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Zivilgesellschaft und Religiöse vielfalt - Volkshochschule Augsburg

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inteRkultuRelle<br />

akademie augsbuRg<br />

dialog PaRtiZiPation inklusion<br />

<strong>Zivilgesellschaft</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Religiöse</strong> <strong>vielfalt</strong><br />

Orient & Okzident teil Vi<br />

islam im Wandel, islam in europa,<br />

aktuelle lage im nahen Osten<br />

FAkten, FAntASien,<br />

VOrUrteile, kOnFlikte,<br />

HerAUSFOrderUnGen<br />

September 2010 - Mai 2011


<strong>Zivilgesellschaft</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Religiöse</strong> <strong>vielfalt</strong><br />

Orient Und Okzident teil Vi<br />

Die öffentliche Diskussion um die vielkulturelle Gesellschaft, um die<br />

„Integration des Islam in Europa“ <strong>und</strong> die mediale Darstellung der<br />

Verhältnisse im Nahen Osten, im Iran, der Türkei <strong>und</strong> anderen muslimisch<br />

geprägten Gesellschaften wird zunehmend von Bedrohungsszenarien,<br />

Terrorängsten <strong>und</strong> einem Denken in den Gegensätzen<br />

„Christliches Abendland gegen muslimisches Morgenland“ <strong>und</strong> mangelnder<br />

Kenntnis der historischen, ethnologischen, kulturellen <strong>und</strong> aktuellen<br />

politischen Hintergründe <strong>und</strong> Zusammenhänge geprägt.<br />

Durch den Prozess der Globalisierung <strong>und</strong> die Anwesenheit von etwa 15<br />

Millionen Muslimen in Europa, davon allein 4 Millionen in Deutschland,<br />

ist die Notwendigkeit des Orient-Okzident-Dialogs <strong>und</strong> des<br />

Verständnisses des „Anderen”, sowie der Kenntnisse der Geschichte <strong>und</strong><br />

der Entwicklung der Gemeinsamkeiten <strong>und</strong> der Konflikte zwischen Orient<br />

<strong>und</strong> Okzident, die Voraussetzung für den kompetenten Dialog sind, im<br />

Sinne von friedenssichernden innen- <strong>und</strong> außenpolitischen Massnahmen<br />

noch dringender geworden.<br />

Die Auseinandersetzungen um Moscheebauten, die Einführung islamischer<br />

Studien an den Universitäten <strong>und</strong> eines deutschsprachigen islamischen<br />

Religionsunterrichts in Schulen, die äußerst kontroverse Diskussion<br />

um den EU-Beitritt der Türkei, die aktuelle Lage in Iran, Afghanistan <strong>und</strong><br />

im Irak, f<strong>und</strong>amentalistischer Terror <strong>und</strong> gegenseitige Feindbilder belegen<br />

dies sehr eindringlich. In dieser Ausgabe möchte sich die Reihe<br />

„Orient & Okzident“ deshalb insbesondere diesen historisch gewachsenen<br />

Feindbildern, Vorurteilen <strong>und</strong> Fantasien zuwenden <strong>und</strong> sich mit der<br />

Ideologie <strong>und</strong> den Fantasien des „Orientalismus“ auseinandersetzen.<br />

Das Kulturhaus Kresslesmühle <strong>und</strong> der Mesopotamien Verein als Träger<br />

der Interkulturellen Akademie <strong>und</strong> die vhs <strong>Augsburg</strong> möchten mit dieser<br />

Reihe den kompetenten interkulturellen Dialog zwischen den Bürgern<br />

unterschiedlicher religiöser, kultureller, ethnischer Herkunft mit den entsprechenden<br />

Hintergr<strong>und</strong>informationen in unserer heterogenen Gesellschaft<br />

befördern. Im Mittelpunkt steht dabei die zivilrechtliche Gestaltung<br />

von Vielkulturalität <strong>und</strong> religiöser Vielfalt unter den Prämissen von Parti-


Orientalismus – der imaginäre Orient des Westens<br />

islam im Wandel, islam in europa,<br />

aktuelle lage im nahen Osten<br />

Fakten, Fantasien, Vorurteile,<br />

konflikte, Herausforderungen<br />

zipation <strong>und</strong> Inklusion in der demokratischen Gesellschaft. Die aktuelle<br />

Reihe wird deshalb auch in Kooperation <strong>und</strong> im Miteinander mit der Fachstelle<br />

für Integration <strong>und</strong> Interkulturelles, dem Projektbüro für Frieden <strong>und</strong><br />

Interkultur der Stadt <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> der Neuen Stadtbücherei veranstaltet.<br />

Gerade die vielkulturelle <strong>und</strong> multireligiöse Friedensstadt <strong>Augsburg</strong> steht<br />

in der Verpflichtung die Rahmenbedingungen für das gleichberechtigte<br />

Miteinander des Unterschiedlichen durch Parität <strong>und</strong> Partizipation im<br />

Sinne der demokratischen <strong>Zivilgesellschaft</strong> zu entwickeln. Interkulturelle<br />

Bildung <strong>und</strong> das Wissen voneinander sind die Voraussetzungen um auf<br />

diese Herausforderungen kompetent reagieren zu können.<br />

Die Auseinandersetzung mit dem „Orientalismus“ bekommt derzeit nach<br />

dem bereits 1978 von Edward Said erschienen Buch „Orientalism“ vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> der geopolitischen Ereignisse im Nahen Osten <strong>und</strong> der<br />

Migration von Millionen von Muslimen nach Europa eine neue politische<br />

<strong>und</strong> kulturwissenschaftliche Aktualität. Der Orientalismus in der Malerei<br />

erlebt dabei ebenfalls eine Renaissance <strong>und</strong> Neubewertung.<br />

Eine Ausstellung in Los Angeles beschwört den imaginären Orient des<br />

renommierten Historienmalers Jean-Léon Gérôme (1824-1904) <strong>und</strong><br />

reflektiert seinen westlichen, exotisch-erotischen Blick auf orientalische<br />

Kulturen neu. Die große Ausstellung „The Spectacular Art of Jean-Léon<br />

Gérôme“ wird vom 15. Juni bis 12. September 2010 im The Getty<br />

Museum, Los Angeles, vom 19. Oktober 2010 bis zum 23. Januar 2011<br />

im Musée d'Orsay in Paris <strong>und</strong> vom 1. März bis zum 22. Mai 2011 im<br />

Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid präsentiert. Die Gestaltung des<br />

Programmheftes dieser Ausgabe von „Orient & Okzident“ der<br />

Interkulturellen Akademie versucht dieser Thematik auch bildnerisch<br />

gerecht zu werden..<br />

Veranstalter:<br />

Interkulturelle Akademie <strong>und</strong> vhs <strong>Augsburg</strong> in Kooperation mit der<br />

Fachstelle für Integration <strong>und</strong> Interkulturelles, dem Projektbüro für Frieden<br />

<strong>und</strong> Interkultur der Stadt <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> der Neuen Stadtbücherei.


<strong>Zivilgesellschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Religiöse</strong> <strong>vielfalt</strong><br />

Orient Und Okzident teil Vi<br />

Islam im Wandel, Islam in Europa<br />

<strong>und</strong> die aktuelle Lage im Nahen Osten“<br />

Fakten, Fantasien, Vorurteile, Konflikte, Herausforderungen Orientalismus – der westliche Blick auf orientalische Kulturen<br />

Donnerstag, 23. September, 19.30 h<br />

vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Dialog vor Ort:<br />

Kommunale Islamforen“<br />

Hasibe Özaslan, Dipl. Pädagogin<br />

Ingrid Hoensch, Politologin, Interkultureller Rat in Deutschland e. V.<br />

Seit 2008 führt der Interkulturelle Rat in Deutschland das Projekt “Dialog<br />

vor Ort: Kommunale Islamforen” durch. Ziel des Projekts ist der Aufbau<br />

von Gesprächsforen in denen Muslime, Nichtmuslime <strong>und</strong> kommunale<br />

Einrichtungen zusammenkommen <strong>und</strong> über vor Ort relevante Themen<br />

des Zusammenlebens beraten. Das Projekt wird gefördert im Rahmen<br />

des Programms „VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz <strong>und</strong><br />

Demokratie“ vom B<strong>und</strong>esministerium für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong><br />

Jugend, der Karl-Konrad-<strong>und</strong> Ria-Groeben-Stiftung <strong>und</strong> der Türkisch-<br />

Deutschen-Ges<strong>und</strong>heitsstiftung.<br />

Hasibe Özaslan, Pädagogin, Schwerpunkt interkultureller <strong>und</strong> interreligiöser<br />

Dialog, Referentin beim Interkulturellen Rat in Deutschland<br />

Ingrid Hoensch, Politologin, Schwerpunkt Gender <strong>und</strong> Migration,<br />

Referentin beim Interkulturellen Rat in Deutschland<br />

Freitag, 24. September, 19.30 h<br />

vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Wohin treibt die Türkei?“<br />

Kai Strittmatter, Türkeikorrespondent der SZ<br />

Die Türkei möchte Mitlied der EU werden. Seit 2005 laufen die<br />

Beitrittsverhandlungen - begleitet von einer hochemotionalen Debatte<br />

<strong>und</strong> Querschüssen von beiden Seiten. Zuletzt geriet die Türkei in Kritik<br />

wegen ihrer Haltung zu Israel <strong>und</strong> Iran. Die Türkei möchte neue<br />

Regionalmacht werden. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten betreibt die


Türkei eine aktive Aussenpolitik in der Region. Ist das nun gut? Oder<br />

gefährlich? Treibt die Türkei nach Osten? Oder macht ihre neue<br />

Aussenpolitik sie vielleicht überhaupt erst wertvoll für die EU?<br />

Kai Strittmatter, wurde 1965 geboren <strong>und</strong> wuchs auf im Allgäu.<br />

Später studierte er Sinologie in München, Xi'an (VR China) <strong>und</strong><br />

Taipei (Taiwan). Nach dem Besuch der Deutschen Journalistenschule<br />

in München trat er 1994 als Asienredakteur in der Redaktion<br />

der Süddeutschen Zeitung an. Von 1997-2005 berichtete er als<br />

Korrespondent der SZ aus China <strong>und</strong> dem asiatischen Umland. Seit<br />

2005 ist er Korrespondent der SZ in Istanbul.<br />

Kai Strittmatter schrieb mehrere Bücher über China <strong>und</strong> Hongkong<br />

sowie über Istanbul: "Istanbul. Metropole zwischen den Welten",<br />

Knesebeck Verlag, München 2008; „Gebrauchsanweisung für<br />

Istanbul“, Piper-Verlag, München 2010<br />

Mittwoch, 29. September 2010, 19.30 h<br />

Mesopotamien Verein, Mendelssohnstr. 21<br />

„Das Zentrum für Islam in Europa –<br />

München (ZIE-M)“<br />

Imam Benjamin Idriz, Islamisches Forum Penzberg,<br />

Vorsitzender des Vereins "Zentrum für Islam in Europa - München"<br />

Der Vorstoß des Wissenschaftsrates zur Einrichtung islamischer<br />

Studien zur Ausbildung von Imamen an deutschen Universitäten hat<br />

nicht nur die Aufmerksamkeit der deutschen Öffentlichkeit auf sich<br />

zu lenken vermocht, sondern auch die der islamischen Welt. Eine<br />

Meldung über die Entdeckung von Erdölreserven in Deutschland<br />

hätte vielleicht kein so großes Echo dort ausgelöst. Der Erfolg solcher<br />

akademischer Zentren wird jedoch maßgeblich von einem Geist<br />

der Erneuerung abhängen, welcher von muslimischen<br />

Wissenschaftlern <strong>und</strong> Institutionen ausgehen muss. Jedoch müssen<br />

es Muslime selbst sein, die diese Veränderungen in ihrem<br />

Bewusstsein vornehmen. Den erfolgversprechendsten Rahmen dafür<br />

können zunächst „grass-root“-Initiativen schaffen, die genau dies<br />

leisten: das eigene Bewusstsein entwickeln, es zugleich leben <strong>und</strong><br />

es weitergeben. Als eine solche Initiative versteht sich das Projekt<br />

„Zentrum für Islam in Europa – München“ (ZIE-M). Das Projekt<br />

erfährt bereits ein beeindruckendes Maß an Unterstützung, weil<br />

viele gesellschaftliche Gruppen das Potential für einen Islam mit<br />

europäischem Gesicht in dem hier dargestellten Sinn verstanden<br />

haben. Das ZIE-M versteht sich eben nicht als ein weiteres<br />

Moscheebauprojekt; es strebt in erster Linie die Verwirklichung<br />

eines auf das Hier – Deutschland – <strong>und</strong> Jetzt – im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

– abgestimmten Miteinanders von Muslimen <strong>und</strong> Mehrheitsgesellschaft<br />

an. Konkret sind dazu fünf Bausteine vorgesehen: ein soziales<br />

<strong>und</strong> kulturelles Zentrum zur Integration, eine repräsentative<br />

Moschee, eine öffentliche Bibliothek über Islam <strong>und</strong> interreligiösen<br />

Dialog, ein städtisches Museum <strong>und</strong> – ein zentrales Element – eine<br />

Islamische Akademie zur Aus- <strong>und</strong> Fortbildung von Imamen <strong>und</strong><br />

ReligionspädagogInnen.<br />

Von wesentlicher Bedeutung ist dabei, dass dem Selbstverständnis<br />

der Einrichtung entsprechend die Ausbildung von den ehemaligen<br />

Herkunftsländern der Muslime abgekoppelt <strong>und</strong> losgelöst stattfinden<br />

soll.<br />

Imam Benjamin Idriz,<br />

Dipl.-Theol, geb. 1972 in Skopje (Mazedonien), entstammt einer<br />

viele Generationen zurückreichenden Familie von Imamen <strong>und</strong><br />

Theologen wurde im Alter von 11 Jahren "Hafis" (Ehrentitel für<br />

jemanden, der den Koran vollständig auswendig beherrscht). 1994<br />

Islamisch-theologisches Gymnasium in Damaskus; 1994-1998<br />

Fernstudium bei der Europäischen Fakultät für Islamische Studien<br />

(IESH, Château Chinon, Frankreich); 2000 Magister in Islamischer<br />

Theologie an der Al-Ouzai-Universität Beirut/Libanon; seit 1995<br />

Imam der Islamischen Gemeinde Penzberg e.V; seit 2009<br />

Vorsitzender des Vereins "Zentrum für Islam in Europa - München"<br />

(www.zie-m.de)


8 x ab Montag, 4. Oktober 2010, jeweils 18:30 h<br />

vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a (Z21385)<br />

„Koran Lesen“<br />

Ahmet Yazicioglu, Interkultureller Mediator, Imam<br />

Koran Lesen (Tecvid) gilt als Basiswissen für alle gläubigen Muslime.<br />

Im Laufe von 3 Semestern werden diese Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Regeln vereinsübergreifend<br />

bzw. - unabhängig vermittelt. Inhalte: Arabisches<br />

Alphabet, Aussprache, besondere Regeln des Koranlesens, Hinführung<br />

zum besseren Auswendiglernen von Suren für tägliche Gebete.<br />

Zielgruppe: Interessierte aller Nationalitäten, Unterrichtssprache ist<br />

deutsch - auch für nichtmuslimische Interessenten.<br />

Donnerstag, 7. Oktober 2010, 19.30 h<br />

Mesopotamien Verein, Mendelssohnstr. 21<br />

„Christen im Nordirak“<br />

Eindrücke, Fragen, Perspektiven<br />

Prof. Dr. Hans Hollerweger, emeritierter Professor für<br />

Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät in Linz/Donau<br />

In den Medien wird über den Irak von Terror <strong>und</strong> Chaos berichtet. Über die<br />

schwierige Lage der christlichen Minderheit hört man nichts. Viele sind ins<br />

Ausland geflüchtet, andere leben als Flüchtlinge im kurdischen Nordirak. Sie<br />

möchten sich dort eine neue Existenz aufbauen. Haben sie eine Zukunft?<br />

Oder wird der Irak christenfrei? Professor Hans Hollerweger/Linz hat wiederholt<br />

den Nordirak besucht <strong>und</strong> wird über dieses interessante Land <strong>und</strong> die<br />

Lage der christlichen Flüchtlinge berichten. Als Powerpoint-Präsentation<br />

zeigt er Bilder von den Menschen <strong>und</strong> der großartigen Landschaft.<br />

Dr. Hans Hollerweger: Seit über 20 Jahren arbeitet er mit dem von<br />

ihm gegründeten Verein "Initiative Christlicher Orient - Fre<strong>und</strong>e des<br />

Tur Abdin" für die Christen im Orient. Die Hilfe für die Christen im<br />

Nordirak ist der gegenwärtige Schwerpunkt. Die vom Verein herausgegebene<br />

Zeitung "Information Christlicher Orient" bildet eine Brücke<br />

zwischen den dortigen Christen <strong>und</strong> dem Westen.<br />

Donnerstag, 21. Oktober 2010, 19.30 h<br />

vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

"Integration von Muslimen<br />

in Deutschland" vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Studien<br />

von "Religionsmotor 2008" der Bertelsmann-Stiftung <strong>und</strong><br />

"Muslimisches Leben in Deutschland" im Auftrag der Deutschen Islam-<br />

Konferenz erstellt vom B<strong>und</strong>esamt für Migration <strong>und</strong> Flüchtlinge<br />

Prof. Dr. Mathias Rohe, Jurist <strong>und</strong> Islamwissenschaftler, Inhaber des<br />

Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Internationales Privatrecht <strong>und</strong><br />

Rechtsvergleichung an der Universität Erlangen-Nürnberg<br />

In Deutschland wird "der Islam" häufig als Integrationsproblem angesehen.<br />

Worauf gründet sich diese Haltung? Tatsächlich haben viele hier<br />

lebende Muslime einen Migrationshintergr<strong>und</strong>, <strong>und</strong> dieser ist oft ein<br />

wichtiger lebensprägender Faktor, der mit der Religion wenig zu tun hat.<br />

Wer aber sind die Muslime unter uns, <strong>und</strong> welche Lebenshaltungen sind<br />

unter ihnen verbreitet? Zwei jüngere, breit angelegte Studien (Religionsmonitor<br />

2008 der Bertelsmann-Stiftung <strong>und</strong> Muslimisches Leben in<br />

Deutschland der Deutschen Islam Konferenz 2009) werfen viel Licht auf<br />

das vielfältige muslimische Leben hierzulande. Ihre wichtigsten Ergebnisse<br />

sollen in dieser Veranstaltung vorgestellt werden.<br />

Prof. Dr. Mathias Rohe: Er gilt als einer der besten Kenner des islamischen<br />

Rechts in Deutschland. Arbeitsgebiete im Schwerpunkt: Die<br />

rechtliche Stellung des Islam in Deutschland <strong>und</strong> Europa <strong>und</strong> seine<br />

Entwicklung im europäischen Kontext <strong>und</strong> Islamisches Recht, insbesondere<br />

seine Entwicklung in der Gegenwart. Mathias Rohe ist<br />

Gründer des Erlanger Zentrums für Islam <strong>und</strong> Recht in Europa EZIRE.


Orientalismus – westliche Fantasien<br />

<strong>Zivilgesellschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Religiöse</strong> <strong>vielfalt</strong><br />

Orient Und Okzident teil Vi<br />

Islam im Wandel, Islam in Europa<br />

<strong>und</strong> die aktuelle Lage im Nahen Osten“<br />

Fakten, Fantasien, Vorurteile, Konflikte, Herausforderungen<br />

Donnerstag, 28. Oktober 2010, 19.30 h<br />

Neue Stadtbücherei, Ernst-Reuter-Platz 1<br />

„Orientalische Klangwelten -<br />

Westliche Fantasien“<br />

Dr. Vladimir Ivanoff,<br />

Leiter Ensemble Sarband, Musikwissenschaftler<br />

Einführungsvortrag zum Konzert „Eine große Liebe: Sheherazade in<br />

Paris“ am 06. November im Rahmen des FESTIVALS DER 1000<br />

TÖNE. Dr. Vladimir Ivanoff, Musikwissenschaftler <strong>und</strong> musikalischer<br />

Leiter von Sarband, führt mit zahlreichen Musikbeispielen durch<br />

fünfh<strong>und</strong>ert Jahre Abenteuer des Hörens: die Wahrnehmung,<br />

Aneignung <strong>und</strong> Wandlung orientalischer Klangwelten in der westlichen<br />

Kunst- Gebrauchs- <strong>und</strong> Unterhaltungsmusik.<br />

Dr. Vladimir Ivanoff, der gebürtige Bulgare studierte 1977-87 an<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität München Musikwissenschaft,<br />

Kunstgeschichte <strong>und</strong> Theaterwissenschaft. 1982-86 studierte er an<br />

der Musikhochschule Karlsruhe <strong>und</strong> an der Schola Cantorum<br />

Basiliensis in Basel Renaissancelaute. 1987 promovierte er mit einer<br />

Dissertation über das früheste bekannte europäische Lautenmanuskript.<br />

1990-92 arbeitete er mit einem Stipendium der Deutschen<br />

Forschungsgemeinschaft an dem Habilitationsprojekt „Europa <strong>und</strong> die<br />

Musik des Orients“.<br />

Seit 1985 nimmt er Lehraufträge an verschiedenen Universitäten<br />

wahr, hält Vorträge auf Symposien <strong>und</strong> Kongressen in Europa, den<br />

USA sowie im Nahen Osten <strong>und</strong> veröffentlicht Artikel in Fachzeitschriften.<br />

Für seine künstlerische Arbeit wurde er mit zahlreichen<br />

Preisen ausgezeichnet: u.a. 2 Grammy Nominations 1994, <strong>und</strong> der<br />

Echo Klassik 2003 <strong>und</strong> 2006. 2007 erhielt er den "Premio Mousiké"<br />

der Region Apulien für die Verbreitung Alter Musik im<br />

Mittelmeerraum, 2008 den Deutschen Weltmusikpreis.


<strong>Zivilgesellschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Religiöse</strong> <strong>vielfalt</strong><br />

Orient Und Okzident teil Vi<br />

Islam im Wandel, Islam in Europa<br />

<strong>und</strong> die aktuelle Lage im Nahen Osten“<br />

Fakten, Fantasien, Vorurteile, Konflikte, Herausforderungen<br />

Donnerstag, 04. November, 19.30 h<br />

Mesopotamien Verein, Mendelssohnstr. 21<br />

Die Türkei <strong>und</strong> Europa I<br />

„Pro <strong>und</strong> contra zum EU-Beitritt der Türkei“<br />

Eine Analyse der Beitrittsverhandlungen zwischen der<br />

Europäischen Union <strong>und</strong> der Türkei<br />

Cemal Karakas, Politikwissenschaftler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

der Hessischen Stiftung Friedens- <strong>und</strong> Konfliktforschung <strong>und</strong> am Lehrstuhl<br />

Politikwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main<br />

Die Beitrittsverhandlungen zwischen der Europäischen Union <strong>und</strong> der<br />

Türkei sind die kompliziertesten in der EU-Erweiterungsgeschichte. Die<br />

Türkei ist seit 1963 assoziiertes Mitglied der EU <strong>und</strong> seit 1999 offizieller<br />

Beitrittskandidat. Seither <strong>und</strong> auch nach dem Beginn der Verhandlungen<br />

am 3. 10. 2005 werden die Gespräche von Beitrittsgegnern sowohl auf<br />

europäischer als auch türkischer Seite politisiert. Cemal Karakas will die<br />

emotionale Debatte versachlichen. Er geht in seinem Vortrag auf den<br />

fast fünfzigjährigen EU-Integrationsprozess der Türkei ein <strong>und</strong> analysiert<br />

die Identitäts- <strong>und</strong> Interessensdebatte pro <strong>und</strong> contra Türkei-Beitritt. Des<br />

Weiteren geht Cemal Karakas auf die rechtliche Legitimität des Beitritts<br />

ein <strong>und</strong> diskutiert den aktuellen Stand der schwierigen Verhandlungen<br />

sowie die Alternativen zur EU-Vollmitgliedschaft.<br />

Cemal Karakas 1973, geboren in Mustafakemalpasa/Türkei<br />

1995 – 2000 Studium der Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre,<br />

Germanistik an der Goethe-Universität, Frankfurt. Freier Mitarbeiter bei der<br />

Offenbach Post, Frankfurter Neuen Presse <strong>und</strong> zuletzt Frankfurter R<strong>und</strong>schau;<br />

1997 – 1998 Erasmus-Stipendiat am Institut d’Etudes Politiques<br />

(IEP), Lyon; 1998 – 1999 Stipendiat der Karl-Gerold-Stiftung, Frankfurt a.<br />

M., Januar 2001 Magister Artium, Februar 2001 - März 2008 Büroleiter<br />

<strong>und</strong> Referent im Europäischen Parlament, Brüssel. Seit 2005 Wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter an der Hessischen Stiftung Friedens- <strong>und</strong> Konfliktforschung,<br />

seit 2008 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Politikwissenschaft<br />

mit dem Schwerpunkt Vergleichende Analyse liberaldemokratischer<br />

Systeme <strong>und</strong> Demokratietheorie, Goethe-Universität Frankfurt a. M.


Montag, 08. November 2010, 19.30 h<br />

Mesopotamien Verein, Mendelssohnstr. 21<br />

„Von Turbanen, Wüsten <strong>und</strong><br />

Haremsdamen: Orientalismus in Kunst,<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Politik“<br />

Dr. Jörn Thielmann, Erlanger Zentrum für Islam <strong>und</strong> Recht in Europa<br />

EZIRE, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Orientalismus bezeichnet eine Ideologie, die „den Orient“ in eine<br />

fixierte Vorstellung von seinem unveränderlichen Wesen fasst <strong>und</strong> in<br />

Kunst, Wissenschaft <strong>und</strong> Politik bis heute wirkt. Dabei ist „der<br />

Okzident“ – also wir selbst – das entscheidende Gegenstück:<br />

Orientalismus bestimmt eigentlich wesenhaft das, was der Orient nicht<br />

ist, <strong>und</strong> formt so die europäische Wahrnehmung seiner selbst. Der<br />

Vortrag nimmt die Zuhörer auf eine Reise durch die europäische<br />

Kultur- <strong>und</strong> Wissenschaftsgeschichte mit, die in der Antike startet <strong>und</strong><br />

mit den Stereotypen über „die Muslime“ in Deutschland wohl noch<br />

nicht endet. Die Perserkriege <strong>und</strong> Karl Martell, Sarazenen <strong>und</strong> Karl<br />

May, Odalisken <strong>und</strong> Croissant, Türkischer Marsch <strong>und</strong> Mokka sind nur<br />

einige der Stationen.<br />

Dr. Jörn Thielmann, Jahrgang 1966, Islamwissenschaftler. Studium<br />

der Orientalischen Philologie, Semitistik, Islamwissenschaften,<br />

Philosophie <strong>und</strong> Rechtswissenschaften an der Julius-Maximilians-<br />

Universität Würzburg <strong>und</strong> der Ruhr-Universität Bochum.<br />

Arbeitsschwerpunkte: Islamisches Recht, zeitgenössischer <strong>und</strong> politischer<br />

Islam, Theorien <strong>und</strong> Methoden der Islamwissenschaften, Islam in<br />

Deutschland, Ethnologie des Islam, Ägypten, Algerien. Längere Studien-<br />

<strong>und</strong> Forschungsaufenthalte in Ägypten <strong>und</strong> Marokko. Mitarbeit an<br />

einem Forschungsprojekt zur politischen Ökonomie Algeriens an der<br />

London School of Economics and Political Science (LSE). Von 2001 bis<br />

2008 Wissenschaftl. Mitarbeiter am Geographischen Institut der<br />

Johannes Gutenberg-Universität Mainz, sowie von 2003 bis 2008 Leiter<br />

des Kompetenzzentrums Orient-Okzident Mainz (KOOM) im Zentrum<br />

für Interkulturelle Studien der Johannes Gutenberg- Universität Mainz.<br />

Dienstag, 09. November 2010, 20:00 h<br />

vhs <strong>Augsburg</strong> (Z12296), Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Iran -<br />

Eine neue Bedrohung für die Welt?<br />

Matthias Hofmann, Historiker <strong>und</strong> Orientalist<br />

Als Anfang 2005 die Atombombenpläne des Iran bekannt wurden,<br />

sprachen die Medien vom totalitären Mullah-Staat - Gefahr für die<br />

westliche Welt <strong>und</strong> für Israel. Im Sommer 2009 fanden Präsidentschaftswahlen<br />

im Iran statt. Die heftigen Demonstrationen, die nach<br />

der Verkündigung der Wahlergebnisse stattfanden, überraschten die<br />

westliche Welt, da man immer dachte der Iran sei nicht demokratisch.<br />

Auch Unstimmigkeiten zwischen Expertenrat <strong>und</strong> Staatsoberhaupt<br />

traten offen zu tage. Gibt es ein Umdenken im Iran? Und wie<br />

geht es mit dem Iran <strong>und</strong> seinem Streit bezüglich der Atompolitik<br />

mit der restlichen Welt weiter?<br />

Der Vortrag will einen Überblick der geschichtlichen <strong>und</strong> politischen<br />

Geschehnisse seit der Schah-Zeit geben, um so dem Zuhörer eine<br />

differenzierte Sichtweise der Vorgänge zu ermöglichen.<br />

Matthias Hofmann, ist Historiker, Orientalist (M.A.) <strong>und</strong><br />

Medienpraktiker (Diplom). Er ist Reserveoffizier bei der<br />

B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> verbrachte insgesamt ein Jahr in Afghanistan.<br />

Dort wurde Hofmann erst als Verbindungsoffizier in Kabul,<br />

anschließend als landesk<strong>und</strong>licher Berater in Feyzabad eingesetzt<br />

<strong>und</strong> war als interkultureller Einsatzberater für Afghanistan bei der<br />

B<strong>und</strong>eswehr tätig.<br />

Der Experte für den Nahen <strong>und</strong> Mittleren Osten wurde 1969 im<br />

Iran geboren, als Zweijähriger kam er nach Deutschland. Matthias<br />

Hofmann hat Geschichte, Orientalistik <strong>und</strong> Medienwissenschaften<br />

studiert <strong>und</strong> arbeitet als freier Historiker <strong>und</strong> Orientalist.


Donnerstag, 11. November 20.00 h<br />

Neue Stadtbücherei, Ernst-Reuter-Platz 1<br />

„Tausend<strong>und</strong>eine Nacht“<br />

Szenische Lesung<br />

Nach der ältesten arabischen Handschrift in der Ausgabe<br />

von Muhsin Mahdi erstmals ins Deutsche übertragen von Claudia Ott<br />

Dr. Claudia Ott, Arabistin<br />

Die Neuübersetzung von Claudia Ott von Tausend<strong>und</strong>eine Nacht macht erstmals<br />

die älteste arabische Fassung der orientalischen Erzählsammlung auch<br />

deutschen Lesern <strong>und</strong> Zuhörern zugänglich. Die Übersetzerin <strong>und</strong> Erzählerin<br />

Claudia Ott führt uns mit einer Frische <strong>und</strong> Ungezwungenheit durch das<br />

Labyrinth der kunstvoll verwobenen Erzählfäden, dass man meint, Schahrasad<br />

selbst zu hören. Nicht mehr ein europäischer Orientalismus spricht durch<br />

Tausend<strong>und</strong>eine Nacht zu uns, sondern endlich der Orient selbst. Die nächtlichen<br />

Erzählungen von Schahrasad, mit denen sie ihren königlichen Gatten<br />

verzaubert <strong>und</strong> so ihre Tötung immer wieder aufschiebt, entführen den Leser<br />

in die Welt der Basare <strong>und</strong> Karawansereien, der weisen Kalifen <strong>und</strong> verschlagenen<br />

Händler, der vornehmen Damen <strong>und</strong> klugen Ehefrauen, der mächtigen<br />

Zauberinnen, Dschinnen <strong>und</strong> bösen Dämonen. Wie kein anderes Werk ist<br />

Tausend<strong>und</strong>eine Nacht Inbegriff eines romantischen, exotischen Orientbildes.<br />

Zudem wurden die Erzählungen dem europäischen Geschmack angepasst,<br />

indem die zuweilen derbe Ausdrucksweise <strong>und</strong> unverblümte Erotik des<br />

Originals durch einen biederen Märchenstil ersetzt wurden. Nachdem Muhsin<br />

Mahdi 1984 die weitaus älteste Handschrift aus dem 14./15. Jahrh<strong>und</strong>ert auf<br />

arabisch ediert hat, ist es jedoch möglich, die Geschichten in einer von allen<br />

Übermalungen, Ausschmückungen <strong>und</strong> Prüderien der letzten Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

freien Form kennen zu lernen.<br />

Claudia Ott, Dr. phil., studierte Orientalistik in Jerusalem, Tübingen <strong>und</strong><br />

Berlin sowie arabische Musik in Kairo. Sie hat mehrere Jahre in arabischen<br />

Ländern gelebt <strong>und</strong> arbeitet als Übersetzerin, Autorin <strong>und</strong><br />

Musikerin. Claudia Ott ist durch ihre Neuübersetzung von<br />

Tausend<strong>und</strong>eine Nacht, zahlreiche Lesekonzerte <strong>und</strong> durch R<strong>und</strong>funk-<br />

<strong>und</strong> Fernsehauftritte bekannt. Seit 2000 ist sie außerdem wissenschaftli-<br />

che Assistentin am Institut für Außereuropäische Sprachen <strong>und</strong> Kulturen<br />

der Universität Erlangen-Nürnberg.<br />

Dienstag, 16. November 2010, 20:00 h<br />

vhs <strong>Augsburg</strong>, (Z12298), Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Die aktuelle Situation in Palästina“<br />

Prof. Dr. Sumaya Farhat-Naser, Universität Birzeit,<br />

Palästina, <strong>Augsburg</strong>er Friedenspreisträgerin 2000<br />

Mit Herausforderungen leben, Kraft <strong>und</strong> Hoffnung suchen. Der politische<br />

Weg in Palästina - Israel verspricht weder Perspektive noch Hoffnung.<br />

Doch Leben <strong>und</strong> Überleben in Frieden <strong>und</strong> Sicherheit sind das, was die<br />

Menschen beider Völker wollen: Und das können sie nur gemeinsam<br />

erreichen. Vortrag mit Lesung aus dem Buch "Disteln im Weinberg"<br />

Prof. Dr. Sumaya Farhat-Naser, geboren in Birzeit bei Jerusalem,<br />

Studium der Biologie, Geographie <strong>und</strong> Erziehungswissenschaft in<br />

Hamburg, seit 1982 Dozentin an der Universität Birzeit in Palästina,<br />

1997 bis 2001 Leiterin des palästinensischen Jerusalem Center for<br />

Women, Buchautorin <strong>und</strong> Trägerin des <strong>Augsburg</strong>er Friedenspreis 2000 -<br />

für ihre Bemühungen um Friedensvermittlung im Westjordanland.<br />

Donnerstag, 18. November 2010, 20:00 h<br />

vhs <strong>Augsburg</strong>, (Z21370), Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Islam in Deutschland“<br />

Ahmet Yazicioglu, Interkultureller Mediator<br />

Ein historischer Überblick von der Geschichte des Islam über die<br />

Ausbreitung des Islam in Deutschland bis hin zum Panorama islamischer<br />

Vereine in <strong>Augsburg</strong> soll zur besseren Einordnung <strong>und</strong> differenzierteren<br />

Sichtweise auf Muslime in Deutschland <strong>und</strong> <strong>Augsburg</strong> beitragen.


Popkulturelle westliche Fantasien des Orients<br />

<strong>Zivilgesellschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Religiöse</strong> <strong>vielfalt</strong><br />

Orient Und Okzident teil Vi<br />

Islam im Wandel, Islam in Europa<br />

<strong>und</strong> die aktuelle Lage im Nahen Osten“<br />

Fakten, Fantasien, Vorurteile, Konflikte, Herausforderungen<br />

Freitag, 26. November, 2010, 19.30 h<br />

vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Der Orient-Komplex“<br />

Das Nahost-Bild in Geschichte <strong>und</strong><br />

Gegenwart<br />

Priv.-Doz. Dr. Thomas Kramer, Literaturwissenschaftler<br />

Autoren wie Karl May, Thomas Mann oder T. E. Lawrence, der<br />

legendäre »Lawrence von Arabien«, Komponisten wie Wolfgang<br />

Amadeus Mozart, Regisseure wie Ridley Scott oder Pop-Gruppen<br />

wie Boney M. haben alle etwas gemeinsam – sie beeinflussten<br />

<strong>und</strong> beeinflussen unser Orient-Bild mehr, als dies wissenschaftliche<br />

Berichte oder Dokumentationen je könnten.<br />

Thomas Kramer entwirft ein Panorama medialer Wahrnehmung<br />

des Nahen Ostens in der abendländischen Kultur zwischen Antike<br />

<strong>und</strong> Gegenwart. Er beschränkt sich dabei nicht nur auf den akademischen<br />

Bereich <strong>und</strong> den literarischen Kanon, sondern erweitert<br />

die Blickwinkel um das breite Spektrum der Populärkultur <strong>und</strong> illustriert,<br />

wie stark Unterhaltungsmedien wie Abenteuerromane,<br />

Filme oder Computerspiele geläufige Orientbilder geprägt haben<br />

<strong>und</strong> bis heute beeinflussen.<br />

Thomas Kramer, ( Jg. 1959) lebt als Dozent <strong>und</strong> Autor in Berlin<br />

(http://www2.hu-berlin.de/literatur/mitarbeiter/kramer/kramer.<br />

htm). Forschungsfelder sind u.a. populäre Medien vom klassischen<br />

Abenteuerbuch bis zum modernen Computerspiel sowie Leben,<br />

Werk <strong>und</strong> Wirkungsgeschichte von Karl May <strong>und</strong> T.E. Lawrence<br />

(„Lawrence von Arabien“). Thomas Kramer ist Spezialist für mediale<br />

Reflexionen des Nahen Ostens <strong>und</strong> seiner Konflikte. 2009 legte<br />

er dazu „Der Orient-Komplex. Das Nahost-Bild in Geschichte <strong>und</strong><br />

Gegenwart“ vor.


<strong>Zivilgesellschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Religiöse</strong> <strong>vielfalt</strong><br />

Orient Und Okzident teil Vi<br />

Islam im Wandel, Islam in Europa<br />

<strong>und</strong> die aktuelle Lage im Nahen Osten“<br />

Fakten, Fantasien, Vorurteile, Konflikte, Herausforderungen<br />

Freitag, 10. Dezember 2010, 19.30 h<br />

Mesopotamien Verein, Mendelssohnstr. 21<br />

"Zwischen Liberalisierung <strong>und</strong><br />

traditionellem Dogmatismus –<br />

Die türkische Minderheitenpolitik"<br />

PD Dr. Gülistan Gürbey, Politikwissenschaftlerin, Privatdozentin am<br />

Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft der FU Berlin<br />

Frau Gürbey setzt sich in ihrem Vortrag mit den Gr<strong>und</strong>lagen der<br />

türkischen Minderheitenpolitik unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Situation der Kurden auseinander. Hierbei geht es darum,<br />

Kontinuitäten <strong>und</strong> Wandel vor allem im Kontext der Reformen herauszuarbeiten,<br />

die im Zuge des EU-Beitrittsprozesses in der Türkei<br />

eingeleitet wurden. Die aktuellen Entwicklungen werden abschließend<br />

einer kritischen Betrachtung unterzogen.<br />

PD Dr. Gülistan Gürbey kam als Kind eines kurdischen<br />

Gastarbeiters aus der Türkei nach Deutschland. Sie promovierte in<br />

Politikwissenschaften an der Universität Bonn <strong>und</strong> habilitierte 2003<br />

als erste Frau der zweiten Generation aus der Türkei an der Freien<br />

Universität Berlin. Ihre Lehr- <strong>und</strong> Forschungsschwerpunkte sind<br />

Internationale Beziehungen mit Schwerpunkt Konfliktforschung<br />

<strong>und</strong> friedliche Konfliktbearbeitung, Internationaler Minderheiten–<br />

schutz, Außenpolitik <strong>und</strong> Außenpolitikforschung mit Schwerpunkt<br />

auf defekte Demokratien.<br />

Regionale Schwerpunkte: Türkei, Zypern, Kurden, OSZE, ethnopolitische<br />

Konflikte im Nahen Osten.<br />

Zahlreiche Veröffentlichungen zu genannten Schwerpunkten, u.a.<br />

„Außenpolitik in defekten Demokratien“. Campus Verlag 2005.


Mittwoch, 12. Januar, 19:00 bis 22:00 h<br />

vhs <strong>Augsburg</strong>, (Z12299), Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Quo vadis oriens? »<br />

Irak, Iran, Afghanistan am Scheidepunkt?<br />

Matthias Hofmann, Historiker, Orientalist<br />

Der Orient kommt nicht zur Ruhe. Im Irak sollen 2010 die amerikanischen<br />

Truppen abziehen, aber ist der Irak überhaupt in der Lage sich selber zu<br />

verwalten <strong>und</strong> zu schützen? Dass das iranische Volk weiß, was Demokratie<br />

bedeutet, hat die Welt spätestens nach den Präsidentschaftswahlen 2009<br />

erfahren. Der Staatsapparat wurde hinter den Kulissen erschüttert <strong>und</strong> die<br />

Staatsstrukturen müssen eine Neustrukturierung erleben, da ansonsten die<br />

jetzigen Machthaber vom Volk wie auch immer abgelöst werden. Und was<br />

wird in Afghanistan passieren? Sind die Fre<strong>und</strong>e schon zu Besatzern<br />

geworden? Was passiert mit den internationalen Hilfen? Wird der Staat in<br />

absehbarer Zeit überlebensfähig sein, oder droht ein erneuter Bürgerkrieg?<br />

Matthias Hofmann ist Historiker, Orientalist (M.A.) <strong>und</strong> Medienpraktiker<br />

(Diplom). Er ist Reserveoffizier bei der B<strong>und</strong>eswehr <strong>und</strong> verbrachte insgesamt<br />

ein Jahr in Afghanistan. Dort wurde Hofmann erst als Verbindungsoffizier<br />

in Kabul, anschließend als landesk<strong>und</strong>licher Berater in Feyzabad<br />

eingesetzt <strong>und</strong> war als interkultureller Einsatzberater für Afghanistan bei<br />

der B<strong>und</strong>eswehr tätig. Der Experte für den Nahen <strong>und</strong> Mittleren Osten<br />

wurde 1969 im Iran geboren, als Zweijähriger kam er nach Deutschland.<br />

Matthias Hofmann hat Geschichte, Orientalistik <strong>und</strong> Medienwissenschaften<br />

studiert <strong>und</strong> arbeitet als freier Historiker <strong>und</strong> Orientalist.<br />

Donnerstag, 20. Januar 2011, 19.30 h<br />

Mesopotamien Verein, Mendelssohnstr. 21<br />

"Manual für den Kampf der Kulturen -<br />

Warum der Islam eine Herausforderung ist"<br />

Stefan Weidner,<br />

Islamwissenschaftler, Arabist, Autor<br />

Als Samuel Huntington Mitte der 1990er Jahre seine These vom Kampf<br />

der Kulturen vorlegte, stieß er auf breite Ablehnung. Mittlerweile hat<br />

sich der Konflikt mit dem Islam als Dauerbrenner in den Medien etabliert,<br />

<strong>und</strong> man kommt kaum umhin, von einem echten Kampf der<br />

Kulturen zu sprechen. Die Auseinandersetzung erschüttert unser<br />

Selbstverständnis nicht weniger als das der Muslime, denn sie legt das<br />

Gewordensein <strong>und</strong> die Relativität der eigenen Position im Spiegel des<br />

anderen schonungslos offen. Stefan Weidner unternimmt es in seinem<br />

Vortrag, nach den Gründen zu fragen, weshalb ausgerechnet der Islam<br />

diese Rolle für uns spielt <strong>und</strong> warum Muslime eben sooft die Grenzen<br />

des für uns Hinnehmbaren überschreiten wie wir die des für sie<br />

Akzeptablen. Dabei interessiert nicht die Frage, wer jeweils Recht hat,<br />

sondern nach welchen Gesetzen die Auseinandersetzung abläuft, wo<br />

auf beiden Seiten die blinden Flecken zu suchen wären, wie wir uns in<br />

diesem Konflikt allmählich verändern <strong>und</strong> in welche Richtung.<br />

»Ein polemischer <strong>und</strong> leidenschaftlicher Langessay darüber, wie der<br />

Westen <strong>und</strong> der Islam übereinander denken, fühlen <strong>und</strong> sprechen - <strong>und</strong><br />

wie sie es anders tun könnten. ... Hiebe <strong>und</strong> Schläge austeilend <strong>und</strong><br />

mit stupender Detailkenntnis des Islam arbeitet sich Weidner durch die<br />

Konflikte der letzten 40 Jahre, durch Multikulturalismus, Asyl,<br />

Immigration <strong>und</strong> Orientalismus. Seine Pointe ist, dass sich westliche<br />

»Islambildproduzenten« <strong>und</strong> islamische F<strong>und</strong>amentalisten einig seien in<br />

ihrer Sicht auf den Islam: Beide bräuchten ein schlüssiges Islambild.<br />

Weidner möchte den Islam vor den Hardlinern hüben wie drüben retten.«<br />

Jörg Plath, Die Tageszeitung<br />

Stefan Weidner, geboren 1967, gehört als zu den wichtigsten<br />

Vermittlern arabischer Kultur in Deutschland. Er studierte<br />

Islamwissenschaften, Germanistik <strong>und</strong> Philosophie in Göttingen,<br />

Damaskus, Berkeley <strong>und</strong> Bonn, arbeitet als Autor, Übersetzer,<br />

Literaturkritiker <strong>und</strong> ist seit 2001 als Chefredakteur der Zeitschrift<br />

»Fikrun wa Fann/Art & Thought«, die vom Goethe-Institut herausgegeben<br />

wird <strong>und</strong> zum Dialog zwischen westlicher <strong>und</strong> islamisch<br />

geprägter Kultur beitragen soll. Er hat zahlreiche Lyriker aus dem<br />

Arabischen übersetzt, darunter Adonis <strong>und</strong> Mahmud Darwisch.


Freitag, 21. Januar 2011, 15:00 h<br />

vhs vor Ort (Z21380)<br />

„Muslimische Gemeinden in <strong>Augsburg</strong>“<br />

Vor-Ort-Termin in der VIKZ- Moschee<br />

Der Verein Islamischer Kulturzentren in <strong>Augsburg</strong> Lechhausen<br />

Ahmet Yazicioglu, Interkultureller Mediator, Imam<br />

In einer Reihe von Gemeinde- <strong>und</strong> Moscheebesuchen wird der Referent<br />

im Gespräch mit dem jeweiligen Imam allgemeine Gr<strong>und</strong>lagen des Islam,<br />

aber auch das je Besondere der einzelnen Gemeinde herausarbeiten.<br />

Wir beginnen in diesem Semester mit der VIKZ-Moschee in Lechhausen.<br />

Weitere Besuche in anderen Moscheen sind in den nächsten Semestern<br />

geplant.<br />

Dienstag, 10. Februar 2011, 19.30 h<br />

Mesopotamien Verein, Mendelssohnstr. 21<br />

Die Türkei <strong>und</strong> Europa II<br />

Die Türkei auf dem Weg in die<br />

Europäische Union<br />

Dr. Peter Barth, Vertretungsprofessur "European Studies" in der<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften München<br />

Seit mehr als vierzig Jahren klopft die Türkei an die Tür der Europäischen<br />

Union (EU) <strong>und</strong> sucht um eine Vollmitgliedschaft nach. Kein anderer<br />

Beitrittskandidat jedoch polarisiert die politische Debatte <strong>und</strong> die öffentliche<br />

Meinung derart wie die Türkei. Anhand welcher Merkmale macht sich der<br />

europäische Diskurs über einen EU-Beitritt der Türkei bemerkbar? Welche<br />

Einstellungen lassen sich erkennen, wie wichtig ist die historische<br />

Erfahrung, wie schlagkräftig realpolitische Argumente? Lassen sich auf<br />

nationaler Ebene Unterschiede zwischen der jeweiligen Regierungsposition<br />

<strong>und</strong> der Einstellung der Öffentlichkeit feststellen? Wenn ja, worauf sind sie<br />

zurückzuführen? Und umgekehrt: Gehen die politischen Eliten auf die<br />

Wünsche bzw. Ängste ihrer Wähler ein? Inwieweit wird die Türkei-Debatte<br />

für politische Zwecke instrumentalisiert? Und nicht zuletzt: Wie schaut<br />

eigentlich die Finalität Europas aus? Welches Europa soll es sein/soll es werden?<br />

Dr. Peter Barth, geb. 1947 in Ruderting (Landkreis Passau), Dipl.-Ing.<br />

(FH), Dipl.sc.pol., Vertretungsprofessur "European Studies" in der<br />

Hochschule für angewandte Wissenschaften München,<br />

Dienstag, 22.02. Februar 2011, 19.30 h<br />

vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Die Prediger des Islam<br />

Imame in Deutschland - wer sie sind,<br />

was sie tun, was sie wollen<br />

Prof. Rauf Ceylan, Professor für Religionswissenschaft mit dem<br />

Schwerpunkt islamische Religionspädagogik an der Universität<br />

Osnabrück.<br />

Das Thema Islam steht im Fokus der Öffentlichkeit, dabei kommen<br />

Imame allerdings nur selten vor. Über sie ist kaum etwas<br />

bekannt, obwohl sie eine wichtige Funktion in der muslimischen<br />

Community haben. Rauf Ceylan schließt jetzt diese Lücke. Für<br />

sein Buch „Die Prediger des Islam“ hat er zahlreiche Interviews<br />

mit Imamen geführt. Er gibt Einblick in ihr Alltagsleben, ihre Aufgabenbereiche,<br />

Bildungs- <strong>und</strong> Ausbildungshintergr<strong>und</strong> sowie<br />

Aufenthalts- <strong>und</strong> Beschäftigungsverhältnisse.<br />

Ceylan macht deutlich, dass Imame die Zukunft einer erfolgreichen<br />

Eingliederung der Muslime in die deutsche Gesellschaft<br />

wesentlich mitbestimmen können. Da sie allerdings bereits mit<br />

ihrer eigenen Integration überfordert sind, können sie nicht auch<br />

noch andere integrieren. Von den etwa 2000 Imamen in<br />

Deutschland sprechen nur wenige Deutsch, sie kennen die<br />

Lebenswirklichkeit der Muslime in Deutschland nicht <strong>und</strong> sind


Der imaginäre Orient des Westens<br />

<strong>Zivilgesellschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Religiöse</strong> <strong>vielfalt</strong><br />

Orient Und Okzident teil Vi<br />

Islam im Wandel, Islam in Europa<br />

<strong>und</strong> die aktuelle Lage im Nahen Osten“<br />

Fakten, Fantasien, Vorurteile, Konflikte, Herausforderungen<br />

meist nur für wenige Jahre eingesetzt. Ceylan fordert daher<br />

Weiterbildungskurse für Imame in Deutschland <strong>und</strong> eine theologische<br />

Ausbildung an einer deutschen Universität. „Erfahrungen der<br />

Geschichte zeigen, dass religiöse Gruppen meist durch Migration<br />

ihre religiöse Emanzipation <strong>und</strong> ihre eigene Interpretation der<br />

Religion ermöglichen konnten. Erst wenn wir hierzulande ausbilden,<br />

können wichtige Köpfe wie Muhammad Asad heranwachsen",<br />

so Ceylan.<br />

Rauf Ceylan, der Sozialwissenschaftler Dr. Rauf Ceylan aus<br />

Duisburg hat zum 1.9.2009 die Professur für<br />

Religionswissenschaft mit dem Schwerpunkt Islamische<br />

Religionspädagogik am Studiengang Islamische<br />

Religionspädagogik an der Universität Osnabrück angetreten.<br />

Ceylan war zuvor im Referat für Integration der Stadt Duisburg<br />

für die wissenschaftliche Begleitung zuständig <strong>und</strong> sitzt im<br />

Vorstand des Zentrums für interkulturelle Kompetenz.<br />

Mittwoch, 02. März 2011, 19.30 h<br />

Mesopotamien Verein, Mendelssohnstr. 21<br />

Die Vielfalt des Christentums im<br />

Nahen Osten: Historische<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> aktuelle Daten<br />

Prof. Dr. Dietmar Winkler, Professor für Patristik<br />

<strong>und</strong> Kirchengeschichte in Salzburg, Wissenschaftlicher Leiter der<br />

"Pro Oriente Studies in the Syriac Tradition"<br />

Die Situation der Christen im Nahen Osten stellt sich als durchaus<br />

komplex dar. Eine Vielzahl orthodoxer, orientalisch-orthodoxer<br />

<strong>und</strong> katholischer Ostkirchen sowie die Kirche des Ostens (Assyrer)<br />

sind eingebettet in ein muslimisches Umfeld. Als sich der Islam<br />

im 7. Jahrh<strong>und</strong>ert in der Region ausbreitete, verschwanden die<br />

christlichen Kirchen trotz der allmählichen Arabisierung nicht. Sie


<strong>Zivilgesellschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Religiöse</strong> <strong>vielfalt</strong><br />

Orient Und Okzident teil Vi<br />

Islam im Wandel, Islam in Europa<br />

<strong>und</strong> die aktuelle Lage im Nahen Osten“<br />

Fakten, Fantasien, Vorurteile, Konflikte, Herausforderungen<br />

behielten ihre Liturgie, ihre Sprache <strong>und</strong> Kultur. Erst der Beginn<br />

des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts <strong>und</strong> der Erste Weltkrieg mit den darauf folgenden<br />

Konflikten markierten einen gravierenden Einschnitt:<br />

Immer mehr Christen verließen die Region, eine Tendenz, die sich<br />

in den letzten Jahren alarmierend verstärkt hat. Der Vortrag erläutert<br />

die historische Entwicklung der verschiedenen christlichen<br />

Kirchen des Orients, analysiert Prozesse sowie Ursachen des<br />

Rückgangs <strong>und</strong> bringt aktuelle Daten zur religiösen Demographie<br />

der einzelnen Länder des Nahen Ostens.<br />

Prof. Dr. Dietmar Winkler, 1991-2000 wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter (FWF), Institut für Liturgiewissenschaft, Christliche<br />

Kunst <strong>und</strong> Hymnologie (Universität Graz), APART-Stipendium der<br />

Österreichischen Akademie der Wissenschaften; 1998 Visiting-<br />

Scholar, Mahatma Ghandi University (Kerala/Indien); 2001<br />

Fulbright-Scholar, St. John’s University (Minnesota, USA); 2002/03<br />

Professor für Patrologie, Philosophisch-Theologische Hochschule<br />

Heiligenkreuz, Lehrtätigkeit an den Universitäten Graz <strong>und</strong><br />

Salzburg; 2003-2005 Visiting Professor <strong>und</strong> Associate Director der<br />

Division of Religious and Theological Studies, Boston University<br />

(Massachusetts, USA); seit 01. September 2005 Professor für<br />

Patristik <strong>und</strong> Kirchengeschichte in Salzburg.<br />

Arbeitsschwerpunkte: Orientalische Patristik <strong>und</strong> Historische<br />

Theologie, Geschichte <strong>und</strong> Gegenwart der Ostkirchen (Naher<br />

Osten, Europa, Nordamerika), Katholische Kirche seit dem II.<br />

Vatikanischen Konzil mit Fokus auf Dialog <strong>und</strong> Ökumene.<br />

U.a. Konsultor im Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter an Arbeitsprojekten der Päpstlichen Kongregation für<br />

die Orientalischen Kirchen, Vorstandsmitglied der Stiftung Pro<br />

Oriente (Wien), Wissenschaftlicher Leiter der "Pro Oriente Studies<br />

in the Syriac Tradition".


Dienstag, 15. März 2011, 19.30 h<br />

Mesopotamien Verein, Mendelssohnstr. 21<br />

"Zwischen Entsetzen <strong>und</strong> Bew<strong>und</strong>erung<br />

Wie Araber den Westen wahrnehmen"<br />

Stefanie Doetzer, Journalistin des arabischen<br />

Senders Al Jazeera in Katar<br />

Welche Assoziationen die Worte “Islam”, “Araber” <strong>und</strong> “Nahost”<br />

im Westen derzeit auslösen, lässt sich täglich in den Medien mitverfolgen.<br />

Doch so offensichtlich wie die Klischees über “die<br />

Anderen” sind, so wenig beschäftigt man sich meist mit dem, was<br />

jene Anderen über uns denken. Was aber denken Menschen in<br />

Damaskus oder Doha, wenn Sie von Deutschland hören? Was ist<br />

für sie “Europa” <strong>und</strong> wofür steht “der Westen”? Welchen Werten<br />

wird nachgeeifert – welche werden verworfen? Wer diesen<br />

Fragen nachgeht, erhält ein vielfältiges, manchmal widersprüchliches<br />

Bild: Kaum eine Region der Welt ist äußerlich so verwestlicht<br />

wie etwa die arabischen Golfstaaten <strong>und</strong> kaum eine ist gleichzeitig<br />

so anders als das, was als europäisches Abendland bezeichnet<br />

wird.<br />

Mehr denn je schwanken die arabischen Gesellschaften zwischen<br />

dem Wunsch nach Abgrenzung vom Westen – <strong>und</strong> der oft blinden<br />

Imitation westlicher Trends. Inmitten der spannungsgeladenen<br />

Mischung aus Entsetzen <strong>und</strong> Bew<strong>und</strong>erung fällt nur selten auf,<br />

dass sich da jene Stereotypen spiegeln, die es hier über Muslime<br />

gibt: Während die “Unterdrückung der Frau” <strong>und</strong> “politische<br />

Gewaltbereitschaft” im Westen als fast unhinterfragbare<br />

Charakteristika der arabisch-islamischen Kultur gelten, stellen<br />

viele Araber genau das Gegenteil fest: Wenn eine unterdrückt sei,<br />

dann die westliche Frau. Und wenn eine Kultur zu Gewalt neige,<br />

dann diejenige, die allein in den letzten Jahren Millionen muslimische<br />

Todesopfer zu verantworten habe. Der Vortrag ist eine<br />

Bestandsaufnahme jener Bilder <strong>und</strong> Missverständnisse, an denen<br />

so mancher interkultureller Dialog gescheitert ist – manchmal tragisch,<br />

manchmal amüsant, immer möglichst nah am Alltagsleben.<br />

Stephanie Doetzer (geboren 1980 in Nürnberg) studierte Politik- <strong>und</strong><br />

Sozialwissenschaften in Bordeaux, Berkeley <strong>und</strong> Stuttgart. Danach soziologische<br />

Feldforschung in Paris zum Islamverständnis junger Muslime.<br />

Journalistische Stationen bei einer libanesischen Tageszeitung <strong>und</strong> dem<br />

syrischen Fernsehen, anschließend Reporterin <strong>und</strong> Redakteurin beim SWR.<br />

Doetzer arbeitet heute als freie Autorin im Nahen Osten, unter anderem<br />

für den arabischen Nachrichtensender Al Jazeera, für den sie zwei Jahre<br />

lang als Redakteurin in Katar tätig war. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind arabische<br />

Alltagsgeschichten, Stereotypen, palästinensische Flüchtlinge <strong>und</strong><br />

islamischer Feminismus.<br />

Donnerstag, 24. März 2011, 19.30 h<br />

vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Alte <strong>und</strong> neue Minderheiten in Deutschland<br />

zwischen Emanzipation <strong>und</strong> Exotisierung:<br />

Juden <strong>und</strong> Muslime im Vergleich“<br />

Dr. Achim Rohde, Islamwissenschaftler, wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

am Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung<br />

Seit den Ereignissen vom 11. September 2001 werden die in den<br />

europäischen Öffentlichkeiten geführten Debatten um die<br />

Integration von EinwanderInnen aus muslimisch geprägten<br />

Herkunftsländern zunehmend mit Blick auf den Stellenwert des<br />

Islam für die Lebensführung von MigrantInnen geführt. Zugespitzt<br />

wird die Debatte häufig auf die Integrierbarkeit islamischer<br />

Religiosität in säkular konstituierte westliche Gesellschaften. Auch<br />

in Deutschland werden kontroverse Debatten um die Integrationsfähigkeit<br />

von Muslimen geführt. In diesem Zusammenhang wird<br />

gelegentlich auf Ähnlichkeiten zwischen antisemitischen <strong>und</strong><br />

islamfeindlichen Argumentationsmustern verwiesen.<br />

Derlei Vergleiche treffen in einer diesbezüglich zunehmend polarisierten<br />

Öffentlichkeit auf teils heftige Kritik.


Das Referat knüpft aus einer sozialgeschichtlichen <strong>und</strong> wissenschaftshistorischen<br />

Perspektive an diese Debatten an. Dabei rückt<br />

die Geschichte der Islamwissenschaft / Orientalistik als zuständige<br />

akademische Fachdisziplin <strong>und</strong> Lieferantin relevanter Expertise<br />

über ‚den Islam’ ins Blickfeld. Der Vortrag verweist auf heute selten<br />

wahrgenommene Traditionslinien, welche Judaistik <strong>und</strong><br />

Orientalistik miteinander verbinden. Seit dem 19. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong><br />

bis ins 20. Jahrh<strong>und</strong>ert hinein war die akademische Beschäftigung<br />

mit Juden <strong>und</strong> Judentum in der Hebraistik / Judaistik ein integraler<br />

Bestandteil der Orientalistik. Die akademische Orientalisierung der<br />

Juden in Deutschland korrespondierte darüber hinaus mit gesellschaftlich<br />

verbreiteten Wahrnehmungsmustern, nach denen Juden/<br />

Jüdinnen eine „südländische“ orientalische Bevölkerungsgruppe<br />

seien.<br />

Aus der Darstellung deutsch-jüdischer Geschichte des 19. <strong>und</strong><br />

frühen 20. Jahrh<strong>und</strong>erts ergeben sich vor diesem Hintergr<strong>und</strong> eine<br />

Reihe von Parallelen zu Auseinandersetzungen um die Stellung<br />

muslimisch geprägter EinwanderInnen <strong>und</strong> ihrer Nachkommen im<br />

heutigen Deutschland. Diese werden abschließend mit Blick auf<br />

die kontrovers geführte aktuelle Auseinandersetzung bezüglich<br />

der Vergleichbarkeit von Antisemitismus <strong>und</strong> Islamfeindschaft<br />

bewertet.<br />

Dr. Achim Rohde, Dr. Phil, MA in Islamwissenschaft, Geschichte<br />

<strong>und</strong> Ethnologie an der Universität Hamburg (2000), Doktorat in<br />

Islamwissenschaft an der Freien Universität Berlin (2006), Autor<br />

von " State-Society Relations in Ba`thist Iraq. Facing Dictatorship"<br />

(London/New York: Routledge: 2010), seit Juni 2006 wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Georg-Eckert-Institut. Arbeitsschwerpunkte:<br />

moderne Geschichte des Mittleren Ostens, insbesondere Iraq,<br />

Israel-Palästina, Geschichte der Orientalistik in Deutschland.<br />

Achim Rohde ist darüber hinaus Lehrbeauftragter am Asien-Afrika-<br />

Institut der Universität Hamburg <strong>und</strong> freier Mitarbeiter in verschiedenen<br />

Einrichtungen der politischen Erwachsenenbildung im Raum<br />

Hamburg.<br />

Donnerstag, 31. März 2011, 19.30 h<br />

Mesopotamien Verein, Mendelssohnstr. 21<br />

„Vom christlichen Abendland zum<br />

abrahamischen Europa“<br />

Dr. Jürgen Micksch, Theologe <strong>und</strong> Soziologe,<br />

Vorsitzender Interkultureller Rat in Deutschland e. V.<br />

Migration, Globalisierung <strong>und</strong> Demokratisierung verändern das<br />

europäische Selbstverständnis. Das christliche Abendland definierte<br />

sich früher in Abgrenzung zum Judentum <strong>und</strong> Islam. Um ein<br />

friedliches Miteinander von Juden, Christen <strong>und</strong> Muslimen im 21.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert zu erreichen ist ein Umdenken erforderlich. Religiös<br />

ist Europa durch die abrahamischen Religionen Judentum,<br />

Christentum <strong>und</strong> Islam geprägt. Judentum, Christentum <strong>und</strong> Islam<br />

gehören zur europäischen Geschichte. In Europa leben über 50<br />

Millionen Muslime, in der Europäischen Union sind es über 15<br />

Millionen. Der Friede in Europa macht ein gutes Miteinander von<br />

Juden, Christen <strong>und</strong> Muslimen notwendig. Antisemitismus,<br />

Muslimfeindlichkeit, ablehnende Einstellungen zu Christen <strong>und</strong><br />

Bahá’i sind weit verbreitet <strong>und</strong> nehmen teilweise zu. Durch die<br />

Dialogarbeit, gemeinsame Feiern <strong>und</strong> Jugendprojekte können<br />

Ängste abgebaut <strong>und</strong> das Beste in den Religionen gefördert werden.<br />

Durch Kooperationen <strong>und</strong> gegenseitigen Respekt können<br />

abrahamische Religionen in Europa den inneren Frieden festigen<br />

<strong>und</strong> das globale Miteinander der Kulturen verbessern.<br />

Europa braucht eine abrahamische Ökumene. Unter Ökumene wird<br />

meist die weltweite christliche Zusammenarbeit verstanden. Der<br />

Begriff Ökumene bezieht sich auf den gesamten bewohnten<br />

Erdkreis <strong>und</strong> kann daher auch für die abrahamische Zusammenarbeit<br />

verwendet werden. Die christliche Ökumene hat in ihrer<br />

Geschichte Großes geleistet. Früher gab es Kriege zwischen<br />

Angehörigen christlicher Konfessionen. Nun ist die Zeit für eine<br />

abrahamische Ökumene gekommen, die auch global von<br />

Bedeutung ist. Sie könnte ein Vorbild für die Annäherung von<br />

Orient <strong>und</strong> Okzident sein.


<strong>Zivilgesellschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Religiöse</strong> <strong>vielfalt</strong><br />

Orient Und Okzident teil Vi<br />

Islam im Wandel, Islam in Europa<br />

<strong>und</strong> die aktuelle Lage im Nahen Osten“<br />

Fakten, Fantasien, Vorurteile, Konflikte, Herausforderungen<br />

Dr. Jürgen Micksch, Studium der Soziologie <strong>und</strong> Theologie in<br />

München, Heidelberg, Tübingen, Berlin <strong>und</strong> Erlangen. Danach war er<br />

als Pfarrer <strong>und</strong> wissenschaftlicher Mitarbeiter im Kirchlichen Außenamt<br />

der EKD in Frankfurt am Main tätig. In der Zeit von 1974 bis 1984 war<br />

er Ausländerreferent <strong>und</strong> Oberkirchenrat im Kirchlichen Außenamt <strong>und</strong><br />

späteren Kirchenamt der EKD in Frankfurt am Main. 1980 Formulierung<br />

der Thesen „Die B<strong>und</strong>esrepublik ist zu einer multikulturellen<br />

Gesellschaft geworden“, die eine langjährige Kontroverse auslösten.<br />

Von 1984 bis 1993 war er stellvertretender Direktor der Evangelischen<br />

Akademie in Tutzing. 1993 wurde Jürgen Micksch zum Interkulturellen<br />

Beauftragten der Evangelischen Kirche in Hessen <strong>und</strong> Nassau berufen<br />

<strong>und</strong> übte dieses Amt bis 2001 aus. Parallel dazu hatte er Lehraufträge<br />

an den Universitäten Heidelberg <strong>und</strong> Frankfurt am Main. Seit 1994 ist<br />

Jürgen Micksch Vorsitzender des Interkulturellen Rates in Deutschland<br />

e.V. Seit 2001 Moderator des Abrahamischen Forums <strong>und</strong> seit 2002<br />

Moderator des Deutschen Islamforums.<br />

Auszeichnungen: Innovationspreis der Europäischen Kommission<br />

(2000), Aachener Friedenspreis (2001), Theodor Heuss-Medaille (2008)<br />

Donnerstag, 05. Mai 2011, 19.30 h<br />

Mesopotamien Verein, Mendelssohnstr. 21<br />

"Wer ist hier Muslim? Die Entwicklung<br />

eines islamischen Bewusstseins in<br />

Deutschland zwischen Selbstidentifikation <strong>und</strong><br />

Fremdzuschreibung"<br />

Dr. Riem Spielhaus, Islamwissenschaftlerin, Centre for<br />

European Islamic Thought, Universität Kopenhagen,<br />

<strong>Augsburg</strong>er Wissenschaftspreis 2010<br />

Zwei wesentliche Entwicklungen im Forschungsfeld 'Muslime in<br />

Deutschland' der vergangenen Jahren stehen im Fokus dieses Vortrages:


<strong>Zivilgesellschaft</strong> <strong>und</strong> <strong>Religiöse</strong> <strong>vielfalt</strong><br />

Orient Und Okzident teil Vi<br />

Islam im Wandel, Islam in Europa<br />

<strong>und</strong> die aktuelle Lage im Nahen Osten“<br />

Fakten, Fantasien, Vorurteile, Konflikte, Herausforderungen<br />

Zum einen bemühten sich unterschiedlichste islamische Vereine <strong>und</strong><br />

Verbände auf Landes- <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esebene in Deutschland um eine Vereinigung<br />

mit dem Ziel, muslimische Standpunkte <strong>und</strong> Forderungen in der<br />

Öffentlichkeit <strong>und</strong> gegenüber staatlichen Einrichtungen zu vertreten. Zum<br />

anderen positionierten sich anerkannte Persönlichkeiten der politischen,<br />

kulturellen <strong>und</strong> medialen Elite, die sich zuvor nicht als religiöse Menschen<br />

präsentiert hatten, öffentlich als Muslime. Ihre Äußerungen in Artikeln,<br />

Interviews <strong>und</strong> Essays in etablierten deutschsprachigen Medien zu aktuellen<br />

politischen Debatten zeigten Reflektionen über eine Veränderung ihrer<br />

Selbstdarstellung. Obwohl sie alle sich zu Beginn dieses Prozesses keineswegs<br />

als zusammengehörig angesehenen haben <strong>und</strong> die Idee der<br />

Zusammengehörigkeit ihnen möglicherweise bis heute Unbehagen bereitet,<br />

werden sie als muslimische Gemeinschaft wahrgenommen. Durch<br />

äußere Zuschreibung wird ein Prozess der verstärkten Auseinandersetzung<br />

mit religionsbezogenen Themen, religiöser Selbst- <strong>und</strong> Gruppenidentifikation<br />

befördert <strong>und</strong> die religionsbasierte Identifikation gestärkt.<br />

Die 1974 in Berlin geborene Hauptpreisträgerin des <strong>Augsburg</strong>er<br />

Wissenschaftspreises für interkulturelle Studien 2010 Dr. Riem Spielhaus<br />

hat nach einem Studium der Islamwissenschaften <strong>und</strong> der Afrikanistik an<br />

der Philosophischen Fakultät III der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert.<br />

Ihre wissenschaftliche Laufbahn verband die Preisträgerin schon früh<br />

mit politischem Engagement im Kontext Migration - Religion - Bildung. Sie<br />

absolvierte während ihres Studiums Praktika in Einrichtun-gen der<br />

B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> war später im Arbeitsstab des Beauftrag-ten der<br />

B<strong>und</strong>esregierung für Integration, Migration <strong>und</strong> Flüchtlinge als Referentin<br />

für das Thema "Religionen Zugewanderter" zuständig. Zudem ist sie<br />

Gründungsmitglied der Muslimischen Akademie in Deutschland, einem<br />

Forum für inner- <strong>und</strong> interreligiösen Dialog <strong>und</strong> war ständiges Mitglied<br />

eines Gesprächskreises der 1. Deutschen Islamkonferenz. 2006 war sie<br />

vom Berliner Senat mit einer Studie über "Moscheen <strong>und</strong> islamisches<br />

Leben in Berlin" beauftragt, anschließend leitete sie das deutsche Team in<br />

dem vier europäische Städte vergleichenden Forschungsprojekt "Politische<br />

Partizipation <strong>und</strong> religiöse Integration von Muslimen in Europa nach dem<br />

11. September 2001". Zudem war die Islam-wissenschaftlerin von 2005<br />

bis 2009 Co-Moderatorin des "Islamforum Berlin".<br />

Die westliche Ideologie des Orientalismus


PRogRamm deR vhs augsbuRg Zum thema<br />

Orient <strong>und</strong> Okzident<br />

Kultur für alle Sinne<br />

Anmeldung <strong>und</strong> Info: vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Tel. 0821/50265-0, www.vhs-augsburg.de<br />

Montag, 18.10. 2010, 11.00 h<br />

vhs - Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Mit Feuer <strong>und</strong> Schwert - Kulturkontakte von den<br />

Kreuzzügen bis zu den Habsburgern“<br />

Die Kreuzzüge sind nicht nur militärische Konflikte zwischen Abend<strong>und</strong><br />

Morgenland. Sie ermöglichen den Christen des Westens auch, die<br />

Kultur des Orients kennen zu lernen.<br />

Dr. Wolfgang Wallenta, Historiker, ehem. wiss. Mitarbeiter der<br />

Universität <strong>Augsburg</strong>.<br />

Montag, 25.10. 2010, 11.00 h<br />

vhs - Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Avicenna“<br />

Der faszinierendste Wissenschaftler des Islam (980 bis 1037) war Arzt,<br />

Philosoph, Jurist, Mathematiker, Physiker, Astronom. Er steht in einer<br />

Tradition orientalischer Forscher, die das gesamte Wissen der Antike aufnahmen<br />

- <strong>und</strong> ans westliche Europa weitergaben.<br />

Dr. Manfred Negele, Privatdozent für Philosophie an der<br />

Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität <strong>Augsburg</strong>.<br />

Montag, 22.11. 2010, 11.00 h<br />

vhs - Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Melting-Pot Sizilien“<br />

Im 11. Jh. eroberten Normannen das arabische Sizilien <strong>und</strong> errichteten<br />

dort ein christliches Königreich. Zur Verwaltung <strong>und</strong><br />

Repräsentation ihres Reiches behielten die Normannen zahlreiche<br />

arabische Gelehrte, Verwaltungsbeamte <strong>und</strong> Kunsthandwerker.<br />

Faszinierende architektonische <strong>und</strong> kunsthandwerkliche Werke zeugen<br />

von dieser aus der christlichen wie der arabischen Kultur schöpfenden<br />

Epoche.<br />

Dr. Andrea Lermer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut<br />

für Kunstgeschichte der LMU München<br />

Studium Generale<br />

reihe: Wissenschaft interdisziplinär<br />

7 kurstage ab 18. Oktober 2010<br />

Montag von 11:00 bis 12:30 Uhr,<br />

vhs <strong>Augsburg</strong>- Raum 103/I<br />

Montag, 29. 11. 2010, 11.00 h<br />

vhs - Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Die Orientmode in der westlichen Literatur“<br />

Von der Übersetzung der Geschichten aus 1001 Nacht zu den Lettres<br />

Persanes von Montesquieu.<br />

Dr. Saskia Wiedner, Romanistin, wissensch. Mitarbeiterin<br />

am Lehrstuhl für europ. Kulturgeschichte an der Universität<br />

<strong>Augsburg</strong><br />

Montag, 13.12. 2010, 11.00 h<br />

vhs - Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Eine kleine Einführung in die arabische Musik“<br />

Mit authentischen Musikbeispielen <strong>und</strong> Exkursionen zu musikalischen<br />

"Ost-West-Kontakten"<br />

Prof. Dr. Issam el Mallah, Apl. Prof. für Musikethnologie an<br />

der Universität München<br />

Montag, 17. 01. 2011, 11.00 h<br />

vhs - Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Ost- <strong>und</strong> Westkirche - Byzanz <strong>und</strong> Rom“<br />

Entfremdung, Schismen, Gemeinsamkeiten<br />

Mons. Prälat Dr. Nikolaus Wyrwoll, kath. Theologe,<br />

Ostkirchliches Institut Regensburg<br />

Montag, 24. 01. 2011, 11.00 h<br />

vhs - Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Goethe <strong>und</strong> der "Orientalismus" der Aufklärung<br />

Die Noten <strong>und</strong> Abhandlungen zum West-Östlichen Divan.<br />

Prof. em. Dr. Theo Stammen, Prof. für Politikwissenschaft an<br />

der Uni <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> an der Hochschule für Politik München


PRogRamm deR vhs augsbuRg Zum thema<br />

Orient <strong>und</strong> Okzident<br />

Geschichte<br />

Anmeldung <strong>und</strong> Info: vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Tel. 0821/50265-0, www.vhs-augsburg.de<br />

Donnerstag, 07.10.2010, 20.00 h<br />

vhs - Raum 104/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Sizilien - Schnittpunkt der Kulturen“<br />

In der Zeit des 12. <strong>und</strong> 13. Jahrh<strong>und</strong>erts erlebt Sizilien eine Zeit der<br />

kulturellen Blüte. Araber, Byzantiner, Juden <strong>und</strong> Normannen leben<br />

einigermaßen friedlich auf der Insel zusammen. Architektur, Poesie,<br />

Musik <strong>und</strong> Wirtschaft blühen durch den Austausch der Kulturen auf<br />

<strong>und</strong> machen aus Sizilien den Paradiesgarten Europas. Im<br />

Spätmittelalter endet diese glanzvolle Zeit des friedlichen<br />

Miteinanderlebens.<br />

Dr. Wolfgang Wallenta, Historiker<br />

Donnerstag, 14.10.2010, 20.00 h<br />

vhs - Raum 104/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„<strong>Augsburg</strong> – Indien“<br />

<strong>Augsburg</strong>er Kaufleute gehören zu den ersten Europäern, die am<br />

Beginn des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts Kontakte zu dem geheimnisvollen Indien<br />

aufgenommen haben. Für die Europäer bedeutete die Begegnung mit<br />

Indien die Überwindung ihres tradierten mittelalterlichen Weltbilds.<br />

Dr. Wolfgang Wallenta, Historiker<br />

Donnerstag, 21.10.2010, 20.00 h<br />

vhs - Raum 104/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Marco Polo - Kaufmann zwischen den Kulturen“<br />

Der Venezianer Marco Polo gehört zu den Ikonen der Weltgeschichte. Sein<br />

Reisebericht über seinen langjährigen China-Aufenthalt in der 2. Hälfte des<br />

13. Jahrh<strong>und</strong>erts brachte ihm wegen seiner angeblichen Übertreibungen<br />

den Spitznamen "il milione" ein. Man wollte im Spätmittelalter nicht recht<br />

glauben, was uns Polo aus dem Reich der Mitte erzählte.<br />

Dr. Wolfgang Wallenta, Historiker<br />

Donnerstag, 28.10.2010, 20.00 h<br />

vhs - Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Der Priesterkönig Johannes -<br />

Sagenhafter Herrscher im Orient“<br />

In der Zeit des 2. Kreuzzugs verbreitet sich die Legende vom mächtigen<br />

Priesterkönig Johannes, der über unvorstellbare Reichtümer <strong>und</strong><br />

ein riesiges Heer verfügen soll. Über Jahrh<strong>und</strong>erte machen sich<br />

Europäer auf die Suche nach dem sagenhaften König, der helfen soll,<br />

die Muslime zu überwinden <strong>und</strong> Jerusalem zurück zu erobern.<br />

Problem ist: die Europäer wissen nicht, wo sie suchen sollen, da das<br />

Reich des Königs in Indien, China, Persien aber auch in Äthiopien liegen<br />

könnte.<br />

Dr. Wolfgang Wallenta, Historiker<br />

Samstag, 13.11.2010, 10.00h<br />

Eingang Perlachstüble, Rathausplatz<br />

„Safran, Zimt & Co” -<br />

Auf der Gewürzroute durch <strong>Augsburg</strong><br />

In <strong>Augsburg</strong> waren in früheren Zeiten Gewürze sehr lukrative Handelswaren.<br />

Begleiten Sie Heike Abend-Sadeh auf ihrer Gewürzroute durch die Stadt <strong>und</strong><br />

lernen Sie Orte kennen, wo Gewürze eine Rolle spielten oder spielen - sei es<br />

als Würz- oder Heilmittel, als Duft- oder Farbstoff. Erleben Sie <strong>Augsburg</strong> auf<br />

neue Art mit allen Sinnen. Anmeldung unbedingt erforderlich!<br />

Heike Abend-Sadeh<br />

Freitag, 19.11.2010, 18.00 h<br />

S-Planetarium in der Ludwigspassage<br />

„Columbus oder die Geschichte des Reisens“<br />

Reiseziele wie andere Kontinente, die heute als selbstverständlich<br />

erreichbar gelten, waren zu Zeiten des Columbus noch unerforscht


Der imaginäre Orientbild des Westens<br />

PRogRamm deR vhs augsbuRg Zum thema<br />

Orient <strong>und</strong> Okzident<br />

Geschichte<br />

Anmeldung <strong>und</strong> Info: vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Tel. 0821/50265-0, www.vhs-augsburg.de<br />

<strong>und</strong> in weiter Ferne. Wie gelang die Navigation auf den Ozeanen mit<br />

Hilfe der Sterne <strong>und</strong> welches astronomische Weltbild herrschte vor?<br />

Welche Vorstellungen hatte man von der Welt? Wie entwickelten sich<br />

diese allmählich durch die Entdeckungsreisen dieser Zeit zu unserem<br />

heutigen Bild von der Erde? Lassen Sie sich informieren <strong>und</strong> inspirieren<br />

von der "Show" im S-Planetarium.<br />

Gerhard Cerny<br />

Dienstag, 07.12. 2010, 20.00 h<br />

vhs - Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Al-Andalus - Das Spanien der Emire <strong>und</strong> Kalifen“<br />

Nahezu 7 Jahrh<strong>und</strong>erte lang (711 - 1492) währte die muslimische<br />

Herrschaft auf der iberischen Halbinsel. Die Mauren haben im damaligen<br />

"Al Andalus" w<strong>und</strong>erbare Zeugnisse in Architektur, Kunst <strong>und</strong><br />

Wissenschaft hinterlassen. Viel gerühmt war auch ihre religiöse<br />

Toleranz gegenüber Juden <strong>und</strong> Christen. Mit der Wiedereroberung<br />

Spaniens durch die Katholiken endete die Maurenherrschaft. Sie hinterließ<br />

Europa ein weit reichendes Erbe!<br />

Manfred Kosch<br />

Spezial<br />

Samstag, 13.11.2010. 10.00 – 17.30 h<br />

Orientalischer Traum -<br />

Ein Thementag mit Genuss <strong>und</strong> Information<br />

„Safran, Zimt & Co“<br />

Auf der Gewürzroute durch <strong>Augsburg</strong> (10:00 - 11:30 Uhr)<br />

„Indische Genüsse“<br />

Kochen <strong>und</strong> Essen (12:00 - 16:00 Uhr)<br />

„Lesung aus dem Orient“ (16:30 - 17:30 Uhr)


PRogRamm deR vhs augsbuRg Zum thema<br />

Orient <strong>und</strong> Okzident<br />

Jüdisches Leben in <strong>Augsburg</strong><br />

Anmeldung <strong>und</strong> Info: vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Tel. 0821/50265-0, www.vhs-augsburg.de<br />

Dienstag, 14.09. 2010, 10.30 h, Synagoge, Halderstr. 6<br />

„Die Synagoge“<br />

24 St<strong>und</strong>en lang fasten <strong>und</strong> dürsten<br />

Gibt es das wirklich? Wer tut das noch? Am Jom Kippur - Tag der<br />

Versöhnung - gilt für die gläubigen Juden ein strenges Fast- <strong>und</strong><br />

Bußgebot. Während der Führung in der Synagoge wird klar, wie es<br />

durch uralte Gebete <strong>und</strong> Riten immer wieder möglich wird, die Nähe<br />

zu Gott zu finden. Nur ihm soll sich der Gläubige widmen können.<br />

Anmeldung unbedingt erforderlich!<br />

Agnes Maria Schilling, Journalistin<br />

Sonntag, 03.10. 2010, 14.30 h, Synagoge, Halderstr. 6<br />

„Jüdisches Leben in <strong>Augsburg</strong> -<br />

Heutige <strong>und</strong> ehemalige Stätten“<br />

Wie vielfältig das jüdische Leben in der Stadt war <strong>und</strong> heute wieder neu<br />

zu entstehen beginnt - das erzählen Ihnen unter anderem Straßenzüge<br />

<strong>und</strong> Häuserfassaden, die Synagoge mit ihren Gemeinderäumen, alte<br />

hebräische Grabmäler in einem Innenhof, die weltberühmten Prophetenfenster<br />

im Dom, die ehemaligen "Judenhäuser" in der Innenstadt.<br />

Anmeldung unbedingt erforderlich!<br />

Agnes Maria Schilling, Journalistin<br />

Dienstag, 05.10. 2010, 17.00 h<br />

Israelitischer Friedhof Kriegshaber, Hooverstr. 15<br />

„Israelitischer Friedhof Kriegshaber“<br />

Der in der Nähe der Bgm.-Ackermann-Straße gelegene Friedhof wurde<br />

1628 eingerichtet <strong>und</strong> gehört zu den ältesten Friedhöfen in <strong>Augsburg</strong>.<br />

Wir betrachten die schönsten <strong>und</strong> bedeutendsten Grabsteine, die das<br />

einst weit überregionale Ansehen der ehemaligen jüdischen Gemeinden<br />

in Kriegshaber, Pfersee <strong>und</strong> Steppach lebendig machen. Die Herren bitte<br />

Kopfbedeckung mitbringen! Anmeldung unbedingt erforderlich!<br />

Agnes Maria Schilling, Journalistin


Sonntag, 10.10.2010, 10.30 h<br />

Israelitischer Friedhof Haunstetten, Berufschule Haunstetter Straße<br />

„Israelitischer Friedhof Haunstetter Straße“<br />

Der schmale, parkähnlich gestaltete Friedhof der Israelitischen Kultusgemeinde<br />

Schwaben-<strong>Augsburg</strong> - 1868 gegründet - wird heute noch<br />

belegt. Durch die vielfältigen Formen der Grabsteine, die Bedeutung der<br />

Inschriften <strong>und</strong> Symbole, wird die wechselvolle, teilweise überaus leidvolle<br />

Geschichte der <strong>Augsburg</strong>er Juden besonders deutlich. Kopfbedeckung<br />

für Herren erforderlich! Anmeldung unbedingt erforderlich!<br />

Agnes Maria Schilling, Journalistin<br />

Mittwoch, 03.11. 2010, 16.30 h<br />

Sonntag, 21.11. 2010, 11.00 h<br />

Synagoge, Halderstr. 6<br />

„Die Synagoge“<br />

Glanzpunkte aus Religion <strong>und</strong> jüdischem Leben<br />

Die Synagoge in <strong>Augsburg</strong> bildet ein einzigartiges Gesamtkunstwerk.<br />

In der prächtigen Ausgestaltung des Innenraums ist die Bedeutung der<br />

Religion mit dem architektonischen Aufbau des prachtvollen Gebäudes<br />

eng verschmolzen. Die vielfältigen Symbole <strong>und</strong> glanzvollen Farben,<br />

die häufig auf die gleiche Bedeutung zurück gehen, bergen eine unerwartete<br />

Fülle von Überraschungen. Herren bitte mit Kopfbedeckung!<br />

Anmeldung unbedingt erforderlich!<br />

Agnes Maria Schilling, Journalistin<br />

Mittwoch, 19.01. 2011, 14.00 h, Kasse Jüdisches Kulturmuseum<br />

„Der Tempel Salomons“<br />

Führung<br />

Stefanie Montrone M.A.<br />

PRogRamm deR vhs augsbuRg Zum thema<br />

Orient <strong>und</strong> Okzident<br />

Politik<br />

Anmeldung <strong>und</strong> Info: vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Tel. 0821/50265-0, www.vhs-augsburg.de<br />

Dienstag, 09.11. 2010, 20.00 h<br />

vhs - Raum 100/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Iran - Eine neue Bedrohung für die Welt?<br />

Der Vortrag will einen Überblick der geschichtlichen <strong>und</strong> politischen<br />

Geschehnisse seit der Schah-Zeit geben, um so dem Zuhörer eine<br />

differenzierte Sichtweise der Vorgänge zu ermöglichen.<br />

Matthias Hofmann, Historiker, Orientalist<br />

Dienstag, 16.11. 2010, 20.00 h<br />

vhs - Raum 104/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Die aktuelle Situation in Palästina“<br />

Mit Herausforderungen leben, Kraft <strong>und</strong> Hoffnung suchen. Der politische<br />

Weg in Palästina - Israel verspricht weder Perspektive noch Hoffnung.<br />

Doch Leben <strong>und</strong> Überleben in Frieden <strong>und</strong> Sicherheit sind das, was die<br />

Menschen beider Völker wollen: Und das können sie nur gemeinsam<br />

erreichen. Vortrag mit Lesung aus dem Buch "Disteln im Weinberg"<br />

Prof. Dr. Sumaya Farhat-Naser, Dozentin an der Universität<br />

Birseit in Palästina, 1997 bis 2001 Leiterin des palästinensischen<br />

Jerusalem Center for Women, Buchautorin <strong>und</strong> Trägerin des<br />

<strong>Augsburg</strong>er Friedenspreis 2000<br />

Mittwoch, 12.01.2011, 19.00 h<br />

vhs - Raum 104/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Quo vadis oriens? -<br />

Irak, Iran, Afghanistan am Scheidepunkt?“<br />

Der Orient kommt nicht zur Ruhe. Im Irak sollen die amerikanischen Truppen<br />

abziehen, aber ist der Irak in der Lage sich selber zu verwalten <strong>und</strong> zu schützen?<br />

Dass das iranische Volk weiß, was Demokratie bedeutet, hat die Welt<br />

nach den Wahlen 2009 erfahren. Und was wird in Afghanistan passieren?<br />

Wird der Staat überlebensfähig sein, oder droht ein erneuter Bürgerkrieg?<br />

Matthias Hofmann, Historiker, Orientalist


PRogRamm deR vhs augsbuRg Zum thema<br />

Orient <strong>und</strong> Okzident<br />

Länder<br />

Anmeldung <strong>und</strong> Info: vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Tel. 0821/50265-0, www.vhs-augsburg.de<br />

Donnerstag, 09.12.2010, 20.00 h<br />

vhs - Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Oman“-<br />

Zwischen Tradition <strong>und</strong> Moderne<br />

Das Sultanat Oman überrascht mit zerklüfteten Hochgebirgen, idyllischen<br />

Oasen <strong>und</strong> weitläufigen Plantagen. Endlose Weite kennzeichnet<br />

die faszinierenden Sand- <strong>und</strong> Steinwüsten. Die Spuren der 5000-jährigen<br />

Seehandelstradition sind allgegenwärtig. Manche ihrer monumentalen<br />

Lehmfestungen <strong>und</strong> sagenumwobenen Häfen <strong>und</strong> Rastplätze der<br />

Weihrauchstraße sind Weltkulturerbe der UNESCO. Die Omanis leben<br />

heute in einem modernen Staat im Einklang mit ihren alten<br />

Traditionen.<br />

Harald Mielke<br />

Donnerstag, 20.01.2011, 20.00 h<br />

vhs - Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Syrien, Jordanien, Sinai“<br />

Zunächst befassen wir uns mit den alten Kulturen <strong>und</strong> ihren berühmten<br />

Ausgrabungsstätten:<br />

Palmyra, Apameia, Bosra, Gerasa <strong>und</strong> Petra. Auch Stätten des frühen<br />

Christentums (Simeonskloster, Kreuzritterburgen <strong>und</strong> Berg Nebo) besuchen<br />

wir neben faszinierenden Bauten aus islamischer Zeit.<br />

Anschließend fahren wir durch eine vielfältige Wüstenlandschaft:<br />

durchs Wadi Rum in Jordanien <strong>und</strong> über die Sinai-Halbinsel (mit<br />

Abstecher zum Katharinenkloster <strong>und</strong> dem Berg Mose).<br />

Manfred Münzner<br />

PRogRamm deR vhs augsbuRg Zum thema<br />

Orient <strong>und</strong> Okzident<br />

Religion<br />

Anmeldung <strong>und</strong> Info: vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Tel. 0821/50265-0, www.vhs-augsburg.de<br />

8 x ab Montag, 04.10. 2010, jeweils 18:30 h<br />

vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a (Z21385)<br />

„Koran Lesen“<br />

Koran Lesen (Tecvid) gilt als Basiswissen für alle gläubigen Muslime. Im<br />

Laufe von 3 Semestern werden diese Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Regeln vereinsübergreifend<br />

bzw. - unabhängig vermittelt. Inhalte: Arabisches Alphabet,<br />

Aussprache, besondere Regeln des Koranlesens, Hinführung zum besseren<br />

Auswendiglernen von Suren für tägliche Gebete. Zielgruppe: Interessierte<br />

aller Nationalitäten, Unterrichtssprache ist deutsch - auch für nichtmuslimische<br />

Interessenten.<br />

Ahmet Yazicioglu, Interkultureller Mediator, Imam<br />

Mittwoch, 06.10. 2010, 20.00 h<br />

vhs - Raum 100/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Ursprung des Mönchtums -<br />

Hinduismus, Buddhismus <strong>und</strong> Christentum“<br />

Was motiviert Menschen seit mehr als zweieinhalbtausend Jahren, alles<br />

zurückzulassen, auf Familie, Besitz, Ansehen zu verzichten <strong>und</strong> einen asketischen<br />

Lebensstil zu praktizieren? Trotz aller Unterschiede im Einzelnen<br />

gibt es diesbezüglich doch eine Gemeinsamkeit in den 3 Religionen: Es ist<br />

der Wunsch, sich über das alltägliche Dasein zu erheben, um mit Gott<br />

bzw. dem Transzendenten in Kontakt zu treten. Erfahren Sie Spannendes<br />

<strong>und</strong> Überraschendes zu den verschiedenen religiösen Wegen <strong>und</strong> dem<br />

jeweiligen historischen Werden des Mönchtums.<br />

Apl. Prof. Dr. Dr. Katharina Ceming<br />

Donnerstag, 11.11.2010, 20.00 h<br />

vhs - Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Tempel <strong>und</strong> Götter Indiens“<br />

Ein Überblick über die schier unüberschaubare Götterwelt Indiens


Der westliche Blick auf orientalische Kulturen<br />

PRogRamm deR vhs augsbuRg Zum thema<br />

Orient <strong>und</strong> Okzident<br />

Geschichte<br />

Anmeldung <strong>und</strong> Info: vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Tel. 0821/50265-0, www.vhs-augsburg.de<br />

sowie deren Wohnsitz: die Tempel. Sie lernen die wichtigsten<br />

"Götterklans" kennen. Aber auch Bilder <strong>und</strong> Zuschreibungen weniger<br />

bekannter lokaler Gottheiten werden zeigen, wie unglaublich bunt der<br />

Hinduismus ist. Die Präsentation der bedeutendsten Tempel r<strong>und</strong>et<br />

unsere Einführung in den Hinduismus ab.<br />

Christian Krug, Germanist, Autor<br />

Donnerstag, 18.11. 2010, 20:00 h<br />

vhs <strong>Augsburg</strong>, (Z21370), Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Islam in Deutschland“<br />

Ein historischer Überblick von der Geschichte des Islam über die<br />

Ausbreitung des Islam in Deutschland bis hin zum Panorama islamischer<br />

Vereine in <strong>Augsburg</strong> soll zur besseren Einordnung <strong>und</strong> differenzierteren<br />

Sichtweise auf Muslime in Deutschland <strong>und</strong> <strong>Augsburg</strong> beitragen.<br />

Ahmet Yazicioglu, Interkultureller Mediator, Imam<br />

Dienstag, 23.11. 2010, 20.00 h<br />

vhs - Raum 100/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Das Tibetische Totenbuch -<br />

Von der Kunst des Lebens <strong>und</strong> des Sterbens“<br />

Die Vorbereitung auf den Tod gilt im tibetischen Buddhismus als<br />

wichtige Übung für ein erfülltes Leben <strong>und</strong> ein "gutes" Sterben.<br />

Das Tibetische Totenbuch - eine über 1000 Jahre alte buddhistische<br />

Textsammlung, zeigt den Tod als Zwischenzustand, der bewusst<br />

gestaltet werden sollte <strong>und</strong> der schließlich ein weiteres Kapitel<br />

Leben einleitet.<br />

Wir wollen die Essenz der alten Lehren herausfiltern unter der<br />

Perspektive, wie sie uns heute noch inspirieren können.<br />

Huberta von La Chevallerie


PRogRamm deR vhs augsbuRg Zum thema<br />

Orient <strong>und</strong> Okzident<br />

Religion<br />

Anmeldung <strong>und</strong> Info: vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Tel. 0821/50265-0, www.vhs-augsburg.de<br />

Donnerstag, 25.11.2010, 20.00 h<br />

vhs - Raum 103/I, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Einführung in den Buddhismus“<br />

Die gr<strong>und</strong>legenden Lehren des Buddhismus: die 4 edlen Wahrheiten -<br />

der achtfache Pfad - Gebote <strong>und</strong> Lehrsätze. Verschiedene Traditionen<br />

des Buddhismus - gemeinsame Gr<strong>und</strong>lagen.<br />

Genpo H. R. Döring<br />

Freitag, 21. Januar 2011, 15:00 h<br />

vhs vor Ort (Z21380), Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Muslimische Gemeinden in <strong>Augsburg</strong>“<br />

Vor-Ort-Termin in der VIKZ- Moschee<br />

Der Verein Islamischer Kulturzentren in <strong>Augsburg</strong> Lechhausen<br />

In einer Reihe von Gemeinde- <strong>und</strong> Moscheebesuchen wird der Referent<br />

im Gespräch mit dem jeweiligen Imam allgemeine Gr<strong>und</strong>lagen des Islam,<br />

aber auch das je Besondere der einzelnen Gemeinde herausarbeiten.<br />

Wir beginnen in diesem Semester mit der VIKZ-Moschee in Lechhausen.<br />

Weitere Besuche in anderen Moscheen sind in den nächsten Semestern<br />

geplant.<br />

Ahmet Yazicioglu, Interkultureller Mediator, Imam


PRogRamm deR vhs augsbuRg Zum thema<br />

Orient <strong>und</strong> Okzident<br />

Kunst<br />

Anmeldung <strong>und</strong> Info: vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Tel. 0821/50265-0, www.vhs-augsburg.de<br />

Dienstag, 26.10. 2010, 20.00 h, vhs (101/I), Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„East Meets West - Östliche <strong>und</strong> westliche Kunst im Dialog“<br />

Diesen Herbst wird in München eine groß angelegte Ausstellungs- <strong>und</strong><br />

Veranstaltungsreihe arabisch-islamische Kunst in vielen Facetten zeigen.<br />

Eine gute Gelegenheit, den vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen Ost<br />

<strong>und</strong> West <strong>und</strong> den jeweiligen Vorstellungen des Anderen in der Kunst<br />

nachzugehen. Ein Streifzug durch die ost-westliche Kunstgeschichte.<br />

Angela Voss<br />

Montag, 15.11. 2010, 20.00 h, vhs (104/I), Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Orientalismen in der Kunst“<br />

Menschen formen die Welt, die sie kennen, nach dem Bild der Welt, die<br />

sie kennen. Wie sehen also Vorstellungen des Orients bei Künstlern von<br />

der Antike bis ins 18. Jahrh<strong>und</strong>ert aus?<br />

Dr. Christina von Berlin, Kunsthistorikerin<br />

Donnerstag, 25.11. 2010, 17.00 h,vhs (103/I), Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Byzantinische <strong>und</strong> hebräische Buchmalerei“<br />

Schön <strong>und</strong> informativ - Kunst <strong>und</strong> Kulturgeschichte: Wir sehen uns in<br />

diesem Semester reizvolle Beispiele aus byzantinischen Handschriften<br />

des Mittelalters an. Überraschen wird Sie vielleicht auch das<br />

Spezialkapitel mittelalterliche hebräische Handschriften.<br />

Dr. Christina von Berlin, Kunsthistorikerin<br />

Samstag, 27.11.2010, 11.30 h, Haus der Kunst, München<br />

„East Meets West - Eine Ausstellung im Haus der Kunst“<br />

Die Ausstellung im Haus der Kunst wird das Augenmerk auf islamische<br />

Kunst der Gegenwart richten <strong>und</strong> diese als Teil der globalen Kultur verstehen<br />

<strong>und</strong> würdigen. Es werden Arbeiten aus Bildender Kunst, Design, Architektur,<br />

Typografie <strong>und</strong> Fotografie gezeigt. Anmeldung unbedingt erforderlich!<br />

Angela Voss<br />

PRogRamm deR vhs augsbuRg Zum thema<br />

Orient <strong>und</strong> Okzident<br />

Literatur<br />

Anmeldung <strong>und</strong> Info: vhs <strong>Augsburg</strong>, Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Tel. 0821/50265-0, www.vhs-augsburg.de<br />

Samstag, 13.11. 2010, 16.30 h, vhs (104/I), Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Lesung aus dem Orient“<br />

Lesung mit Texten von Mahmud Darwisch auf deutsch <strong>und</strong> arabisch <strong>und</strong><br />

mit Texten von Kahlil Gibran auf deutsch.<br />

Diana Wittmann ist Palästinenserin, lebt seit langem mit ihrem<br />

deutschen Mann in <strong>Augsburg</strong> <strong>und</strong> lehrt Arabisch an der vhs.<br />

Mittwoch, 08.12. 2010, 20.00 h, vhs (100/I), Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„Eine Orientalin erzählt ihre Lieblingsgeschichten“<br />

Geschichten <strong>und</strong> Episoden, die sie selbst in zwei verschiedenen Kulturen<br />

erlebt hat - <strong>und</strong> auch Lieblingsgeschichten. Freuen Sie sich auf ein freies,<br />

temperamentvolles Erzählen <strong>und</strong> skurrile wie fantastische Begebenheiten!<br />

Diana Wittmann<br />

Montag, 17.01. 2011, 19.30 h, vhs (101/I), Willy-Brandt-Platz 3a<br />

„An den Nachtfeuern der Karawanserei“<br />

Jahrh<strong>und</strong>ertelang wurden an den Lagerfeuern der türkischen Schafhirten<br />

Geschichten erzählt <strong>und</strong> im Laufe der Zeit ständig weiter ausgeschmückt.<br />

Lassen Sie sich von diesen Erzählungen - bei türkischem Tee - verzaubern.<br />

Isabella Engelien-Schmidt, Archäologin<br />

Mittwoch, 19.01.2011, 18.15 h, vhs (103/I), Willy-Brandt-Platz 3a<br />

Goethe, Marianne von Willemer <strong>und</strong> der "West-östliche Divan"<br />

Im Sommer des Jahres 1814 liest Goethe eine Sammlung orientalischer<br />

Gedichte. Sie wurden zum F<strong>und</strong>ament des "West-östlicher Divans". Die<br />

Sammlung - getragen von der Poesie des persischen Dichters Hafiz - trug<br />

entscheidend dazu bei, die Dichtkunst des Islam bekannt zu machen. Das<br />

Liebesleben im Buch Suleika <strong>und</strong> die religiöse Problematik sind<br />

Höhepunkte des Werks. Hinter Suleika versteckt sich die 30jährige<br />

Marianne von Willemer.<br />

Prof. Dr. Helmut Koopmann


Ausblick auf das FESTIVAL DER 1000 TÖNE 2010<br />

Ein Schwerpunkt des FESTIVALS DER 1000 TÖNE 2010 ist die künstlerische<br />

<strong>und</strong> kulturelle Auseinandersetzung mit dem Thema „Orient &<br />

Okzident“ <strong>und</strong> unseren Fantasien, Vorurteilen <strong>und</strong> (Alp)Träumen des<br />

Morgenlands. Seit der Antike bis in die Gegenwart wird unsere<br />

Imagination des Orients in Musik, Malerei <strong>und</strong> Architektur, aber auch<br />

in populärer Kultur, Massenmedien, Politik <strong>und</strong> Wissenschaft durch<br />

Bilder, Vorstellungen <strong>und</strong> Ideologien gespeist, die zwischen einer Welt<br />

von geheimen Wünschen, verbotener Erotik, exotischer<br />

Abenteuerromantik <strong>und</strong> politischem Chaos, religiöser Tyrannei <strong>und</strong><br />

f<strong>und</strong>amentalistischem Terror schwanken. Die über Jahrh<strong>und</strong>erte hinweg<br />

bis heute ideologisch aufgeladene Faszination in Form des westlichen<br />

„Orientalismus“, insbesondere in der Kunst, Wissenschaft <strong>und</strong> in<br />

den Popularkulturen, wird im Mittelpunkt des diesjährigen Festivals<br />

stehen. Die künstlerischen Märchen über den Orient, unsere<br />

Vorstellungen des Kulturraums von 1001 Nacht, aber auch die jeweiligen<br />

Feind- <strong>und</strong> Zerrbilder bilden dabei den inhaltlichen Rahmen für<br />

die Veranstaltungen des FESTIVALS DER 1000 TÖNE 2010. Dabei werden<br />

auch die vielfältigen jüdischen, christlichen <strong>und</strong> muslimischen<br />

Kulturen des Mittelmeerraums <strong>und</strong> des Balkans, ihr Austausch, ihre<br />

Konflikte <strong>und</strong> Konfrontationen <strong>und</strong> insbesondere ihre Verschmelzungen<br />

im Prozess der großen Migrationen <strong>und</strong> der Globalisierung zum<br />

Tragen kommen.<br />

Samstag, 30.10. 2010,20.00 h<br />

Synagoge, Halderstr. 6<br />

Klezmernächte in der Synagoge<br />

KlezRoym, Rom <strong>und</strong> Klezgoyim, Bremen<br />

KlezRoym ist Italiens führendes Klezmer-Ensemble <strong>und</strong> verbindet osteuropäische,<br />

sephardische <strong>und</strong> musikalische Elemente aus dem Nahen<br />

Osten mit italienischer Volksmusik <strong>und</strong> Jazzelementen. Klezgoyim<br />

erfreut sein Publikum mit der Tanz <strong>und</strong> Festmusik der osteuropäischen<br />

Juden. Die Gruppe um den Klarinettisten Martin Kratzsch spielt sowohl<br />

traditionelle Klezmer Musik als auch ihre ureigensten Schöpfungen.<br />

FESTIVAL DER<br />

Sonntag, 31.10. 2010, 20.00 h, Synagoge, Halderstr. 6<br />

Klezmernächte in der Synagoge<br />

Andrea Pancur & Band mit „Federmentsh“ u. Global Shtetl Band<br />

Die Sängerin Andrea Pancur - Klezmer ist ihr Leben - zählt zu den wichtigsten<br />

Vertreterinnen jiddischer Musik in Deutschland. Ihr neues<br />

Programm widmet sie mit hochkarätiger Band dem jiddischen Lied des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts. Global Shtetl Band ist ein absolutes Muss für Fre<strong>und</strong>e<br />

des Klezmer <strong>und</strong> garantiert brillante Tanzmusik aus dem globalen Shtetl,<br />

die von Lebenslust aber auch vom Schicksal <strong>und</strong> dem Glauben erzählt.<br />

Samstag, 06.11. 20.00 h, Goldener Saal, Rathaus<br />

Eine große Liebe: Sheherazade in Paris<br />

Ensemble Sarband<br />

Kompositionen <strong>und</strong> Klaviermusik der letzten Sultane, von Callisto Guatelli<br />

Pascha & Franz Liszt, Ernest Chausson: La caravane, Maurice Ravel:<br />

Sheherazade. Vladimir Ivanoff <strong>und</strong> Sarband erzählen die Geschichte einer<br />

faszinierenden Annäherung zwischen Morgenland <strong>und</strong> Abendland <strong>und</strong><br />

finden Europa in der Türkei <strong>und</strong> den Orient in Paris. Ein erotisch aufgeladener<br />

Abend voller narkotischer Süße.<br />

Sonntag, 07.11. 19.00 h, Kresslesmühle<br />

Jiddische Lieder<br />

Trio Neschume<br />

Das Trio Neschume um den charismatischen Sänger Marjan<br />

Abramowitsch aus der Ukraine mit Hannelore Wagner an der Klarinette<br />

<strong>und</strong> Wolfgang Krämer am Klavier spielt vornehmlich auf sehr authentische<br />

Weise klassische jiddische Lieder <strong>und</strong> vermittelt so eindringlich <strong>und</strong><br />

stimmungsvoll ein fast vergessenes einmaliges Kulturgut.<br />

Mittwoch, 10.11. 20.00 h, Kresslesmühle<br />

Integriert <strong>und</strong> intrigiert!<br />

Sinasi Dikmen, Deutscher Kleinkunstpreis<br />

Sinasi Dikmen, Deutschlands erster türkischer Kabarettist feiert sein


1000 TÖNE<br />

25-jähriges Bühnenjubiläum <strong>und</strong> das Programm „Integriert <strong>und</strong> intrigiert!!“<br />

ist selbstredend ein klug durchdachter Kabarettabend, der mit<br />

scharf formulierten Bosheiten punktet.<br />

Sonntag, 14.11. 18.00h, Synagoge, Halderstr. 6<br />

un-er-hört: 1000 TÖNE: Mahler<br />

Bayerische Kammerphilharmonie<br />

Gustav Mahler „Lieder eines fahrenden Gesellen“ in der Bearbeitung für Bariton<br />

<strong>und</strong> Kammerensemble von Arnold Schönberg. Gustav Mahler „4. Sinfonie in<br />

G-Dur“ in der Bearbeitung für Sopran <strong>und</strong> Kammerensemble von Erwin Stein.<br />

Allan Bergiu (Leitung), Todd Boyce (Bariton), Lea-Ann Dunbar (Sopran)<br />

Montag, 15.11./Dienstag, 16.11. 20.00 h, Stadthalle Gersthofen<br />

Brücken<br />

Giora Feidman, Philharmonisches Orchester <strong>Augsburg</strong><br />

Seine Musik kennt keine Grenzen: Giora Feidman, der in der Welt des jüdischen<br />

Klezmers ebenso zu Hause ist wie im argentinischen Tango <strong>und</strong> in der<br />

klassischen Musik, wurde für sein Engagement für die Versöhnung von<br />

Deutschen <strong>und</strong> Juden vielfach geehrt. Ein Brückenschlag musikalischer Art ist<br />

auch das Sinfoniekonzert mit diesem Magier der Klarinette: Die Werke der<br />

israelischen Komponisten Ora Bat Chaim, Gil Aldema <strong>und</strong> André Hajdu stehen<br />

im Zeichen der Versöhnung, genauso wie Max Bruchs Kol Nidrei <strong>und</strong><br />

Leonard Bernsteins Chorsinfonie Kaddish, die jüdische Gebete aufgreifen.<br />

Goira Feidman, Klarinette, Philharmonischer Chor <strong>Augsburg</strong> (Leitung:<br />

Wolfgang Ress), Dirk Kaftan, Dirigent<br />

Freitag, 19. November 20.00 h, Neue Stadtbücherei<br />

Der Tag kommt - Moderne türkische Lyrik<br />

Ali Sanli Hizal<br />

Ein musikalischer Poesieabend mit Texten von Nâzim Hikmet , Orhan Veli<br />

Kanik, Oktay Rıfat Horozcu <strong>und</strong> Bülent Ecevit; Rezitation <strong>und</strong> klassische<br />

Gitarre: Ali Sanli Hizal. Ali Sanli Hizal unternimmt mit seinem Programm<br />

einen Streifzug durch die in Deutschland weitgehend unbekannte moderne<br />

türkische Lyrik des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts. Die zeitlos schönen <strong>und</strong> aus-<br />

Orient <strong>und</strong> Okzident<br />

30. Oktober - 10. Dezember 2010<br />

drucksstarken Gedichte über Mensch, Leben <strong>und</strong> Natur werden von versonnenen<br />

Gitarrenmelodien untermalt.<br />

Donnerstag, 25.11. 20.00 Uhr, Neue Stadtbücherei<br />

Allah verzeiht, der Hausmeister nicht<br />

Kerim Pamukl<br />

Ein satirischer Deutschland-Reiseführer für Orientalen. Beißend, intelligent<br />

<strong>und</strong> witzig nimmt der deutsch-türkische Autor <strong>und</strong> Kabarettist Kerim<br />

Pamuk die Kauzigkeiten seiner zweiten Heimat Deutschland aufs Korn. Der<br />

satirische Blick des Orientalen Pamuk auf "typisch deutsche" Skurrilitäten<br />

<strong>und</strong> Eigenheiten ist als Perspektive ebenso amüsant wie erhellend.<br />

Freitag, 03. Dezember, 20.00 h, Neue Stadtbücherei<br />

Klassische osmanische Musik u. Volksmusik aus der Türkei<br />

Seref Dalyanoglu (Ud), Derya Türkan (Kemençe, Kniegeige) <strong>und</strong><br />

Murat Coskun (Perkussion)<br />

Der in <strong>Augsburg</strong> lebende türkische Ud-Spieler Seref Dalyanoglu gehört zu<br />

den besten Virtuosen türkischer Musik auf der orientalischen Laute (Ud) in<br />

Deutschland <strong>und</strong> ist ein versierter Grenzgänger zwischen den Musikkulturen<br />

des Orients <strong>und</strong> des Okzidents. Derya Türkan entlockt dem klassischen<br />

türkischen Streichinstrument, der Kemençe, den Klang des Orients<br />

<strong>und</strong> gehört zu den besten Kniegeige-Spielern in der Türkei. Murat Coskun,<br />

der für sein Spiel <strong>und</strong> seine Kompositionen aus der türkisch-orientalischen<br />

Musik schöpft <strong>und</strong> gleichzeitig seine Erfahrungen mit Elementen aus der<br />

alten <strong>und</strong> modernen Musik des Okzidents nutzt.<br />

Donnerstag, 09.12. 20.00 h, Goldener Saal, Rathaus<br />

La Puisia Siciliana Etta Scollo<br />

Konzertabende mit Etta Scollo <strong>und</strong> ihren Musikern sind immer etwas<br />

Besonderes. Ihr neuestes Projekt, das lyrisch-musikalische Konzert "Die sizilianische<br />

Poesie" ist der sizilianischen Dichtkunst gewidmet, die von den<br />

sizilianisch-arabischen Dichtern des Mittelalters bis zu den zeitgenössischen<br />

Autoren reicht. Ihre Konzerte sind ein intensives Erlebnis: Ihr Gesang<br />

unvergleichlich energiegeladen <strong>und</strong> von sagenhaft mediterranem Zauber.


inteRkultuRelle<br />

akademie augsbuRg<br />

dialog PaRtiZiPation inklusion<br />

mit Unterstützung des Kulturreferates der Stadt <strong>Augsburg</strong>,<br />

gefördert durch die Stadtsparkasse <strong>Augsburg</strong><br />

<strong>und</strong> die Stiftung quid verum.<br />

Kulturhaus Kresslesmühle gGmbH<br />

Hans Joachim Ruile<br />

Barfüßerstraße 4, 86150 <strong>Augsburg</strong><br />

Tel.: 0821-37170, fax: 516723<br />

muehle@gmx.biz, www.kresslesmuehle.de<br />

Mesopotamien Verein e. V.<br />

Gebro Aydin<br />

Mendelssohnstraße 21, 86154 <strong>Augsburg</strong><br />

www.bethnahrin.de<br />

<strong>Volkshochschule</strong> <strong>Augsburg</strong>. <strong>Augsburg</strong>er Akademie e.V.<br />

Willy-Brandt-Platz 3 a, 86153 <strong>Augsburg</strong><br />

Stefan Glocker, Direktor<br />

Tel.: 0821/50265-10, Email stefan.glocker@vhs-augsburg.de<br />

www.vhs-augsburg.de

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