Der Bodensee - Zustand – Fakten - HYDRA-Institute
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2.4.2 Belastungen und Defizite<br />
Nutzungen und strukturelle Veränderungen der Zuflüsse<br />
Die Belastungen, die sich für die <strong>Bodensee</strong>zuflüsse aus den Nutzungen des Einzugsgebiets<br />
durch Land- und Forstwirtschaft, Siedlungswasserwirtschaft, Verkehr,<br />
Wirtschaft und Tourismus ergeben, werden in den entsprechenden Kapiteln in<br />
Abschnitt 3 behandelt. An dieser Stelle werden nur die Belastungen besprochen, die<br />
aus einer Nutzung der Gewässer selbst entstehen.<br />
Hochwasserschutz und Entwässerung<br />
Während in den Gewässern mit alpinem Einzugsgebiet wie auch in zahlreichen<br />
Unterläufen ein verbesserter Hochwasserschutz das vorrangige Ziel bisheriger Ausbaumaßnahmen<br />
war, wurden zahlreiche kleine Gewässer des Voralpengebietes und<br />
der breiten Flusstäler im Rahmen landwirtschaftlicher Meliorationen ausgebaut.<br />
Hier gingen nicht nur wertvolle Gewässerlebensräume verloren, sondern auch<br />
Feuchtgebiete, Moore und Auen wurden zerstört. Die auffälligsten Defizite finden<br />
sich heute hinsichtlich der biologischen Durchgängigkeit der Zuflüsse sowie des<br />
<strong>Zustand</strong>s der Gewässersohle, der Uferstrukturen und der flussbegleitenden<br />
Vegetation.<br />
Durch die zahlreichen Eingriffe zur Konzentrierung und Lenkung des Abflusses<br />
und zur Entwässerung der Talauen und Riedgebiete ergaben sich schwerwiegende<br />
Störungen des Wasser- und Geschiebehaushalts. Durch Begradigung und den Bau<br />
von Dämmen gingen wichtige Retentionsräume verloren. Infolge der verstärkten<br />
Tiefenerosion der regulierten Gewässer sank vielerorts der Grundwasserstand (z. B.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Bodensee</strong>. <strong>Zustand</strong>, <strong>Fakten</strong>, Perspektiven<br />
Grundwasser, Bäche und Flüsse im Einzugsgebiet 2.4<br />
a b c<br />
d e f<br />
a b<br />
Unterwegs zwischen See,<br />
Mündungsbereich und Fluss<br />
a) Seeforelle<br />
b) Großer Brachvogel<br />
c) Kormoran<br />
d) Wasserfrosch<br />
e) Ringelnatter<br />
f) Prachtlibelle<br />
Fotos b, c [l]; Fotos a, d, e, f [i]<br />
Durch Flächenentwässerung<br />
und Flussregulierung<br />
gingen viele Gewässerlebensräume<br />
verloren<br />
Gravierende Gewässerdefizite<br />
im Alpenrheintal<br />
a) Durch den Bau des Rheindamms<br />
mussten ursprüngliche<br />
Zuflüsse in parallel verlaufenden<br />
Binnenkanälen<br />
gesammelt werden. Foto [i]<br />
b) Durch die Absenkung der<br />
Rheinsohle sank auch der<br />
Grundwasserspiegel. Viele<br />
Auengewässer fielen trocken.<br />
Foto [c]<br />
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