Aktenzeichen: EK - - Kinderzentrum St. Vincent
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„Ein Zusammenwirken von pädagogischen, psychiatrischen und therapeutischen Hilfen ist dazu notwendig.<br />
Letztlich sollen die Jugendlichen und jungen Volljährigen in die Lage versetzt werden möglichst ...<br />
- sich selbstbestimmt<br />
- für sich selbst sorgend<br />
- sich mit Zufriedenheit gegenüber ihrem Leben<br />
- sozial integriert, sich<br />
- flexibel, unter Berücksichtigung der geltenden Normen und Gesetze sich<br />
... in einer ständig verändernden Gesellschaft bewegen zu können und auf diese Einfluss zu nehmen.<br />
2.2.3 Methodische Grundlagen<br />
Die stationäre Erziehungshilfe gemäß § 34 SGB VIII zielt auf die Entwicklungsförderung durch die Verbindung<br />
von Alltagserleben mit pädagogischen und therapeutischen Angeboten. Der Alltag in der Therapeutischen<br />
Jugendwohngruppe erlangt seine erzieherische Wirkung erst durch die Verbindung mit pädagogischen<br />
und/oder therapeutischen Angeboten.<br />
Folgende pädagogische Leistungen bilden den Kern des methodischen Inventars:<br />
- Bewältigung der Aufgaben des Alltags z.B. gemeinsames Essen, Großputz<br />
- <strong>St</strong>rukturhilfen (regelmäßiger Tagesablauf, Essensplan, spezifisch je nach Krankheitsbild)<br />
- Alltagspädagogik basierend auf einem ausgearbeiteten Regelwerk<br />
- verschiedene Formen der Gruppenpädagogik (regelmäßig und unregelmäßig)<br />
- Gruppenkonferenzen<br />
- Gruppenaktivitäten in Gesamt- und Kleingruppe<br />
- Einzelfallbetreuung<br />
- Intensivbetreuersystem<br />
- verhaltenstherapeutisch orientierte Programme<br />
- tägliche, zeitlich befristete Reflexionsgespräche<br />
- gezielte Förderung im schulischen und beruflichen Bereich<br />
- Selbständigkeitstraining zum Erwerb von Kompetenzen zur Verselbständigung<br />
- Gruppentherapie (themenzentriert, gesprächspsychotherapeutisch, „Hilfe zur Selbsthilfe“)<br />
- Systemische Familienarbeit<br />
- externe Psychotherapie verschiedener Therapierichtungen<br />
- jugendpsychiatrische Betreuung<br />
- Netzwerkarbeit – Kontakt und Zusammenarbeit mit an der Betreuung beteiligten Personen<br />
und Institutionen<br />
- freizeitpädagogische und erlebnispädagogische Maßnahmen (z.B. Kanuwochenende)<br />
Es wird versucht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem verbindlichen Regelsystem der Gruppe und<br />
dem Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse der Betreuten zu verwirklichen.<br />
Folgende Merkmale der pädagogischen Arbeiten werden besonders betont:<br />
Ganzheitliche Sichtweise<br />
Ziele der Arbeit in der Therapeutischen Wohngruppe sind die <strong>St</strong>abilisierung des in der psychiatrischen und<br />
psychotherapeutischen Behandlung Erreichten und die Rückführung der jungen Menschen in den Alltag. Ein<br />
Zusammenwirken von pädagogischen, psychiatrischen und therapeutischen Hilfen ist dazu notwendig. Die<br />
pädagogische und therapeutische Arbeit wird auf der Grundlage einer im heilpädagogischen Sinne<br />
ganzheitlichen Sichtweise der Jugendlichen geleistet.<br />
Koordination der Interventionen<br />
Die Interventionen erfolgen aufeinander abgestimmt und sind bezogen auf eine ständig aktuell<br />
fortgeschriebene Erziehungsplanung, die zusammen mit dem Jugendlichen und anderen Personen seines<br />
Umfeldes entwickelt wird. Alle Dienstleistungen sind in dieser Planung koordiniert. Die Betreuungsarbeit<br />
erfolgt in einem interdisziplinären Team. Die Übergabe von Informationen, die Übereinstimmung in der<br />
Haltung gegenüber den Jugendlichen und die Festlegung von Zuständigkeiten und Aufgaben erfolgen<br />
sorgsam und zuverlässig.<br />
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Rahmenvertrag § 78 f SGB VIII; Anlage 3; Leistungsvereinbarung (<strong>St</strong>and: 13.03.2003) - 5 -