Demokratie Zukunft - Georg-von-Vollmar-Akademie eV
Demokratie Zukunft - Georg-von-Vollmar-Akademie eV
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Unsere Arbeit<br />
2008 und 2009<br />
<strong>Demokratie</strong><br />
erleben<br />
<strong>Zukunft</strong><br />
gestalten
I n h a lt<br />
1 Vorwort<br />
2 Seminararbeit 2008/ 2009 der Bildungsstätte<br />
7 teilnehmendenzufriedenheit<br />
11 ausgewählte Veranstaltungen<br />
11 Polen-Seminar<br />
14 Frauen-netzwerke<br />
17 Fitzgerald Kusz<br />
18 literatur und Politik heute<br />
21 lesung Robert Cohen<br />
22 Bericht aus hessen<br />
24 ausstellung „Vom Untertan zum Staatsbürger“ in Weiden<br />
25 Begleitworte zur ausstellung<br />
28 Die Wanderausstellung vor Ort in Bayern<br />
29 Waldemar-<strong>von</strong>-Knoeringen-Preis 2008<br />
33 Förderverein <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie e.V.<br />
35 Finanzen: Einnahmen und ausgaben<br />
37 <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie e.V.<br />
Verein, namen, anschriften, Impressum
Sehr geehrte Damen und<br />
herren,liebe Freundinnen und<br />
Freunde der <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie,<br />
mit diesem Bericht überthemen<br />
und leistungen der akademie in<br />
den Jahren 2008 und 2009 wollen<br />
wir Sie informieren und an<br />
dieser arbeit, die <strong>von</strong> vielen engagiert<br />
geleistet wurde,teilhaben<br />
lassen.<br />
Für die <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie e.V. war die<br />
Verleihung des Waldemar-<strong>von</strong>-Knoeringen-Preises<br />
2008 anWilhelm Ebert ein großes Ereignis.hans-JochenVogel<br />
beeindruckte alle Zuhörer imalten Rathaussaal<br />
mit seiner persönlichen historisch fundierten<br />
laudatio auf den Preisträger. In seiner Dankesrede<br />
zeigte Wilhelm Ebert, wie anregend und spannend<br />
Bildungspolitik sein kann und was in Bayern unter<br />
CSU-herrschaft über Jahrzehnte hinweg versäumt<br />
wurde. Das Bayerische Fernsehen hat dankenswerterweise<br />
auch 2008 die Preisverleihung übertragen.<br />
Eine Gelegenheit für alle Zuschauer/innen zu sehen<br />
und zu hören, was im Umfeld der Sozialdemokratie<br />
und <strong>von</strong> Sozialdemokrat/innen überlegt und<br />
z.B.1965 beim Volksbegehren für die christliche Gemeinschaftsschule<br />
oder in der lehrerbildung auch<br />
beispielhaft durchgesetzt wurde.<br />
Die ausstellung „Vom Untertan<br />
zum Staatsbürger“<br />
– Die Bayerische arbeiterbewegung<br />
seit 1848“ wurde<br />
2009 in ihrer neuen Fassung<br />
in Weiden vorgestellt. Sie<br />
wurde grundlegend überarbeitet<br />
und aktualisiert. Ganz<br />
entscheidend ist aber: für<br />
eine geringe Schutzgebühr<br />
können Organisationen und<br />
Vereine Plakatsätze der ausstellung<br />
erwerben und dauerhaft behalten.<br />
So flexibel einsetzbar,ist sie ein hervorragendes Mittel,<br />
die Geschichte der arbeiterbewegung in Bayern<br />
Bürgerinnen und Bürgern nahe zu bringen und dafür<br />
zu werben,sich den herausforderungen der Zeit immer<br />
wieder neu zu stellen.<br />
Dank an die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten<br />
und dem Förderverein derakademie,die diese<br />
Überarbeitung ermöglichten.<br />
Das Jahr 2008 war geprägt <strong>von</strong> der Einführung des<br />
Qualitätsmanagements in die pädagogische arbeit<br />
der Bildungsstätte. Dies konnte erfolgreich mit der<br />
Erteilung des Zertifikats abgeschlossen werden.<br />
Wir danken dem Bayerischen Staatsministerium für<br />
Unterricht und Kultus, der Friedrich-Ebert-Stiftung<br />
e.V.und der Bundeszentrale für politische Bildung für<br />
ihre Zuwendungen.allerdings hat sich die Finanzsituation<br />
der <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie e.V. beunruhigend<br />
verschlechtert. 2010 muss die akademie<br />
voraussichtlich mit 13 % weniger öffentlichen Mitteln<br />
gegenüber 2007 auskommen.<br />
Viele unterstützen die arbeit der akademie.<br />
Eine ganz wichtige Stütze ist dabei der Förderverein.<br />
nur durch seine Zuwendungen aus den Beiträgen<br />
seiner vielen Mitglieder kann die Bildungsstätte ihre<br />
Einrichtung renovieren und die ausstattung für die<br />
pädagogische arbeit stetig verbessern.<br />
Dem Förderverein,seinen Mitgliedern und insbesondere<br />
seinemVorstand herzlichen Dank.<br />
Mein Dank gilt aber auch den engagierten Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der akademie, den Seminarleitungen,dem<br />
Kuratorium und demVorstand,sowie<br />
den Mitgliedern der akademie, ohne sie könnte<br />
die arbeit nicht geleistet werden.<br />
auf weitere,gute Zusammenarbeit<br />
Ihre<br />
Ulrike Mascher
B i l d u n g s s t ä t t e<br />
Die Seminararbeit<br />
der Bildungsstätte<br />
Kochel in Zahlen<br />
Hedda Jungfer<br />
Vorbemerkung<br />
1. In dieser leistungsbilanz wird über die<br />
Seminare der Bildungsstätte, dieteilnehmenden<br />
und die Kapazitätsauslastung der<br />
Bildungsstätte berichtet. Die Daten werden<br />
analysiert und mit denVorjahresdaten<br />
verglichen.<br />
2. Im September 2008 erhielt die <strong>Vollmar</strong>akademie<br />
das Zertifikat des Gütesiegelverbundes<br />
und arbeitet seither nach dessen<br />
Qualitätsmanagement . Das Gütesiegel<br />
ist ein Qualitätsmerkmal nach außen.<br />
Die Erfüllung der Standards hat jedoch<br />
auch für die arbeits- und Entscheidungsabläufe<br />
in derakademie sehr viel Positives<br />
erbracht. alle wesentlichen arbeits- und<br />
Entscheidungsprozesse im Seminarbetrieb<br />
sind nun schriftlich fixiert, damit eindeutig<br />
und für alle nachvollziehbar. Die Rezertifizierung<br />
steht im September 2011 an.<br />
Seminare / Veranstaltungen<br />
Die <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie bietet<br />
überwiegend Seminare an, die <strong>von</strong> der<br />
Pädagogik der akademie verantwortet<br />
und ausgeschrieben werden, im folgenden<br />
als Jahresprogramm bezeichnet. Daneben<br />
gibt es Seminare, die gemeinsam mit Partnern<br />
geplant und durchgeführt werden, im<br />
folgenden Kooperationen genannt. Und<br />
schließlich werden zunehmend häufiger<br />
Gästetagungen angenommen, weil die Zuwendungen<br />
aus öffentlichen Mitteln nicht<br />
(mehr) ausreichen,ausschließlich Seminare<br />
zur politischen Bildung anzubieten.„Urlaub<br />
auf demaspenstein“ wird in dieser Kategorie<br />
mit gezählt.<br />
Die Zahlen hierzu:<br />
Veranstaltungen 2009 2008 2007<br />
Jahresprogramm 117 116 109<br />
Kooperationen 39 34 43<br />
Gästetagungen 40 31 44<br />
offene abende 3 2 4<br />
Sl-treffen 2 2 2<br />
201 185 202<br />
Die Prozesse zur Einführung des Qualitätsmanagements<br />
haben 2008 erhebliche<br />
arbeitskraft gebunden. Unter anderem<br />
deshalb gab es in dem Jahr eine geringere<br />
anzahl <strong>von</strong>Veranstaltungen. Die „Offenen<br />
abende“ und die Seminarleitungs-treffen<br />
sind in dertabelle derVollständigkeit halber<br />
mit angegeben.<br />
Verteilung der Seminare<br />
auf Fachgebiete<br />
Die <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie bietet<br />
Seminare zu allen Bereichen der Politik an,<br />
entsprechend den Interessen der teilnehmenden<br />
in den einzelnen Fachgebieten unterschiedlich<br />
vieleangebote.Dieakademie<br />
gliedert die Seminare thematisch wie folgt:<br />
arbeit-Wirtschaft-Soziales – Bildungspolitik-Kultur-Medien<br />
– Frauenpolitik – Geschichte<br />
und Politik – Gesellschaftspolitik<br />
und Werte – Internationale Zusammenarbeit<br />
– Kommunalpolitik – Politisch handeln<br />
– Umweltpolitik.
Ein eindeutiger Seminarschwerpunkt liegt<br />
im Bereich „Politisch handeln“.Das sind Seminare<br />
zur Konfliktbewältigung, politische<br />
argumentation und Schulung inVerfahren<br />
zur Organisation <strong>von</strong>Versammlungen, Sitzungsleitung<br />
u.ä.<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
33<br />
27<br />
Seminare Anzahl 2009<br />
24<br />
20<br />
B i l d u n g s s t ä t t e<br />
Der Fachbereich Internationale Zusammenarbeit<br />
enthält auch die Seminare Pol&is.Das<br />
sind Planspiele zur Sicherheitspolitik, die in<br />
Kooperation mit der Bundeswehr und Schulen<br />
aus Bayern und Baden-Württemberg<br />
mit Jugendlichen durchgeführt werden.<br />
16<br />
13 13<br />
Politisch handeln<br />
Internat.Zusammenarbeit<br />
Gesellschaftspolitik<br />
Umweltpolitik<br />
Bildungspolitik-K-Medien<br />
arbeit-Wirtschaft-Soziales<br />
Geschichte + Politik<br />
Frauenpolitik<br />
Kommunalpolitik<br />
Seminar-Teilnahmen 2009 (im Vergleich zu 08 und 07)<br />
Teilnehmende 2009 2008 2007<br />
Seminare 2.973 2.791 2.786<br />
sonstige<br />
Veranstaltungen 1.090 899 1.218<br />
Teilnahmen<br />
gesamt 4.063 3.690 4.004<br />
1.000<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
896<br />
Teilnehmende pro Fachgebiet 2009<br />
479<br />
364 362<br />
DieBilanz ist sehr erfreulich:gegenüber<br />
2008 weisen alle Kategorien 2009 mehr<br />
teilnehmende aus,eine Steigerung der<br />
Seminar-teilnahmen ist auch gegenüber<br />
2007 zu verzeichnen.<br />
259 227 213<br />
Internat.Zus.<br />
Politisch handeln<br />
Umweltpolitik<br />
Gesellschaftspolitik<br />
Bildungspolitik-K-Medien<br />
Geschichte und Politik<br />
arbeit-Wirtschaft-Soziales<br />
Frauenpolitik<br />
Kommunalpolitik<br />
7<br />
135<br />
3<br />
38
B i l d u n g s s t ä t t e<br />
Di<strong>eV</strong>erteilung der Seminar-teilnehmenden<br />
auf die Fachgebiete (Jahresprogramm und<br />
Kooperationen) bietet erwartungsgemäß<br />
ein ähnliches Bild wie dasjenige für die Zahl<br />
der Seminare. Dennoch gibt es Unterschiede:<br />
Die Seminare zum Politisch Handeln haben<br />
aus pädagogisch-didaktischen Gründen<br />
eine Beschränkung der Zahlteilnehmender<br />
in der Regel auf maximal 16 Personen. So<br />
erklärt sich die Rangvertauschung mit den<br />
Seminaren zur Internationalen Zusammenarbeit.<br />
Teilnehmende<br />
nach Geschlecht, Alter<br />
und Bundesland:<br />
Von den insgesamt 2973 teilnehmenden<br />
der Seminare im Jahr 2009 haben 84 in dem<br />
Jahr 2 Seminare besucht. Die statistische<br />
auswertung derteilnehmenden des Jahres<br />
bezieht sich deshalb auf 2889 Personen.<br />
Geschlecht:<br />
49 Prozent weiblich,51 Prozent männlich.<br />
Alter:<br />
Kinder 60<br />
16 – 25 Jahre 813<br />
26 – 35 Jahre 202<br />
36 – 45 Jahre 332<br />
46 – 55 Jahre 572<br />
56 – 65 Jahre 461<br />
66 Jahre und älter 312<br />
Ohne altersangabe 137<br />
Insgesamt 2.889<br />
Das Durchschnittsalter derteilnehmenden<br />
beträgt 41,5 Jahre und der Median für das<br />
alter liegt zwischen 36 und 45 Jahren.<br />
Wohnorte nach Bundesländern:<br />
Bayern 1.832<br />
hessen 409<br />
Baden-Württemberg 148<br />
nordrhein-Westfalen 113<br />
niedersachsen 108<br />
andere Bundesländer 242<br />
Polen,Frankr.,Schweiz,Österreich 37<br />
Insgesamt 2.889<br />
63 Prozent der teilnehmenden des Jahres<br />
2009 kamen aus Bayern. hessen ist das<br />
Bundesland,das daneben am stärksten vertreten<br />
ist. hier macht sich bemerkbar, dass<br />
in diesem Bundesland Bildungsurlaub nicht<br />
nur gesetzlich verankert ist, sondern auch<br />
<strong>von</strong> der Politik gefördert wird.<br />
Kapazitätsauslastung<br />
der Bildungsstätte 2009<br />
Die Kapazität der Bildungsstätte auf dem<br />
aspenstein ermöglicht:<br />
• auf derVeranstaltungsebene:<br />
drei Seminare /tagungen parallel<br />
• im Restaurationsbetrieb:<br />
60 Personen (Plätze in der Gaststube)<br />
• bei den Gästezimmern:<br />
57 Personen (19 Doppel- und<br />
19 Einzelzimmer).<br />
Die Kapazitätsanalyse der Bildungsstätte<br />
bezieht neben den Seminaren auch die<br />
sonstigen Veranstaltungen ein. Zu berücksichtigen<br />
ist weiterhin, dass nebenteilnehmenden<br />
auch Seminarleitungen und Referent/innen<br />
unterzubringen sind. Diese sind<br />
in den folgenden Zahlen nicht enthalten.
Teilnahmetage des Jahres 2009 (imVergleich zu denVorjahren)<br />
Die Gesamtbilanz ist sehr erfreulich. Die<br />
Zahlen für 2009 sind höher als die für 2008<br />
und 2007.<br />
Für die Gästetagungen wurde das gute Ergebnis<br />
<strong>von</strong> 2007 wieder nahezu erreicht.<br />
B i l d u n g s s t ä t t e<br />
Teilnahme-Tage 2009 2008 2007<br />
Jahresprogramm 5.760 6.045 5.744<br />
Kooperationen 2.675 2.234 2.568<br />
Gästetagungen 2.272 1.706 2.301<br />
Offene abende 81 65 109<br />
Sl-treffen 53 62 80<br />
Summen 10.841 10.112 10.802<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
2.272<br />
2.675<br />
5.760<br />
allerdings verursachte das Einschnitte beim<br />
politischen Programm, was sich verschärft<br />
bemerkbar machen wird,wenn die akademie<br />
aus finanziellen Gründen gezwungen<br />
ist,weitere Kapazität für Gästetagungen frei<br />
zu machen.<br />
Teilnahme-Tage 2009 2008 2007<br />
Gästetagungen<br />
Kooperationen<br />
Jahresprogramm<br />
1.706 2.301<br />
2.234 2.568<br />
6.045 5.744<br />
Tagesbelegung der Bildungsstätte 2009 (imVergleich zu denVorjahren)<br />
Tagesbelegung 2009 2008 2007<br />
mehr als 60 Gäste<br />
100%<br />
46 – 60 Gäste<br />
80%<br />
31 – 45 Gäste<br />
16 – 30 Gäste<br />
1 – 15 Gäste<br />
0-Belegung<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%
B i l d u n g s s t ä t t e<br />
hier geht es darum, an wie vielentagen im<br />
Jahr wie vieleteilnehmende/Gäste betreut<br />
wurden. Dabei sind bei Eigenseminaren<br />
und Kooperationen Seminarleitungen und<br />
Referent/innen nicht mitgezählt, bei Gästetagungen<br />
werden alle einbezogen.<br />
Die Zahl der tage, an denen kein Betrieb<br />
ist (0-Belegung),setzt sich überwiegend zusammen<br />
aus den Sonntagen (abreise der<br />
Wochenend-teilnehmenden nach dem<br />
Mittagessen,anreise der Wochen-teilneh-<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
menden am Montag-nachmittag),denWochenenden<br />
im august und den Feiertagen<br />
umWeihnachten.außerdem wurden 2009<br />
zwei „Putzwochen“ eingeführt.<br />
Die günstigste auslastung – zwischen 31<br />
und 60teilnehmende – wurde 2009 an 179<br />
tagen erreicht,das sind 14tage weniger als<br />
2008.auch in diesem Bereich machen sich<br />
die Folgen <strong>von</strong> der aufnahme weiterer<br />
Gästetagungen bemerkbar. Diese halten<br />
sich nur ganz selten an die „Seminar-Rhythmen“<br />
der akademie.<br />
Belegung der Bildungsstätte unter derWoche und amWochenende<br />
Die folgende aufteilung derteilnahmetage<br />
geht der Frage nach, wann sie im Wochenablauf<br />
erbracht wurden. DieWochenseminare<br />
(in der Regel <strong>von</strong> Montag-nachmittag<br />
Teilnahme-Tage 2009 2008 2007<br />
Wochenende<br />
Woche<br />
aus der Grafik zur Verteilung der leistungstage<br />
auf Wochenseminare und solche am<br />
bis Freitag-Mittag) werden <strong>von</strong> Montag bis<br />
einschließlich Donnerstag gezählt, die Wochenend-Seminare<br />
(in der Regel <strong>von</strong> Freitag-abend<br />
bis Sonntag-Mittag) <strong>von</strong> Freitag<br />
bis Samstag.<br />
Wochenende ist ersichtlich,dass die Steigerungen<br />
gegenüber 2008 bei den Wochenend-Veranstaltungen<br />
erzielt wurden.
Wie zufrieden sind<br />
die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer<br />
mit den Seminaren<br />
der <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Vollmar</strong>-<strong>Akademie</strong>?<br />
Tamara Wissing<br />
Zur Beantwortung dieser Frage verwendet<br />
die<strong>Vollmar</strong>-akademie seit 2001 einen Fragebogen,<br />
den dieteilnehmenden zum abschluss<br />
des Seminars erhalten und ausfüllen<br />
können. Seit dem Jahr 2006 wird der<br />
Bewertungsbogen in seiner jetzigen Form<br />
verwendet. Er besteht aus einem quantitativen<br />
und einem qualitativenteil (freie Bemerkungen<br />
der tn). Der quantitative teil<br />
enthält acht Dimensionen, wo<strong>von</strong> sich die<br />
ersten drei auf die Bewertung des Seminars<br />
und die anderen fünf auf die Bewertung<br />
der akademie beziehen:<br />
s e m i n a r B e w e r t u n g e n 0 0 9<br />
Für Berechnungen werden die Zeichen der<br />
Bewertungsskala in Zahlen übersetzt, wobei<br />
„++“ mit +2, „+“ mit +1, „o“ mit 0, „-„<br />
mit –1 und „- -„ mit –2 gewertet sind.<br />
Im qualitativenteil des Fragebogens haben<br />
die teilnehmenden die Möglichkeit, anregung,<br />
lob und Kritik in freier Form zu äußern.<br />
Im anschluss ans Seminar werden die Fragebögen<br />
<strong>von</strong> Pädagogik undWirtschaftsleitung<br />
durchgesehen und ggf. mit den Seminarleitungenbesprochen.Verbesserungsvorschläge,<br />
die die Wirtschaft betreffen,<br />
werden besprochen, auf ihre Umsetzbarkeit<br />
geprüft und wenn möglich umgesetzt.<br />
leider lassen sich viele gut<strong>eV</strong>orschläge aufgrund<br />
der finanziellen Situation nicht (sofort)<br />
umsetzen.<br />
alle Daten stehen selbstverständlich auch<br />
den Seminarleitungen zur Verfügung.<br />
Im Jahr 2007 wurden erstmals alle für das<br />
Jahr verfügbaren Bewertungsdaten statistisch<br />
ausgewertet und auf dieser Basis eine<br />
Inhalte des Seminars ++ + 0 – – –<br />
Methoden des Seminars ++ + 0 – – –<br />
Gruppenklima während<br />
des Seminars<br />
++ + 0 – – –<br />
Organisatorische Betreuung<br />
durch die<strong>Vollmar</strong>-akademie<br />
++ + 0 – – –<br />
atmosphäre des hauses ++ + 0 – – –<br />
Seminarräume ++ + 0 – – –<br />
Gästeräume ++ + 0 – – –<br />
Küche ++ + 0 – – –
s e m i n a r B e w e r t u n g e n 0 0 9<br />
„geeichte“ Skala mit Mittelwerten und<br />
Streuung für alle Dimensionen erstellt. Im<br />
„Werkstattbericht zum aktuellen Stand des<br />
Zertifizierungsprozesses in der <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Vollmar</strong>-akademie e.V.“ (andrea Riesch im<br />
Zweijahresbericht 2006/2007 der akademie,S.20<br />
f.) wurde darüber berichtet.<br />
Im Jahr 2009 wurden erneut die teilnehmenden-Bewertungsbögen<br />
aller Seminare<br />
ausgewertet,um zu überprüfen,ob sich die<br />
durchschnittlichen Bewertungen für die<br />
einzelnen Bewertungsdimensionen verändert<br />
haben.außerdem wurde der Frage<br />
nachgegangen, in wie weit sich die Bewertungen<br />
<strong>von</strong> teilnehmenden danach unterscheiden,ob<br />
sie an Seminaren amWochenende<br />
oder an solchen unter der Woche<br />
teilgenommen hatten.<br />
Mess-Werte<br />
2007/2009<br />
Inhalte des Seminars<br />
Methoden des Seminars<br />
Gruppenklima im Seminar<br />
Organisat.Betreuung<br />
atmosphäre des hauses<br />
Seminarräume<br />
Gästezimmer<br />
Küche<br />
Ergebnisse der Bewertungen 2009<br />
imVergleich zu 2007<br />
1. Wie 2007 so liegen auch im Jahr 2009<br />
die Durchschnittsergebnisse x7 bzw.<br />
x9 (Mittelwerte) in allen Dimensionen<br />
im obersten Quartil der Skala und die<br />
Streuung ~XXXX(insgesamt 66 Prozent<br />
aller Seminare) meist ebenfalls. Dies ist<br />
ein sehr erfreuliches Ergebnis, denn es<br />
unterstreicht die sehr gute arbeit der<br />
Seminarleiterinnen und Seminarleiter<br />
derakademie und die hohe Zufriedenheit<br />
unsererteilnehmerinnen undteilnehmer<br />
mit dem lernort Kochel.<br />
2. Die Ergebnisse sind imWesentlichen in beiden<br />
Jahren unverändert, wie die nachfolgendetabelle<br />
zeigt. Dabei geben die obe-<br />
++ +<br />
2,0 1,9 1,8 1,7 1,6 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 ...<br />
x7<br />
x9<br />
x7<br />
x9<br />
x7<br />
x9<br />
x7<br />
x9<br />
x7<br />
x9<br />
x7<br />
x9<br />
x7<br />
x9<br />
x7<br />
x9<br />
x7:Mittelwert 2007; x9:Mittelwert 2009
en Wertereihen die Durchschnittswerte<br />
und Streuungen für das Jahr 2007, die unteren<br />
diejenigen für das Jahr 2009 wieder.<br />
• In allen Dimensionen, die Seminare betreffend,sind<br />
Mittelwerte und Streuung<br />
für 2007 und 2009 identisch.<br />
• Ein gleiches gilt für die akademie-Dimensionen<br />
„Organisatorische Betreuung“,<br />
„atmosphäre des hauses“ und<br />
„Seminarräume“.<br />
• Eine geringfügiger Werte-“tausch“<br />
zeigt sich in der Bewertung der“Gästezimmer“<br />
(<strong>von</strong> 1,4 nach 1,3) und in der<br />
Bewertung der “Küche“ (<strong>von</strong> 1,3 nach<br />
1,4).<br />
Ergebnisse der Bewertungen <strong>von</strong><br />
Seminaren amWochenende und<br />
unter derWoche<br />
Dieser Fragestellung nachzugehen ist deshalb<br />
interessant,weil die Personengruppen<br />
für Seminare unter derWoche und amWochenende<br />
Unterschiede aufweisen:<br />
Wochen-Seminare:<br />
Die <strong>von</strong> der <strong>Vollmar</strong>-akademie angebotenen<br />
Seminare unter der Woche dauern<br />
vier ganze tage (<strong>von</strong> Montag bis Freitag).<br />
Unter denteilnehmenden finden sich viele<br />
a) mit Bildungsurlaub b) aus Bundesländern<br />
außerhalb Bayerns.<br />
Wochenend-Seminare<br />
Die angebotenen Seminare am Wochenende<br />
(Freitagabend bis Sonntagmittag in<br />
der Regel) werden überwiegend <strong>von</strong> teil-<br />
s e m i n a r B e w e r t u n g e n 0 0 9<br />
nehmenden a) mit kürzerenanreisewegen<br />
= aus Bayern, b) „in der Freizeit“, d.h. ohne<br />
dafür „Urlaub“ in anspruch nehmen zu<br />
müssen,wahrgenommen.<br />
Stichproben-auswertungen aus früheren<br />
Jahren hatten stets zum Ergebnis, dass die<br />
teilnehmenden anWochenend-Seminaren<br />
im Durchschnitt positivere Bewertungen<br />
abgaben,als diejenigen,die anWochen-Seminaren<br />
teilgenommen hatten.<br />
Dieser Frage wurde deshalb bei der auswertung<br />
der Bewertungsbögen des Jahres<br />
2009 systematisch nachgegangen.nachfolgend<br />
(Grafik S.10) sind die Mittelwerte und<br />
Streuungen für die acht Dimensionen des<br />
Bewertungsbogens gesondert nach teilnehmenden<br />
<strong>von</strong> Wochenend-Seminaren<br />
mit den Mittelwerten xE, Wochen-Seminaren<br />
mit den Mittelwerten xW dargestellt.<br />
Das Ergebnis überrascht nach den Vorerfahrungen<br />
nicht.<br />
In allen Dimensionen sind die Bewertungen<br />
derteilnehmenden ausWochenend-Seminaren<br />
positiver als diejenigen <strong>von</strong>teilnehmenden<br />
ausWochenseminaren.<br />
Bevor die Differenzen näher beschrieben<br />
werden,bleibt festzuhalten:<br />
Auch die Bewertungen der Teilnehmenden<br />
<strong>von</strong> Wochen-Seminaren sind sehr positiv,<br />
sie sind nur geringfügig niedriger als diejenigen<br />
der Teilnehmenden <strong>von</strong> Wochenend-Seminaren.<br />
In den Dimensionen der Seminarbewertungen<br />
fallen die Mittelwerte einmal um<br />
einen Zehntelpunkt und zweimal um zwei<br />
Zehntelpunkte auseinander.Viel auffälliger<br />
9
s e m i n a r B e w e r t u n g e n 0 0 9<br />
Mess-Werte<br />
2007/2009<br />
Inhalte des Seminars<br />
Methoden des Seminars<br />
Gruppenklima im Seminar<br />
Organisat.Betreuung<br />
atmosphäre des hauses<br />
Seminarräume<br />
Gästezimmer<br />
Küche<br />
ist jedoch, dass die Streuung in allen drei<br />
Dimensionen, für die Wochenend-Seminare<br />
größer ist (beim „Gruppenklima“<br />
doppelt so groß).<br />
Bei den Dimensionen, die Bildungsstätte<br />
betreffend, streuen die durchschnittlichen<br />
Bewertungen aus den Seminaren der beiden<br />
verglichenen Gruppen nicht so auffällig.<br />
Unterschiede in den Mittelwerten:<br />
Für „Organisatorische Betreuung“, atmosphäre<br />
des hauses“ und „Seminarräume“<br />
sind die Mittelwerte aus Seminaren am<br />
Wochenende um zwei Zehntel besser, bei<br />
„Gästezimmern“ sogar um drei Zehntel.<br />
lediglich bei der Beurteilung der Küche<br />
des hauses sind sich die beiden Gruppen<br />
0<br />
++ +<br />
2,0 1,9 1,8 1,7 1,6 1,5 1,4 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 ...<br />
xE<br />
xW<br />
xE<br />
xW<br />
xE<br />
xW<br />
xE<br />
xW<br />
xE<br />
xW<br />
xE<br />
xW<br />
xE<br />
xW<br />
xE<br />
xW<br />
xE:MittelwertWochenend-Seminar; xE:MittelwertWochen-Seminar<br />
relativ einig.<br />
Resümee<br />
1. Die Seminare und die Bildungsstätte der<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie e.V.werden<br />
<strong>von</strong> denteilnehmenden sehr positiv<br />
beurteilt, alle Mittelwerte liegen im<br />
obersten Quartil der Beurteilungsskala.<br />
2. Diese Beurteilung ist über die Jahre<br />
konstant positiv.<br />
3. Die teilnehmenden aus den Wochenend-Seminaren<br />
sehen diese arbeit<br />
noch positiver, als diejenigen aus den<br />
Wochen-Seminaren.
Polnischer<br />
Adler<br />
und<br />
bayerischer<br />
Löwe<br />
Ausgewählte<br />
Seminare 2008/2009<br />
Polen und Deutschland:<br />
Nachbarn und Partner in der<br />
Europäischen Union<br />
Ein Begegnungsseminar für deutsche<br />
und polnische Interessierte<br />
in Kooperation mit dem Polsko-<br />
Niemieczkie-Forum Podhale<br />
Hedda Jungfer, Ewa Papierz-Lapsa<br />
Ein geeintes Europa, das nationale Egoismen<br />
überwindet,ist ein Ziel,das viele Menschen<br />
in Europa eint. Deutschland und Polen<br />
sind miteinander verbunden in vielfältigen<br />
historischen und kulturellen Bezügen,<br />
neuerdings als Partner in der Europäischen<br />
Union und durch ihrer beider Zugehörigkeit<br />
zum westlichen Bündnis.<br />
P o l e n - s e m i n a r<br />
noch handelt es sich um eine nicht ganz<br />
einfache nachbarschaft, die bei aller nähe<br />
Distanz und Fremdheit kennt. Das gilt<br />
allerdings für viele nachbarschaftsverhältnisse.<br />
Räumliche nähe allein schafft noch<br />
kein wechselseitiges Verstehen, sie kann<br />
sogar im Gegenteil anlässe zu Konfrontationen<br />
bieten. Das deutsch-polnische Verhältnis<br />
bestätigt dies<strong>eV</strong>ermutung. Das Begegnungsseminar<br />
auf dem aspenstein wurde<br />
initiiert, um positive Impulse für dieses<br />
wechselseitig<strong>eV</strong>erstehen zu schaffen.<br />
Erstmals 2002 kamen junge und ältere<br />
Menschen aus Polen und Deutschland zusammen,<br />
um über gemeinsam interessierende<br />
Fragen zu diskutieren, historische<br />
Fakten und Vorurteile aufzuarbeiten, aber<br />
vor allem, um sich wechselseitig kennenzulernen<br />
– und zu erkennen, wie ähnlich wir<br />
sind und wie viel wir durch Zusammenarbeit<br />
gewinnen können.<br />
Durch diese Seminare wurden viele Kontakte<br />
insbesondere zu Menschen und Initiativen<br />
in den polnisch-deutschen Grenzregionen<br />
geknüpft.Die freundschaftlichen Beziehungen<br />
zum Polsko-niemieczkie-Forum<br />
Podhale mündeten 2007 in eine Kooperation<br />
für das Begegnungs-Seminar, das seither<br />
<strong>von</strong> der akademie gemeinsam mit dem Forum<br />
geplant,geleitet und durchgeführt wird.<br />
Das Forum aus der Region Podhale/Zakopane<br />
wurde <strong>von</strong> Pädagoginnen und Pädagogen<br />
gegründet,die ein<strong>eV</strong>ielzahl <strong>von</strong> Initiativen<br />
zurVerbesserung der polnisch – deutschen<br />
Beziehungen auf den Weg gebracht<br />
haben. Seither kommen die polnischen<br />
teilnehmenden überwiegend aus den Reihen<br />
dieses Forums,das Programm des jährlichen<br />
Seminars wird <strong>von</strong> beiden Partnern<br />
gemeinsam gestaltet und durchgeführt.<br />
Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer 2002
Seminargruppe<br />
2007<br />
P o l e n - s e m i n a r<br />
Aufbau des Begegnungs-Seminars<br />
Um im Zeitraum nur eines Wochenendes<br />
sowohl wichtige Informationen über beide<br />
länder auszutauschen, als auch genügend<br />
Raum für Begegnung und wechselseitige<br />
Verständigung zu schaffen, sind besondere<br />
Methoden wichtig. Bewährt hat sich dabei<br />
die art der Vorstellungsrunde zu Beginn<br />
des Seminars: nach dem Zufallsprinzip werden<br />
polnisch-deutsche Paare gebildet, die<br />
sich wechselseitig (30 Minuten) interviewen<br />
und anschließend jeweils die Partner/innen<br />
dem Plenum vorstellen. Eine zentrale<br />
Rolle spielen in dem Seminar die arbeitsgruppen.<br />
Besonders ist sowohl die art der<br />
themenfindung als auch die Methode der<br />
Gruppenbildung.themenfindung: Im Vorfeld<br />
werden vom Polsko-niemieczkie-Forum<br />
und der <strong>Vollmar</strong>-akademie themenvorschläge<br />
gesammelt und ausgetauscht,<br />
bis etwa doppelt so vielethemen zur auswahl<br />
stehen, wie es arbeitsgruppen geben<br />
wird.Diesethemenvorschläge werden den<br />
angemeldeten teilnehmenden zugesandt.<br />
Diese können – bis 14 tage vor Seminarbeginn<br />
– bis zu drei themen auswählen,<br />
die sie am meisten interessieren.auf diese<br />
Weise können dieteilnehmenden mitentscheiden,<br />
worüber im Seminar diskutiert<br />
werden wird.<br />
Ein Arbeits-<br />
gruppen-<br />
thema 2008
Die Einteilung der teilnehmenden für die<br />
Gruppen erfolgt während des Seminars<br />
nach dem Verfahren der begrenzten Wahlmöglichkeit,<br />
um sicherzustellen, dass anzahl<br />
und nationalität in allen Gruppen etwa ausgewogen<br />
ist. Das bedeutet: <strong>von</strong> der Seminarleitung<br />
vorgegeben ist die anzahl nach<br />
nationalität pro Gruppe. Zu Beginn haben<br />
die Eintragenden alle Wahlmöglichkeiten.<br />
Je mehr sich bereits eingetragen haben, um<br />
so eingeschränkter sind die verbleibenden<br />
Wahlmöglichkeiten. Für die Diskussionen in<br />
den Gruppen ist viel Zeit vorgesehen. Der/<br />
die Moderierende gibt keinen zusätzlichen<br />
Informations-Input, sondern achtet darauf,<br />
dass die Diskussionen themenzentriert bleiben<br />
und Positionen wie thesen schriftlich<br />
festgehalten werden. Da alle Gruppen anschließend<br />
im Plenum ihre thesen und Ergebnisse<br />
vortragen, wird oft noch lange an<br />
der visuellen Präsentation der Ergebnisse gearbeitet.<br />
Das schaffte eine sehr intensive Beteiligung<br />
<strong>von</strong> vielen am Seminar insgesamt.<br />
2009 fand das deutsch-polnische Begegnungsseminar<br />
in Kochel am See zum achten<br />
Mal statt.als besonderesthema stand<br />
P o l e n - s e m i n a r<br />
dieses Mal das thema „<strong>Zukunft</strong> der arbeit<br />
in der globalisierten Welt“ zur Debatte,<br />
neben den Fachvorträgen zu Polen<br />
und Deutschland.Wie im vergangenen Jahr<br />
war es eine große Gruppe mit 37teilnehmenden<br />
(16 polnische und 21 deutsche).<br />
aus den themenvorschlägen der Seminarleiterinnen<br />
– Vor- und nachteile<br />
des EURO – Finanzmärkte und Wirtschaftskrise<br />
– Political correctness und<br />
Medienfreiheit – Jede Entwicklung gleich<br />
Umweltzerstörung? – atomkraftwerke<br />
und Umweltschutz – Was macht eine<br />
Gesellschaft zu einer demokratischen? –<br />
Zentrum für Vertreibung, ein europäisches<br />
Projekt? – <strong>Zukunft</strong> Europas, <strong>Zukunft</strong><br />
der europäischen nationalstaaten –<br />
hatten die deutschen und polnischen teilnehmenden<br />
mit deutlichen Mehrheiten die<br />
themen ,, und ausgewählt.<br />
Wie in den vergangenen Jahren waren sich<br />
auch 2009 die teilnehmenden einig, dass<br />
diesesWochenende ein Gewinn für sie war,<br />
neue anregungen und neue Freunde gebracht<br />
hat.<br />
Arbeitsgruppe 2009<br />
zum Thema: Vor- und<br />
Nachteile des EURO
Seminar-<br />
teilnehmerinnen<br />
2008<br />
Johanna Werner-<br />
Muggendorfer MdL (l.) und<br />
Dr. Dorle Baumann (r.),<br />
ehem. MdL berichteten<br />
2004 über ihre<br />
Erfahrungen in der Politik.<br />
F r a u e n - n e t z w e r k e<br />
Frauen-Netzwerke:<br />
Der Weg in die Führungs-<br />
positionen <strong>von</strong> Politik<br />
und Wirtschaft<br />
Sabine Wolf<br />
Der Anteil <strong>von</strong> Frauen in Führungspositionen<br />
ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />
gestiegen. Allerdings bleibt er in der Privatwirtschaft<br />
ebenso wie im öffentlichen Dienst<br />
deutlich unter den Erwartungen zurück. Nach<br />
Analysen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung<br />
ist der Anteil <strong>von</strong> Frauen in<br />
Führungspositionen im Jahr 2006 zwar immer<br />
noch unterdurchschnittlich, liegt aber<br />
mit 31 Prozent höher als in den Jahren davor.<br />
Deutschland nimmt im internationalen<br />
Vergleich beim Anteil <strong>von</strong> Frauen im Management<br />
in der Privatwirtschaft einen mittleren<br />
Platz ein (Eurostat).<br />
(Quelle: Website des Bundesministeriums für Familie,<br />
Senioren,Frauen und Jugend)<br />
an mangelnden ausbildungsmöglichkeiten<br />
und ausgebildeten Frauen liegt es nicht:<br />
Frauen stellen heute bereits mehr als die<br />
hälfte aller abiturienten, Studenten und<br />
absolventen <strong>von</strong> Fach-/Fachhochschulen<br />
und Universitäten. Dennoch:Wichtige<br />
Meilensteine auf dem Weg zur beruflichen<br />
Gleichberechtigung wie explizite Frauenförderung<br />
oder Frauenquoten reichen<br />
offenbar bis heute nicht aus, um Frauen in<br />
ausgewogenem Maße an den „topjobs“<br />
in Politik und Wirtschaft zu beteiligen.Wie<br />
lässt sich das ändern? Wie kann es auch<br />
Frauen gelingen, an „machtvolle“ Positionen<br />
zu gelangen, um dort wegweisende<br />
Entscheidungen zu fällen?<br />
neben einer guten ausbildung sind „netzwerke“<br />
und auch „Mentoring“ Schlüsselbegriffe<br />
auf demWeg nach oben.Die Idee,sich<br />
zusammenzuschließen, um gemeinsame<br />
Ziele zu verfolgen und sich beruflich gegenseitig<br />
zu unterstützen, ist nicht neu. Seit<br />
Jahrhunderten bereits organisieren Männer<br />
sich in Zünften,Vereinigungen, studentischen<br />
Verbindungen und „Clubs“. Frauen<br />
haben hier noch etwas nachholbedarf,<br />
auch wenn sich in Deutschland mittlerweile<br />
eine große anzahl unterschiedlicher Frauen-netzwerke<br />
gebildet und etabliert hat.<br />
Unter diesem hintergrund greift die akademie<br />
seit 2004 dasthema im sog. „Frauen-netzwerke“-Seminar<br />
mit großem Erfolg<br />
auf.<br />
Ziel ist es,Frauen zu sensibilisieren und hilfestellung<br />
zu geben für das thema „netzwerken“<br />
und „netzwerke nutzen“ im beruflichen<br />
und gesellschaftspolitischen Kontext.<br />
Zielgruppe sind nicht nur Frauen, die<br />
ihre berufliche und politische <strong>Zukunft</strong> gestalten<br />
möchten, sondern auch beruflich<br />
und/oder politisch bereits erfolgreiche<br />
Frauen,die ihre Ehrfahrungen als netzwerkerinnen<br />
gern weitergeben, die aber auch<br />
neue, stark<strong>eV</strong>erbindungen suchen. Das Seminar<br />
bietet die Möglichkeit, bestehende<br />
Frauen-netzwerke und die dahinter stehenden<br />
netzwerkerinnen persönlich kennen<br />
zu lernen.
So finden sich 35 bis 40 Frauen sämtlicher<br />
altersstufen, Berufs- und Studienrichtungen,<br />
<strong>von</strong> der Studentin bis zur Unternehmerin,<br />
die sich nach langen Jahren im<br />
angestelltenverhältnis selbständig gemacht<br />
hat,zu diesem Seminar zusammen.<br />
Das herzstück des Seminars ist der „Markt<br />
der Möglichkeiten“, bei dem sich jedes Jahr<br />
bis zu fünfzehn verschiedene Frauen-netzwerke,<br />
Frauen-Berufs- und Fachverbände<br />
vorstellen. nach einer kurzenVorstellungsrunde<br />
der netzwerke für alle stehen die<br />
Vertreterinnen an Ständen mit Infomaterial<br />
den interessierten Frauen für detaillierte<br />
Fragen zur Verfügung. Die Frauen sind<br />
dann für mehr als drei Stunden in Diskussion,austausch<br />
und Gespräche vertieft. Die<br />
Fortsetzung der Gespräche geht meist in<br />
den abend hinein und wird <strong>von</strong> den Seminarsälen<br />
in die Gaststube getragen.<br />
Frauen-netzwerke, die sich in den 6 Jahren<br />
in Kochel schon präsentiert haben:<br />
Aranea Frauennetz e. V. augsburg;<br />
Bücherfrauen e.V.; baff – Beruflich ak-<br />
F r a u e n - n e t z w e r k e<br />
tive Frauen in Franken; B.F.B.M. (Bundesverband<br />
der Frau in Business und Management<br />
e.V.), München u. Regensburg; BPW<br />
München (Business and Professional<br />
Women ); Bücherfrauen e.V.; businesswoman;<br />
Connecta e.V. München;<br />
DAB (Deutscher akademikerinnenbund<br />
e.V.) dib e.V. (Deutscher Ingenieurinnen<br />
Bund e.V.); DJB (Deutscher Juristinnenbund<br />
e.V.); EWMD (European Women´s<br />
Management Development International<br />
network); FAM Frauenakademie München<br />
e.V. mit dem netzwerk Frauen &<br />
Geschichte Bayern; Gesellschaft DeutscherAkademikerinnen<br />
e.V.;IngNet<br />
e. V. (Ingenieurinnen netzwerk Oldenburg);<br />
IN VIA KOFIZA e.V.; Journalistinnenbund<br />
e.V.; Kompetenz für<br />
Frauen e.V.; MWF (Münchner Wirtschaftsforum);<br />
Piona Point e.V.; Verein<br />
für Fraueninteressen e.V.; VdU<br />
(Verband deutscher Unternehmerinnen<br />
e.V.) Webgrrls.de e.V.; WOMAN‘s<br />
Business Club (Zur Information: Einige<br />
netzwerke haben sich bereits wieder aufgelöst).<br />
Zwei weitere zentrale themenbereiche<br />
des Seminars sind „Frau und Politik“ und<br />
„Frau und Beruf“,die in jedem Seminar aufgegriffen<br />
werden. Politik ebenso wie Beruf<br />
als zentraler Punkt, da Frauen nicht nur in<br />
den Führungspositionen der Wirtschaft<br />
gebraucht werden, sondern ihre Gestaltungskraft<br />
auch in der Politik dringend <strong>von</strong><br />
nöten ist.Denn auch auf politischer Ebene<br />
können viel<strong>eV</strong>eränderungen <strong>von</strong> Rahmenbedingungen<br />
insbesondere für berufstätige<br />
Frauen angestoßen werden.<br />
Dieteilnehmerinnen konnten interessante<br />
Gespräche und aufschlussreiche Diskussionen<br />
mit hochkarätigen Politikerinnen wie<br />
einer Bundestagsabgeordneten und einer<br />
Seminargruppe<br />
2004
Seminar-<br />
teilnehmerinnen<br />
2008<br />
F r a u e n - n e t z w e r k e<br />
Staatssekretärin im Bundesministerium für<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend oder<br />
weiblichen landtagsabgeordneten führen.<br />
Sie wurden nach ihren (Macht-)Strategien,<br />
Erfolgsrezepten und ihrer Motivation befragt.<br />
Dasthema „Mentoring“ und Mentoring-Programme<br />
für Frauen wurde sowohl<br />
für denWirtschaftsbereich als auch für den<br />
Politikbereich in verschiedenen Jahren vorgestellt.Beimthema<br />
„Frau und Beruf“ standenautorinnen<br />
undtrainerinnen mit ihren<br />
themen wie „networking als berufliche<br />
Erfolgsformel“,„Erfolgscode der Männer,so<br />
kommen Frauen weiter“,„Grundlagen und<br />
Strategien für ein erfolgreiches networking“,„Spielregeln<br />
im Job“,„Frauen – Macht<br />
– und Konkurrenz“, „Frauen führen in die<br />
<strong>Zukunft</strong>“ im Zentrum.<br />
Referentinnen beim Frauen-Netzwerke-<br />
Seminar zum Bereich „Frau und Politik“:<br />
Dr. Dorle Baumann, ehem. Mdl im Bayerischen<br />
landtag,Ulrike Mascher,Parl.Staatssekretärin<br />
a.D. im Bundesministerium für<br />
Wirtschaft undarbeit und Vorsitzende der<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie e.V.,Christel<br />
Riemann-hanewinckel, Parl. Staatssekretärin<br />
a.D. im Bundesministerium für Familie,<br />
Senioren, Frauen und Jugend,adelheid<br />
Rupp Mdl, Silke Rapp, Frauenreferentin<br />
beim bayr. landesverband Bündnis90/DIE<br />
GRÜnEn,JohannaWerner-Muggendorfer<br />
Mdl.<br />
Referentinnen beim Seminar zum Bereich<br />
„Frau und Beruf“:<br />
Prof. Dr. Sonja Bischoff, Universität hamburg,Ulrike<br />
Bergmann,Büro für ungewöhnliche<br />
Zielerreichung, Danielle löhr,agentin<br />
für Wandel, Isabel nitzsche Journalistin/<br />
Buchautorin, angelika Pfisterer, trainerin<br />
und Buchautorin, Simone Schönfeld,trainerin<br />
und Beraterin, Susannethoma, Politikberatung<br />
für non-Profit-Organisationen,<br />
KirstenWolf,Journalistin/Buchautorin.<br />
Bücherfrauen<br />
stellen sich auf<br />
dem „Markt der<br />
Möglichkeiten“<br />
vor.
Offener Abend mit<br />
Fitzgerald Kusz –<br />
Meister pointierter Poesie<br />
Sabine Wolf<br />
Fitzgerald Kusz,bekannter nürnberger Mundartdichter,las<br />
am 17.Oktober 2008 aus seinen<br />
Veröffentlichungen in der <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>akademie<br />
e.V.<br />
als Einführung in dasWochen-Seminar „Franken<br />
und Bayern“ <strong>von</strong> Eva Strauß und Dr.Manfred<br />
Scholz gab ein mit Kultur- und Förderpreisen<br />
dekorierter Mann Frankens, dessen<br />
Motto „Sprachkürze gibt Denkweite (Jean<br />
Paul) – umgewandelt in pulvertrockenem Dialekt,tiefe<br />
Einblicke in die fränkische Mundart,<br />
den humor und eine meisterlich Betrachtung<br />
der fränkischen lebensweise.<br />
Kusz, 1944 in Fürth bei nürnberg geboren,<br />
war nach anglistik- und Germanistikstudium<br />
bis 1982 lehrer in nürnberg. Seither<br />
ist er freier Schriftsteller, Mitglied im<br />
PEn-Club und imVerband deutscher<br />
Schriftsteller.<br />
Seine ausdrucksformen: lyrik, Gedichte,<br />
Epigramme und theaterstücke<br />
in fränkischer/nürnbergischer<br />
Mundart. Das bekannteste theaterstück<br />
- „Schweig Bub“ - feierte mittlerweile<br />
30-jähriges Bühnenjubiläum<br />
(mit mehr als 700 aufführungen allein<br />
im nürnberger Schauspielhaus).<br />
Er wird gern als Meister pointierter<br />
Szenen und knapper Poesie bezeichnet.Er<br />
will den Franken und den Menschen<br />
allgemein „nicht nur aufs Maul<br />
schauen“ sondern manchmal „auch<br />
auf die löffel hauen“.<br />
Fitzgerald Kusz gab weit mehr als eine<br />
Stunde denteilnehmer/innen des<br />
F i t z g e r a l d k u s z<br />
Seminars und zahlreichen Besuchern des Offenen<br />
abends amüsante Kostproben aus seinen<br />
Büchern. niemand kann natürlich besser<br />
als er seine Mundartgedichte und Epigramme,<br />
auch in der japanischen haiku-Form, in original<br />
fränkisch servieren.DerWitz kommt meist<br />
auf leisen Füßen und in sehr feinsinnigenVergleichen<br />
daher. Ein köstliches Schmunzeln ist<br />
dabei meist nicht zu vermeiden. Und manchmal<br />
bleibt dem ein oder anderen auch das<br />
lachen förmlich im halse stecken, wenn das<br />
Körnchen treffenderWahrheit imWitz offenbar<br />
wird.<br />
Kusz erzählt zwischendurch, wie er zu seinen<br />
Szenen und Gedichten kommt und bezeichnet<br />
sich selber als horch & lausch-Fußgänger,<br />
der die banalen alltagssituationen- und beobachtungen<br />
aufgreift und sich seine eigenen<br />
Gedanken dazu macht. Für das Publikum sowohl<br />
ein gelungener Einstieg ins Seminar als<br />
auch ein durch und durch köstlicher abend.<br />
Die Seminarleitungen<br />
Eva Strauß (l.) und<br />
Dr. Manfred Scholz (r.)<br />
mit ihrem Gast:<br />
Fitzgerald Kusz.<br />
Tölzer Kurier, 22.10.2008
<strong>von</strong> links:<br />
Prof. Dr. Oliver Jahraus,<br />
Tanja Dückers,<br />
Dr. Michael Schmidt,<br />
Dr. Frauke Meyer-Gosau,<br />
Prof. Dr. Martin Hielscher.<br />
P o d i u m s d i s k u s s i o n<br />
Podiumsdiskussion<br />
„Literatur und Politik heute“<br />
am 12. September 2009<br />
Dr. Michael Schmidt , Tamara Wissing<br />
Zum zehnjährigen Jubiläum der „Kocheler<br />
literaturwerkstatt“ fand am 12.September<br />
2009 eine Podiumsdiskussion zum thema<br />
„literatur und Politik heute“ statt, die als<br />
offene abendveranstaltung angesetzt war<br />
und zugleich vom Fernsehen (BR-alpha) sowie<br />
Radio (Deutschlandfunk) aufgezeichnet<br />
und später gesendet wurde.<br />
Waldemar <strong>von</strong> Knoeringen, der Gründer<br />
der nach dem ersten Vorsitzenden<br />
der Sozialdemokraten in Bayern benannten<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie, engagierte<br />
sich schon früh für arbeiterbildung<br />
und arbeiterbüchereien. In mangelnder<br />
Bildung erkannte Waldemar <strong>von</strong> Knoerin-<br />
gen, der spätere bayerische landesvorsitzende<br />
und stellvertretende Bundesvorsitzende<br />
der SPD,eine der hauptursachen für<br />
die geringe innere Distanz der deutschen<br />
Bevölkerung zum Gewaltregime der nationalsozialisten.<br />
Gerade literatur stellt ein<br />
hervorragendes Medium dar, um persönliche<br />
Erfahrungen in ihrem größeren,gesellschaftlichen<br />
Zusammenhang zu erkennen<br />
und anderen zugänglich zu machen. Immer<br />
wieder spiegeln Bücher die politischen Dimensionen<br />
persönlicher Erfahrungen, wie<br />
z.B. arbeitsplatzverlust, Diskriminierung<br />
oder Kriegserinnerungen. Diesem Zusammenhang<br />
ist auch die <strong>von</strong> Martin hielscher<br />
und Michael Schmidt gegründete Kocheler<br />
literaturwerkstatt“ verpflichtet, die 1999<br />
zum ersten Mal stattfand. Im Rahmen dieser<br />
Werkstatt stellen seitdem autorinnen<br />
und autoren ihre Werke vor und debattieren<br />
mit denteilnehmer/innen, die ebenfalls<br />
eigenetexte vorstellen,über politische<br />
aspekte <strong>von</strong> literatur. Zu den Gästen der<br />
Foto:Franziska nau
literaturwerkstatt zählten unter anderen<br />
Katja lange-Müller,Jens Sparschuh,Dagmar<br />
leupold - und in diesem Jahrtanja Dückers.<br />
Die Kocheler literaturwerkstatt steht allen<br />
Interessierten offen. Dadurch kommen<br />
Menschen verschiedener herkunft<br />
sowie mit unterschiedlichem Erfahrungsund<br />
Kenntnisstand zusammen. Entsprechend<br />
vielfältig sind dietexte. Mittlerweile<br />
sind auchVeröffentlichungen aus dem Kreis<br />
der Werkstatt-teilnehmer und teilnehmerinnen<br />
hervor gegangen, darunter der<br />
Roman „Rosa“ <strong>von</strong> heike Geissler (DVa)<br />
oder der Erzählungsband „Mono“ <strong>von</strong> Jörg<br />
Matheis (C.h.Beck).<br />
Inwieweit hat literatur durch ihre Wahrnehmungen<br />
und Entwürfe die Möglichkeit,<br />
politische Positionen und Perspektiven mit<br />
zu prägen? Sollten Politiker und Schriftsteller<br />
mehr miteinander reden?Was kann die<br />
Politik für die literatur tun? Über diese und<br />
andere Fragen zum thema „literatur und<br />
Politik heute“ diskutiertentanja Dückers,in<br />
Berlin geborene und lebende Schriftstellerin<br />
und Journalistin, die sich unter anderem<br />
mit ihrem Roman „himmelskörper“ einen<br />
namen machte,einem ambitionierten Generationenroman<br />
mit politischem hintergrund;<br />
Dr. Frauke Meyer-Gosau, Redakteurin<br />
und autorin der Zeitschrift „literaturen“;<br />
Prof. Dr. Oliver Jahraus, der an der<br />
Münchner ludwig-Maximilians-Universität<br />
neuere deutsche literatur und Medien<br />
lehrt;Prof.Dr. Martin hielscher,Programmleiter<br />
für literatur beimVerlag C.h. Beck in<br />
München.Moderiert wurde die Runde <strong>von</strong><br />
Dr. Michael Schmidt, Redakteur des Bayerischen<br />
Rundfunks.<br />
Müssen autoren gesellschaftspolitische<br />
Erwartungen erfüllen? als Beispiel hierfür<br />
P o i u m s d i s k u s s i o n<br />
wurden in der Diskussion die oft gestellten<br />
Forderungen nach einem „Wenderoman“<br />
genannt, oder nach einem Roman, der sich<br />
mit den Ereignissen des 11. Septembers<br />
2001 auseinandersetzt. Solche geschichtlichen<br />
Ereignisse bräuchten jedoch Zeit,<br />
bis sie literarisch verarbeitet werden können.<br />
Die literaturschaffenden sollten sich<br />
hier nicht dem Diktat der Gesellschaft und/<br />
oder der Politik anpassen. als abschreckendes<br />
Beispiel erinnerte Frauke Meyer-Gosau<br />
an den sozialistischen Realismus der DDR.<br />
literatur könne jedoch ein Medium sein,<br />
Zeitgeschichte für den leser bildlich erfahrbar<br />
sowie verstehbar und somit hinterfragbar<br />
zu machen.Deswegen wünsche sie sich<br />
dennochautoren,die zeitgeschichtliche Ereignisse<br />
aufarbeiten.literatur sei doch oft in<br />
höchstem Maße politisch.Dies sei auch den<br />
Machthabern bewusst, weswegen Schriftsteller<br />
immer wieder politisch verfolgt<br />
würden oder mit Repressalien zu rechnen<br />
hätten.als aktuelles Beispiel wurde Orhan<br />
Pamuk genannt, der in dertürkei aufgrund<br />
seiner Werke wegen „Beleidigung destürkentums“<br />
angeklagt wurde.<br />
Die Forderung, dass sich autoren parteipolitisch<br />
engagieren sollten, wies die autorin<br />
tanja Dückers dagegen entschieden zurück.<br />
Es gelte,eine intellektuelle Unabhängigkeit zu<br />
bewahren und sich nicht für kurzfristige parteipolitische<br />
Ziele vereinnahmen zu lassen.<br />
Etwas anderes sei hingegen politisches Engagement;jedoch<br />
könne man auch dies nicht<br />
grundsätzlich <strong>von</strong> autoren erwarten.Martin<br />
hielscher und Michael Schmidt wiesen noch<br />
auf Schriftsteller hin,die Politiker wurden- ein<br />
bekanntes Beispiel hierfür ist der ehemalige<br />
tschechische Staatspräsident Vaclav havel.<br />
auch das frühere Engagement <strong>von</strong> Günther<br />
Grass für die SPD blieb nicht unerwähnt.<br />
9
P o d i u m s d i s k u s s i o n<br />
Was kann die Politik tun, um den literaturbetrieb<br />
zu befördern, bzw. was hat sie<br />
in den letzten Jahren getan? hier wurden<br />
der Erhalt der Buchpreisbindung und die<br />
Festsetzung des Mehrwertsteuersatzes auf<br />
Bücher <strong>von</strong> 7% als konkretes Beispiel genannt.Positiv<br />
hervorgehoben wurde ebenfalls<br />
die autorenförderung in Deutschland.als<br />
Wunsch an die Politik wurde eine<br />
noch stärkere Förderung der Goethe-Institute<br />
genannt undtanja Dückers forderte<br />
an dieser Stelle außerdem eine verstärkte<br />
Subventionierung <strong>von</strong> Einrichtungen politischer<br />
Bildung, da nur dadurch Veranstaltungen<br />
wie diese Diskussionsrunde ermöglicht<br />
werden könnten.<br />
auch die Chancen und Gefahren des Internets<br />
für den literaturmarkt wurden angesprochen.<br />
Google ermögliche zwar den<br />
Zugang zu literatur für jeden an jedem Ort<br />
der Welt.andererseits würde auf die Urheberrechte<br />
der autoren keinerlei Rücksicht<br />
genommen. hier wünschten sich die Podiumsteilnehmer<br />
eine klare Stellungnahme<br />
der Politik.tanja Dückers bemängelte hier-<br />
0<br />
bei auch das in der Öffentlichkeit als „cool<br />
und lässig“ wahr genommene Image der<br />
„Piratenpartei“.Vielen ihrer anhänger sei<br />
nicht klar,dass sich derenagitation nicht nur<br />
gegen Großkonzerne richte, sondern dass<br />
dadurch auch junge Künstler ihrer Existenzgrundlage<br />
beraubt würden.<br />
Zum abschluss wurden die Podiumsteilnehmer<br />
nach ihren Einschätzungen und<br />
Wünschen für die <strong>Zukunft</strong> gefragt. Martin<br />
hielscher äußerte seine gespannte Erwartung<br />
auf die literarische aufarbeitung der<br />
Finanzkrise. Daran anknüpfend forderte<br />
Frauke Meyer-Gosau <strong>von</strong> allen Schriftstellern,<br />
dass sie aktiv in ihrer Zeit leben und<br />
dem Publikum ihre Erfahrungen verdichten<br />
sollten.Oliver Jahraus äußerte denWunsch,<br />
seine Studenten in die lage versetzen zu<br />
können, literatur als das letzte intellektuelle<br />
abenteuer und somit als das Reflexionsmedium<br />
zum Umgang mit Krisen zu verstehen.<br />
Und tanja Dückers wünschte sich<br />
abschließend, dass trotz Krise weiter junge<br />
Menschen dasWagnis eingehen,Schriftsteller<br />
zu werden.<br />
Foto:Franziska nau
Foto:Franziska nau<br />
LESUNG<br />
»ExIL DER FREcHEN FRAUEN«<br />
VON ROBERT cOHEN<br />
Tamara Wissing<br />
Von 31.10. bis 02. 11. 2009 fand<br />
die Fachtagung „Politik-Parteiarbeit-Pazifismus<br />
in der Emigration:<br />
Frauen handeln“ der aG „Frauen<br />
im Exil“ der deutschen Gesellschaft<br />
für Exilforschung statt. Im Rahmen<br />
dessen konnte der in newYork lebende<br />
Schweizer autor Robert<br />
Cohen für eine lesung aus seinem<br />
Debütroman „Exil der frechen<br />
Frauen“ gewonnen werden. Die lesung<br />
fand als „Offener abend“ in der <strong>Vollmar</strong>akademie<br />
statt, zu dem zahlreiche Besucher<br />
erschienen.<br />
Der Roman über deutschen Widerstand im<br />
Exil handelt <strong>von</strong> der Fotografin Olga Benario<br />
und den beiden angehenden Schriftstellerinnen<br />
Ruth Rewald und Maria Osten, die<br />
l e s u n g<br />
im Berlin der Zwanziger Jahre einen „Verein<br />
der frechen Frauen“ gründen, um ein selbstbestimmtes<br />
leben zu führen. Fünfzehn Jahre<br />
später sind alle drei Frauen tot, zwei <strong>von</strong><br />
ihnen sterben im KZ, eine fällt Stalin zum<br />
Opfer. Der biographisch angelehnte Roman<br />
zeichnet das leben dieser drei unbekannten<br />
Frauen nach,die während des Dritten Reichs<br />
ins Exil in verschiedene länder gehen, um<br />
an ihren Werken zu arbeiten und ihr leben<br />
weiterhin nach eigenenVorstellungen führen<br />
zu können. Sie treffen berühmte Zeitgenossen<br />
wie Berthold Brecht,anna Seghers,lion<br />
Feuchtwanger, thomas Mann und ebenso<br />
viele namenlose, die in der Geschichte genauso<br />
untergehen werden, wie die Romanheldinnen.<br />
Der Roman spricht <strong>von</strong> Widerstand<br />
und hoffnung, <strong>von</strong> leiden und der<br />
Sinnsuche in einem solchen leben.<br />
Im anschluss an die lesung beantwortete<br />
der autor Fragen und es entwickelte sich<br />
im Publikum eine Diskussion über leben im<br />
Exil und weiblichen Widerstand gegen das<br />
nS-Regime.<br />
Robert cohen liest in<br />
der <strong>Vollmar</strong>-<strong>Akademie</strong><br />
Foto:Franziska nau
B e r i c h t a u s h e s s e n<br />
Bericht<br />
aus Hessen<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong> -<strong>Akademie</strong><br />
auf dem Landesparteitag<br />
der Hessischen SPD<br />
Joachim Neiß<br />
am 28. Februar 2009 fand in Darmstadt<br />
der ordentliche landesparteitag und die<br />
Vertreterversammlung zur aufstellung der<br />
landesliste der SPD hessen für die Bundestagswahl<br />
statt.<br />
Im Foyer destagungsortes im „ Darmstadtium“<br />
hatte auch die <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>akademie<br />
e.V. “ einen Info-Stand und erfreute<br />
sich großer Beliebtheit bei den Delegierten<br />
und Besucher/innen des Parteitages.<br />
hoher Besuch dann am späten Vormittag.<br />
neben dem Frankfurter Bundestagsabgeordneten<br />
Gregor amann, Magda Schirm<br />
<strong>von</strong> der Friedrich-Ebert-Stiftung aus Mainz,<br />
sowie einigen landes- und Kommunalpolitikern<br />
erschien gutgelaunt der designierte<br />
Vorsitzende der hessischen SPD,thorsten<br />
Schäfer-Gümbel bei Joachim neiß,der während<br />
des Parteitages den Stand der <strong>Vollmar</strong>-akademie<br />
betreute. In einem kurzen<br />
Gespräch betontethorsten Schäfer-Gümbel<br />
die Wichtigkeit des “lebenslangen lernens“<br />
und hier insbesondere die politische<br />
Erwachsenenbildung. Er wünschte der<strong>Vollmar</strong>-akademie<br />
alles Gute für ihrearbeit mit<br />
den politisch interessierten Menschen.<br />
thorsten Schäfer-Gümbel wurde am<br />
nachmittag dann mit 298 Ja-Stimmen <strong>von</strong><br />
332 abgegebenen Stimmen zum neuen<br />
landesvorsitzenden der hessischen SPD<br />
gewählt .<br />
(v.l.) Joachim Neiß,<br />
Thorsten Schäfer-<br />
Gümbel MdL,<br />
Gregor Amann<br />
(MdB bis Sept. 2008)<br />
Hessentag<br />
ZwischenTradition und Moderne<br />
Vor 48 Jahren wurde in alsfeld einetradition<br />
geboren:der hessentag.<br />
Seitdem feiern sich die hessen jedes Jahr<br />
selbst und wollen auch nicht mehr auf „ihrentag“<br />
verzichten.Beendet wird der hessentag<br />
traditionell mit einem großen Festzug<br />
durch die Straßen der hessentagstadt.<br />
Die heimliche Hauptstadt<br />
auch die Politik hat ihren<br />
Platz auf dem hessentag.Bereits<br />
1961 gab es öffentliche<br />
Kabinettssitzungen der landesregierung<br />
und seit 1970<br />
gibt es die Bürgersprechtage<br />
der Regierung.JederVeranstaltungsort wird<br />
so zur heimlichen hauptstadt hessens.<br />
auch die 68er-Bewegung machte vor der<br />
Festveranstaltung keinen halt.1969 feierte<br />
die Studentenbewegung in Gießen ihren<br />
höhepunkt. neue gesellschaftspolitische<br />
Fragestellungen wurden durch verschieden<strong>eV</strong>eranstaltungen<br />
angeregt und so Bestandteil<br />
des hessentags.<br />
In Jahr 2009 fand vom 5. bis zum 14. Juni<br />
der hessentag in langenseelbold statt.langenseelbold<br />
ist ein Städtchen im Osten des<br />
Rhein-Main Gebietes, und die rund 13.000<br />
Einwohner begrüßten rund 1 Million Besucher<br />
an diesen 10tagen.<br />
am Donnerstag, den 11. Juni stand dertag<br />
der landesregierung im Mittelpunkt. In der<br />
halle 1 präsentierten sich die landesministerien,<br />
Polizei, Bahn, Parteien und andere<br />
Institutionen. am großen Stand des Ministeriums<br />
für arbeit , Familie und Gesundheit<br />
hatten mehrere Organisationen einen<br />
Infostand aufgebaut.Mit dabei war auch der<br />
Stand der „<strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie<br />
<strong>Vollmar</strong>-<strong>Akademie</strong><br />
mit einem Stand auf<br />
dem Hessentag
(v.l.) Joachim Neiß,<br />
Hermann Scheer MdB,<br />
Dagmar Schmidt,<br />
Bundestagskandidatin<br />
2008 des Lahn-<br />
Dill-Kreises und<br />
der Landrat des Lahn-<br />
Dill-Kreises,<br />
Wolfgang Schuster.<br />
Präsentation in der<br />
Betriebsversammlung<br />
bei VW Baunatal:<br />
v.l. Waldemar Grede,<br />
treuer Seminarteilnehmer,<br />
Jörg Ebert, Bildungsberater<br />
VW Baunatal, Jochen Neiß.<br />
e.V.“. Der andrang und die neugier waren<br />
groß, und die Informationsbroschüren fanden<br />
ihre Interessenten. Beteiligt hatte sich<br />
die akademie auch beim großen Preisausschreiben<br />
des Ministeriums mit einem kostenlosen<br />
Bildungsurlaub auf Schloss aspenstein.<br />
Fragen über Möglichkeiten, Dauer<br />
undabläufe bei Bildungsurlaubsanträgen<br />
wurden gerne beantwortet.<br />
Es war eine gelungenVeranstaltung und alle<br />
Beteiligten freuen sich schon auf den hessentag<br />
2010 in Stadt allendorf.<br />
Informationsstand der <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Vollmar</strong>-<strong>Akademie</strong> e.V.bei einer<br />
Veranstaltung der SPD Lahn Dill<br />
zumThema „Zukünftige Energie-<br />
Politik“<br />
Zu Gast bei der SPD<br />
lahn-Dill im Bürgerhaus<br />
lahnau-atzbach<br />
war am 17. September<br />
2009 Dr. hermann<br />
Scheer, MdB<br />
und Energieexperte<br />
der SPD im Deutschen<br />
Bundestag.<br />
nach derVeranstaltung besuchte hermann<br />
Scheer den Stand der <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>akademie<br />
e.V., der ein gut besuchter anlaufpunkt<br />
für interessierte Besucher/innen<br />
war.<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>von</strong> -<strong>Vollmar</strong>-<strong>Akademie</strong><br />
präsentiert sich in der<br />
Betriebsversammlung<br />
beiVW – Baunatal<br />
(15.Dezember 2009)<br />
Das war eine Betriebsversammlung, an die<br />
ich lange denken werde.<br />
B e r i c h t a u s h e s s e n<br />
auf Einladung des Bildungsbeauftragten der<br />
VolkswagenaG Kassel-Baunatal,Jörg Ebert,<br />
hatte ich Gelegenheit, nicht nur „hautnah“<br />
die Betriebsversammlung mit über 6000<br />
Beschäftigten mitzuerleben, sondern auch<br />
am „Marktplatz der Informationen“ mit<br />
einem Stand der <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie<br />
e.V. teilzunehmen. Ich stellte die arbeit<br />
und das Programm der akademie inmitten<br />
<strong>von</strong> Ständen der Volkshochschule<br />
und der IG Metall vor. Viele interessierte<br />
VW Mitarbeiter besuchten den Info-Stand<br />
und diskutierten mit mir über die im Programm<br />
angebotenen themen. aber auch<br />
einige „ Seminar - Bekannte“ die ich in Kochel<br />
schon getroffen hatte, ließen sich sehen<br />
und freuten sich sehr,dass dieakademie<br />
mit ihrem Info-Stand präsent war. Es war<br />
schon eine andere atmosphäre mit den<br />
über 6000 Menschen und 5 Großleinwänden<br />
als in Betriebsversammlungen anderer<br />
Sparten. Eine andere Sprachkultur, eine eigenartige<br />
– ich nenne sie mal „solidarische“<br />
– Stimmung unter den Beschäftigten war<br />
deutlich zu spüren. Die IG Metall ist halt<br />
doch ein bisschen anders ...<br />
Der neue Slogan desWerkes „Der Mensch –<br />
dasWerk – eine <strong>Zukunft</strong>“ inVerbindung mit<br />
der Finanz- und Wirtschaftskrise waren die<br />
eindeutig beherrschendenthemen der Betriebsversammlung.<br />
am Ende derVersammlung<br />
gegen 14.30 Uhr fiel mir noch etwas<br />
auf: fast alle Beschäftigten waren noch da,<br />
obwohl di<strong>eV</strong>ersammlung bereits um 08.30<br />
Uhr begann.Darüber machte ich mir auf der<br />
Rückfahrt auch so meine Gedanken.<br />
Joachim Neiß, Seminarleiter zu den Themen<br />
Flughäfen und Mobbing, war als Werbebotschafter<br />
erfolgreich für die <strong>Akademie</strong> auf verschiedenen<br />
Veranstaltungen in Hessen.
Die Ausstellung<br />
in Weiden auf dem<br />
Landesparteitag<br />
Juli 2009<br />
a u s s t e l l u n g<br />
Vom Untertan<br />
zum Staatsbürger –<br />
Die bayerische<br />
Arbeiterbewegung<br />
seit 1848<br />
Die Wanderausstellung<br />
der <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-<br />
<strong>Akademie</strong> e.V.<br />
Sabine Wolf<br />
Feierliche Präsentation auf dem<br />
Landesparteitag der BayernSPD<br />
inWeiden<br />
Die akademie hat bereits seit 1978 eine<br />
Wanderausstellung mit dem titel „Vom<br />
Untertan zum Staatsbürger“ zur Geschichte<br />
derarbeiterbewegung in Bayern,initiiert<br />
<strong>von</strong>Volkmar Gabert und EmilWerner.<br />
Die ausstellung wurde 1998 aktualisiert.<br />
Seitdem hatte sie in Bayern mehr als<br />
500.000 Besucher in 25 Gemeinden und<br />
Städten.<br />
Eine notwendige Überarbeitung der ausstellung<br />
konnte dank der Initiative <strong>von</strong> Florian<br />
Pronold MdB,einer Reihe weiterer sozialdemokratischer<br />
Unterstützer/innen und<br />
dem Förderverein der akademie durchgeführt<br />
werden. Die historikerin Simone<br />
Gundi gab derausstellung ein grundlegend<br />
neues Konzept, andere Schwerpunkte und<br />
ergänzte die neuesten Entwicklungen.Fachlich<br />
beraten und unterstützt wurde dieakademie<br />
durch die stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende<br />
Prof.Dr.helga Grebing.<br />
Im Jahr 2009 konnte nun die ausstellung<br />
mit dem neuen Konzept und vor allem im<br />
neuem Gewand am landesparteitag der<br />
SPD in Weiden vom 10. – 12. Juli den Delegierten<br />
und Besucher/innen präsentiert<br />
werden.<br />
Freitagabend wurde die ausstellung feierlich<br />
der Presse, dem Präsidium und dem<br />
landesvorstand der BayernSPD <strong>von</strong> hedda<br />
Jungfer,stellvertretend<strong>eV</strong>orsitzende der<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie e.V.und den<br />
historikerinnen Prof. Dr. helga Grebing und<br />
Simone Gundi vorgestellt und erläutert.<br />
an den zwei folgenden tagen des Parteitages<br />
traf die ausstellung auf der Empore<br />
der Stadthalle in Weiden auf großes Interesse<br />
und regte Diskussionen an.<br />
Viele interessierte Besucher/innen sah man<br />
intensiv lesend vor dentafeln.<br />
Ein prominenter Gast, der Parteivorsitzende<br />
Franz Müntefering ließ sich am Sonntag<br />
nach seiner Rede vor den Delegierten eine<br />
persönliche und ausführliche Führung<br />
durch Ulrike Mascher,Vorsitzende derakademie,Prof.Dr.helga<br />
Grebing und Simone<br />
Gundi durch die ausstellung nicht nehmen.<br />
<strong>von</strong> links:<br />
Prof. Dr. Helga Grebing,<br />
Florian Pronold MdB,<br />
Natascha Konen MdL,<br />
Franz Müntefering MdB<br />
und Ulrike Mascher.
BEGLEITWORTE<br />
ZUR AUSSTELLUNG<br />
Florian Pronold, Bundestagsabgeordneter<br />
Vorsitzender der BayernSPD<br />
als Schulfach war Geschichte für mich oft<br />
langweilig. In bayerischen Schulbüchern<br />
und nach bayerischem lehrplan war es oft<br />
nur die Geschichte <strong>von</strong> Königen und Feldherren.<br />
Und vor allem wurde oft nicht klar,<br />
was das alles mit uns zu tun hat und mit der<br />
Gesellschaft,in der wir heute leben.<br />
Dieausstellung „Vom Untertan zum Staatsbürger“<br />
schlägt einen anderenWeg ein.<br />
Schon dertitel macht deutlich, dass es um<br />
die Menschen geht,die in den Schulbüchern<br />
oft zu kurz kamen. Es geht um all diejenigen,<br />
die auch Geschichte geschrieben haben,<br />
auch wenn ihre namen oft inVergessenheit<br />
geraten sind. Es ist die Geschichte<br />
der arbeitenden Bevölkerung, der Frauen,<br />
die Geschichte einer politischen Bewegung,<br />
die seit eineinhalb Jahrhunderten für mehr<br />
Gleichheit,mehr Gerechtigkeit und Freiheit<br />
kämpft.<br />
Die ausstellung zeigt Geschichte als etwas<br />
lebendiges und stellt Bezüge zum hier und<br />
heute her. Sie zeigt, dass sich Geschichte<br />
zwar nicht einfach wiederholt, aber dass<br />
man die Vergangenheit kennen muss, um<br />
die Gegenwart zu verstehen und heute die<br />
richtigen Entscheidungen zu treffen.<br />
Geschichte wird <strong>von</strong> Menschen gemacht.<br />
In sozialen auseinandersetzungen gibt es<br />
Erfolge und Misserfolge, nichts ist für immer<br />
gewonnen und nie ist etwas endgültig<br />
verloren.Oder wie august Bebel gesagt<br />
hat: »Es ist immer und ewig der alte Kampf,<br />
hier links, dort rechts, und dazwischen der<br />
Sumpf.« Damit ist der anspruch der aus-<br />
stellung ein hochpolitischer.<br />
Sie fordert auf,<br />
Partei zu ergreifen und<br />
sich heute in die sozialenauseinandersetzungen<br />
einzumischen.<br />
Die Geschichte der<br />
Gewerkschaften und<br />
der Sozialdemokratie war bei mir selbst ein<br />
wesentlicher auslöser für mein politisches<br />
Engagement. Mich hat der Widerstand der<br />
arbeiterbewegung gegen den nationalsozialismus<br />
tief beeindruckt.Der Bekennermut<br />
für <strong>Demokratie</strong> und Freiheit, dertausende<br />
und abertausende <strong>von</strong> Gewerkschafterinnen<br />
und Gewerkschaftern, Sozialdemokratinnen<br />
und Sozialdemokraten das leben<br />
gekostet hat,ist für michVerpflichtung,auch<br />
heute mit aller Kraft für <strong>Demokratie</strong> und<br />
toleranz zu streiten.Viele Fragen,die in der<br />
Geschichte der arbeiterbewegung eine<br />
Rolle gespielt haben, stellen sich heute mit<br />
unverminderter oder neuer aktualität.Wir<br />
betrachten den Untergang der Weimarer<br />
Republik und fragen uns,welchenanteil die<br />
Spaltung derarbeiterbewegung daran hatte.<br />
Doch gleichzeitig fragen wir uns, welche<br />
Rolle die bundesweite Etablierung einer<br />
Partei links der SPD spielen wird, und welche<br />
auswirkungen die drohende aufspaltung<br />
<strong>von</strong> arbeitnehmerinteressen in Einzelinteressen<br />
bestimmter Berufsgruppen<br />
haben wird, die in neuen Ständegewerkschaften<br />
vertreten werden.<br />
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert haben<br />
die arbeitnehmerinnen und arbeitnehmer<br />
für den acht-Stunden-tag, für menschenwürdige<br />
arbeitsbedingungen und für<br />
Unfall- und Krankenversicherungsschutz<br />
gekämpft. heute drehen sich die Kämpfe
a u s s t e l l u n g<br />
um anständige Bezahlung für anständigearbeit,<br />
um den Mindestlohn. Das, was in den<br />
70er Jahren unter dem Schlagwort »humanisierung<br />
der arbeitswelt« ein großesthema<br />
war, stellt sich heute unter veränderten<br />
demografischen Bedingungen wieder. Bei<br />
älter werdenden Belegschaften wird die<br />
Frage der <strong>Zukunft</strong> sein, wie man die Psyche<br />
und Gesundheit der arbeitenden Menschen<br />
vor dem zunehmenden leistungsdruck<br />
in den Betrieben schützt.<br />
Die arbeiterbewegung war in ihrem Ursprung<br />
vor allem auch eine Bildungsbewegung.Es<br />
ging darum,den Menschen aus den<br />
unteren Schichten durch grundlegende Fähigkeiten<br />
wie lesen, Schreiben und Rechnen<br />
überhaupt erst Entwicklungschancen<br />
in der modernen Gesellschaft zu eröffnen.<br />
heute geht es gerade in Bayern darum,dass<br />
Bildung nicht ein Privileg <strong>von</strong> Kindern aus<br />
besserem hause bleibt, darum, dass jedes<br />
Kind die bestmöglichte Förderung erhält –<br />
unabhängig vom Geldbeutel der Eltern.<br />
In den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts<br />
lehnten die Delegierten sozialdemokratischer<br />
Parteikongresse die Einführung des<br />
Frauenwahlrechts noch ab. Ihre Begründung:Das<br />
Frauenwahlrecht würde der SPD<br />
schaden, da Frauen konservativer erzogen<br />
seinen als Männer.<br />
Es war august Bebel, der mit seinem Buch<br />
»Die Frau und der Sozialismus« den anspruch<br />
auf Chancengleichheit und gleiche<br />
teilhabe an der Gesellschaft in der arbeiterbewegung<br />
popularisierte. In der Folge<br />
erkämpfte die arbeiterbewegung 1918<br />
die Einführung des Frauenwahlrechts und<br />
»schon« 1990 hat sich das für die Bayern-<br />
SPD ausgezahlt. Seit diesem Jahr wählen<br />
mehr Frauen als Männer in Bayern die SPD.<br />
Man muss also richtige Reformen nur lange<br />
genug durchhalten, bis sie Früchte tragen.<br />
Schließlich erinnert die ausstellung in einer<br />
schwierigen Zeit für die bayerische<br />
Sozialdemokratie auch daran,welchen wesentlichenanteil<br />
Sozialdemokratinnen und<br />
Sozialdemokraten an der bayerischen Geschichte<br />
hatten.Von der Begründung des<br />
Freistaats 1918, bis zur Bayerischen Verfassung<br />
über die arbeit derViererkoalition<br />
unter unserem letzten Ministerpräsidenten<br />
Wilhelm hoegner ist die sozialdemokratische<br />
handschrift deutlich zu sehen. Und<br />
auch die leistungen der SPD in der Opposition<br />
macht dieausstellung noch einmal<br />
deutlich.<br />
Ohne die bayerische arbeiterbewegung,<br />
ohne die bayerische Sozialdemokratie,wäre<br />
Bayern nicht so schön,wie es ist.<br />
Ich hoffe, dass die ausstellung ein wenig<br />
neugierig auf die Geschichte der arbeiterbewegung<br />
in Bayern macht, neugierig<br />
darauf, Geschichte selber zu gestalten. Ich<br />
wünsche mir,dass dieausstellung dazu beiträgt,den<br />
immer noch viel zu stark verbreiteten<br />
Untertanengeist zu vertreiben und<br />
Interesse daran zu wecken, selber zu handeln.<br />
<strong>Demokratie</strong> lebt vom besser machen<br />
und nicht vom nur besser wissen.<br />
herzlichen Dank an alle, die zur neukonzeption<br />
und Überarbeitung der ausstellung<br />
„Vom Untertan zum Staatsbürger“<br />
beigetragen haben.herzlichen Dank an die<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie und den<br />
Förderverein, dass sie diese ausstellung<br />
ermöglichen. Sie leisten einen Beitrag im<br />
Sinne <strong>von</strong> Jean Jaurés,der gesagt hat:<br />
„Tradition heißt nicht, Asche zu verehren,<br />
sondern die Flamme am Brennen zu halten.“
a u s s t e l l u n g<br />
Vom Untertan<br />
zum Staatsbürger –<br />
Die bayerische<br />
Arbeiterbewegung seit 1848<br />
DieWanderausstellung vor Ort<br />
1) DieAusstellung<br />
alsTafelsatz zumAusleihen<br />
Die ausstellung kann <strong>von</strong> Organisationen,<br />
Vereinen,sowie Städten und Gemeinden<br />
für mindestens 14tage in ganz Bayern und<br />
gegen Übernahme dertransport- und<br />
aufbaukosten entliehen werden.<br />
Sie besteht aus 40tafeln im Format<br />
84 x 118 cm (DIn a0) und benötigt einen<br />
Raumbedarf <strong>von</strong> ca.70-80qm.<br />
Die ausstellung wird mittels alu-Rahmen<br />
freistehend durch unseren ausstellungsdienst<br />
aufgestellt.<br />
Gern geben wir Ihnen weitere Informationen.<br />
2) DieAusstellung als Plakatsatz<br />
Eine konzentrierte Form der ausstellung<br />
„Vom Untertan zum Staatsbürger –<br />
Die bayerische arbeiterbewegung“ wird<br />
auch als Plakatsatz angeboten.<br />
Enthalten sind 25 Plakate der Größe<br />
DIn a1 und der ausstellungskatalog.<br />
Die Plakate werden gegen<br />
eine Schutzgebühr versendet.<br />
Schutzgebühr: 45,– €<br />
zzgl.Porto- und Verpackungskosten<br />
Gern geben wir Ihnen hinweise<br />
und tipps zu Ihrer Plakatausstellung!<br />
3) Katalog zurAusstellung<br />
Der Begleitkatalog enthält alle 40tafeln<br />
der ausstellung sowie ergänzende<br />
informative Materialien wie Portraits,<br />
Wahlergebnisse und Übersichten.<br />
Der Katalog kann auch einzeln gegen<br />
eine Schutzgebühr <strong>von</strong> 8,- € erworben<br />
werden.<br />
Für Rückfragen und weitere Informationen<br />
wenden Sie sich bitte an:<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie e.V.,<br />
Büro München,SabineWolf,<br />
tel.:089-59 52 23 oder E-Mail:<br />
muenchen@vollmar-akademie.de
Waldemar<strong>von</strong>-Knoeringen-<br />
Preis 2008<br />
Verleihung an<br />
Dr. Wilhelm Ebert<br />
Ehrenpräsident des BllV<br />
Die Jury hat im Jahr 2008 den Waldemar<strong>von</strong>-Knoeringen-Preis<br />
Dr. Wilhelm Ebert,<br />
Ehrenpräsident des Bayerischen lehrerinnen-<br />
und lehrerverbandes, zugesprochen.<br />
Die Preisverleihung fand am 23. november<br />
2008 imalten Rathaussaal mit mehr als<br />
350 geladenen Gästen statt.Das Bayerische<br />
Fernsehen übertrug die Feierstunde live ins<br />
Fernsehen.<br />
P r e i s - V e r l e i h n g<br />
Musikalisch umrahmt wurde di<strong>eV</strong>eranstaltung<br />
<strong>von</strong> den Musiker/innen vom Duo andima:<br />
Martina Eisenreich (Violine) und andreas<br />
hinterseher (akkordeon).<br />
herzlich begrüßt wurden die Gäste <strong>von</strong> der<br />
Vorsitzenden der <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie<br />
e.V.Ulrike Mascher.Die laudatio hielt Dr.<br />
hans-JochenVogel,Bundesminister a.D.nach<br />
der Preisverleihung folgte die Rede des Preisträgers<br />
Dr. Wilhelm Ebert. Die abschlussworte<br />
hielt Florian Pronold, Bundestagsabgeordneter<br />
und Mitglied desVorstandes der<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie e.V.<br />
9<br />
Foto:Klaus Brenninger Foto:Klaus Brenninger<br />
Dr. Wilhelm Ebert<br />
bei seiner<br />
Dankesrede
P r e i s - V e r l e i h u n g<br />
Gewürdigt wird mit dem Preis Dr.Wilhelm<br />
Eberts seit mehr als 60 Jahren beständiges<br />
Streiten für eine demokratische Schule,<br />
für Bildung als Bürgerrecht und Chancengleichheit<br />
für alle.auch heute ist er als Ehrenpräsident<br />
des BllVs noch in zahlreichen<br />
Gremien beratend tätig.<br />
Wichtig war Ebert dabei stets die ausrichtung<br />
der Schulen an humanenWerten und<br />
internationale Verständigung. Vieles, was<br />
uns heute als selbstverständlich erscheint,<br />
hat er mit auf den Weg gebracht; etwa die<br />
christliche Gemeinschaftsschule sowie die<br />
Integration der lehrerausbildung in die<br />
hochschulen;hier kämpfte er intensiv Seite<br />
an Seite mitWaldemar <strong>von</strong> Knoeringen.<br />
Ulrike Mascher betonte in ihrer Begrüßung,<br />
dass sich der Vorstand der akademie<br />
sehr freue, mit dem Preis einen ehemaligen<br />
Weggefährten <strong>von</strong> Waldemar <strong>von</strong><br />
Knoeringen auszeichnen zu können. Ebert<br />
war ein Mitglied des legendären „Montagskreises“<br />
in dem der akademiegründer mit<br />
jungen Intellektuellen aus der SPD und der<br />
SPD nahestehenden grundsätzliche Fragen<br />
der damals jungen <strong>Demokratie</strong> nach<br />
dem zweiten Weltkrieg und im Besonderen<br />
eines weit gefassten Bildungsbegriffes<br />
diskutierte.<br />
heute würde man diese Runde wohl<br />
als „Brain-trust“ bezeichnen. hildegard<br />
hamm-Brücher, ebenfalls teilnehmerin,<br />
nannte es einen „talentschuppen“. In jedem<br />
Fall gingen aus diesem Kreis wesentliche<br />
Impulse für die bayerische Bildungspolitik<br />
der Viererkoalition unter Wilhelm<br />
hoegner hervor.<br />
In dieser Runde sind sich Dr.Wilhelm Ebert<br />
und Dr.hans-JochenVogel,ebenfalls einta-<br />
0<br />
lent aus dem „talentschuppen“ sehr früh<br />
begegnet.<br />
Wilhelm Ebert wurde 1955 zum ersten<br />
Mal zum Präsidenten der bayerischen lehrer<br />
gewählt.Viele der Forderungen Eberts,<br />
bereits formuliert in den 50er und 60er Jahren,sind<br />
leider auch heute noch aktuell und<br />
fehlen als Verbesserung des Schulalltages.<br />
Wenn man dies zur Kenntnis nimmt und in<br />
anderen ländern Europas sieht, was alles<br />
möglich ist, dann merkt man, erläutert Mascher,<br />
wie schneckenhaft langsam zumindest<br />
in Bayern die notwendigen Veränderungen<br />
im Interesse der Schülerinnen und<br />
Schüler durchgesetzt werden können.<br />
aber trotz allem zeigt das Bespiel <strong>von</strong> Dr.<br />
Wilhelm Ebert, dass es gilt, gerade in der<br />
Bildungspolitik immer wieder die dicken<br />
Bretter anzubohren und nicht aufzugeben.<br />
In seiner laudatio freute sich Dr. hans-Jochen<br />
Vogel: „Das hätten wir uns vor fünfzig<br />
Jahren, als wir uns als junge leute das<br />
erste Mal begegneten, auch nicht träumen<br />
lassen, dass wir uns ein halbes Jahrhundert<br />
später bei derVerleihung des Preises treffen<br />
würden, der den namen unseres damaligen<br />
politischen lehrmeisters und Mentors<br />
Waldemar <strong>von</strong> Knoeringen trägt. Und<br />
dass dabei der eine als Preisträger und der<br />
andere als laudator fungieren würde, auch<br />
nicht. Ich gestehe: Ich finde das großartig<br />
und gratuliere Ihnen zunächst einmal sehr<br />
<strong>von</strong> herzen zu dieser wohlverdienten auszeichnung“.<br />
Dr. hans-JochenVogel skizzierte zum besseren<br />
Verständnis und Einordnung Eberts<br />
– auch für ihn wahrlich recht ungewöhnlich<br />
– lebensstationen.<br />
Für Vogel ein atemberaubender lebenslauf,<br />
der schon allein diese auszeichnung<br />
Foto:Klaus Brenninger
Foto:Klaus Brenninger<br />
verdienen würde. „Wegen des höchst jugendlichen<br />
alters, in dem Sie bereits Verantwortung<br />
übernahmen, wegen Ihres Engagements<br />
nicht nur auf der bayerischen,<br />
sondern auch auf der nationalen und der<br />
globalen Ebene und wegen der Dichte der<br />
aufgaben, denen Sie sich hintereinander,<br />
aber auch nebeneinander widmeten. Mir<br />
sind jedenfalls nur ganz wenige lebenswege<br />
vergleichbarer Intensität gegenwärtig.“<br />
Der laudator betonte, das Entscheidende<br />
bei all denaufgaben sind die leistungen,die<br />
für das Gemeinwesen und die Mitmenschen<br />
dabei entstanden sind.Einschneidend<strong>eV</strong>eränderungen<br />
im Schul- und Bildungswesen<br />
hat Ebert zusammen mit den fortschrittlichen<br />
Kräften der sechziger und siebziger<br />
Jahre voran gebracht, die den Prozess<br />
der Bildungsreform ganz allgemein beeinflussten<br />
und das weit über Bayern hinaus,<br />
sogar im internationalen Maßstab.<br />
Zu nennen sind hier die Überwindung der<br />
konfessionellen trennung in der lehrerbildung<br />
und deren schrittweise Eingliederung<br />
in die Universitäten, die ablösung der<br />
Konfessionsschulen durch die christliche<br />
Gemeinschaftsschule, der Übergang der<br />
Grund- zur hauptschule und schließlich die<br />
bis heute andauernden Bemühungen um<br />
eine völlige neuorientierung der Bildungsund<br />
Schulorganisation.<br />
hans-JochenVogel würdigte,dass der Preisträger<br />
seine aufgabe schon vor einem halben<br />
Jahrhundert als Politikum begriffen hat<br />
und sich nie trotz parteipolitischer Unabhängigkeit<br />
gescheut hat, auf die politischen<br />
Kräfte Einfluss zu nehmen und das Gewicht<br />
des Verbandes im Spiel dieser Kräfte zur<br />
Geltung zu bringen. Zentraler Mittelpunkt<br />
derauffassung Eberts auf allen Ebenen war<br />
P r e i s - V e r l e i h u n g<br />
immer derVorrang der Persönlichkeitsbildung<br />
des jungen Menschen vor der beruflichen<br />
Spezialisierung.<br />
Für hans-Jochen Vogel ist es folgerichtig,<br />
dass die <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie<br />
e.V. Dr.Wilhelm Ebert denWaldemar-<strong>von</strong>-<br />
Knoeringen-Preis verleiht.auch wenn der<br />
Preisträger sich <strong>von</strong> keiner politischen Seite<br />
vereinnahmen ließ und sich seine Unabhängigkeit<br />
und seine Freiheit zur Kritik bewahrt<br />
hat, kämpfte er im Bereich der Bildung voll<br />
und ganz im Sinne dertradition der arbeiterbewegung<br />
und des demokratischen Sozialismus.<br />
„[...] wem es um mehr Freiheit, um mehr<br />
Gerechtigkeit, um mehr Solidarität ging,<br />
wem es darum ging,der Chancengleichheit<br />
für alle jungen Menschen ohne ansehen<br />
der herkunft, des religiösen Bekenntnisses<br />
oder auch der hautfarbe zum Durchbruch<br />
zu verhelfen – der konnte mit Ihnen rechnen.“<br />
[...] „Der Preis soll aber auch ansporn und<br />
Orientierung für alle bedeuten, die heute<br />
auf ihrem Wirkungsfeld tätig sind. Können<br />
Sie doch auch aus ihrem Beispiel Kraft und<br />
Zuversicht schöpfen. Die Zuversicht vor<br />
allem, dass man etwas bewegen und dass<br />
man etwas verändern kann,wenn man <strong>von</strong><br />
seiner Sache überzeugt ist und seine Möglichkeiten<br />
nutzt.“<br />
Dr.Wilhelm Ebert bedankte sich nach der<br />
Überreichung der Urkunde ganz herzlich<br />
für den Preis und die Ehre, ihn zu erhalten.<br />
Er dankte weiterhin seinen vielenVerbandsmitstreitern<br />
für die Freiheit der lehrer und<br />
dem Vorrang des Pädagogischen in der<br />
Bildungspolitik. Er gab seiner besonderen<br />
Freude ausdruck, dass ausgerechnet Dr.<br />
hans-JochenVogel die laudatio hielt.<br />
v.l. Ulrike Mascher,<br />
Preisträger<br />
Dr. Wilhelm Ebert<br />
und Laudator<br />
Hans-Jochen Vogel.
Foto:Klaus Brenninger<br />
Dr. Hans-Jochen Vogel<br />
Florian Pronold MdB<br />
P r e i s - V e r l e i h u n g<br />
Der Preisträger erläuterte seine Beziehung<br />
zu Waldemar <strong>von</strong> Knoeringen, der für ihn<br />
auf der Suche nach Wegen für eine menschenwürdige,<br />
demokratische <strong>Zukunft</strong> unserer<br />
Gesellschaft als Pfadfinder erschien<br />
und so zumVorbild wurde.<br />
Wilhelm Ebert beschrieb ausführlich die Situation<br />
des bayerischen Schulwesens und<br />
die politischen Konstellationen in denen er<br />
für di<strong>eV</strong>orstellungen und Forderungen der<br />
lehrervereinigung kämpfte.Oft auch an der<br />
Seite Waldemar <strong>von</strong> Knoeringens, zumindest<br />
aber teilten sie die gleichen ansichten<br />
in unterschiedlichen Organisationen.Ebert<br />
schwärmte <strong>von</strong> der aufregenden Zeit (10<br />
tage) als di<strong>eV</strong>iererkoalition durch Waldemar<br />
<strong>von</strong> Knoeringen im Entstehen war und<br />
stellte zu Recht fest, dass am 9. Dezember<br />
1954 eine Koalition für eine landesregierung<br />
zum erstenmal auf der Grundlage einer<br />
Bildungsfrage zustande kam.<br />
Ebert berichtet über die Errungenschaften<br />
der nur drei Jahre andauerndenViererkoalition<br />
u.a. wie den Ruckerplan,denBundesländerübergreifendenWissenschaftsrat,<br />
die bis heute beispielhafte<br />
akademie der<br />
Politischen Bildung.<br />
Im weiteren berichtete<br />
er interessant und<br />
mitreißend über den<br />
zähen Kampf bis zur<br />
ablösung der Konfessionsschulen,<br />
der Überwindung der lehrertrennung<br />
und die Eingliederung der lehrerbildung<br />
in den universitären Betrieb und<br />
einigen weiteren Reformen.<br />
Die Sinnhaftigkeit seiner Idee für ein zweigliedriges<br />
Schulsystem, für die er seit 1959<br />
Foto:Klaus Brenninger<br />
kämpft, erfuhr bei der Pisa-Studie die Bestätigung<br />
und den verdienten Erfolg. Was<br />
in Bayern in all den Jahren kein Gehör und<br />
keine Umsetzung fand, wurde in Sachsen<br />
nach der Wende umgesetzt. Ebert gratulierte<br />
der CDU-Regierung für den damaligen<br />
Mut,gegen dentrend das Modell umzusetzen<br />
und dem heutigen Erfolg bei der<br />
Pisa-Studie.<br />
Dr. Wilhelm Ebert ist der Überzeugung,<br />
dass das strikt selektive Bildungssystem ein<br />
gesellschaftliches Unrecht ist und den Bestand<br />
und die Fortentwicklung der <strong>Demokratie</strong><br />
gefährdet. Der Preisträger bedankte<br />
sich noch einmal bei Dr.hans-JochenVogel<br />
für die laudatio und dankteWaldemar <strong>von</strong><br />
Knoeringen für seine Bindekraft, die Ebert<br />
undVogel 1955 zusammengeführt hat und<br />
in dessen Geiste sie beide arbeiten.Dr.Wilhelm<br />
Ebert dankte weiterhin allen, die ihm<br />
geholfen haben.<br />
In den abschlussworten <strong>von</strong> Florian Pronold<br />
dankte dieser dem Preisträger für sein<br />
außerordentliches und aktives Engagement<br />
und seinen Bericht in dieser Feierstunde<br />
darüber.Dies hat nach seinenWorten Geschichte<br />
für ihn und viele Gäste lebendig<br />
gemacht. Er betont, dass es Menschen wie<br />
Ebert braucht, die sich auf dem Spielfeld<br />
der Politik fürVeränderung einsetzen und<br />
nicht nur auf der Zuschauertribüne sitzen<br />
und alles besser wissen. Pronold bedankte<br />
sich sehr herzlich bei Frau Gisela Ebert für<br />
die Unterstützung ihres Mannes, die ihm<br />
ein solches Engagement ermöglichte. Es<br />
folgte ein ausführlicher Dank an den laudator<br />
Dr. hans-Jochen Vogel und die Vorsitzende<br />
Ulrike Mascher und die beiden<br />
Musiker Martina Eisenreich und andreas<br />
hinterseher.
Förderverein<br />
der <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<br />
<strong>Vollmar</strong>-<strong>Akademie</strong><br />
Dr. Dorle Baumann,<br />
Vorsitzende<br />
Der Förderverein hat sich das Ziel<br />
gesetzt,der Unterstützung für die<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie einen<br />
festen und dauerhaften Rahmen<br />
und den Freunden der akademie<br />
eine politische Stimme zu<br />
geben.Vordringliche aufgabe des<br />
Fördervereins ist die Beschaffung <strong>von</strong> Mitteln<br />
für den ausbau und die Instandhaltung der<br />
Bildungsstätte Schloss aspenstein in Kochel<br />
sowie ihrer technische ausstattung.<br />
Gründung<br />
Der Förderverein wurde am 6. Juli 2000 im<br />
Münchner Rathaus gegründet. Unter den<br />
18 Gründungsmitgliedern: Dr. Gertraud<br />
Burkert, Zweite Bürgermeisterin der<br />
landeshauptstadt München, Volkmar<br />
Gabert, Ehrenvorsitzender der <strong>Vollmar</strong>akademie,<br />
Prof. Dr. helga Grebing, historische<br />
Kommission beim Parteivorstand<br />
der SPD, Max Mannheimer, Vorsitzender<br />
der lagergemeinschaft Dachau, Dr. helmut<br />
Rothemund, landtagsvizepräsident a.D.,<br />
und helmut Schmid,Vorsitzender des Deutschen<br />
Gewerkschaftsbundes München.<br />
Der Förderverein ist bei dem amtsgericht<br />
München (Registergericht) seit 13.Juli 2000<br />
in das Vereinsregister eingetragen (Registernummer<br />
VR 16922). Das Finanzamt<br />
F ö r d e r V e r e i n<br />
München für Körperschaften hat seit 31.<br />
Juli 2000 die Gemeinnützigkeit desVereins<br />
wegen Förderung der Volksbildung anerkannt<br />
und zuletzt 2009 durch Freistellungsbescheid<br />
die Steuer- und Spendenbegünstigung<br />
für Mitgliedsbeiträge und Spenden gewährt<br />
(Steuernummer 143/214/60403).<br />
Mitglieder und Vorstand<br />
Seit der Gründung wird dieWerbung neuer<br />
Mitglieder des Fördervereins in enger Zusammenarbeit<br />
mit der akademie betrieben<br />
– und dies sehr erfolgreich. Der Verein<br />
hat inzwischen fast 1200 Fördermitglieder im<br />
ganzen Bundesgebiet.auch im benachbarten<br />
ausland gibt es Freunde der akademie.<br />
Die letzte Mitgliederversammlung, die am<br />
3 Juli 2008 im Maximilianeum,dem Sitz des<br />
Bayerischen landtags in München, stattfand,<br />
hat folgenden Vorstand gewählt: Dr.<br />
Dorle Baumann (Vorsitzende), Klaus Jungfer<br />
(stellvertretenderVorsitzender), Dieter<br />
Reiter (Schatzmeister), Karin Dommershausen<br />
und Isabell Zacharias (Beisitzer).als<br />
Revisoren wurden gewählt: Dr. Florian Bieberbach<br />
undWalterWeiterschan.<br />
Förderleistungen<br />
Der Förderverein hat seit seiner Gründung<br />
aus den Beiträgen und Spenden seiner<br />
Mitglieder insgesamt über 400.000<br />
Euro aufgebracht, die der akademie zur<br />
Mitfinan-zierung ihrer Investitionen zur<br />
Verfügung gestellt wurden. Die akademie<br />
hat diese Mittel unter anderem für die Modernisierung<br />
<strong>von</strong> 8 Zimmern in den Gästehäusern<br />
eingesetzt und im Obergeschoss<br />
des Schlosses zwei weitere qualitätsvolle<br />
Gästezimmer geschaffen. nach abschluss
Skizze: Drittes<br />
Gästehaus<br />
F ö r d e r V e r e i n<br />
dieser Baumaßnahmen im Sommer 2007<br />
ver-fügt die Bildungsstätte über 38 Gästezimmer<br />
mit Dusche und WC. Zugleich<br />
konnten die Einrichtungen dertagungstechnik<br />
(PCs und Beamer) und der Küche moderni-siert<br />
werden.Spenden unter Mitgliedern<br />
und Freunden haben auch geholfen,<br />
dieterrassenbauten des barocken Schlossgebäudes<br />
zu erneuern und dabei auch die<br />
historische Rosenterrasse mit ihrem Blick<br />
über den Kochelsee und das Bergpanorama<br />
wieder herzustellen. Im Jahre 2009 hat<br />
der Förderverein u.a. dazu beigetragen, die<br />
ausstellung „Vom Untertan zu Staatsbürger<br />
– Die bayerische arbeiterbewegung<br />
seit 1848“ zu erneuern und dafür ein Begleitheft<br />
herauszugeben.<br />
Seit 2007 sammelt der Förderverein Mittel<br />
für in den nächsten Jahren anstehende<br />
große Bauvorhaben. Da die Bildungsstätte<br />
in Kochel seit Jahren im Grenzbereich ihrer<br />
Belegungskapazität arbeitet, wird mit<br />
einem erfahrenden architektenbüro ein<br />
drittes Gästehaus geplant. Mit dem neubau<br />
soll die Bildungsstätte eine wirtschaftlich<br />
vorteilhaftere Betriebsgröße erhalten.<br />
Die fortgeschrittene Planung sieht ein<br />
mehrgeschossiges Gebäude mit 5 großen<br />
Gästezimmern und einem Gruppenraum<br />
vor, das am Südrand des bebaubaren Bereichs<br />
und angepasst an den Stil der vorhandenen<br />
Bauwerke die Gesamtanlage der<br />
Bildungsstätte vorteilhaft abschließen wird.<br />
Die Finanzierung dieses anspruchsvollen<br />
Vorhabens wird u.a. durch einen Zuschuss<br />
der Bayerischen landesstiftung möglich gemacht.nach<br />
Eintritt der endgültigen Finanzie-rungssicherheit<br />
sollen im Sommer 2010<br />
die Bauarbeiten beginnen.<br />
Sommerseminare<br />
Einmal jährlich veranstaltet die akademie in<br />
Kooperation mit dem Förderverein ein besonderes,<br />
stets sehr nachgefragtesWochenendseminar.<br />
Jeweils Ende Juli/anfang august<br />
treffen sichVereinsmitglieder und weitere Interessierte<br />
aus ganz Deutschland zum „Kocheler<br />
Sommerseminar“, um vertieft aktuelle<br />
politisch-gesellschaftliche Fragen zu diskutieren.<br />
Im Sommer 2008 wurde mit dem<br />
Sozialwissenschaftler horst Becker dasthema<br />
„Wahlforschung und Politik“ erörtert.<br />
Im Sommer 2009 wurde mit dem Sozialökonomen<br />
Prof. Dr. Richard hauser in dien<br />
Problemkreis „arm und Reich – Einkommen<br />
und Vermögen in Deutschland“ eingeführt.
Finanzen:<br />
Einnahmen und<br />
Ausgaben<br />
Sabine Wolf<br />
Finanzierung<br />
der <strong>Georg</strong>-<strong>Vollmar</strong>-<strong>Akademie</strong> e.V. (2008)<br />
Teilnahmegebühren<br />
19%<br />
Betriebs-<br />
Einnahmen<br />
12%<br />
Förderverein/<br />
Spenden<br />
2%<br />
F i n a n z e n<br />
Die folgenden Übersichten geben auskunft,<br />
wie die <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie<br />
ihre arbeit finanziert und wofür das<br />
Geld im Jahr 2008 ausgegeben worden ist.<br />
67%*<br />
Öffentliche Zuwendungen durch Bayerisches Staatsministerium<br />
für Unterricht und Kultus, Friedrich-Ebert-Stiftung e.V.<br />
und Bundeszentrale für Politische Bildung<br />
* + Sonderzuwendungen des Bayerischen Staatsministeriums<br />
durch aufhebung der haushaltssperre<br />
Einnahmen in % in <br />
Öffentliche Zuwendungen durch Bayerisches Staatsministerium<br />
für Unterricht und Kultus, Friedrich-Ebert-Stiftung e.V.<br />
und Bundeszentrale für Politische Bildung 67% 795.676<br />
teilnahmegebühren 19% 220.789<br />
Betriebseinnahmen 12% 149.626<br />
Förderverein/Spenden etc. 2% 17.178<br />
Gesamt 100% 1.183.269
F i n a n z e n<br />
Mittelverwendung der<br />
<strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-<strong>Akademie</strong> e.V.<br />
(2008)<br />
Betriebskosten<br />
18%<br />
Verwaltung<br />
Werbung 2%<br />
4%<br />
Seminar- und<br />
Projektkosten<br />
14%<br />
Investitionen,<br />
Instandhaltung<br />
11%<br />
Personal<br />
51%<br />
Ausgaben in % in <br />
Personal 51% 680.787<br />
Seminar- u. Projektkosten 14% 190.892<br />
Betriebskosten 18% 243.573<br />
Werbung 4% 56.535<br />
Verwaltung 2% 23.783<br />
Investitionen/Instandhaltung 11% 143.956<br />
Gesamt 100% 1.339.526
GEORG-VON-VOLLMAR-AKADEMIE E.V<br />
Der Vorstand<br />
Ulrike Mascher, Vorsitzende<br />
n.n.1. stellv.Vorsitzende/r<br />
Friedrich-Ebert-Stiftung<br />
hedda Jungfer,2.stellv. Vorsitzende<br />
Professor Volker Riegger, Schatzmeister<br />
Florian Pronold MdB und<br />
Vorsitzender BayernSPD<br />
n.n.Beisitzer/in Friedrich-Ebert-Stiftung<br />
n.n.Beisitzer/in Friedrich-Ebert-Stiftung<br />
Die weiteren Mitglieder<br />
des Vereines <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-<br />
<strong>Akademie</strong> e.V.<br />
Klaus Barthel MdB<br />
Dr. Dorle Baumann<br />
Dr. Jürgen Böddrich<br />
Dr. Jürgen Burckhardt<br />
Dr. Gertraud Burkert<br />
Dr. h.c.Barbara Distel<br />
Seban Dönhuber<br />
Dr. Gerhard Fischer<br />
Dr. linus Förster Mdl<br />
Fritz Geisperger<br />
thomas Goger<br />
Dr. Günter Grunwald<br />
Wolfgang hoderlein<br />
Carmen König-Rothemund<br />
hans Kolo<br />
Dr. Ulrich Maly<br />
Professor Dr. thomas Meyer<br />
leo Pieschl<br />
Dr. albert Schmid<br />
Renate Schmidt<br />
Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk<br />
ludwig Stiegler<br />
Utatitze-Stecher<br />
Dr. hans-JochenVogel<br />
IngeWettig-Danielmeier<br />
Beatrix Zurek<br />
Das Kuratorium<br />
Dr. Michael Schmidt,Vorsitzender<br />
Prof. Dr. helga Grebing,stellv.Vorsitzende<br />
Dr. Ingrid anker<br />
Dr. Dorle Baumann<br />
Dr. Iris Bednarz-Braun<br />
Dr. Florian Bieberbach<br />
Dr. h.c. albin Dannhäuser<br />
Dr. h.c. Barbara Distel<br />
Prof. Dr. Egon Endres<br />
Birgit Grube<br />
Prof. Dr. Günter heinritz<br />
Dr. hildegard Kronawitter<br />
haimo liebich<br />
Werner loose<br />
Doris niemann<br />
Dr. Stephan Rappenglück<br />
Rudi Remm<br />
Dr. helmut Ritzer<br />
Friedrich Roll<br />
Dir. Mag. Mario Sarcletti<br />
Gunter Schulze-Fröhlich<br />
Fritz Stahl<br />
Prof. Dr. Johano Strasser<br />
WalterWeiterschan<br />
Dr. Zdenek Zofka<br />
Anschriften<br />
Büro München<br />
landwehrstr.37/I<br />
80336 München<br />
telefon:089-595223,Fax:089-5503849<br />
E-Mail:muenchen@vollmar-akademie.de<br />
Bildungsstätte Schloss aspenstein<br />
am aspensteinbichl 9-11<br />
82431 Kochel am See<br />
telefon:08851-780,Fax:08851-7823<br />
E-Mail:info@vollmar-akademie.de<br />
www.vollmar-akademie.de<br />
Impressum:<br />
herausgeberin: <strong>Georg</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Vollmar</strong>-akademie e.v.· Verantwortlich: Sabine Wolf, Roswitha Manni<br />
Fotos: u.a. archiv,teilnehmende, Seminarleitungen, Gerd Baumann, Klaus Brenninger (Fotos S. 25 - 28), Karin Dommershausen,<br />
Klaus Jungfer, Franziska nau (S. 18 - 21), Jochen neiß, angela Schmittlutz, Sabine Wolf, Magda Ziolek.<br />
Satz und Gestaltung: atelier langenfass, Ismaning · Druck: Bavaria-Druck, München
Wir wollen Menschen für das Mitmachen<br />
in unserer <strong>Demokratie</strong>, orientiert an den<br />
Grundwerten Freiheit, Gleichheit und Solidarität<br />
sensibilisieren und mobilisieren.<br />
*<br />
Wir wollen Menschen dabei helfen, im Sinne dieser<br />
Grundwerte politisch zu handeln: mit Fachwissen,<br />
Leidenschaft und sozialer Kompetenz, mit Kopf, Herz<br />
und Hand. Dazu gehören auch die Fähigkeiten, sich<br />
anderen mitzuteilen und mit anderen zu einem<br />
gemeinsamen politischen Handeln sich zu verständigen.<br />
*<br />
Wir wollen Menschen helfen, mit Medien und<br />
medienvermittelter Realität kompetent umzugehen,<br />
das Zeitgeschehen selbständig zu deuten, als Voraussetzung<br />
für individuelles und gemeinsames politisches<br />
Handeln in der <strong>Demokratie</strong>.<br />
Wir wollen Menschen, insbesondere denen in<br />
politischer Verantwortung, als Ideenwerkstatt,<br />
als Forum politischer Diskussion und des freien<br />
Austauschs der Gedanken dienen.<br />
*<br />
Wir wollen mit der Bildungsstätte Schloss<br />
Aspenstein in Kochel den Menschen einen attraktiven<br />
festen Lern- und Begegnungs-Ort bieten, an dem<br />
politisches Handeln gemeinsam geübt und reflektiert<br />
wird. Dabei werden die emotionalen Kräfte genau so<br />
gefördert, wie theoretisches Wissen erworben<br />
und die Auseinandersetzung mit künstlerischen<br />
Ausdrucksformen geübt..