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Bewerbungs-Wissen für Top-Positionen. Was Ihnen der Headhunter nicht sagt!<br />

Nr.6<br />

Gekündigt —<br />

Was nun?<br />

Man hat Ihnen gekündigt oder Ihnen steht eine Kündigung<br />

bevor? Behalten Sie klaren Kopf, treffen Sie keine voreiligen<br />

Entscheidungen.<br />

1


Leisten Sie keine unbedachten Unterschriften<br />

Während der Arbeitnehmer noch die soeben gehörten Worte „Wir müssen uns<br />

leider trennen“ verarbeitet, versuchen nicht wenige Arbeitgeber diese Situation<br />

zu nutzen, um „Nägel mit Köpfen“ zu machen <strong>und</strong> die Kündigung zu „zementieren“.<br />

Damit Sie hier nicht „überrumpelt“ werden <strong>und</strong> Entscheidungen treffen,<br />

die Sie schon wenige Tage später bereuen, haben wir Ihnen im Folgenden einige<br />

Tipps zusammengestellt.<br />

AufhebungsvertrAg<br />

Den Abschluss eines Aufhebungsvertrages kann<br />

die Arbeitsagentur zum Anlass nehmen, Ihnen<br />

eine Sperrfrist zu verpassen, während der Sie kein<br />

Arbeitslosengeld erhalten. Gehen Sie deshalb wie<br />

folgt vor:<br />

Erbitten Sie sich, wenn der Arbeitgeber einen<br />

Aufhebungsvertrag mit Ihnen abschließen möchte,<br />

Bedenkzeit.<br />

Melden Sie sich dann sofort bei Ihrer Arbeitsagentur<br />

„arbeitsuchend“.<br />

Besprechen Sie Ihre Situation mit einem Berater<br />

der Agentur <strong>und</strong> vergewissern Sie sich, dass der Ihre<br />

Situation schriftlich festhält („aktenk<strong>und</strong>ig macht“).<br />

Wenn bei Ihrem Arbeitgeber keine Weiterbeschäftigung<br />

möglich ist <strong>und</strong> die Alternative zum<br />

Aufhebungsvertrag nur die Kündigung wäre, dann<br />

zieht ein Aufhebungsvertrag keineswegs eine<br />

Sperrfrist nach sich.<br />

Gekündigt — was nun?<br />

Ausgleichsquittung<br />

Bei der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses verlangen<br />

Arbeitgeber häufig, dass eine sogenannte<br />

Ausgleichsquittung unterschrieben wird. Solange<br />

mit der Unterschrift nur der Erhalt bestimmter<br />

Unterlagen (Entgeltabrechnung, Arbeitspapiere,<br />

Zeugnis etc.) oder Beträge (Lohn, Gehalt, Urlaubsoder<br />

Weihnachtsgeld, Provisionen etc.) erklärt<br />

wird <strong>und</strong> die Rückgabe von z.B. Werkzeugen, Arbeitsmaterial,<br />

Büroschlüsseln, Dienstwagen etc.,<br />

bescheinigt wird, ist eine solche Quittung unkritisch.<br />

Trotzdem gilt: Erst unterschreiben, nachdem<br />

Sie mit kühlem Kopf geprüft haben, ob alle Ansprüche<br />

vollständig <strong>und</strong> richtig erfasst sind. Hat die<br />

vom Arbeitgeber vorgelegte Ausgleichsquittung<br />

jedoch einen zweiten Teil, in dem der Arbeitnehmer<br />

erklären soll, keine weiteren Ansprüche gegen<br />

den Arbeitgeber zu besitzen, auf die Erhebung einer<br />

Kündigungsschutzklage oder auf bestimmte<br />

Leistungen zu verzichten, dann ist größte Vorsicht<br />

angebracht, denn dann bekommt die Ausgleichsquittung<br />

einen völlig anderen Rechtscharakter.<br />

Also auf jeden Fall erst einmal Bedenkzeit erbitten<br />

<strong>und</strong> fachk<strong>und</strong>igen Rat einholen.<br />

2


Dokumentieren Sie Ihre Arbeitsleistung<br />

Arbeitszeugnisse sind häufiger Gegenstand ge-<br />

richtlicher Auseinandersetzungen. Meist geht es<br />

um die Arbeitsleistung. Für die Bewertung Ihrer<br />

Leistungen mit der Note „Sehr gut“ tragen Sie die<br />

Beweislast. Sie sind im Vorteil, wenn Sie Ihre Leis-<br />

Gekündigt — was nun?<br />

tungen belegen können. Hüten Sie sich jedoch<br />

davor, Privatkopien von vertraulichen Firmeninformationen<br />

zu machen. Dies kann Schadensersatzforderungen<br />

nach sich ziehen <strong>und</strong> verschlechtert<br />

Ihre Position im Streitfall.<br />

Achten Sie genau auf die Einhaltung Ihrer<br />

arbeitsvertraglichen Pflichten<br />

In Kündigungsschutzverfahren werden, wenn es<br />

dazu kommt, kleinste Verfehlungen gerne genutzt,<br />

um Kündigungsgründe zu konstruieren. Beliebt<br />

sind fehlerhafte Spesenabrechnungen, aber auch<br />

Holen Sie anwaltlichen Rat ein<br />

Nehmen Sie die Hilfe eines Fachanwalts für Ar-<br />

beitsrecht in Anspruch. Dessen Honorar ist — in<br />

Relation zu dem Schaden, den er vermeiden kann<br />

— in den meisten Fällen voll gerechtfertigt. Eine<br />

gute Quelle zum Finden eines solchen Spezialisten<br />

Unpünktlichkeiten, private Internet- <strong>und</strong> Telefon-<br />

nutzung, Entnahmen von Büromaterial für private<br />

Zwecke etc.<br />

sind Empfehlungen von Fre<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Bekannten.<br />

Auch von der Rechtsanwaltskammer können Sie<br />

sich Namen nennen lassen. Kommerzielle Anwaltssuchdienste<br />

sind hingegen selten objektiv.<br />

3


Kündigungsschutzklage oder Outplacement?<br />

Viele Firmen bieten Ihren Mitarbeitern an, sie<br />

durch Outplacementberater oder Bewerbungstrai-<br />

ning bei der Suche nach einem neuen Job zu unter-<br />

stützen. Schauen Sie bei solchen Angeboten genau<br />

hin. Schlagen Sie ein solches Angebot nicht vorei-<br />

lig <strong>und</strong> leichtfertig aus — auch wenn sich dadurch<br />

Ihre Abfindung verringern sollte.<br />

Mit einer Kündigungsschutzklage werden Sie<br />

nur in den seltensten Fällen Ihren bisherigen Ar-<br />

beitsplatz erhalten oder zurückbekommen. Viele<br />

Kündigungsschutzklagen werden nur erhoben,<br />

weil sich der Arbeitnehmer einreden ließ, nur so<br />

könne er eine Sperrfrist vermeiden — was völliger<br />

Unsinn ist. Am häufigsten dürfte das Ziel der<br />

Klage sein, eine höhere Abfindung zu erstreiten.<br />

Arbeitgeber betrachten eine Kündigungsschutzklage<br />

in aller Regel als „Kriegserklärung“. Überlegen<br />

Sie sich also gut, ob Sie mit Kanonen auf Spatzen<br />

schießen wollen. Informieren Sie sich, ob tatsächlich<br />

die Chance auf eine deutlich höhere Abfindung<br />

besteht, <strong>und</strong> wägen Sie ab, ob ein denkbarer zusätzlicher<br />

Geldbetrag im angemessenen Verhältnis<br />

zu den Nachteilen steht; die Nachteile sind:<br />

Gekündigt — was nun?<br />

Die emotionale Belastung, die ein solches Verfahren<br />

mit sich bringt, ist hoch.<br />

Die Suche nach einem neuen Job verzögert sich<br />

um Monate.<br />

Die Suche nach einem neuen Job wird erschwert,<br />

weil „Prozesshansel“ bei den wenigsten<br />

Arbeitgebern gern gesehen sind (Personalleiter<br />

pflegen regen Kontakt <strong>und</strong> Erfahrungsaustausch<br />

mit den Kollegen anderen Firmen).<br />

Haben Sie Ihrem bisherigen Arbeitgeber erst<br />

einmal den „Krieg“ erklärt, können Sie nicht mehr<br />

auf sein Angebot zur professionellen Hilfestellung<br />

zurückkommen. Möchten Sie dennoch Hilfe in Anspruch<br />

nehmen, weil sich die Suche nach dem nächsten<br />

Job als unerwartet schwierig erweist, dann müs-<br />

„Wägen Sie ab, ob ein zusätzlicher Geldbetrag<br />

im Verhältnis zu den Nachteilen steht.“<br />

sen Sie die Kosten dafür aus Ihrem versteuertem<br />

Einkommen zuzüglich Mehrwertsteuer begleichen<br />

— die Hilfe wird also annähernd doppelt so<br />

teuer, als wäre sie vom Arbeitgeber bezahlt worden.<br />

4


Text: <strong>Vogel</strong> & <strong>Detambel</strong>*<br />

*Alle Rechte dieses Textes liegen bei den Autoren,<br />

Nachdruck (auch auszugsweise) nur nach vorheriger<br />

schriftlicher Genehmigung.<br />

War dieser Artikel hilfreich für sie?<br />

Wenn ja, geben Sie ihn bitte weiter an alle Men-<br />

schen, die Ihnen berufl ich oder privat etwas be-<br />

deuten. Helfen Sie ihren Bekannten, Fre<strong>und</strong>en, Kol-<br />

legen, Mitarbeitern oder Nachwuchsleuten, sich<br />

zielgerichtet zu orientieren <strong>und</strong> Anfängerfehler zu<br />

vermeiden.<br />

Weitere Tipps fi nden Sie auch in folgenden (kos-<br />

tenlosen) Ratgebern, die wir Ihnen im Internet auf<br />

http://www.vogel-detambel.de/informationen<br />

bereitgestellt haben:<br />

vorstellungsgespräch<br />

verdeckter stellenmarkt<br />

Outplacement<br />

networking<br />

headhunter & Personalberater<br />

Kündigungsschutzklage<br />

vogel & <strong>Detambel</strong> gbr<br />

Dipl. Kfm. Hans Rainer <strong>Vogel</strong><br />

Dr. Daniel <strong>Detambel</strong><br />

Wilhelmstr. 12<br />

65185 Wiesbaden<br />

T +49 (0) 611 - 37 13 21<br />

F +49 (0) 611 - 37 81 64<br />

info@vogel-detambel.de<br />

www.vogel-detambel.de<br />

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