Fürs Jubiläum viel Schweiss und Fleiss - Salto Natale
Fürs Jubiläum viel Schweiss und Fleiss - Salto Natale
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UNABHÄNGIGE ZEITUNG FÜR DIE MARCH | AZ 8832 WOLLERAU FREITAG, 16. NOVEMBER 2012 | NR. 219 | CHF 2.10<br />
46<br />
9 771661 032051<br />
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Mehr Stiftungen<br />
ansiedeln<br />
Horgen. – Weil von ihnen in<br />
der Regel keine Steuererträge<br />
zu erwarten sind, hatten<br />
sich die hiesigen Standortförderer<br />
bisher nur wenig<br />
um die Ansiedelung von<br />
Stiftungen bemüht. Im Einzugsgebiet<br />
der Zürich Park<br />
Side Region, zu der auch der<br />
Bezirk Höfe zählt, soll sich<br />
dies nun ändern. (ras)<br />
BERICHT SEITE 5<br />
Grosse Chance<br />
für Musikanten<br />
Ausserschwyz. – 2014 ist der<br />
Kanton Schwyz Gast an der<br />
Vereidigung der Schweizer<br />
Gardisten in Rom. Landesstatthalter<br />
Andreas Barraud<br />
sucht einen Chor <strong>und</strong> einen<br />
Musikverein, die gewillt <strong>und</strong><br />
qualifiziert sind, für die Garde<br />
<strong>und</strong> den Papst zu spielen.<br />
Auch Ausserschwyzer Vereine<br />
haben Chancen. (sigi)<br />
BERICHT SEITE 5<br />
Letzte Spiele für<br />
FCF <strong>und</strong> FCT<br />
Ausserschwyz. – Während<br />
der FC Freienbach am Mittwoch<br />
sein letztes Pflichtspiel<br />
des Jahres bestritt<br />
(4:2-Heimsieg über Altstätten),<br />
steht Tuggens letzter<br />
Auftritt noch bevor. Am<br />
Samstag empfangen die<br />
Märchler auf der heimischen<br />
Sportanlage den SC<br />
Brühl St. Gallen. (asz)<br />
BERICHTE SEITE 15<br />
ANZEIGE<br />
AUSSERSCHWYZ<br />
Autorenlesung von<br />
Katja Alves verzückt<br />
Tuggner Schulkinder.<br />
SEI TE 2<br />
Sonderschulung kostet<br />
fast 35 Millionen Franken<br />
Fast 80 000 Franken kostet<br />
ein Sonderschüler die<br />
öffentliche Hand im Kanton<br />
Schwyz jährlich. Und<br />
bei den verhaltensbehinderten<br />
Kindern steigt die<br />
Zahl stetig.<br />
Von Stefan Grüter<br />
Schwyz. – Zwar sinken im<br />
Kanton Schwyz die Schülerzahlen<br />
seit mehreren Jahren,<br />
die Fallzahlen in den Sonderschulungen<br />
zeigen aber in eine<br />
andere Richtung. 445 Schwyzer<br />
Kinder benötigen aktuell<br />
eine Sonderschulung. Die Kosten<br />
dafür belaufen sich auf<br />
34,9 Mio. Franken. Die grösste<br />
Wachstumsrate verzeichnet<br />
der Bereich Verhaltensbehinderung,<br />
«nicht eigentlich eine<br />
Kernaufgabe der Schule», wie<br />
Bildungsdirektor Walter Stählin<br />
gestern sagte, «sondern ein<br />
gesellschaftlicher Auftrag».<br />
Vermehrt sollen nun in Zukunft<br />
auch die Gemeinden <strong>und</strong><br />
Bezirke in die Sonderschulung<br />
miteinbezogen werden, nachdem<br />
sie ja per 1. Januar auch<br />
auf der Kostenseite in die<br />
Pflicht genommen werden.<br />
Laut Regierung ist es sinnvoll,<br />
betroffene Kinder frühzeitig<br />
mit niederschwelligen<br />
Angeboten zu versorgen. Dabei<br />
könnte sich auch eine verstärkte<br />
Zusammenarbeit unter<br />
den Gemeinden als nützlich<br />
WOCHENEND-<br />
AUSGABE<br />
BOULEVARD<br />
Leuchtreklame sorgt<br />
für Ärger bei Automobilisten<br />
<strong>und</strong> Polizei.<br />
SEI TE 24<br />
<strong>und</strong> attraktiv erweisen. Kein<br />
Thema ist eine eigene kantonale<br />
Tagessonderschule für Verhaltensauffällige,<br />
«dies insbesondere<br />
vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />
der Erfahrung, dass zusätzliche<br />
Angebote im Bereich Sonderpädagogik<br />
in aller Regel auch<br />
zu einer Ausweitung der Anzahl<br />
diagnostizierter Fälle <strong>und</strong><br />
somit zu einer Kostensteigerung<br />
führen können», wie die<br />
Regierung schreibt.<br />
BERICHT SEITE 3<br />
Ausserschwyzer sind bereit für «Sternfänger»<br />
Am Mittwoch feiert «Sternfänger», das zehnte Programm von «<strong>Salto</strong> <strong>Natale</strong>», Premiere. Direktor ist der in Freienbach<br />
wohnhafte Gregory Knie (Zweiter von links). Für den richtigen Ton sorgen drei weitere Ausserschwyzer. Der Siebner<br />
Posaunist Edgar Schmid (rechts) leitet das Circus-Orchester, dem auch seine Frau Susanne Schmid-Rojan (E-Cello)<br />
<strong>und</strong> der Freienbacher Saxofonist Jörg Sandmeier (links) angehören. Unsere Zeitung hat während den Probearbeiten<br />
hinter die Kulissen des Wintercircus’ geblickt (Bericht Seite 9). Bild <strong>und</strong> Text Irene Lustenberger<br />
Walter Stählin <strong>und</strong> Standesweibel<br />
Bruno Gwerder am<br />
Morgarten-Schiessen. Bild pd<br />
Erfolgreich<br />
am Morgarten<br />
Schwyz. – Gestern fand<br />
das traditionelle Morgarten-<br />
Schiessen <strong>und</strong> die Gedenkfeier<br />
statt. Dabei war <strong>viel</strong> Schwyzer<br />
Prominenz anwesend. Sportlich<br />
konnte der Reichenburger<br />
Hans Mettler überzeugen. Er<br />
kam im 300-Meter-Schiessen<br />
auf den starken achten Rang.<br />
Seine Sektion, die FS Reichenburg,<br />
wurde in der Mannschaftswertung<br />
13. (asz)<br />
BERICHTE SEITEN 11 UND 16<br />
Den Kindern<br />
Werte vermitteln<br />
Pfäffikon. – Informativ, aktuell<br />
<strong>und</strong> unterhaltend ist das Programm<br />
des vierten Schwyzer<br />
Elternbildungstages. Er findet<br />
morgen Samstag in der Kantonsschule<br />
Ausserschwyz statt.<br />
Claudia Bertenghi ermuntert<br />
Frauen <strong>und</strong> Männer, nebst der<br />
Elternrolle auch die Liebesbeziehung<br />
zum eigenen Partner<br />
zu pflegen. (asz)<br />
BERICHT SEITE 3<br />
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EXTRA FREITAG, 16. NOVEMBER 2012 9<br />
Kostümdesignerin Stela passt jedes Kostüm haargenau an. Das deutsche Duo Golden Time jongliert mit Diabolos. Bilder Irene Lustenberger<br />
<strong>Fürs</strong> <strong>Jubiläum</strong> <strong>viel</strong> <strong>Schweiss</strong> <strong>und</strong> <strong>Fleiss</strong><br />
Am kommenden Mittwoch<br />
feiert «<strong>Salto</strong> <strong>Natale</strong>», der<br />
Wintercircus von Rolf <strong>und</strong><br />
Gregory Knie, Premiere.<br />
Unsere Zeitung war bei den<br />
Proben der <strong>Jubiläum</strong>sshow –<br />
«Sternfänger» ist das zehnte<br />
Programm – dabei.<br />
Von Irene Lustenberger<br />
Kloten. – Auf dem Parkplatz Holberg<br />
in der Nähe des Flughafens Kloten<br />
deutet ausser dem grossen Zelt <strong>und</strong><br />
den <strong>viel</strong>en Wohnwagen nichts darauf<br />
hin, dass «<strong>Salto</strong> <strong>Natale</strong>» in knapp<br />
einer Woche Premiere feiert. Keine<br />
Menschenseele scheint da zu sein.<br />
Betritt man dann das Zelt, ändert sich<br />
das schnell. Das Foyer ist herausgeputzt<br />
<strong>und</strong> wartet auf Gäste. Im<br />
Grand Chapiteau wird man fre<strong>und</strong>lich<br />
begrüsst. Auf, vor <strong>und</strong> hinter der<br />
Bühne herrscht emsiges Treiben. Direktor<br />
Gregory Knie empfängt die<br />
Besucherin <strong>und</strong> führt sie sogleich<br />
hinter die Kulissen. Dort sind Männer<br />
damit beschäftigt, die Torbögen, durch<br />
die die Künstler die Manege betreten,<br />
mit Nägeln zu «verschönern» <strong>und</strong> zu<br />
bemalen. Die Führung geht weiter in<br />
die Garderoben, wo die Requisiten<br />
der auftretenden Künstler <strong>und</strong> farbige<br />
Masken herumliegen. Wenig später<br />
steht Knie vor der sogenannten<br />
Todeskugel. «Diese Nummer wird<br />
sehr spektakulär», erklärt der Circus-<br />
Direktor. Fünf Brasilianer rasen mit<br />
bis zu 80km/h in der Kugel herum.<br />
«Und die Kugel hat einen Durchmesser<br />
von nur 4,25 Metern», so Knie.<br />
«Ein Fehler könnte fatal sein.»<br />
Noch klappt nicht alles<br />
Die Stimmung ist gut, Gregory Knie<br />
hat für alle ein nettes Wort übrig. Die<br />
vorherrschenden Sprachen sind Englisch<br />
<strong>und</strong> Spanisch. «Etwas Russisch<br />
<strong>und</strong> Chinesisch zu beherrschen, hilft<br />
auch», sagt der in Freienbach wohnhafte<br />
Knie lachend, denn in der Manege<br />
übt gerade die Hebei Acrobatic<br />
Troupe aus China ihre Kunststücke<br />
auf den Velos. Ebenfalls aus China ist<br />
die 18-jährige Jiao Kaikai, die die<br />
Handbalancekunst beherrscht wie<br />
kaum eine andere junge Frau. Drei<br />
junge Russinnen zeigen Sportakrobatik<br />
auf hohem Niveau, <strong>und</strong> mit dem<br />
polnisch-russischen Trio Woznieski<br />
geht es hoch hinauf unter die Zirkuskuppel.<br />
Begleitet werden die Artisten von<br />
einem Live-Orchester unter der Leitung<br />
des Siebners Edgar Schmid, der<br />
die Musik auch selbst arrangiert hat.<br />
Im zehnköpfigen Orchester spielen<br />
nebst Schmid auch seine Frau Susanne<br />
Schmid-Rojan (E-Cello) <strong>und</strong> der<br />
Freienbacher Jörg Sandmeier (Saxo-<br />
fon) mit. «Mateu, bitte etwas weniger<br />
Trompete», oder «die Geigerin hört<br />
das Cello nicht genügend», instruiert<br />
Schmid den Tontechniker. Beim Trio<br />
Woznieski klappt das Zusammenspielt<br />
mit dem Orchester noch nicht<br />
auf Anhieb, <strong>und</strong> der Chef der Truppe<br />
gibt Schmid Anweisungen, wann die<br />
Instrumente <strong>und</strong> die Sängerin einzusetzen<br />
haben. Ebenfalls nicht auf Anhieb<br />
klappt die Show von Golden<br />
Time. Das Arbeitsinstrument der beiden<br />
Diabolo-Jongleure fällt noch oft<br />
zu Boden, aber bis zur Premiere werden<br />
die beiden Deutschen ihre Nummer<br />
bestimmt perfektioniert haben.<br />
Man merkt – was bei der Vorführung<br />
oftmals so spielerisch leicht aussieht,<br />
bedarf tage-, ja sogar wochenlanger<br />
Übung. Jeder Ton <strong>und</strong> jede Bewegung<br />
muss sitzen <strong>und</strong> perfekt aufeinander<br />
abgestimmt werden. Und auch das<br />
Licht muss passen.<br />
Im Verlauf des Tages tauchen immer<br />
mehr Leute auf, unter anderem auch<br />
Gregorys Vater Rolf Knie <strong>und</strong> Choreografin<br />
Grazia Covre. Während Rolf<br />
Knie sich nach dem Wohlbefinden aller<br />
erk<strong>und</strong>igt <strong>und</strong> sich nicht zu schade<br />
ist, beim Aufbau auch selbst Hand anzulegen,<br />
schnappt sich Covre die acht<br />
jungen Tänzerinnen <strong>und</strong> Tänzer <strong>und</strong><br />
kümmert sich um die Choreografie.<br />
130 Personen arbeiten mit<br />
«<strong>Salto</strong> <strong>Natale</strong>» besteht nicht nur aus<br />
den Artisten auf der Bühne, <strong>viel</strong>e<br />
fleissige Mitarbeiter leisten im Hintergr<strong>und</strong><br />
ihren Beitrag zum reibungslosen<br />
Gelingen. Insgesamt wirken in<br />
Die Requisiten liegen bereit.<br />
Das Russia Acro Trio übt unter den wachsamen Augen des Coaches. Letzte Handarbeiten an den Torbögen.<br />
diesem Jahr über 70 Artisten <strong>und</strong><br />
Künstler aus aller Welt mit. Total arbeiten<br />
für «<strong>Salto</strong> <strong>Natale</strong>» um die 130<br />
Personen. So wird nicht nur im Zelt<br />
gearbeitet, sondern auch im daneben<br />
stehenden Holzpavillon. Hier finden<br />
sich die Büros <strong>und</strong> das Nähatelier.<br />
Der Grafiker widmet sich dem Programmheft,<br />
der Fotograf setzt die<br />
Mitwirkenden ins richtige Licht, <strong>und</strong><br />
die Mitarbeiterinnen, die für die Bereiche<br />
Marketing, PR, Sponsoring,<br />
Ticketing <strong>und</strong> Events zuständig sind,<br />
beantworten Mails <strong>und</strong> nehmen Telefonanrufe<br />
entgegen. Es geht zu <strong>und</strong><br />
her wie in einem Bienenhaus. Einige<br />
Meter daneben hängen farbenfrohe<br />
Kostüme. Diese werden von Kostümdesignerin<br />
Stela aus Moldawien jedes<br />
Jahr neu entworfen <strong>und</strong> den<br />
Künstlern auf den Leib geschneidert.<br />
Nach der Anprobe werden an den<br />
Kostümen noch letzte Änderungen<br />
vorgenommen.<br />
Auch im Grand Chapiteau wird an<br />
Details gefeilt. Gregory Knie bespricht<br />
sich mit seinem Team, setzt<br />
sich dann auf einen der Stühle <strong>und</strong><br />
lehnt sich zurück. «Ich freue mich auf<br />
die Premiere», sagt er. Und nicht nur<br />
er – denn «<strong>Salto</strong> <strong>Natale</strong>» hat in den<br />
zehn Jahren <strong>viel</strong>e treue Besucher<br />
gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> darf jährlich gegen<br />
60 000 Gäste willkommen heissen.<br />
«<strong>Salto</strong> <strong>Natale</strong>» – Der Wintercircus der<br />
anderen Art von Gregory <strong>und</strong> Rolf Knie:<br />
21. November bis 2. Januar in Zürich-<br />
Kloten. Weitere Infos <strong>und</strong> Tickets unter<br />
www.saltonatale.ch.