zugkraft eingebüßt hat. Wir stehen<br />
nicht direkt auf dem Abstellgleis, aber die Nachfrage hat aufgrund der<br />
Konjunkturdelle spürbar an Fahrt verloren. Von einer Kreditklemme<br />
können wir deshalb nicht sprechen. Aber hierzu später mehr.<br />
Das größte Problem war und ist die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise.<br />
Als Finanzierungspartner des Mittelstands bekommen wir die aktuellen<br />
Probleme der kleinen und mittleren Unternehmen hautnah, schmerzhaft<br />
und direkt zu spüren. Der Rückgang der gesamtwirtschaftlichen<br />
Investitionen ist erheblich. Ein weiterer Punkt: Die Zahl der Insolvenzen<br />
ist 2009 deutlich gestiegen. Sie sehen das auf der Folie, die wir Ihnen<br />
aufgelegt haben. Nach Berechnungen der Wirtschaftsauskunftsdatei<br />
Bürgel gab es deutlich mehr als 33.000 Unternehmenspleiten. Für 2010<br />
wird sogar mit bis zu 40.000 Firmenpleiten gerechnet. Dazu kommen<br />
schlechtere Bonitäten und Ratings – und eine problematische<br />
Wiedervermarktung. Das alles zusammen ist schwer zu verdauen.<br />
Entsprechend stark sind die <strong>Leasing</strong>investitionen in Deutschland im<br />
vergangenen Jahr eingebrochen.<br />
Umso erfreulicher ist, meine Damen und Herren, dass wir uns unterm<br />
Strich ordentlich geschlagen haben. Mit unserem Neugeschäftsvolumen<br />
von 2,24 Milliarden Euro im Inland haben wir annähernd das Niveau<br />
des Vorjahres gehalten. Im Ausland, also in Mittel- und Osteuropa, gab<br />
es beim Neugeschäft einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen. 2009<br />
kamen wir hier auf 1,25 Milliarden Euro – nach 2,31 Milliarden Euro im<br />
Jahr zuvor. Das ist ein Rückgang um 46,1 Prozent. Das ist allerdings<br />
planvoll und bewusst geschehen. Wir haben dort gezielt Geschäft<br />
heruntergefahren. Das Bild im Ausland ist also differenzierter, als<br />
manche meinen. Ich komme darauf nachher noch zu sprechen. Die<br />
Zahl der im In- und Ausland abgeschlossenen Neuverträge ging 2009<br />
auf 126.601 Stück zurück (2008: 155.817 Stück). Der komplette<br />
Vertragsbestand sank leicht auf 495.951 Stück. 2008 lagen wir bei<br />
knapp über 500.000.<br />
Wir haben 2009, wie eben schon gesagt, mit einem positiven<br />
Teilkonzernbetriebsergebnis von 96,7 Millionen Euro vor Risikovorsorge<br />
abgeschlossen. Wir haben einen soliden Substanzwert. Die Folie zeigt<br />
die beeindruckende Entwicklung unserer Gesellschaft in den<br />
vergangenen Jahren. Trotzdem haben wir, erstmals in der Geschichte<br />
unserer Gruppe, ein negatives Ergebnis der gewöhnlichen<br />
<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 2 von 9
Geschäftstätigkeit von -18,8 Millionen Euro eingefahren. Diese rote<br />
Zahl hatten wir bereits erwartet und auch kommuniziert, sie hat uns<br />
nicht überrascht. Denn wegen der gestiegenen Risiken mussten wir<br />
unsere Risikovorsorge deutlich aufstocken.<br />
Nach 46 Millionen im Geschäftsjahr 2008 stiegen die Kosten für diese<br />
Abschirmung im In- und Ausland auf 117,1 Millionen Euro. Blickt man<br />
allein auf die Mobilien im Inland ergibt sich ein ähnliches Bild. Die<br />
Schäden stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr auf 6.321 Fälle. Im<br />
Jahr 2008 waren es noch rund 4.500. Das ist ein Anstieg um<br />
39 Prozent! Entsprechend stark mussten wir die Risikovorsorge nach<br />
oben schrauben: Sie lag 2009 bei 47,4 Millionen Euro. Im Jahr zuvor<br />
waren es noch 24 Millionen Euro. Interessant ist, dass wir im Ausland<br />
insgesamt trotz gestiegener Schäden positiv abgeschlossen haben.<br />
Unser Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Ungarn und<br />
Russland betrug 5,5 Millionen Euro.<br />
Bei uns stimmt die Substanz, auch inmitten der Krise. Ich hatte das<br />
eingangs schon dargestellt. Der Substanzwert stieg um 3,4 Prozent:<br />
von 674,5 Millionen Euro auf jetzt 697,4 Millionen Euro. Unser<br />
Eigenkapital lag zum Stichtag bei 393 Millionen Euro, ist also um<br />
3,4 Prozent zurückgegangen – unter anderem bedingt durch unseren<br />
Jahresfehlbetrag. Aber auch das ist immer noch eine relativ komfortable<br />
Ausstattung. Die Cost-Income-Ratio betrug 63,7 Prozent. Verglichen<br />
mit dem Vorjahr ist das eine Verbesserung um rund 5 Prozentpunkte.<br />
Schauen wir etwas genauer auf ausgewählte Geschäftsfelder. Bei der<br />
Finanzierung von Fahrzeugen, also Pkw und Kombis, Busse, Lkw und<br />
Anhänger, haben wir uns 2009 verbessert: Das Neugeschäftsvolumen<br />
stieg um 8 Prozent auf 877,3 Millionen Euro (2008: 812,7 Mio. Euro).<br />
Weniger gut lief es bei der Finanzierung von Investitionsgütern mit<br />
692,3 Millionen Euro (2008: 860,4 Mio. Euro). Das Minus belief sich auf<br />
19,5 Prozent. Die schwere Krise auf dem Maschinenmarkt ist hier<br />
deutlich zu spüren.<br />
Das Neugeschäftsvolumen von Immobilien und der <strong>VR</strong> BAUREGIE<br />
wuchs zusammengenommen um 6,2 Prozent und lag zum Stichtag bei<br />
253,4 Millionen Euro (2008: 238,5 Mio. Euro).<br />
Der generierte Factoringumsatz der <strong>VR</strong> FACTOREM war mit<br />
1,83 Milliarden Euro leicht rückläufig (2008: 1,88 Mrd. Euro), ein Minus<br />
von 2,9 Prozent. Demgegenüber verbesserte sich der Umsatz der<br />
Zentralregulierung der <strong>VR</strong> DISKONTBANK um 4,7 Prozent auf<br />
6,88 Milliarden Euro (2008: 6,57 Mrd. Euro).<br />
<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 3 von 9
Meine Damen und Herren,<br />
wir sagen das nicht, weil es hier im FinanzVerbund „zum guten Ton“<br />
gehört, sondern weil es so ist: Ohne die Volksbanken Raiffeisenbanken<br />
an unserer Seite, ohne den FinanzVerbund, wären wir nicht die, die wir<br />
sind – gerade in dieser turbulenten Zeit.<br />
Ein Blick auf die Zahlen belegt das: Im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
haben unsere Partnerbanken Verträge mit einem Volumen von rund<br />
1,5 Milliarden Euro an uns vermittelt. Gut zwei Drittel unseres<br />
Neugeschäfts im Inland gehen auf die erfolgreiche Vermittlungstätigkeit<br />
unserer Partnerbanken vor Ort zurück. Und dank unserer festen<br />
Verwurzelung im FinanzVerbund stehen wir auch in der Refinanzierung<br />
stabil und sicher da. Manche unserer Wettbewerber klagten und klagen<br />
über Liquiditätsengpässe. Das ist bei uns, zum Glück, kein Thema.<br />
Die Potenziale im FinanzVerbund sind groß, und sie sind noch lange<br />
nicht ausgeschöpft. Wir wissen das, weil wir das ermittelt haben.<br />
Deshalb konzentrieren wir uns künftig noch mehr auf die enge<br />
Zusammenarbeit mit unseren Partnerbanken. Unsere Analyse hat ein<br />
<strong>Leasing</strong>potenzial von mehr als 7 Milliarden Euro bei den Gewerbe- und<br />
Firmenkunden der Volks- und Raiffeisenbanken zu Tage gebracht. Ein<br />
Großteil verbirgt sich bei den kleinen Objektwerten bis 125.000 Euro.<br />
Wir wollen ran an diesen Speck! Denn genau da, bei den kleinen<br />
Losgrößen, liegt unsere Kernkompetenz. Aber wie heben wir diese<br />
Potenziale? Beispielsweise, indem wir die Online-Anbindung der<br />
Volksbanken Raiffeisenbanken weiter verbessern. Denn damit kann<br />
schnell und direkt mehr Geschäft gestemmt werden. Die Partnerbanken<br />
haben davon mehr als interessante Provisionen. Denn mit uns an ihrer<br />
Seite können sie ihren Firmenkunden schlicht mehr bieten. Und indem<br />
wir das bankvermittelte Vertriebspartnergeschäft, zum Beispiel mit<br />
Autohäusern ausbauen, holen wir außerdem interessante Potenziale<br />
zurück in die Bank.<br />
Zudem bieten wir – auch wieder direkt in den Banken – echte<br />
Zukunftsprodukte. So können beispielsweise Photovoltaik- oder<br />
Biogasanlagen über uns geleast werden. Damit finanzieren wir<br />
Klimaschutz! Im Segment Energie & Umwelt haben wir 2009 Verträge<br />
mit einem Volumen von rund 76 Millionen Euro realisiert. Mehr als<br />
80 Prozent davon über unsere Partnerbanken vor Ort. Auf sehr großes<br />
Interesse stößt bei den Landwirten unsere Kooperation mit der<br />
Landwirtschaftlichen Rentenbank, das Programm „Energie vom Land“.<br />
Es ermöglicht <strong>Leasing</strong> mit Förderung für Kunden aus der Agrar- und<br />
<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 4 von 9
Ernährungswirtschaft.<br />
Wenn Sie uns schon über Jahre begleiten – wie das manche von Ihnen<br />
tun – dann wissen Sie, dass wir traditionell breit aufgestellt sind. Zu<br />
unserem Produktportfolio zählen <strong>Leasing</strong>- und Kreditangebote – für<br />
Fahrzeuge genauso wie für Maschinen, um mal zwei Beispiele zu<br />
nennen. Neben der Absatz- und Einkaufsfinanzierung bietet die<br />
<strong>VR</strong> LEASING-Gruppe auch Factoring und Zentralregulierung an.<br />
Ein weiteres Markenzeichen: Wir betreiben kleinvolumiges<br />
Standardmengengeschäft. Das heißt: kleine Losgrößen! Und es heißt:<br />
Fräsmaschinen statt Flugzeuge.<br />
Entsprechend haben wir uns organisatorisch aufgestellt. Seit 2008<br />
haben wir alle zentralen Arbeitsprozesse optimiert. Wir haben viel Kraft<br />
darauf konzentriert, effizienter zu werden. Wir verbessern die Abläufe,<br />
wir modernisieren unsere IT, wir bringen neueste Technologien zum<br />
Einsatz. Und Gleiches tun wir mit Blick auf den Markt.<br />
Auch da helfen uns automatisierte Prozesse. Schon vor fünf Jahren<br />
haben wir erkannt, wie wichtig das ist. Denn das Online-Geschäft ist<br />
effizient für unsere Kunden, da sie so zu schnellen Entscheidungen<br />
kommen. Mit Hilfe der Online-Anwendungen haben wir 2009 ein<br />
Neugeschäft von insgesamt 685,6 Millionen Euro realisiert. Das ist eine<br />
Steigerung um 52 Prozent. Unsere Online-Tools sind nicht nur schnell<br />
und komfortabel. Sie haben einen zusätzlichen Vorteil, denn sie<br />
gestatten vollautomatisierte Kreditanfragen. Damit kommen unsere<br />
Kunden zu sicheren, klaren und, vor allem, transparenten<br />
Entscheidungen. Sie merken, wir kümmern uns um unsere<br />
mittelständischen Kunden.<br />
Und wir beachten die Risiken, die mit Kosten verbunden sind. Denn wir<br />
sind nicht blauäugig. Wir gehen also an Neugeschäft nicht vorbei, wie<br />
das manche Wettbewerber derzeit tun. Aber wir nehmen nicht mehr<br />
jedes Geschäft um jeden Preis mit. Stattdessen handeln wir selektiver,<br />
achten noch genauer als bisher auf die vorhandenen Bonitäten und<br />
Risiken – im besten Sinne unternehmerischer Verantwortung. Unsere<br />
Devise ist: Ertrag vor Wachstum!<br />
Gestatten Sie mir ein paar Bemerkungen zu unserem Engagement im<br />
Ausland, also zu Mittel- und Osteuropa. Wir unterhalten dort<br />
gemeinsam mit der Österreichischen Volksbanken <strong>AG</strong> acht<br />
Beteiligungsgesellschaften. Und zwar über die Wiener VB <strong>Leasing</strong><br />
International (VBLI), eine Holding-Gesellschaft. Dazu sind wir in Ungarn<br />
mit der Lombard Lízing und in Russland mit der FB LEASING am<br />
<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 5 von 9
Markt. Macht insgesamt zehn Tochter- und Beteiligungsgesellschaften.<br />
Ich habe schon über das zurückgegangene Neugeschäftsvolumen in<br />
diesen Ländern berichtet.<br />
Aber lassen Sie es mich deutlich sagen: Die von mir eingangs<br />
benannten aktuellen Probleme in Deutschland gibt es so – oder so<br />
ähnlich – auch in Mittel- und Osteuropa. Und zwar mit ähnlichen<br />
Auswirkungen auf die <strong>Leasing</strong>branche. Dennoch: Wir bleiben dort aktiv<br />
und präsent. Denn wir versprechen uns mittelfristig gerade in Mittel-<br />
und Osteuropa sehr viel. Dies lässt sich am Besten anhand von<br />
Ertragszahlen begründen, denn im Ausland haben wir nach<br />
Risikovorsorge immer noch eine Nettomarge von gut 5 bis 6 Prozent<br />
auf den Objektwert, während sie im Inland, bei erheblich höheren<br />
Personal- und Sachkosten, deutlich niedriger liegt – im Schnitt unter<br />
3 Prozent.<br />
Aber wir setzen auch dort auf Sicherheit. Bonitäten rücken deutlich<br />
stärker in den Blickpunkt. Das bedeutet dann in der Konsequenz eben<br />
auch deutlich weniger Neugeschäft. Der insgesamt gerade<br />
schwächelnde Markt in Mittel- und Osteuropa spielt da natürlich auch<br />
mit hinein.<br />
Lassen Sie mich die Situation am Beispiel Ungarns erklären: Dort<br />
haben wir das Neugeschäft mit Lkws deutlich heruntergefahren, weil<br />
der Markt dort aktuell sehr schwierig ist. Bedingt durch die Krise wird<br />
auf den Straßen deutlich weniger transportiert. In Russland war das<br />
„Kuchenstück Lkw“ 2008 sogar noch größer. Auch hier ist es aus<br />
ähnlichen Gründen um einiges kleiner geworden. „Hochgestuft“ haben<br />
wir hier hingegen die Segmente Maschinen und Pkw. Bei all diesen<br />
Herausforderungen sind wir mit den Erträgen, die wir insgesamt im<br />
Ausland haben, zufrieden. Und wir sind auch deshalb für diese Region<br />
optimistisch, weil dort mittel- und langfristig ordentliche<br />
Wachstumsperspektiven bestehen. Nicht zu vergessen: Die Kosten dort<br />
liegen, wie Sie wissen, immer noch deutlich unter denen hierzulande.<br />
Meine Damen und Herren,<br />
die Vermarktungserlöse am Ende der Wertschöpfungskette sind<br />
zurückgegangen. Aber <strong>Leasing</strong>rückläufer monatelang bei uns auf dem<br />
Hof – das mögen wir nicht! Und es rechnet sich betriebswirtschaftlich<br />
auch nicht. Deshalb kümmern wir uns sehr offensiv um ihre<br />
Wiedervermarktung. Wir haben eine neue, internetbasierte<br />
Gebrauchtwagenplattform – vr-gebrauchtwagen.de – errichtet.<br />
Autohäuser und Händler, die mit uns zusammenarbeiten, bekommen<br />
damit einen zusätzlichen Marktplatz, eine Art virtuelles Lager. Sie<br />
<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 6 von 9
können für ihre Kunden aus einigen hundert, täglich neuen<br />
<strong>Leasing</strong>rückläufern auswählen. Jedes Fahrzeug hat ein neutrales<br />
Sachverständigengutachten der DEKRA. Und weil die Frage der<br />
Vermarktung für uns auch eine internationale Komponente hat,<br />
funktioniert sie seit wenigen Tagen auch international. Das heißt<br />
konkret: Ein Autohaus in Bad Vilbel, das mit uns zusammenarbeitet,<br />
kann bequem per Mausklick einen <strong>Leasing</strong>rückläufer aus Bratislava<br />
abrufen.<br />
Meine Damen und Herren, wir wissen genau, wie sehr klassische<br />
Mittelstandsbetriebe im Moment, in diesem heiklen Jahr 2010, frische<br />
Liquidität brauchen. Ich hatte Ihnen bereits dargestellt, dass die<br />
<strong>VR</strong> LEASING aufgrund ihrer Kapitalkraft bzw. Risikodeckungsmasse<br />
und aufgrund ihrer starken Refinanzierungsfunktion jederzeit mit<br />
Kunden Verträge abschließen kann. In dieser schwierigen Situation<br />
helfen wir den kleinen und mittleren Unternehmen tatkräftig. Und mit<br />
einigem Erfolg. Denn angesichts der von mir beschriebenen<br />
Herausforderungen haben wir einen ordentlichen Auftakt ins neue<br />
Geschäftsjahr geschafft. Bei den Vertragsstückzahlen in den Bereichen<br />
Automotive und Machinery sind wir in den ersten drei Monaten des<br />
neuen Geschäftsjahres gewachsen: Plus 6,9 Prozent bei Automotive,<br />
plus 8,9 Prozent bei Machinery. Positiv auch die deutliche<br />
Volumensteigerung bei der <strong>VR</strong> FACTOREM mit plus 13,4 Prozent.<br />
Ebenso erfreulich die Steigerung bei der Zentralregulierung der<br />
<strong>VR</strong> DISKONTBANK: plus 6,4 Prozent.<br />
Die Devise aber ist und bleibt: Ertrag vor Wachstum. Wir nehmen<br />
Rückgänge beim Volumen nicht nur in Kauf, wir machen das bewusst,<br />
weil wir die Risiken genau im Auge haben. Ein weiterer wichtiger Hebel<br />
für unseren Geschäftserfolg sind die Stückkosten pro Vertrag. Hier<br />
wollen wir noch besser werden. Und zwar, indem wir die Produktivität<br />
steigern, um so die Stückkosten pro Vertrag herunterzufahren. Wir<br />
haben gesehen, dass unsere Kreditprodukte gut ankommen. Diesen<br />
Pfad werden wir weiter gehen. Und wir konzentrieren uns auf das<br />
kleinteilige, risikoarme, online abgewickelte Geschäft. Das mag etwas<br />
unaufregend klingen. Aber genau das ist unser Erfolgsrezept!<br />
Bei allen Fragezeichen und Unwägbarkeiten, die die globale Wirtschaft<br />
im Moment betreffen: Für 2010 streben wir ein Teilbetriebsergebnis im<br />
Konzern in Höhe von 101,2 Millionen Euro an und gehen davon aus,<br />
dass bei sinkenden Risikokosten wieder schwarze Zahlen erreichbar<br />
sind. Wir halten deshalb ein Ergebnis der gewöhnlichen<br />
Geschäftstätigkeit von rund 20 Millionen Euro für realistisch. Die<br />
zentrale Größe dafür wird nicht das Neugeschäft sein, sondern die<br />
<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 7 von 9
Risikovorsorge. Je mehr wir diese reduzieren können, desto besser<br />
wird unser Ergebnis ausfallen. Und natürlich: Je schneller und kräftiger<br />
sich die Volkswirtschaften in Deutschland und in Mittel- und Osteuropa<br />
erholen, desto besser ist das auch für uns.<br />
Ein Unternehmen wie die <strong>VR</strong> LEASING will auch gesellschaftliche<br />
Verantwortung tragen. Das tun wir mit voller Überzeugung. Und wir tun<br />
es auch bei wirtschaftlichem Gegenwind. In unseren „Eschborner<br />
Gesprächen“ diskutieren wir einmal im Jahr in prominenter<br />
Podiumsbesetzung über gesellschaftliche Probleme. Das öffentliche<br />
Interesse an der Diskussionsreihe ist groß. Manche und mancher von<br />
Ihnen war auch schon da.<br />
Eine andere Sache, die uns am Herzen liegt, ist die Mikrofinanzierung,<br />
für die wir uns seit 2007 gemeinsam mit der Frankfurt School of<br />
Finance & Management engagieren. In Moldawien und Tadschikistan<br />
beispielsweise, wo wir helfen, Finanzseminare auszurichten, also<br />
„Trainings rund ums Geld“. Das bedeutet konkret: Wir geben Menschen<br />
Hilfestellung beim Berechnen von Einnahmen und Ausgaben sowie bei<br />
der Haushaltsplanung. Wir sind das erste privatwirtschaftliche<br />
Unternehmen, das Mikrofinanzierungsinstitute finanziell fördert und an<br />
sie Know-how vermittelt. Das gute alte genossenschaftliche Motto „Hilfe<br />
zur Selbsthilfe“ erfährt hier eine sehr schöne Renaissance.<br />
Wir sind aber auch hier in Deutschland „einfach näher dran“ und tun<br />
was! So unterstützen wir seit Jahren schon das Wohnheim „Villa Luce“<br />
für geistig behinderte Menschen bei uns direkt um die Ecke.<br />
Erstmals gab es bei uns im vergangenen Jahr einen firmeneigenen<br />
„Charity-Lauf“, den unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />
kompletter Eigenregie geplant und durchgeführt haben. Dabei kam eine<br />
Menge Geld zusammen, mehr als 6.000 Euro. Auch dies zugunsten der<br />
Bewohner der „Villa Luce“.<br />
Wir nehmen unsere Verantwortung ernst und wir nehmen sie an –<br />
gesellschaftlich und betriebswirtschaftlich. Und wir profitieren davon,<br />
dass die Menschen, dass unsere Partner und Kunden, uns das auch<br />
abnehmen. Wo andere Vertrauen verloren haben, haben wir – und hat<br />
der FinanzVerbund – neues Vertrauen hinzugewonnnen. Auch deshalb<br />
blicken wir optimistisch nach vorne!<br />
Ich habe Ihnen ausführlich erläutert, dass wir uns mit voller Kraft weiter<br />
unseren Kunden stellen können und wollen. Ich hoffe, dass unsere<br />
Kunden nicht zu viel von ihrer wirtschaftlichen Kraft verloren haben.<br />
<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 8 von 9
Wir haben in diesen Monaten gelernt, dass es nicht glücklich macht,<br />
viele Kunden zu haben, sondern, dass es glücklich macht, viele gute<br />
Kunden zu gewinnen.<br />
Wir denken, dass unsere Saat aufgeht! In diesem Sinne: Vielen Dank<br />
für Ihre Aufmerksamkeit! Und hiermit eröffne ich die Diskussion!<br />
Die <strong>VR</strong> LEASING-Gruppe (Eschborn) verschafft kleinen und mittleren Unternehmen neue Freiräume. Dazu arbeitet der Spezialanbieter für<br />
mittelstandsorientierte Finanzierungen im FinanzVerbund der Volksbanken Raiffeisenbanken mit rund 1.100 Partnerbanken zusammen. Mehr als<br />
2.500 mittelständische Händler und Hersteller sind Vertriebs- und Kooperationspartner. Zum Produktportfolio zählen <strong>Leasing</strong>- und Kreditangebote<br />
für Fahrzeuge, Maschinen, Energie- und Umwelttechnik, Informations- und Kommunikationstechnologie sowie gewerbliche Immobilien. Neben der<br />
Absatz- und Einkaufsfinanzierung bietet die <strong>VR</strong> LEASING-Gruppe auch Factoring und Zentralregulierung an. In zehn mittel- und osteuropäischen<br />
Ländern sind eigene Tochter- und Beteiligungsgesellschaften aktiv. Getreu dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ übernimmt das Haus gesellschaftliche<br />
Verantwortung, beispielsweise durch die Förderung von Mikrokrediten in Osteuropa.<br />
Zu den Unternehmen der <strong>VR</strong> LEASING-Gruppe gehören BFL <strong>Leasing</strong>, Lombard Pénzügyi és, Ungarn, VB LEASING International Holding, Wien,<br />
FB-LEASING OOO, Moskau, <strong>VR</strong> BAUREGIE, <strong>VR</strong> DISKONTBANK, <strong>VR</strong> FACTOREM, <strong>VR</strong> medico LEASING.<br />
Für weitere Fragen: Maike C. Denk, Leiterin Unternehmenskommunikation, <strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong>, Hauptstraße 131-137, 65760 Eschborn,<br />
Tel.: 06196.99.3578, Fax: 06196.99.3570, E-Mail: maike.denk@vr-leasing.de, Internet: www.vr-leasing.de<br />
<strong>VR</strong>-LEASING <strong>AG</strong> | <strong>Rede</strong> <strong>Reinhard</strong> <strong>Gödel</strong> Bilanzpressekonferenz, 21.04.2010 9 von 9