10.06.2013 Aufrufe

SERION ELISA classic Toxoplasma gondii ... - virion\serion

SERION ELISA classic Toxoplasma gondii ... - virion\serion

SERION ELISA classic Toxoplasma gondii ... - virion\serion

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

0197<br />

<strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> Aviditätsreagenz<br />

Zusatzreagenz zur Aviditätsbestimmung von<br />

humanen <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> IgG Antikörpern<br />

- Nur zur In-vitro-Diagnostik -<br />

Nur für den Gebrauch in Verbindung mit geprüften und dafür freigegebenen<br />

<strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> IgG (siehe Qualitätskontrollzertifikat).<br />

Im Aviditätstest ist die gleichzeitige Bestimmung des IgG Antikörpergehalts möglich.<br />

Best.-Nr.: B110AVID<br />

Tests evaluiert: manuell, Immunomat TM* , DSX *<br />

*mit modifizierter Testabarbeitung<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

1. ANWENDUNGSBEREICH<br />

2. DIAGNOSTISCHE BEDEUTUNG<br />

3. <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> Aviditätsreagenz - TESTPRINZIP<br />

4. INHALT UND ZUSAMMENSETZUNG DER TESTPACKUNG<br />

5. ZUSÄTZLICH BENÖTIGTE MATERIALIEN<br />

6. LAGERUNG UND HALTBARKEIT DER REAGENZIEN<br />

7. DURCHFÜHRUNG DER AVIDITÄTSBESTIMMUNG<br />

7.1 Allgemeine Hinweise<br />

7.2 Übersicht Testablauf<br />

7.3 Testdurchführung<br />

8. TESTAUSWERTUNG<br />

8.1 Berechnung der <strong>SERION</strong> Aviditätsindizes<br />

8.2 Testgültigkeitskriterien<br />

8.3 Interpretation der Ergebnisse<br />

9. LEISTUNGSMERKMALE<br />

9.1 Präzision<br />

9.2 Prüfung von 148 positiven Blutspendeseren<br />

9.3 Prüfung eines Panels von Seren mit definierter Avidität<br />

10. SICHERHEITSMASSNAHMEN<br />

10.1 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen<br />

10.2 Entsorgung<br />

11. LITERATUR<br />

1. ANWENDUNGSBEREICH<br />

Das <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> Aviditätsreagenz (Best.-Nr.: B110AVID)<br />

ist ein Zusatzreagenz, welches im Zusammenhang mit dem <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong><br />

IgG die Aviditätsbestimmung von <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> IgG Antikörpern ermöglicht. Die Aviditätsbestimmung<br />

kann einen wichtigen Beitrag leisten zur Abschätzung, ob eine frische Erstinfektion<br />

vorliegt oder der Kontakt mit dem Erreger bereits vor längerer Zeit erfolgte (1, 2, 3).<br />

2. DIAGNOSTISCHE BEDEUTUNG<br />

Im Ablauf einer Immunreaktion kommt es im Allgemeinen zu einer deutlichen Zunahme der durchschnittlichen<br />

Antikörperaffinität (Affinitätsreifung). Hochavide IgG Antikörper korrelieren deshalb<br />

mit einem länger zurückliegenden Infektionszeitpunkt. Kürzlich erworbene Primärinfektionen<br />

zeichnen sich dagegen durch das Auftreten von IgG Antikörpern mit niedriger Avidität aus.<br />

Da eine <strong>Toxoplasma</strong> Infektion häufig ohne auffällige Symptome verläuft, kommt dem serologischen<br />

Antikörpernachweis eine hohe Bedeutung zu. In der Schwangerschaft besteht die Gefahr einer<br />

Schädigung des Ungeborenen nur bei einer frischen Erstinfektion. Diese erfordert eine umgehende<br />

Therapie der Schwangeren.<br />

Die IgM Antikörperkonzentration steigt bereits kurz nach einer Toxoplasmen Infektion schnell auf<br />

hohe Werte an. Im weiteren Verlauf sinkt die Aktivität wieder ab und verbleibt oft über Monate<br />

bis Jahre auf niedrigem Niveau. Daher ist es bei <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> nicht möglich, allein durch<br />

den Nachweis von erregerspezifischen IgM Antikörpern eine Primoinfektion zu diagnostizieren. In<br />

einer norwegischen Studie wurden 35.940 Schwangere auf Antikörper gegen <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong><br />

untersucht (4). Unter den 3.907 Schwangeren, bei denen <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> IgG Antikörper gefunden<br />

wurden, waren 266 Patientinnen, die <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> IgM Antikörper aufwiesen. Nur bei 30<br />

dieser 266 Schwangeren korrelierte der Nachweis der IgM Antikörper mit einer Primoinfektion. Die<br />

Aviditätsbestimmung der <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> IgG Antikörper führt zu einer erweiterten Aussagemöglichkeit<br />

in der <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> Diagnostik.<br />

3. <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> Aviditätsreagenz - TESTPRINZIP<br />

Die Aviditätsbestimmung von <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> IgG Antikörpern wird mit dem <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong><br />

<strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> IgG (Bestell-Nr.: ESR110G) unter Anwendung des <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong><br />

<strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> Aviditätsreagenzes (Bestell-Nr.: B110AVID) durchgeführt. Das<br />

Aviditätsreagenz bewirkt bei niedrigaffinen IgG Antikörpern im Gegensatz zu hochaffinen die Auflösung<br />

der Immunkomplexe, die sich im Laufe der Testdurchführung zwischen <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong><br />

Antikörpern und festphasenfixiertem <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> Antigen bilden. Die parallele Testung mit<br />

und ohne Einsatz des Aviditätsreagenzes ermöglicht Aussagen über die Avidität der vorliegenden<br />

IgG Antikörper in den Proben.<br />

4. INHALT UND ZUSAMMENSETZUNG DER TESTPACKUNG<br />

Das Aviditätsreagenz liegt als Lyophilisat vor. Da sich das Aviditätsreagenz bei der Auflösung stark<br />

abkühlt, ist es mindestens 30 Minuten vor dem Gebrauch zu rekonstituieren bzw. vorzuwärmen<br />

(Brutschrank oder Wasserbad bei 37°C). Eine Testpackung enthält ein Fläschchen mit 2,0 ml Inhalt.<br />

5. ZUSÄTZLICH BENÖTIGTE MATERIALIEN<br />

- übliche Laborausrüstung<br />

- Spektralphotometer für Mikrotiterplatten mit Filter der Wellenlänge 405 nm,<br />

empfohlene Referenzwellenlänge im Bereich von 620 nm – 690 nm (z. B. 650 nm)<br />

- Inkubator 37 °C<br />

- Feuchte Kammer<br />

- Aqua dest.<br />

- Inkubationsplatte (Best.-Nr.: VT 110)<br />

Anwendung wird zur Vermeidung von Randeffekten bei manueller Anwendung empfohlen<br />

- Referenzserum für <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> Aviditätstest (Best.-Nr.: BR110AVID)<br />

Einsatz wird zur Richtigkeitsprüfung empfohlen<br />

6. LAGERUNG UND HALTBARKEIT DER REAGENZIEN<br />

Das Aviditätsreagenz enthält Harnstoff, der in wässriger Lösung instabil ist und sich unter<br />

Freisetzung von Ammoniak und Kohlendioxid zersetzt. Als Lyophilisat ist das Aviditätsreagenz bis<br />

zum angegebenen Verfallsdatum haltbar. Rekonstituiertes, flüssiges Reagenz sollte baldmöglichst<br />

verbraucht werden (Haltbarkeit: maximal 4 Wochen bei 2 bis 8 °C, ein Jahr bei -20 °C).<br />

Das Aviditätsreagenz enthält einen Indikatorfarbstoff als Pipettierhilfe.<br />

7. DURCHFÜHRUNG DER AVIDITÄTSBESTIMMUNG<br />

7.1 Allgemeine Hinweise<br />

Das <strong>SERION</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> Aviditätsreagenz ist nur in Kombination mit dem <strong>SERION</strong><br />

<strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> IgG (Bestell-Nr.: ESR110G) anzuwenden. Bei Einsatz des<br />

Reagenzes mit Testen anderer Hersteller kann keine Aussage über die Wertung der Ergebnisse<br />

getroffen werden. Bitte beachten Sie auch die dem <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> beigelegte Gebrauchsanweisung.<br />

Die Aviditätsbestimmung stellt an die Präzision der Testdurchführung besonders hohe Anforderungen.<br />

Aus diesem Grund empfehlen wir bei manueller Abarbeitung die Verwendung einer Inkubationsplatte<br />

(Bestellnummer: VT 110). Diese bewirkt eine deutliche Reduzierung von so genannten<br />

Randeffekten durch eine schnelle Temperaturangleichung aller Kavitäten.<br />

Die Doppelansätze sollten einheitlich auf innen- oder außenliegenden Kavitäten platziert werden.<br />

7.2. Übersicht Testablauf<br />

Probenvorbereitung<br />

(Patientenproben, Verdünnung 1+100 und 1+1000)<br />

Zugabe der verdünnten Proben, des gebrauchsfertigen Standardserums<br />

sowie des Referenzserums als Doppelansatz (100µl)<br />

INKUBATION 60 Min./37°C<br />

in einer feuchten Kammer (manuell: auf Inkubationsplatte)<br />

Entfernung der verdünnten Proben<br />

Automat: absaugen manuell: nicht waschen<br />

2 x waschen Platte gründlich ausschlagen<br />

Alternative Befüllung der Doppelansätze mit jeweils<br />

150µl Aviditätsreagenz (vorgewärmt) oder Waschlösung<br />

INKUBATION 8 Min./37°C<br />

in einer feuchten Kammer (manuell: auf Inkubationsplatte)<br />

Waschen<br />

Automat: 2 x waschen manuell: 4 x waschen<br />

weiterer Ablauf der Testdurchführung wie beim<br />

<strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> IgG beschrieben<br />

7.3. Testdurchführung<br />

Die verdünnten Proben werden auf der Mikrotiterplatte des <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong><br />

<strong>gondii</strong> IgG im Doppelansatz aufgetragen. Die Aviditätstestung unterscheidet sich gegenüber der<br />

üblichen Testdurchführung nur darin, dass nach der Probeninkubation (60 Minuten, 37°C) die Kavitäten<br />

durch Ausschlagen entleert werden und danach parallel eine Kavität mit 150µl<br />

Waschpuffer und die andere mit 150µl Aviditätsreagenz befüllt wird. Nach einer<br />

Einwirkungszeit von 8 Minuten (+/- 1 Minute) bei 37°C (+/- 1°C) im Brutschrank<br />

erfolgen die normalen Waschschritte mit Waschpuffer. Die weitere Testabarbeitung erfolgt nach<br />

der Gebrauchsanleitung des <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> IgG.<br />

Bei Verwendung eines Automaten ist der Waschprozess zu modifizieren (siehe Ablaufschema).<br />

Da ein gründliches Ausschlagen der Platte nach der Seruminkubation nicht möglich ist,<br />

wird nach dem Absaugen der Serumverdünnung zweimal gewaschen. Erst dann erfolgt die Inkubation<br />

mit Aviditätsreagenz bzw. Waschpuffer. Im Anschluss werden die zwei restlichen Waschvorgänge<br />

durchgeführt.<br />

Da der IgG-Antikörpergehalt bei Patienten mit akuter <strong>Toxoplasma</strong>-Infektion oft sehr hohe Werte<br />

erreicht, bei solchen mit länger zurückliegendem Infektionszeitpunkt dagegen ein eher niedriger<br />

Antikörperspiegel zu finden ist, sollte eine Serumtestung im <strong>Toxoplasma</strong> IgG <strong>ELISA</strong> sowohl<br />

bei einer 1+100 als auch 1+1000 (oder 1+5000) Verdünnung vorgenommen werden. Der<br />

Antikörpergehalt der Probe liegt dann mit hoher Wahrscheinlichkeit im Messbereich des <strong>ELISA</strong>.


Zeitraubende Nachtestungen lassen sich so vermeiden. Die ermittelten Antikörperaktivitäten in IU/<br />

ml bei der 1+1000 Verdünnung (oder 1+5000) sind mit dem Faktor 10 (bzw. 50) zu multiplizieren.<br />

8. TESTAUSWERTUNG:<br />

8.1. Berechnung der <strong>SERION</strong> Aviditätsindizes<br />

Als Goldstandard bei der Aviditätsbestimmung gilt die Endpunkt-Titrationsmethode nach HEDMAN<br />

(1), die jedoch auf Grund des hohen technischen Aufwands in der klinischen Routine kaum angewendet<br />

werden kann. Die einfache Einpunktmethode, bei der ein Quotient (in Prozent) der OD-<br />

Werte gebildet wird (Kavität mit Aviditätsreagenz/Kavität mit Waschpuffer), liefert auf Grund unterschiedlicher<br />

Antikörpergehalte der Serumproben z. T. fehlerhafte Aviditätsindizes (5-8). Durch<br />

die Konkurrenz zwischen hoch- und niedrigaffinen Antikörpern um die gleichen Bindungsstellen auf<br />

der beschichteten Mikrotiterplatte, hat die jeweilige Konzentration der in den Proben vorliegenden<br />

antigenspezifischen Antikörper einen deutlichen Einfluss auf die Werte der Aviditätsindizes.<br />

Bei kommerziell verfügbaren Aviditätstesten wird häufig das Verfahren angewendet, den Aviditätsindex<br />

als Quotienten der IgG Antikörpermengen auszudrücken (Titer mit Aviditätsreagenz/Titer mit<br />

Waschpuffer). Der Einfluss der unterschiedlichen Antikörpergehalte wird dadurch kompensiert.<br />

Die Aviditätsbestimmung mit dem <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> Aviditätsreagenz<br />

erfolgt auf der Basis der ermittelten OD-Werte, wobei eine Formel entwickelt wurde, welche<br />

bei der Berechnung der <strong>SERION</strong> Aviditätsindizes den jeweiligen Gehalt an spezifischen Antikörpern<br />

bei den einzelnen Proben berücksichtigt. Die Parameter der Umrechnungsformel werden aus den<br />

Verdünnungsreihen mehrerer Seren für jede Charge des Aviditätsreagenzes individuell ermittelt.<br />

Weiterhin erfolgt die Normierung des jeweiligen Testniveaus auf die Standardbedingungen (Zielwert<br />

des Standardserums dividiert durch den aktuell gemessenen OD-Wert des Standardserums).<br />

OD-Wert (Aviditätsreag.) x 100<br />

<strong>SERION</strong> Aviditätsindex = x<br />

OD-Zielwert (Std.)<br />

x OD-Wert (WP) x (-X) + Y<br />

OD-Wert (Waschpuffer) akt. OD-Wert (Std.)<br />

Beim Vergleich des <strong>SERION</strong> Auswerteverfahrens gegenüber der Methode einer Quotientenbildung<br />

der Antikörpermengen zeigte das <strong>SERION</strong> Verfahren bei Analyse der Präzision deutlich niedrigere<br />

Variationskoeffizienten (9). Auch bei der Testung von Verdünnungsreihen wies das <strong>SERION</strong> Verfahren<br />

meistens kleinere relative Standardabweichungen auf, d.h. die unterschiedlich hohen Antikörpergehalte<br />

wurden besser kompensiert.<br />

Zur Berechnung der <strong>SERION</strong> Aviditätsindizes mit der Einschätzung hoch- oder niedrigavid dient eine<br />

Excel-basierte Auswertehilfe <strong>SERION</strong> avidity, die auf Wunsch zur Verfügung gestellt werden<br />

kann. Dieses Auswerteprogramm nimmt die Umrechnung in <strong>SERION</strong> Aviditätsindizes vor. Bei<br />

der Auswertehilfe müssen der aktuell ermittelte OD-Wert des Standardserums (ohne Behandlung<br />

mit Aviditätsreagenz), der Zielwert des Standardserums, die Faktoren A, B, C und D sowie<br />

X und Y (siehe Qualitätskontrollzertifikat des <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> IgG) für<br />

jeden Testlauf eingetragen werden. Die Auswertehilfe liefert zudem Informationen wie „höher<br />

verdünnen“ oder „Antikörpergehalt zu niedrig“, wenn die ermittelten Antikörperkonzentrationen<br />

außerhalb des zulässigen Messbereichs liegen.<br />

Der Substratleerwert (blank) muss vor der Auswertung von allen Messergeb-<br />

nissen abgezogen werden, da die Ergebnisse vor allem von niedrigaviden Seren ansonsten<br />

stark verfälscht würden. Anwendern, die die Messung mit einem Fotometer durchführen, welches<br />

den Substratleerwert nicht selbständig von den Messwerten subtrahiert, steht ein spezielles<br />

Excel-basiertes Rechenprogramm zur Verfügung („<strong>Toxoplasma</strong> blank“).<br />

8.2. Testgültigkeitskriterien<br />

- Der <strong>SERION</strong> Aviditätsindex des Standardserums muss bei der Aviditätsbestimmung innerhalb<br />

der Gültigkeitsgrenzen liegen, die auf dem chargenspezifischen Qualitätskontrollzertifikat angegeben<br />

sind. Das Standardserum gilt gleichzeitig als Richtigkeitskontrolle für hochavide Seren.<br />

- Als Richtigkeitskontrolle für den niedrigaviden Messbereich ist ein niedrigavides Serum mitzu-<br />

führen, dessen Aviditätsindex im erwarteten Bereich liegen muss. Es wird empfohlen, dazu das<br />

Referenzserum für den <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> Aviditätstest (Best.-Nr.: BR110AVID) einzusetzen. Der<br />

Zielwert und der Gültigkeitsbereich für den <strong>SERION</strong> Aviditätsindex sind dem beiliegenden Zertifi-<br />

kat dieses Referenzserums zu entnehmen.<br />

- Von Proben mit Antikörperkonzentrationen kleiner als 20 IU/ml kann keine Aviditätsbestimmung<br />

durchgeführt werden.<br />

- Von Proben mit Antikörperkonzentrationen größer als 1000 IU/ml kann erst nach geeigneter<br />

höherer Verdünnung eine Aviditätsbestimmung durchgeführt werden.<br />

- In Abhängigkeit von der individuellen Leistungsfähigkeit des verwendeten Fotometers sollte bei<br />

einem zu hohen OD-Wert einer Probe (z. B. größer als 2,000) ebenfalls eine höhere Verdünnung<br />

gewählt werden.<br />

Des weiteren gelten auch die in der Gebrauchsanleitung für den <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong><br />

<strong>gondii</strong> IgG aufgezeichneten Testgültigkeitskriterien. Es ist zu beachten, dass bei den OD-Werten<br />

des Standards nur die mit Waschpuffer behandelten Kavitäten gewertet werden dürfen.<br />

8.3. Interpretation der Ergebnisse<br />

Das Aviditätsreagenz wurde so eingestellt, dass die Grenze zwischen hoch- und niedrigaviden<br />

<strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong>-IgG-Seren bei einem Aviditätsindex von 50 % liegt. Daraus folgt:<br />

• Ein Aviditätsindex von über 50 % weist auf einen länger zurückliegenden<br />

Infektionszeitpunkt hin (mehr als 3 bis 4 Monate).<br />

Niedrige Aviditätsindizes erhärten den Verdacht auf eine kürzer zurückliegende Primärinfektion.<br />

Sehr niedrige Aviditätsindizes (ca. 10 - 30 %) weisen zwar auf ein unmittelbares Infektionsgeschehen<br />

hin, ein direkter linearer Zusammenhang zwischen der Höhe des Aviditätsindexes und dem<br />

Infektionszeitpunkt kann jedoch nicht hergestellt werden, da die Aviditätsreifung großen individuellen<br />

Schwankungen unterworfen ist. Unter einer größeren Anzahl von Blutspendern mit IgG<br />

Antikörpern gegen <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> finden sich auf Grund von verzögerter Immunreifung einzelne<br />

niedrigavide Seren (siehe auch Punkt 9. Leistungsmerkmale). Niedrigavide IgG-Antikörper sind daher<br />

nicht in jedem Fall ein Beweis dafür, dass eine aktuell ablaufende Primärinfektion vorliegt.<br />

• Ein Aviditätsindex unter 45 % lässt eine kurz zurückliegende Infektion vermuten<br />

(weniger als 3 bis 4 Monate).<br />

• Der Bereich von 45 bis 50 % wird als Grenzbereich interpretiert , wobei die<br />

Untersuchung in diesem Falle wiederholt werden sollte. Bei wiederholtem Ergebnis in diesem<br />

Bereich kann keine Aussage über den Infektionszeitpunkt getroffen werden.<br />

Bei hoher Konzentration niedrigavider Antikörper kann vereinzelt beobachtet werden, dass diese<br />

nicht quantitativ an der Mikrotestplatte binden. Erkennbar ist dies daran, dass die Antikörperquantifizierung<br />

keine Verdünnungslinearität aufweist, d.h. unter Berücksichtigung des Verdünnungsfaktors<br />

werden mit zunehmender Verdünnung höhere Antikörperaktivitäten gemessen. Gleichzeitig<br />

ergeben sich unterschiedliche Aviditätsindizes für die individuellen Verdünnungsstufen. Die korrekte<br />

Bewertung der Aviditätsindizes muss bei solchen Proben im Bereich höherer Verdünnungsstufen<br />

erfolgen, d.h. im unteren Teil des Messbereichs bei niedrigen Antikörperaktivitäten.<br />

Das Ergebnis der Aviditätsprüfung muss in jedem Fall unter Beachtung der übrigen<br />

Resultate der <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong>-Diagnostik sowie des klinischen Hintergrunds<br />

des Patienten gewertet werden.<br />

9. LEISTUNGSMERKMALE<br />

Das <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> Aviditätsreagenz wurde in einer internen<br />

Studie hinsichtlich der Leistungsmerkmale geprüft.<br />

9.1 Präzision<br />

Die intraserielle Präzision wurde mit unterschiedlich aviden Seren im Mehrfachansatz (n=10)<br />

innerhalb einer antigenbeschichteten Platte ermittelt. Für die Bestimmung der interseriellen<br />

Präzision wurden Serumproben mit unterschiedlicher Avidität in 10 unabhängig voneinander<br />

durchgeführten Ansätzen geprüft.<br />

Serum<br />

Serum 1: niedrigavid<br />

Serum 2: mittelavid<br />

Serum 3: hochavid<br />

Serum 4: hochavid<br />

Für die Ermittlung der Präzision im Messbereich von 20 bis 1000 IU/ml wurde ein hochtitriges<br />

<strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> IgG Serum stufenweise verdünnt und die einzelnen Verdünnungsstufen im Mehrfachansatz<br />

(n=10) analysiert.<br />

Serum-<br />

verdünnung<br />

1:500<br />

1:1000<br />

1.4000<br />

1:8000<br />

1:16000<br />

Mittelwert<br />

Avid.-Index (%)<br />

11<br />

32<br />

70<br />

83<br />

Mittelwert<br />

der AK-Titer<br />

(IU/ml)<br />

759<br />

375<br />

84<br />

41<br />

20<br />

Intraassay Interassay<br />

Es wurden Verdünnungsreihen von weiteren 11 Seren getestet. Damit konnte bestätigt werden,<br />

dass eine Aviditätsbestimmung im Messbereich von 20 bis 1000 IU/ml zuverlässige Resultate ergibt.<br />

VK<br />

(%)<br />

11,4<br />

9,1<br />

11,3<br />

5,1<br />

Mittelwert der<br />

Aviditätsindizes<br />

(%)<br />

59<br />

63<br />

70<br />

72<br />

72<br />

Mittelwert<br />

Avid.-Index (%)<br />

14<br />

38<br />

67<br />

82<br />

VK<br />

(%)<br />

9,7<br />

13,9<br />

8,8<br />

3,9<br />

Variationskoeffizient<br />

( %)<br />

7,3<br />

8,6<br />

12,2<br />

4,0<br />

13,2<br />

9.2 Prüfung von 148 positiven Blutspendeseren<br />

Die mittlere <strong>SERION</strong> Avidität dieses Panels wurde mit 72,4 % bestimmt. Es fanden sich unter den<br />

148 Blutspendeseren zwei Seren mit niedrigem und ein Serum mit grenzwertigem Aviditätsindex.<br />

Diese drei Seren von unauffälligen Blutspendern mit mittel- bis niedrigaviden <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong>-<br />

IgG-Antikörpern, bei denen keine <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong>-IgM-Antikörper zu finden waren, weisen darauf<br />

hin, dass bei einzelnen Patienten auf Grund von individuellen Besonderheiten die Immunreifung<br />

verzögert bzw. verhindert sein kann.<br />

9.3 Prüfung eines Panels mit Seren definierter Avidität<br />

An Hand eines Panels, bestehend aus 34 Seren mit bekannter <strong>Toxoplasma</strong> IgG Avidität konnte<br />

gezeigt werden, dass der <strong>SERION</strong> <strong>Toxoplasma</strong> Aviditätstest mit hoher Zuverlässigkeit zwischen<br />

hoch- und niedrigaviden Seren unterscheiden kann. Dieses Panel enthielt 19 Ringversuchsseren,<br />

die in den letzten Jahren mit der Vorgabe „hochavid“ oder „niedrigavid“ vom Instand e.V. ausgegeben<br />

wurden. Zu den übrigen Seren lagen Daten zur Avidität bzw. zum klinischen Hintergrund der<br />

Patienten vor. Die Ergebnisse der Austestung im <strong>SERION</strong> <strong>Toxoplasma</strong> Aviditätstest ergab bei allen<br />

Seren eine sehr gute Übereinstimmung mit den Vorgaben.<br />

10. SICHERHEITSMASSNAHMEN<br />

10.1 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen<br />

Das <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> Aviditätsreagenz ist ein In-vitro-Diagnostikum<br />

und nur für die Anwendung durch Fachpersonal vorgesehen, welches die Arbeitstechniken<br />

einwandfrei beherrscht. Bitte beachten Sie auch die Gebrauchsanweisung, die dem <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong><br />

<strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> IgG beigelegt ist und die dort aufgeführten Warnhinweise.<br />

10.2 Entsorgung<br />

Das <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> <strong>Toxoplasma</strong> <strong>gondii</strong> Aviditätsreagenz ist kein Gefahrstoff<br />

und kann deshalb ohne besondere Vorkehrungen entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen<br />

entsorgt werden.<br />

11. LITERATUR<br />

1. Hedman K, Lappalainen M, Seppälä I, Mäkelä O. “Recent primary toxoplasma infection indicated<br />

by a low avidity of specific IgG” The Journal of infectious diseases 1989; 159: 736-739.<br />

2. Jenum P A, Stray-Pedersen B, Gundersen A. “Improved diagnosis of primary toxoplasma <strong>gondii</strong><br />

infection in early pregnancy by determination of antitoxoplasma immunoglobulin G avidity” Journal<br />

of clinical microbiology, 1997; 35: 1972-1977.<br />

3. Suter B J, Blatter S, Bittar M, Viollier E H. „Toxoplasmose-IgG-Avidität: Welchen Stellenwert hat<br />

sie in der Schwangerschaft?“ Schweizerische medizinische Wochenschrift 1999; 129: 1938-41.<br />

4. Jenum P A, Stray-Pedersen B, Melby K K, Kapperud G, Whitelaw A, Eskild A, Eng J. „Incidence<br />

of toxoplasma <strong>gondii</strong> infection in 35.940 pregnant women in Norway and pregnancy outcome for<br />

infected women” Journal of clinical microbiology, 1998; 36: 2900-2906.<br />

5. Kruppa C, Blatz R. „Erfahrungen mit Aviditätsbestimmungen bei der Toxoplasmosediagnostik<br />

während der Schwangerschaft“ Mikrobiologe 1999; 9: 41-51.<br />

6. Korhonen M H, Brunstein J, Haario H, Katnikov A, Rescaldani R, Hedman K. „A new method with<br />

general diagnostic utility for the calculation of immunoglobulin G avidity“ Clinical and diagnostic<br />

laboratory immunology 1999; 6: 725-728.<br />

7. Prince H, Wilson M, “Simplified assay for measuring toxoplasma <strong>gondii</strong> immunoglobulin G avidity”<br />

Clinical and diagnostic laboratory immunology 2001; 8: 904-908.<br />

8. Lappalainen M, Hedman K, „Serodiagnosis of toxoplasmosis. The impact of measurement of IgG<br />

avidity” Annali dell‘Istituto superiore di sanita 2004; 40: 81-88.<br />

9.Koppatz G, Hermann G. <strong>SERION</strong> <strong>ELISA</strong> <strong>classic</strong> Avidity Tests: Presentation of the novel <strong>SERION</strong><br />

evaluation method. Poster, presented at the 18th Annual Meeting of the Society of Virology, 2008,<br />

Heidelberg.<br />

Hersteller: Institut Virion\Serion GmbH V6.12/01-1<br />

Friedrich-Bergius-Ring 19<br />

D-97076 Würzburg, Germany<br />

Tel./Phone: +49(0)931/30450, Fax: +49(0)931/3045100<br />

E-Mail: dialog@virion-serion.de, Internet: www.virion-serion.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!