Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute
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im Rheintal) und zahlreiche Gießenbäche und Altarmschlingen fielen trocken. Die<br />
natürliche Geschiebeführung wurde durch Geschiebefänge, Sohlenbefestigungen<br />
und zahlreiche Wehre behindert.<br />
Wasserkraftnutzung<br />
Die Wasserkraftnutzung zur Stromerzeugung im Einzugsgebiet des <strong>Bodensee</strong>s<br />
nimmt ihren Anfang bereits im 19. Jahrhundert. Heute sind im gesamten Einzugsgebiet<br />
über 30 Speicherbecken mit insgesamt ca. 790 Mio. m 3 Speichervolumen in<br />
Betrieb (Abb. 2.4.8). Durch den Bau und Betrieb der Speicherkraftwerke haben die<br />
mittleren Abflüsse wie auch die mittleren Spitzenabflüsse im Sommer ab- und im<br />
Winter zugenommen [33]. Daneben führt der Schwall-Sunk-Betrieb im Alpenrhein<br />
Abb. 2.4-8: Speicherbecken im<br />
südlichen Einzugsgebiet des<br />
<strong>Bodensee</strong>s<br />
und anderen Zuflüssen wie Ill oder Bregenzerach zu täglichen Abflussschwankungen.<br />
<strong>Der</strong> Schwallabfluss kann dabei in winterlichen Niederwasserzeiten ein Vielfaches<br />
des natürlichen Niederwasserabflusses betragen (Abb. 2.4-9). Hierdurch werden<br />
abgelagerte Trübstoffe aktiviert, so dass das im Winter normalerweise klare<br />
Flusswasser fast ständig eingetrübt ist. Die Auswirkungen des Sunk- und Schwallbetriebes<br />
der Kraftwerke wie auch die Trübungsproblematik wurden für den Alpenrhein<br />
ausführlich untersucht [34]. Die Ergebnisse belegen ausgesprochen negative<br />
Effekte dieses Betriebs auf Benthos und Fischbestände und zeigen einen dringenden<br />
Handlungsbedarf auf.<br />
Ein besonderes Problem stellen die in den Speicherbecken abgelagerten Sedimente<br />
dar, die dem natürlichen Transport über Jahre entzogen werden. Bei Stauraumentleerungen<br />
können extrem hohe Trübstofffrachten in die Flüsse und bis in den<br />
<strong>Bodensee</strong> gelangen. Vor allem in den betroffenen Flussläufen kann es hierdurch zu<br />
extremen Schädigungen der Biozönosen kommen. So wurde die Bregenzerach 1995<br />
<strong>Der</strong> <strong>Bodensee</strong>. <strong>Zustand</strong>, <strong>Fakten</strong>, Perspektiven<br />
Grundwasser, Bäche und Flüsse im Einzugsgebiet 2.4<br />
Lago Lago di Lei<br />
Arbon<br />
Rorschach<br />
Vaduz<br />
Preda<br />
Lindau<br />
Feldkirch<br />
Bregenz<br />
Dornbirn<br />
Samina Samina - - Stausee<br />
Speicher Stauseen Lutz Raggall<br />
Spullersee Spullersee<br />
Lünersee<br />
Bolgenach - Speicher<br />
Bolgenach - Speicher<br />
Landquart<br />
Stausee Kops<br />
Mapragg-See Mapragg<br />
Vermunt - Stausee<br />
Gigerwald<br />
Gigerwald-See<br />
Silvretta - Stausee<br />
Stausee<br />
Panix Ranasca Val da<br />
Brigelser<br />
Mulin<br />
Stausee<br />
Brigelser Ilanz<br />
Stausee<br />
Barcuns<br />
Egschi<br />
Tavanasa<br />
Chur<br />
Flussstau<br />
Stausee<br />
Reichenau<br />
Arosa Isel<br />
Schwellisee<br />
Igl Lai<br />
Stau Klosters<br />
Davoser See<br />
Davos<br />
Sedrun<br />
Monteglias<br />
Thusis<br />
Becken Alvaschein Solis<br />
Runcahez Safien-Platz<br />
Lai da da<br />
Curnera Curnera<br />
Lai da<br />
Nalps<br />
Zervreilasee Wanna<br />
Sufers-See<br />
Burvagn<br />
Becken Andeer Bärenburg<br />
Lai da<br />
Lai Santa da Maria<br />
Sontga Maria<br />
Innerferrera<br />
Marmorera-See<br />
<strong>Der</strong> Schwallbetrieb ist<br />
ein wesentlicher Faktor<br />
für die ökologische<br />
Verarmung des<br />
Alpenrheins<br />
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