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Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute

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Bisphenol wird als Antioxidans für Weichmacher in erheblichen Mengen eingesetzt<br />

[25]. Auch Östrogene wurden in den Zuflüssen - nicht jedoch im See - in physiologisch<br />

relevanten Mengen nachgewiesen. Über mögliche Auswirkungen auf die aquatische<br />

Fauna wie auch über die natürliche Hintergrundbelastung ist allerdings bisher<br />

nur wenig bekannt [26, 27].<br />

Pflanzenschutzmittel (PSM)<br />

Arzneimittelwirkstoffe Endokrin wirksame Stoffe<br />

Diclofenac 46 g/d<br />

Bezafibrat 22 g/d<br />

Clofibrinsäure 12 g/d<br />

Carbamazepin 52 g/d<br />

Restliche 13 g/d<br />

Pflanzenschutzmittel gelangen über diffuse Einträge, zu einem wesentlichen Teil<br />

aber auch über Abwasserreinigungsanlagen, in die Gewässer. So stammt in der Seefelder<br />

Aach, mit ihrem vom Obstbau geprägten Einzugsgebiet, mehr als die Hälfte<br />

der Gesamtfracht der Pflanzenschutzmittel aus drei Abwasserreinigungsanlagen.<br />

Für einzelne Wirkstoffe wurden in diesem Gebiet sowohl in den Abläufen von<br />

Abwasserreinigungsanlagen als auch im Fluss selbst die Zielvorgaben der LAWA für<br />

Pflanzenschutzmittel deutlich überschritten [28, 29] (siehe auch Kap. 3.6).<br />

3.2.2 Auswirkungen auf den See<br />

Nährstoffbelastung des <strong>Bodensee</strong>s<br />

Die bisher erzielte Reduktion der Phosphatkonzentration im Freiwasser des<br />

<strong>Bodensee</strong>-Obersee bis fast auf 10 µg/l kann nur gehalten werden, sofern die Belastung<br />

des Sees mit biologisch verfügbarem Phosphor längerfristig 200 t je Jahr (Belastungsniveau<br />

1997) nicht übersteigt [30]. <strong>Der</strong> Anteil von biologisch verfügbarem<br />

<strong>Der</strong> <strong>Bodensee</strong>. <strong>Zustand</strong>, <strong>Fakten</strong>, Perspektiven<br />

Siedlungswasserwirtschaft 3.2<br />

Bisphenol A 13 g/d<br />

Bisphenol F 38 g/d<br />

iso-Nonylphenol 6 g/d<br />

4-n-Oktylphenol 2 g/d<br />

Tab.3.2-3: Stoffeintrag aus der Schussen in den <strong>Bodensee</strong> (1999/2000): Arzneimittel und<br />

hormonähnliche Stoffe [23]<br />

Phosphor (t)<br />

2500<br />

2000<br />

1500<br />

1000<br />

500<br />

0<br />

1986<br />

ARA-Austrag<br />

1986<br />

Eintrag<br />

in Obersee<br />

1997<br />

ARA-Austrag<br />

1997<br />

Eintrag<br />

in Obersee<br />

Phosphorquelle<br />

Abwasser<br />

Über die Wirkung von<br />

Östrogenen ist wenig<br />

bekannt<br />

PSM erreichen über<br />

Zuflüsse und Kläranlagen<br />

den See<br />

Qualitätsziel für<br />

Phosphoreintrag:<br />

nicht mehr als 200 t/Jahr<br />

gebunden an Schweb<br />

sonstige Einträge<br />

Abb. 3.2-6: Eintrag von Phosphor<br />

in den <strong>Bodensee</strong>-Obersee und<br />

Phosphorfestlegung an<br />

Schwebstoffen [nach 12]<br />

89

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