Bündelung knapper Ressourcen im ÖPNV - VGC

Bündelung knapper Ressourcen im ÖPNV - VGC Bündelung knapper Ressourcen im ÖPNV - VGC

28.09.2011, Peter Dittus<br />

Der Calwer Weg –<br />

<strong>Bündelung</strong> <strong>knapper</strong><br />

<strong>Ressourcen</strong> <strong>im</strong> <strong>ÖPNV</strong><br />

Folie 1<br />

Folie 1


Oktober 2007:<br />

Landkreis:<br />

Ausgangssituation<br />

Das <strong>ÖPNV</strong>-Angebot <strong>im</strong> Kreis Calw bedarf der Überarbeitung.<br />

Linienbündel zur Verbesserung der<br />

Qualität und zur Stärkung des<br />

Wettbewerbs <strong>im</strong> <strong>ÖPNV</strong>.<br />

Kreisweites Linienbündelkonzept mit<br />

5 Linienbündeln<br />

28.09.2011, Peter Dittus<br />

Verkehrsunternehmen:<br />

Initiative der Unternehmen<br />

Überplanung Überplanung „bottom up“ : Kooperation<br />

aller Beteiligten, Gestaltung vor Ort<br />

Vorgehen in sachlich definierten<br />

Kleinräumen (Planungsräume statt<br />

Bündel)<br />

Schritt für Schritt: keine „Einbahnstraße“,<br />

sondern dynamischer Prozess<br />

Basis: bestehende Liniengenehmigungen<br />

Bei Scheitern:<br />

Option Genehmigungswettbewerb<br />

⇒ „Calwer Weg“<br />

Folie 2<br />

Folie 2


Grundsätze<br />

Anforderungen des Landkreis:<br />

1. Teilnetze und Linien werden nach verkehrlichen<br />

und raumplanerischen Kriterien gestaltet,<br />

historische Unternehmensgrenzen bleiben<br />

unberücksichtigt<br />

2. Der Schülerverkehr wird innerhalb der Teilnetze<br />

opt<strong>im</strong>iert, wobei insbesondere die Unterrichts-<br />

zeiten überprüft und gegebenenfalls angepasst<br />

werden<br />

3. Es wird ein Konzept zur Bedienung außerhalb des<br />

Schülerverkehrs entwickelt<br />

4. Die Verkehre müssen zu einem wettbewerbsfähigen<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis erbracht<br />

werden.<br />

5. Die Planung innerhalb der einzelnen Planungsräume<br />

erfolgt aus einer Hand.<br />

6. Die Unternehmen schließen einen Verkehrsvertrag<br />

mit dem Landkreis über die Konzessionslaufzeit<br />

ab.<br />

28.09.2011, Peter Dittus<br />

Planungsgrundsätze der<br />

Verkehrsunternehmen:<br />

1. Ausrichtung an Vorgaben des Nahverkehrsplans<br />

2. Konzessionsübergreifende Linienführung /<br />

Fahrplangestaltung<br />

3. unternehmensübergreifende Kooperation auf der<br />

Produktionsebene<br />

4. Schülerverkehr bleibt „Grundgerüst“ des <strong>ÖPNV</strong><br />

5. Effizienzgewinne werden genützt, um das<br />

Angebot <strong>im</strong> Jedermannverkehr zu verbessern<br />

6. Beibehalten der Liniengenehmigungen<br />

Voraussetzung:<br />

Fest vereinbarte „Spielregeln“<br />

Einziehen einer Messlatte<br />

Akzeptierte Konsequenz:<br />

Bei Scheitern des Calwer Wegs greift das<br />

Bündelkonzept<br />

Folie 3<br />

Folie 3


28.09.2011, Peter Dittus<br />

Erste Schritte<br />

Es werden von den Verkehrsunternehmen 2 Konzepte <strong>im</strong><br />

Rahmen des „Calwer Wegs“ erarbeitet und umgesetzt<br />

Kooperation Volz/Südwestbus (Start 30.06.2008)<br />

SWRBus-Projekt (Start 13.12.2009)<br />

Folie 4<br />

Folie 4


Pforzhe<strong>im</strong> Hbf<br />

<br />

Kooperation Volz/Südwestbus<br />

Liniennetz bis 29.06.2008<br />

○<br />

Pforzhe<strong>im</strong><br />

Waldorfschule<br />

28.09.2011, Peter Dittus<br />

Unterreichenbach<br />

<br />

○ ○<br />

Kapfenhardt Bieselsberg<br />

Kulturbahn (RAB)<br />

Linie 710 (SüdwestBus)<br />

Linie 825 (Volz)<br />

○<br />

Dennjächt<br />

Monbachtal Bad Liebenzell Bhf<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

○<br />

Bad Liebenzell<br />

Schule<br />

Verknüpfungspunkt Zug/Bus<br />

Von Linie 825 bediente Haltestellen<br />

Bedienungsverbot<br />

Hirsau Bhf<br />

○<br />

<br />

○ <br />

Ernstmühl Hirsau Ort<br />

Calw<br />

Richtung<br />

Nagold<br />

Folie 5<br />

Folie 5


Pforzhe<strong>im</strong> Hbf<br />

<br />

Kooperation Volz/Südwestbus<br />

Liniennetz ab 30.06.2008<br />

○<br />

Pforzhe<strong>im</strong><br />

Waldorfschule<br />

28.09.2011, Peter Dittus<br />

Unterreichenbach<br />

<br />

○ ○<br />

○<br />

Dennjächt<br />

Kapfenhardt Bieselsberg<br />

Kulturbahn (RAB)<br />

Linie 710 (SüdwestBus)<br />

Linie 825 (Volz)<br />

Monbachtal Bad Liebenzell Bhf<br />

<br />

<br />

<br />

○<br />

Bad Liebenzell<br />

Schule<br />

Verknüpfungspunkt Zug/Bus<br />

} veröffentlicht als Linie 824<br />

Hirsau Bhf<br />

○<br />

<br />

○ <br />

Ernstmühl Hirsau Ort<br />

Calw<br />

Richtung<br />

Nagold<br />

Folie 6<br />

Folie 6


28.09.2011, Peter Dittus<br />

Bewertung der Linie 824<br />

(Kooperation Volz/Südwestbus)<br />

1. Längere Betriebszeiten<br />

2. Mehr Fahrten <strong>im</strong> Jedermanverkehr (an Schul- und Ferientagen<br />

3. Bessere zeitliche Verteilung der Fahrten<br />

(„2 x 1“ statt „1 x 2“)<br />

teilweise vertaktetes Angebot<br />

4. Einrichtung von eines „Rufbusverkehrs“ auf dem Abschnitt<br />

Kapfenhardt – Unterreichenbach<br />

→ dadurch an Ferientagen 9 Fahrtenpaare statt bisher 3<br />

Fahrtenpaare<br />

5. Verkehrsverbesserungen können aufwandsneutral erzielt<br />

werden<br />

Folie 7<br />

Folie 7


28.09.2011, Peter Dittus<br />

SWRBus-Projekt<br />

• Unternehmensübergreifende Neuordnung des Linienverkehrs<br />

<strong>im</strong> Bereich der Enz-Nagold-Platte auf der Achse Calw – Bad<br />

Wildbad<br />

• Beteiligte Unternehmen<br />

• Schöttle<br />

• Walz<br />

• Rexer<br />

• SüdwestBus<br />

• Ziele:<br />

1. Verbesserung des Angebots <strong>im</strong> Jedermannverkehr gemäß<br />

Vorgaben des Nahverkehrsplans<br />

2. Verbesserung des Schülerverkehrs gemäß Vorgaben des<br />

Nahverkehrsplans<br />

3. Wirtschaftliche Produktion bei angebotsorientierter<br />

Fahrplangestaltung durch unternehmensübergreifenden<br />

Fahrzeugeinsatz<br />

Folie 8<br />

Folie 8


Schmieh<br />

28.09.2011, Peter Dittus<br />

Liniennetz bis 12.12.2009<br />

○<br />

Weltenschwann<br />

Bad Wildbad<br />

○<br />

Agenbach<br />

○<br />

Rötenbach<br />

○<br />

○<br />

○<br />

W<strong>im</strong>berg<br />

Würzbach<br />

○<br />

Calw<br />

○<br />

Calmbach<br />

○<br />

Altburg<br />

Speßhardt Alzenberg<br />

○<br />

○<br />

○<br />

Oberreichenbach<br />

○ ○<br />

○<br />

Hirsau<br />

Calw<br />

Heumaden<br />

Linie 724 (Südwestbus)<br />

Linie 630 (Rexer)<br />

Folie 9<br />

Folie 9


Anschluss Richtung<br />

Enzklösterle - Freudenstadt<br />

Schmieh ○<br />

28.09.2011, Peter Dittus<br />

SWRBus<br />

Liniennetz Stufe 1 (ab 13.12.2009)<br />

Agenbach<br />

○<br />

○<br />

Emberg<br />

Weltenschwann<br />

Bad Wildbad<br />

○<br />

Röthenbach<br />

○<br />

○<br />

○<br />

W<strong>im</strong>berg<br />

Würzbach<br />

○<br />

Calw<br />

Altburg<br />

Calw ZOB<br />

○<br />

○<br />

○<br />

Speßhardt Alzenberg<br />

○<br />

○<br />

Oberreichenbach<br />

○ ○<br />

○Calw<br />

Heumaden<br />

Anschluss Richtung<br />

Höfen – Dobel – (Bad Herrenalb)<br />

Hirsau<br />

Linie 630 (1-h-Takt)<br />

Linie 631 (2-h-Takt)<br />

Linie 632 (1-h-Takt)<br />

Linie 724 (HVZ)<br />

Wird in Kooperation von<br />

Südwestbus und Rexer<br />

produziert<br />

Folie 10<br />

Folie 10


28.09.2011, Peter Dittus<br />

Bewertung SWRBus-Konzept Teil 1<br />

Linien 630/631/632/724<br />

Starke Ausweitung des Fahrplanangebots<br />

Calw – Bad Wildbad<br />

• heute: Mo – Fr 11 Fahrtenpaare (alt: 5 Fahrtenpaare)<br />

• heute: Samstag: 4 Fahrtenpaare (alt: 0 Fahrtenpaare)<br />

Stadtverkehr Calw (Heumaden – Altburg)<br />

• Stringenter Taktverkehr<br />

- Mo – Fr ½-h-Takt<br />

- Samstag 1-h-Takt<br />

- Sonntag 2-h-Takt<br />

Mehrleistung: rd. 40.000 Km/Jahr<br />

Einrichtung einer Direktverbindung Oberreichenbach – Calw<br />

Altburg/W<strong>im</strong>berg<br />

Direkte Anschlüsse in Bad Wildbad/Calmbach in Richtung Enzklösterle<br />

bzw. Dobel/Bad Herrenalb<br />

⇒ sehr gute Verbindung zwischen Kreisstadt und westlichem Landkreis<br />

Folie 11<br />

Folie 11


28.09.2011, Peter Dittus<br />

Bewertung SWRBus-Konzept (Teil 2)<br />

Linien 630/631/632/724<br />

Koordinierte Einbindung des Regionalverkehrs in den Calwer<br />

Stadtverkehr<br />

Verbesserung der Schülerverkehre<br />

Angebotsverbesserungen wurden ohne Zuzahlungen des Landkreises<br />

erreicht<br />

Folie 12<br />

Folie 12


28.09.2011, Peter Dittus<br />

Kreistagsentscheidung 26.04.2010<br />

„Calwer Weg“ ist gleichrangige Option zum Bündelkonzept<br />

Zust<strong>im</strong>mung zur flächenhaften Ausweitung und sukzessiven<br />

Umsetzung des „Calwer Wegs“ in den Verkehrsräumen<br />

(entsprechend den Linienbündeln)<br />

Keine Leistungsvergabe <strong>im</strong> Wettbewerb, wenn die vom<br />

Landkreis aufgestellten 6 Kriterien erfüllt sind.<br />

Finale Entscheidung <strong>im</strong> Kreistag „Calwer Weg“ oder „Vergabe<br />

<strong>im</strong> Wettbewerb“ jeweils 18 Monate vor vorgesehenem<br />

Aktivierungszeitpunkt eines Bündels<br />

Federführung liegt be<strong>im</strong> Landkreis<br />

erstes Projekt in neuer Organisation:<br />

Planungsraum Mitte (Umsetzung 07.11.2011)<br />

Folie 13<br />

Folie 13


Zeitschiene Bearbeitung Planungsraum<br />

Auftakt- Auftaktveranstaltung<br />

28.09.2011, Peter Dittus<br />

ca.<br />

12 Monate<br />

Entscheidung<br />

Kreistag<br />

18 Monate<br />

Spätester Zeitpunkt für<br />

Start des Angebots-<br />

Konzeptes gemäß<br />

„Calwer Weg“<br />

für den Planungsraum<br />

Start des Linienbündels<br />

=<br />

Ende der harmonisierten<br />

Genehmigungslaufzeiten<br />

Folie 14<br />

Folie 14


Gemeinden<br />

+<br />

Schulen<br />

Information<br />

Planungsprozess<br />

Gemeinden<br />

+<br />

Schulen<br />

Abfrage<br />

28.09.2011, Peter Dittus<br />

Lenkungsgruppe<br />

Gemeinden<br />

+<br />

Schulen<br />

Information<br />

Kreisverwaltung koordiniert<br />

AK AK<br />

AK<br />

AK<br />

AK AK AK AK AK AK<br />

Erörterung Arbeitsstand und Erarbeiten von Rahmenbedingungen<br />

Lenkungsgruppe<br />

Lenkungsgruppe<br />

Kreistag<br />

Entscheidung<br />

Folie 15<br />

Folie 15


28.09.2011, Peter Dittus<br />

Zentrale Elemente des Calwer Wegs<br />

3-stufiges Vertragswerk<br />

• Rahmenkooperationsvereinbarung („Spielregeln“)<br />

Vertragspartner: Landkreis und alle Verkehrsunternehmen<br />

• Planungsraumbezogene Kooperationsvereinbarung („Messlatte“)<br />

Vertragspartner: Landkreis und Verkehrsunternehmen in einem Planungsraum<br />

• Unternehmensbezogene Kooperationsvereinbarung („Binnenverhältnis“)<br />

Vertragspartner: Verkehrsunternehmen in einem Planungsraum<br />

Lenkungsgruppe<br />

• Zusammensetzung: Kreisverwaltung, <strong>VGC</strong>-Geschäftsführung, Mitglieder des Kreistags<br />

• Nahtstelle zwischen betrieblicher Praxis und Politik<br />

• Behandlung von Grundsatzfragen<br />

Kombination Unternehmerkompetenz/Aufgabenträgerkompetenz<br />

• Know-how der vor Ort tätigen Verkehrsunternehmen bleibt erhalten<br />

• gleichzeitig Gestaltungsmöglichkeit für Aufgabenträger<br />

Folie 16<br />

Folie 16


28.09.2011, Peter Dittus<br />

Perspektiven für den Calwer Weg ?<br />

Neudefinition „Wachstum“<br />

Versorgung<br />

Neue Mobilitätskonzepte<br />

Schulentwicklung<br />

Schulentwicklung<br />

Gesellschaft<br />

Schulen<br />

Planung<br />

<strong>ÖPNV</strong>-Angebot<br />

Schulzeiten<br />

Bevölkerungsstruktur<br />

Raumplanung<br />

Schülerzahlen<br />

Freizeit/Tourismus<br />

Folie 17<br />

Folie 17


28.09.2011, Peter Dittus<br />

Erste Folgeschritte!<br />

Stärkung der Kooperation mit Schulen<br />

• Aufbau einer harmonisierten „Schülerdatenbank“ je Schule<br />

• Einrichtung „Runder Tisch Schulen Calw“<br />

Einbeziehung der Gemeinden<br />

• Pilot: Kooperation mit dem Projekt „Lebensqualität durch Nähe“ der<br />

Gemeinde Oberreichenbach<br />

Folie 18<br />

Folie 18


28.09.2011, Peter Dittus<br />

Fazit<br />

Im Hinblick auf <strong>im</strong>mer <strong>knapper</strong> werdende <strong>Ressourcen</strong> muss<br />

Verkehrsleistung effizient produziert werden, um Mobilität in<br />

erforderlichem Maße aufrecht erhalten zu können.<br />

Effiziente Produktion erfordert passende Rahmenbedingungen.<br />

Um passende Rahmenbedingungen schaffen zu können, sind<br />

alle maßgebenden Faktoren so gut wie möglich aufeinander<br />

abzust<strong>im</strong>men.<br />

Der Denkansatz des „Calwer Wegs“ – die <strong>Bündelung</strong> von<br />

<strong>Ressourcen</strong> und Kompetenzen durch das Einbeziehen aller<br />

betroffenen Institutionen und Gesellschaftsgruppen – bietet dafür<br />

eine ideale, langfristig tragende Grundlage.<br />

Folie 19<br />

Folie 19


28.09.2011, Peter Dittus<br />

Thesen<br />

Vielen Dank<br />

für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Folie 20<br />

Folie 20

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