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Typologie mit GRIPS Typologie - Vocatus AG

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Warum entscheidet sich ein Kunde für ein bestimmtes<br />

Produkt? Wie kann man Kunden gezielt<br />

ansprechen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich<br />

Anke Schramm und Björn Habenschaden und<br />

zeigen anhand einer konkreten Fallstudie, wie ein<br />

Mobilfunk-Anbieter von einer Entscheider-<strong>Typologie</strong><br />

profitiert hat.<br />

Warum<br />

<strong>Typologie</strong><br />

entscheidet sich ein Kunde für ein bestimmtes<br />

Produkt? Wie kann man Kunden gezielt<br />

ansprechen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich<br />

Anke Schramm und Björn Habenschaden und<br />

zeigen anhand einer konkreten Fallstudie, wie ein<br />

<strong>mit</strong> <strong>GRIPS</strong><br />

Mobilfunk-Anbieter von einer Entscheider-<br />

<strong>Typologie</strong> profitiert hat.<br />

Wie zielgerichtetes Marketing<br />

möglich ist<br />

<strong>Typologie</strong><br />

Wie zielgerichtetes Marketing möglich<br />

ist<br />

<strong>mit</strong> <strong>GRIPS</strong><br />

E<br />

igentlich sollen <strong>Typologie</strong>n dabei helfen, Käufergruppen <strong>mit</strong> den<br />

gleichen Bedürfnissen, Erwartungen und Einstellungen zu identifizieren,<br />

um diese gezielt ansprechen zu können. Doch genau hier ist der<br />

Haken: Meist lassen sich aus den gängigen Segmentierungen nur<br />

schwer operative, treffsichere Maßnahmen ableiten. Der Konsument ist<br />

heute viel fragmentierter: Er kauft den Champagner bei Aldi, schreibt<br />

<strong>mit</strong> einem Mont Blanc-Füller und versorgt sich <strong>mit</strong> Käse auf dem Wochenmarkt.<br />

Genau diese Herausforderung stellte sich auch für mobilcom-debitel:<br />

Die verschiedenen bislang verwendeten Segmentierungsansätze beschrieben<br />

zwar die Mobilfunkkunden, lieferten aber kaum valide und<br />

konkrete Aussagen zu den letztlich entscheidenden Fragen: Warum entscheidet<br />

ein Kunde sich für mobilcom-debitel, warum für diesen Tarif<br />

und warum soll es genau jenes Handymodell sein und nicht ein anderes?<br />

Gleiches galt im Bestandskundenbereich: Warum verlängert ein<br />

Kunde seinen Vertrag oder eben nicht?<br />

Entscheidungen verstehen<br />

Will man zielgerichtete, operative Maßnahmen ableiten, gilt es die<br />

Antworten auf diese Fragen zu verstehen und da<strong>mit</strong> die Entscheidungen<br />

des Kunden nachzuvollziehen. Dabei muss berücksichtigt werden, dass<br />

Kunden je nach Produkt, Marke, Situation und Kanal unterschiedlich<br />

entscheiden: Hier das Strenesse-Kostüm, dort das Aldi-Shampoo, mal<br />

die preisreduzierte Fünfer-Packung Schokoriegel und mal die teure Einzelportion<br />

an der Tankstelle, ohne auch nur einen Blick auf den Preis zu<br />

werfen.<br />

Für den größten unabhängigen Mobilfunkanbieter in Deutschland war<br />

eine <strong>Typologie</strong> gefordert, die das komplexe Entscheidungsverhalten von<br />

Konsumenten in all seinen Facetten und (Be-)Sonderheiten realistisch<br />

Die fünf <strong>GRIPS</strong>-Typen<br />

Abb. 1<br />

Schnäppchenjäger<br />

Hat Spaß am Suchen und Vergleichen, kauft durchaus<br />

auch gerne hochpreisige Produkte oder Marken,<br />

wenn er dabei Rabatte, Geschenke oder Zugaben<br />

erhält<br />

Verlustaversive<br />

Vorsichtiger Konsument, der Angst hat, übervorteilt<br />

zu werden<br />

Gleichgültiger<br />

Produkt- und Preisvergleich interessieren ihn nicht,<br />

Low-Involvement-Kunde<br />

Gewohnheitskäufer<br />

Treuer Kunde <strong>mit</strong> viel Vertrauen in Marke und<br />

Produkt<br />

Preisbereiter<br />

lässt sich von Produkten begeistern und gibt häufig<br />

mehr aus als ursprünglich geplant<br />

Quelle: <strong>Vocatus</strong> <strong>AG</strong> 2012<br />

Foto: © olly – Fotolia.com


abbildet und gleichzeitig diese Erkenntnisse so kondensiert, dass sie<br />

eingängig und nachvollziehbar sind.<br />

Eine passende Segmentierung liefert die von <strong>Vocatus</strong> entwickelte<br />

<strong>GRIPS</strong>-<strong>Typologie</strong>. Sie basiert auf einer internationalen, mehrfach prämierten<br />

Grundlagenstudie <strong>mit</strong> über 30.000 Datensätzen aus mehr als 20<br />

Ländern und dutzenden Branchen. Sie definiert fünf Entscheider-Typen:<br />

Schnäppchenjäger, Verlustaversive, Preisbereite, Gewohnheitskäufer<br />

und Gleichgültige (Abb. 1).<br />

Mit der <strong>Typologie</strong> lässt sich sehr detailliert und zugleich intuitiv verständlich<br />

beschreiben, wie Kunden entscheiden und welche Motive sie<br />

dazu bringen, bei einem bestimmten Unternehmen Kunde zu werden<br />

und zu bleiben.<br />

Im ersten Schritt nutzte mobilcom-debitel <strong>GRIPS</strong>, um die eigene<br />

Marketingkommunikation gezielt zu optimieren. Dazu wurde eine<br />

marktrepräsentative Strukturanalyse durchgeführt, die unter anderem<br />

zeigte, wie die <strong>GRIPS</strong>-Verteilungen im Markt, bei den Wettbewerbern<br />

und bei mobilcom-debitel waren. Auf dieser Basis entschied sich<br />

mobilcom-debitel, seine Strategie auf die Gruppe der Schnäppchenjäger<br />

und Verlustaversiven auszurichten. Beide bilden <strong>mit</strong> gemeinsam über<br />

70 Prozent nicht nur den Löwenanteil der eigenen Kunden, sondern<br />

stellen einen hohen Anteil des gesamten Mobilfunkmarktes. Anschließend<br />

wurde die Kommunikation auf Basis der <strong>GRIPS</strong>-Erkenntnisse<br />

weiterentwickelt und eine komplett neue Strategie ausgearbeitet.<br />

Zwei Typen, eine Botschaft<br />

Doch wie lässt sich eine überzeugende Kommunikation für zwei verschiedene<br />

Entscheider-Typen aufbauen? mobilcom-debitel verfolgte<br />

den Anspruch, die Botschaft so zu transportieren, dass sie Schnäppchenjäger<br />

und Verlustaversive gleichermaßen anspricht. Das Resultat ist<br />

die aktuelle Kampagne <strong>mit</strong> dem Claim „Gemeinsam geht mehr“ (Abb.<br />

2). Dabei liegt der Fokus klar auf der Botschaft eines sehr guten Preis-<br />

Leistungs-Verhältnisses, das sowohl für den Schnäppchenjäger als auch<br />

für die Verlustaversiven als Hauptargument für die Kaufentscheidung<br />

dient. 14 Millionen Kunden im Hintergrund signalisieren einerseits den<br />

Schnäppchenjägern die Marktmacht von mobilcom-debitel bei der Verhandlung<br />

guter Preise. Verlustaversiven gibt diese Zahl wiederum die<br />

Sicherheit, dass sich so viele Menschen nicht irren können.<br />

Der Erfolg gibt mobilcom-debitel Recht: Der neue Markenauftritt<br />

schnitt nicht nur im Pre-Test bei beiden Kundengruppen deutlich besser<br />

ab, sondern konnte sie auch zum Vertragsabschluss überzeugen, wie das<br />

spätere Neukunden-Tracking zeigte. Auch das Marken-Tracking untermauert<br />

den Erfolg bei der Ansprache der Zielkunden: Die neue Kam-<br />

Abb. 2:<br />

Kampagne adressiert Schnäppchenjäger und Verlustaversive <br />

pagne führte zu einer deutlichen Verbesserung aller Markenkennzahlen<br />

(KPIs), insbesondere in der anvisierten Zielgruppe.<br />

Hoher Return-on-Investment<br />

Was als Erfolgsstory im Marketing begann, hat in Rekordgeschwindigkeit<br />

das gesamte Unternehmen von mobilcom-debitel erobert. So hat<br />

die <strong>GRIPS</strong>-<strong>Typologie</strong> beispielsweise erfolgreich Einzug in die Produktentwicklung,<br />

die Tarifoptimierung oder das Mystery Shopping gehalten.<br />

Zudem wurden Mitarbeiter im Kundenkontakt entsprechend geschult.<br />

Der Vertrieb hat die neuen Erkenntnisse begeistert aufgegriffen, denn<br />

erstmals beschreibt eine <strong>Typologie</strong> die Kunden so, wie sie diese im tagtäglichen<br />

Umgang erleben. Ähnliche Erfolge zeigen sich in der Kundenbetreuung<br />

und dem Kundenmanagement.<br />

Wie erfolgreich die <strong>GRIPS</strong>-<strong>Typologie</strong> tatsächlich ist, wird aus den<br />

gemessenen KPIs ersichtlich: Neben kürzeren Gesprächszeiten im Call<br />

Center ist die Kundenzufriedenheit deutlich gestiegen und Abschlussquoten<br />

konnten signifikant verbessert werden. So<strong>mit</strong> war die<br />

Implementierung der <strong>GRIPS</strong>-<strong>Typologie</strong> bei mobilcom-debitel eine<br />

maßgebliche Verbesserung, die einen hohen Return-on-Investment garantiert.<br />

■<br />

Anke Schramm<br />

ist Projektleiterin Marktforschung für Zielgruppenforschung<br />

und -implementierung bei der freenet <strong>AG</strong><br />

und im Speziellen für die Mobilfunktochter<br />

Mobilcom-debitel GmbH zuständig.<br />

www.freenet.de<br />

Björn Habenschaden<br />

ist Senior Projektleiter bei der <strong>Vocatus</strong> <strong>AG</strong>. Der diplomierte<br />

Kaufmann führt seit rund 15 Jahren<br />

Marktforschungsstudien in unterschiedlichen Bereichen<br />

durch.<br />

www.vocatus.de

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