Aktenzeichen: EK - - Kinderzentrum St. Vincent
Aktenzeichen: EK - - Kinderzentrum St. Vincent
Aktenzeichen: EK - - Kinderzentrum St. Vincent
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
Bereits in der Besetzung des Betreuerteams wird Wert auf interdisziplinäre Zusammenarbeit gelegt (Sozial-<br />
Pädagogen, Erzieher). Durch die Mitarbeit einer Diplom-Psychologin und einer Kinder- und<br />
Jugendpsychiaterin wird eine erweiterte Sichtweise der einzelnen Jugendlichen möglich. Bezogen auf die<br />
individuelle Situation und Problematik des Jugendlichen werden weitere Fachleute am Betreuungsprozess<br />
beteiligt (Lehrer, Ausbilder, Fachärzte, spezielle Therapeuten etc.). Auf die Zusammenschau der einzelnen<br />
Sichtweisen wird großer Wert gelegt.<br />
Erziehungsstil<br />
Der Erziehungsstil ist grundsätzlich einfühlsam, wertschätzend und akzeptierend. Trotzdem werden die<br />
Grenzen zwischen Jugendlichen und Betreuern sorgfältig beachtet. Durch Anforderungen wird der einzelne<br />
Jugendliche mit seiner Leistungsfähigkeit und seinen <strong>St</strong>ärken vertraut gemacht. Es wird versucht ein<br />
ausgewogenes Verhältnis zwischen dem verbindlichen Regelsystem der Gruppe und dem Eingehen auf die<br />
individuellen Bedürfnisse der Betreuten zu verwirklichen.<br />
Erziehungsatmosphäre<br />
Die Erziehungsatmosphäre ist von Akzeptanz gegenüber dem Jugendlichen mit seinen <strong>St</strong>örungen und<br />
Erkrankungen geprägt. Ein therapeutisches Milieu wird durch das Betreuerteam gesichert.<br />
Regelsystem<br />
Fundament des Zusammenlebens bildet ein differenziertes, auf das Jugendalter abgestimmtes, aktuelles und<br />
verbindliches Regelsystem, das jedem Jugendlichen in schriftlicher Form vorliegt und das in der Gruppe<br />
aushängt. Die Betreuer beziehen sich darauf fortlaufend.<br />
Gruppenpädagogik<br />
Ein festes, für die Jugendlichen nachvollziehbares Regelwerk gibt dem Gruppenleben einen zuverlässigen<br />
Rahmen und vermittelt den Jugendlichen Sicherheit und Kontinuität.<br />
Der Alltag in der Gruppe ist von einer festen Tagesstruktur geprägt, die den Tagesablauf gliedert und den<br />
Jugendlichen damit Orientierungshilfen vermittelt.<br />
In Kleingruppen werden unter Anleitung der Betreuer relevante Themen der Jugendlichen erörtert.<br />
In der wöchentlichen Gruppenkonferenz werden alle Fragen des Zusammenlebens und neue Regelungen<br />
besprochen. Hier findet die notwendige Abstimmung zwischen den Jugendlichen für die Alltagsgestaltung<br />
sowie die Planung anstehender Projekte statt.<br />
In gruppendynamischen Einheiten werden Prozesse der Gruppe thematisiert und aufgearbeitet.<br />
In der Arbeit an Projekten werden individuelle <strong>St</strong>ärken der Jugendlichen gefördert, können sie Kompetenzen<br />
erwerben und Kooperation einüben.<br />
Freizeitpädagogische Aktivitäten werden von den Betreuern und den Jugendlichen gemeinsam gestaltet und<br />
durchgeführt. Sie erweitern den Horizont der Jugendlichen und geben ihnen Möglichkeiten gelernte<br />
Verhaltensweisen außerhalb der Gruppe zu erproben.<br />
Einzelfallbetreuung<br />
Jedem/jeder Jugendlichen ist ein Intensivbetreuer/eine Intensivbetreuerin zugeordnet.<br />
Vereinbarungen und Verhaltensverträge mit dem einzelnen Jugendlichen schaffen Verbindlichkeiten unter<br />
Berücksichtigung individueller Bedürfnisse und Notwendigkeiten.<br />
In regelmäßigen Feedback-Gesprächen zwischen dem Betreuten und Mitarbeitern der Wohngruppe wird das<br />
Tagesgeschehen reflektiert und die nächsten Tage vorstrukturiert.<br />
Verstärkerprogramme geben Impulse zur Veränderung individuell unangepasster Verhaltensweisen.<br />
Angebote von Ausbildung, Arbeit und Beschäftigung, sowie Möglichkeiten zu schulischer und beruflicher<br />
Erprobung schaffen die Voraussetzungen für eine Reintegration in ein weniger schützendes Umfeld und für<br />
eine größtmögliche Selbständigkeit. Sie erproben die <strong>St</strong>abilität erlernter angepasster Verhaltensweisen,<br />
schaffen Selbstvertrauen und geben den Jugendlichen Perspektive und Orientierung.<br />
Die Weiterführung einer Therapie, wie sie im stationären Aufenthalt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
begonnen wurde, ist im Regelfall für den Jugendlichen verpflichtend.<br />
Durch die enge Zusammenarbeit mit einem/einer Kinder- und JugendpsychiaterIn besteht die Möglichkeit<br />
kontinuierlicher psychiatrischer Behandlung der einzelnen Jugendlichen.<br />
Familienarbeit<br />
Die Bedeutung des familiären Umfelds und früherer Erfahrungen in der Familie durch den Jugendlichen ist<br />
den Betreuern bewusst. Ein differenziertes Wissen darüber ist den Betreuern präsent. Die Familienarbeit<br />
erfolgt zielgerichtet und in der möglichen Dichte durch festgelegte Mitarbeiter, die kontinuierlich mit den<br />
familiären Bezugspersonen in Kontakt stehen. Regelmäßige Familiengespräche im Abstand von maximal vier<br />
Wochen werden angestrebt. Hausbesuche können in besonderen Situationen durchgeführt werden, sofern die<br />
Übernahme der Kosten dafür geklärt sind.<br />
_____________________________________________________________________________________________________________<br />
Rahmenvertrag § 78 f SGB VIII; Anlage 3; Leistungsvereinbarung (<strong>St</strong>and: 13.03.2003) - 6 -