Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute
Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute
Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
• die Produktionsumstellungen oder Änderungen von Produktionsverfahren und<br />
Wasserkreislaufführungen in Industrie- und Gewerbebetrieben;<br />
• den Ausbau von Regenwasserbehandlungsanlagen;<br />
• die Verringerung der durch die Landwirtschaft verursachten Nährstoffeinträge (s.<br />
Kap. 3.6).<br />
Diese Ziele konnten bis zum Jahr 1995 weitgehend erreicht werden, die angestrebte<br />
Reduktion des P-Eintrags wurde sogar noch übertroffen.<br />
Abwassermenge<br />
Im Jahr 1997 entsprach der gesamte Wasserzustrom in den Obersee mit 11 021 Mio.<br />
m 3 knapp dem langjährigen Mittel der letzten 50 Jahre. Ungefähr 2,1% (231 Mio. m 3)<br />
des zugeflossenen Wassers war gereinigtes Abwasser [12]. <strong>Der</strong> Abwasserzufluss aus<br />
Kleinkläranlagen und sonstiger dezentraler Abwasserentsorgung nahm durch den<br />
Anschluss weiterer Bevölkerungsanteile an zentrale Abwasseranlagen seit 1985 deutlich<br />
ab.<br />
Ausbaugrad der Misch- und Regenwasserbehandlung<br />
Nach Beginn des zweiten Bau- und Investitionsprogramms, in dem der Ausbau von<br />
Regenüberlaufbecken und Kanalstauräumen bei Mischkanalisationen sowie Regenklärbecken<br />
bei Trennsystemen gefordert wurde, bestanden noch im Jahr 1990 im<br />
Einzugsgebiet des <strong>Bodensee</strong>s bei der Misch- und Regenwasserbehandlung große<br />
Defizite [13]. Bis heute wurde der Ausbaugrad in weiten Teilen des <strong>Bodensee</strong>-Einzugsgebiets<br />
deutlich verbessert.<br />
Kategorie<br />
III (> 40000 EW)<br />
II (1000 - 40000 EW)<br />
I (< 1000 EW)<br />
Verfahren<br />
P-Eliminierung und<br />
Flockungsfiltration<br />
P-Fällung<br />
ohne P-Eliminierung<br />
Anzahl<br />
ARA<br />
34<br />
125<br />
64<br />
Anzahl<br />
ARA<br />
Aus Abwasseranlagen abgeleitete Nährstofffrachten<br />
12<br />
145<br />
66<br />
Die Anstrengungen zur Reduktion der Phosphor- und Stickstoffeinträge über Abwässer<br />
in den See waren erfolgreich. Dies gilt besonders für den Anteil des im gereinigten<br />
Abwasser enthaltenen gelösten Phosphors. Dieser ging im gesamten Einzugsgebiet<br />
des <strong>Bodensee</strong>s seit 1986 von 577 t P auf 141 t P im Jahr 1997 zurück (Abb. 3.2-<br />
2). <strong>Der</strong> Rückgang der Phosphorgehalte in den häuslichen Abwässern ist einerseits<br />
<strong>Der</strong> <strong>Bodensee</strong>. <strong>Zustand</strong>, <strong>Fakten</strong>, Perspektiven<br />
Ausbaugrösse<br />
in 1 000 EW<br />
3 225<br />
1 002<br />
21<br />
Ausbaugrösse<br />
in 1 000 EW<br />
3 448<br />
709<br />
90<br />
Siedlungswasserwirtschaft 3.2<br />
jährliche Abwassermenge<br />
x 1 000 m 3 %<br />
221 400<br />
87 500<br />
1400<br />
71,4<br />
28,2<br />
0,4<br />
jährliche Abwassermenge<br />
x 1 000 m 3 %<br />
70 700<br />
231 600<br />
8 000<br />
Tab. 3.2-2: Anlagenstatistik 2001; Verteilung der jährlichen Abwassermengen<br />
auf Anlagengrösse und Behandlungsverfahren [14]<br />
22,8<br />
74,6<br />
2,6<br />
In den Obersee fließen bis<br />
zu 300 Mio. m 3 gereinigtes<br />
Abwasser pro Jahr<br />
<strong>Der</strong> Phosphoraustrag aus<br />
ARAs ging in den letzten<br />
15 Jahren um ca. 75 %<br />
zurück<br />
85