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Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute

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66<br />

Kapitel 2<br />

Alte Rheinmündung um<br />

1840 [32]<br />

<strong>Der</strong> Lebensraum <strong>Bodensee</strong> und sein <strong>Zustand</strong><br />

Besonders ausgeprägt sind die Eingriffe, die in den letzten 100 Jahren zum Schutz vor<br />

Hochwässern in die Gewässermorphologie des Alpenrheins vorgenommen wurden. <strong>Der</strong><br />

unregulierte Alpenrhein zeichnete sich durch eine starke Morphodynamik aus. Hochwässer<br />

führten immer wieder zu Verlagerungen des Flussbettes, Uferanbrüchen und Umlagerungen<br />

von Kiesbänken und <strong>–</strong>inseln, streckenweise zu einem gewunden-verzweigten<br />

Lauf. Im Abschnitt zwischen Balzers und Lustenau wies der Alpenrhein eine Breite zwischen<br />

120 m und 680 m auf, die mittlere Breite betrug rund 230 m [31]. Außerhalb des<br />

Hauptgerinnes des Alpenrheins wurde der Talboden durch eine Vielzahl von stehenden,<br />

nur periodisch angebundenen Auegewässern und Auewäldern eingenommen.<br />

Heute trennen von der Landquart bis zur Ill hohe Dämme den Alpenrhein von seinem<br />

Umland ab. Die internationale Strecke bis zum <strong>Bodensee</strong> ist als Doppeltrapezprofil ausgebaut,<br />

rund 100 m breite Vorländer dienen der Aufnahme der Hochwässer. <strong>Der</strong> größte<br />

Teil der Uferlinie des regulierten Rheins zeigt einen monotonen, geraden Verlauf. <strong>Der</strong><br />

Böschungsfuß ist durchgehend mit Blockwurf gesichert. <strong>Der</strong> Unterlauf wurde durch die<br />

Durchstiche bei Diepoldsau und Fussach stark verkürzt und 8 km nach Osten verlegt.<br />

Die früher zahlreichen Seitengewässer<br />

des Alpenrheins, welche<br />

mit diesem durch niveaugleiche<br />

Mündungen vernetzt waren, sind<br />

heute durch Hochwasserdämme<br />

vom Rhein abgetrennt. Künstlich<br />

angelegte, parallel zum Rhein<br />

verlaufende Binnenkanäle übernehmen<br />

die Entwässerungsfunktion.<br />

Die umfangreichen Regulierungen<br />

im System des Alpenrheins<br />

führten zum Verlust nahezu<br />

aller Auenwälder und -gewässer.<br />

1865 2002<br />

<strong>Der</strong> Alpenrhein im Raum Liechtenstein<br />

vor seiner Regulierung<br />

und heute (nur rechtsrheinische<br />

Gewässer).<br />

Internationale Gewässerschutzkommission für den <strong>Bodensee</strong> (IGKB)

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